Flüchtlingsströme Richtung Europa #2

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Daten aus Dänemark zur umstrittenen Frage, wie teuer bestimmte Formen der Migration sind.

Die Daten bestätigen die hohen Schätzungen von bspw Raffelhüschen, bspw von 2015.

Gibt auch neuere Artikel wie hier aus der Zeit.

Pi mal Daumen aus der Grafik: "MENAPT"-Migrant (auch in 2. Generation!) kostet im Schnitt pro Jahr 50-100k DKK, also 6-12k. Bei 60 Jahren pro Person und sind das ca 400-800k Euro. Pro Person.

Potentielle Gegenargumente:
  • Ist in Deutschland ggf anders. Sehe nicht wirklich, warum das so sein sollte.
  • Über öffentliche Finanzen hinaus tragen Menschen ja im privaten Sektor zur Wertschöpfung bei. Nicht falsch, aber unwahrscheinlich dass das in dem Maße der Fall ist - und es gibt ja auch nicht-fiskale Nachteile (Wohnungsmarkt, gesellschaftliche Spaltung, Sicherheitsgefühl etc pp)
Naja, diese rein fiskalische Betrachtung ist ökonomisch sehr inadäquat. Vergleich mal ein Regime, wo Migranten im Mittel für 5 Euro die Stunde arbeiten mit einem, das einen effektiven Mindestlohn von 15 Euro hat.
Im ersten Regime ist die fiskalische Bilanz einer Gruppe, die größtenteils im Niedriglohnsektor arbeitet, viel schlechter als im zweiten. Das lässt aber kaum eine Aussage über die gesamtwirtschaftlichen Effekte zu, die auch deutlich schwerer zu quantifizieren sein dürften.
 
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Stellst Du damit die Gesamtaussage in Frage, nach der geringqualifizierte Zuwanderung aus unseren südlichen Lieblingsländern ein Verlustgeschäft für den Sozialstaat ist?

Du kannst gerne eine Studie posten, indem der volkswirtschaftliche Vorteil dieser Migrantengruppen gewürdigt wird, weil ein Teil von Ihnen für den Mindestlohn bei amazon Pakete packt.
 
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Sicherlich ist es in Deutschland so, dass ein Mindestlöhner in der Statistik wenig positiv weg kommt, aber einen positiven impact auf die Gesellschaft hat.

Aber: Der Mindestlöhner ist nicht wirklich negativ! Der Migrant, der hier Vollzeit Mindestlohn arbeitet, würde maximal in der Rente negativ werden.

Daher denke ich dass dieser Effekt das Bild nicht massiv verändert. Bzw mindestens dass die Beweislast nicht einfach so bei deiner Vermutung (eher: Hoffnung) liegt, dass dann alles paletti wäre.


Ich habe das übrigens oben eher konservativ gerechnet nach Optik. So wie der Chart aussieht, sind es eher über €13k Kosten in Schnitt im Jahr. Und da ja nicht alle Arbeiten, müsste der gesellschaftliche Mehrwert derjenigen, die es tun, also deutlich €1 Million übersteigen, um diesen fiskalen Nachteil auszugleichen.
 
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In Deutschland ist eine solche Studie afaik aus datenschutzrechtlichen Gründen (zumindest in dem Detailgrad) nicht möglich. Wir wollen schließlich nicht zu so einer dystopischen 1984-Gesellschaft wie Dänemark werden.
 

Gustavo

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Daten aus Dänemark zur umstrittenen Frage, wie teuer bestimmte Formen der Migration sind.

Die Daten bestätigen die hohen Schätzungen von bspw Raffelhüschen, bspw von 2015.

Gibt auch neuere Artikel wie hier aus der Zeit.


Grüßt das Murmeltier schon wieder? Darüber haben wir doch jetzt mindestens schon zwei Mal gesprochen hier, was glaubst du hat sich seitdem geändert? Die Anmerkungen bleiben dieselben:
- Grenzkosten vs. Durchschnittskosten (das war damals Sinn gegen Bonin €dit: Müsste Bonin gegen Sinn heißen natürlich)
- equilibrium effects, wenn die Zahl der Arbeitskräfte schrumpft
- Irreführend, da in allen Staaten bei wachsender Wirtschaftsleistung der Fiskaleffekt nicht nur von Migranten, sondern vom Durchschnittsbürger negativ ist
- Generationenbilanz ist mehr Astrologie als Ökonomie (sagt übrigens auch der Zeit-Artikel, den du selbst verlinkt hast)
- Der dänische Wohlfahrtsstaat ist ganz nach dem skandinavischen Modell egalitärer, der deutsche viel mehr an erworbene Ansprüche gekoppelt

Dänische Zahlen können keine deutsche "Rechnung" (die ich mir damals extra dafür angeschaut habe) plausibilisieren, zumal in der die fiskalischen Effekte weit in der Zukunft liegen. Wenn ich allerdings schon wieder "tragen Menschen ja im privaten Sektor zur Wertschöpfung bei" lese, dreht sich mir ökonomisch der Magen um.
 
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Sicherlich ist es in Deutschland so, dass ein Mindestlöhner in der Statistik wenig positiv weg kommt, aber einen positiven impact auf die Gesellschaft hat.

Aber: Der Mindestlöhner ist nicht wirklich negativ! Der Migrant, der hier Vollzeit Mindestlohn arbeitet, würde maximal in der Rente negativ werden.

Daher denke ich dass dieser Effekt das Bild nicht massiv verändert. Bzw mindestens dass die Beweislast nicht einfach so bei deiner Vermutung (eher: Hoffnung) liegt, dass dann alles paletti wäre.


Ich habe das übrigens oben eher konservativ gerechnet nach Optik. So wie der Chart aussieht, sind es eher über €13k Kosten in Schnitt im Jahr. Und da ja nicht alle Arbeiten, müsste der gesellschaftliche Mehrwert derjenigen, die es tun, also deutlich €1 Million übersteigen, um diesen fiskalen Nachteil auszugleichen.
Ich gehe schon davon aus, dass in Deutschland Menschen leben, deren Nutzen für Gesellschaft und Sozialstaat in der Summe negativ ist. Und mir gefällt auch nicht, dass wir davon imo deutlich zu viel zugelassen haben. Aber ich bilde mir einerseits nicht ein eyeballen zu können, wer zum Zeitpunkt des Grenzübertritts welchen Nutzen für unseren Staat und unsere Gesellschaft haben wird. Und andererseits beobachte ich mit großem Missmut, wie sehr dieses rhetorische Eindreschen auf Flüchtlinge/Migranten dem gesellschaftlichen Klima und unserem Ansehen in der Welt schadet.
Mir ist am Ende nämlich deutlich wichtiger, dass wir eine weltoffene Gesellschaft sind, die Menschen aus aller Welt, die sich hier ein Leben aufbauen wollen, willkommen heißt und darin unterstützt, damit wir die guten Zuwanderer kriegen, die wir dringend brauchen, als dass wir durch Bauernrhetorik einerseits Millionen Menschen mit Migrationsgeschichte verunsichern, die bereits hier leben, weil wir hoffen durch Abschreckung unsere Flüchtlingszahlen um ein paar tausend pro Jahr zu drücken, und andererseits damit auch solche Zuwanderer abschrecken, die wir dringend benötigen.
Zu wenig gute Zuwanderer sind für Deutschland imo ein wesentlich größeres Problem als zu viele schlechte. Und wenn wir da endlich mal aus dem Kleister kommen würden, dann wären viele Leute auch gar nicht erst gezwungen oder motiviert, unser defizitäres Asylsystem auszunutzen, weil sie mit vertretbarem Aufwand legal hierher kommen könnten.
 
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Weltoffene Gesellschaft und so.
1000074161.jpg

Ich würde mal sagen die wenigsten expats werden in den neuen Bundesländern oder in AfD Hochburgen arbeiten.

Ansonsten was ist mit internalisierten Rassismus einiger Migrantengruppen, die aktiv gegen eine Weltoffene Gesellschaft arbeiten?

Siehe die Erfahrung der Dame im faz. Sollte man da nicht eine gewisse Erwartung an die stellen bzw dafür sorgen, dass unsere Weltoffene liberale Gesellschaft erhalten bleibt?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Gibt doch noch vernünftige Menschen bei den Jusos. Sehr erfreut.

Es ist schon eine beeindruckende Autosuggestion, die da betrieben wird. Man hat sich mittlerweile tatsächlich eingeredet, Flüchtlinge seien das wichtigste Thema, obwohl die Zahlen seit Monaten sinken. "Ja, aber es ist kumulativ!" Leute fallen aus dem System auch wieder raus. "Ja, aber hören sie auf die eigenen Landräte." Die "eigenen Landräte" sind auch Parteipolitiker (und überwiegend bei der CDU) und bei repräsentativen Umfragen sagen die das keineswegs alle. Aber Hauptsache, Jens Spahn darf wieder bei Maischberger sitzen und Deutschland erzählen "entweder die politische Mitte beendet die Flüchtlingskrise oder die Flüchtlingskrise beendet die politische Mitte" (citation needed). Ein Schelm, wer auf den Gedanken kommt, das könne vielleicht auch etwas mit dem wirtschaftlichen Abschwung zur Zeit zu tun haben.
 

