Hartz IV muss geändert werden

Mitglied seit
18.01.2005
Beiträge
5.381
Reaktionen
0
schwimmbäder gibt es bald nicht mehr viele. geld ist in die bankenrettung geflossen.
 
Mitglied seit
14.05.2007
Beiträge
3.467
Reaktionen
0
Diese Diskussionen sind in deinen Augen sinnlos, in meinen nicht. Ich halte es schon für ein ernsthaftes Problem, dass ein Arbeitnehmer u.U. weniger bekommt als ein H4-Empfänger. Das ist ungerecht.

Auch wenn das jetzt ne neue Diskussion wird, aber das ist leider kein Problem der Politik. Wenn sich halb Deutschland weigert mehr als 2 euro 30 für nen Haarschnitt (überspitzt ausgedrückt) zu bezahlen ist es ein Problem der Gesellschaft.
Natürlich kann da die Politik rumfuchteln mit Mindestlöhnen und subventionieren ohne Ende aber langfristig bringt das absolut gar nichts.
 

Clawg

Guest
ich hab noch keine familie, daher kann ich nicht wirklich darüber reden, was man monatlich braucht.

allerdings lebt jedes 10. kind in deutschland von hartz4. es muss unbedingt gewährleistet werden, dass die ein angemessenes "sozio-kulturelles" minimum bekommen und nicht nur dahinvegetieren. denn erstens würden wir sonst vielen kindern ihre perspektive verbauen und zweitens uns eine riesige zukünftige unterschicht anzüchten.

Auf welche Weise sollen denn die Kinder ein "angemessenes sozio-kulturelles minimum" erhalten, wenn man Geld auf sie wirft? Problem sind doch eher die inaktiven, sozial abgeschotteten Eltern als das Geld. Man braucht kein Geld um soziale Kontakte zu knüpfen.

Punkt ist einfach, dass Leute gerne mit Leuten aus ihrer 'Schicht' zusammentreffen wollen. Mit mehr Geld könnten die Leute lediglich so tun als wären sie in einer anderen 'Schicht', das ist aber nur Illusion.

Wenn es ein Problem gibt, dann die teils völlig sinnlose Arbeitslosigkeit. Der Staat sollte die Arbeitssuche nicht schwerer machen, als sie schon ist.

Je länger und je mehr Leute wir bezahlen, desto mehr Leute werden auch vom Staat abhängig.
 

Entelechy

Guest
Auch wenn das jetzt ne neue Diskussion wird, aber das ist leider kein Problem der Politik. Wenn sich halb Deutschland weigert mehr als 2 euro 30 für nen Haarschnitt (überspitzt ausgedrückt) zu bezahlen ist es ein Problem der Gesellschaft.
Natürlich kann da die Politik rumfuchteln mit Mindestlöhnen und subventionieren ohne Ende aber langfristig bringt das absolut gar nichts.

Türlich ist das ein Problem der Politik. Wenn keiner mehr für 2 30 Haareschneidet, weil er das nicht aufgestockt bekommt, dann werden die Leute früher oder später auch wieder Marktpreise fürs Haareschneiden bezahlen.

Wenn eben x-tausend Jessicas in Deutschland entscheiden, dass sie unbedingt Friseurin werden wollen, "weil das ja so tohl ist", dann liegt der Marktpreis eben nicht besonders hoch (aber sicher höher als jetzt). Die Friseusen müssen eben damit leben, dass sie nicht zu den Topverdienern gehören.


allerdings lebt jedes 10. kind in deutschland von hartz4. es muss unbedingt gewährleistet werden, dass die ein angemessenes "sozio-kulturelles" minimum bekommen und nicht nur dahinvegetieren. denn erstens würden wir sonst vielen kindern ihre perspektive verbauen und zweitens uns eine riesige zukünftige unterschicht anzüchten.

obs jetzt dafür reitunterricht und wäschetrocker bedarf, sei mal dahin gestellt. ich denke viele kinder, deren eltern arbeiten, haben solche annehmlichkeiten auch nicht. allerdings muss auf jeden fall sowas wie klassenfahrt, bibliotheks-ausweis, schwimmbad-besuch, etc drin sein!

