Hartz IV muss geändert werden

Gelöschtes Mitglied 137386

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Man kann sich darum kümmern, DASS sie ihne Nase eine gewisse Zeit täglich in Bücher stecken. Man kann dafür sorgen, dass sie Hausaufgaben machen. Man kann ihre Fragen beantworten, man kann mit ihnen mal zB. in nen Wald fahren und erklären, was ne Buche ist oder dass ne Kuh nicht nur nen Bild auf ner Milchtüte ist.

das nahm man vor 20 jahren an, jo. mittlerweile weiß man ( und das sollte man doch eigentlich auch aus eigenr erfahrung wissen ) dass es so ziemlich egal ist was die eltern sagen ab einem bestimmten alter und dass das was die freunde (die sozialisierungsgruppe )sagen, denken und tun wesentlich mehr relevanz hat.

du kannst dein kind zwingen ne gewisse zeit am schreibtisch zu hocken - du kannst es aber nicht zwingen etwas zu lernen. du kannst ihnen sagen, dass sie hausaufgaben machen sollen, aber auch dazu kannst du sie nicht zwingen. du kannst ihnen anbieten in den wald zu fahren, aber darauf werden sie keinen bock haben.

das sind ganz alltägliche probleme und zwar nicht bei hartz4 kindern, sondern wohlbehüteten vorstadtkids. sry ich hätte mit 12 jahren auch keinen bock gehabt mit meinen eltern bäume anzugucken, ich hab lieber bw gespielt. und trotzdem ist asu mir was ordentliches geworden bisher, aber ich habe es auch recht erfolgreich verstanden meine eltern ziemlich sauber aus allem rauszuhalten.
 
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danke scorpion, es ist doch beruhigend zu sehen, dass zumindest manche hier noch sinnvolle ansichten haben.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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die leider an der realität vorbeigehen...man kann natürlich an den letzten jahren erziehungspsychologie mit "ich glaub aber, dass es anders sein muss, weil das sonst voll unlogisch ist unso" vorbeidiskutieren. es macht aber den einfluss von erziehung nicht auf einmal größer.
 
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mein gesamter bekanntenkreis bestätigt zu 100% folgende aussagen:

wenn die eltern solide arbeiten, gebildet sind und auf bildung wert legen, kommen vernünftige, planende und bildungstechnisch erfolgreiche jugendliche dabei raus

wenn die eltern bildungsfern sind (das muss nichtmal harz4 bedeuten) kommen auch bildungsferne jungendliche dabei raus, die im schnitt deutlich öfter drogen konsumieren, mehr trinken, eine schlechtere schulform besuchen etc.

deine einstellung führt doch nur dazu, dass eltern sich noch weniger um die kinder kümmern.

aber ich wollte mit dir hier nicht mehr diskutieren, insofern darfst du diesen post auch gerne ignorieren -.-
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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wenn die eltern solide arbeiten, gebildet sind und auf bildung wert legen, kommen vernünftige, planende und bildungstechnisch erfolgreiche jugendliche dabei raus
ohohoh dann frag mal nen jugendrichter oder staatsanwalt. ich kann dir da auch so einige stories erzählen, aber dann heisst es ja wieder "juraboy erzählt wieder von einzelfällen"

was du sagst, und was dein bekanntenkreis so denkt, ist logisch für den mainstream. erscheint ja auch sinnvoll. nur ist die meinung des mainstream vor allem bei so komplexen themen wie erziehungspsychologie leider nichts wert weil solche themen viel zu komplex sind als dass laien da irgendwas sachliches zu sagen könnten außer "bei meiner tante ist das aber so gewesen."

natürlich ist ein gesundes soziales umfeld besser für ein kind als eine kaputte familie. aber eine gesunde, normale familie ist absolut kein garant für eine gesunde entwicklung. ich kann dir allein aus den letzten 2 jahren eine handvoll der spektakulärsten mordfälle geben, wo die täter jugendliche aus bürgerlichen familien sind.
 