Celetuiw

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Es ist schon eine beeindruckende Autosuggestion, die da betrieben wird. Man hat sich mittlerweile tatsächlich eingeredet, Flüchtlinge seien das wichtigste Thema, obwohl die Zahlen seit Monaten sinken. "Ja, aber es ist kumulativ!" Leute fallen aus dem System auch wieder raus. "Ja, aber hören sie auf die eigenen Landräte." Die "eigenen Landräte" sind auch Parteipolitiker (und überwiegend bei der CDU) und bei repräsentativen Umfragen sagen die das keineswegs alle. Aber Hauptsache, Jens Spahn darf wieder bei Maischberger sitzen und Deutschland erzählen "entweder die politische Mitte beendet die Flüchtlingskrise oder die Flüchtlingskrise beendet die politische Mitte" (citation needed). Ein Schelm, wer auf den Gedanken kommt, das könne vielleicht auch etwas mit dem wirtschaftlichen Abschwung zur Zeit zu tun haben.
Wäre ja noch schöner, wenn man sich ernsthaft mit der fehlgeleiteten Politik der letzten Jahrzehnte auseinandersetzen und... bessere Politik im Sinne der 95% der Bürger machen müsste. Man sollte die Flüchtlinge nicht vertreiben, hinterher fehlt der Sündenbock :mond:
 
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Es ist schon eine beeindruckende Autosuggestion, die da betrieben wird. Man hat sich mittlerweile tatsächlich eingeredet, Flüchtlinge seien das wichtigste Thema, obwohl die Zahlen seit Monaten sinken. "Ja, aber es ist kumulativ!" Leute fallen aus dem System auch wieder raus. "Ja, aber hören sie auf die eigenen Landräte." Die "eigenen Landräte" sind auch Parteipolitiker (und überwiegend bei der CDU) und bei repräsentativen Umfragen sagen die das keineswegs alle. Aber Hauptsache, Jens Spahn darf wieder bei Maischberger sitzen und Deutschland erzählen "entweder die politische Mitte beendet die Flüchtlingskrise oder die Flüchtlingskrise beendet die politische Mitte" (citation needed). Ein Schelm, wer auf den Gedanken kommt, das könne vielleicht auch etwas mit dem wirtschaftlichen Abschwung zur Zeit zu tun haben.
Ich mein man sieht es ja auch hier im Forum unter unseren ganzen Akademikern (und Millionären), die ja in die Spahn-Kerbe hauen. Mich erinnert das etwas an die ganzen Krawalle in den UK: "Wann wird das enden? Wir brauchen eine neue Migrationspolitik, jetzt!" Wann hat es geendet? Als die PL wieder losging und die Rechten das Interesse am Randalieren verloren hatten. :deliver:
Am Ende wird es etwas Symbolpolitik zum Thema Migration geben, die faktisch überhaupt nichts ändert (Hallo, Grenzkontrollen), die schwächelnde Konjunktur wird sich erholen und die Stimmung entspannen. Die Politik wird behaupten, das Ruder überzeugend rumgerissen zu haben und sich auf die Schultern klopfen. You read it here first!
 
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Ihr könnt euch gerne weiter gegenseitig auf die Schulter klopfen.

Währenddessen gerade bei spon ganz oben:

Wann ist es eigentlich in Ordnung, über fake news/Stimmungsmache in den Medien zu reden und wann nicht?
 
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obwohl die Zahlen seit Monaten sinken.
Diese Tatsache als Mission Accomplished zu werten ist so sinnfrei wie demjenigen der sich Leben und Wohnen nicht mehr leisten kann freudig zu verkünden dass die Inflation jetzt auf dem niedrigsten Stand ist seit drei Jahren. Nützt ihm wenig, die Preise und Kosten von früher sieht er nie wieder und sein Nettoeinkommen hält nicht Schritt. Genauso ist der Schaden durch anhaltende kulturfremde Armutsmigration längst entstanden und kaum umkehrbar.
 
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Aber früher war doch offensichtlich alles besser, @Celetuiw. Das spürt und erlebt jeder durch seine Nahbereichsempirie, dafür braucht man keinen Nachweis.
Ist ja auch korrekt, aber viele schreiben das fälschlicherweise der Migration zu, dabei ist es offensichtlich alles bergab gegangen, seit Harambe so brutal aus dem Leben gerissen wurde. :cry:
 

Celetuiw

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Aber früher war doch offensichtlich alles besser, @Celetuiw. Das spürt und erlebt jeder durch seine Nahbereichsempirie, dafür braucht man keinen Nachweis.
Ist ja auch korrekt, aber viele schreiben das fälschlicherweise der Migration zu, dabei ist es offensichtlich alles bergab gegangen, seit Harambe so brutal aus dem Leben gerissen wurde. :cry:
Bester Gorilla EU-West :love:
Aber du täuscht dich mein Lieber. Der Abstieg begann der Abstieg als Raider in Twix umbenannt wurde durch die Lülülügenpresse.
 
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Der wahre Abstieg kam mit Einführung von Mikrotransaktionen
 

Gustavo

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Diese Tatsache als Mission Accomplished zu werten ist so sinnfrei wie demjenigen der sich Leben und Wohnen nicht mehr leisten kann freudig zu verkünden dass die Inflation jetzt auf dem niedrigsten Stand ist seit drei Jahren. Nützt ihm wenig, die Preise und Kosten von früher sieht er nie wieder und sein Nettoeinkommen hält nicht Schritt. Genauso ist der Schaden durch anhaltende kulturfremde Armutsmigration längst entstanden und kaum umkehrbar.


Ich rede über politics, nicht policy. Policy habe ich mittlerweile mehr oder weniger aufgegeben, weil trotz zigfacher Nachfrage, was denn genau an "kulturfremder Armutsmigration" (vulgo "uNqUaLiFiZiErTe EiNwAnDeRuNg") so schlimm ist, bisher nicht viel mehr als "aBeR eInZeLfÄlLe" und dreiste Spekulation kam.
 
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Ich gucke ja kein Lanz mehr, aber auf YT wurden mir die ca. 30 Minuten mit Roth und Palmer vorgeschlagen. Das was dort gesagt wurde, kann ich zu 100% unterschreiben. Es würde schon reichen, wenn wir in D. wieder deutlicher machen, was wir erwarten und was dafür getan werden muss. Einige Punkte aus dem Talk, ergänzt um weitere von mir.

- vernünftige Strafverfolgung und Bestrafung von Kriminellen (übrigens egal ob Migrant oder nicht --> harte Investitionen in Polizei und Justiz, um Bürger dieses Landes zu schützen aber auch den Polizei- und Justizapparat, s. auch weiter unten)
- Konsequentes Abschieben von Straftätern und wenn das nicht möglich ist, gehts in den Knast und das alles nicht erst nach 160 Straftaten wie es bei Lanz in einem (natürlich ausgewähltem Beispiel) der Fall ist
- Verbot von klar antidemokratischen Demonstrationen, Kundgebungen, Infoständen etc. Ein Kalifat auszurufen muss verboten sein und die Strafe dafür muss finanziell weh tun
So wie ich mir das bei linken und rechten Krawallmachern wünsche, soll das auch für solche Aktionen gelten. Rüstet jeden Beamten mit einer Bodycam aus und löst radikale Veranstaltungen (fucking egal von wem) stante pede auf. Wer nach der 3. Aufforderung nicht spurt, wird geknüppelt. Es muss klar sein, dass manche Dinge einfach nicht gehen und der Staat die geballte Fickdominanz hat. Unzulässige Übergriffe durch Beamte müssen dabei auch klar verfolgt und hart geahndet werden. Ich finde das Vorgehen von tschechischer und polnischer Polizei hier in den allermeisten Fällen als in Ordnung - die Leute danken es ihren Ordnungshütern dort und leben mitnichten in Angst vor einem Polizeistaat, im Gegenteil.

- Verpflichtende Kita für alle hier in diesem Land aufwachsenden Kindern (harte Investitionen, I know.) - ist ein "must do", um kleine Probleme von heute nicht zu großen Problemen von morgen werden zu lassen
- Einhergehend zum Kita-Punkt: Verpflichtende Spracheingangstest für die Schule - HH macht das wohl schon länger und fährt recht ok damit. Bei Nichtbestehen Verpflichtung zu Sprachkursen in der Freizeit.
- Schulfach Religion durch Ethik bzw. Normen und Werte ersetzen. Überdies vollständiger Rückzug der Kirchen aus Deutschlands Schulen - Finger weg da! Religion ist Privatsache; dazu gehört auch Kruzifixe raus aus Amtsstuben --> dies geht an den Schwachkopf Söder & Konsorten
- Gelder streichen bei Familien ist immer schwierig, aber: An der Schule der Frau meines Chefs ist es so geregelt, dass wenn die Familien ihre Töchter nachmittags nicht zu den entsprechenden Kursen schicken, bestimmte Hilfen eingestellt werden. Wie die das machen keine Ahnung, anderer Landkreis, ich frag nochmal nach. Und schwupps standen die Mädchen dann nicht mehr zu Hause in der Küche und machten den Haushalt, sondern waren bei den Sprachkursen, den AGs und fuhren mit auf Klassenfahrt usw. usf. Die Frauen und Mädchen werden in gewissen Migrantenfamilien bewusst dumm gehalten, auch hier in diesem Land. Akademiker und linke Träumer bitte den Rand halten, ihr guckt nicht genau hin und seid auf diesem Auge leider total blind und zusätzlich gehörlos. Sprecht mit Menschen an der Basis, danke!

