Energiewende

Benrath

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Ach die nach gelagerten Bundesbehörden hätten genug Ideen für Gesetzesänderungen. Da bin ich mir recht sicher. So viel geilere Leute sitzen auch nicht bei agora, frontier economics oder wer sonst berät. Juristen hat man auch genug, die was die Noten angeht sich eigentlich nicht verstecken müssten.
 

Gustavo

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Ach die nach gelagerten Bundesbehörden hätten genug Ideen für Gesetzesänderungen. Da bin ich mir recht sicher. So viel geilere Leute sitzen auch nicht bei agora, frontier economics oder wer sonst berät. Juristen hat man auch genug, die was die Noten angeht sich eigentlich nicht verstecken müssten.


Ich glaube schon, dass da gute Leute sitzen, ich glaube bloß nicht dass die Anreizstrukturen dafür da sind, dass sie sich auch einbringen. Kann mir gar nicht vorstellen, wie viel sinnlose Scheiße man jeden Tag als Bundesbeamter so sieht, mit der man letztendlich einfach Handel betreiben muss.


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Nochwas zur Wärmepumpe

Spiegel-Artikel, der so halbwegs rekonstruiert was passiert ist. Paar Sachen, die ich interessant fand:


Man muss zurückgehen bis zum 24. März vergangenen Jahres. Sonst versteht man nicht recht, wie eines der wichtigsten Projekte der Berliner Koalition zu einem Desaster für den grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck wurde.

An diesem Morgen erfährt ein Großteil der Nation das erste Mal von neuen Regeln für einen groß angelegten Heizungstausch. Die drei Vorsitzenden der Ampelparteien, Lars Klingbeil für die SPD, Christian Lindner für die FDP und Ricarda Lang für die Grünen, stehen am Osteingang des Reichstages [...]

Dann sagt sie den entscheidenden Satz: »Ab dem 1.1.2024 soll möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.« Lang sagt Sätze, für die die Grünen heute geprügelt werden. Einer lautet: »Wir finanzieren ein Austauschprogramm von Gasheizungen hin zu Wärmepumpen.«

Seltsam, dass darauf sonst nie jemand hinweist, wenn immer davon gesprochen wird, das Gesetz würde jetzt mit der "Brechstange" durchgesetzt: Der Kerninhalt ist seit über einem Jahr klar. Bis es in Kraft treten soll sind das fast zwei Jahre, das dürfte wohl kaum kürzer sein als bei den meisten Gesetzen.


Politik hat viel mit Timing zu tun. Oft hatte Habeck bei seinem politischen Aufstieg damit Glück. Jetzt scheint es ihn verlassen zu haben. Im vertrauten Kreis bedauert er inzwischen, das Heizungsprogramm nicht schon in den ersten Kriegsmonaten durchgedrückt zu haben. Für ein Projekt dieses Maßstabes wäre es der perfekte Zeitpunkt gewesen. Die Opposition, die Verbände, auch die »Bild«-Zeitung – keiner hätte sich getraut, eine Kampagne dagegen vom Zaun zu brechen. Denn das hätte wie ein Verrat an der Nation gewirkt.

DAS scheint mir auch der entscheidende Fehler an der ganzen Sache zu sein. Hätte man den Leuten gesagt, dass sie auf Wärmepumpe umstellen müssen, als der Preis in der ganzen zweiten Jahreshälfte 2022 TTF bei 100+ Dollar lag, hätten vermutlich alle gesagt "ja, gute Idee." Jetzt, wo wir wieder bei 30 Dollar sind, ist das ein Krampf. Dass selbst in der zweiten Jahreshälfte 2022 niemand damit gerechnet hat, dass der Preis dauerhaft auf dem Niveau bleiben würde und bei einer neuen Gasheizung, die nach 2024 eingebaut wird, die Preisdifferenz wegen dem russischen Angriffskrieg vermutlich einen *minimalen* Effekt haben würde: Geschenkt. So viel zum rationalen Verbraucher.


Seine Experten sagen, man habe das Papier an Lindners Leute geschickt. Die aber behaupten, man habe das Förderkonzept erst auf mehrmalige Nachfrage bekommen. Da seien die Staatssekretäre der drei Ampelministerien schon mitten in den Verhandlungen gewesen. Und überhaupt, die Analogie zum Baukindergeld tauge nichts. Vor allem verursache die Staffelung nach Einkommen viel zu viel Bürokratie, so Lindners Beamte. [...]

Das Argument, Deutschland ist nicht dazu fähig, Förderung bei fünfstelligen Beträgen danach auszurichten, was jemand verdient, obwohl der Staat genau weiß was das zu versteuernde Einkommen von Leuten ist, ist sowas von lächerlich vorgeschoben dass man sich nur an den Kopf fassen kann. Die Grünen vermuten (vermutlich zurecht) dass die FDP einen halbfertigen Gesetzesentwurf an die Bild weiterreicht, können aber selbst nicht darauf hinweisen, dass das Finanzministerium mit absolut fadenscheinigen Argumenten eine Entscheidung über die Förderung blockiert? Wie dumm kann man bitte sein. Dazu noch


Habecks Leute haben eine neue Idee: Menschen ab 80 Jahren sollen von der Pflicht zur klimafreundlichen Heizung befreit werden. Warum 80 Jahre? Im Finanzministerium befürchtet man, das könne vor Gericht als reine Willkür ausgelegt werden. Stattdessen schlägt man vor, mit dem Eintritt ins Rentenalter Schluss mit der Austauschpflicht zu machen. Habeck soll Sympathie für diese Idee gezeigt haben. So wirkt es jedenfalls bei der FDP. Doch Graichen winkt ab: Das würde zu viele ausschließen, da komme man mit dem Austausch nicht voran.

[...] Die Zeit läuft derweil davon, das GEG noch vor der Sommerpause durch den Bundestag zu bekommen. Noch drei Sitzungswochen bleiben. SPD und Grüne haken sich unter, die FDP bremst. Da geht es um die angemessene Förderung. Besonders Bedürftige erhalten nach der vom Kabinett beschlossenen Regelung bis zu 50 Prozent der Kosten für die neue Heizung. Das ist den Grünen und der SPD nicht genug. Die FDP und Finanzminister Lindner sträuben sich gegen eine soziale Staffelung. Denn sie soll auf Kosten der Förderung für Gutverdiener gehen, also der eigenen Wahlklientel.

