Hartz IV muss geändert werden

Comeondieyoung

Guest
Etwa weil noch 5 Millionen Arbeitsplätze zur Verfügung stehen würden wenn dies der Staat nicht einfach verbieten würde? Kaugummis von der Parkbank abkratzen, Straßenfegen etc?
 

Clawg

Guest
Du solltest mal in mehr Schritten als nur einem Einzigen denken.
 
Mitglied seit
05.01.2004
Beiträge
2.708
Reaktionen
0
Ich seh das genauso wie Krassni und Chili. Kinder sollten nicht unter ihren Eltern "leiden", wenn Kinder aus 'ärmeren' familien Musikinstrumente erlernen wollen, sollte ihnen das auch ermöglicht werden, warum auch nicht ??? Das ist kein Luxus, solche Sachen sollte jedes Kind tun, es ist einfach nur förderlich. Aber ihr beiden vergesst: Ihr diskutiert gerade mit jemandem, der jede Art von Polizeigewalt auf Demos gutheißt. ergo => sinnlos
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
10.005
Reaktionen
812
Es sind aber auch ganz andere Sachen förderlich, die nicht so ein Schweinegeld kosten, dass du erstmal anderen Menschen wegnehmen musst.
Sollen sie Fußball spielen oder draussen rumtoben, das hat auch jede Menge positive Effekte und ist ziemlich unkompliziert.
In "normalen" Familien ist es ja auch nicht so, dass die Kinder alles machen können, worauf sie Bock haben. Denkst du jedes Kind hat einen Anspruch auf teure Hobbies wie Reiten, Kart-fahren, Tennis, oder eben Musikinstrumente wenn sich sowas viele arbeitende Menschen nicht leisten können?
Da fehlt jeder Maßstab.
 
Mitglied seit
19.03.2002
Beiträge
2.052
Reaktionen
0
Ort
USH
wenn du so denkst, sollte musikunterricht aber grundsätzlich kostenlos sein
und wenn du reiten auch noch in die kategorie "das sollte jedes kind tun" steckst, sollte auch reiten kostenlos werden

btw: an meiner schule damals hatte die "musikabteilung" jede menge instrumente. wenn man hätte wollen, hätte man da sicherlich nachmittags üben können, kostenlos.
 
Mitglied seit
05.01.2004
Beiträge
2.708
Reaktionen
0
lowl, jeder könnte sich Musikunterricht leisten (ausser Hartzer), vllt nich aufm 20k€ Steinway, aber das wär natürlich auch maßlos übertrieben.
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
10.005
Reaktionen
812
ich glaube du hast keine Ahnung von der Realität der normalen Arbeiter, die für 1200 € den Buckel krummachen.
 
Mitglied seit
05.01.2004
Beiträge
2.708
Reaktionen
0
jo genau, die Hartzer jeder Schule treffen sich mittwoch 15 uhr mit 100 mann und 0 Fähigkeiten (am besten ohne nen (kompetenten)Lehrer) und kloppen n bisschen auf der Triangel rum.

€dit: ich finds einfach assi wenn Eltern scheiss prioritäten haben, so Dinge wie Musikunterricht sollten auf jeden Fall unterstützt werden, wenn das Kind da begeisterung zeigt. Proffesioneller Unterricht kostet nicht die Welt, ist aber für die Entwicklung was sehr gutes.
 
Mitglied seit
27.06.2008
Beiträge
1.572
Reaktionen
19
Du verstehst es glaube nicht. Wenn ein Kind einer arbeitenden Familie ein Musikinstrument lernen möchte, aber die Eltern es nicht bezahlen wollen, haben die Kinder Pech gehabt. Wenn ein Kind einer Hartz-Familie jedoch ein Musikinstrument erlernen möchte, kann es das getrost machen, weil laut einigen Forderungen hier ja es nur den Staat etwas kosten soll, also sit es der Hartz-Familie egal.
 

Comeondieyoung

Guest
Was ist denn eigentlich mit Begriffen wie Chancengleichheit? Es ist ja nicht so, dass nur die Eltern bestraft würden für ihren mangelnden Einsatz am Arbeitsmarkt, sondern es betrifft vor allem auch deren Kinder. Hier wird aber argumentiert als seien die Kinder keine autonomen Wesen, sondern nur Eigentum der Eltern, wie ein Kühlschrank oder ein Fernseher. Daran sieht man wieder, dass eine libertäre Haltung eben nicht zu mehr Freiheiten des Individuums führt, sondern nur zu einer Verschärfung der sozialen Problematik. Nicht umsonst plädierten die liberalen Klassiker, ob nun Mill oder insbesondere Rawls für eine besondere Akzentuierung dieses Aspektes (bei Rawls führt dies zu einer sehr hohen Anhebung der Erbschaftssteuer, da nur so gewährleistet sein kann, dass alle wichtigen Positionen und Ämtern auch den Ärmsten später noch offenstehen).
 

