Flüchtlingsströme Richtung Europa #2

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 137386
  • Erstellt am
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.979
Reaktionen
1.265
Daten aus Dänemark zur umstrittenen Frage, wie teuer bestimmte Formen der Migration sind.

Die Daten bestätigen die hohen Schätzungen von bspw Raffelhüschen, bspw von 2015.

Gibt auch neuere Artikel wie hier aus der Zeit.

Pi mal Daumen aus der Grafik: "MENAPT"-Migrant (auch in 2. Generation!) kostet im Schnitt pro Jahr 50-100k DKK, also 6-12k. Bei 60 Jahren pro Person und sind das ca 400-800k Euro. Pro Person.

Potentielle Gegenargumente:
  • Ist in Deutschland ggf anders. Sehe nicht wirklich, warum das so sein sollte.
  • Über öffentliche Finanzen hinaus tragen Menschen ja im privaten Sektor zur Wertschöpfung bei. Nicht falsch, aber unwahrscheinlich dass das in dem Maße der Fall ist - und es gibt ja auch nicht-fiskale Nachteile (Wohnungsmarkt, gesellschaftliche Spaltung, Sicherheitsgefühl etc pp)
Naja, diese rein fiskalische Betrachtung ist ökonomisch sehr inadäquat. Vergleich mal ein Regime, wo Migranten im Mittel für 5 Euro die Stunde arbeiten mit einem, das einen effektiven Mindestlohn von 15 Euro hat.
Im ersten Regime ist die fiskalische Bilanz einer Gruppe, die größtenteils im Niedriglohnsektor arbeitet, viel schlechter als im zweiten. Das lässt aber kaum eine Aussage über die gesamtwirtschaftlichen Effekte zu, die auch deutlich schwerer zu quantifizieren sein dürften.
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
10.022
Reaktionen
822
Stellst Du damit die Gesamtaussage in Frage, nach der geringqualifizierte Zuwanderung aus unseren südlichen Lieblingsländern ein Verlustgeschäft für den Sozialstaat ist?

Du kannst gerne eine Studie posten, indem der volkswirtschaftliche Vorteil dieser Migrantengruppen gewürdigt wird, weil ein Teil von Ihnen für den Mindestlohn bei amazon Pakete packt.
 
Mitglied seit
27.06.2014
Beiträge
3.728
Reaktionen
1.412
Ort
Hamburg
Sicherlich ist es in Deutschland so, dass ein Mindestlöhner in der Statistik wenig positiv weg kommt, aber einen positiven impact auf die Gesellschaft hat.

Aber: Der Mindestlöhner ist nicht wirklich negativ! Der Migrant, der hier Vollzeit Mindestlohn arbeitet, würde maximal in der Rente negativ werden.

Daher denke ich dass dieser Effekt das Bild nicht massiv verändert. Bzw mindestens dass die Beweislast nicht einfach so bei deiner Vermutung (eher: Hoffnung) liegt, dass dann alles paletti wäre.


Ich habe das übrigens oben eher konservativ gerechnet nach Optik. So wie der Chart aussieht, sind es eher über €13k Kosten in Schnitt im Jahr. Und da ja nicht alle Arbeiten, müsste der gesellschaftliche Mehrwert derjenigen, die es tun, also deutlich €1 Million übersteigen, um diesen fiskalen Nachteil auszugleichen.
 
Mitglied seit
24.08.2000
Beiträge
1.752
Reaktionen
484
In Deutschland ist eine solche Studie afaik aus datenschutzrechtlichen Gründen (zumindest in dem Detailgrad) nicht möglich. Wir wollen schließlich nicht zu so einer dystopischen 1984-Gesellschaft wie Dänemark werden.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.098
Reaktionen
2.149
Daten aus Dänemark zur umstrittenen Frage, wie teuer bestimmte Formen der Migration sind.

Die Daten bestätigen die hohen Schätzungen von bspw Raffelhüschen, bspw von 2015.

Gibt auch neuere Artikel wie hier aus der Zeit.