Inwiefern ist es bitte weniger willkürlich, das am Renteneintrittsalter festzumachen? Wenn man den Spieß mal umdreht und statt vom Immobilienbesitzer her von der Immobilie selbst denkt, macht das noch viel weniger Sinn: Ein Haus, das von einem Immobilienbesitzer bewohnt wird, der über 80 ist, hat im Schnitt über die nächsten 20 Jahre (bis 2045, wenn alle Gasheizungen ausgetauscht sein sollen) einen viel höheren Erwartungswert bzgl. des Einkommens derjenigen, die darin wohnen, weil jemand über 80 im Schnitt eben deutlich früher stirbt als jemand über 67. Beide beziehen aber für den Rest ihres Lebens Rente. Dazu kommt, dass Graichen recht hat. Wenn der durchnittliche Immobilienbesitzer in Deutschland 58 ist, werden haufenweise Leute keinen Kredit mehr bekommen, wenn die einzige Sicherheit das zu erwartendende Arbeitseinkommen ist. Da ist die Trennung zwischen vor/nach Rentenalter quasi genauso willkürlich.


Und hier noch was aus der FAZ:

faz.png


faz2.png


Wenn "Austausch Öl- Gasheizung bis 2045" fast genauso schlecht abschneidet wie "Kein Einbau Öl- Gasheizungen ab 2024" sehe ich halt nicht, wieso man an dem Mantra man müsse "die Bevölkerung mitnehmen" festhält. Wird allerdings ins Verhältnis gesetzt, wenn man sich Folgendes anschaut


faz3.png


Drei dieser Dinge machen für den durchschnittlichen Bürger sowas von überhaupt keinen Unterschied (wenn sie nicht sogar ein aktiver Vorteil sind wie die Schließung von leistungsschwachen Krankenhäusern), dass man vielleicht auch einfach mitnehmen kann, die Bevölkerung nicht allzu ernst zu nehmen.
 
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Tatsächlich bemerkenswert, wie handzahm die Grünen sich gerieren. Ich hatte das bei ein, zwei Gelegenheiten zwar schon mitbekommen aber eigentlich immer in dem Kontext, dass irgendein Journalist sich da hintergeklemmt hat, nicht weil die Grünen das irgendwie aktiv in die Öffentlichkeit tragen.

Ähnliches Thema, das weniger Aufmerksamkeit kriegt, ist die Auszahlung des Klimagelds, wo afaik auch Lindner auf der Bremse steht, weil die FDP Umverteilung nicht will.

Unterm Strich einfach absurd, wie Union und FDP es immer wieder schaffen von Leuten gewählt zu werden, gegen die sie eifrig Politik zugunsten einer wohlbetuchten Minderheit machen.

Die Grünen haben jetzt natürlich auch jegliches Timing verpasst innerhalb der Koalition Druck zu machen, weil man in der Popularität letztes Jahr deutlich mehr Aufwand hatte als SPD und FDP und glaubhaft einen Koalitionsbruch hätte in Kauf nehmen können.

Oh, ich glaube die Grünen selbst würden es schon aushalten. Ich glaube allerdings auch, dass nur die Grünen wirklich bereit wären, die elektoralen Kosten zu tragen, sobald der CO2-Preis in die Höhe geht und das reicht alleine einfach nicht. Bei der SPD könnte ich es mir zumindest noch vorstellen, bei allen anderen (außer der Linkspartei, wobei ja nicht klar ist wie viel von der noch übrig bleiben wird) halte ich es für schwierig vorstellbar.

Das Problem ist, dass du dich quasi selbst gegen den Mast binden musst, dann aber auch darauf vertrauen kannst dass kein anderer dich losbindet. Gerade der FDP würde ich da im Leben nicht trauen, weil sie das Gegenteil der Art von Partei ist, die einen CO2-Preis durchsetzen kann: Du brauchst, sobald die Preise so stark anziehen wie nötig, imho eine quasi hegemoniale Partei (in etwa sowas wie die CSU in Bayern) die weiß, dass sie auch mit Verlusten bei der nächsten Wahl höchstwahrscheinlich an der Macht bleiben wird. Wenn die Union jetzt schon mit "#fairheizen" kommt, obwohl das jedes Jahr nur einen Bruchteil der Bevölkerung betrifft und dazu nur bei einer CO2-Quelle (Wärme), kann ich mir einfach nicht vorstellen dass bei einem CO2-Preis, der alle jedes Jahr treffen würde, die Beine stillhalten würde, selbst wenn sie ihn mitbeschlossen hätte.
Und das Problem ist wohl nicht so einfach durch den sozialen Ausgleich zu lindern: Umso weniger umverteilt wird, umso geringer sind die Anreizwirkungen für den durchschnittlichen Haushalt in einem jeweiligen Einkommensbracket. Wir haben ganz gute Evidenz dass gerade die reicheren Haushalte, die tendenziell auch das meiste CO2 ausstoßen, bereit sind teilweise sehr hohe Aufschläge zu zahlen (siehe SUVs). Umso mehr man aber umverteilt, umso schwieriger wird die Rechnung politisch: Diejenigen, die in Deutschland am meisten von einem sozialen CO2-Ausgleich profitieren würde, dürfen entweder gar nicht wählen (weil nicht Staatsbürger) oder wählen selten. Und viele der Probleme, die Verbote haben, wie geringe Verfügbarkeit oder hohe Anschaffungskosten, hätte ein CO2-Preis wohl ähnlich, so dass Ausweichen wohl auch für viele mittlere Haushalte nicht so einfach würde (oder zumindest nicht einfacher als jetzt). Und das setzt noch einen einigermaßen vernünftigen sozialen Ausgleich voraus, den ich auch wieder nur bei Grünen und SPD erwarten würde.
Wir reden imo über unterschiedliche Dinge. Die Transformation vornehmlich über den Preis zu regeln, halte ich für politisch unrealistisch, insbesondere im verbleibenden Zeithorizont.
Da aber CDU und FDP das Thema immer wieder wie eine Monstranz vor sich her tragen, könnte man ihren Bluff imo effektiver callen, wenn man einfach anbieten würde das zu machen und dann klar herausarbeitet, dass es daran scheitert, dass die den sozialen Ausgleich nicht mittragen würden bzw. einfach full of shit sind.

Besonders tragisch finde ich, wie viele Stimmen die FDP den Grünen bei jungen Wählern abnimmt, obwohl Klima für die meisten ein zentrales Thema ist und das FDP-Angebot dazu sich grob auf "Atomkraft und Porsche mit E-Fuel, gg" runterbrechen lässt.
 
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Um nochmal auf die Strompreise zu kommen: ich fauler Sack habe mich da ja nie mit beschäftigt, bis ich da eben was zu gelesen habe dass die Strompreise ja eigentlich viel niedriger sind. Und siehe da, Preisvergleich sagt anderer Anbieter (100% Ökostrom) 27Cent statt 39,8 bei der EWE. Es bestätigt sich wieder: die Grundversorger leben von der Faulheit der Menschen.
 