Comeondieyoung

Guest
Ich würde von euch auch einfach mal gerne hören inwiefern ungleiche Chancen schon von der Geburt an überhaupt aus Gerechtigkeitsgründen plausibel begründet werden können. Einfach wie Chentsu zu sagen "wenn das Kind aus einer Hartz-Familie kommt, hat es halt einfach Pech" klingt da nicht sehr überzeugend. Man könnte ja eventuell dafür eintreten, dass Individuen für ihre fehlenden Leistungen bestraft werden, dies mag allein schon aus Effizienzgründen vernünftig wirken. Aber das einige Kinder bereits von Geburt an einen riesigen finanziellen Vorteil/Nachteil haben welches erheblich über ihre späteren Chancen entscheidet ist dagegen zumindest allein aus Gerechtigkeitsgründen wohl kaum vernünftig zu begründen.
 
Mitglied seit
27.06.2008
Beiträge
1.572
Reaktionen
19
"wenn das Kind aus einer Hartz-Familie kommt, hat es halt einfach Pech"
Das hab ich doch gar nicht gesagt. lern doch mal lesen. unglaublich, was fürn huso du bist
 
Mitglied seit
05.01.2004
Beiträge
2.708
Reaktionen
0
Du verstehst es glaube nicht. Wenn ein Kind einer arbeitenden Familie ein Musikinstrument lernen möchte, aber die Eltern es nicht bezahlen wollen, haben die Kinder Pech gehabt. Wenn ein Kind einer Hartz-Familie jedoch ein Musikinstrument erlernen möchte, kann es das getrost machen, weil laut einigen Forderungen hier ja es nur den Staat etwas kosten soll, also sit es der Hartz-Familie egal.

was versteh ich denn bitte nicht? das ist für mich nen scheiss argument, es gibt assige eltern zwischen unter- und mittelschicht, die ihren kindern wichtige vorenthalten, also dürfen es hartzer kinder auch nich kriegen?
 
Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.825
Reaktionen
254
ich glaube du hast keine Ahnung von der Realität der normalen Arbeiter, die für 1200 € den Buckel krummachen.

Ganz im gegensatz zu dir.

Ach nein warte, du lässt dich ja gerade vom deutschen staat dafür bezahlen, dass du studierst finde ich echt unverschämt von dir, denkst du nie an die ganzen leute denen man das geld erst wegnehmen muss um dir das zu ermöglichen?
 

Clawg

Guest
Er zwingt ja niemanden dazu.


bzgl. Bildung:
Bildung ist extremst billig, wenn man es nur richtig anstellt. Um die Grundlagen eines Musikinstruments zu lernen braucht man keinen Menschen, der 5-10 Jahre auf die Universität gegangen ist. Dasselbe gilt für die Grundlagen in jedem anderen Bereich auch. Mathe, ein Musikinstrument, Sprachen etc. können auch Gleichaltrige sich gegenseitig (oder etwas ältere den jüngeren) beibringen.
Wer anderen Nachhilfe gibt, bekommt 'Bildungskredite' die er für die Nachhilfe von anderen ausgeben kann. Lehrer selbst kosten dann auch 'Bildungskredite', dadurch wird eine sehr gute Wertschöpfung der Ressourcen erreicht.

Das gibt es jetzt schon, eben in Form privater Nachhilfe. Aber es wird von den Schulen praktisch nicht unterstützt und ist eine rein private Angelegenheit.
 
Mitglied seit
16.09.2003
Beiträge
1.278
Reaktionen
0
Mathe, ein Musikinstrument, Sprachen etc. können auch Gleichaltrige sich gegenseitig (oder etwas ältere den jüngeren) beibringen.

sag mal welche Gleichaltrigen haben dir eigentlich das Denken und Argumentieren beigebracht?

Ein paar Hillbillies aus Ohio oder wie?
 
