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Ich weiss ja noch nicht mal was ich deiner Meinung nach mißverstanden haben soll, wie auch wenn du dich so wage ausdrückst?
So ziemlich alles fürchte ich.
1. Der Rettungsfond EFSF enthält nach wie vor nur 440 Milliarden, nicht 1000 Milliarden wie dein Post suggeriert.
2. Von diesen 440 Milliarden wird ein, in diesem Artikel nicht näher bezifferter Teil für eine Versicherung benutzt die im Falle einer Staatspleite für 20-30% der Verluste aufkommt. Werden also etwa 200 Milliarden Euro aus dem Schirm sein die für diese Versicherung verwendet werden. Wir übernehmen also auch nicht volle Risiko bei einem Ausfall, sondern nur etwa 1/5.
Betrachten wir doch einfach mal was passieren würde anhand eines Beispieles, z.B die vergangene Entwicklung von Griechenland.
Angenommen die Schuldner hätten mittels des EFSF eine 'Versicherung abgeschlossen über eine Summe von 1000 Mrd Euro, was wäre passiert?
Wie wir wissen gab es in Zusammenhang mit Griechenland einen ~20% Schuldenerlass, die EU hätte mittels des EFSF jetzt 200 Mrd Euro verloren, die Banken nichts.
Wie sähe es aus, wenn wir Griechenland das Geld direkt geliehen hätten?
Von den ~500[200] Mrd Euro hätten wir ebenfalls ~20% verloren, aber wir hätten immernoch ~400[100] Mrd Euro.
Geht man letztendlich von einem 50% Schuldenschnitt aus, so hätten wir immernoch 250[100] Mrd Euro. Die restlichen Verluste wären von den Banken zu stemmen gewesen.
[] da ja eigentlich nur ~200 Mrd so gehebelt werden.
Wie man sieht macht es dann doch einen Unterschied ob wir für ~500 Mrd Euro oder eben für ~1000 Mrd Euro Garantien hinterlegen, ganz einfach da wir im Garantiefall sehr viel schneller einen sehr viel größeren Schaden erleiden.
Das hier ist leider auch komplett falsch.
Ich weiß nicht wieviele Milliarden Griechenland derzeit an Schulden hat, aber es sind sicherlich deutlich weniger als 1000 Milliarden. Wenn sie jetzt nen Haircut um 20% bekommen (was im übrigen noch nicht feststeht) würden die ersten 20% der Verluste der Gläubiger aus diesem Haircut über den Rettungsschirm ausgeglichen werden. Und das nur wenn die Versicherung so formuliert wird das sie auch für einen freiwilligen Schuldenerlass gilt. Was ich erstmal bezweifeln möchte.
Damit Verluste von 1000 Milliarden durch Insolvenzen entstehen müssten vermutlich noch ein oder 2 andere Länder zusammen mit Griechenland komplett pleite gehen.
Der Vorteil der Versicherung gegenüber dem "wir stecken das Geld direkt in Griechenland" ist 1. Das wir das Geld erst ausgeben müssen wenn tatsächlich ein Staat pleite macht. (Was wir ja verhindern wollen) und 2. bringt es Bilanzrechtliche Vorteile wodurch wohl mehr Staatsanleihen der betreffenden Länder angekauft werden können was einer Pleite entgegenwirkt.
So oder so macht es von der Summe für uns keinen Unterschied. Wenn wir 200 Milliarden in die Hand nehmen und damit eine 20% Ausfallversicherung ins Leben rufen haben riskieren wir 200 Milliarden. Wenn wir Griechenland das Geld geben riskieren wir ebenfalls 200 Milliarden.
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