Es kann auch nicht im Interesse der Allgemeinheit sein, dass zig Mio Kindern zur nächsten Generation Hartz IV Empfänger ausgebildet werden. Leider - und das merkt man meiner Meinung nach auch am Artikel - sind einfach viele Eltern nicht in der Lage von ihrer Hirnleistung her, ihren Kindern zu helfen.
Wenn ich lese, dass eine Mutter den ganzen Tag Zuhause ist und das Kind in der 6ten Klasse Hauptschule von externer Nachhilfe redet, dann ist bereits einiges schief gelaufen.
Selbst wenn Kinder viel mehr Geld bekommen würden, kann ich mir durchaus vorstellen, dass das nur Auswirkungen auf die Anzahl von Konsolen-Spielen der Kinder, den Konsum der Eltern und nicht auf die Bildung der Kinder hat. Wer in diesem Milieu lebt, dem ist Bildung in der Regel nicht besonders wichtig - und genau hier müsste der Staat mit Ganztagsschulen für Haupt- und Realschüler mit Nachmittagsprogramm eingreifen. Diese Eltern müssen bevormundet werden, so dass die Kinder nicht den ganzen vor dem Fernseher vegetierenund Hartz IV Fernsehen schauen.


Anhand der Dinge die Du als wichtig für Bildung erachtest, wird sehr schnell klar, dass es sich dabei NICHT um ein Geldproblem handelt:

klassenfahrt (i.d.R. gibts nen Förderverein für Kinder von ärmeren Eltern)
bibliotheks-ausweis (kostenlos)
schwimmbad-besuch (kostet ne Jahreskarte für Kinder 15€)
 

Clawg

Guest
:cool: Du musst Empirie mehr hassen als ein katholischer Metaphysiker.

Wie immunisierst du dich eigentlich gegen die Realität? Gibts das in Pillenform?

Man geht in den nächstgelegenen Park / auf die nächstgelegene Feier und spricht Leute an. -> sozialer Kontakt.

Am Geld liegt es nicht, für sozialen Kontakt braucht man einfach zwei Leute, es müssen beide Seiten an der Aufrechterhaltung interessiert sein, d.h. man muss sich zum einen selbst attraktiver für andere machen, zum anderen muss man Interesse an anderen zeigen.

Ein Leben in totaler Abhängigkeit von anderen, ohne sinnerfüllende Arbeit tagsüber, trägt nicht dazu bei. Meist ist es aber schon die Einstellung der Leute, welche sie dahingebracht hat. Wenn man nun der Gruppe von Leuten, die sich von der Welt abgewandt hat, Geld gibt, werden sie sich nicht plötzlich der Welt zuwenden, da verwechselt man Ursache und Wirkung.
 

DerHansJaDerSägt

Guest
Ja wie gesagt, mir ging es jetzt weniger um theoretische sondern um reale Möglichkeiten. Das heißt also wie man es dergestalt darstellen kann, dass man ohne Geld nicht extrem eingeschränkt ist Kontakte zu knüpfen und zu halten.

Eine minimale Möglichkeit ist ja so gesehen keine realistische Möglichkeit. Also von daher...


Zur Sache mit der Einstellung, da schleicht wohl heute Nacht wieder der Empiriepoltergeist unter dein Bett und sägt an deinem Glauben :) Ich hoffe du kannst trotzdem gut schlafen.
 
Mitglied seit
06.09.2002
Beiträge
3.238
Reaktionen
0
Was hat das Gericht gesagt?

1.) Der Umfang des Existenzminimums ist nicht durch das GG vorgegeben (Rz. 138 des Urteils).

2.) Die derzeitigen Sätze sind nicht evident unzureichend (Rz. 146 des Urteils).

3.) Das Statistikmodell ist grundsätzlich ein verfassungsgemäßes Konstrukt zur Ermittlung des Existenzminimums (Rz. 146 des Urteils).

4.) Bei der Festlegung des Regelsatzes i. H. v. 345 € wurde dieses Modell nicht angewendet, die Berechnung ist aufgrund mangelnder Kriterien verfassungswidrig (Rz. 146 des Urteils).

5.) Das Grundrecht auf ein Existenzminimum begründet einen Anspruch auf Sicherstellung eines besonderen Bedarfs (Rz. 204 des Urteils). Der derzeitige Zustand ist verfassungswidrig.