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Ergibt es denn aktuell wieder Sinn zu wechseln? Fühlte mich, als es drunter und drüber ging, ne Weile ganz gut aufgehoben, weil sich bei uns wenig getan hat.
Bei den Heizkosten (Fernwärme) hat sich bis heute nichts getan.
 
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Um nochmal auf die Strompreise zu kommen: ich fauler Sack habe mich da ja nie mit beschäftigt, bis ich da eben was zu gelesen habe dass die Strompreise ja eigentlich viel niedriger sind. Und siehe da, Preisvergleich sagt anderer Anbieter (100% Ökostrom) 27Cent statt 39,8 bei der EWE. Es bestätigt sich wieder: die Grundversorger leben von der Faulheit der Menschen.
Die Grundversorger mussten auch bei den hohen Preisen langfristiger Verträge eingehen, daher waren sie länger deutlich günstiger und werden länger teurer sein, als nicht-Grundversorger.

Hier bietet der Grundversorger 32,5 cent an.
 
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Besonders tragisch finde ich, wie viele Stimmen die FDP den Grünen bei jungen Wählern abnimmt, obwohl Klima für die meisten ein zentrales Thema ist und das FDP-Angebot dazu sich grob auf "Atomkraft und Porsche mit E-Fuel, gg" runterbrechen lässt.
Eventuell haben viele jungen Wähler die Weisheit zu wissen, dass Klimaschutz ein globales Thema ist und das Erreichen der weltweiten Pariser Klimaziele (1,5°) nicht auf der deutschen Autobahn entschieden wird, die Grünen aber gerne so handeln und wenn es dann schlussendlich um Omas Häusschen aus einer potenziellen Erbmasse geht und Robert das erstmal für 200k Zwangs-Kernsanieren will und Christian sagt "chill, diggi, viel spaß im Haus", dann ist das Kreuz aber ganz schnell bei der FDP.

Und das ist gut so :troll:
 

parats'

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Eventuell haben viele jungen Wähler die Weisheit zu wissen, dass Klimaschutz ein globales Thema ist und das Erreichen der weltweiten Pariser Klimaziele (1,5°) nicht auf der deutschen Autobahn entschieden wird, die Grünen aber gerne so handeln und wenn es dann schlussendlich um Omas Häusschen aus einer potenziellen Erbmasse geht und Robert das erstmal für 200k Zwangs-Kernsanieren will und Christian sagt "chill, diggi, viel spaß im Haus", dann ist das Kreuz aber ganz schnell bei der FDP.

Und das ist gut so :troll:
Ergänzend dazu haben scheinbar einfach genug mal gar keinen Bock auf Sozialismus.

Und das ist gut so. :troll:
 
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Eventuell haben viele jungen Wähler die Weisheit zu wissen, dass Klimaschutz ein globales Thema ist und das Erreichen der weltweiten Pariser Klimaziele (1,5°) nicht auf der deutschen Autobahn entschieden wird, die Grünen aber gerne so handeln [...]
Selbst mit dem Grünen-Programm würde Deutschland nicht mal seinen eigenen Beitrag zu 1,5 Grad schaffen. :rolleyes:
 
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darum sollten wir mit dem schießen ins eigene knie fortfahren (atomausstieg etc.) und unsere im internationalen vergleich eh schon astronomischen energiepreise noch weiter in die höhe treiben ohne irgendeinen effekt auf den klimawandel zu erzielen.
 
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Ich finde auch, dass es gut wäre, besser zu begründen, warum Deutschland extreme Maßnahmen ergreifen muss.

Nicht weil ich das grundsätzlich ablehnen würde. Aber da es bei den Maximalforderungen schon sehr einschneidend ist, Deutschland mittelfristig weniger als andere Länder vom Klimawandel betroffen ist, diese anderen Länder bisher viel weniger machen wollen etc ist die Frage nach dem warum genau was schon berichtigt.

Beispielsweise gibt es ja mindestens zwei andere lokale Optima:
(a) Egoistisch - den eigenen Reichtum einsetzen, sich gegen den Klimawandel bestmöglich zu wappnen
(b) International - weniger auf Deutschland selbst bezogen zu versuchen, Emissionen zu reduzieren. Wo ist das am kosteneffizientesten möglich?

Man hört ja verschiedene Gründe immer mal wieder gedropped, aber mir ist kein kohärentes Framework bekannt, mit dem bspw Habeck begründen würde.

Geht es um...

1. Historische Schuld, also dass wir in der Vergangenheit viel CO2 ausgestoßen haben?
2. Hoffnung, dass Deutschland Vorreiter ist und Vorbildfunktion hat?
3. Überzeugung, dass man halt sein bestes geben muss & bei anderen Ländern keine besseren Einflussmöglichkeiten hat?

Der Mangel an Begründung und Erörterung der Handlungsalternativen führt ja auch zu Gegenreaktion, bspw das klassische "Deutschland macht nur 1,5-2% aus, eh egal". Dem kann man klug entgegnen, es wird aber meiner Beobachtung nach nicht gemacht.
 

Das Schaf

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Aber da es bei den Maximalforderungen schon sehr einschneidend ist, Deutschland mittelfristig weniger als andere Länder vom Klimawandel betroffen ist, diese anderen Länder bisher viel weniger machen wollen etc ist die Frage nach dem warum genau was schon berichtigt.
Yoah also legitim scheiß drauf. Ist und alles egal können eh nix machen.

Sollen deine Kinder elendig am Klimawandel verrecken du kannst eh nix ändern, ist ja teuer whatever.
 
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du/deutschland/nicht mal europa kann ALLEINE eh nix machen, also scheiß drauf. :) wenn andere ihre wirtschaft nicht lahmlegen wollen, will ich es auch nicht.
 
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Yoah also legitim scheiß drauf. Ist und alles egal können eh nix machen.

Sollen deine Kinder elendig am Klimawandel verrecken du kannst eh nix ändern, ist ja teuer whatever.
Es gibt nicht nur die Extreme "Scheiß auf alles" oder "Full Klimaschutz, koste es was es wolle".

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist sinnvoll, die Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und somit von autoritären Regimen und allgemein vom Ausland ist sehr gut. Auch begrüße ich Umweltschutzmaßnahmen, wie Umweltauflagen für Unternehmen oder den Schutz der heimischen Natur.

Die darüber hinaus gehende, und vor allem auch teilweise mit erheblichen Kosten verbundene, Übergriffigkeit des Staates ist aber entschiedend abzulehnen. Welche Heizung ich habe oder welches Auto ich kaufe, sind keine Entscheidungungen die der Staat zu treffen hat, zumal, wie wir gelernt haben, das am Weltklima, dessen Schutz der Grund für diese staatlichen Eingriffe ist, netto nichts(!) ändert - wir Bürger sind einfach ärmer.