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das nahm man vor 20 jahren an, jo. mittlerweile weiß man ( und das sollte man doch eigentlich auch aus eigenr erfahrung wissen ) dass es so ziemlich egal ist was die eltern sagen ab einem bestimmten alter und dass das was die freunde (die sozialisierungsgruppe )sagen, denken und tun wesentlich mehr relevanz hat.

du kannst dein kind zwingen ne gewisse zeit am schreibtisch zu hocken - du kannst es aber nicht zwingen etwas zu lernen. du kannst ihnen sagen, dass sie hausaufgaben machen sollen, aber auch dazu kannst du sie nicht zwingen. du kannst ihnen anbieten in den wald zu fahren, aber darauf werden sie keinen bock haben.

das sind ganz alltägliche probleme und zwar nicht bei hartz4 kindern, sondern wohlbehüteten vorstadtkids. sry ich hätte mit 12 jahren auch keinen bock gehabt mit meinen eltern bäume anzugucken, ich hab lieber bw gespielt. und trotzdem ist asu mir was ordentliches geworden bisher, aber ich habe es auch recht erfolgreich verstanden meine eltern ziemlich sauber aus allem rauszuhalten.
Wenn die Eltern nicht in der Lage sind, ihren Kindern bestimmte Werte zu vermitteln, hast Du recht.
Natürlich kann ich sie nicht dazu zwingen, etwas von meinen Bemühungen mitzunehmen. Aber ich kann sie überzeugen.
Wenn die Kinder mehr auf ihren Hood hören als auf ihre Eltern, dann haben letztere wohl etwas falsch gemacht. Es ist dem meisten Kindern nicht die Bohne egal, was die Eltern sagen.

Und "darauf werden sie keinen Bock haben"...woher weisst Du das? Es kommt drauf an, wie Du das verkaufst. Wenn Du dem Kind das Ganze als Strafe oder Zwang auftischt, dann wird es sich natürlich sperren. Das geht aber auch anders.

Man kann den Kindern auch vermitteln, dass Eltern nicht nur Scheiße labern, sondern dass sie auch ab und zu mal auf sie hören können, ohne sich gleich vor ihren Freunden zu blamieren. Man muss nicht alle Fehler selbst machen, sowas nennt man LERNEN.
Die Lehrer vermitteln Wissen, die Eltern vermitteln Moral und Emotionen. UND können die Lehrer in ihrem tun unterstützen bzw. das in der Schule gelernte vertiefen/erweitern. Dazu muss man natürlich einen gesunden und freundlichen Zugang zu seinem Kind haben und den muss man sich hart erarbeiten, sonst verliert man das Vertrauen und manchmal sogar den Kontakt. Sowas kostet aber Zeit und Mühe, das ist oft leider zuviel verlangt.

€:
Ein Garant für eine "gesunde" Entwicklung ist das alles natürlich nicht. Es widerspricht auch der von Dir geforderten Chancengleichheit.
Aber einerseits sprichst Du vom Hörensagen der anderen (bei meiner tante) und andererseits sprichst Du von einer "handvoll spektakulärer Morde" die natürlich keinesfalls als Ausnahmefälle gelten können. Zumindest nicht, wenn Du sie als Argument brauchst.

