Flüchtlingsströme Richtung Europa #2

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Ich finde ehrlich gesagt auch, dass du dich zu sehr auf die Kriminalität versteifst. Weil trotz allem die Wahrscheinlichkeit, überhaupt Opfer einer Straftat zu werden, relativ gering ist.

Als viel größeres Problem sehe ich zum einen die wirtschaftliche Seite und zum anderen immer stärkere soziale Probleme. Parallelgesellschaften wurden hier schon oft genug angesprochen. Aber auch "kleinere" Sachen, die dafür aber viel häufiger vorkommen. ZB wenn in Grundschulen kein richtiger Unterricht mehr gemacht werden kann, weil eine kritische Masse an "Chaoten" die ganze Klasse runterzieht oder Lehrer mehr damit beschäftigt sind, dass sich die Schüler kloppen. Und es den Eltern shice egal ist.
Oder wenn sich Migranten in der Sauna stringent weigern ihre Kleidung abzulegen und damit durchkommen.
Das sind für sich genommen alles Kleinigkeiten, die in Summe beim Normalbürger aber das Gefühl erzeugen, dass unterschiedliche Regeln gelten und langsam zu einer Zersetzung der Gesellschaft führen.
 
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Wo ich dir absolut zustimme ist, dass nicht nur per PKS gemessene Kriminalität zu Kosten für die Gesellschaft führt. Sondern auch das, was du beschreibst.

Nur gibt es dazu halt noch weniger Statistiken, so dass es noch schwerer ist, darüber zu reden -- insbesondere wenn viele explizit nicht darüber reden wollen, weil es ja "Rechten in die Hände spielt" etc.
 

Das Schaf

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Wo ich dir absolut zustimme ist, dass nicht nur per PKS gemessene Kriminalität zu Kosten für die Gesellschaft führt. Sondern auch das, was du beschreibst.

Nur gibt es dazu halt noch weniger Statistiken, so dass es noch schwerer ist, darüber zu reden -- insbesondere wenn viele explizit nicht darüber reden wollen, weil es ja "Rechten in die Hände spielt" etc.
Naja ist das überhaupt relevant gesamtgesellschaftlich?
Oder bauscht du das so krass auf?

Was sind denn deine Berührungspunkte damit?
 
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Wobei genau bezweifelst du jetzt gesellschaftliche Relevanz? Kriminalität? Überlastung der Polizei und Justiz? Wirtschaftliche Kosten? Asoziales Verhalten?

Inwiefern sind meine persönlichen Berührungspunkte relevant? Nach der Logik wäre bspw Armut in Afrika kein Thema, worüber wir uns Sorgen machen oder hier reden sollten. Weil wir haben ja so wenige persönliche Berührungspunkte.
 

Gustavo

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Ich weiß, ich wiederhole mich, aber: Versuch mal bitte dir ein bisschen mehr Mühe zu geben, Themenkomplexe zusammenzufassen und antworte nicht auf jeden einzelnen Satz. Solche Posts tendieren dazu, völlig diffus zu werden. Wenn ich jetzt anfangen würde damit, deinen ersten Satz zu quoten und zu sagen "habe auch nicht gesagt, dass alles tutti ist", könnten wir hier direkt einpacken.

Kriminalität liegt unter meinen Befürchtungen. Das heißt aber nicht, dass alles tutti ist. Zigtausende Kriminelle, die wir nicht loswerden. Die vermutlich kriminell bleiben werden, weil sie keine Chance auf wirtschaftlichen Aufstieg haben. Die ihren Kindern eine Ablehnung unseres Staates beibringen werden. Hoffentlich wird es keine Mhallami 2.0, wo die zweite Generation in großem Maßstab organisierte Kriminalität betreibt.

In einer Liste von Kategorien der PKS, in der auch Items mit tausenden Fällen sind, pickst du dir halt eine besondere heraus, in der die Fallzahl relativ klein ist. Bei der es trotzdem um abscheuliche Verbrechen geht. Und tust das dann ab mit "lol". Das ist einfach ganz schlechter Stil.


Das widerspricht sehr gefestigten Erkenntnissen der Kriminologie: Wirklich kriminogen ist nur eine Gruppe, junge Männer. Und diese Gruppe altert aus ihrem hohen kriminogenen Potential raus. Dementsprechend ist "die bleiben wahrscheinlich kriminell" eine extrem waghalsige Annahme, zumindest in dem Sinne dass sie kriminell auf eine Art bleiben, die merklich ins Gewicht fällt. Und wiederum: Nichts für ungut, aber Ausländer "die ihren Kindern eine Ablehnung unseres Staates beibringen" sagt mir halt nur, dass du zu viele Quatschmedien liest, denn das ist ein völlig absurdes Medienargument, mit dem man versucht Zeitungen zu verkaufen. Mit der Realität davon, wie es zu sozialen Problemen kommt, hat das nun so gar nichts zu tun. Genau wie der Gedanke, es bestehe die Gefahr, Flüchtlinge könnten als Gruppe mal eben das kriminogene Potenzial der Mhallami-Kurden ausbilden. Gibt es IRGENDEINEN Hinweis darauf? Hast du irgendein domain knowledge, solche Vermutungen anstellen zu können?

ICH habe mir im Übrigen gar nichts rausgepickt. Du hast von "Sexualmorden" gesprochen (natürlich weil dort der prozentuale Anteil an Delikten durch Ausländer/Flüchtlinge hoch ist), dafür kassierst du dann halt ein lol, weil das halt von enormer intellektueller Unehrlichkeit zeugt, wenn man nicht gleichzeitig auf die EXTREM geringe Fallzahl hinweist. Wer jetzt hier schlechten Stil an den Tag legt in der Diskussion überlasse ich dem geneigten Leser.






Ach, Gustavo. Jetzt sind wir schon wieder bei den ad hominems angelangt.


Was ist daran ein ad hominem? Du hast sie nicht, das wirst du doch nicht ernsthaft bestreiten wollen? Gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge sind nun mal extrem komplex. Du tust immer so als wäre der Dissens hauptsächlich zwischen directionality des Effekts, aber er ist halt zu 100% magnitude. Und da kommt von dir immer, explizit oder implizit, dass das alles ganz schlimm ist. Und ich frage mich halt: Woher willst du das wissen? Du hast mal eben den ganzen letzten Teil dieses Zitats weggelassen, also frage ich halt penetrant nochmal: Kannst du die volkswirtschaftlichen Effekte einer 15% höheren (oder niedrigeren) Sozialleistungsbezugsquote von Flüchtlingen quantifizieren oder nicht? Ich bin ziemlich sicher dass nicht. Das ist ja auch keine Schande, die wenigsten Leute können das (und wenn dann nur mit weiten Konfidenzintervallen). Mein Problem mit dir ist lediglich, dass du dich hier hinstellst und so tust als wüsstest du, dass das alles ganz schlimm ist. Das scheint mir allerdings eine Meinung zu sein, die durch keinerlei volkswirtschaftliche Kenntnis untermauert ist, sondern lediglich vibes. Siehe:


Verstehe nicht, was du meinst. Der Anteil, der nur konsumiert, verursacht schlicht Kosten pro Person. Bürgergeld, Wohngeld, Gesundheitssystem, Verwaltung.