Konsequenz:
Ob die Sätze erhöht werden, ist noch nicht raus. So spektakulär ist das Urteil nicht.
 

DerHansJaDerSägt

Guest
Doch weil es sachliche Begründung der Sätze fordert und festgestellt hat das sie genau das eben nicht sind. Epic Fail für Meister Schröder und seine Crew.
 
Mitglied seit
06.09.2002
Beiträge
3.238
Reaktionen
0
Doch weil es sachliche Begründung der Sätze fordert und festgestellt hat das sie genau das eben nicht sind. Epic Fail für Meister Schröder und seine Crew.

Das Gericht sagt, dass in den Abteilungen 03, 04, 05, 07, 10 und 12 pauschale prozentuale Abschläge gemacht wurden (Rz. 175, 177 des Urteils). Diese seien unbegründet. Wenn das ein "Epic Fail" ist (was das auch immer sein möge), dann bitte.

Dennoch, dass Sätze begründet werden müssen, wurde von der BReg nie in Frage gestellt, lediglich über die Art der Begründung wurde gestritten. Und damit ist das Urteil meiner Ansicht nach keine so große Nummer. Freilich eine subjektive Einschätzung.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Eigentlich ist es doch auch möglich, dass die Sätze durch eine Neuberechnung niedriger ausfallen, oder?
Das wäre mal lustig ;)
 
Mitglied seit
06.09.2002
Beiträge
3.238
Reaktionen
0
Theoretisch ist das denkbar, praktisch wohl eher nicht. Die bisherigen Veröffentlichungen gehen wohl davon aus (Achtung Halbwissen), dass eine Anpassung nach oben erfolgen wird.
 
Mitglied seit
12.08.2002
Beiträge
12.549
Reaktionen
0
Konsequenz:
Ob die Sätze erhöht werden, ist noch nicht raus. So spektakulär ist das Urteil nicht.

was ich auf seite 1 zitiert habe stammt aus der pressemitteilung des bverfg und besagt das die sätze definitiv zu niedrig sind. da du offenbar den urteilstext kennst und dich näher damit beschäftigt hast kannst du ja gerne ausführen wieso die pressemittelung vom urteil derart krass abweicht.
 
Mitglied seit
06.09.2002
Beiträge
3.238
Reaktionen
0
was ich auf seite 1 zitiert habe stammt aus der pressemitteilung des bverfg und besagt das die sätze definitiv zu niedrig sind. da du offenbar den urteilstext kennst und dich näher damit beschäftigt hast kannst du ja gerne ausführen wieso die pressemittelung vom urteil derart krass abweicht.

Die Pressemitteilung habe ich nicht gelesen, lediglich das Urteil überflogen. Selbiges ist hier einsehbar.

Zur Satzhöhe bin ich so frei und zitiere den erkennenden Senat:

Es lässt sich nicht feststellen, dass der Gesamtbetrag der in § 20 Abs. 2 1. Halbsatz und Abs. 3 Satz 1 SGB II a.F. sowie in § 28 Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 1. Alt. SGB II a.F. festgesetzten Leistungen zur Sicherstellung eines menschenwürdigen Existenzminimums evident unzureichend ist.
(Rz. 146)

Die in den Ausgangsverfahren geltenden Regelleistungen von gerundet 345, 311 und 207 Euro können zur Sicherstellung eines menschenwürdigen Existenzminimums nicht als evident unzureichend erkannt werden.
(Rz. 151)

Dein Zitat steht nicht in Widerspruch zum Urteil. Denn die Sätze sind verfassungswidrig, weil von dem grundsätzlich zulässigen Statistikmodell ohne ausreichende Begründung abgewichen wurde. Es geht also nicht um die konkrete Höhe, sondern um die Art der Ermittlung.

Übrigens steht in der Pressemitteilung auch der folgende Passus:

2. Die in den Ausgangsverfahren geltenden Regelleistungen von 345, 311
und 207 Euro können zur Sicherstellung eines menschenwürdigen
Existenzminimums nicht als evident unzureichend angesehen werden. Für
den Betrag der Regelleistung von 345 Euro kann eine evidente
Unterschreitung nicht festgestellt werden, weil sie zur Sicherung der
physischen Seite des Existenzminimums zumindest ausreicht und der
Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers bei der sozialen Seite des
Existenzminimums besonders weit ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.825
Reaktionen
254
Ich spach von Hausrat und Unfall, NICHT von Haftpflicht.
5 personen Wohnung unter 700 Euro? wenns nicht grad München oder eine andere Miethochburg ist, überhaupt kein Problem. Außerdem: Wohnungen bestimmter Größe werden ja übernommen.