Der Klimawandel kommt, die Extrapolation der seriösen Daten vor dem Hintergrund der aktuellen internationalen Bemühungen lassen keinen anderen Schluss zu.
Daher ist die pragmatischste Strategie für die Zukunft bzw. für seine Kinder nicht etwa grün wählen oder sich auf einer Straße festkleben, sondern die Sicherung und weitere Anhäufung des eigenen liquiden Kapitals + die (Aus)Bildung der Kinder. Warum? Weil je reicher und besser ausgebildet die Kinder, desto größer deren Chancen sich in einer post-3°C+ Welt ihren bevorzugten Wohnort auszusuchen.

Wer an die eigene Scholle gebunden ist, verliert. Ich bin seit 5 Wochen im Urlaub in der strahlenden Sonne. Ich habe hier schon mehrfach Luxuskarossen mit ukrainischem und auch russischem Kennzeichen gesehen, stellenweise parkten die sogar nebeneinander. Für diese Leute ist der Krieg etwas ärgerlich, aber im Grunde sind sie nicht davon betroffen, sie genießen ihr Leben.
In Bachmut sterben neben Patrioten die für ihre jeweilige Sache kämpfen vor allem Habenichtse. Lerne daraus. Der beste Klimaschutz für dich und deine Kinder ist Eigenkapital in liquiden Assets in einer stabilen Weltwährung (und/oder Fähigkeiten die international relevant und gefragt sind). Und da sind Zwangs-Wärmepumpen die viel Geld kosten und netto nur ein grünes Gewissen beruhigen eher kontraproduktiv.
 
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Yoah also legitim scheiß drauf. Ist und alles egal können eh nix machen.

Sollen deine Kinder elendig am Klimawandel verrecken du kannst eh nix ändern, ist ja teuer whatever.
Geil, wie du mich direkt bestätigst.
Ich schrieb im Post sogar:
"Nicht weil ich das grundsätzlich ablehnen würde." in bezug auf extreme Maßnahmen in Deutschland.

Mein Post war explizit ein Wunsch, das für die Gesellschaft besser zu begründen, damit das Thema weniger polarisiert & es weniger Gegenreaktionen gibt.

Und diese Begründung sollte eben nicht exakt dein Style sein, weil dieser übertriebene Antagonismus niemanden überzeugt und niemanden emotional abholt.

Imo braucht man gute Antworten für Fragen & Zweifel wie:
  1. "Die 1,5-2% machen doch nichts aus. Lass' uns unsere Resourcen lieber einsetzen, um uns selbst vor dem Klimwandel zu schützen."
  2. "Können wir mit den Milliarden, die wir investieren, nicht im Ausland mehr Co2-Ersparnis erreichen?"
  3. "Warum schalten wir nicht die Atomkraftwerke wieder an, wenn der Klimawandel die größte Gefahr ist & absolute Priorirität genießen sollte?"
  4. "Was können wir außenpolitisch tun, damit andere Länder mehr für Klimaschutz tun?"
Argumente wie "Deutschland sollte Role Model sein" sind dabei ja OK, aber du muss mehr Fleisch an den Argumentations-Knochen.
 

Gustavo

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Ich finde auch, dass es gut wäre, besser zu begründen, warum Deutschland extreme Maßnahmen ergreifen muss.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie du darauf kommst, dass Deutschland "extreme Maßnahmen" ergreifen würde. Deutschland ist in der EU beim CO2-Ausstoß in der Spitzengruppe und beim Ausbau der erneuerbaren Energien unter dem Durchschnitt. Es ist auch nicht etwa so, dass Deutsche pro Kopf besonders viel Energie verbrauchen würden. Die einzige "extreme Maßnahme", die in Deutschland wirklich passiert ist, war die Deindustrialisierung des Ostens*, aber die war ja keine gewählte Policy sondern schlichte ökonomische Notwendigkeit, weil die DDR-Industrie in einem vereinigten Land nicht mehr konkurrenzfähig war. Das Ziel der EU ist Klimaneutralität bis 2050, da liegt Deutschland mit 2045 auch nicht deutlich drunter (und, wenn man die eigentlich interessante Frage betrachtet, nämlich die Fläche unter der Kurve, vermutlich eher über den Zielen für andere Länder). Zwei der drei großen Reformen, um weniger CO2 auszustoßen, wurden nicht etwa auf Bundesebene beschlossen, sondern für die EU, nämlich Verbrennermotoren und Gebäudesanierung. Bei Verbrennern reden wir von einem Zulassungsverbot für Neuwagen mehr als 10 Jahre in der Zukunft und die Gebäuderichtlinien sind noch nicht mal fertig.
Die einzige größere Reform, die tatsächlich auf Bundesebene stattfindet, ist das Gebäudeenergiegesetz und da hat die Berichterstattung über das Gesetz so ziemlich jeden quantitativen Bezug verloren. Wir reden hier von einem Gesetz, dass nach so ziemlich jeder vernünftigen Rechnung auf Dauer den Besitzern der betroffenen Immobilien sogar noch Geld sparen wird. Das Wirtschaftsministerium veranschlagt neun Milliarden Erfüllungskosten pro Jahr für Bürger (bis 2028, danach fünf Milliarden pro Jahr) und etwa 2,6 Milliarden pro Jahr (sowohl bis 2028 als auch danach) für die Wirtschaft. Selbst wenn wir mal nur von dem Zeitrahmen bis 2028 ausgehen und damit rechnen, dass der Aufwand um 50% höher liegt, was unrealistisch hoch ist, wären das 17,75 Milliarden Euro im Jahr. Alleine mit dem Verzicht auf den Inflationsausgleich bei der Einkommenssteuer würde der Staat genug Mehreinnahmen generieren, um jeden seine Wärmepumpe zu 100% bezahlen zu können (nicht dass das wünschenswert wäre). So zu tun als wäre das irgendwie eine extreme Belastung für die deutsche Volkswirtschaft ist einfach VÖLLIGER Humbug.




*und, um dem Einwand gleich vorzugreifen: Nein, der Atomausstieg ist in dem Sinn keine extreme Maßnahme, weil er nicht die baseline einbezieht. Deutschland hatte (pro Kopf natürlich) selbst zur Hochzeit der deutschen Atomindustrie von den späten 1980ern bis Mitte der 00er-Jahre einen moderaten Energieverbrauch aus Atom (übrigens wie alle größeren Länder außer Frankreich), einfach weil es für seine Größe eine moderate Zahl an AKW hatte. Die einzigen Länder außer Frankreich, die dauerhaft deutlich mehr als 10% ihrer Primärenergie aus Atomkraft decken konnten, sind kleine Länder wie Schweden, die Schweiz, Belgien, Finnland und einige osteuropäische Länder [in denen allerdings auch meistens der Energieverbrauch niedriger ist im Vergleich zu Westeuropa]).




