Destiny (PS4)
Gefällt mir bisher ziemlich gut, ich bin jetzt Level 25 (von 40 oder 45 möglichen). Es ist eine sich sehr natürlich anfühlende Symbiose aus MMO und Shooter. Man besucht als Guardian diverse Planeten/Monde unseres Sonnensystems und bekämpft diverse Alienrassen, die in ihrer Art häufig an andere SciFi-Games wie Halo oder Mass Effect erinnern. Die Story wird MMO-typisch eher weitumfassend und generisch erzählt, die Welt wird von einer "Darkness" verschlungen und man muss das aufhalten. Wirklich involviert fühlt man sich handlungstechnisch nicht, aber dafür überzeugt der Kern des Spiels: Gameplay, Grafik, Sound und Musik sind richtig stark. Das Item-System des Spiels ist okay bis gut, überzeugend sind insbesondere die stark unterschiedlichen Waffen sowie eine ordentliche Upgrademechanik, bei der Gegenstände Erfahrung sammeln müssen bevor sie aufgewertet werden können.
Das Arsenal besteht stets aus 3 Waffen, einer Standard-Knarre (z.B. Handgun, halbautomatischer Karabiner oder vollautomatisches Sturmgewehr), einer Spezialwaffe mit recht begrenztem Munitionsvorrat (Shotgun, Sniper-Rifle, sich aufladendes Pulsgewehr) und einer schweren Waffe (Raketenwerfer, Maschinengewehr), die sehr stark ist aber unter chronischem Munitionsmangel leidet.
Schön ist, dass prinzipiell ist jeder Waffentypus gleich mächtig ist (ich bevorzuge z.B. meistens eine durchschlagskräftige Handgun gegenüber einem Sturmgewehr) und es mehr eine Geschmacksfrage oder Frage der Spielweise ist, für was man sich entscheidet.
Wenn ich es richtig sehe, hat man unabhängig von seiner Wahl aus 3 Klassen, die man salopp mit Krieger, Schurke, Magier betiteln könnte, stets ähnliche drei Skills in Ergänzung zum Waffenarsenal: Einen Nahkampfangriff, eine Granate und einen "Super"-Skill mit verhältnismäßig hohem Cooldown. Hier wäre etwas mehr Vielfalt definitiv schön gewesen, auch wenn man immerhin zwischen verschiedenen Subklassen mit unterschiedlichen Granaten-Typen und insbesondere Superskills wechseln kann.
Ich kann leider nicht beurteilen, wie gut das Spiel zum (mäßig bewerteten) Release war und wieviele seiner Qualitäten es erst mit seinen deutlich rezipierten Erweiterungen gewonnen hat. Stand jetzt, inklusive The Taken King und Rise of Iron, ist es jedenfalls ein wirklich spaßiger und kurzweiliger Shooter, dessen mittelmäßige Story nun auch nicht soviel schlechter ist als in vielen Kampagnen von Singleplayer-Konkurrenten wie Halo oder Killzone.
This War of Mine: The Little Ones (PS4)
Als diesmonatiges PS+ Spiel mal angezockt. Ich hatte eine recht positive Resonanz im Hinterkopf, ein Titel der den in Spielen so allgegenwärtigen Krieg mal aus einer anderen Perspektive zeigt: Bitter, trostlos, grausam. Ein Antikriegsspiel.
Etwas überrascht war ich dann, als sich nach ein paar Stunden herausstellte, dass im wesentlichen ein vergleichsweise banales Ressourcenmanagement dahinter steckt. Klar, die Ressourcen sind knapp, sie zu erlangen ist manchmal gefährlich, wer sich übernimmt bezahlt schnell mit dem Tod einer der Charaktere und kann dann quasi nochmal anfangen - ein altes Savegame laden ist nicht möglich. Anspannung und ein Gefühl der Gefahr ist also durchaus vorhanden, man traut sich häufig nicht in neue Gebiete, mag kaum an die Haustür gehen wenn jemand Unbekanntes dort steht. Es ist ein Survival-Spiel im besten Sinne; man braucht Nahrung, muss seine Unterkunft heizen, Fenster verbarrikadieren, Medizin sammeln, sich gegen Überfälle verteidigen.
Aber all das erinnert mich viel zu sehr an quasi allgegenwärtige Zombie-Apokalypse-Spiele. Die Grundstimmung ist z.B. einem The Walking Dead sehr ähnlich.
Vom eigentlichen Krieg als Setting bekommt man nur am Rande etwas mit, mal trifft man auf wohlgesinnte andere Überlebende, mal auf gefährliche Milizionäre oder einen fiesen Scharfschützen. Das ist aber alles nichts neues in der Gamingbranche und es fühlt sich auch nicht neu an.
This War of Mine ist kein schlechtes Spiel, es ist durchaus gut inszeniert, spannend und auf seine Art fesselnd. Aber es ist auch nicht so ungewöhnlich oder besonders wie ich eigentlich erwartet hätte. Dafür ist der Spielablauf letztlich zu mechanisch, zu häufig fehlen einem noch 3 Komponenten oder ein Elektrobauteil, um das nächste Heimupgrade zusammenbasteln zu können.