Ich zahl hier für ein 12-15qm wg zimmer locker 350€ und ich wohn nicht in münchen.
Wenn ich irgendwo in ostdeutschland in der pampa wohne ist es vieleicht kein problem eine mietwohnung für 5 leute für 700€ im monat zu finden. in süddeutschland sieht's da aber allgemein recht düster aus.


:cool: Du musst Empirie mehr hassen als ein katholischer Metaphysiker.

Wie immunisierst du dich eigentlich gegen die Realität? Gibts das in Pillenform?

:rofl2: :top2:

Lustig wie claw wieder als blinder von der farbe über sozialkontakte redet. Theoretische überlegungen zum thema vorhanden, praktische feldstudien noch nicht durchgeführt... :rofl:
 
Mitglied seit
21.01.2001
Beiträge
3.078
Reaktionen
0
So, habe gerade mal eine Expertenmeinung eingeholt (meine Mutter unterrichtet an einer 'Brennpunktschule'). Zitat: 'Die sind einfach duemmlich und raffens net'. Soll heissen prinzipiell koennte man gut davon leben, aber weil sie zu dumm zum haushalten sind, ist halt nix uebrig fuer Theater, Essen gehen und Urlaub.
 

Clawg

Guest
Wenn sie mit Geld umgehen könnten, wären sie wohl nicht in der Lage, in der sie sind. Vielleicht sollte man stattdessen Gutscheine verteilen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
21.02.2009
Beiträge
2.110
Reaktionen
0
Clawg ist für Gutscheine?

Wow. Wie passt das mit Turbo Individualismus zusammen?

Naja, aber Gutscheine hätten schon was. Bringt ja auch dem Kind nichts, wenn der Regelsatz für Kinder erhöht wird, der Papa das aber einfach versäuft.
 

Clawg

Guest
Naja, wichtiger wäre wohl jemand, der ihnen diese Verantwortung lehrt. Ob der Staat dazu in der Lage ist? Ein Blick auf dessen Kontostand lässt mich daran etwas zweifeln.

Clawg ist für Gutscheine?

Wow. Wie passt das mit Turbo Individualismus zusammen?

Problem ist halt, dass viele solcher kreativer Ansätze mit dem Staat als Verwalter fast unmöglich umzusetzen sind. Dazu bedarf es auf der einen Seite aufmerksame Spender und auf der anderen Seite einen Markt. Wir haben weder das eine, noch das andere. Momentan laden willige Spender (Steuerzahler) ihr Geld vor der Haustür des Staates ab, der nimmt das Geld und legt einen Teil des Geldes aufgrund eines Mehrheitsentscheids vor der Haustür der Bedürftigen ab. Nicht sehr effektives Verfahren.

Eine Sicherung des Existenzminimums, wenn man das mal als Recht ansieht (tue ich nicht), sagt aus, dass man die Existenz sichern und nicht lediglich Geld vor der Tür abladen soll. D.h. es wäre völlig innerhalb des Gesetzes, dass der Staat statt Geld hauptsächlich handlungs- bzw. sachbezogene Gutscheine verteilt. Wer Geld möchte und vor allem die Freiheit möchte, es nach eigenem Willen auszugeben, der kann arbeiten gehen. Wer sich in die Obhut des Staates (oder einer Hilfsorganisation) begibt, der sollte auch deren Willen folgen.

Wenn ich eine Hilfsorganisation betreiben würde, würde ich es ähnlich wie z.B. diese Bonusprogramme bei Krankenkassen (Mitgliedschaft Fitnessstudio, Vorsorgeuntersuchungen usw.) machen. Wer einen Kinogutschein haben möchte, der muss sich vorher 5 Sterne im Fitnessstudio abholen (o.ä., nur eines von Millionen kreativer Beispiele, die sich am freien Markt entwickeln könnten). Ziel sollte es ja sein, dass der Spender Ergebnisse sieht, also dass mit dem Geld den Leuten tatsächlich geholfen wird.