- Kleinere Stücke an Symbolpolitik, z.B.: Macht es Menschen (damit sind übrigens nicht Migranten gemeint), die sich der Arbeit entziehen maximal unangenehmst: Schnellerer verpflichtender Amtsarztbesuch. Bei Nichteinhalten der Regelungen drastische Kürzung von BG2. Es trifft hierbei ja nur wirklich wenige, aber um den Populisten das Maul zu stopfen passt das. Wer psychisch krank ist und wirklich nicht arbeiten kann, geschenkt. Um die geht es nicht, die sollen weiterhin Hilfen bekommen.

Alles in allem fällt das unter: Wir sind zu lasch und inkonsequent geworden und ich sags ehrlich: Ich nehme mich davon in meinem Arbeitsbereich selber nicht aus und rückblickend habe ich mich diesbezüglich schon über mich selber manchmal sehr geärgert. Wir benötigen keine erzieherischen Zustände von um die 1900-42, aber einfach eine vernünftige Strenge, eben Konsequenz, bei bestimmten Dingen.
---

Letztendlich utopisch und man kann in Diskussionen wieder alles verwässern und zerreden, jedoch wird es damit halt 0 besser. Gleich gehts wieder los und ich seh mir das tagtägliche Elend an - wieder einmal. :mond:

Wir haben übrigens diese Woche zwei Nachschreibtermine, weil aus den letzten 7-10 Tagen über 40 (!) Jugendliche nicht zu den eigentlichen Klassenarbeiten & Tests erschienen sind. Bei nicht ganz 450 Schülerinnen und Schülern und ich betone nochmals hier in diesem Forum: Wir sind eine konservative, noch sehr gut funktionierende Gemeinschaftsschule ohne hohe Migrantenzahlen. Ich will echt nicht mehr wissen, was an anderen Schulen abgeht. Unterhalb des Gymnasiums sieht es mittlerweile brutal aus in diesem Land, liebe Freunde!
Habt einen schönen Tag!:kaffn:
 

Das Schaf

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Kleinere Stücke an Symbolpolitik, z.B.: Macht es Menschen (damit sind übrigens nicht Migranten gemeint), die sich der Arbeit entziehen maximal unangenehmst: Schnellerer verpflichtender Amtsarztbesuch. Bei Nichteinhalten der Regelungen drastische Kürzung von BG2. Es trifft hierbei ja nur wirklich wenige, aber um den Populisten das Maul zu stopfen passt das. Wer psychisch krank ist und wirklich nicht arbeiten kann, geschenkt.
Das ist in übrigen so ein Punkt der jedes Mal vorallem die psychisch belasteten trifft .
Sowas macht für Leute die gerade aus gewissen Gründen nicht arbeiten können einen Druck und eine Belastung aus dass du die Leute entweder gleich Einweisen kannst oder die fallen dir direkt für 10 Jahre+ aus dem Arbeitsmarkt raus.
Ich sehe was man damit tun will. Sehr aber gleichzeitig aus persönlichen Erfahrungen wie viel schlimmes man damit Bedürftigen antut..
 
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- Verpflichtende Kita für alle hier in diesem Land aufwachsenden Kindern (harte Investitionen, I know.) - ist ein "must do", um kleine Probleme von heute nicht zu großen Problemen von morgen werden zu lassen
- Einhergehend zum Kita-Punkt: Verpflichtende Spracheingangstest für die Schule - HH macht das wohl schon länger und fährt recht ok damit. Bei Nichtbestehen Verpflichtung zu Sprachkursen in der Freizeit.
Grundsätzlich haben glaube ich die wenigsten ein Problem mit deiner Liste, wie üblich geht es dann mal wieder um die Umsetzung. Ich mein du sagst es ja selber, aber offensichtlich gibt es keine politischen Mehrheiten, diese harten Investitionen zu tätigen. Es gibt seit 2013 ein Anrecht auf einen Kitaplatz und da hat sich im letzten Jahrzehnt absolut nichts verbessert. Ich habe mehrere Freunde, die für ihre Kinder keinen Platz kriegen, die Antwort auf die Anfrage mit "Wie sieht es mit unserem Anrecht aus?" ist dann idR "Sie können ja klagen, aber ich würde mir da nichts von versprechen." Nachwuchs und Kitaplätze werden teilweise über VitaminB langfristig geplant (Ich mach hier 3 Jahre Ehrenamt, dann kann ich was deichseln) und sind heißer begehrt als Wohnungen in Berlin. Und der Grund dafür ist ziemlich leicht gefunden: Kita-Betreuungskräfte verdienen irgendwas um die 2.5k€ brutto mit 2k€ brutto Einstieg. Kein Schwein will den Job machen, verständlicherweise. Da wird dann über Fachkräfte aus dem EU-Ausland, oder sonstwas gefaselt, wenn die Lösung sehr einfach auf der Hand liegt: Man muss diesen Beruf finanziell attraktiv machen.

Ähnlich zum Thema Sprachkurse, weil eine gute Freundin von mir in der Verwaltung arbeitet: Die nehmen schon ungelernte Zweitsprachler und versuchen die, mit Schulungsmaßnahmen zu Sprachlehrern zu entwickeln, weil es viel zu wenig Kursangebote gibt. Das ist am Ende der Kern dessen, warum in diesem Land so wenig über Verpflichtungen geht und alles so "lasch" ist. Wenn man das macht, _muss_ man logischerweise die entsprechenden Kapazitäten bereitstellen, sonst fliegt einem das Konzept um die Ohren. Und dafür muss Geld in die Hand genommen werden.
 

Gustavo

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Sprecht mit Menschen an der Basis, danke!

Reden normale Leute jetzt auch schon so wie Lanz? Was soll dieses Geschwätz von der "Basis" die ganze Zeit? Manche Leute scheinen das Gefühl zu haben, nur weil sie nur mit Helm auf dem Kopf aus dem Haus gelassen werden seien sie "von der Basis".
 
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Gute Punkte vinniesta, ich wünsche mir jeden einzelnen davon.

Das ist in übrigen so ein Punkt der jedes Mal vorallem die psychisch belasteten trifft .
Sowas macht für Leute die gerade aus gewissen Gründen nicht arbeiten können einen Druck und eine Belastung aus dass du die Leute entweder gleich Einweisen kannst oder die fallen dir direkt für 10 Jahre+ aus dem Arbeitsmarkt raus.
Ich sehe was man damit tun will. Sehr aber gleichzeitig aus persönlichen Erfahrungen wie viel schlimmes man damit Bedürftigen antut..

Kannst Du das bitte erläutern?
Für mich ist es völlig unverständlich, wie es zuviel verlangt sein kann, zum Amtsarzt zu gehen, damit einen danach die Solidargemeinschaft zu 100% durchfüttert.
Leute denen man sowas nicht mehr zumuten kann, sind doch gar nicht selber lebensfähig und müssten in einer Klapse oder einer anderen Einrichtung untergebracht sein.
 

Das Schaf

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Gute Punkte vinniesta, ich wünsche mir jeden einzelnen davon.



Kannst Du das bitte erläutern?
Für mich ist es völlig unverständlich, wie es zuviel verlangt sein kann, zum Amtsarzt zu gehen, damit einen danach die Solidargemeinschaft zu 100% durchfüttert.
Leute denen man sowas nicht mehr zumuten kann, sind doch gar nicht selber lebensfähig und müssten in einer Klapse oder einer anderen Einrichtung untergebracht sein.
Hmm ich möchte das jetzt nicht so liegen lassen aber kanns dir aktuell nicht ausführlich genug beschreiben.
So eine Sache mit dem Amt ist immer eine psychische Belastung. Leute die unter anderem Ihren Job verloren haben und dadurch in eine Depression verfallen, denen hilfst du nicht damit dass du Druck auf sie aufbaust.
Denen schadest du damit. Die brauchen Hilfe und müssen damit klarkommen. Diese Termine die man beim Amt bekommt ( inkl. die fatalen inkompetenten Aussagen) die dort getätigt werden setzen arbeitswillige deppressiv teilweise so hart unter druck dass die gar nicht mehr funktionieren.
Damit hast du exakt das gegenteil von dem Erreicht was man sich durch die Maßnahme erhofft.

