Hast du nicht verstanden, was der Post aussagen sollte, auf den ich geantwortet habe? Völlig unsinniger Post:
1. Ob wir es mit einem Offizialdelikt oder mit einem Antragsdelikt zu tun haben spielt nur dann eine Rolle, wenn Leute bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstatten. Das ist aber eine völlig vernachlässigenswerte Anzahl der Fälle, der weit überwiegende Teil der Anzeigen durch die Bevölkerung geht bei der Polizei ein. Wenn die Polizei diese Anzeigen gar nicht erst aufnimmt ("ignoriert"), dann gehen sie natürlich nicht in die offizielle Statistik ein. Das ist wichtig, denn
2. Anders als du glaubst geht eben nicht "ein guter Teil" der Anzeigen von den (Polizei-)Behörden ein, sondern nur etwa 10% (Schätzungen schwanken zwischen 5% und 15%)*. Dementsprechend gäbe es polizeiseitig nur eine Möglichkeit, die Statistik zu manipulieren: Anzeigen zu ignorieren. Denn
3. Liegen die Zahlen (wenn auch nicht öffentlich, aber ich habe schon mal mit den Zahlen auf Landkreisebene gearbeitet) auf Lokalebene vor und werden zu einer bundesweiten Statistik aggregiert. Wenn du also Rückgänge wie in der PKS 2019 um hohe einstellige oder niedrige zweistellige Prozentzahlen siehst, kann das nur auf drei Arten zustande kommen:
- Das Niveau der Straftaten geht tatsächlich zurück
- Die Bevölkerung zeigt seltener an
- Die Polizei ignoriert die Anzeigen, die aufgegeben werden
Es kann aber eben NICHT dadurch zustandekommen, dass die Polizei weniger anzeigt, etwa weil sie weniger kriminalitätsbelastete Gebiete kontrolliert, denn dafür sind die Zahlen der Anzeigen, die auf die Polizei zurückgehen, viel zu niedrig. Fiktives Rechenbeispiel: Wenn die Polizei 10% aller Anzeigen stellt und der Rückgang bei Raub bei 10% liegt, hieße das, dass keine Polizei irgendwo im Bundesgebiet mehr irgendwelche Anzeigen stellt. Oder stellen wir uns vor, der Rückgang bei Raub beträgt nur 6,7%: Das hieße, dass die Polizei bundesweit nur noch auf einem Drittel des Niveaus vom Vorjahr anzeigt. Und selbst das ist noch unrealistisch, denn das wäre ja nur der Durchschnitt; wäre es aber tatsächlich so, dass die Polizei das durch Verhaltensänderung auslösen wollte, hätten wir mit Varianz darin, wie gut die Polzeibezirke da mitziehen. D.h. du hättest wieder Polizeibezirke, in denen es fast gar keine Anzeigen mehr geben dürfte (und zwar nicht zu wenige). Das würde innerhalb von kürzester Zeit auffallen, sowohl bei der Staatsanwaltschaft als auch in den Daten selbst.
Ergo: Du sagst selbst, dass die Polizei Anzeigen nicht ignoriert, also fällt 3 als Erklärung raus. Deine Erklärung ist wie gesagt Quatsch, fällt also auch raus. Also haben wir es entweder mit #2 oder #1 zu tun. Zwei kann man natürlich nie ausschließen, wobei es nicht sehr plausibel ist, warum das Anzeigeverhalten von einem Jahr aufs andere und vor allem SEHR viel stärker gegenüber der "Zuwander"-Kategorie abnehmen sollte. Bliebe noch 1.
*im Übrigen kannst du dir beim nächsten Post deine hemdsärmelige Praktikerscheiße verkneifen: Ganz offensichtlich bist du es, der hier ahnungslos ist