Grüßt das Murmeltier schon wieder? Darüber haben wir doch jetzt mindestens schon zwei Mal gesprochen hier, was glaubst du hat sich seitdem geändert? Die Anmerkungen bleiben dieselben:
- Grenzkosten vs. Durchschnittskosten (das war damals Sinn gegen Bonin €dit: Müsste Bonin gegen Sinn heißen natürlich)
- equilibrium effects, wenn die Zahl der Arbeitskräfte schrumpft
- Irreführend, da in allen Staaten bei wachsender Wirtschaftsleistung der Fiskaleffekt nicht nur von Migranten, sondern vom Durchschnittsbürger negativ ist
- Generationenbilanz ist mehr Astrologie als Ökonomie (sagt übrigens auch der Zeit-Artikel, den du selbst verlinkt hast)
- Der dänische Wohlfahrtsstaat ist ganz nach dem skandinavischen Modell egalitärer, der deutsche viel mehr an erworbene Ansprüche gekoppelt

Dänische Zahlen können keine deutsche "Rechnung" (die ich mir damals extra dafür angeschaut habe) plausibilisieren, zumal in der die fiskalischen Effekte weit in der Zukunft liegen. Wenn ich allerdings schon wieder "tragen Menschen ja im privaten Sektor zur Wertschöpfung bei" lese, dreht sich mir ökonomisch der Magen um.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.979
Reaktionen
1.265
Sicherlich ist es in Deutschland so, dass ein Mindestlöhner in der Statistik wenig positiv weg kommt, aber einen positiven impact auf die Gesellschaft hat.

Aber: Der Mindestlöhner ist nicht wirklich negativ! Der Migrant, der hier Vollzeit Mindestlohn arbeitet, würde maximal in der Rente negativ werden.

Daher denke ich dass dieser Effekt das Bild nicht massiv verändert. Bzw mindestens dass die Beweislast nicht einfach so bei deiner Vermutung (eher: Hoffnung) liegt, dass dann alles paletti wäre.


Ich habe das übrigens oben eher konservativ gerechnet nach Optik. So wie der Chart aussieht, sind es eher über €13k Kosten in Schnitt im Jahr. Und da ja nicht alle Arbeiten, müsste der gesellschaftliche Mehrwert derjenigen, die es tun, also deutlich €1 Million übersteigen, um diesen fiskalen Nachteil auszugleichen.
Ich gehe schon davon aus, dass in Deutschland Menschen leben, deren Nutzen für Gesellschaft und Sozialstaat in der Summe negativ ist. Und mir gefällt auch nicht, dass wir davon imo deutlich zu viel zugelassen haben. Aber ich bilde mir einerseits nicht ein eyeballen zu können, wer zum Zeitpunkt des Grenzübertritts welchen Nutzen für unseren Staat und unsere Gesellschaft haben wird. Und andererseits beobachte ich mit großem Missmut, wie sehr dieses rhetorische Eindreschen auf Flüchtlinge/Migranten dem gesellschaftlichen Klima und unserem Ansehen in der Welt schadet.
Mir ist am Ende nämlich deutlich wichtiger, dass wir eine weltoffene Gesellschaft sind, die Menschen aus aller Welt, die sich hier ein Leben aufbauen wollen, willkommen heißt und darin unterstützt, damit wir die guten Zuwanderer kriegen, die wir dringend brauchen, als dass wir durch Bauernrhetorik einerseits Millionen Menschen mit Migrationsgeschichte verunsichern, die bereits hier leben, weil wir hoffen durch Abschreckung unsere Flüchtlingszahlen um ein paar tausend pro Jahr zu drücken, und andererseits damit auch solche Zuwanderer abschrecken, die wir dringend benötigen.
Zu wenig gute Zuwanderer sind für Deutschland imo ein wesentlich größeres Problem als zu viele schlechte. Und wenn wir da endlich mal aus dem Kleister kommen würden, dann wären viele Leute auch gar nicht erst gezwungen oder motiviert, unser defizitäres Asylsystem auszunutzen, weil sie mit vertretbarem Aufwand legal hierher kommen könnten.
 
Mitglied seit
26.12.2004
Beiträge
2.102
Reaktionen
108

Weltoffene Gesellschaft und so.
1000074161.jpg

Ich würde mal sagen die wenigsten expats werden in den neuen Bundesländern oder in AfD Hochburgen arbeiten.

