Elon kauft Twitter

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Der Hightech-Milliardär Elon Musk (53) hat den Wahlkampf des Rechtspopulisten Donald Trump (78) mit mehr als 270 Millionen Dollar unterstützt – und ist damit der größte Geldgeber in der Geschichte der US-Politik.
Trump hat den Chef des Elektroautobauers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX mit der Leitung einer neuen Abteilung für effizientes Regieren beauftragt.

:rofl2: schön das pöstchen gekauft. make murica great again!

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parats'

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Ganz rational betrachtet dürften ihm die ~250m USD ersten nicht weh tun und zweitens mehr return generieren. Aber jo, eigentlich bitter. Würde auch mal stark davon ausgehen, dass deren Liebe keine 2 Jahre hält.
 

Gustavo

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Ganz rational betrachtet dürften ihm die ~250m USD ersten nicht weh tun und zweitens mehr return generieren. Aber jo, eigentlich bitter. Würde auch mal stark davon ausgehen, dass deren Liebe keine 2 Jahre hält.

Es gibt ein ganzes bekanntes Paper von vor 20 Jahren, dessen Titel lautete "Why is there so little money is US politics?", wo genau die Frage gestellt wurde. Die Lösung für die Autoren war, dass Spenden tatsächlich als Konsumgüter angesehen werden sollten, nicht als Versuch der (individuellen) Einflussnahme als eine Art quid pro quo. Den kann man allerdings heute in die Tonne treten, denn Trump macht ja keinen Hehl daraus, dass das genau ist, wie er sich "Politik" vorstellt.


schön das pöstchen gekauft. make murica great again!

Bei "DOGE" würde ich tatsächlich mal abwarten. Könnte sein dass daraus was wird, aber meine Vermutung wäre eher das wird das Department für kleine Brüder die auch "Mitspielen" dürfen aber ohne dass ihr Controller wirklich in die Konsole eingesteckt wurde.
 

Das Schaf

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Bei "DOGE" würde ich tatsächlich mal abwarten. Könnte sein dass daraus was wird, aber meine Vermutung wäre eher das wird das Department für kleine Brüder die auch "Mitspielen" dürfen aber ohne dass ihr Controller wirklich in die Konsole eingesteckt wurde.
Weiß nicht. In der Theorie könnte das was werden.
Aber ist auch in den USA ja so schön der Fall dass jeder das schon angehen wollte.
Aber die Realität ist bei denen ja auch nicht anders als bei uns. Wenn du jemandem Geld streichen willst dann ist er dagegen.
Und wenn es für dummes Zeug ist.
Und beim Gelder streichen muss der Senat auch mitreden. D.h. es wird eher mau
 
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Für jemand, der immer gerne als "Businessgenie" beworben wird, kommt mir ein wenig arg kurz, dass die meisten gesunden Firmen ihren Wert steigern, wenn sie die Arbeitskosten reduzieren ohne dass es dem Produkt schadet. "Seltsamerweise" ist bei Musks Twitter der Wert um 80% gefallen, seit er übernommen hat.
Er hat halt zwei verschiedene Dinge gemacht.

1) Arbeitskosten stark reduziert
2) Die politische Ausrichtung und die öffentliche Kommunikation geändert

Ersteres hat sehr gut funktioniert. Entgegen aller Unkenrufen, dass das jetzt crashen würde, läufts stabil, ist für den User schneller geworden und sie sind sogar innovativer was technische Features angeht.
Zweiteres hat business-seitig brutal geschadet.

Die zwei hängen noch ein wenig damit zusammen, dass er die Moderationsteams rausgeknallt hat. Den Teil der Arbeitskosten hätte es vermutlich gebraucht, um den Umsatz zu halten. Elon hat aber eh ganz klar nicht das Ziel Twitter als gewinnorientierte Firma zu betreiben oder den Wert zu steigern. Da das überhaupt nicht das Ziel ist, ists dann auch nicht sinnvoll ihn da dran zu messen, dass er das nicht erreicht.
 
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Und beim Gelder streichen muss der Senat auch mitreden. D.h. es wird eher mau
Ist das so, dass der Senat da mitreden muss? Ich hab da am Rande diese Debatte mitbekommen, dass der Senat zwar das Geld spricht, aber der Präsident es dann einfach nicht ausgeben kann. Juristisch ist das wohl kompliziert, aber ganz konkret seh ich nicht, was Trump davon abhält, das einfach zu tun. Wenn der Senat xx bn für Department xy spricht, aber Trump macht das Department einfach zu und gibt kein Geld aus. Was passiert dann?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Weiß nicht. In der Theorie könnte das was werden.
Aber ist auch in den USA ja so schön der Fall dass jeder das schon angehen wollte.
Aber die Realität ist bei denen ja auch nicht anders als bei uns. Wenn du jemandem Geld streichen willst dann ist er dagegen.
Und wenn es für dummes Zeug ist.
Und beim Gelder streichen muss der Senat auch mitreden. D.h. es wird eher mau


Der Punkt ist, dass alle diese Debatten immer wieder geführt wurden. Spätestens seit Clinton haben die Republikaner immer versucht, demokratische Präsidenten mit dem drohenden Staatsbankrott zu erpressen, um Mittelkürzungen zu erzwingen. Und jeder demokratische Präsident hat es darauf ankommen lassen und ultimativ war den Republikanern klar, dass sie sich politisch ruinieren würden, wenn sie anfingen ernsthaft Geld aus dem Budget zu kürzen, das an die Mittelschicht oder ans Militär geht. Dummerweise ist das hauptsächlich, wofür die USA Geld ausgeben. Dass das jetzt ausgerechnet unter einem republikanischen Präsidenten gehen soll halte ich für ausgeschlossen.