Das siehst du btw nicht nur bei depressiven sondern auch anderst erkrankten leuten.
Das Problem der Leute ist btw auch nicht mit "geh zum arzt" zu beheben. Selbst wenn die wollen kriegen die meisten die nächsten 6 Monate keinen Therapieplatz. ( Einweisung in die "Klapse" geht hier außer du drohst aktiv suizid an auch nur in 3-4 Monaten jfyi)
 
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Aber wenn jemand zB so depressiv ist, dass er es nicht mal zum Amt schafft, ist derjenige in der Form doch wahrscheinlich auch gar nicht arbeitsfähig und hat keinen Anspruch auf Bürgergeld, sondern Sozialhilfe, oder?
 

Das Schaf

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Aber wenn jemand zB so depressiv ist, dass er es nicht mal zum Amt schafft, ist derjenige in der Form doch wahrscheinlich auch gar nicht arbeitsfähig und hat keinen Anspruch auf Bürgergeld, sondern Sozialhilfe, oder?
Jein.
Manchen davon würde Arbeit gut tun. Manchen nicht.
Das ist alles schwierig und nicht eindeutig.
Und genau da fängt auch der Mist und der Spießrutenlauf für diese Leute an. Denn du musst zum Amt und die schicken dich weiter und Sozialhilfe sagt geh zum Amt. Etc pp.
Es gibt da leider kein schwarz und weiß sondern viele grau Stufen.
Mein Punkt ist eigentlich die Maßnahme hört sich total zielgerichtet an hat aber Nebeneffekte für Leute die wirklich dringend unsere Hilfe benötigen. (Die sie aber auch ohne diese Maßnahme schon nicht einfach bekommen)
 

Celetuiw

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Aber wenn jemand zB so depressiv ist, dass er es nicht mal zum Amt schafft, ist derjenige in der Form doch wahrscheinlich auch gar nicht arbeitsfähig und hat keinen Anspruch auf Bürgergeld, sondern Sozialhilfe, oder?
Also wer wirklich unter schweren Depressionen leidet und deshalb nicht arbeiten kann kriegt Sozialhilfe, ja. Das muss erst der Rentenversicherungsträger feststellen, also dauert.

Darunter gibt es natürlich eine ganze Menge verschiedene Problemlagen, mit denen man noch Bürgergeld bezieht aber "nicht nur den Arsch nicht hochkriegt"
Statistisch sind Langzeitarbeitslose, die gesundheitlich oder psychisch eingeschränkt sind und daher schwer vermittelbar aber arbeitsmarktfähig die deutlich größere Gruppe als "Totalverweigerer".
 

parats'

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Kita-Betreuungskräfte verdienen irgendwas um die 2.5k€ brutto mit 2k€ brutto Einstieg. Kein Schwein will den Job machen, verständlicherweise. Da wird dann über Fachkräfte aus dem EU-Ausland, oder sonstwas gefaselt, wenn die Lösung sehr einfach auf der Hand liegt: Man muss diesen Beruf finanziell attraktiv machen.
Das Stichwort lautet Tarifbindung.
TVöD SuE ist dort führend und gibt bei Erziehern in S8a 3,3k Brutto vor.
Das was du da schreibst stimmt aber leider auch, es gibt ne Menge Träger die einen Hungerlohn zahlen. Was viele aus dem Bereich nur unzureichend beherzigen - es ist ein Arbeitnehmermarkt. Ich höre das aus dem Umfeld meiner Frau auch häufig, die ist ebenfalls im sozialen Bereich tatig, hat sich aber aus der Blutmühle KiTa verabschiedet.
Bewerben oder weiterbilden will sich da nämlich keiner. Lieber nimmt man den Spatz in der Hand, weil es bequemer ist.
Ich kann dir in und um Hamburg direkt drei Träger nennen, die aktiv im Gebiet suchen, komplett nach TVöD zahlen und darüber hinaus die Mitarbeiterbindung fördern.
 
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was [ist] denn genau an "kulturfremder Armutsmigration" (vulgo "uNqUaLiFiZiErTe EiNwAnDeRuNg") so schlimm[?]
Nunja.
- monetäre Nettokostenposition
- entsprechend Deiner Formulierung muss man dann ehrlicherweise auch sagen: vermindert die innergesellschaftliche Kohäsion (ich gebe ehrlich zu, dass ich wenig lust darauf habe mit menschen auf diese art solidarisch zu sein, die meine lebensart verachten und meine wertüberzeugungen ablehnen)
- ein Ergebnis der ersten beiden Punkte: es ist von der Mehrheit nicht gewollt
- solange kein gesamtgesellschaftlicher Konsens erzielt ist, ob sich jetzt die Einwanderer oder die schon länger hier Lebenden anpassen müssen, wirkt diese "kulturfremde und unqualifizierte Armutsmigration" stark spaltend.
- die Tatsache, dass es als Aussetzen von geltendem Recht bzw. als Kapitulieren vor etwas wovor man nicht kapitulieren müsste wahrgenommen wird, macht es nicht besser
- plakativ gesagt ist es schlimm weil es die AfD stark gemacht hat
- es ist schlimm, wegen der o.g. Punkte, und weil es für eine gut geregelte Immigrationspolitik* vermutlich stabile Mehrheiten von konservativ bis linksaußen gäbe. Es ist also nicht alternativlos.


*siehe alles was wir schon zigfach durchdiskutiert haben.
 
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Alleine die Frage von Gustavo regt mich auf.

Adoptier doch so ein Goldstück und fütter' ihn persönlich durch, damit du das volle Feeling bekommst. Vielleicht verstehst du es dann besser.
 

Benrath

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Alleine die Frage von Gustavo regt mich auf.

Adoptier doch so ein Goldstück und fütter' ihn persönlich durch, damit du das volle Feeling bekommst. Vielleicht verstehst du es dann besser.
und dann?

es ist jetzt nicht so als ob man da keine positiven stories finden könnte. bringt die Diskussion auf der Ebene etwas

die Diskussion auf der Ebene gibt dem Teil der immagration den du angeblich möchtest kein gutes Gefühl.
 
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Reden normale Leute jetzt auch schon so wie Lanz? Was soll dieses Geschwätz von der "Basis" die ganze Zeit? Manche Leute scheinen das Gefühl zu haben, nur weil sie nur mit Helm auf dem Kopf aus dem Haus gelassen werden seien sie "von der Basis".
Du sitzt doch in den Staaten, n'est-ce pas? Dort müsstet ihr das Gleiche doch in Grün haben. Ich könnte dir mehrere Beispiele nennen, wo von oben herab Vorgaben gemacht werden, die absolut nichts bringen oder Dinge verschlimmern. In der Wirtschaft gerät ein Unternehmen dann in Schieflage, geht insolvent und kann sich nicht mehr halten. Im ÖD passiert da leider rein gar nix. Da werden Leute wg. Inkompetenz ja nicht einmal entlassen, geschweige denn mal überprüft.
Ich sags nochmal: Du sitzt in deinem akademischen Elfenbeinturm. Dir geht es gut. Du wirst tagtäglich hauptsächlich nur mit (erheblich) gebildeten Erwachsenen kommunizieren und bist, so kommt es hier in diesem Forum rüber, räumlich und intellektuell weit entfernt von sehr einfachen Menschen, die Pi mal Daumen aber 50% der Menschen im System ausmachen. Ein bisschen Hilfe in der Suppenküche am freien Sonntag reicht da nicht, sofern du in dieser Richtung sozial engagiert bist.

Bestes Beispiel zur Basis: Fast jede Lehrkraft, abgesehen von irgendwelchen Esoterikspinnern, bestätigt dir, dass Inklusion in der Praxis nicht nur ansatzweise, sondern hart gescheitert ist. Darüber hinaus hatten wir hier in Deutschland ein durchlässiges dreigliedriges Schulsystem, das man so nicht hätte abschaffen müssen, sondern den Fokus und das Geld an den Hauptschulen hätte legen müssen, um dort mehr Erfolgserlebnisse zu generieren. Was wir jetzt haben ist die Vollkatastrophe par excellence und die Resultate sind nicht erst seit kurzem in der Erwachsenenwelt angekommen - diese Veränderung haben wir ja schon fast 20 Jahre.
Obiges Beispiel aus HH mit den Spracheingangstest: Es ist mittlerweile klar wie Kloßbrühe, dass bei Abbau der Sprachbarriere Integration viel besser von statten geht und sich extrem vereinfacht. Und daher muss man da ansetzen und sofort die Kleinen anvisieren. Damit löst man im Kindesalter unendlich viele Konflikte, die später zu immer größeren Problemen führen. Dass das eine Rieseninvestition bedingt, schrieb ich ja weiter oben. Aber das ist unabdingbar für sozialen Frieden in der Zukunft.