Und leider auch überproportional Aufwand bei Polizei und Justiz, was sogar indirekte Kosten durch Überlastung erzeugen kann, die man gar nicht wirklich quantifizieren kann.

Du bietest ja gar keine Zahlen an und sagst nur "lol, 🥜" oder "lol, du hast keine Ahnung", oder, wenn du mal einen freundlichen Tag hast, "das ist keine einfache Rechnung, kann man nicht so einfach sagen".



Das letzte Mal, als ich nach Zahlen geschaut habe, habe ich von dir keine vernünftige Antwort bekommen. Eigentlich wäre es ja wohl auch an dir, mal Zahlen zu liefern, denn ich bin es ja nun nicht, der hier Horrorszenarien an die Wand malt.

Und spar dir doch endlich mal diese Econ 101-Arguemente: Mir ist schon auch klar, dass Sozialleistungen den Staat Geld kosten, jedem anderen sicher auch. Nur unterschlägt das halt drei wichtige Faktoren:
1. Der Blick auf die Ist-Kosten verstellt vollkommen, dass es sich um eine Lebenszeitbilanz handelt. Jeder von uns kostet den Staat erst mal eine beträchtliche Menge Geld, bis man dann tatsächlich ins Erwerbsleben einsteigt (und danach wieder, wenn man Rente bezieht, insbesondere wenn man lange lebt). Die Kosten der Ausbildung fallen bei Asylbewerbern meist größtenteils weg, weswegen ihre Bilanz im Vergleich weniger negativ ist, als der bloße Blick auf Sozialleistungsquoten vermuten lassen würden. Möglicherweise haben wir einen ähnlichen Effekt nochmal bei den Renten, sollte die Lebenserwartung kürzer sein, das lässt sich aber nicht mit Sicherheit sagen.
2. Der Unterschied zwischen durchschnittlichen und marginalen Kosten. Deutschland unterhält die Verwaltungssysteme bereits, die du erwähnst. Wenn überhaupt könnte man das Geld nur sehr langsam aus ihnen umschichten und viele Fixkosten (bspw. für Infrastruktur) ließen sich wenig bis gar nicht sparen. In Systeme, die mehr oder weniger alle Bürger nutzen (wie bspw. die Polizei oder Justiz) wäre das Einsparpotenzial dementsprechend gering. Lediglich in Systemen, in denen es zu gluts kommt (bspw. Schulen) sind die marginalen Kosten näher an den Durchschnittskosten.
3. Ist eine Volkswirtschaft ein dynamisches System. Aus irgendeinem Grund scheinst du davon überzeugt zu sein, dass "Verkonsumieren" etwas schlechtes ist, aber das ist aus volkswirtschaftlicher Sicht sowas wie Viersäftelehre. Natürlich sage ich nicht, dass sich die Sozialausgaben selbst tragen, aber der Fiskalmultiplikator ist aufgrund der geringen Sparquote auch deutlich höher als Null.


Insofern ist es halt einfach wahr, dass man es nicht so einfach sagen kann, egal ob du das jetzt glaubst oder nicht. Und merke: Ich sage keineswegs, dass der Nettoeffekt positiv ist. Das sind sie bei Einwanderern allerdings selten.
Ich sage allerdings, dass die meisten Schätzungen, die ich gesehen habe, bei weitem keinen so negativen Effekt annehmen wie du und die basieren auf richtigen Modellen, die zumindest bisher halbwegs brauchbare Prognosen liefern, nicht einfach nur auf einem Bauchgefühl wie bei dir. Auch bei Raffelhüschen und co. fallen die wirklichen Kosten am Ende des Lebens an, nicht während des Erwerbslebens.


Komischer Vergleich. Es ist etwas anderes, ob ich €X weniger Wirtschaftswachstum habe, oder €X mehr Staatsausgaben. Denn für letztere muss ich ja ~2X erstmal erwirtschaften.


Für den "Reichtum" Deutschlands ist es unerheblich, ob das Geld vom Staat oder von der Privatwirtschaft verteilt wird. Im Übrigen nimmst du wieder einen Fiskalmultiplikator von Null an, was komplett unrealistisch ist.


Auch um diese Kriminalität muss sich eine überlastete Polizei und Justiz kümmern.

Und viele der Opfer sind die tatsächlichen Flüchtlinge, die wir eigentlich beschützen sollten. In meiner Wunschwelt wären durch Resettlements ja erklecklich viele Flüchtlinge hier, vermutlich oft Kinder und Mütter. Sieh' es mir nach, dass ich auch an deren Sicherheit interessiert bin und daher nicht die Kriminalität an Flüchtlingen ignoriere.

Wenn du zurück gehst in die alten Posts, dann wirst du finden, dass das nicht der letzte Ast ist, sondern schon früh diskutiert wurde.

Eben weil anhand der historischen Daten klar ist, dass in Ländern wie Deutschland oder Schweden gerade die Gewaltkriminalität deutlich sinkt, weil die Demografie, aber auch Bildung und Wohlstand, eine Befriedung der Gesellschaft mit sich bringt. Unter anderem trivial durch den geringeren Anteil unqualifizierter junger Männer ohne Perspektive.


Ich weiß, dass du dich aus irgendeinem Grund auf dieses Mantra von den "unqualifizierten jungen Männern" eingeschossen hast, aber auch die sind im Durchschnitt sehr selten überhaupt kriminell, zumal "unqualifiziert" bei Flüchtlingen sowieso viele Gründe haben kann.