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
Also man geht in der aktuellen Pädagogik/Didaktiv schon davon aus, dass gleichaltrige sich gegenseitig den Stoff erstaunlich gut und teilweise besser als der Lehrer vermitteln können. ABER das geht nur, wenn ein Teil der Kinder es vorher irgendwo gelernt hat, es ist also ein vertiefender, bzw. zweiter Schritt.
Sich so etwas selber ohne fremde Hilfe beizubringen ist extrem schwierig. Hab selber versucht mit Gitarre beizubringne und bin gescheitert... Druck von außen (extrinsisch) ist zwar nicht "gut" aber sehr hilfreich.
Zudem ist die Möglichjkeit des Lernens durch Freunde durch das gegebene Milieu vorgegeben. AUch wenn es schön wäre, die Durchmischung von "Klassen" ist immer noch keine selbstverständlichkeit. Dafür soll ja eigentlich auch die staatliche Schule sorgen, aber das wird von privaten Schulen son bisschen torpediert. Aufjedenfall haben "UnterschichtenKinder" eher andere "UnterschichtenKinder" als Freunde als gebildete Wohlhabene. Es fehlt also an dem gleichaltrigen Lerner.

Die Behauptung von Clawg, dass private Nachhilfe von Schulen nicht unterstützt wird ist 100% falsch. Viele Schulen, gerade die Ganztagsschulen, holen sich für den Nachmittagsunterricht gerne Leute von außen die den Kindern helfen. Seien es Eltern oder Studenten, Leute aus der Wirtschaft oder Selbsthilfegruppen mit höheren Klassenstufen. Ob Bildung eine private Sache ist, würde ich übrigens so nicht unterschreiben. Die Herausbildung von mündigen Bürgern ist für jede Gesellschaft grundlegend und sollte deswegen auch von der Gesellschaft unterstützt werden. Gerade Demokratien wie wir sie eine sind leben davon.
 

Clawg

Guest
ABER das geht nur, wenn ein Teil der Kinder es vorher irgendwo gelernt hat, es ist also ein vertiefender, bzw. zweiter Schritt.
Sich so etwas selber ohne fremde Hilfe beizubringen ist extrem schwierig.
Davon war ja nicht die Rede.
Lehrer -> Schüler -> jüngere Schüler

Um Lesen, Schreiben oder das Einmaleins zu lehren braucht man (bei Kindern) keine großartige Ausbildung. Was eine Schule nur braucht sind ein paar Pädagogen / Psychologen.

Selbiges gilt übrigens für Universitäten. Die meisten Grundvorlesungen könnten auch gut von nem Doktoranden durchgeführt werden.

Und das sind nur zwei Beispiele von vielen, wie man Bildung deutlich günstiger machen könnte. Voraussetzung ist, dass man nicht Chancengleichheit, sondern Chancenvielfalt anstrebt.

Die Behauptung von Clawg, dass private Nachhilfe von Schulen nicht unterstützt wird ist 100% falsch. Viele Schulen, gerade die Ganztagsschulen, holen sich für den Nachmittagsunterricht gerne Leute von außen die den Kindern helfen. Seien es Eltern oder Studenten, Leute aus der Wirtschaft oder Selbsthilfegruppen mit höheren Klassenstufen.
Ja, nachmittags, aber nicht als Teil des Hauptunterrichts.

Ob Bildung eine private Sache ist, würde ich übrigens so nicht unterschreiben. Die Herausbildung von mündigen Bürgern ist für jede Gesellschaft grundlegend und sollte deswegen auch von der Gesellschaft unterstützt werden. Gerade Demokratien wie wir sie eine sind leben davon.
Ich stelle mal in Frage, ob unser Schulsystem mündige Bürger produzieren kann, wenn sowohl den Schülern als auch den Eltern alle wesentlichen Entscheidungen vorweggenommen werden.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
ich glaube du hast keine Ahnung von der Realität der normalen Arbeiter, die für 1200 € den Buckel krummachen.

ja mackia dann denk doch mal andersherum. wenn normale arbeiter sich für 1200 den buckel krumm machen, warum willst du dann auf die schichten einschlagen díe NOCH weniger haben? könnte es nicht sein, dass der arbeiter einfach ausgebeutet wirdund viel viel zu wenig verdient? es kann nicht sein, dass menschen vollzeit arbeiten und kaum vom ertrag leben können, DA muss man regulierend einschreiten.
 

