das nahm man vor 20 jahren an, jo. mittlerweile weiß man ( und das sollte man doch eigentlich auch aus eigenr erfahrung wissen ) dass es so ziemlich egal ist was die eltern sagen ab einem bestimmten alter und dass das was die freunde (die sozialisierungsgruppe )sagen, denken und tun wesentlich mehr relevanz hat.
du kannst dein kind zwingen ne gewisse zeit am schreibtisch zu hocken - du kannst es aber nicht zwingen etwas zu lernen. du kannst ihnen sagen, dass sie hausaufgaben machen sollen, aber auch dazu kannst du sie nicht zwingen. du kannst ihnen anbieten in den wald zu fahren, aber darauf werden sie keinen bock haben.
das sind ganz alltägliche probleme und zwar nicht bei hartz4 kindern, sondern wohlbehüteten vorstadtkids. sry ich hätte mit 12 jahren auch keinen bock gehabt mit meinen eltern bäume anzugucken, ich hab lieber bw gespielt. und trotzdem ist asu mir was ordentliches geworden bisher, aber ich habe es auch recht erfolgreich verstanden meine eltern ziemlich sauber aus allem rauszuhalten.
Wenn die Eltern nicht in der Lage sind, ihren Kindern bestimmte Werte zu vermitteln, hast Du recht.
Natürlich kann ich sie nicht dazu zwingen, etwas von meinen Bemühungen mitzunehmen. Aber ich kann sie überzeugen.
Wenn die Kinder mehr auf ihren Hood hören als auf ihre Eltern, dann haben letztere wohl etwas falsch gemacht. Es ist dem meisten Kindern nicht die Bohne egal, was die Eltern sagen.
Und "darauf werden sie keinen Bock haben"...woher weisst Du das? Es kommt drauf an, wie Du das verkaufst. Wenn Du dem Kind das Ganze als Strafe oder Zwang auftischt, dann wird es sich natürlich sperren. Das geht aber auch anders.
Man kann den Kindern auch vermitteln, dass Eltern nicht nur Scheiße labern, sondern dass sie auch ab und zu mal auf sie hören können, ohne sich gleich vor ihren Freunden zu blamieren. Man muss nicht alle Fehler selbst machen, sowas nennt man LERNEN.
Die Lehrer vermitteln Wissen, die Eltern vermitteln Moral und Emotionen. UND können die Lehrer in ihrem tun unterstützen bzw. das in der Schule gelernte vertiefen/erweitern. Dazu muss man natürlich einen gesunden und freundlichen Zugang zu seinem Kind haben und den muss man sich hart erarbeiten, sonst verliert man das Vertrauen und manchmal sogar den Kontakt. Sowas kostet aber Zeit und Mühe, das ist oft leider zuviel verlangt.
€:
Ein Garant für eine "gesunde" Entwicklung ist das alles natürlich nicht. Es widerspricht auch der von Dir geforderten Chancengleichheit.
Aber einerseits sprichst Du vom Hörensagen der anderen (bei meiner tante) und andererseits sprichst Du von einer "handvoll spektakulärer Morde" die natürlich keinesfalls als Ausnahmefälle gelten können. Zumindest nicht, wenn Du sie als Argument brauchst.
€@picasso:
Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich etwas älter bin als Heator, dass ich aus einer nicht reichen aber intakten Familie stamme und auch selber einen Sohn habe, mit dem ich mich viel beschäftige und beschäftigt habe, der oft auf das hört, was ich sage (natürlich nicht immer), der keinen Mord begangen hat und auch recht gut in der Schule ist, der aber trotzdem viele Freunde hat (zumindest die paar Stunden am Tag, die nach der Schule (er ist jeden Tag erst um 16:00 zu Hause....Fahrschüler) an Zeit bleiben und im Sportverein aktiv ist. Und alles ohne Zwang, Rumbrüllen und Hausarrest.
Ich habe das alles, was ich geschrieben habe so von meinen Eltern gelernt und bin zu einem imo normalen Menschen geworden, der es in seinem Leben immerhin zu ein büschen was gebracht hat. Dieses versuche ich nun weiterzugeben und meinem Sohn zu vermitteln.