Persönlich macht mich betroffen, dass wir letztes Jahr als Fortbildung ein "Leitbild" für unsere Schule erstellen mussten. Das steht jetzt ungelesen auf der Homepage. Alle 40 Kollegen mussten gleichzeitig daran arbeiten. Im Plenum. Mit Handmeldung für Vorschläge. Das war reine Steuergeldverschwendung. Dieses Jahr: X-tes Mal Curriculum anpassen, weil das Land will, dass jede Schule diese auf der Homepage veröffentlichten muss. Das löst kein einziges Problem und es lotst auch nicht einen einzigen Schüler deshalb an unsere Schule weg von der "Konkurrenz". Wieder massig Geld verbrannt und nichts Sinnvolles für Unterricht bzw. der Situation an der Schule gemacht. Es gibt ein Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen. Nimm 5 Leute bei denen, lass die ein Curriculum pro Fach schreiben, schließe dick und fett mit ein, dass die "Freiheit der Lehre" gewahrt wird und schick das an die Schulen. Zack, Tausende Lehrkräfte können Sinnvolleres an ihren Entwicklungstagen machen und das dem Steuerzahler gegenüber gut rechtfertigen. Es wird aber einfach nicht gewollt und viele in meinem Umfeld, machen dann was pro forma, winken aber ab und lachen sich aus Galgenhumor halb tot.
Leute wie mich verprellt man mit so einer "Führung" und deshalb arbeite ich ja auf den Ausstieg hin. Was, wir benötigen aber eig. mehr anstatt weniger Lehr- und Erziehungspersonen? Echt? Tja, demnächst nicht mehr mein Problem.
 
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Du sitzt doch in den Staaten, n'est-ce pas? Dort müsstet ihr das Gleiche doch in Grün haben. Ich könnte dir mehrere Beispiele nennen, wo von oben herab Vorgaben gemacht werden, die absolut nichts bringen oder Dinge verschlimmern. In der Wirtschaft gerät ein Unternehmen dann in Schieflage, geht insolvent und kann sich nicht mehr halten. Im ÖD passiert da leider rein gar nix. Da werden Leute wg. Inkompetenz ja nicht einmal entlassen, geschweige denn mal überprüft.
Hast du schon in der Wirtschaft gearbeitet? Ich glaube viele im öD unterschätzen, _wie viel Blödsinn_ da teilweise getrieben wird. Insolvenz ist ja jetzt nur der letzte Schritt der Unfähigkeit, idR sind es Effizienzverluste, die aber nicht spielentscheidend sind. Aber das scheint mir so ein "das Gras ist grüner auf der anderen Seite" Syndrom zu sein. Ich kenne aus meinen mittlerweile >10 Jahren aus der privaten Wirtschaft nicht einen Fall, bei dem jemand aufgrund von Inkompetenz entlassen wurde und ich kann dir auch zahllose Beispiele nennen, wo von oben herab Vorgaben gemacht wurden, die absolut nichts bringen oder Dinge verschlimmern. Das hört sich aus Erzählungen immer wie eine perfekt geölte Maschine an: Da würde ich auch gern arbeiten, wenn jemand so ein Unternehmen kennt. :D

Darüber hinaus hatten wir hier in Deutschland ein durchlässiges dreigliedriges Schulsystem, das man so nicht hätte abschaffen müssen, sondern den Fokus und das Geld an den Hauptschulen hätte legen müssen, um dort mehr Erfolgserlebnisse zu generieren.
Also ich bin da Gott bewahre kein Experte, aber dass Deutschlands dreigliedriges Schulsystem eben nicht durchlässig genug und die Hauptschule mittlerweile obsolet ist, da sie keine Bildungserfolge mehr generieren kann, sind afaik unbestrittene Fakten. Für die Konfidenz der Aussage, dass das System mit mehr Geld an Hauptschulen zu retten wäre, hätte ich schon gerne mal eine Quelle. Soweit ich weiß wird darüber auch jetzt noch in der Wissenschaft fröhlich geforscht und sicher ist da nichts. Jede Aussage in so eindeutiger Form ist Ideologie.
Und es gibt sehr gute Hinweise für das Gegenteil: Ich mein Finnland hat bis zum Alter von 15 oder 16 ne Gesamtschule, genau wie Estland - die beiden Länder, die zuletzt in Europa am besten abgeschnitten haben. Das Gesamtschulsystem in Deutschland war aufgrund der Implementierung zum Scheitern verurteilt.

Persönlich macht mich betroffen, dass wir letztes Jahr als Fortbildung ein "Leitbild" für unsere Schule erstellen mussten. Das steht jetzt ungelesen auf der Homepage. Alle 40 Kollegen mussten gleichzeitig daran arbeiten. Im Plenum. Mit Handmeldung für Vorschläge. Das war reine Steuergeldverschwendung.
Das hab ich 1:1 übrigens so mit meiner Firma aus der privaten Wirtschaft gemacht. Leitbilderstellung, alle 100 Kollegen in einem Raum, 10 Gruppen a 10 Leuten haben zur Leitbilderstellung an Whiteboards gearbeitet. Kam mir albern vor, aber wenn man sich drauf einlässt erzeugt es schon etwas mehr Identifikation. Ist am Ende nicht entscheidend, aber ich wollte es nur mal als Anekdote erzählen. Leitbilderstellung interaktiv zu gestalten anstatt es von oben vorzugeben scheint mir irgendwie auch ne sinnvolle Aktion zu sein.
 

GeckoVOD

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Hast du schon in der Wirtschaft gearbeitet? Ich glaube viele im öD unterschätzen, _wie viel Blödsinn_ da teilweise getrieben wird. Insolvenz ist ja jetzt nur der letzte Schritt der Unfähigkeit, idR sind es Effizienzverluste, die aber nicht spielentscheidend sind. Aber das scheint mir so ein "das Gras ist grüner auf der anderen Seite" Syndrom zu sein. Ich kenne aus meinen mittlerweile >10 Jahren aus der privaten Wirtschaft nicht einen Fall, bei dem jemand aufgrund von Inkompetenz entlassen wurde und ich kann dir auch zahllose Beispiele nennen, wo von oben herab Vorgaben gemacht wurden, die absolut nichts bringen oder Dinge verschlimmern. Das hört sich aus Erzählungen immer wie eine perfekt geölte Maschine an: Da würde ich auch gern arbeiten, wenn jemand so ein Unternehmen kennt. :D
Raute daran, es ist überall das Gleiche. Ich ziehe eher die Augenbrauen hoch, wenn ich was über super-duper-funktionierende Mega-Organisationen höre. Das kann so nicht existieren, je größer eine Organisation, desto wilder wird's in der Regel. Gehört leider dazu.
Also ich bin da Gott bewahre kein Experte, aber dass Deutschlands dreigliedriges Schulsystem eben nicht durchlässig genug und die Hauptschule mittlerweile obsolet ist, da sie keine Bildungserfolge mehr generieren kann, sind afaik unbestrittene Fakten. Für die Konfidenz der Aussage, dass das System mit mehr Geld an Hauptschulen zu retten wäre, hätte ich schon gerne mal eine Quelle. Soweit ich weiß wird darüber auch jetzt noch in der Wissenschaft fröhlich geforscht und sicher ist da nichts. Jede Aussage in so eindeutiger Form ist Ideologie.
Und es gibt sehr gute Hinweise für das Gegenteil: Ich mein Finnland hat bis zum Alter von 15 oder 16 ne Gesamtschule, genau wie Estland - die beiden Länder, die zuletzt in Europa am besten abgeschnitten haben. Das Gesamtschulsystem in Deutschland war aufgrund der Implementierung zum Scheitern verurteilt.
Das Dreigliedrige System hat mit dem dualen Ausbildungsmarkt zu tun ist erstmal wertneutral. Ich würde behaupten, dass die Gesamtschule in Deutschland kein Heilmittel ist, wenn wir an der dualen Ausbildung festhalten wollen, die an und für sich ja ein gutes Instrument ist, das auch global als hochwertig angesehen wird. Ansonsten hast du recht mit der Beobachtung, dass es nicht so durchlässig ist und stratifiziert. Imo könnte man den Übergang gerne bis Stufe 6 oder 7 verlängern und verbessern, ändert aber nichts an vinniestas Punkt, dass die Hauptschule gestärkt werden sollte. Es muss und kann nicht jeder bis zum Abi geprügelt werden.

Ganz ehrlich, ohne zu viel zu produzieren: Es ist schon ein bischen hausgemacht, die Anforderungsprofile sind etwas überbordend. Die Hauptschule kann schon gut in den sozialen und den handwerklichen Bereich vermitteln, bzw. hat es historisch schon gut geschafft. Der Zertifizierungswahn wurde nur irgendwann abstrus, kA warum ein Azubi für Banken und Versicherungen zwingend Top-Abitur braucht, wenn es eine gute mittlere Reife auch tut. Selbige Allüren gab es auch lange im Handwerk, bis die jetzt wieder zurückgerudert sind. Man müsste mal wieder ein bißchen auf den Boden der Tatsachen zurück, was das angeht.

Ansonsten ist die Primärforderung nach Frühförderung der Kinder imo der effektivste Hebel. Je besser schon vor der Schule gesprochen wird, desto besser. Je früher und je länger Knirpse gefördert werden, desto besser. Wenn da zu viel verpasst wird, dann habe ich sogar Mitleid mit Lehreren, die ich ähnlich gerne habe wie Haferhuren und Juristen. Das liegt aber an meiner persönlichen Nahfeldempirie.
 
