Anstatt Griechenland an kurzfristigen Sparplänen und deren Zieleinhaltung zu messen, die es eh nicht einhalten kann, sollte man langfristige Sparziele setzen verbunden mit positiven Investitionsanreizen.
Alles was bisher geschehen ist, lässt die eh schon schlechte Wirtschaft Griechenlands noch weiter schmelzen und macht es immer noch schlimmer.
Wirtschaftswachstum is durch die Auflagen der EU nicht mehr möglich. Das Land spart sich zu Tode.
Jeder der paar Vorlesungen VWl belegt hat, weiss das Kürzung der Staatsausgaben mit gleichzeitiger Erhöhung der Steuern das Volkseinkommen senkt und die Zinsen erhöht. Alle positiven Wirtschaftsanreize gehen damit verloren.
Diese Politik , unterstützt durch populäre Schmierblätter ( "Pleitegriechen, Betrüger etc..), schürt nur nationalistische Tendenzen auf allen Seiten.
Deutschlands Weigerung Eurobonds einzuführen seh ich als eine Folge davon.
Aber für die EU, die als Organisation zur europäischen Integration gegründet wurde, würde dadurch enorm profitieren.
Natürlich würden dann für Deutschland die Anleihen negativer ausfallen, man würde es jedoch der EU und nahezu allen anderen Staaten ermöglichen sich leichter zu refinanzieren. Hier sollte man darüber nachdenken nationale Interessen in den Hintergrund zu stellen und im Interesse der EU zu handeln.
Dies gilt nicht für Deutschland sondern auch für Finnland, Polen die Niederlande usw.
Ich weiss sehr wohl, dass die Griechen selbst schuld an ihrer Situation sind, vor allem die Politiker im Staat, die immer Klientelpolitik betrieben haben.
Man soltle aber auch bedenken, dass es sehr viele Leute gibt, die an der jetzigen Situation unschuldig sind, weil sie in ein System hinengeboren wurden, wo sie entweder Teil von werden konnten oder auf der Strecke blieben , siehe Fakelaki, was bezahlt werden muss um z.B. bessere medizinische Betreuung zu erhalten.
Und man sollte bedenken, dass Griechenland in den 60er Jahren Teil der EG ( später dann Vollmitglied) wurde, um den Land an der südostflanke Europas politische Stabilität zu geben und es in Europa zu integrieren. Man wusste dass Griechenlands Wirtschaft nicht konkurrenzfähig war, man hatte die Aufnahme Griechenlands in die EU nur an nicht an wirtschaftliche Maßstäbe gebunden sondern an politische und kulturelle. Es ging um Integration
Die jetzige Politik führt zu dem Ergebnis, dass das damalige Ziel unterlaufen wird und am Ende das Resultat hinterlässt, was man damals mit der Aufnahme in die EG verhindern wollte