Comeondieyoung

Guest
Super Euphemismus "Chancenvielfalt statt Chancengleichheit". Was soll denn bitte eine Chancenvielfalt sein? Was ist überhaupt schlecht an Chancengleichheit? Wie rechtfertigst du überhaupt, dass einige Schüler, trotz mittelmäßiger Leistungen aber dank finanzieller Unterstützung der Eltern, an Eliteunis studieren können während du schon Sparvorschläge für den Rest vorschlägst? Und nein, ich glaube nicht, dass die Qualität der Ausbildung gleich bleibt wenn man einfach die Qualifizierung der Pädagogen senkt um Kosten zu sparen. Also bitte um Antwort: Was ist Chancenvielfalt? Was ist der Vorteil von Chancenvielfalt im Vergleich zu Chancengleichheit (da ist es ja wieder das böse Wort "gleich"), bzw. warum ist Chancengleichheit eigentlich schlecht?
 
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
@Claw
Du meintest, dass Bildung extrem billig sein kann. Nein, das stimmt so nicht. Bildung in unserer Welt, mit den unzähligen Angeboten und Inhalten braucht die Experten. Es benötigt die Wissenschaft, die Pädagogik und die Unterstützung jeden einzelnen.
Es geht deswegen auch nicht, den Fokus nur auf die unterste Ebene zu setzen.

Das Profs nicht zwingend die Vorlesung halten müssen ist klar, aber das wird ja auch aus anderen Gründen getan. Nämlich dass sie nicht 24/7 in ihrem Labor sind, sondern ihr Wissen nach außen tragen. Zudem wird dadurch Nachwuchs rekrutiert, bzw. angefixt.

Private Nachhilfe kostet Geld, nicht jeder hat das Geld. Darum wäre es FATAL es als Verpflichtung im Unterricht vorrauszusetzen. Förderunterricht und eben Nachmittagsunterricht( der teilweise auch verpflichtend ist auf die eine oder andere Weise) ist aber sehr wohl gut.

Mündigkeit bedeutet doch auch nicht, dass man sich alles selber beigebracht hat. Mündigkeit bedeutet, aus dem angebot an Möglichkeiten selbstständig auswählen zu können. Klar, das ist eingeschränkt, aber hauptsächlich aus Gründen der Umsetzbarkeit. Wobei es auch da Reformschulen gibt, bzw. Jahrgangsstufen in manchen Schulen, in denen die Schüler sich zu 99% selbst die Themen aussuchen und behandeln. Hat Vor- und Nachteile. Für das Vermitteln von Fachwissen ist es aber meistens nicht sooo gut, zudem müssen die Grundlagen erstmal da sein, sonst weiß kein Schüler etwas mit den Auswahlen anzufangen.
 
Mitglied seit
28.01.2006
Beiträge
3.934
Reaktionen
30
ich glaube du hast keine Ahnung von der Realität der normalen Arbeiter, die für 1200 € den Buckel krummachen.

Du tust ja grade so, als würden wir fordern, den am wenigsten Verdienenden Geld wegzunehmen, um es den garnicht arbeitenden zu geben. Das ist natürlich Blödsinn. Allein, dass es Menschen gibt, die ihre Familie mit 1200€ durchbringen müssen ist natürlich eigentlich ein Skandal. Und das sind häufig die Menschen, die die Grundlage unserer Gesellschaft bilden, wie eben Arbeiter oder Angestellte im öffentlichen Dienst.
Ein Grundprinzip des Sozialstaates ist es aber, dass starke Schultern mehr tragen als weniger starke. Und das stimmt in unserer Gesellschaft leider überhaupt nicht, wie man grade wunderschön an der so genannten Steuersünder CD oder dem verringerten Mehrwertssteuersatz für Hotels sieht. Zig Milliarden wurden außerdem in irgendwelche banken gepumpt, die laut der Logik des Marktes längst hätten verschwinden müssen, da sie falsch, schlecht und unmoralisch gewirtschaftet haben.
11 Millarden Euro werden jedes jahr für die Bildung und Forschung ausgegeben. Allein die Hyp Real Estate hat den Steuerzahler 52 Milliarden gekostet, die gesamte Wirtschafskrise 400 Milliarden. Die Kirchen in Deutschland besitzen 330 Milliarden. Schätzungsweise 30 Milliarden geht uns jedes Jahr wegen Steuerflucht verloren, genausoviel wird in die Verteidigung gesteckt und sogar die GEZ nimmt 7 Milliarden ein. Aber wenn du das alles gut heißt, dann ist es klar, wieso ein Kind kein Instrument lernen darf und wieso ein Arbeiter für 1200€ malochen muss, anstatt den sagenhaften Reichtum unseres Landes nur im Ansatz gerecht und zukunftsorientiert zu verteilen.
 