Imo braucht man gute Antworten für Fragen & Zweifel wie:
  1. "Die 1,5-2% machen doch nichts aus. Lass' uns unsere Resourcen lieber einsetzen, um uns selbst vor dem Klimwandel zu schützen."
  2. "Können wir mit den Milliarden, die wir investieren, nicht im Ausland mehr Co2-Ersparnis erreichen?"
  3. "Warum schalten wir nicht die Atomkraftwerke wieder an, wenn der Klimawandel die größte Gefahr ist & absolute Priorirität genießen sollte?"
  4. "Was können wir außenpolitisch tun, damit andere Länder mehr für Klimaschutz tun?"
Argumente wie "Deutschland sollte Role Model sein" sind dabei ja OK, aber du muss mehr Fleisch an den Argumentations-Knochen.

Das sind imho alles Argumente, die mit dem realen Diskurs in Deutschland ziemlich wenig zu tun haben. 1) wird so wie du es formuliert hast politisch extrem selten vorgetragen und ist meiner Einschätzung nach auch eher die neueste Argumentationslinie von Skeptikern (mir fällt eigentlich nur Bojanowski ein, der sowas in einer halbwegs ernstzunehmenden Zeitung als Linie vertreten würde) als ein ernstzunehmendes Argument. 2) ist eher ein interessantes Denkexperiment, das aber quantitativ ebenfalls niemand ernsthaft in Erwägung zieht. 3) ist, um mal ganz ehrlich zu sein, wohl eher dein persönliches hobby horse und im politischen Diskurs belanglos. Und 4) ist etwas, was noch ziemlich in den Kinderschuhen steckt und meines Wissens auch nicht alternativ, sondern komplementär zum deutschen respektive europäischen Klimaschutz argumentiert wird. Im Einzelnen

1. Die genauen Kosten für ein weniger betroffenes Land wie Deutschland sind auf die lange Sicht natürlich schwer einzuschätzen, weil da zu viele Parameter im Spiel sind, aber alleine aus Sicht der Internationalen Beziehungen ist klar, dass das verrückt wäre. Deutschland existiert ja nicht in einer Bubble: Warum sollten die anderen Staaten in Europa, die sich mühsam auf Reduktionen verständigt haben und selbst diese Anstrengungen unternehmen, ausgerechnet dem Land mit dem größten Handelsüberschuss und den höchsten CO2-Emissionen in Europa durchgehen lassen, dass es unilateral Trittbrett fährt? Damit würde man sich innerhalb der EU instant zu einem Aussätzigen machen. Das Argument "Deutschland sollte role model sein" nervt mich zwar, weil es praktisch so gut wie keine Evidenz dafür gibt, dass wirtschaftliche Entscheidungen in anderen Ländern nach solchen Mustern getroffen werden, aber zu glauben Deutschland existiert international völlig im luftleeren Raum schießt noch deutlich extremer auf der anderen Seite über. Der Konsens bzgl. Klimaschutz ist zwar international nicht so stark wie er sein sollte, aber für Deutschland als Nation zählt auch nicht die Welt, sondern die eigenen Partner. Mit so einer Einstellung kann man auf Verständnis bei den wichtigen Partnern maximal noch bei den US-Republikanern hoffen. Und auch Länder wie China und Indien, wo absehbar ein größerer Teil der Musik spielt und die viel mehr vom Klimawandel betroffen sein werden würden darauf wohl nicht sehr wohlwollend schauen.

2. In der ökonomischen Theorie ergibt sowas Sinn, aber es gibt keinen Grund zu glauben dass das in der echten Welt funktionieren würde. Es fehlt an so ziemlich allem: Politischer Wille (klappt ja schon bei slam dunks wie dem Schutz des Regenwalds kaum) auf Geberseite, quantitativ ausreichend große CO2-Budgets auf Nehmerseite, Überprüfbarkeit, Zeitrahmen. Man muss ja immer im Gedächtnis behalten, dass es sich dabei selbst im besten Fall nur um eine Umsortierung der Einsparungen handelt: Weil die ganze Welt CO2-neutral werden muss hieße das bloß, die eigenen Emissionseinsparungen ein bisschen nach hinten zu verschieben, nicht auf sie zu verzichten. Alles andere würde bedeuten, dass man auf irgendwelche Quantensprünge bei CCS hofft, die den Preis extrem stark nach unten treiben werden.

3. Sorry, aber diese Frage hast du selbst schon zig mal aufgebracht und sie wurde dir mittlerweile mehr als zur Genüge beantwortet: Weil sie quantitativ keinen nennenswerten Unterschied machen. Das hier jetzt nochmal als "darauf müssen bessere Antworten kommen"-Frage einzuwerfen ist imho extrem bad faith, weil niemand in Deutschland das vorschlägt. Selbst Union und FDP reden davon, drei Kraftwerke ein paar Jahre länger laufen zu lassen. Niemand (zumindest niemand, der im politischen Diskurs eine nennenswerte Stimme ist) redet davon, dass Atomkraftwerke in Deutschland noch einen nennenswerten Beitrag zur zukünftigen Energieversorgung leisten sollen und es gibt auch keine nennenswerte Nachfrage danach in der Bevölkerung.

4. Ist eine interessante und wichtige Frage, aber effektiv glaube ich nicht, dass sie eine nennenswerte Rolle spielen wird (und sie steht auch wie gesagt nicht im Gegensatz zu eigenen Anstrengungen). 50% der Emissionen kommen alleine von China, den USA und Indien. Diese Länder gegen ihren Willen zu Einsparungen zu zwingen ist schlicht wenig realistisch, aber zumindest bei China und den USA sieht man ja schon deutliche Anstrengungen. Indien ist in seiner Entwicklung noch nicht so weit, dass das eine primäre Erwägung ist, allerdings ist Indien auch von allen großen Ländern mit am meisten vom Klimawandel betroffen. Man kann sich letztendlich Gedanken über Klimaclubs etc. machen und ich finde das alles auch gut und richtig, aber das ersetzt weder eigene Anstrengungen noch wird das einen entscheidenden Unterschied machen.
 
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Dein Post zeigt ja, dass man auf diese Fragen sachlich entgegnen kann. Und du schüttelst das aus dem Ärmel, so dass das mit mehr Zeit und Ressourcen sicher noch besser ginge.

Das wird meiner Beobachtung nach wenig getan. Oder habe ich irgendwo auf der Seite der Bundesregierung oder der Grünen eine solche FAQ gelesen?

