Elon Musk ist mMn ähnlich wie Steve Jobs. Eine Genie des Verkaufens. Und er hat ohne Zweifel auch schon Dinge getan, die der Menschheit großen Nutzen gebracht haben, v.a. SpaceX sehe ich positiv (bis auf den Weltraumtourismus, aber hey, der bringt Geld). Musk hat - ähnlich wie Jobs - mehrmals erkannt, wo massives Wachstum bevorsteht. Das ist eine Leistung.
Soziale Netzwerke schlittern grade in so ne Art Identitätskrise. Facebook ist quasi schon tot, das Metaverse wird der funkelnde Grabstein. Instagram läuft ok, aber leidet darunter, dass die Jugend lieber auf TikTok abhängt. TikTok ist im Kern chinesische Spyware, die wie eine Skinnerbox funktioniert. Und Twitter ist sowas wie ein Marktplatz, auf dem es nicht einen, sondern Millionen von Marktschreiern gibt. Wenn Musk nun weniger Moderation auf Twitter will, dann öffnet das v.a. den Trollen die Tür. Man darf nicht vergessen, wie leicht sich Menschen manipulieren lassen, bzw. wie unfähig Menschen sind, Quellen zu überprüfen. Wobei Twitter sicher keine Plattform für den Normalbürger ist, sondern eher ein vorgelagerter Meinungsmacher.
Trump hat Twitter z.B. wie eine Klowand benutzt und damit großen Erfolg gehabt. Die Medien haben jeden seiner Tweets ausgeschlachtet, egal wie hirnverbrannt er war. Präsenz ist wichtiger als Inhalt. Insofern spielte Twitter schon eine maßgebliche Rolle bei Trumps Aufstieg.
Insgesamt sehe ich die Entwicklung der Online-Medien ziemlich kritisch. Die Devise lautet, Content möglichst algorithmenoptimiert und byte-sized rauszukotzen. Alles, was komplexer ist, verschwindet hinter Paywalls. Twitter hat von allen sozialen Netzwerken mMn noch den größten Nutzen, weil dort prinzipiell dezentral Nachrichten gepostet werden können. Es hat schon nen Grund, warum Autokraten eher Schiss vor Twitter haben. Gleichzeitig lässt sich Twitter hervorragend als Desinformationsschleuder missbrauchen. Und dieses Dilemma wird auch ein Musk nicht aus der Welt schaffen können.