Clawg

Guest
Super Euphemismus "Chancenvielfalt statt Chancengleichheit". Was soll denn bitte eine Chancenvielfalt sein? Was ist überhaupt schlecht an Chancengleichheit? Wie rechtfertigst du überhaupt, dass einige Schüler, trotz mittelmäßiger Leistungen aber dank finanzieller Unterstützung der Eltern, an Eliteunis studieren können während du schon Sparvorschläge für den Rest vorschlägst?

Ich bin der Meinung, dass jeder eine beliebige Schule besuchen, sich bei einer beliebigen Universität einschreiben und ein beliebiges Fach studieren sollen darf - wenn er es denn bezahlen kann.
Desweiteren bin ich der Meinung, dass die Kosten für Bildung zu hoch sind, es geht wesentlich billiger auf dem freien Markt.

Momentan ist es so, dass der Staat auswählt, wer das Privileg hat, auf eine höhere Schule und auf die Universität zu gehen und wem dieses Privileg verwehrt bleibt und für andere, die diese höheren Einrichtungen besuchen, bezahlen muss.


Und nein, ich glaube nicht, dass die Qualität der Ausbildung gleich bleibt wenn man einfach die Qualifizierung der Pädagogen senkt um Kosten zu sparen.
Vermutlich wird sie noch besser, weil sich die Lehrer auf den Unterricht höherer Klassen konzentrieren können.
 
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
11 Millarden Euro werden jedes jahr für die Bildung und Forschung ausgegeben.
Eh? Nein.

Bund, Länder und Gemeinden haben für das Jahr 2009 Bildungsausgaben in Höhe von 97,9 Milliarden Euro veranschlagt und damit 4% mehr als für 2008 geplant waren. Zusätzlich stellen Bund, Länder und Gemeinden nach dem Zukunftsinvestitionsgesetz in den Jahren 2009 bis 2011 insgesamt 8,7 Milliarden Euro für den Bildungsbereich zur Verfügung. Zu diesem Ergebnis kommt das Statistische Bundesamt (Destatis) im heute veröffentlichten Bildungsfinanzbericht 2009. Im Jahr 2006, dem letzten Jahr für das endgültige Angaben aus der Finanzstatistik verfügbar sind, gaben Bund, Länder und Gemeinden insgesamt 89,2 Milliarden Euro für Bildung aus.

http://www.destatis.de/jetspeed/por...12/PD09__477__218,templateId=renderPrint.psml

Reicht das? Nein. Ist es im Vergleich mit anderen Ländern viel? Absolut lächerlich wenig!
 
Mitglied seit
28.01.2006
Beiträge
3.934
Reaktionen
30
Ich bezog mich nur auf den Bund, sorry. Hätte ich wohl dazu schreiben sollen. hab das aus irgendeinem Zeit-Artikel entnommen.
 
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
Ich bin der Meinung, dass jeder eine beliebige Schule besuchen, sich bei einer beliebigen Universität einschreiben und ein beliebiges Fach studieren sollen darf - wenn er es denn bezahlen kann.
Desweiteren bin ich der Meinung, dass die Kosten für Bildung zu hoch sind, es geht wesentlich billiger auf dem freien Markt.

Momentan ist es so, dass der Staat auswählt, wer das Privileg hat, auf eine höhere Schule und auf die Universität zu gehen und wem dieses Privileg verwehrt bleibt und für andere, die diese höheren Einrichtungen besuchen, bezahlen muss.
Jeder darf auf eine staatliche Uni gehen und studieren worauf er lust hat. Die Notenklauseln sind ja in der Regel nicht haltbar (einklagen).
Empfehlungen fürs Gymnasium etc. sind nur Empfehlungen, es bleibt den ELTERN überlassen wo sie ihre Kinder hinschicken.
Bei einer reinen Marktlösung entscheidet das Geld. Man ist das viel besser!
In England, wo die Schulen siet dem 2. WK eigenbrötler sind, ist das Bildungssysteme eine Katastrophe! Erst seit der Einführung eines einheitlichen Kurrikulums in den 80/90ern gehts aufwärts.
Und gerade die Universitäten in England sind ein gutes Zeichen für die gesellschaftlichen Probleme die Studiengebühren mit sich bringen.
 