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@GeckoVOD: Ein Übergang höher als Klasse 5 ist IMO ziemlich eindeutig nötig, ich würde schon _mindestens_ Klasse 7 sehen. Ich bin aber einfach Verfechter dessen, die Kinder noch möglichst lange gemeinsam zu lassen, wie in den o.g. Ländern Finnland, Estland, aber auch Ländern wie Polen oder Frankreich. Bis 15 Gesamtschule für alle, dann Aufteilung in Vorbereitung für Studium/Fachhochschule/Ausbildung. So wird man den individuellen Interessen und Fähigkeiten besser gerecht, ohne Kinder zum Abi durchzuschleifen.

Was das Thema Hauptschule angeht: Du sagst es ja selbst, grundsätzlich ist das Konzept, so wie früher, für klassische Ausbildungsberufe ja durchaus geeignet; heutzutage funktioniert das aber nicht mehr. Wie du sagst haben sich die Anforderungsprofile so verändert, dass du mit Hauptschulabschluss keine Ausbildungsstelle mehr kriegst, selbst in handwerklichen und sozialen Bereichen. Stand jetzt befähigt dich ein Hauptschulabschluss dazu, Sozialhilfe beantragen zu gehen. Das ist etwas, was man angehen müsste, bevor mehr Geld an Hauptschulen überhaupt irgendwas bringen kann.
 

Gustavo

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Nunja.
- monetäre Nettokostenposition
- entsprechend Deiner Formulierung muss man dann ehrlicherweise auch sagen: vermindert die innergesellschaftliche Kohäsion (ich gebe ehrlich zu, dass ich wenig lust darauf habe mit menschen auf diese art solidarisch zu sein, die meine lebensart verachten und meine wertüberzeugungen ablehnen)
- ein Ergebnis der ersten beiden Punkte: es ist von der Mehrheit nicht gewollt
- solange kein gesamtgesellschaftlicher Konsens erzielt ist, ob sich jetzt die Einwanderer oder die schon länger hier Lebenden anpassen müssen, wirkt diese "kulturfremde und unqualifizierte Armutsmigration" stark spaltend.
- die Tatsache, dass es als Aussetzen von geltendem Recht bzw. als Kapitulieren vor etwas wovor man nicht kapitulieren müsste wahrgenommen wird, macht es nicht besser
- plakativ gesagt ist es schlimm weil es die AfD stark gemacht hat
- es ist schlimm, wegen der o.g. Punkte, und weil es für eine gut geregelte Immigrationspolitik* vermutlich stabile Mehrheiten von konservativ bis linksaußen gäbe. Es ist also nicht alternativlos.


*siehe alles was wir schon zigfach durchdiskutiert haben.


Jetzt mal von dem fiskalischen Aspekt abgesehen, von dem wir beide wissen dass er nicht das große Fass wert ist, das dafür aufgemacht wird: Diese ganze Liste sind doch alles Punkte, die mehr oder weniger spekulativ und intrinsisch sind. Die ganze Diskussion ist doch völlig windschief: Einerseits soll die kumulative Zahl der Flüchtlinge das Problem sein, andererseits wird dann in der Diskussion schnell klar "oh, Ukrainerinnen sind da natürlich eigentlich nicht gemeint" und es wird völlig unter den Teppich gekehrt dass nach der ersten Welle 2015/16 das Thema auch wieder völlig in den Hintergrund getreten ist, obwohl ja der größte Teil der kumulativen Summe an "Armutsflüchtlingen" zu dem Zeitpunkt bereits im Land war. Wir reden hier wieder über das ganz große Thema "soziale Kohäsion", dabei ist es erst mal relativ weit hergeholt zu glauben dass diese in Gefahr ist: Vieles dessen, was man heute sieht und für unappetitlich hält, war die ganze Zeit da, es wurde nur nicht parteipolitisch kanalisiert. Das heißt nicht, dass die großen Leitlinien der letzten 20 Jahre nicht trotzdem ein großer Liberalisierungsschub in der Einstellung der Bevölkerung bzgl. Einwanderung war. Wer sagt dir nicht, dass am Ende nicht wieder genau dasselbe passiert wie beim letzten Mal auch. Übrig bleibt dann der AfD-Bodensatz, aber den kann man auch weiterhin relativ leicht ausgrenzen. Auf Dauer bleibt das alles ein Rückzugsgefecht einer Geisteshaltung, die seit Jahrzehnten an Boden verliert, auch wenn die Berichte in den Medien gerade etwas anderes vermuten lassen (hier sei wieder auf die epiphenomenale Konstellation aus Fluchtbewegung und Wirtschaftsflaute verwiesen).

Btw: Ich weiß, jedes Mal wenn wir darüber reden führst du deine eigenen Erfahrungen an und ich finde das auch nicht prinzipiell uninteressant, aber es ist letztendlich schon so, dass die Kontakt-Hypothese weiterhin haufenweise empirische Unterstützung einfährt. Gerade neulich wieder ein Paper* gelesen, das über die Zustände in den Niederlanden ging, was man in Deutschland aufgrund von Datenschutz nicht machen könnte, aber was es wieder bestätigt. Das Problem ist letztendlich größtenteils konstruiert.




*WARNUNG ACHTUNG Sehr geehrter User @Xantos2: Falls sie zu diesem Paper auch Stellung nehmen möchten, bitte ich darum, diesmal möglichst Titel und Überschrift (Untergrenze, darf gerne auch überschritten werden!) zu lesen. Danke.


Adoptier doch so ein Goldstück und fütter' ihn persönlich durch, damit du das volle Feeling bekommst. Vielleicht verstehst du es dann besser.

Lol. "Warum zahlst du nicht einfach selbst für Leistung X, von der du willst dass der Staat sie bereitstellt." Nein. Ich will dass du genauso dafür bezahlst, Freundchen. Und zu meinem entzücken ist das auch genauso, wie es läuft.



Du sitzt doch in den Staaten, n'est-ce pas? Dort müsstet ihr das Gleiche doch in Grün haben. Ich könnte dir mehrere Beispiele nennen, wo von oben herab Vorgaben gemacht werden, die absolut nichts bringen oder Dinge verschlimmern. In der Wirtschaft gerät ein Unternehmen dann in Schieflage, geht insolvent und kann sich nicht mehr halten. Im ÖD passiert da leider rein gar nix. Da werden Leute wg. Inkompetenz ja nicht einmal entlassen, geschweige denn mal überprüft.
Ich sags nochmal: Du sitzt in deinem akademischen Elfenbeinturm. Dir geht es gut. Du wirst tagtäglich hauptsächlich nur mit (erheblich) gebildeten Erwachsenen kommunizieren und bist, so kommt es hier in diesem Forum rüber, räumlich und intellektuell weit entfernt von sehr einfachen Menschen, die Pi mal Daumen aber 50% der Menschen im System ausmachen. Ein bisschen Hilfe in der Suppenküche am freien Sonntag reicht da nicht, sofern du in dieser Richtung sozial engagiert bist.

Ich weiß nicht, warum es für Leute immer so schwer vorstellbar ist, aber ich abstrahiere von meinen eigenen Erfahrungen komplett. Mal Hand aufs Herz: Ich bin in "geordneten Verhältnissen" aufgewachsen, aber in einem von Westdeutschlands absoluten Drecklöchern (zumindest was Städte unter 200k Einwohnern angeht). Dann habe ich in sehr schönen Unistädten gelebt, dann in diversen Großstädten (schön, nicht schön, Mischung aus beidem). Ich könnte mir aus meinen persönlichen Erfahrung jede beliebige Meinung zurechtlegen, die ich ausdenken könnte. Aber das mache ich wirklich nicht. Ich schaue auf Zahlen, denn Zahlen sind, wenn auch nicht immer völlig objektiv, besser als Erfahrungen, weil niemandes Erfahrungen auch nur entfernt empirische Verallgemeinerbarkeit gewährleisten.