Selbst wenn man die Fragen selbst für nicht relevant hält, so lohnt es sich imo, sie proaktiv zu beantworten. Dass du damit alle überzeugst, glaube ich nicht. Aber schon 5% wären ja viel für wenig Aufwand.
 

Das Schaf

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Dein Post zeigt ja, dass man auf diese Fragen sachlich entgegnen kann. Und du schüttelst das aus dem Ärmel, so dass das mit mehr Zeit und Ressourcen sicher noch besser ginge.

Das wird meiner Beobachtung nach wenig getan. Oder habe ich irgendwo auf der Seite der Bundesregierung oder der Grünen eine solche FAQ gelesen?

Selbst wenn man die Fragen selbst für nicht relevant hält, so lohnt es sich imo, sie proaktiv zu beantworten. Dass du damit alle überzeugst, glaube ich nicht. Aber schon 5% wären ja viel für wenig Aufwand.
Es liest/ hört sich doch keiner an. Solang die Bild Titeln kann:
Habeck klaut dir deine Heizung
Ist alles für den Arsch
 
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Wenn die Menschen nicht freiwillig in klimafreundliche Produkte und Technologien investieren, haben sie es vielleicht einfach nicht verdient zu überleben. So einfach ist das.
 

Gustavo

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Selbst wenn man die Fragen selbst für nicht relevant hält, so lohnt es sich imo, sie proaktiv zu beantworten. Dass du damit alle überzeugst, glaube ich nicht. Aber schon 5% wären ja viel für wenig Aufwand.

Na ja, letztendlich ist der erste Teil des ersten Arguments halt einfach nicht von der Hand zu weisen: Deutschland ist für 2% der Emissionen verrantwortlich, historisch gesehen vielleicht für 4%. Das ist imho das einzige Argument, das noch ernsthaft gegen mehr Klimaschutz gemacht wird: Ist im Großen und Ganzen eh egal, was wir machen, weil wir einen so kleinen Teil der Gesamtheit ausmachen, also können wir uns auch Zeit lassen.
Und das stimmt ja auch bis zu einem gewissen Grad, aber es stimmt halt auch für alle anderen. Der weltweite Klimawandel wird auch nicht viel mehr auf den chinesischen oder amerikanischen Autobahnen entschieden als auf den Deutschen. Ich habe keine Hoffnung, dass in der kurzen Frist irgendeine Instanz entstehen wird, die solche Veränderungen erzwingen kann. Letzten Endes kann man imho nur die Wahrheit dieses Arguments zur Kenntnis nehmen und daran appellieren, dass sie uns nicht davon entbindet, den für uns angemessenen Beitrag zu leisten, selbst wenn der ein oder andere ihn unvollständiger oder langsamer leisten wird als wir.
Gibt natürlich auch noch einige andere Argumente, bspw. dass in einer nicht-fossilen Welt ein Land, das weiterhin voll auf fossile Produkte setzt, vermutlich keine große Rolle als Exportnation spielen wird; dass mit einem langen Zeithorizont die Kosten des nicht vermiedenen CO2-Ausstoß auch für ein weniger betroffenes Land größer sein werden als die Kosten, unseren eigenen CO2-Ausstoß zu verringern etc., aber das ist alles zu unsicher.
 
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Stimme dir zu. Aber genau das sollte man den Leuten halt besser erklären. Ist ja eine Art Prisoner's Dilemma, und vielen muss man halt erklären dass es deswegen ganz gut sein kann, etwas selbstlos mit gutem Beispiel voran zu gehen.
 

Das Schaf

Tippspielmeister WM 2018
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Stimme dir zu. Aber genau das sollte man den Leuten halt besser erklären. Ist ja eine Art Prisoner's Dilemma, und vielen muss man halt erklären dass es deswegen ganz gut sein kann, etwas selbstlos mit gutem Beispiel voran zu gehen.
Wie willst du das denn erklären?
Alles war komplexer ist geht doch um Diskurs komplett unter?
 
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Gerade wenn es im Diskurs dazu neigt unterzugehen, sollte man es erklären.

In einem Programm. Einer FAQ auf der Homepage der Regierung oder Partei. In Longform Podcasts. In einem YouTube Erklärvideo.

Finde die Logik "die meisten sind doch eh zu doof" gefährlich. Nicht nur aus Prinzip, sondern weil eben schon 5% zu beeinflussen wichtig sein kann für Wahlen etc.

Auch liefert man damit den eigenen Leuten bessere Argumente, die häufig auch viel zu antagonistisch unterwegs sind.
 
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Ich hab für dieses "Aber wir machen doch keinen Unterschied"-Argument so gar kein Verständnis. Seit wann ist das denn bitte ein valides normatives Konzept, sich moralisch wie ein Nashorn aufzuführen, weil es für die Welt ja keinen Unterschied macht?
Der Klimawandel ist die bisher größte Herausforderung in der Geschichte der Menschheit und die Antwort darauf soll moralische Verzwergung sein? Aber Hauptsache auf Klimakleber schimpfen, denn die hindern ja aufrechte Bürger am Arbeiten, wtf :rofl2:

Was mir in der Diskussion auch fehlt, sind die diversen positiven Nebeneffekte, die die ökologische Transformation bringt. Ist ja nicht so, dass Abgase und Motorenlärm ein gemeinhin beliebtes Feature des Stadtlebens wären. CO2-Neutralität bedeutet für viele Menschen eine deutlich höhere Lensqualität und für Deutschland/EU nebenbei weitgehende energetische Unabhängigkeit.
Und wie viel geiler sind E-Autos bitte im Vergleich zu Verbrennern?
Dazu können wir einfach immer mehr Erneuerbare hinknallen, irgendwann kommt dann noch Kernfusion dazu und Energie wird irgendwann einfach kein Thema mehr sein. Mir ist unbegreiflich, wie man das nicht feiern kann, sondern von den meisten nur Aufregung kommt, dass es ein bisschen was kostet. Fensteropanation, geht halt Dampflok fahren ey ...
Ja, die Zukunft kostet was, aber sie ist auch verdammt geil, genau wie Iphones, Saugroboter, Netflix und LLMs, deal with it.
 
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Ich hab für dieses "Aber wir machen doch keinen Unterschied"-Argument so gar kein Verständnis. Seit wann ist das denn bitte ein valides normatives Konzept, sich moralisch wie ein Nashorn aufzuführen, weil es für die Welt ja keinen Unterschied macht?
Der Klimawandel ist die bisher größte Herausforderung in der Geschichte der Menschheit und die Antwort darauf soll moralische Verzwergung sein? Aber Hauptsache auf Klimakleber schimpfen, denn die hindern ja aufrechte Bürger am Arbeiten, wtf :rofl2:
Der öffentliche Diskurs, sowie die mediale Aufbereitung der ganzen Klimathematik scheint bei dir sichtbare Spuren zu hinterlassen, da du anscheinend nur noch in Schwarz-Weiß-Schemata denken kannst.
Wenn das Fahren eines modernen Euro6 Diesel zum "moralisch wie ein Nilpferd aufführen" geframed wird, der Einbau einer PV-unterstützen Brennwert-Gasheizung als "moralische Verzwergung angesichts der größten Herausforderung der Geschichte der Menschheit" gilt, dann solltest du deinen politischen Kompass ggf. noch einmal eichen, da du die Mitte längst verlassen, und dich radikaliert hast.