Die ganze Sichtweise ist doch eine einzige Milchmädchenrechnung: Du hast die sozialen Kosten durch die marginale Gewalt, die durch Flüchtlinge verursacht wird auf der einen Seite. Wenn du nur Frauen und Kinder resettlest, hast du nur schlechte Optionen. Frauen haben in diesen Ländern sowieso schon wenig Humankapital und wir wissen, dass es einen enormen negativen Effekt auf Kinder hat, von einem solchen Elternteil aufgezogen zu werden. Das ist ein absolutes Patentrezept um eine deprivierte Unterschicht zu schaffen. Und dazu ergibt es noch nicht mal Sinn, weil du einfach unter den Tisch fallen lässt, dass Viktimisierung ja nicht nur in Deutschland vorkommt (wo sie vergleichsweise gering ist), sondern auch dort, wo die Flüchtlinge bleiben würden, wenn sie nicht nach Deutschland gelassen werden (unklar wie hoch sie da ist, aber vermutlich ein Vielfaches der Quote, die in Deutschland herrscht). Von den ideologischen Problemen die es schafft, Männer von ihren Frauen und Kindern zu trennen mal ganz abgesehen. Das ist so völlig undurchdacht, dass man sich echt nur an den Kopf fassen kann. Und das wofür? Damit die Kriminalitätsraten statt um 3% pro Jahr um 5% sinken? Was glaubst du denn, was der Grenznutzen von sinkender Kriminalität in einem Land ist, das sowieso schon extrem sicher ist?
 
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Das widerspricht sehr gefestigten Erkenntnissen der Kriminologie: Wirklich kriminogen ist nur eine Gruppe, junge Männer.
Imo eine klar falsche Aussage.
Wir brauchen nur auf Einkommen oder Bildung zu schauen -- Beispiel: Income Inequality as Determinant of Crime Rate). Auch soziale Strukturen spielen nachweislich eine Rolle (Beispiel: Effects of Fatherless Families on Crime Rates).

Kultur wiederum hat klar Einfluss auf diese Faktoren. Bspw. Thema Bildungsaffinität: Wenn asiatische Kinder erfolgreicher in der Schule sind, mag das ein wesentlicher Grund sein, warum sie weniger kriminell sind. Danach dann aber nur noch über Bildung zu reden, und den Faktor Kultur zu ignorieren, der wesentlich zu Unterschieden in Bildung, sozialen Strukturen, Vaterrollen etc. führt, finde ich nicht ehrlich.

Und diese Gruppe altert aus ihrem hohen kriminogenen Potential raus. Dementsprechend ist "die bleiben wahrscheinlich kriminell" eine extrem waghalsige Annahme, zumindest in dem Sinne dass sie kriminell auf eine Art bleiben, die merklich ins Gewicht fällt.
Naja, bei den Mhallami ist genau das passiert: Die sind auch in Folgegenerationen extrem kriminell.
Nicht jeder, aber eben in einem gesellschaftsgefährdenden Maße mehr als andere Bevölkerungsgruppen.

Richtig ist, dass das nicht bedeutet, dass Syrer, Afghanen und Gambier sich ähnlich entwickeln müssen.
Aber es besteht eben ein klares Risiko, dass diese Probleme nicht nur ein temporäres Problem der ersten Einwanderergeneration sind.

Und wiederum: Nichts für ungut, aber Ausländer "die ihren Kindern eine Ablehnung unseres Staates beibringen" sagt mir halt nur, dass du zu viele Quatschmedien liest, denn das ist ein völlig absurdes Medienargument, mit dem man versucht Zeitungen zu verkaufen.
Nochmal: Ich bin nicht derjenige, der pauschel "Ausländer" sagt. Das machst du, um dann daraus abzuleiten, dass sie vermeintlich von mir getroffenen Aussagen falsch seien.

Natürlich bringen Japaner oder Franzosen, und auch Ägypter die für einen Job herkommen, ihren Kindern nicht in relevantem Maße "Ablehnung unseres Staates" bei. Vermutlich sogar weit weniger als deutsche Eltern mit links- oder rechtsradikalem Gedankengut.

Nichtsdestotrotz bringen bspw. konservative Muslime ihren Kindern ihre Einstellungen direkt, oder indirekt (Stichwort Koranschule) bei. Sie lassen ihre Kinder die schlimmsten Suren auswendiglernen & ihnen eindoktrinieren, dass diese die absolute, unanzweifelbare Wahrheit seien. Willst du da ernsthaft behaupten, das hätte keine Auswirkung auf die Einstellung gegenüber der FDGO?

(Und ja, das ist kein exklusiv muslimisches Problem. In der Policy reicht mir ja auch ein Fokus auf unqualifizierte junge Männer. In der Praxis ist aber der Islam relevanter als andere problematische Ideologien bei der Einwanderergruppe, um die es geht.)

Mit der Realität davon, wie es zu sozialen Problemen kommt, hat das nun so gar nichts zu tun. Genau wie der Gedanke, es bestehe die Gefahr, Flüchtlinge könnten als Gruppe mal eben das kriminogene Potenzial der Mhallami-Kurden ausbilden. Gibt es IRGENDEINEN Hinweis darauf? Hast du irgendein domain knowledge, solche Vermutungen anstellen zu können?
Die Mahllami sind nur ein extremes Beispiel für dieses Potential.
Was konkret bei den Mahallami dazu geführt hat, weiß ich nicht. Vermutlich vieles, und dabei bestimmt auch schlechte Integrationsbedingungen seitens der deutschen Gesellschaft. Am Ende zählt aber das Ergebnis & das Risiko.

Du stimmst ja sogar zu, dass die von uns diskutierten Einwanderergruppen ("unqualifizierte junge Männer, die ohne Einreiseerlaubnis aus sicheren Drittstaaten einreisen") netto-negativ sind -- wir streiten ja nur über den Umfang der Nachteile, die wir von dieser Gruppe haben.

Das Beispiel der Mahllami dient nur dazu, tail risks aufzuzueigen, die solche Einwanderergruppen mit sich bringen können. Die Reduzierung der optionalen Einwanderung solcher Gruppen reduziert auch diese tail risks.
ICH habe mir im Übrigen gar nichts rausgepickt. Du hast von "Sexualmorden" gesprochen (natürlich weil dort der prozentuale Anteil an Delikten durch Ausländer/Flüchtlinge hoch ist), dafür kassierst du dann halt ein lol, weil das halt von enormer intellektueller Unehrlichkeit zeugt, wenn man nicht gleichzeitig auf die EXTREM geringe Fallzahl hinweist.
Ich habe eine Liste von Beispielen genannt, in der auch Sexualmorde vorkommen. Und sogar die Daten verlinkt.
Kann es dir gerne nochmal copy-pasten:
  • 2 von 3 Syrern leben nach wie vor von Hartz 4 (quelle)
  • Die gesamtgesellschaftlich recht kleine Gruppe der Asylbewerber. Asylberechtigten, und Geduldeten verübt 30% der Sexualmorde, 15% aller Morde, 15% der Raubüberfälle (quelle)
Da ist es einfach selektiv-manipiulativ, dann schön nur ein Wort herauszupicken, und dazu herum-zu-lolen.