Naja, aber Gutscheine hätten schon was. Bringt ja auch dem Kind nichts, wenn der Regelsatz für Kinder erhöht wird, der Papa das aber einfach versäuft.
Natürlich. Wenn in dieser Liste, aus dem sich der Regelsatz berechnet, ein konkreter Punkt aufgeführt wird, dann sollte das Geld auch genau für diesen Punkt ausgegeben werden. Gutscheine verhindern zwar keinen Mißbrauch, machen es aber deutlich schwieriger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
21.02.2009
Beiträge
2.110
Reaktionen
0
Naja, ob so en Hartzer nun ein paar Euro weniger für Klamotten ausgibt als vorgesehen, dafür aber lieber mehr isst sollte uns ja egal sein. Finde deshalb Gutscheine nur dann ok, wenn es um Bildung geht. Ich meine, wenn die Eltern den Wert der Bildung richtig eingeschätzt hätten, wären sie tendenziell eher keine Hartzer geworden. (Klar gibt es immernoch unverschuldete Not oder alleinerziehende Mütter, aber die sollen gefälligst ebenfalls das Geld für die Kinder ausgeben) Also ist hier wohl tatsächlich einschlägig, dass der Staat besser weiß was gut ist für die Leute als die Harzler selber - damit für VWLer die Grundlagen für Eingriffe geschaffen.

Jo, das ist ja nur BlaBla. Ist ja naiv von Bildungsgutscheinen zu reden und dann zu glauben, dass die soziale Durchlässigkeit dadurch stiege. Entscheidend bleibt nachwievor imo die tendenziell schlechte Ausstattung der Elternhäuser und fehlende Anreize (frühkindliche Entwicklung, Perspektiven, etc...)

Finde dann auch den Reitkurs gar nicht so lächerlich. Ich meine, da setzt man für die Kinder vernünftige Reize ... die hängen nicht nur vor der Glotze, sondern erleben was echtes. Oder auch andere Sportkurse wie Fußball etc finde ich für Kids wichtig, wobei man eigentlich 50€ jährlich für en Sportverein auch mit Hartz IV aufbringen können müsste...

Also pro Reitkurse. Gut fände ich auch noch, wenn Hartzler auf dem Gymnasium Auslandsaufenthalte finanziert bekämen.

Naja, ansonsten ist es denke ich entscheidend die Kinder aus den Elternhäusern wegzukriegen. Sprich frühkindliche Erziehung in Kindergärten und Ganz-Tag Schulen zumind. die ersten 4, 6 Schuljahre.
 
Mitglied seit
21.01.2001
Beiträge
3.078
Reaktionen
0
vonwegen Reitkurs: Wenn die ganze Familienbaggage ein paar Stunden im Reitstall helfen wuerde (die Staelle werden oft jedes Jahr getuencht, Heu wird eingelagert, etc.), dann wuerde Shaeren oder Mandy auch ein paar Gratis-Reitstunden dafuer kriegen.
 
Mitglied seit
28.01.2006
Beiträge
3.934
Reaktionen
30
Ach, dieser Thread amüsiert mich. Die meisten labern hier echt völlige Scheiße. Das ist lustig. Am besten fand ich ja am Anfang diese weitesgehend willkürlich geführten Rechnungen über das, "was man im Monat braucht".

rofl, echt.

Wie kommt ihr eigentlich dazu, dem Kind Reitstunden absprechen zu wollen? Darf dieses Kind nicht die Chance bekommen, seine Persönlichkeit frei zu entfalten? Darf es keine Freunde finden? Darf es keinen Sport machen, um sich körperlich fit zu halten?

Das Argument "rofl, ne Frisöse verdient weniger! die sollen sich nicht so anstellen!" zeigt nur Eins: Nämlich dass Frisösen ( oder Friseurinnen, wie es ja korrekterweise heißt ) viel zu wenig verdienen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
02.09.2003
Beiträge
10.769
Reaktionen
1
Ort
MUC
Also eines ist mal ganz klar:

Es liegt oft nicht an zu wenig Geld, weshalb bestimmte H4 Empfänger jammern sondern daran, dass sie nicht richtig haushalten. Und genau das ist nun mal meine gottverdammte Pflicht wenn ich nicht so viel Geld habe, dass ich drauf scheißen kann ob ich mir die Wurst für 2 € oder für 1 € kauf.. ( representativ für Alles versteht sich )


Irgendwie sollten beide Extreme mal klar kommen...