Deutschland hat seit Mitte der 70er sukzessive seinen CO2-Ausstoß reduziert, während die ganze Welt außerhalb Europas fröhlich rausballert was geht. Länder wie Vietnam oder Südkorea haben seit den 80ern ihren Ausstoß mehr als verzehnfacht, stellenweise verzwanzigfacht, die Welt ihren Ausstoß seit 1980 fast verdoppelt.

Deutschland leistet seinen Beitrag und würde man die Atomfrage politisch anders handhaben als so ziemlich der Rest der Welt, dann wäre man sogar noch viel weiter.

Es ist Wahnsinn was für ein völlig absurdes Klima (höhö) bzgl. Co2 in diesem Land entstanden ist und sich Bürger als moralische und echte Umweltsäue beschimpfen lassen müssen, weil sie ein Auto fahren.

Und bevor wir uns falsch verstehen: Ich bin nicht gegen Wandel, ich bin für die Kräfte des Marktes (co2 preis) und dagegen, dass eine Clique um Herrn Graichen entscheidet wie Menschen zu leben haben, gerade weil die Deutschen sich eben NICHT wie die Nashörner aufführen und mit ihren Coal-Roller-Pickups "nach mir die Sintflut" spielen
 
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Der öffentliche Diskurs, sowie die mediale Aufbereitung der ganzen Klimathematik scheint bei dir sichtbare Spuren zu hinterlassen, da du anscheinend nur noch in Schwarz-Weiß-Schemata denken kannst.

Es ist Wahnsinn was für ein völlig absurdes Klima (höhö) bzgl. Co2 in diesem Land entstanden ist und sich Bürger als moralische und echte Umweltsäue beschimpfen lassen müssen, weil sie ein Auto fahren.
:troll:
Wo genau soll das passieren, außer in deiner Imagination?


Das Problem mit der CO2-Preis Regelung wurde hier doch zu Genüge ausgeführt, du kannst ja inhaltlich darauf eingehen, anstatt das übliche Klischee des Anti-Verbot-Kreischers einzunehmen. Wie sollen "die Kräfte des Marktes" das regeln, wenn die bei der ersten Anhebung wieder politisch ausgehebelt werden?
Wenn Herausforderungen wie die Heizungsumstellung, ein Prozess der aufs ganze Land betrachtet Jahre dauern wird, mit Preissteigerungen des Marktes gar nicht mithalten kann? Das führt doch nur dazu, dass am Ende wieder die Gesellschaft die Zeche zahlen muss.
 
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Der öffentliche Diskurs, sowie die mediale Aufbereitung der ganzen Klimathematik scheint bei dir sichtbare Spuren zu hinterlassen, da du anscheinend nur noch in Schwarz-Weiß-Schemata denken kannst.
Wenn das Fahren eines modernen Euro6 Diesel zum "moralisch wie ein Nilpferd aufführen" geframed wird, der Einbau einer PV-unterstützen Brennwert-Gasheizung als "moralische Verzwergung angesichts der größten Herausforderung der Geschichte der Menschheit" gilt, dann solltest du deinen politischen Kompass ggf. noch einmal eichen, da du die Mitte längst verlassen, und dich radikaliert hast.
Lol, ich beleidige dich doch nicht persönlich, wenn du dir 2023 noch nen Euro-6-Diesel gönnst. Es geht hier um Politik und um ein beschissenes Argument, nämlich dass es ja wohl okay sei, wenn Deutschland sich irgendwie rausziehen würde, weil 2 Prozent und so.
Ich sage nicht, dass wir die Welt retten sollen, wir müssen meinetwegen nicht mal Vorreiter sein, obwohl ich auch nichts dagegen hätte. Aber was wir in den letzten 16 Jahren unter Unionsregierung gesehen haben und Union und FDP jetzt fleißig weiterbetreiben, ist nicht Maßhalten, sondern Arbeitsverweigerung und Fortschrittsblockade.
Meinetwegen müssen wir nicht 2045 CO2-neutral sein, wenn das deutsche Volk das nicht will. Aber Deutschland ist nun mal für einen gewissen Anteil des menschenemittierten CO2 verantwortlich und damit wir als Menschheit diese Herausforderungen meistern, muss jeder seinen Anteil leisten, auch Deutschland. Größere Ansprüche habe ich nicht und mehr wäre afaik auch nicht drin, wenn wir zu 100 Prozent das Grüne Wahlprogramm umsetzen würden.

Im Übrigen bin ich der Letzte, der was dagegen hat, das primär über den CO2-Preis zu regeln. Ich bin aber sehr sicher, dass du und deine Gesinnungsgenossen sehr wohl was gegen die CO2-Preise hätten, die herauskämen, wenn man auch nur das 2-Prozent-Ziel ernstnehmen würde. Mir ist im Wesentlichen egal, wie wir es machen. Wenn mir jemand seriös und glaubwürdig vorrechnet, dass die beste Strategie wäre hier jedes Jahr 2 AKWs hochzuziehen, bitte schön. Aber drum herum kommen wir nun mal nicht und worüber dem Michel gerade die Hutschnur platzt, ist hochgradig lächerlich.
 
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Die Regierung soll erstmal mehr Windräder bauen, bevor Kram verboten wird. Wenn genug sauberer Strom billig zur Verfügung steht, kommt der Rest von alleine.
Wo 300 Milliarden Sondervermögen für regenerative Energien?
 
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Deutschland hat seit Mitte der 70er sukzessive seinen CO2-Ausstoß reduziert, während die ganze Welt außerhalb Europas fröhlich rausballert was geht. Länder wie Vietnam oder Südkorea haben seit den 80ern ihren Ausstoß mehr als verzehnfacht, stellenweise verzwanzigfacht, die Welt ihren Ausstoß seit 1980 fast verdoppelt.

Deutschland leistet seinen Beitrag und würde man die Atomfrage politisch anders handhaben als so ziemlich der Rest der Welt, dann wäre man sogar noch viel weiter.
Bitte aber dabei die Verlagerung von Energieintensiver Schwerindustrie nach China + Co nicht vergessen. Ja wir haben unseren CO2 Ausstoß gesenkt, aber eben auch weil andere für uns jetzt billiger Herstellen. Diesen Ländern dann massiven CO2-Ausstoß vorzuwerfen ist auch etwas bigott.
 