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
Ich bezog mich nur auf den Bund, sorry. Hätte ich wohl dazu schreiben sollen. hab das aus irgendeinem Zeit-Artikel entnommen.

ok.. und du weißt schon, dass Bildung Ländersache ist?
Iowa zahlt auch nur n paar Millionen für die Landesverteidigung der USA... und welche BEdeutung hat das jetzt?
 

Amad3us

Guest
Ich bin der Meinung, dass jeder eine beliebige Schule besuchen, sich bei einer beliebigen Universität einschreiben und ein beliebiges Fach studieren sollen darf - wenn er es denn bezahlen kann.

Wenn du die Kinder nach der Geburt vollständig randomisiert den "Eltern" zuweist, dann ist das eine faire und gute Forderung.
 

Comeondieyoung

Guest
Naja da sieht man wieder die Schwächen des Objektivismus; es wird selbst von Claw eingeräumt das das System an sich eigentlich unfair ist. Aus Gerechtigkeitserwägungen kann man hier zumindestens nicht für ein solches System plädieren, genausowenig kann man hier tatsächlich das Individuum dafür verantwortlich machen seine Chancen nicht genutzt zu haben. Was hauptsächlich zählt ist halt der Geldbeutel von Papi, "Chancenvielfalt" nennt sich das dann. Der Rest kann dann halt auf eine aus Spenden finanzierte Notschule gehen wo es dann noch schnell Multiplikation und Division, sowie Lesen erlernt und dadurch in der Lage ist einfachste Arbeiten für Konzerne zu verrichten während die Kinder des Geldadels bereits ihren Platz an einer Eliteuni sicher haben. Der Libertarismus/Objektivismus vertritt folglich nicht die Interessen des Einzelnen, sondern nur die derjenigen die über die finanziellen Mittel verfügen innerhalb dieses Systems auch tatsächlich eine individuelle Wahl zu treffen. Nochmals, es ist kein Zufall und in der Hinsicht äußerst konsequent, dass die meisten liberalen Klassiker (Mill, Keynes, Russel, Rawls...) sich für soziale Fairness ausgesprochen haben. Man kann nur dann von einer Person erwarten, dass sie ihre individuellen Chancen wahrnimmt, wenn sie tatsächlich auch Chancen hat und diese nicht bereits von Geburt an festgelegt sind.

Erklär mir einfach was also aus der Sicht der Kinder an deinem System "gerecht" sein soll. Kannst du dies nicht, so musst du entweder zugestehen, dass dein System ungerecht ist.
 
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
5€ das Claw gleich schreibt:
"definiere ungerecht"

Soziale Unterschiede führen grundsätzlich zu Leistundsunterschieden. Es sollte Aufgabe der Allgemeinheit sein, dagegen anzukämpfen, damit alle Kinder in etwa gleiche Chancen haben.
 
Mitglied seit
28.01.2006
Beiträge
3.934
Reaktionen
30
ok.. und du weißt schon, dass Bildung Ländersache ist?
Iowa zahlt auch nur n paar Millionen für die Landesverteidigung der USA... und welche BEdeutung hat das jetzt?

In der Tat. Du hast natürlich Recht. Hatte zu vorschnell geschrieben und ziehe das Argument hiermit zurück. Ändert aber nichts an meiner grundsätzlichen Einstellung.
 

Clawg

Guest
Jeder darf auf eine staatliche Uni gehen und studieren worauf er lust hat.
Ohne Hochschulreife wird das schwierig.

Empfehlungen fürs Gymnasium etc. sind nur Empfehlungen, es bleibt den ELTERN überlassen wo sie ihre Kinder hinschicken.
Nein.

- Erstens muss man die Grundschule überhaupt absolviert haben.

- Zweitens muss man einen entsprechenden Schnitt erreichen bzw. den Probeunterricht erfolgreich absolviert haben.

- Drittens gibt es natürlich die harte Grenze am Ende der 5. Klase (Zeugnis).

- Viertens gibt es natürlich keine freie Schulwahl. Wenn eine Schule zuviele Anmeldungen erhält, so wird sortiert.

- Fünftens sind es gerade die 'sozial schwachen' die in der Schule von Lehrern (von der Bewertung her) diskriminiert werden.