€@picasso:
Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich etwas älter bin als Heator, dass ich aus einer nicht reichen aber intakten Familie stamme und auch selber einen Sohn habe, mit dem ich mich viel beschäftige und beschäftigt habe, der oft auf das hört, was ich sage (natürlich nicht immer), der keinen Mord begangen hat und auch recht gut in der Schule ist, der aber trotzdem viele Freunde hat (zumindest die paar Stunden am Tag, die nach der Schule (er ist jeden Tag erst um 16:00 zu Hause....Fahrschüler) an Zeit bleiben und im Sportverein aktiv ist. Und alles ohne Zwang, Rumbrüllen und Hausarrest.
Ich habe das alles, was ich geschrieben habe so von meinen Eltern gelernt und bin zu einem imo normalen Menschen geworden, der es in seinem Leben immerhin zu ein büschen was gebracht hat. Dieses versuche ich nun weiterzugeben und meinem Sohn zu vermitteln.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Und "darauf werden sie keinen Bock haben"...woher weisst Du das? Es kommt drauf an, wie Du das verkaufst. Wenn Du dem Kind das Ganze als Strafe oder Zwang auftischt, dann wird es sich natürlich sperren. Das geht aber auch anders.
oh man ich glaub du wirst dein blaues wunder erleben wenn du mal kinder hast :D
das ist alles nicht so einfach wie du dir das theoretisch zurechtgelegt hast und nochmals: ich rede hier von wissenschaftlichen erkenntnissen. lies dich doch mal in den aktuellen forschungsstand der entwicklungspsychologie ein.
Wenn die Kinder mehr auf ihren Hood hören als auf ihre Eltern, dann haben letztere wohl etwas falsch gemacht.
es gibt natürlich mamasöhnchen die zuhaus hocken und immer auf ihre eltern hören. aber die mehrheit macht es nicht und dass freunde ab einem bestimmten alter ein wichtigerer einfluss werden als die eltern ist nichtmal eine revolutionäre erkenntnis, das kann eigentlich fast jeder aus seiner erfahrung bestätigen.
Man kann den Kindern auch vermitteln, dass Eltern nicht nur Scheiße labern, sondern dass sie auch ab und zu mal auf sie hören können, ohne sich gleich vor ihren Freunden zu blamieren.
ich weiß nicht was du für ein kind warst, aber ich hab sehr selten auf meine eltern gehört und sie hattenn ( und haben bis heute ) eigentlich so gut wie immer recht. kinder sind doch nicht vernünftig, da kannst du doch nicht mit logik argumentieren.
 
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oh man ich glaub du wirst dein blaues wunder erleben wenn du mal kinder hast :D
Hab ich bereits. Und es ist auch kein Kleinkind mehr (lies meinen Edit).

Übrigens verhalten sich (fast) alle Kinder in Nachbarschaft und Bekanntenkreis ähnlich "vernünftig".
Ich fürchte, Du kannst Dein hier veröffentliches Wissen nur auf Großstadtkinder beziehen, da kenne ich mich nicht so aus. Hast Du schon mal drüber nachgedacht, dass eventuell DU die Ausnahme bist?
Übrigens sind Kinder vernünftiger als Du denkst, man kann ihnen sehr wohl mit Argumenten kommen. Je älter sie werden, desto besser klappt das auch. Man muss sich nur auf sie einstellen (dem Alter entsprechend).

Entgegen Deiner Meinung ist man auch kein Mamasöhnchen, wenn mann jeden Mist mitmacht, den bekloppte Hood-Mitglieder sich ausdenken.
 
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DerHansJaDerSägt

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Was bringst du deinen Kinder eigentlich genau bei? Fachwissen kann es ja nicht sein :rolleyes:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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also nicht, dass es falsch rüberkommt, ich war alles in allem auch ein sehr braves kind und bis auf ne kleine sachbeschädigungssache ( graffiti mit 14 oder so :D ) hab ich eigentlich nichts schlimmes angestellt.
aber trotzdem gehört es zum ganz normalen abkapslungsprozess von den eltern sich gegen diese zu stellen und sich vor allem auch ihren einfluss zu enziehen. ich glaube nicht, dass ich da eine ausnahme bin.

es geht hier aber auch nicht um subjektive eindrücke, sondern um den generellen einfluss von erziehung und da verlasse ich mich halt eher auf den stand der wissenschaft als auf einzelschicksale ( die mordfälle waren NATÜRLICH ausnahmen, weil jeder mord von einem jugendlichen in deutschland - zum glück - eine große ausnahme darstellt. es ging mir darum, dass eine "intakte" familie ganz offenbar kein garant für gar nichts ist und es entsprechend viele andere einflüsse geben muss )

und in der wissenschaft ist es absolut nicht geklärt ob und wie stark der einfluss der eltern auf die kinder vorhanden ist, das ist alles.

das lässt sich doch auch absolut an jeder familie mit mehreren kindern nachvollziehen. wären die eltern der maßgebliche, alles entscheinde einfluss, warum sind dann geschwister oftmals so unterschiedlich? sie wurden von denselben eltern erzogen und haben wahrscheinlich dieselben einflüße und werte vermittelt bekommen. warum gibt es dann sogar bei zwillingsgeschwistern so unterschiedliche charaktere?
 