Was ist daran ein ad hominem? Du hast sie nicht, das wirst du doch nicht ernsthaft bestreiten wollen?
Bei 99% der Themen, die in einem Forum diskutiert werden, ist zu 99% davon auszugehen, dass die Diskussionsteilnehmer keine Experten sind.
Das selektiv zu erwähnen dient also nicht der Erkenntnis, sondern dem Diskreditieren des Gegenübers.

Gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge sind nun mal extrem komplex. Du tust immer so als wäre der Dissens hauptsächlich zwischen directionality des Effekts, aber er ist halt zu 100% magnitude. Und da kommt von dir immer, explizit oder implizit, dass das alles ganz schlimm ist.
Von dir kommt auch nur, dass es peanuts sind.
Ich halte die Kosten für groß, und vor allem für unnötig. Es gibt keinen positiven Aspekt davon, selbstselektierte unqualifizierte Migranten einwandern zu lassen.

Und ich frage mich halt: Woher willst du das wissen? Du hast mal eben den ganzen letzten Teil dieses Zitats weggelassen, also frage ich halt penetrant nochmal: Kannst du die volkswirtschaftlichen Effekte einer 15% höheren (oder niedrigeren) Sozialleistungsbezugsquote von Flüchtlingen quantifizieren oder nicht? Ich bin ziemlich sicher dass nicht.
Nein, weder du noch ich können das konkret quantifizieren. Kann scheinbar niemand so, dass es total wasserdicht überzeugend ist.
Ergo ist die Frage danach ziemlich absurd: Wir müssen unsere Meinung zum Thema auf Basis unvollständiger Information bilden.

Nach den mir zur Verfügung stehenden Informationen sind die finanziellen & sozialen Kosten hoch und vermeidbar/dämpfbar. Deswegen spreche ich mich für Maßnahmen aus, welche zu ebendieser Dämpfung führen werden.

Das ist ja auch keine Schande, die wenigsten Leute können das (und wenn dann nur mit weiten Konfidenzintervallen). Mein Problem mit dir ist lediglich, dass du dich hier hinstellst und so tust als wüsstest du, dass das alles ganz schlimm ist. Das scheint mir allerdings eine Meinung zu sein, die durch keinerlei volkswirtschaftliche Kenntnis untermauert ist, sondern lediglich vibes.
Die Polarisierung zwischen "du hast es volkswirtschaftlich selbst komplett modelliert" und "vibes" ist absurd & dient hier nur dazu, jeden ohne VWL-Publikationen das Mitspracherecht entziehen zu wollen.

Ich verstehe die Zusammenhänge genug, um mir eine aus meiner Sicht fundierte Meinung zu bilden. Du bringst keine wirklichen Gegenargumente, sondern bewertest die für die Gesellschaft nachteiligen Effekte als kleiner/weniger wichtig. Und bringst dabei genau so wenig substantielle Daten wie ich.

2. Der Unterschied zwischen durchschnittlichen und marginalen Kosten. Deutschland unterhält die Verwaltungssysteme bereits, die du erwähnst. Wenn überhaupt könnte man das Geld nur sehr langsam aus ihnen umschichten und viele Fixkosten (bspw. für Infrastruktur) ließen sich wenig bis gar nicht sparen. In Systeme, die mehr oder weniger alle Bürger nutzen (wie bspw. die Polizei oder Justiz) wäre das Einsparpotenzial dementsprechend gering. Lediglich in Systemen, in denen es zu gluts kommt (bspw. Schulen) sind die marginalen Kosten näher an den Durchschnittskosten.
Die Grenzkostenbetrachtung ignoriert die Nachteile überlasteter Verwaltungen. Die Justiz bspw. ist nachweislich überlastet. Da dann zu sagen "ach komm, der Mehraufwand verursacht ja abnehmende Grenzkosten" ist reichlich mutig, da wir die Nachteile der überlasteten Justiz schwer quantifizieren können.

Ich kann diese Nachteile auch nicht genau quantifizieren -- aber damit kommen wir wieder zur Krux: Ich möchte vorsichtishalber diese Kosten minimieren, indem ich den Zuzug unqualifizierter Migranten reduziere. Das ist für mich logischer als dein Prinzip Hoffnung.
3. Ist eine Volkswirtschaft ein dynamisches System. Aus irgendeinem Grund scheinst du davon überzeugt zu sein, dass "Verkonsumieren" etwas schlechtes ist, aber das ist aus volkswirtschaftlicher Sicht sowas wie Viersäftelehre. Natürlich sage ich nicht, dass sich die Sozialausgaben selbst tragen, aber der Fiskalmultiplikator ist aufgrund der geringen Sparquote auch deutlich höher als Null.
Du bringst immer viele Argumente dieser Art. "Aufgrund X sind die Kosten etwas kleiner". Nie aber sagst du, wie hoch die Kosten tatsächlich sind. Wenn ich Kosten X für zu hoch halte, dann sehe ich immer noch nicht, warum ich bspw. Kosten X/2 oder gar X/3 hinnehmen sollte, wenn ich sie generell für vermeidbar halte.
Insofern ist es halt einfach wahr, dass man es nicht so einfach sagen kann, egal ob du das jetzt glaubst oder nicht. Und merke: Ich sage keineswegs, dass der Nettoeffekt positiv ist. Das sind sie bei Einwanderern allerdings selten.
Stimmt schlicht nicht. Viele Einwanderergruppen haben einen positiven Nettoeffekt. Es hängt eben von der Komposition ab.
Ich sage allerdings, dass die meisten Schätzungen, die ich gesehen habe, bei weitem keinen so negativen Effekt annehmen wie du und die basieren auf richtigen Modellen, die zumindest bisher halbwegs brauchbare Prognosen liefern, nicht einfach nur auf einem Bauchgefühl wie bei dir. Auch bei Raffelhüschen und co. fallen die wirklichen Kosten am Ende des Lebens an, nicht während des Erwerbslebens.
Bei Leuten, die nicht für ihren eigenen Lebensunterhalt aufkommen, sind auch die Kosten heute schon substantiell.
Und die Kosten in der Zukunft (Grundsicherung, Gesundheitsversorgung im Alter) sind ja nicht deswegen irrelevant, nur weil sie in der Zukunft liegen. Kannst ja gerne einen DCF drauf anwenden -- die entsprechendenen Gegenwartskosten sind immer noch so hoch, dass ich sie gern vermeiden möchte.
Für den "Reichtum" Deutschlands ist es unerheblich, ob das Geld vom Staat oder von der Privatwirtschaft verteilt wird. Im Übrigen nimmst du wieder einen Fiskalmultiplikator von Null an, was komplett unrealistisch ist.
Komisches Argument. Mit der Logik könnten wir ja 1000 Mrd ans Ausland verschenken und es wäre für den Reichtum Deutschlands unerheblich.
Es kommt eben doch darauf an, an wen es verschenkt wird.
Und ja, wir bekommen "Rakeback", wenn wir das Geld an Leute verschenken, die es dann großenteils hier verkonsumieren. Aber eben bei weitem keine 100%. Konsum ist Konsum.