Zu dem Rest: Ich störte mich an dem Begriff "Basis". Die Idee von verpflichtenden Sprachtests finde ich persönlich sehr wünschenswert und über die Zusammenlegung von Schulformen denke ich, dass das ein total überstrapaziertes Thema ist. Ich hatte in letzter Zeit Gelegenheit, tatsächlich mal mit Bildungsforschern zu reden und die Meinung war immer dieselbe: Ja, ist nicht ideal, nein, wenn man es am Reißbrett entwirft entschiede man sich heute anders, ist aber jetzt nicht das entscheidende Problem und den politischen Aufriss auch überhaupt nicht wert.
Mich stört nur dieses Geschwätz von der "Basis": Leute, die lokal ganz unten in der Entscheidungskette stehen, haben es leicht sich zu beklagen, weil sie immer auf die Probleme verweisen, die ihnen lokal bereitet werden (und die ja durchaus oft auch real sind), ohne sich jemals um das Austarieren der überlokalen Interessen kümmern zu müssen, das viele dieser Probleme erst schafft. Jede Schule erzählt gerne, dass man ihr doch nur mal mehr Freiheit geben müsse, sie wüsste schon wie man es richtig macht. Ein Schulleiter oder ein Kollegium müssen sich aber nie darum kümmern, dass Schüler die die Schule wechseln oder gar in einem anderen Bundesland studieren oder eine Ausbildung machen wollen nicht im Regen stehen. Solche Beispiele gibt es ca. unendlich viele. Natürlich kann man sich irgendwelche zweifelhaften Direktiven raussuchen, die niemandem was bringen, aber für diese Direktiven gibt es die unterschiedlichen Hierarchieebenen nun mal nicht. Im Mehrebenensystem muss man immer zwischen Zentralisierung und Verlagerung ausgleichen, das ist nun mal der Name des Spiels. Aber wenn man, wie Lanz es macht, "die Basis" zur richtigen Welt erklärt, dann sieht man solche Probleme nie, denn über die denkt kein Landrat und kein Provinzbürgermeister nach, weil er es eben nicht muss.
 
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Also ich bin da Gott bewahre kein Experte, aber dass Deutschlands dreigliedriges Schulsystem eben nicht durchlässig genug und die Hauptschule mittlerweile obsolet ist, da sie keine Bildungserfolge mehr generieren kann, sind afaik unbestrittene Fakten. Für die Konfidenz der Aussage, dass das System mit mehr Geld an Hauptschulen zu retten wäre, hätte ich schon gerne mal eine Quelle. Soweit ich weiß wird darüber auch jetzt noch in der Wissenschaft fröhlich geforscht und sicher ist da nichts. Jede Aussage in so eindeutiger Form ist Ideologie.
Und es gibt sehr gute Hinweise für das Gegenteil: Ich mein Finnland hat bis zum Alter von 15 oder 16 ne Gesamtschule, genau wie Estland - die beiden Länder, die zuletzt in Europa am besten abgeschnitten haben. Das Gesamtschulsystem in Deutschland war aufgrund der Implementierung zum Scheitern verurteilt.
Wie Gecko schon schrieb. Es liegt nicht an "der Hauptschule" sondern daran, was gemacht wird.
Ich habe, u.a. durch (bereits früher referenzierte) Freunde die genau in diesem Bereich arbeiten, einen gewissen Einblick in das was an Hauptschulen/Gesamtschulen das Problem ist. Und das ist nichts was sich dadurch heilen ließe, dass man die Kinder ewig zusammen lernen ließe. Das würde ich einerseits begrüßen, weil ich es auch gut fände wenn es funktionierte. Tatsächlich wird es eher zu Mord und Totschlag führen, weil die Unterschiede ganz extrem stark in den Familien und deren Fähigkeit dazu liegen, ihre Kinder zu einem halbwegs regelmäßigen Tagesrhythmus zu erziehen.
Nur mal so ein kleines Faktum: Warum ist das Handyverbot während der Unterrichtszeiten so schwer umsetzbar? Weil die Kinder das Handy ständig für die Uhrzeit brauchen … obwohl in jedem verschissenen Klassenzimmer eine Uhr hängt. Warum ist das so? Weil die Kinder, und wir reden hier von "_fast alle Kinder_" und nicht "_ein paar_ Kinder", eine normale Uhr nicht mehr lesen können!
Und zwar nicht in Klasse 5, sondern in Klasse 9.

Wenn Du diese Menschen mit den Gymnasiumskindern in eine Klasse stopfst, dann wird das Ergebnis vor allem ein Haufen Krawall und netto sehr viel weniger Ergebnis sein. Da kommen nämlich vor allem die Unterschiede viel krasser raus, als dass sie nivelliert würden.

Jetzt mal von dem fiskalischen Aspekt abgesehen, von dem wir beide wissen dass er nicht das große Fass wert ist, das dafür aufgemacht wird:
Hm … wenn wir es in Vollzeitäquivalente betrachten, um einzuschätzen was da Arbeitskraft gebunden wurde/ist, dann ist das mE schon irgendwie relevant viel. Auf jeden Fall nicht nichts.
Diese ganze Liste sind doch alles Punkte, die mehr oder weniger spekulativ und intrinsisch sind. Die ganze Diskussion ist doch völlig windschief: Einerseits soll die kumulative Zahl der Flüchtlinge das Problem sein, andererseits wird dann in der Diskussion schnell klar "oh, Ukrainerinnen sind da natürlich eigentlich nicht gemeint" und es wird völlig unter den Teppich gekehrt dass nach der ersten Welle 2015/16 das Thema auch wieder völlig in den Hintergrund getreten ist, obwohl ja der größte Teil der kumulativen Summe an "Armutsflüchtlingen" zu dem Zeitpunkt bereits im Land war.
Klares Jein. Die Ukrainer kosten auch Geld, ja, aber sie fallen doch weit überwiegend nicht unter "hassen den westlichen Lebensstil und wollen lieber eine patriarchale Gesellschaftsordnung."
Ebenso fallen sie doch sehr viel deutlicher unter "aktiver Krieg" (und damit unter den subsidiären Schutz von § 4 Abs 1 AsylG) als es zum Beispiel Iraker, Afghanen und die meisten Afrikaner tun. Von der Demographie ganz zu schweigen.

Da kann man so sehr die beschissenen Umstände im Rest der Welt nennen, sie erfüllen meistens weder die Legaldefinition von Asyl noch die für den subsidiären Schutz. Ihre Gründe für die Migration sind total nachvollziehbar, aber sie würden eben sehr viel besser zu einer liberalen Immigrationspolitik passen, welche sehr viel fairer wäre als einfach ein survival of the rücksichtslosest zu unterstützen (… und das effektiv auch nur durch unterlassen mind you –– und das unterlassen, weil man sagt, dass jedes Abweichen vom effektiven Nichtstun ein hitlerscher Rechtsruck wäre).
Mit einer sinnvoll durch- und umgesetzten Immigrationsregelung wäre dann auch Integration und Spracherwerb sehr viel leichter um- und durchsetzbar.

Das Thema war in den Hintergrund geraten, ja. Aber das lag v.a. daran, dass es 2020-2022 ein anderes Thema gab, das so circa alles andere überlagert hat. Nicht daran, dass man es vergessen hätte.

Wir reden hier wieder über das ganz große Thema "soziale Kohäsion", dabei ist es erst mal relativ weit hergeholt zu glauben dass diese in Gefahr ist: Vieles dessen, was man heute sieht und für unappetitlich hält, war die ganze Zeit da, es wurde nur nicht parteipolitisch kanalisiert. Das heißt nicht, dass die großen Leitlinien der letzten 20 Jahre nicht trotzdem ein großer Liberalisierungsschub in der Einstellung der Bevölkerung bzgl. Einwanderung war. Wer sagt dir nicht, dass am Ende nicht wieder genau dasselbe passiert wie beim letzten Mal auch. Übrig bleibt dann der AfD-Bodensatz, aber den kann man auch weiterhin relativ leicht ausgrenzen. Auf Dauer bleibt das alles ein Rückzugsgefecht einer Geisteshaltung, die seit Jahrzehnten an Boden verliert, auch wenn die Berichte in den Medien gerade etwas anderes vermuten lassen (hier sei wieder auf die epiphenomenale Konstellation aus Fluchtbewegung und Wirtschaftsflaute verwiesen).
Äh Moment worüber reden wir hier nochmal?
Ich habe es mit soziale Kohäsion abgekürzt, ich kann auch einfach sagen, dass ich niemanden kenne, der Bock auf Islamisten oder breitbeinig posende Talahons oder Menschen die einfach Bock darauf haben, dass das Leben in ganz Deutschland so läuft wie in ihrem Kuhdorf am Arsch der Welt: patriarchal, gewaltbereit und bestimmt nicht demokratisch-rechtsstaatlich geprägt.
Das inkludiert den syrischen Kioskbesitzer, der hier um die Ecke vor kurzem den Laden übernommen hat, als der alteingesessene Deutsche aufgehört hat. Da ist die ganze Familie involviert, die können schon besser Deutsch als so mancher Alteingewanderte. Ich mag sie, sie sind supernett und machen ihr Ding und zeigen dabei mehr unternehmerische Initiative als "der Michel".
Niemand, wirklich niemand, vom Linkenwähler bis zum AfD-Wähler hat Bock auf diese Klientel, unabhängig davon ob sie bereits in dritter Generation in Deutschland leben, oder erst seit 2015 hier leben. Es gibt nur einen Teil der das zugibt, und einen Teil der sich davor drückt zuzugeben, dass man diese Menschen meidet, nichts mit ihnen zu tun haben will, und eigentlich ganz froh wäre wenn sie nicht da wären. All diese Problemjugendlichen und -menschen, die weit überwiegend Männer sind, die weit häufiger als der Durchschnitt auch mal ihre Schwestern oder Ehefrauen umbringen, sind genau nicht die Menschen, die man auf den bunten Diversitätsstadtteilfeiern sieht.