DerHansJaDerSägt

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Zu dem Lernen: Ich denke schon, dass es wichtig ist das Kinder bei Lernen Unterstützung haben. Ich sehe aber nicht, in wie fern die Eltern damit einen großen Einfluß haben, denn diese Unterstützung kann irgendwoher kommen. Und reiche Eltern die gute Nachhilfe bezahlen sind in der Statistik dann wahrscheinlich "bessere Eltern" als arme Eltern die selbst versuchen ihren Kinder zu helfen.

Und natürlich stimmt auch was Heator sagt: Helfen kann man Kindern, aber ob ein Kind "brav" oder "ungezogen" ist und die Hilfe annimmt haben Eltern nicht in der Hand.

Kenn ein "strenges", selber sehr, sehr fleißiges Elternpaar. Ein Sohn total erfolgreich, der andere nicht. Wie kann das sein? Erklären bitte.
 
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Auf den sägenden Hans gehe ich wohl besser nicht ein, der ist mir zu unwichtig und mindertalentiert (bezogen auf den vorvorigen Post).

Also, dann ernsthaft:
Natürlich gehört ein Abkapselungsprozess dazu. Der muss aber erstens nicht mit 11/12 stattfinden und zweitens nicht komplett und absolut.
Die Abkapselung findet (zumindest bei meinem Sohn) aber eher im Privatbereich statt, also in Bezug auf Freizeittätigkeiten, Freunde, Freundinnen (fängt auch so langsam an...)
Da wollen weder meine Frau noch ich ihm reinreden, nur auf Nachfrage bekommt er einen Rat (Ja, das kommt tatsächlich vor).
Bei Schule usw. (seinem Job sozusagen) ist nur recht wenig Abkapselung zu sehen und die ist da auch eher weniger nötig imo. Klar macht er seine Hausaufgaben selbst und lernt für Klausuren. Aber da wir an seiner Ausbildung natürlich ein gesteigertes Interesse haben und auch immer hatten, kümmern wir uns da auch heute noch drum. Zwar weniger als früher, aber ab und zu.
Und in meinen Augen ist das KEIN subjektiver Eindruck. Wenn 3 Personen dem Kind Wissen vermitteln als nur einer (der Lehrer jetzt mal als Einzelperson gesehen) und wenn die Wissensvermittlung statt zB. 4 Stunden nun 6 Stunden dauert, dann MUSS da effektiv mehr bei rumkommen. Sowohl kognitiv als auch emotional.

Es mag sein, dass die Wissenschaft da keine Beweise für hat, aber es ist doch sehr auffallend, wie oft sich Eltern und Kinder in ihrem Verhalten ähneln. Scheidungskinder sind sehr oft später auch geschieden, währen Kinder mit bis ins Alter verheirateten Eltern auch eher zu langfristigen Beziehungen neigen.
Kinder lernen aus dem erfahrenen. Dummerweise empfinden sie oft das, was sie in ihrer Kindheit gesehen haben als gut und kopieren es für ihr Leben.

Und Kinder, deren Eltern sich um ihre Bildung kümmern und eventuell Nachhilfe organisieren SIND gebildeter als solche, um die sich nie gekümmert wurde.

Ausserdem fällt mir noch ein Beispiel ein:
Schau Dir z.B. deutsche und türkische Kinder an (die Nationalität spielt jetzt keine besondere Rolle, nur der möglichst unterschiedliche Kulturkreis Westeuropa <-> (fast) Asien):
Du kannst doch nicht ernsthaft behaupten, dass die sich völlig gleich verhalten und dass die Erziehung keine Rolle spielt?


