Die Zahl der Salafisten, die von Deutschland mit dem Ziel Syrien und Nordirak ausgereist sind, ist nach Berechnungen von Sicherheitsbehörden vier Mal so hoch wie offiziell angegeben. Das heißt, dass nicht gut 450, sondern rund 1800 radikale Islamisten aus Deutschland mit dem Ziel Syrien ausgereist sind, um für die Terrormiliz Islamischer Staat oder andere radikalislamistische Organisationen zu kämpfen.
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Auch der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, sagte, das Amt beobachte mit Sorge ein rasantes Anwachsen der radikalislamischen Salafistenszene in Deutschland. Inzwischen zähle diese weit über 6300 Menschen, sagte er am Samstag dem rbb-Inforadio. Bis zum Jahresende könnten es bereits 7000 sein. Vor wenigen Jahren haben man noch rund 2800 Salafisten gezählt. „Das ist ein sehr schnelles Ansteigen, das ist auch besorgniserregend“, so Maaßen weiter.
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„Der überwiegende Teil dieser Personen kann mit vier M’s beschrieben werden: männlich, muslimischer Hintergrund, Migrationshintergrund und Misserfolge in der Pubertät, in der Schule oder in der sozialen Gruppe.“ Alarmierend sei, dass es in der Szene bereits als „Jugendkultur“ angesehen werde, nach Syrien oder in den Irak in den Dschihad zu ziehen.