"Fluchtgründe" hin oder her … ich sehe genau keinen Grund warum wir so furchtbar human sein müssen, dass wir unsere Humanität durch falsche Toleranz so weit treiben, dass wir eine rechtsextreme und eine links-autoritäre Partei so stark machen, dass es die Regierungsstabilität von Bundesländern, und schlimmstenfalls in ein paar Jahren dem ganzen Land beeinträchtigt.
Btw: Ich weiß, jedes Mal wenn wir darüber reden führst du deine eigenen Erfahrungen an und ich finde das auch nicht prinzipiell uninteressant, aber es ist letztendlich schon so, dass die Kontakt-Hypothese weiterhin haufenweise empirische Unterstützung einfährt. Gerade neulich wieder ein Paper* gelesen, das über die Zustände in den Niederlanden ging, was man in Deutschland aufgrund von Datenschutz nicht machen könnte, aber was es wieder bestätigt. Das Problem ist letztendlich größtenteils konstruiert.
Kann sein, was ich meine steht oben. Ich kann es auch ganz platt machen: Wenn es keine zwingenden Asylgründe oder Gründe für subsidiären Schutz gibt, dann sollte sich Deutschland seine Immigranten so aussuchen, dass diese Art Mensch keine Chance hat ins Land zu kommen, denn sie haben hier nichts zu suchen. Bei den Menschen, die subsidiären Schutz oder Asyl bekommen, sollte sehr klar gemacht werden was von diesen Menschen erwartet wird, und zwar zuallererst, dass es keine Toleranz für diese Geisteshaltungen gibt anstatt eine Kuschelhaltung die sich die Finger in die Ohren steckt und laut LALALA singt, wenn eine erkleckliche Anzahl dieser Menschen (und Menschen mit deutschem Pass no less) auf Demos fordert die Juden ins Meer zu treiben und/oder ein Kalifat einzuführen.

Klar, das ist auch bei den Immigranten eine Minderheit, aber eben im Vergleich zur restlichen Bevölkerung immer noch erschreckend häufig. Ich sehe nicht, dass wir diesen Menschen irgendetwas schuldig sind. Lieber lasse ich diese Menschen nicht ins Land bzw. befördere sie zurück und nehme nochmal genauso viele Syrer/Iraker/Gambier, die nicht behindert sind und Bock auf die westliche Werteordnung haben.

Aktuell nehmen wir einfach jeden und scheißen sie so ineffizient mit Geld zu, dass sich sogar noch diejenigen, die "zu retten wären" im Integrationsprozess so sehr radikalisieren, dass sie zu Kriminellen werden. Ja hm … und dann zucken "wir" in Form unserer Regierung mit den Schultern und sagen seit ca. 10 Jahren, dass es einfach keine Alternative gibt, weil wir zu viel Schiss davor haben, dass irgendwer "Nazi" schreit.

Das Gefühl, dass "linke Parteien" nicht wahrhaben wollen, dass diese Art Mitbürger bei genau niemandem gut ankommt, treibt die Menschen zu AfD und BSW. Da sind dann die ganzen Begleiterscheinungen in den Kriminalstatistiken nur noch das Sahnehäubchen, das man mit "es gibt immer weniger Verbrechen, aber anteilig immer mehr Gewaltkriminalität, und die hat auch immer stärker einen nichtdeutschen Pass" … und wenn man ganz klischeehaft die Vornamen dazu nimmt merkt man, dass Kriminalität sehr sehr stark mit ein paar Faktoren korreliert, die im Wesentlichen durch ihre Entstehung schwer von der Nationalität/Ethnie zu trennen sind, die aber eben auch endogen/kausal mit der Immigrationspolitik zusammenhängen.
Natürlich wird die Kriminalität nicht "mit den Ausländern verschwinden" sondern einfach wieder die gute alte deutsche Kriminalität werden, die eben aktuell von der gewaltbereiteren aggressiveren "ausländischen/nichtautochtonen" Kriminalität verdrängt wurde. Trotzdem ist es halt ein Teil der Wahrheit, der eher wie Wahlwerbung für die AfD wirkt.


Sehr sehr sehr verkürzt: Ich wäre mir sehr sicher, dass es in einer geheimen und gut formulierten Umfrage auch unter den Menschen die sich als extrem links positionieren eine deutliche Abneigung gegen Menschen gibt, die patriarchal, gewaltorientiert und undemokratisch sind. Diese extrem linken Menschen werden vielleicht in der Kombination der Fragen immer in Richtung "OMG DIE MÄÄÄÄNSCHENRÄÄÄCHTE" argumentieren weil sie Schiss vor peer pressure haben, aber es gibt niemanden außerhalb dieser Gruppe und ihrer Peer Group der diese Gruppe aktiv geil findet. Es gibt keine guten Gründe diese Menschen ins Land zu lassen, außer wenn sie bereits einen deutschen Pass haben … dann werden wir sie nicht mehr los, aber das ist dann ein anderes Problem. Ich wäre sehr dafür, dass man solchen Menschen keine Gründe und auch keine Gelegenheiten gibt in Deutschland sesshaft zu werden.
 
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GeckoVOD

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@GeckoVOD: Ein Übergang höher als Klasse 5 ist IMO ziemlich eindeutig nötig, ich würde schon _mindestens_ Klasse 7 sehen. Ich bin aber einfach Verfechter dessen, die Kinder noch möglichst lange gemeinsam zu lassen, wie in den o.g. Ländern Finnland, Estland, aber auch Ländern wie Polen oder Frankreich. Bis 15 Gesamtschule für alle, dann Aufteilung in Vorbereitung für Studium/Fachhochschule/Ausbildung. So wird man den individuellen Interessen und Fähigkeiten besser gerecht, ohne Kinder zum Abi durchzuschleifen.

Was das Thema Hauptschule angeht: Du sagst es ja selbst, grundsätzlich ist das Konzept, so wie früher, für klassische Ausbildungsberufe ja durchaus geeignet; heutzutage funktioniert das aber nicht mehr. Wie du sagst haben sich die Anforderungsprofile so verändert, dass du mit Hauptschulabschluss keine Ausbildungsstelle mehr kriegst, selbst in handwerklichen und sozialen Bereichen. Stand jetzt befähigt dich ein Hauptschulabschluss dazu, Sozialhilfe beantragen zu gehen. Das ist etwas, was man angehen müsste, bevor mehr Geld an Hauptschulen überhaupt irgendwas bringen kann.
Warum soll das heute nicht mehr funktionieren? Die Begründung für die Frage wäre ausschlaggebend.

Es ist nicht so, als wären die Anforderungen an die Zielberufe massiv gestiegen, aufgrund von Technologie oder sonstigen Fähigkeiten, ansonsten würden wir eine Schwämme an strukturell-Arbeitslosen im Handwerk und verwandten Berufen erleben. Zu vermuten wäre, dass auch die älteren Erwerbstätigen in dem Bereich mit der Vorbildung und der ursprünglichen Ausbildung unterqualifiziert werden. Dem ist nicht so.

Mir scheint es eher so, als ob da viele Faktoren beitragen, bzw. beigetragen haben.

Einerseits die fehlende Frühförderung bei zunehmender Stratifikation, die unser System so nicht mehr abfängt. Das ist aber nicht das Problem der Hauptschule, eher das Problem der fehlenden Frühförderung für 1-2 Kohorten in der Vergangenheit. Jetzt auf eine andere Art der Inklusion, sprich über den Hammer der Ganztagsschule, zu gehen müsste man gut überlegen. Ohne Frühförderung bringt das doch nichts, sondern verschiebt das Problem nur 1-2 Jahre nach hinten. Die Durchlässigkeit konnte man bislang wieder ausgleichen, bspw. über den M-Zweig der Hauptschulen + BOS/FOS, oder den Umweg über Fachstudien an FHs, wenn es darum gehen sollte. Ist nicht perfekt, aber machbar. Grundsätzlich sehe ich da flächendeckende Kitas, Sprachtests, schulvorbereitende Pflichtjahr(e) und Ganztagsbetreuung im Elementarbereich wichtiger, bevor da "nur" 1-3 Jahre mehr gemeinsames Lernen erfolgt.

Andererseits scheint "das duale System" auch vieles verpennt zu haben, bzw. die Kammer- und AG-Politik sich selbst ins Bein gebohrt zu haben. Dank demographischen Wandel kann man sich keine Rosinen mehr picken und jetzt ist der Aufschrei groß, die vergessenen Anpassungen haben nicht stattgefunden. Wenn man über zwei Jahrzehnte propagiert, dass man nur mit Abitur was für die Unternehmen wert wird, dann sollte man sich nicht wundern, wenn die ganze Welt jeden möglichst auf das Abitur stößt.

Ich könnte dir noch folgen, wenn du argumentieren würdest, die Hauptschule scheitert, weil das ganze System scheitert und es komplett überdacht gehört, bevor man Lücken stopft. So klingt das aber für mich nicht.
 
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