Ansonsten was ist mit internalisierten Rassismus einiger Migrantengruppen, die aktiv gegen eine Weltoffene Gesellschaft arbeiten?

Siehe die Erfahrung der Dame im faz. Sollte man da nicht eine gewisse Erwartung an die stellen bzw dafür sorgen, dass unsere Weltoffene liberale Gesellschaft erhalten bleibt?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.098
Reaktionen
2.149

Gibt doch noch vernünftige Menschen bei den Jusos. Sehr erfreut.

Es ist schon eine beeindruckende Autosuggestion, die da betrieben wird. Man hat sich mittlerweile tatsächlich eingeredet, Flüchtlinge seien das wichtigste Thema, obwohl die Zahlen seit Monaten sinken. "Ja, aber es ist kumulativ!" Leute fallen aus dem System auch wieder raus. "Ja, aber hören sie auf die eigenen Landräte." Die "eigenen Landräte" sind auch Parteipolitiker (und überwiegend bei der CDU) und bei repräsentativen Umfragen sagen die das keineswegs alle. Aber Hauptsache, Jens Spahn darf wieder bei Maischberger sitzen und Deutschland erzählen "entweder die politische Mitte beendet die Flüchtlingskrise oder die Flüchtlingskrise beendet die politische Mitte" (citation needed). Ein Schelm, wer auf den Gedanken kommt, das könne vielleicht auch etwas mit dem wirtschaftlichen Abschwung zur Zeit zu tun haben.
 

Celetuiw

StarCraft: Brood War
Mitglied seit
01.04.2008
Beiträge
5.773
Reaktionen
1.901
Es ist schon eine beeindruckende Autosuggestion, die da betrieben wird. Man hat sich mittlerweile tatsächlich eingeredet, Flüchtlinge seien das wichtigste Thema, obwohl die Zahlen seit Monaten sinken. "Ja, aber es ist kumulativ!" Leute fallen aus dem System auch wieder raus. "Ja, aber hören sie auf die eigenen Landräte." Die "eigenen Landräte" sind auch Parteipolitiker (und überwiegend bei der CDU) und bei repräsentativen Umfragen sagen die das keineswegs alle. Aber Hauptsache, Jens Spahn darf wieder bei Maischberger sitzen und Deutschland erzählen "entweder die politische Mitte beendet die Flüchtlingskrise oder die Flüchtlingskrise beendet die politische Mitte" (citation needed). Ein Schelm, wer auf den Gedanken kommt, das könne vielleicht auch etwas mit dem wirtschaftlichen Abschwung zur Zeit zu tun haben.
Wäre ja noch schöner, wenn man sich ernsthaft mit der fehlgeleiteten Politik der letzten Jahrzehnte auseinandersetzen und... bessere Politik im Sinne der 95% der Bürger machen müsste. Man sollte die Flüchtlinge nicht vertreiben, hinterher fehlt der Sündenbock :mond:
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.716
Reaktionen
1.026
Ort
Köln
Es ist schon eine beeindruckende Autosuggestion, die da betrieben wird. Man hat sich mittlerweile tatsächlich eingeredet, Flüchtlinge seien das wichtigste Thema, obwohl die Zahlen seit Monaten sinken. "Ja, aber es ist kumulativ!" Leute fallen aus dem System auch wieder raus. "Ja, aber hören sie auf die eigenen Landräte." Die "eigenen Landräte" sind auch Parteipolitiker (und überwiegend bei der CDU) und bei repräsentativen Umfragen sagen die das keineswegs alle. Aber Hauptsache, Jens Spahn darf wieder bei Maischberger sitzen und Deutschland erzählen "entweder die politische Mitte beendet die Flüchtlingskrise oder die Flüchtlingskrise beendet die politische Mitte" (citation needed). Ein Schelm, wer auf den Gedanken kommt, das könne vielleicht auch etwas mit dem wirtschaftlichen Abschwung zur Zeit zu tun haben.
Ich mein man sieht es ja auch hier im Forum unter unseren ganzen Akademikern (und Millionären), die ja in die Spahn-Kerbe hauen. Mich erinnert das etwas an die ganzen Krawalle in den UK: "Wann wird das enden? Wir brauchen eine neue Migrationspolitik, jetzt!" Wann hat es geendet? Als die PL wieder losging und die Rechten das Interesse am Randalieren verloren hatten. :deliver:
Am Ende wird es etwas Symbolpolitik zum Thema Migration geben, die faktisch überhaupt nichts ändert (Hallo, Grenzkontrollen), die schwächelnde Konjunktur wird sich erholen und die Stimmung entspannen. Die Politik wird behaupten, das Ruder überzeugend rumgerissen zu haben und sich auf die Schultern klopfen. You read it here first!
 