@Hans:
Ich schrieb doch, man hat sehr wohl Einfluss auf seine Kinder. Man muss nur in der Wahl seiner Mittel und Argumente sehr sorgfältig sein, um einen Zugang zu seinem Kind zu finden.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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ich sage doch gar nicht, dass die eltern keinen einfluss haben. ich bezweifele nur, dass dieser so groß ist, wie man gemeinhin meint.

anders lässt sich doch kaum der unterschied zwischen geschwistern erklären.

Scheidungskinder sind sehr oft später auch geschieden, währen Kinder mit bis ins Alter verheirateten Eltern auch eher zu langfristigen Beziehungen neigen.
ich weiß nicht ob das so stimmt. imho bin ich so ca. die erste echte "scheidungskinder" generation ( jahrgang 86 ). in meinem freundeskreis ist ca. jeder zweite scheidungskind. wie und ob sie ihre ehen an die wand fahren ( oder diese überhaupt eingehen ) ist erstmal noch gar nicht abzuschätzen und zweitens ist die frage abermals: wie sehr hat das etwas mit dem vorleben ihrer eltern zu tun und wieviel davon hat etwas mit gesellschaftlichen entwicklungen zu tun ( stichwort emanzipation -sowohl bei frauen als auch bei männern - angst vor verantwortung -imho typisch für meine generation - bindungsängst aufgrund von überflutenden möglichkeiten usw )
 
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er sagt doch verhalten etc orientiert sich vor allem am umkreis; was meinst du was für einen umkreis türkische kinder so haben? :8[:

gerade das beispiel "türken" ist doch ein paradebeispiel dafür, dass elternhäuser kinder kaum prägen. die allermeisten türkischen eltern in deutschland sind sehr konservativ in ihren werten; die allermeisten kinder nicht. egal ob es um kultur, freizeitgestaltung, musik oder religion geht; die unterschiede sind wahnsinnig extrem.

die statistik, dass sich scheidungskinder später signifikant häufiger scheiden lassen als andere würde ich gerne sehen. (und bitte keine studien aus den usa von vor 20 jahren)
 
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Wissen tu ich das auch nicht, es ist nur so eine Beobachtung.

Und natürlich lässt sich der Unterschied zwischen Geschwistern erklären:
Zum einen lernen u.U. auch Eltern bei einem zweiten Kind dazu.
Zum anderen sind natürlich alle Kinder Individuen. Es kann immer vorkommen, dass man mit dem einen Kind auf gleicher Wellenlänge liegt und der Zugang sehr leicht fällt, während man sich auf das andere nur wenig und mit mehr Mühe einstellen kann.
Das ist genau wie in Deinem Bekanntenkreis: Mit manchen kommst Du prima aus mit anderen wirst Du irgendwie ohne greifbaren Grund überhaupt nicht grün.
Bei den sozusagen "fremden" Kindern müsste man sehr viel mehr Arbeit reinstecken, aber wer tut das schon, wenn man bei dem "guten" Kind das alles einfach so haben kann?
Dem einen Kind fehlt also die häusliche Anerkennung und Zuwendung, deshalb gibt es sich in der Schule auch weniger Mühe ("bringt ja eh nix") und ist dann insgesamt erfolgloser als das "wohlbehütete" und anerkannte Kind.

Und bitte lies das nicht alles wortwörtlich, GENAU so ist das natürlich nicht gemeint, aber im übertragenen Sinne.

€:
Nicht alle Türken wohnen im türkischen Ghetto. Aber auch türkische Kinder, die von klein auf nur unter deutschen leben, zeigen ein anderes Verhalten als diese. Das kann in dem Fall nur an den Eltern und deren Einfluss liegen.
Und es ging mir auch nicht darum, dass türkische Kinder sich anders verhaltern als ihre türkischen Eltern. Es ging mir darum, dass sie sich anders verhalten als gleichaltrige deutsche (und das meine ich jetzt völlig wertfrei...einfach nur "anders").

