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Das ist vollkommen korrektDas stimmt so einfach nicht und zeigt, dass du dich nicht wirklich mit der Thematik beschäftigt hast. Diese "fehlende Definition" ist nämlich genau der springende Punkt, der das Spirituelle klar von der materiellen Welt der Naturwissenschaften trennt. Und wenn es nicht in der Realität beobachtbar ist, dann kann es von Naturwissenschaften nicht beobachtet werden; eigentlich ganz leicht, oder?
Jetzt steht dir natürlich frei zu sagen: "Wenn es nicht beobachtbar ist, dann interessiert es mich nicht!" a la MV. Und es steht anderen Menschen frei zu sagen: "Es ist zwar nicht beobachtbar, aber ich spüre es/brauche es/möchte es und glaube an Gott." Und beide Aussagen sind gleich zu werten, keine ist besser oder schlechter als die andere.
Das ist leider keine korrekte Schlussfolgerung. Beide Positionen sind nicht gleichwertig.
"Es interagiert auf keine Weise mit der von uns wahrnehmbaren Welt (es ist also generell nicht beobachtbar), also lässt sich keine (sinnvolle) Aussage dazu machen" ist die einzig zulässige Konsequenz.
Erst mal ist ein "ich spüre es" in deinem eigenen Beispiel nicht möglich bzw. nicht konsequent. Wenn ich etwas "spüre" dann gibt es entweder eine tatsächliche Interaktion mit der von uns wahrnehmbaren Welt, d.h. der Gott den ich "spüre" wandert damit in den Anwendungsbereich der Naturwissenschaften, oder ich "spüre" irgendeinen frei ausgedachten Unfug und sollte eher zum Arzt als in die Kirche gehen.
Ein "ich möchte es" oder "ich brauche es" ist wiederum etwas ganz anderes. Das kann ich auch vollkommen akzeptieren. Ich hätte auch gerne viele Dinge, die nicht real sind. Die Sache ist allerdings: Aus einem reinen "mir gefällt es besser, wenn es so wäre, also denke ich mir mal etwas aus" einen Glauben zu konstruieren führt uns wieder zum pinken Elefanten. Denn jeder frei erfundene bzw. auf diese Art konstruierte Glaube ist exakt gleichwertig mit dem Glauben an den pinken Elefanten. Und damit dumm, aus offensichtlichen (und bereits mehrfach ausgeführten) Gründen.