Mitglied seit
26.12.2004
Beiträge
2.102
Reaktionen
108
Mitglied seit
21.07.2012
Beiträge
1.107
Reaktionen
393
obwohl die Zahlen seit Monaten sinken.
Diese Tatsache als Mission Accomplished zu werten ist so sinnfrei wie demjenigen der sich Leben und Wohnen nicht mehr leisten kann freudig zu verkünden dass die Inflation jetzt auf dem niedrigsten Stand ist seit drei Jahren. Nützt ihm wenig, die Preise und Kosten von früher sieht er nie wieder und sein Nettoeinkommen hält nicht Schritt. Genauso ist der Schaden durch anhaltende kulturfremde Armutsmigration längst entstanden und kaum umkehrbar.
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.716
Reaktionen
1.026
Ort
Köln
Aber früher war doch offensichtlich alles besser, @Celetuiw. Das spürt und erlebt jeder durch seine Nahbereichsempirie, dafür braucht man keinen Nachweis.
Ist ja auch korrekt, aber viele schreiben das fälschlicherweise der Migration zu, dabei ist es offensichtlich alles bergab gegangen, seit Harambe so brutal aus dem Leben gerissen wurde. :cry:
 

Celetuiw

StarCraft: Brood War
Mitglied seit
01.04.2008
Beiträge
5.773
Reaktionen
1.901
Aber früher war doch offensichtlich alles besser, @Celetuiw. Das spürt und erlebt jeder durch seine Nahbereichsempirie, dafür braucht man keinen Nachweis.
Ist ja auch korrekt, aber viele schreiben das fälschlicherweise der Migration zu, dabei ist es offensichtlich alles bergab gegangen, seit Harambe so brutal aus dem Leben gerissen wurde. :cry:
Bester Gorilla EU-West :love:
Aber du täuscht dich mein Lieber. Der Abstieg begann der Abstieg als Raider in Twix umbenannt wurde durch die Lülülügenpresse.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.098
Reaktionen
2.149
Diese Tatsache als Mission Accomplished zu werten ist so sinnfrei wie demjenigen der sich Leben und Wohnen nicht mehr leisten kann freudig zu verkünden dass die Inflation jetzt auf dem niedrigsten Stand ist seit drei Jahren. Nützt ihm wenig, die Preise und Kosten von früher sieht er nie wieder und sein Nettoeinkommen hält nicht Schritt. Genauso ist der Schaden durch anhaltende kulturfremde Armutsmigration längst entstanden und kaum umkehrbar.


Ich rede über politics, nicht policy. Policy habe ich mittlerweile mehr oder weniger aufgegeben, weil trotz zigfacher Nachfrage, was denn genau an "kulturfremder Armutsmigration" (vulgo "uNqUaLiFiZiErTe EiNwAnDeRuNg") so schlimm ist, bisher nicht viel mehr als "aBeR eInZeLfÄlLe" und dreiste Spekulation kam.
 
Mitglied seit
06.09.2010
Beiträge
1.534
Reaktionen
378
Ich gucke ja kein Lanz mehr, aber auf YT wurden mir die ca. 30 Minuten mit Roth und Palmer vorgeschlagen. Das was dort gesagt wurde, kann ich zu 100% unterschreiben. Es würde schon reichen, wenn wir in D. wieder deutlicher machen, was wir erwarten und was dafür getan werden muss. Einige Punkte aus dem Talk, ergänzt um weitere von mir.