€2:
Ich hab zwar keine Statistik, sonder eine kurze Bestätigung meiner "These" mit Verweis auf folgendes Buch gefunden:
Beal, Erward E. und Hochman, Gloria, Wenn Scheidungskinder erwachsen sind, Psychische Spätfolgen der Trennung ( Frankfurt am Main, Wolfgang Krüger Verlag, 1992).
Oder hier mal lesen:
http://www.oif.ac.at/presse/bzw/artikel.asp?Rubrik=3&ID_Art=1&BZWArtikel=203
 
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Amad3us

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Es mag sein, dass die Wissenschaft da keine Beweise für hat, aber es ist doch sehr auffallend, wie oft sich Eltern und Kinder in ihrem Verhalten ähneln. Scheidungskinder sind sehr oft später auch geschieden, währen Kinder mit bis ins Alter verheirateten Eltern auch eher zu langfristigen Beziehungen neigen.

Jede Ähnlichkeit im Verhalten von Eltern und Kindern liesse sich genauso gut mittels "gemeinsamer Gene" erklären. Woher nimmt man den Anspruch Ähnlichkeiten (exklusiv) auf die Erziehung zurückzuführen?
 

StaRt.toDay

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Nicht alle Türken wohnen im türkischen Ghetto. Aber auch türkische Kinder, die von klein auf nur unter deutschen leben, zeigen ein anderes Verhalten als diese. Das kann in dem Fall nur an den Eltern und deren Einfluss liegen.
Und es ging mir auch nicht darum, dass türkische Kinder sich anders verhaltern als ihre türkischen Eltern. Es ging mir darum, dass sie sich anders verhalten als gleichaltrige deutsche (und das meine ich jetzt völlig wertfrei...einfach nur "anders").


Wie kommst du denn auf die Idee ?
 
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mein gesamter bekanntenkreis bestätigt zu 100% folgende aussagen:

wenn die eltern solide arbeiten, gebildet sind und auf bildung wert legen, kommen vernünftige, planende und bildungstechnisch erfolgreiche jugendliche dabei raus

wenn die eltern bildungsfern sind (das muss nichtmal harz4 bedeuten) kommen auch bildungsferne jungendliche dabei raus, die im schnitt deutlich öfter drogen konsumieren, mehr trinken, eine schlechtere schulform besuchen etc.

W T F ? in was für ner welt lebst du ? 10000% raute an heat0r
 

Dark.11

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Ich weiß nun garnicht wie wir hier alle auf diese Eltern-Umfeld-Diskussion gekommen sind, trotzdem denke ich, dass diese Diskussion doch noch einiger Worte bedarf.
Hier wird darüber diskutiert wie groß der Einfluss der Eltern auf das Kind wirklich ist ohne dabei jedoch zu berücksichtigen, dass es keine pauschale Einheiten "Kinder" und "Eltern" gibt. Jeder Elternteil erzieht sein Kind anders und jedes Kind ist unterschiedlich empfänglich für Informationen.
In Familie 1 kann der Einfluss der Eltern immens sein, in Familie 2 wiederum verschwindend gering. Kind 1 kann so geworden sein, Kind 2 so. Die Faktoren sind unzählbar.
Trotzdem, Fakt ist, dass ein Mensch, sobald er auf der Welt ist anfängt zu lernen und Informationen zu sammeln - Alle Erfahrungen die wir machen formen unsere Persönlichkeit. Ein Baby kommt auf die Welt und weiß erstmal nichts - blank, außer vielleicht leichte genetische und während der Schwangerschaft erfahrene Einflüsse. Im Grunde ist die Festplatte des Kindes aber leer.
Um sich in der Welt zurechtzufinden sammelt es ungefiltert Informationen ohne diese im eigenen kleinen Gehirn zu bewerten. Alles kommt rein und alles ist wichtig, daher wird vieles nicht vergessen. Kinder lernen beispielsweise spielend Sprachen ohne diese jemals gebüffelt zu haben. Die ersten Bezugspersonen für gelieferte Informationen sind in der Regel die Eltern, wo wir bei meiner ersten These wären: Die Eltern haben einen gehörigen Einfluss auf die "Betriebssoftware" des Kindes weswegen man den Einfluss der Eltern bitte nicht unterschätzen sollte - sie legen in der Regel den Grundstein, sie bespielen das Kind zuerst.
Moralische und allgemeine Werte, Selbstvertrauen, Urvertrauen, "was gehört sich und was nicht" sind Dinge, die gewissenhafte Eltern einfach durch ihre eigenen Handlungen und Charakterzüge dem Kind vermitteln, welches einfach seine Umwelt kopiert und diese Werte, wenn sie denn richtig vermittelt werden(ganz wichtig!!! einprügeln ist nicht vermitteln), als seine eigenen in seinen Charakter einpflanzt.
Alles was nach der frühkindlichen Phase kommt sind Programme (Erfahrungen) die auf dieser "Ur-"Plattform installiert werden.
Geschwister mögen noch so unterschiedlich sein, haben die Eltern jedoch den gleichen Erziehungsstil gefahren, sind sie zumindest moralisch auf nahezu einer Ebene.
Natürlich kommt Heator jetzt wieder mit seinen Schreckensmeldungen in welchen gut bürgerliche Kinder den absoluten Horrorlebenslauf vorzuweisen haben, doch diese Ausnahmen bestätigen doch nur die Regel.