Wenn wir also jedes Jahr zig Milliarden für Konsum unqualifizierter Migranten ausgeben, so ist das auch dann teuer, wenn über Steuern & Unternehmen ein Teil wieder in den Kreislauf einfließt.

Auch hier aber wieder ein Beispiel, wie du extrem viel Energie darauf verwendest, zu überzeugen, dass ich die Kosten zu hoch ansetze. Aber dann selbst auch keine Schätzung lieferst. Vermutlich weil du es auch nicht kannst und hoffst, dass der geneigte Leser dir dann einfach glaubt, dass über solche Rückflusseffekte die Kosten schon "gering" sein werden.

Ich weiß, dass du dich aus irgendeinem Grund auf dieses Mantra von den "unqualifizierten jungen Männern" eingeschossen hast, aber auch die sind im Durchschnitt sehr selten überhaupt kriminell, zumal "unqualifiziert" bei Flüchtlingen sowieso viele Gründe haben kann.
Ich kann aber vorher nicht die Spreu vom Weizen trennen.
Wenn ich die Wahl habe, 1 Million unqualifizierte junge Männer aufzunehmen, dann entscheide ich mich dagegen. Ohne zu denken, dass die alle kriminell wären, oder auf der faulen Haut lägen. Sondern weil wir wissen, dass diese Gruppen netto mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringen, und wir sowohl für Einwanderung als auch für humanitäre Hilfe bessere Methoden haben.
Die ganze Sichtweise ist doch eine einzige Milchmädchenrechnung: Du hast die sozialen Kosten durch die marginale Gewalt, die durch Flüchtlinge verursacht wird auf der einen Seite. Wenn du nur Frauen und Kinder resettlest, hast du nur schlechte Optionen. Frauen haben in diesen Ländern sowieso schon wenig Humankapital und wir wissen, dass es einen enormen negativen Effekt auf Kinder hat, von einem solchen Elternteil aufgezogen zu werden. Das ist ein absolutes Patentrezept um eine deprivierte Unterschicht zu schaffen. Und dazu ergibt es noch nicht mal Sinn, weil du einfach unter den Tisch fallen lässt, dass Viktimisierung ja nicht nur in Deutschland vorkommt (wo sie vergleichsweise gering ist), sondern auch dort, wo die Flüchtlinge bleiben würden, wenn sie nicht nach Deutschland gelassen werden (unklar wie hoch sie da ist, aber vermutlich ein Vielfaches der Quote, die in Deutschland herrscht). Von den ideologischen Problemen die es schafft, Männer von ihren Frauen und Kindern zu trennen mal ganz abgesehen.
Ich habe nie geschrieben, dass ich Männer von ihren Frauen & Kindern trennen möchte.
Alleinerziehende Mütter mit Kindern sind nur ein einfaches, greifbares Beispiel für Flüchtlingsgruppen, die gleichzeitig besonders schutzbedürftig sind, als auch weniger problematisch.
Das ist so völlig undurchdacht, dass man sich echt nur an den Kopf fassen kann. Und das wofür? Damit die Kriminalitätsraten statt um 3% pro Jahr um 5% sinken? Was glaubst du denn, was der Grenznutzen von sinkender Kriminalität in einem Land ist, das sowieso schon extrem sicher ist?
Ja, wenn die Kriminaliät statt um 3% p.a. um 5% p.a. sinkt, dann wäre das super.
Und dazu kann man viel Geld sparen (auch wenn du es nicht für viel Geld hältst, weil nur 0.X% GDP).
Und ich habe das gute Gefühl, schwer quantifizierbare Tail Risks (Stichwort Mhallami, gesellschaftliche Konflikte mit großen Gruppen konservativer Muslime) auch zu dämpfen.
Das reicht mir als Benefits für die von mir präferierte Policy, eben weil ich sie auch für ethisch-moralisch voll vertretbar halte.
 
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Debatte bei Lanz zum aktuellen Thema und dem weiteren Bogen. Zum Glück mit dem stets exzellenten Hamed Abdel-Samad:
 
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Ich hatte das nebenher laufen und fand ihn eher plump und wenig hilfreich.
 

Gustavo

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Habe das auch gesehen und dachte mir dasselbe. Der Typ hat doch überhaupt keine richtigen Argumente. Das ist jetzt nicht groß anders als Marina Weisband in die Ukraine-Krieg Sendungen einzuladen, weil sie zufällig aus der Ukraine kommt. Jenseits der Tatsache, dass Abdel-Samad aus Ägypten kommt, hat der Typ ca. Null Expertise bzgl. der Sachen, die er da argumentiert. Könnte alles sein, könnte alles nicht sein, aber belegt ist so ca. gar nix.

€dit: Alter, als Gregor Peter Schmitz mit der PKS argumentiert und Abdel-Samad mit dem Gegenargument "ja, aber ICH kann nicht durch ein Migrantenviertel laufen" kommt. Was für ein Clown.
 
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Wenn man die Probleme und Gefahren des Islam verdrängt, dann ist es natürlich unbequem und "wenig hilfreich", wenn sie jemand benennt.

Jemanden, der xfach Morddrohungen bekommt (für bloße Kritik an einer Religion) als Clown zu bezeichnen, weil er sich zurecht nicht sicher fühlt, ist auch starker Tobak.
 

Gustavo

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Wenn man die Probleme und Gefahren des Islam verdrängt, dann ist es natürlich unbequem und "wenig hilfreich", wenn sie jemand benennt.

Jemanden, der xfach Morddrohungen bekommt (für bloße Kritik an einer Religion) als Clown zu bezeichnen, weil er sich zurecht nicht sicher fühlt, ist auch starker Tobak.

Wenn man in einer Diskussion um Kriminalität als gesellschaftliches (!!!) Problem mit "ich, Hamed Abdel-Samad, fühle mich aber in Stadtbereichen X, Y und Z nicht sicher" als Gegenargument kommt, ist man ein Clown. Da führt kein Weg dran vorbei. Frag dich bitte eine Sekunde ob du der Gegenseite solche Argumente durchgehen lassen würdest.
 

Shihatsu

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Wenn man die Probleme und Gefahren des Islam verdrängt, dann ist es natürlich unbequem und "wenig hilfreich", wenn sie jemand benennt.