- vernünftige Strafverfolgung und Bestrafung von Kriminellen (übrigens egal ob Migrant oder nicht --> harte Investitionen in Polizei und Justiz, um Bürger dieses Landes zu schützen aber auch den Polizei- und Justizapparat, s. auch weiter unten)
- Konsequentes Abschieben von Straftätern und wenn das nicht möglich ist, gehts in den Knast und das alles nicht erst nach 160 Straftaten wie es bei Lanz in einem (natürlich ausgewähltem Beispiel) der Fall ist
- Verbot von klar antidemokratischen Demonstrationen, Kundgebungen, Infoständen etc. Ein Kalifat auszurufen muss verboten sein und die Strafe dafür muss finanziell weh tun
So wie ich mir das bei linken und rechten Krawallmachern wünsche, soll das auch für solche Aktionen gelten. Rüstet jeden Beamten mit einer Bodycam aus und löst radikale Veranstaltungen (fucking egal von wem) stante pede auf. Wer nach der 3. Aufforderung nicht spurt, wird geknüppelt. Es muss klar sein, dass manche Dinge einfach nicht gehen und der Staat die geballte Fickdominanz hat. Unzulässige Übergriffe durch Beamte müssen dabei auch klar verfolgt und hart geahndet werden. Ich finde das Vorgehen von tschechischer und polnischer Polizei hier in den allermeisten Fällen als in Ordnung - die Leute danken es ihren Ordnungshütern dort und leben mitnichten in Angst vor einem Polizeistaat, im Gegenteil.

- Verpflichtende Kita für alle hier in diesem Land aufwachsenden Kindern (harte Investitionen, I know.) - ist ein "must do", um kleine Probleme von heute nicht zu großen Problemen von morgen werden zu lassen
- Einhergehend zum Kita-Punkt: Verpflichtende Spracheingangstest für die Schule - HH macht das wohl schon länger und fährt recht ok damit. Bei Nichtbestehen Verpflichtung zu Sprachkursen in der Freizeit.
- Schulfach Religion durch Ethik bzw. Normen und Werte ersetzen. Überdies vollständiger Rückzug der Kirchen aus Deutschlands Schulen - Finger weg da! Religion ist Privatsache; dazu gehört auch Kruzifixe raus aus Amtsstuben --> dies geht an den Schwachkopf Söder & Konsorten
- Gelder streichen bei Familien ist immer schwierig, aber: An der Schule der Frau meines Chefs ist es so geregelt, dass wenn die Familien ihre Töchter nachmittags nicht zu den entsprechenden Kursen schicken, bestimmte Hilfen eingestellt werden. Wie die das machen keine Ahnung, anderer Landkreis, ich frag nochmal nach. Und schwupps standen die Mädchen dann nicht mehr zu Hause in der Küche und machten den Haushalt, sondern waren bei den Sprachkursen, den AGs und fuhren mit auf Klassenfahrt usw. usf. Die Frauen und Mädchen werden in gewissen Migrantenfamilien bewusst dumm gehalten, auch hier in diesem Land. Akademiker und linke Träumer bitte den Rand halten, ihr guckt nicht genau hin und seid auf diesem Auge leider total blind und zusätzlich gehörlos. Sprecht mit Menschen an der Basis, danke!

- Kleinere Stücke an Symbolpolitik, z.B.: Macht es Menschen (damit sind übrigens nicht Migranten gemeint), die sich der Arbeit entziehen maximal unangenehmst: Schnellerer verpflichtender Amtsarztbesuch. Bei Nichteinhalten der Regelungen drastische Kürzung von BG2. Es trifft hierbei ja nur wirklich wenige, aber um den Populisten das Maul zu stopfen passt das. Wer psychisch krank ist und wirklich nicht arbeiten kann, geschenkt. Um die geht es nicht, die sollen weiterhin Hilfen bekommen.