Das Problem ist finde ich gar nicht so sehr ob und wie viel Geld, sondern wie lange und warum...

Ich meine 1-2 Jahre mehr geld vom staat und dann wieder nen job bekommen >>> 10-15 Jahre und wenig Geld vom Staat bekommen ( aus Sicht des Staats und damit seiner Bürger.. )


Entscheidend ist eigentlich, dass ein Anreiz geschaffen wird, statt H4 zu arbeiten und dafür sollte in der Tat das Geld das gegeben wird so gering wie möglich ausfallen und schon gleichmal niemals höher sein als irgendein Beruf den man ausüben kann. Das widersprichst sich doch. Absolut paradox wenn jemand mehr Geld fürs nichts tun bekommt als für Arbeit. Das ist das erste was NIE sein dürfte wenn man mich frägt..
 
Mitglied seit
27.04.2005
Beiträge
2.324
Reaktionen
0
Sorry, da jetzt reinreden zu müssen, aber ihr überseht da was...
Ihr sagt, Hartz4-Empfänger haben sich durch ihr eigenes Verhalten da hin gebracht wo sie jetzt sind.
Sie haben sich also schlechter angestellt als andere, welche eine Arbeit haben.
Würden sie sich besser anstellen... nun was wäre dann? Dann hätten sie zwar Arbeit aber es gäbe widerum welche die sich schlechter als diese anstellen.
Und letztendlich bleibt die Zahl der Arbeitslosen gleich.

Ihr könnt den Hartz4-Empfängern also gerne den Vorwurf machen, im knallharten Konkurrenzkampf um die Jobs sich nicht durchgesetzt zu haben.
Aber wenn sie das tun würden, würden wieder andere keine bekommen!

Es ist ja nicht so, als hätten wir hier massig freie Stellen in Deutschland, sondern es ist so, dass ständig auch qualifizierte Arbeitskräfte wegrationalisiert werden. Es gibt schlicht und ergreifend nicht genug Arbeitsplätze!
Somit erübrigt sich jede Diskussion, ob jemand jetzt an Hartz4 selbst schuld ist oder nicht... wenn nicht Person A arbeitslos ist, dann eben Person B.

Somit ist doch eindeutig klar, dass es generell eher nicht an mangelnder Motivation sondern an mangelnden Arbeitsplätzen liegt. Es gibt mehr Bevölkerung als Arbeitsplätze. Ich hoffe jetzt hats auch der letzte kapiert.
Da das "selbst schuld"-Argument also wegfällt, ist der einzig logische Schluss daraus, die Sozialhilfe wieder auf ein menschenwürdiges Niveau auszubauen. Denn es kann jeden treffen.


Denn ratet mal wie der Trend aussieht. Etwa Vollbeschäftigung auf absehbare Zeit? Wohl kaum...

Oder eher wegen a) fortschreitender Technisierung/Automatisierung und b) fortschreitender Zentralisierung des Kapitals (aka "Wirtschaftskrise") extreme Zunahme der Probleme?
Mittlerweile sollte ja auch der letzte gecheckt haben, dass hier gar nix vorbei ist mit der Krise. Es wird weiter fleißig rationalisiert werden, das ist nun mal die beste Möglichkeit Kosten zu sparen. Ich würds als Unternehmer nicht anders machen. Das entspricht nun mal der Marktwirtschaft.
Und wenn ihr dann wegrationalisiert wurdet, werdet ihr euch noch wünschen, es gäbe Sozialhilfe (ich nenn sie einfach so) auf menschenwürdigem Niveau.

Mehr Schulden durch eine Erhöhung des Satzes? Scheiss auf Schulden. Die werden eh nie zurückgezahlt. Die USA habens begriffen.


Gute Nacht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Clawg

Guest
Es ist ja nicht so, als hätten wir hier massig freie Stellen in Deutschland, sondern es ist so, dass ständig auch qualifizierte Arbeitskräfte wegrationalisiert werden. Es gibt schlicht und ergreifend nicht genug Arbeitsplätze!
Somit erübrigt sich jede Diskussion, ob jemand jetzt an Hartz4 selbst schuld ist oder nicht... wenn nicht Person A arbeitslos ist, dann eben Person B.