Jemanden, der xfach Morddrohungen bekommt (für bloße Kritik an einer Religion) als Clown zu bezeichnen, weil er sich zurecht nicht sicher fühlt, ist auch starker Tobak.
Bei anderen Confirmation Bias callen aber den eigenen nicht sehen ist schon genau du.
 
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@Gustavo -- er spricht da aber nicht von einem "Gefühl", sondern einer Gewissheit.
Er bekommt hunderte Drohungen, weil er den Islam kritisiert & als Ungläubiger/Verräter gilt.

Wenn ein Aktivist gegen Rechtsextremismus aufgrund hunderter Bedrohungen sich in Bautzen nicht sicher fühlen würde, dann wäre das auch kein reines Gefühl, sondern eine Indikation für ein tatsächliches Problem.
 
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Liest sich ganz nett. Plan C also doch: Statt Ukraine in die EU, alle Ukrainer in die EU? :deliver:
 
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Ich sag es ja schon länger: eine Fortsetzung des Krieges ist in unserem Interesse.
 

Shihatsu

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Danke das du mich bestätigst in meiner Meinung über deinen Confirmation Bias :D
 

Gustavo

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@Gustavo -- er spricht da aber nicht von einem "Gefühl", sondern einer Gewissheit.
Er bekommt hunderte Drohungen, weil er den Islam kritisiert & als Ungläubiger/Verräter gilt.

Die Tatsache, dass du diesen Blödsinn verteidigst, zeigt nur, dass du bei dem Thema jegliche Perspektive verloren hast: Mal abgesehen davon, dass er überhaupt nicht sagen kann, ob das eine "Gewissheit" ist, es spielt überhaupt keine Rolle. Es geht um die Sicherheitslage der Gesellschaft, nicht die Sicherheitslage von Hamed Abdel-Samad. Eins ist für das andere nicht mal ansatzweise ein vernünftiger Proxy und die Wahrheit ist, dass wir auch gar keine Proxies brauchen, weil wir halt mit der PKS eine empirische Grundlage haben, um diese Frage zu beurteilen*. Ihr habt beide dieselbe Tendenz, Probleme wild durcheinander zu werfen, bei der nichts mehr in irgendeiner Form objektiv betrachtet werden muss. Finde ich gut, falls es wirklich Stadtteile in Deutschland gibt, in denen Hamed Abdel-Samad nicht gefahrlos durchlaufen kann? Nein. Hat das *irgendetwas* mit Kriminalität als gesellschaftlichem Problem zu tun? Ebenfalls nein.



*wobei Abdel-Samad, auch wieder völlig ohne empirischen Beweis, in derselben Sendung diese natürlich auch in Zweifel zieht, weil er eine Veränderung der Anzeigebereitschaft postuliert
 
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Dann mal ein anderes Szenario: Gehen wir davon aus, dass es in Berlin Stadtteile gäbe, in denen dunkelhäutige Menschen mit Angriffen rechnen müssten. Aus Vorsicht gehen sie dann nicht hin. Würdest du dann auch sagen, dass das ja nichts mit Kriminalität zu tun hat? Weil passiert ja nichts, sind ja alle vorsichtig.

Es geht eben nicht nur um Abdel-Samad. Sondern auch um andere Islamkritiker wie Mohammed Ali Slim. Und um jeden Juden mit Kippa. Um offen homosexuelle Menschen.
 

Das Schaf

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Dann mal ein anderes Szenario: Gehen wir davon aus, dass es in Berlin Stadtteile gäbe, in denen dunkelhäutige Menschen mit Angriffen rechnen müssten. Aus Vorsicht gehen sie dann nicht hin. Würdest du dann auch sagen, dass das ja nichts mit Kriminalität zu tun hat? Weil passiert ja nichts, sind ja alle vorsichtig.

Es geht eben nicht nur um Abdel-Samad. Sondern auch um andere Islamkritiker wie Mohammed Ali Slim. Und um jeden Juden mit Kippa. Um offen homosexuelle Menschen.
Und nun?
Jetzt verlege das ganze nach Leipzig sind dann immer noch die Zuwanderer schuld?
 
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Bingo!

Wir haben mehrere Probleme in Deutschland, die wir ernst nehmen müssen. Meine Analogie oben und dein Post spielen auf Rassismus und Fremdenfeindlichkeit an. Wo wir zum Glück einen weitestgehenden Konsens haben, dass es ein Problem darstellt.

Beim konservativen Islam ist das leider nicht so. Der wird als Religion in Schutz genommen und so getan, dass man -im Gegensatz zu politischer Ideologie- da nichts machen könne. Konservative Islamverbände werden gar finanziell gefördert. Von Islamophobie und antimuslimischen Rassismus schwadroniert.

Gerade für die politische Linke ein Armutszeugnis, da diese sich früher dediziert auch über Religionskritik und den Kampf gegen religiös gerechtfertigte, überkommene Gesellschaftsbilder identifiziert hat.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Dann mal ein anderes Szenario: Gehen wir davon aus, dass es in Berlin Stadtteile gäbe, in denen dunkelhäutige Menschen mit Angriffen rechnen müssten. Aus Vorsicht gehen sie dann nicht hin. Würdest du dann auch sagen, dass das ja nichts mit Kriminalität zu tun hat? Weil passiert ja nichts, sind ja alle vorsichtig.

Es geht eben nicht nur um Abdel-Samad. Sondern auch um andere Islamkritiker wie Mohammed Ali Slim. Und um jeden Juden mit Kippa. Um offen homosexuelle Menschen.


Meine Güte Junge, wie sehr willst du dich denn noch kaprizieren? Er hat schlicht und ergreifend Blödsinn geredet. Wenn man über Kriminalität als gesamtgesellschaftliches Problem redet und der Typ mit "ja, aber ich fühle mich nicht sicher in [kleiner einstelliger Zahl von Stadtteilen von deutschen Großstädten, wobei selbst "Stadtteil" noch 100% übertrieben ist]" kommt, dann ist er halt einfach ein Scharlatan. Da dann selbst mit "aber was ist mit den endogenen Verhaltensänderung von [extrem kleine Gruppen von Menschen in bestimmten Straßenzügen in ausgewählten deutschen Großstädten]?" zu kommen ist kein Argument dafür, dass er kein Scharlatan wäre, sondern macht dich nur selbst zu einem.
Ich sage es nochmal: Du wirfst hier WILD alle möglichen Problembereiche zusammen. Ich finde das auch nicht schön*, mit der Kriminalitätsbelastung hat "konservativer Islam" aber halt einfach wenig zu tun. Irgendwelche großen gesellschaftlichen Verhaltensänderungen, die ein solches Kriminalitätsproblem kaschieren würden, gibt es so schlicht nicht. Nur weil es einem nicht passt hat nicht einfach alles mit allem zu tun. Nur weil er etwas kritisiert, was du für ein Problem hältst, macht ihn das nicht weniger stumpf.