Wenn der Staat meint, dass das Kind nicht geeignet ist, bleiben ihm weitere Jahre am Gymnasium in höheren Stufen verwehrt.

Freier Zugang zu Bildung + günstigere, flexiblere Preise für Bildung wären die Mittel um Menschen die Möglichkeit zu geben, unabhängig von der Meinung des Staates eigene Bildungsziele anzustreben.

Bei einer reinen Marktlösung entscheidet das Geld. Man ist das viel besser!
Tja, wenigstens hat man es beim Geld selbst in der Hand, während man gegen eine staatliche Entscheidung wenig machen kann.
Und wenn man kollektivistisch drauf ist, kann man immer noch vouchers vergeben.

In England, wo die Schulen siet dem 2. WK eigenbrötler sind, ist das Bildungssysteme eine Katastrophe! Erst seit der Einführung eines einheitlichen Kurrikulums in den 80/90ern gehts aufwärts.
Vielleicht sollte man sich dem Vorreiter, Finnland, mal zur Gemüte ziehen. Dort gibt es ein eingliedriges Schulsystem, das zwar staatlich ist, die Schulen sind aber zum einen unabhängig (d.h. es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Schulen), zum anderen können die Eltern frei wählen.
 

Comeondieyoung

Guest
Ich habe letztes Semester 2 Veranstaltungen an einer staatlichen Universität (ja ich weiss, staatliche Indoktrinierung...) über das Thema Gerechtigkeit gehabt wo sehr namhafte klassische und moderne Vertreter besprochen wurden (nein, leider nicht Rand, allerhöchstens Nozick), von daher würde mich seine Begründung und die der anderen FDP-Fraktion hier im Forum mal interessieren. Einfach immer auf den Staat einzuprügeln weil er die Handlungsfreiheit des Individuums einschränkt, aber dann einfach nach dem Motto zu verfahren "wer nicht reich geboren wurde, hatte halt Pech" wirkt auf mich weder vernünftig noch konsequent.
 

Clawg

Guest
Der Staat schränkt Bildungsmöglichkeiten nach eigenem Ermessen ein. Und das muss er, weil er nur eine begrenzte Zahl von Plätzen zur Verfügung stellt.
Mit "reich-geboren-werden" hat das nichts zu tun, Bildung ist billig und Geld kann man erarbeiten (auch die Kinder selbst, wie in meinem Beispiel aufgeführt). Besser man hat es in der eigenen Hand ("Chance") als wenn man auf die Meinung irgendwelcher Staatsdiener angewiesen ist.
 
Mitglied seit
10.03.2003
Beiträge
730
Reaktionen
0
dieses "jeder ist seines eigenen Glückes Schmied"-Gelaber ist scheinheilig. Es ist nun mal so, dass nicht jeder von Geburt an die gleichen Chancen hat.

"Geld kann man erarbeiten" – erzähl das mal den 6,6 Mio, die sich um die 450.000 offenen Stellen bemühen, von denen die Mehrheit zum Niedriglohnbereich gehören dürfte

"Bildung ist billig" – Lehrer, Ausbilder, Lernmaterialien, Studiengebühren, ... in welcher Welt lebst du eigentlich?!
 

Clawg

Guest
Es ist nun mal so, dass nicht jeder von Geburt an die gleichen Chancen hat.
Ja, weil der Staat diskriminiert.

"Geld kann man erarbeiten" – erzähl das mal den 6,6 Mio, die sich um die 450.000 offenen Stellen bemühen, von denen die Mehrheit zum Niedriglohnbereich gehören dürfte
Es gibt sowenig Stellen, weil der Staat meint, dass bestimmte Stellen nicht angeboten werden dürfen.

"Bildung ist billig" – Lehrer, Ausbilder, Lernmaterialien, Studiengebühren, ... in welcher Welt lebst du eigentlich?!
Siehe oben. Durch eine Umstrukturierung des Schulwesens ist eine Reduzierung der Kosten problemlos zu erreichen.
 
Mitglied seit
25.12.2001
Beiträge
10.980
Reaktionen
0
Der Staat unterdrückt also 5 Millionen Stellen? ....
Also ehrlich, wer solch ein Bild von der Gesellschaft hat ist ein kümmerlicher Haufen.
Klar, der Staat stellt nicht das Optimum da, aber wer wirklich den extremen Liberalismus und den Homo Oeconomicus als Tatsache und Wahrheit hinstellt, hat eine absolut verblendete Vorstellung von der Realität.
 
Oben