Offensichtlich gibt es (mehr als) genug Arbeit. Die Frage ist, an welchem Punkt etwas schief läuft, dass es nicht genug Unternehmer gibt, die aus dieser Arbeit Arbeitsplätze machen.
Mmmmmmh..., welche Hürden gibt es wohl für sie?

Ach ja,

- Staat treibt Kreditkosten in die Höhe, da er selbst als Kreditnehmer auftritt
- Staat schränkt Vertragsfreiheit bei Arbeitsverträgen ein
 

Clawg

Guest
wer soll denn für die gewinne der unternehmen aufkommen wenn nich der staat? k bleiben noch die haushalte und das ausland :stupid3:

Geld macht man. Geld wird nicht umverteilt.

@Sansucal:
Ein Arbeitsplatz ist eine Verknüpfung zwischen Geldgeber, Arbeiter, Arbeit und Leistungsprofiteure. Arbeit gibt es überall zu machen, schau z.B. aus dem Fenster und such dir aus, was alles aufgeräumt werden könnte. Leistungsprofiteure gibt es genug, von z.B. geräumten Straßen profitieren wir. Arbeiter gibt es genug (Arbeitslose). Braucht es nur noch jemanden, der alle Parteien an einen Tisch holt und auf irgendeine Weise die Leistungsprofiteure zu Geldgeber macht. Das ganze nennt man dann einen Arbeitsplatz und der, der ihn schafft, den Arbeitgeber.
Die Kommunikation zwischen diesen 4 Parteien werden durch einige Gesetze deutlich erschwert, weshalb manche Arbeiten unerledigt bleiben, manche Arbeiter arbeitslos bleiben und manche Leistungsprofiteure keine Leistungen empfangen.
 

Clawg

Guest
:top2:

claws welt ist offenbar das schlaraffenland.

Arbeitsteilung eben. A kann etwas gut, B kann etwas gut, sie tauschen ihre Fertigkeiten aus, beide profitieren.
Dagegen ist der Sozialstaat: A kann etwas gut, B kann nichts, was A benötigt, der Staat zwingt A für B zu arbeiten. Da entsteht natürlich kein Wohlstand, das ist im besten Fall lediglich Umverteilung, im schlechtesten Fall Vernichtung von Wohlstand.
 
Zuletzt bearbeitet:

Clawg

Guest
und wenn A nicht das brauch was B kann?

Dann hat B hoffentlich etwas, was C braucht und C hoffentlich etwas, was A braucht. Um diese Art von Dreiecksbeziehungen zu vereinfachen hat der Mensch Geld erfunden, das jeder einem gewissen Wert beimisst und Handel vereinfacht.
 
Mitglied seit
17.05.2006
Beiträge
11.492
Reaktionen
0
Dann hat B hoffentlich etwas, was C braucht und C hoffentlich etwas, was A braucht. Um diese Art von Dreiecksbeziehungen zu vereinfachen hat der Mensch Geld erfunden, das jeder einem gewissen Wert beimisst und Handel vereinfacht.

und wenn dieses geld von B zu C zu A und wieder zu B geht wird es also "gemacht". am ende hat also jeder mehr geld :top2:
 

Clawg

Guest
Ein gewisses Abstraktionsvermögen habe ich vorausgesetzt. Natürlich habe ich nicht tatsächliche, materielle Geldmünzen im Sparstrumpf unter dem Kopfkissen, sondern das Gesamtvermögen, inklusive Sachwerte, gemeint.
 
Mitglied seit
24.08.2001
Beiträge
3.008
Reaktionen
0
Claw, hier geht es nicht um Altruismus.

Man geht davon aus, dass es ein guter Deal ist, wenn man Kinder eben nicht am Existenzminimum rumdümpeln lässt, egal ob die Eltern mit daran schuld sind oder nicht.

Kinder denen es einigermaßen gut geht werden eher nicht die Assis der Zukunft sein.

Und ja, Geld ist wichtig, wenn es fehlt. Es braucht ein gewisses Minimum an Stabilität und dass es ein Stigmata für ein Kind bedeutet, wenn es mit alten, hässlichen Klamotten zur Schule muss, ist einfach die traurige Realität.
 
Oben