Alles in allem fällt das unter: Wir sind zu lasch und inkonsequent geworden und ich sags ehrlich: Ich nehme mich davon in meinem Arbeitsbereich selber nicht aus und rückblickend habe ich mich diesbezüglich schon über mich selber manchmal sehr geärgert. Wir benötigen keine erzieherischen Zustände von um die 1900-42, aber einfach eine vernünftige Strenge, eben Konsequenz, bei bestimmten Dingen.
---

Letztendlich utopisch und man kann in Diskussionen wieder alles verwässern und zerreden, jedoch wird es damit halt 0 besser. Gleich gehts wieder los und ich seh mir das tagtägliche Elend an - wieder einmal. :mond:

Wir haben übrigens diese Woche zwei Nachschreibtermine, weil aus den letzten 7-10 Tagen über 40 (!) Jugendliche nicht zu den eigentlichen Klassenarbeiten & Tests erschienen sind. Bei nicht ganz 450 Schülerinnen und Schülern und ich betone nochmals hier in diesem Forum: Wir sind eine konservative, noch sehr gut funktionierende Gemeinschaftsschule ohne hohe Migrantenzahlen. Ich will echt nicht mehr wissen, was an anderen Schulen abgeht. Unterhalb des Gymnasiums sieht es mittlerweile brutal aus in diesem Land, liebe Freunde!
Habt einen schönen Tag!:kaffn:
 

Das Schaf

Tippspielmeister WM 2018
Mitglied seit
27.06.2002
Beiträge
21.021
Reaktionen
4.710
Ort
Wo auf den Bergen Schlösser wachsen
Kleinere Stücke an Symbolpolitik, z.B.: Macht es Menschen (damit sind übrigens nicht Migranten gemeint), die sich der Arbeit entziehen maximal unangenehmst: Schnellerer verpflichtender Amtsarztbesuch. Bei Nichteinhalten der Regelungen drastische Kürzung von BG2. Es trifft hierbei ja nur wirklich wenige, aber um den Populisten das Maul zu stopfen passt das. Wer psychisch krank ist und wirklich nicht arbeiten kann, geschenkt.
Das ist in übrigen so ein Punkt der jedes Mal vorallem die psychisch belasteten trifft .
Sowas macht für Leute die gerade aus gewissen Gründen nicht arbeiten können einen Druck und eine Belastung aus dass du die Leute entweder gleich Einweisen kannst oder die fallen dir direkt für 10 Jahre+ aus dem Arbeitsmarkt raus.
Ich sehe was man damit tun will. Sehr aber gleichzeitig aus persönlichen Erfahrungen wie viel schlimmes man damit Bedürftigen antut..
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.716
Reaktionen
1.026
Ort
Köln
- Verpflichtende Kita für alle hier in diesem Land aufwachsenden Kindern (harte Investitionen, I know.) - ist ein "must do", um kleine Probleme von heute nicht zu großen Problemen von morgen werden zu lassen
- Einhergehend zum Kita-Punkt: Verpflichtende Spracheingangstest für die Schule - HH macht das wohl schon länger und fährt recht ok damit. Bei Nichtbestehen Verpflichtung zu Sprachkursen in der Freizeit.
Grundsätzlich haben glaube ich die wenigsten ein Problem mit deiner Liste, wie üblich geht es dann mal wieder um die Umsetzung. Ich mein du sagst es ja selber, aber offensichtlich gibt es keine politischen Mehrheiten, diese harten Investitionen zu tätigen. Es gibt seit 2013 ein Anrecht auf einen Kitaplatz und da hat sich im letzten Jahrzehnt absolut nichts verbessert. Ich habe mehrere Freunde, die für ihre Kinder keinen Platz kriegen, die Antwort auf die Anfrage mit "Wie sieht es mit unserem Anrecht aus?" ist dann idR "Sie können ja klagen, aber ich würde mir da nichts von versprechen." Nachwuchs und Kitaplätze werden teilweise über VitaminB langfristig geplant (Ich mach hier 3 Jahre Ehrenamt, dann kann ich was deichseln) und sind heißer begehrt als Wohnungen in Berlin. Und der Grund dafür ist ziemlich leicht gefunden: Kita-Betreuungskräfte verdienen irgendwas um die 2.5k€ brutto mit 2k€ brutto Einstieg. Kein Schwein will den Job machen, verständlicherweise. Da wird dann über Fachkräfte aus dem EU-Ausland, oder sonstwas gefaselt, wenn die Lösung sehr einfach auf der Hand liegt: Man muss diesen Beruf finanziell attraktiv machen.

