Wenn man natürlich Glaube gegen Wissenschaft gegenüberstellt, dann darf man ruhig Rationalität und Verstand ausschalten. Da für mich Glauben keinen Freifahrtschein in irgendeiner Weise bekommt, lege ich die gleichen Vorrausssetzungen an sie ran wie an alles andere im Leben.
Ihr erhofft euch, dass man an eure Wahnvorstellungen aka Glauben andere Maßstäbe setzt als an alles andere, nur um nicht als völlig Verrückter dazustehen. Könnt sicherlich auf der Welt auch genügend Menschen finden die euch zustimmen. Aber mit eure "Argumentation" kommt ihr nie weiter als "preaching to the choir".
Ich glaube überhaupt nicht an Gott und sehe das eher so wie Benrath: Ich schließe die Existenz nicht kategorisch aus, weil das für mich eine saubere wissenschaftliche Betrachtung gar nicht zulässt. Aber schön, dass man sieht in welche Richtung du gehst, wenn dir die Argumente ausgehen. Ich denke wir können es jetzt auch sein lassen, da du meine Posts wohl nicht mal ansatzweise verstehst. Zumindest gehst du kein Stück darauf ein.
Und du legst an alles in deinem Leben die gleichen Voraussetzungen an? Diese Arroganz.
Das wissenschaftliche Prinzip erfordert die Formulierung einer Hypothese, die Erstellung eines Versuchsaufbaus zur Verifizierung/Falsifizierung sowie die Möglichkeiten der Wiederholbarkeit und damit des Peer-Reviews um eine möglichst objektive Aussage treffen zu können. Das wird im Alltag selbstverständlich nicht auf alles und jeden angewendet.
Die Welt ist voll von Dingen, die
a) wissenschaftlich erklärt sind, wir als Individuum aber nicht wirklich verstanden haben und mit dem "Glauben" an Wissenschaft annehmen.
b) wir noch nicht wissenschaftlich erklärt haben, wir aber davon ausgehen, dass es in seiner Art ähnlich funktioniert zu einem bekannten Problem.
c) momentan nicht mal ansatzweise wissenschaftlich erklärbar aber ein essentieller Bestandteil unseres Lebens sind (Inhalte/Das konkrete Erleben von Emotionen).
Um das klarzustellen: Ich will hier nicht in irgendwelche menschlichen Wissenslücken "G O T T" schieben. Ich will nur deutlich machen, dass diese "Sorry, aber ich akzeptiere nur wissenschaftlich doppelt und dreifach bestätigte Hypothesen und Nature-Peer-Reviewte Artikel als Realität, der Rest ist für 5jährige!" einen etwa so edgy macht wie einen 5jährigen.
Weils da eigentlich schlicht keinen Unterschied gibt, die "etwas Göttliches" oder "Spirituelle" (ROFL) Gruppe hat nur nicht die Eier ihren Glauben klar zu definieren und ist daher nicht ganz so offensichtlich verblendet. Im Endeffekt ists das gleiche.
Das stimmt so einfach nicht und zeigt, dass du dich nicht wirklich mit der Thematik beschäftigt hast. Diese "fehlende Definition" ist nämlich genau der springende Punkt, der das Spirituelle klar von der materiellen Welt der Naturwissenschaften trennt. Und wenn es nicht in der Realität beobachtbar ist, dann kann es von Naturwissenschaften nicht beobachtet werden; eigentlich ganz leicht, oder? Jetzt steht dir natürlich frei zu sagen: "Wenn es nicht beobachtbar ist, dann interessiert es mich nicht!" a la MV. Und es steht anderen Menschen frei zu sagen: "Es ist zwar nicht beobachtbar, aber ich spüre es/brauche es/möchte es und glaube an Gott." Und beide Aussagen sind gleich zu werten, keine ist besser oder schlechter als die andere.