*wobei ich ein paar Hundert Meter vom Kotti gewohnt habe; jetzt bin ich weder schwul noch gläubiger Jude, aber die Schwulen die ich in der Gegend kannte hatten jetzt kein Problem "offen homosexuell" zu sein
 
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Meine "Panik" bezieht sich ja nicht auf die Gegenwart allein, sondern auf eine mögliche Zukunft, in der es (a) noch mehr konservative Muslime gibt, (b) davon viele unqualifizierte junge Männer sind, (c) sich der konservative Islam noch stärker durchsetzt mit seinem Blick auf Ungläubige, Frauen, Homosexuelle.

Hamed Abdel-Samad ist für mich daher ein "canary in the coal mine" und keine Statistik mit Sample size = 1.

Außerdem redet er explizit nicht nur von sich selbst. Er redet zum Beispiel von den Mädchen in den Familien, die sich nicht frei entfalten können. Und von denen nicht wenige Opfer innerfamiliärer Autokratie und Gewalt werden.

Finde es schade, dass du da einzelne Sätze heraus pickst, um ihn zum "Scharlatan" zu erklären. Während du mit keinem Wort auf sein Anliegen angehst. Wirkt auf mich nicht balanciert.

Und deine Behauptung, der Islam hätte "wenig" mit Kriminalität zu tun ist extrem mutig. Vielleicht wieder eine Gustavosche Kleinrechnung, wo alles, was nicht das sofortige Ende der Welt zur Folge hat, ein "kleiner" Effekt ist.

Der Islam beansprucht absolute Wahrheit. In einer anderen Qualität als andere Religionen, siehe bspw der Wahn, den Koran auswendig zu lernen. Der Islam rechtfertigt Mord an Ungläubigen und Homosexuellen. Der Islam rechtfertigt Diskriminierung von Frauen und Gewalt ihnen gegenüber. Nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis. Wir sind kein Saudi-Arabien, weder von der Rechtslage noch der durchschnittlichen Einstellung von Muslimen. Aber auch hier sind hoch problematische Einstellungen weit verbreitet. Das geht weit über das hinaus, was in der PKS erfasst wird. Allein beim Thema innerfamiliäre Gewalt, oder beim Thema Hass auf Juden und andere Gruppen.

Beim Thema Rassismus zeigen wir auch zurecht nicht nur auf die PKS, sondern auf dem gesellschaftlichen Sumpf dahinter.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Meine "Panik" bezieht sich ja nicht auf die Gegenwart allein, sondern auf eine mögliche Zukunft, in der es (a) noch mehr konservative Muslime gibt, (b) davon viele unqualifizierte junge Männer sind, (c) sich der konservative Islam noch stärker durchsetzt mit seinem Blick auf Ungläubige, Frauen, Homosexuelle.

Hamed Abdel-Samad ist für mich daher ein "canary in the coal mine" und keine Statistik mit Sample size = 1.

Außerdem redet er explizit nicht nur von sich selbst. Er redet zum Beispiel von den Mädchen in den Familien, die sich nicht frei entfalten können. Und von denen nicht wenige Opfer innerfamiliärer Autokratie und Gewalt werden.


Wie du das siehst ist nochmal eine ganz andere Frage. Du bist nicht als Experte für diesen Kram im Fernsehen, er schon. Die Frage ist aber halt nicht, ob es diese Probleme gibt, sondern wie groß sie wirklich sind und was man dagegen tun kann. Und dazu dann:


Finde es schade, dass du da einzelne Sätze heraus pickst, um ihn zum "Scharlatan" zu erklären. Während du mit keinem Wort auf sein Anliegen angehst. Wirkt auf mich nicht balanciert.


Ich habe jetzt einen Satz rausgepickt, weil er besonders exemplarisch war, aber es zeigt gut das größere Muster in seiner Argumentation in der Sendung und das ist halt einfach Scharlatanerie. Ich verstehe ja, dass du seine Meinung teilst, aber ich verstehe Null, wie du das nicht merken kannst.
Das Beispiel mit der PKS war imho komplett bezeichnend und das hast du ja bspw. auch anders gehandhabt: Du hast immerhin gesagt, dass der Trend weniger dramatisch ist, als du befürchtet hast. Abdel-Samad hat, als Schmitz das eingewarf, die Richterin (warum auch immer er glaubt, dass die das sagen kann) direkt gefragt, ob sie denn nicht glaubt, dass die PKS systematisch dahingehend verzerrt ist, dass sein Eindruck doch der richtige ist. Eine intellektuell ehrliche Diskussion sieht so schlicht nicht aus. Wenn man selbst auch (!) empirische Daten hat, die etwas anderes nahe legen, dann kann man sich natürlich fragen wie die Diskrepanz zustande kommt. Wenn man aber selbst nur aufgrund von irgendwelchen Eindrücken argumentiert und jemand anders einwirft, dass die Daten etwas anderes nahe legen, dann sollte der erste Impuls nicht sein die Daten infrage zu stellen, denn damit immunisiert man sich völlig gegen jegliches Gegenargument, was halt ein typisches Muster von Verschwörungstheoretikern ist.

Btw ist es @saistaed ja auch aufgefallen.


Und deine Behauptung, der Islam hätte "wenig" mit Kriminalität zu tun ist extrem mutig. Vielleicht wieder eine Gustavosche Kleinrechnung, wo alles, was nicht das sofortige Ende der Welt zur Folge hat, ein "kleiner" Effekt ist.


Dazu schreibe ich noch was, aber nur kurz: Was du hier als "klein rechnen" bezeichnest ist der absolute status quo in so ziemlich jeder Sozialwissenschaft. Wenn du wissen willst, was der Einflussfaktor von X ist, dann musst du für alle anderen Einflussfaktoren kontrollieren. Wenn du das nicht tust, kriegst du keine vernünftigen Ergebnisse. Und das weißt du eigentlich auch ganz genau, denn wenn bspw. jemand sowas sagen würde wie "der gender pay gap liegt bei 18%" würdest du dem nie im Leben zustimmen und du hättest damit natürlich Recht. Diesen Maßstab muss man halt schon auch an Meinungen anlegen, die einem selbst genehm sind. D.h. bspw. wenn man darüber spricht, was "der Islam" bzgl. Kriminalität ausmacht, dann kannst du nicht einfach alle Muslime mit allen deutschen Nichtmuslimen vergleichen, weil die Gruppen sich halt in vielen, vielen Dingen jenseits "Muslim ja/nein" unterscheiden.