Ähnlich zum Thema Sprachkurse, weil eine gute Freundin von mir in der Verwaltung arbeitet: Die nehmen schon ungelernte Zweitsprachler und versuchen die, mit Schulungsmaßnahmen zu Sprachlehrern zu entwickeln, weil es viel zu wenig Kursangebote gibt. Das ist am Ende der Kern dessen, warum in diesem Land so wenig über Verpflichtungen geht und alles so "lasch" ist. Wenn man das macht, _muss_ man logischerweise die entsprechenden Kapazitäten bereitstellen, sonst fliegt einem das Konzept um die Ohren. Und dafür muss Geld in die Hand genommen werden.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.098
Reaktionen
2.149
Sprecht mit Menschen an der Basis, danke!

Reden normale Leute jetzt auch schon so wie Lanz? Was soll dieses Geschwätz von der "Basis" die ganze Zeit? Manche Leute scheinen das Gefühl zu haben, nur weil sie nur mit Helm auf dem Kopf aus dem Haus gelassen werden seien sie "von der Basis".
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
10.022
Reaktionen
822
Gute Punkte vinniesta, ich wünsche mir jeden einzelnen davon.

Das ist in übrigen so ein Punkt der jedes Mal vorallem die psychisch belasteten trifft .
Sowas macht für Leute die gerade aus gewissen Gründen nicht arbeiten können einen Druck und eine Belastung aus dass du die Leute entweder gleich Einweisen kannst oder die fallen dir direkt für 10 Jahre+ aus dem Arbeitsmarkt raus.
Ich sehe was man damit tun will. Sehr aber gleichzeitig aus persönlichen Erfahrungen wie viel schlimmes man damit Bedürftigen antut..

Kannst Du das bitte erläutern?
Für mich ist es völlig unverständlich, wie es zuviel verlangt sein kann, zum Amtsarzt zu gehen, damit einen danach die Solidargemeinschaft zu 100% durchfüttert.
Leute denen man sowas nicht mehr zumuten kann, sind doch gar nicht selber lebensfähig und müssten in einer Klapse oder einer anderen Einrichtung untergebracht sein.
 

Das Schaf

Tippspielmeister WM 2018
Mitglied seit
27.06.2002
Beiträge
21.021
Reaktionen
4.710
Ort
Wo auf den Bergen Schlösser wachsen
Gute Punkte vinniesta, ich wünsche mir jeden einzelnen davon.



Kannst Du das bitte erläutern?
Für mich ist es völlig unverständlich, wie es zuviel verlangt sein kann, zum Amtsarzt zu gehen, damit einen danach die Solidargemeinschaft zu 100% durchfüttert.
Leute denen man sowas nicht mehr zumuten kann, sind doch gar nicht selber lebensfähig und müssten in einer Klapse oder einer anderen Einrichtung untergebracht sein.
Hmm ich möchte das jetzt nicht so liegen lassen aber kanns dir aktuell nicht ausführlich genug beschreiben.
So eine Sache mit dem Amt ist immer eine psychische Belastung. Leute die unter anderem Ihren Job verloren haben und dadurch in eine Depression verfallen, denen hilfst du nicht damit dass du Druck auf sie aufbaust.
Denen schadest du damit. Die brauchen Hilfe und müssen damit klarkommen. Diese Termine die man beim Amt bekommt ( inkl. die fatalen inkompetenten Aussagen) die dort getätigt werden setzen arbeitswillige deppressiv teilweise so hart unter druck dass die gar nicht mehr funktionieren.
Damit hast du exakt das gegenteil von dem Erreicht was man sich durch die Maßnahme erhofft.