Kinder aus verwahrlosten Haushalten werden später ebenfalls eher in schwierigen Verhältnissen stecken als Kinder aus guten Verhältnissen, da sie für ihre "Ur"-Plattform die Informationen nehmen welche eben geliefert werden.

Trotzdem ist der Umwelteinfluss ab einem bestimmten Alter (ab 6-7 Jahren) natürlich nicht zu verachten. Wer in ner absoluten Scheißgegend aufwächst braucht eine starke von den eltern vermittelte Betriebssoftware um die möglichen gegebenen Einflüsse aus einem anderen Blickwinkel betrachten zu können.
 
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und verantwortungsvolle eltern lassen ihre kinder einfach nicht in einer scheißgegend aufwachsen.

@computerjunky:
kleinstadt im norden münchens. meine erfahrungen beschränken sich natürlich auf ein paar 100 leute, aber da ist es ausnahmslos so: man sieht sich die eltern an und kann bereits ziemlich gut einschätzen wie die kinder drauf sind.
kann natürlich sein, dass das in einer großstadt anders ist. falls es so ist, versteht ihr vielleicht auch die konservative haltung der bayrischen landbevölkerung, aka heile welt
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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naja schau, in der großstadt ist das halt anders. ich weiß, einzelfälle sagen nichts aus, aber nur als persönliches gegenbeispiel: ein guter schulfreund, eltern sehr wohlhabend, eigene praxis usw. ist total in den drogensumpf gerutscht und ist erst nach nem schweren entzug wieder einigermaßen auf dem weg.

anderer, eltern lehrer, ist wegen zig gewaltdelikten vorbestraft. kann sein, dass es in sehr kleinen orten keine gefahr ist, aber in großstädten passiert das, was man gemeinhin als "in falsche kreise rutschen" kennt sehr schnell und die einflußmöglichkeitn der eltern sind sehr schnell ausgeschöpft, vor allem bei pubertierenden.
 

StaRt.toDay

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Naja, Bayrische Inzestbauern sind jetzt auch nicht gerade _der_ hohe Maßstab. Wo Alkoholismus, religiöser Fanatismus und CSU die Norm sind ist es nunmal schwer unangenehm aufzufallen.
 