Gustavo

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Die Regierung soll erstmal mehr Windräder bauen, bevor Kram verboten wird. Wenn genug sauberer Strom billig zur Verfügung steht, kommt der Rest von alleine.
Wo 300 Milliarden Sondervermögen für regenerative Energien?

Tut sie ja auch. Für Autos. Aber wenn Heizungen 25 Jahre und länger laufen sollen, muss man es entweder jetzt verbieten oder ihr macht den netten grünen Robert eben sehr wütend und er kommt und reißt eigenhändig die neue Gastherme raus. Deutschlands Optionen 2023. Danke Merkel. :troll:


Hab übrigens neulich das erste Mal Zahlen für den Verkauf von Gasthermen im ersten Quartal 2023 gesehen. 14 Prozent plus, ob man da jetzt wirklich von einem "run" reden kann?
 
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Vereinfacht gesagt, aber ich sehe das ähnlich, Stirling.
Der Energiesektor hat co2 technisch so viel Gewicht in diesem Land, da finde ich es durchaus frech in das privateste der Bürger, nämlich deren Haus/Wohnung reinzuregieren, während die Kohlekammern noch ballern.

Ich hätte das Gebäudeenergiegesetz mitgetragen wenn die Vorgabe 65% Erneuerbare Energien ab 2024 für jeden Neubau gelten würde, das rückwirkende reinpfuschen in eine Bausubstanz, die nie für Wärmepumpentechnik gedacht war ist aber übergriffig und verunsichert vollkommen unnötig die Bürger.

Die Grünen können einfach keine Kommunikation. Die flapsige Zunge von Plapperlena hat schon die Kanzlerschaft gekostet
 
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Bitte aber dabei die Verlagerung von Energieintensiver Schwerindustrie nach China + Co nicht vergessen. Ja wir haben unseren CO2 Ausstoß gesenkt, aber eben auch weil andere für uns jetzt billiger Herstellen. Diesen Ländern dann massiven CO2-Ausstoß vorzuwerfen ist auch etwas bigott.
Ich werfe China nichts vor, halte von dieser mitteleuropäischen Arroganz, dass "die" jetzt für "uns" herstellen und wir einfach nur unser Co2 outgesourced haben, aber ebenfalls nichts. Wir sind 80 Mio alte Langnasen.

Die Schwellen- und Entwicklungsländer Asiens sind hungrig, die haben Bock auf Konsum. Alleine Chinas Mittelschicht ist jetzt schon größer als die ganze deutsche Bevölkerung und ich verstehe es voll und ganz wenn diese Menschen jetzt auch mal an der Reihe sein wollen. Also löst euch bitte vom Mantra, "wir" wären die "Bösen" und der alleinige Grund für deren Co2 Ausstoß. In China + Südostasien + Japan wohnen rund 2 Milliarden Menschen , Deutschland ist nicht mal unter den Top5 Handelspartnern Chinas, afaik sogar hinter Vietnam. Asien ist dran und fordert seinen Platz an der Sonne..und der ist nun mal Co2 intensiv
 
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Außerdem wird Geoengineering unsere Probleme lösen.
 

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Ich hätte das Gebäudeenergiegesetz mitgetragen wenn die Vorgabe 65% Erneuerbare Energien ab 2024 für jeden Neubau gelten würde, das rückwirkende reinpfuschen in eine Bausubstanz, die nie für Wärmepumpentechnik gedacht war ist aber übergriffig und verunsichert vollkommen unnötig die Bürger.

Ich nehme an du trollst hier bloß, aber falls nicht wüsste ich gerne, was du glaubst wie groß der Teil der Bevölkerung bis 2045 so ist, die dann in Neubauten (2024 und später) wohnt.

€dit:

Außerdem wird Geoengineering unsere Probleme lösen.

Warum Autobahnen ausbauen statt auf Technologieoffenheit zu setzen und auf fliegende Autos zu hoffen?
 
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Vereinfacht gesagt, aber ich sehe das ähnlich, Stirling.
Der Energiesektor hat co2 technisch so viel Gewicht in diesem Land, da finde ich es durchaus frech in das privateste der Bürger, nämlich deren Haus/Wohnung reinzuregieren, während die Kohlekammern noch ballern.
Prämissen:
Deutschlands CO2-Budget passt zu x-Grad-Ziel mit x zwischen 1,5 und 2.
Freies heizen für freie Bürger.
CO2-Reduktion soll allein über CO2-Preis erreicht werden.

Was schätzt du, wie sich der CO2-Preis dann zwischen 2025 und 2045 entwickeln würde?
Für wie viele Bürger, meinst du, würde sich eine neu eingebaute Gasheizung in diesem Zeitraum noch lohnen?
 
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Ich nehme an du trollst hier bloß, aber falls nicht wüsste ich gerne, was du glaubst wie groß der Teil der Bevölkerung bis 2045 so ist, die dann in Neubauten (2024 und später) wohnt.
Keine Ahnung.
Afaik sind knapp 50% der deutschen Wohnbausubstanz vor 1980 entstanden.

In vielen Fällen dürfte es da ohnehin zum Abriss und zum Neubau kommen, gerade wenn die energetische Sanierung in keinem Verhältnis mehr steht
 
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Was schätzt du, wie sich der CO2-Preis dann zwischen 2025 und 2045 entwickeln würde?
Für wie viele Bürger, meinst du, würde sich eine neu eingebaute Gasheizung in diesem Zeitraum noch lohnen?
Ich bin kein Prophet. Bist du einer?

Dürfen mündige Bürger in einem westeuropäischen Rechtsstaat nicht mehr selbst die Erfahrung machen ob sich das lohnt?
 

Gustavo

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Keine Ahnung.
Afaik sind knapp 50% der deutschen Wohnbausubstanz vor 1980 entstanden.

In vielen Fällen dürfte es da ohnehin zum Abriss und zum Neubau kommen, gerade wenn die energetische Sanierung in keinem Verhältnis mehr steht

Preis von Wärmepumpen geht in den nächsten Jahren runter. Bauzinsen sind aktuell hoch und werden es wohl auch erst mal bleiben. Die Wohnkosten für alternative Optionen zum Wohnen sind stark gestiegen und würden explodieren, wenn haufenweise Leute ihre Häuser nicht mehr sanieren könnten und umziehen müssten. Baubranche wird absehbar mit Gebäudesanierung schon teilweise ausgelastet sein. Nie im Leben geht die Rechnung zugunsten von "ich saniere mein altes Haus nicht, weil ich eine Wärmepumpe einbauen muss" aus für 95+% der Bevölkerung.
 
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