Das siehst du btw nicht nur bei depressiven sondern auch anderst erkrankten leuten.
Das Problem der Leute ist btw auch nicht mit "geh zum arzt" zu beheben. Selbst wenn die wollen kriegen die meisten die nächsten 6 Monate keinen Therapieplatz. ( Einweisung in die "Klapse" geht hier außer du drohst aktiv suizid an auch nur in 3-4 Monaten jfyi)
 
Mitglied seit
16.08.2010
Beiträge
6.696
Reaktionen
1.296
Aber wenn jemand zB so depressiv ist, dass er es nicht mal zum Amt schafft, ist derjenige in der Form doch wahrscheinlich auch gar nicht arbeitsfähig und hat keinen Anspruch auf Bürgergeld, sondern Sozialhilfe, oder?
 

Das Schaf

Tippspielmeister WM 2018
Mitglied seit
27.06.2002
Beiträge
21.021
Reaktionen
4.710
Ort
Wo auf den Bergen Schlösser wachsen
Aber wenn jemand zB so depressiv ist, dass er es nicht mal zum Amt schafft, ist derjenige in der Form doch wahrscheinlich auch gar nicht arbeitsfähig und hat keinen Anspruch auf Bürgergeld, sondern Sozialhilfe, oder?
Jein.
Manchen davon würde Arbeit gut tun. Manchen nicht.
Das ist alles schwierig und nicht eindeutig.
Und genau da fängt auch der Mist und der Spießrutenlauf für diese Leute an. Denn du musst zum Amt und die schicken dich weiter und Sozialhilfe sagt geh zum Amt. Etc pp.
Es gibt da leider kein schwarz und weiß sondern viele grau Stufen.
Mein Punkt ist eigentlich die Maßnahme hört sich total zielgerichtet an hat aber Nebeneffekte für Leute die wirklich dringend unsere Hilfe benötigen. (Die sie aber auch ohne diese Maßnahme schon nicht einfach bekommen)
 

Celetuiw

StarCraft: Brood War
Mitglied seit
01.04.2008
Beiträge
5.773
Reaktionen
1.901
Aber wenn jemand zB so depressiv ist, dass er es nicht mal zum Amt schafft, ist derjenige in der Form doch wahrscheinlich auch gar nicht arbeitsfähig und hat keinen Anspruch auf Bürgergeld, sondern Sozialhilfe, oder?
Also wer wirklich unter schweren Depressionen leidet und deshalb nicht arbeiten kann kriegt Sozialhilfe, ja. Das muss erst der Rentenversicherungsträger feststellen, also dauert.

Darunter gibt es natürlich eine ganze Menge verschiedene Problemlagen, mit denen man noch Bürgergeld bezieht aber "nicht nur den Arsch nicht hochkriegt"
Statistisch sind Langzeitarbeitslose, die gesundheitlich oder psychisch eingeschränkt sind und daher schwer vermittelbar aber arbeitsmarktfähig die deutlich größere Gruppe als "Totalverweigerer".
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.659
Reaktionen
1.494
Ort
Hamburg
Kita-Betreuungskräfte verdienen irgendwas um die 2.5k€ brutto mit 2k€ brutto Einstieg. Kein Schwein will den Job machen, verständlicherweise. Da wird dann über Fachkräfte aus dem EU-Ausland, oder sonstwas gefaselt, wenn die Lösung sehr einfach auf der Hand liegt: Man muss diesen Beruf finanziell attraktiv machen.
Das Stichwort lautet Tarifbindung.
TVöD SuE ist dort führend und gibt bei Erziehern in S8a 3,3k Brutto vor.
Das was du da schreibst stimmt aber leider auch, es gibt ne Menge Träger die einen Hungerlohn zahlen. Was viele aus dem Bereich nur unzureichend beherzigen - es ist ein Arbeitnehmermarkt. Ich höre das aus dem Umfeld meiner Frau auch häufig, die ist ebenfalls im sozialen Bereich tatig, hat sich aber aus der Blutmühle KiTa verabschiedet.
Bewerben oder weiterbilden will sich da nämlich keiner. Lieber nimmt man den Spatz in der Hand, weil es bequemer ist.
Ich kann dir in und um Hamburg direkt drei Träger nennen, die aktiv im Gebiet suchen, komplett nach TVöD zahlen und darüber hinaus die Mitarbeiterbindung fördern.
 
Oben