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@heator: jo vielleicht ist das dann so, und vielleicht lassen sich die diskussionsteilnehmer hier sogar in großstädter und nicht-großstädter unterteilen.
eventuell ist der einfluss der eltern auf die kinder in großstädten auch tatsächlich so gering, dass deine meinungen ok sind.
aus meiner sicht (eben nicht in einer großstadt aufgewachsen) ist der einfluss der eltern aber enorm.

btw: ich würde meine kinder auch nie in einer großstadt aufwachen lassen, gar nicht weil ich befürchten würde dass der einfluss kleiner sein könnte, sondern weil der lebensstil in einer großstadt nicht mit meinen kindheitsvorstellungen zusammenpasst.

btw2: laut wiki leben auch nur grob gepeilt 30 millionen deutsche in großstädten, ich bin mit meiner 30000 seelen stadt also nicht in der minderheit

auf startToDay geh ich mal nicht ein. er scheint ein wenig hurensohnig zu sein.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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btw: ich würde meine kinder auch nie in einer großstadt aufwachen lassen, gar nicht weil ich befürchten würde dass der einfluss kleiner sein könnte, sondern weil der lebensstil in einer großstadt nicht mit meinen kindheitsvorstellungen zusammenpasst.

och ich fands nicht schlecht. was kulturangebot, freizeitgestaltung, sportangebot usw. anging würd ich nicht gern mit nem dorf tauschen ( obwohl ich später auch in ne kleinstadt gezogen bin mit meinen eltern, allerdings nur 10 min von bremen entfernt mit der bahn )
aber das ist sicher subjektiv...ich will aber 100% nicht in nem dorf wohnen, daher werden auch meine kinder in der stadt aufwachsen. es ist wirklcih nicht so schlimm wie man das manchmal darstellt und stadt ist ja auch nicht stadt. charlottenburg =/= neuköln usw.
 
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jo 30000 einwohner ist ja nun auch nicht gerade dorf. ham sogar ein eigenes kleines stadion, und der fussballverein ist glaub ich auch gar nicht so schlecht ^^

mir gefällt die these. in der großstadt hat man als eltern weniger einfluss auf die kinder als in kleinstädten oder gar auf dem land. könnte stimmen, und würde auch die art und weise erklären wie solche diskussionen gerne geführt werden. die ländler können sich nicht vorstellen so wenig einfluss zu haben, die städter nicht, so viel zu haben.
 
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Ich würde der These Großstadt/Kleinstadt/Dorf auch zustimmen.

In einer Großstadt braucht das Kind nur vor die Tür zu gehen und hat das komplette Spektrum von Menschen direkt vor der Nase. Leider auch die negative Seite, die ja wie wir alle wissen zunächst einen besonderen Reiz ausmacht und daher bei manchen den Zuschlag gegenüber den Eltern erhält.
Ausserdem ist die Vielfalt der Eindrücke viel größer als bei den eigenen Eltern.

In einer Kleinstadt/Dorf ist das "Angebot" kleiner und daher vielleicht der Einfluss der Eltern größer.

Wie auch immer, beides hat Vor- und auch Nachteile. Dass die Meinungen der Groß- und Kleinstadtbewohner hier im Forum aber so überhaupt nicht zusammenpassen und das gegenseitige Verständnis kaum vorhanden zu sein scheint, beunruhigt mich dann doch etwas.

Ach ja, ich gehöre auch zu der Kleinstadtfraktion. Sowohl als Kind als auch als Vater.
Das liegt möglicherweise auch schlicht daran, dass es in Norddeutschland ausser Hamburg, Bremen, Hannover, Braunschweig, Lübeck, Kiel auch nur wenig Auswahl an großen Städten gibt, wobei bei der Auswahl wahrscheinlich bereits einige von euch unter "groß" schon etwas anderes verstehen ;)
 
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ach auch in na großstadt hat die herkunft der eltern einen einfluss auf das kind. das fängt schon damit an das eltern die es sich leisten können nicht grade in den dicksten abfuckgegenden wohnen und die kinder daher von der grundschule an mit kindern aus ähnlichen verhältnissen zusammen kommen. auch die hobbys werden von den eltern mitbeeinflusst, spielt das kind irgend ein klassisches instrument wird das wohl daher kommen das mama mit 7 jahren gesagt hat "probier doch mal aus".
es mag zwar sein das kinder aus städten eher nen totalausfall hinlegen als welche in kleinen dörfern aber der einfluss der eltern nimmt sich imo nichts.
 
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