Der Islam beansprucht absolute Wahrheit. In einer anderen Qualität als andere Religionen, siehe bspw der Wahn, den Koran auswendig zu lernen. Der Islam rechtfertigt Mord an Ungläubigen und Homosexuellen. Der Islam rechtfertigt Diskriminierung von Frauen und Gewalt ihnen gegenüber. Nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis. Wir sind kein Saudi-Arabien, weder von der Rechtslage noch der durchschnittlichen Einstellung von Muslimen. Aber auch hier sind hoch problematische Einstellungen weit verbreitet. Das geht weit über das hinaus, was in der PKS erfasst wird. Allein beim Thema innerfamiliäre Gewalt, oder beim Thema Hass auf Juden und andere Gruppen.

Beim Thema Rassismus zeigen wir auch zurecht nicht nur auf die PKS, sondern auf dem gesellschaftlichen Sumpf dahinter.

Das ist ja alles gut und schön, aber was du geflissentlich ignorierst ist die Tatsache, dass "was kann man alles mit dem Islam rechtfertigen" und "wie äußert sich das tatsächlich im Handeln von Muslimen in Deutschland" nicht dasselbe ist, das lässt sich nicht einfach mit "wir sind kein Saudi-Arabien, aber hier ist es auch schlimm" abtun. Für Letzteres ist, was Kriminalität angeht, die PKS sehr viel aussagekräftiger als Internet-Koranexegese, was alles gehen könnte. Und "Hass", so unschön er ist, ist nun mal nicht dasselbe wie Kriminalität, um die es hier geht.
 
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Hass ist aber ein precursor von Kriminalität und gesellschaftlicher Spaltung. Was wir beim Rassismus auch alle einsehen und deshalb Rassismus gesellschaftlich, politisch und medial sehr ernst genommen wird.

Und der Verweis darauf, dass es heute in Deutschland in der Praxis nicht so schlimm ist, ist zwar richtig (würde übrigens auch für Rassismus gelten, u.a. weil auch "Hass =\= Gewalt" gilt) -- mit geht es aber um Gefahren für die Zukunft.


Beispielszenario: Verdopplung der Zahl der Muslime, gleichzeitig Verdopplung des Anteils konservativer Muslime durch Migration aus entsprechenden Ländern und Radikalisierung (inkl DITIB), gleichzeitig Verhärtung der globalen Aspekte des Diskurses (Palästina etc) und damit der Aktionsbereitschaft konservativer Muslime.

Das muss so nicht passieren. Es ist aber auch nicht unmöglich. Und wenn ich mir anschaue, wie genau wir bspw auf Scientology schauen, obwohl es da um wenige geht, dann ist es einfach nicht nachvollziehbar, wie wenig die Gefahren des Islam diskutiert und adressiert werden.
 
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Da meine Kinder nichts mit der katholischen Kirche zu tun haben, ist das Risiko meiner Familie irrelevant.

Aber schön, dass du gleich ein weiteres Beispiel lieferst dafür, dass man sich sehr gerne mit den Problemen Rassismus, katholische Kirche und Scientology beschäftigt, aber sehr ungerne mit dem Problem Islam.
 
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Sämtliche Religion verbieten, dann kann Deutschland geil werden. Das war der einzige gute Aspekt der Sowjetunion.
 
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Ob man sich damit einen Gefallen tut ist doch erstmal zweitrangig. Zu klären wäre an erster Stelle ob man den Flüchtlingen damit einen Gefallen tut.

Aber schon etwas witzig. Keine Ahnung ob es jetzt der Beitrag ist, aber geht ja schon einige Tage durch die Medien. Bei einer Bürgerversammlung wurden dann einige Leute interviewt und wie groß deren Sorge jetzt sei. Unter anderem dann die 14 jährige Tochter eines Anwohners, die erst vor kurzem ein Projekt „Schule ohne Rassismus“ ins Leben gerufen hat. Ganz stolz war der Papa. Und jetzt weinen beide und haben ganz ganz große Sorge, dass man nicht mehr sein gewohntes Leben leben kann. Tja, wenn es dann 50m vor der eigenen Tür passiert, ist auf einmal alles ganz anders. Brillant :fu:
 

parats'

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Wieso schließt du daraus, dass ich nur negative Auswirkungen auf die hiesige Bevölkerung in Betracht ziehe. Der Schlüssel ist für alle beschissen und mehr als unschöne Bilder wird es nicht produzieren.
 
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Eigentlich habe ich eher auf die Entscheidungsträger geschlossen und nicht mal die Bevölkerung. Einen Gefallen tun sich nämlich eher die, oder halt auch nicht.
 
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Das ist jetzt schon ein extremer Fall, aber grundsätzlich ist es ja schon so, dass es auf dem Land eher mehr verfügbaren Platz gibt als in der Stadt.

Man könnte solche Dörfer ja komplett den Flüchtlingen überlassen und nach ein paar Jahren müssen die gegeneinander antreten. Die wirtschaftlich stärksten 20% der Dörfer dürfen bleiben, die anderen werden über der Sahara abgeworfen :troll:
 
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Hatte nicht Ulrike Guerot oder so mal vorgeschlagen, dass man Flüchtlingsstädte in Europa gründet? :deliver:
 

Deleted_504925

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Weiß ja nicht, ob man sich damit wirklich einen gefallen tut. :bored:
da fasse selbst ich mir an den kopf.
frage mich wer da bei der entscheidung es für eine gute idee gehalten hat, sowas geht ja durch mehrere hände bis es mal fest steht und keinem fällt auf wie dämlich die idee ist?
wenn man die verteilt und in jedes dorf im landkreis 10-20 setzt wird es vielleicht auch was mit der integration, so ist es einfach nur sehend in eine katastrophe laufen. mit familliennachzug hast du dann 90% ausländer an der grundschule, viel glück.
die infrastruktur ist bestimmt auch geil in so einem kaff, wahrscheinlich nicht mal ein supermarkt, geschweige denn irgendwelche freizeitangebote für 500 leute ohne auto und sprachkenntnisse.
 
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Es sorgt halt dafür dass nur 500 Leute unglücklich sind und man sich nur um Beschwerden aus einem Dorf, von einem Bürgermeister etc. auseinandersetzen muss.
Unterm Strich wird das für wer auch immer diese Entscheidung getroffen hat, einfach die bequemste Entscheidung gewesen sein.
 
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Montag wäre es soweit mit der Vorhersage von Fratzscher.

Plus, Daten aus Dänemark.
 

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