Er hat halt zwei verschiedene Dinge gemacht.

1) Arbeitskosten stark reduziert
2) Die politische Ausrichtung und die öffentliche Kommunikation geändert

Ersteres hat sehr gut funktioniert. Entgegen aller Unkenrufen, dass das jetzt crashen würde, läufts stabil, ist für den User schneller geworden und sie sind sogar innovativer was technische Features angeht.
Zweiteres hat business-seitig brutal geschadet.


Kann dir aus persönlichen Kontakten zu Leuten, die bei Twitter gearbeitet haben, sagen dass die das dort nicht so positiv sehen. Die drei großen Punkte, die ich da gehört habe:
- Er konnte sich das leisten, weil ein großer Teil der Code-Seite auf H1B-Visas in den USA sind. Die können ihren Arbeitsplatz de facto nicht wechseln und müssen den Scheiß trotz enormen Arbeitspensum mitmachen. In einem kompetitiven Markt hätte er längst niemanden mehr, der seinen Kram am Laufen halten will, weil kaum jemand bereit ist für handelsübliche Valley-Gehälter ein Mehrfaches der Arbeit zu machen.
- Er hat das Moderationsteam gefeuert respektive ein neues eingestellt, das unfähig ist respektive das Anweisungen hat, die die Seite in den Augen von potenziellen Werbekunden toxisch macht.
- Er hat das Marketing-Team rausgeworfen und jetzt weiß dort niemand mehr, wie man Kunden gewinnt und die sind mehr oder weniger darauf angewiesen dass Leute zu ihnen kommen und ihnen sagen "hey, wir würden gerne bei euch werben".

Dass das insgesamt ein "Erfolg" ist halte ich für weit hergeholt.


Ist das so, dass der Senat da mitreden muss? Ich hab da am Rande diese Debatte mitbekommen, dass der Senat zwar das Geld spricht, aber der Präsident es dann einfach nicht ausgeben kann. Juristisch ist das wohl kompliziert, aber ganz konkret seh ich nicht, was Trump davon abhält, das einfach zu tun. Wenn der Senat xx bn für Department xy spricht, aber Trump macht das Department einfach zu und gibt kein Geld aus. Was passiert dann?

Nein, kann er nicht. Das nennt sich Impoundment und früher wurde das als Teil der Verfügungsgewalt des Präsidenten gesehen, das wurde allerdings in den 1970ern einstimmig vom Supreme Court gekippt. Heute würde der Präsident verklagt und das Geld müsste ausgeschüttet werden, außer der Supreme Court wäre bereit, seine Rechtsprechung in dem Fall vollständig umzuwerfen. Das halte ich allerdings für unwahrscheinlich, denn das würde de facto die Gewaltentrennung effektiv aufheben. Impoundment ist als Werkzeug stark auf funktionierende Normen angewiesen, d.h. der Präsident hält das Geld wirklich nur zurück wenn es einen vernünftigen sachlichen Grund gibt, nicht etwa weil es ihm politisch nicht in den Kram passt. Davon, dass die Voraussetzungen dafür heute noch vorliegen, kann man sicher nicht mehr ausgehen.
 
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Nein, kann er nicht. Das nennt sich Impoundment und früher wurde das als Teil der Verfügungsgewalt des Präsidenten gesehen, das wurde allerdings in den 1970ern einstimmig vom Supreme Court gekippt. Heute würde der Präsident verklagt und das Geld müsste ausgeschüttet werden, außer der Supreme Court wäre bereit, seine Rechtsprechung in dem Fall vollständig umzuwerfen. Das halte ich allerdings für unwahrscheinlich, denn das würde de facto die Gewaltentrennung effektiv aufheben. Impoundment ist als Werkzeug stark auf funktionierende Normen angewiesen, d.h. der Präsident hält das Geld wirklich nur zurück wenn es einen vernünftigen sachlichen Grund gibt, nicht etwa weil es ihm politisch nicht in den Kram passt. Davon, dass die Voraussetzungen dafür heute noch vorliegen, kann man sicher nicht mehr ausgehen.
Danke für die Erklärung, dazu habe ich noch eine Folgefrage, wie das dann praktisch abläuft.

Mal als Beispiel, das zu erwarten ist: die FAA hat ein Budget von ~20bn und ~45k Angestellte. Jetzt sagt der Elon dem Donald, alles ausser Luftraum überwachen brauchts nicht und der Donald schmeisst 40k Leute raus und ab dann geben die nur noch 5bn aus.

Dann wird geklagt. Dann sagt der Supreme Court geht nicht klar, Geld muss ausgegeben werden. Was genau passiert dann? Die 40k Leute sind dann schon längst gefeuert. Bis man die alle wieder eingestellt hat, vergehen Jahre. Und das auch nur wenn der FAA Chef mitmacht, der Donald kann dem auch einfach sagen, er soll die Stellen nur ganz langsam wieder besetzen.

Ist ne ernstgemeinte Frage: was haben die Gerichte bzw. der Supreme Court für Mittel und Methoden haben um die Exekutive zu zwingen etwas zu tun? Normalerweise ists immer andersrum. Eine Behörde macht irgendwas wozu ihr die gesetzliche Grundlage fehlt und dann sagen die Gerichte ihr dürft das nicht, lasst es bleiben. Wenn die Behörde es dann trotzdem nicht bleiben lässt machen die handelnden Personen sich individuell strafbar, deshalb klappt das. Aber andersrum, also wenn die einfach nichts tun, ist das für mich nicht so offensichtlich. Bei Nichtstun gibts nicht die gleiche offensichtliche strafrechtliche Handhabe gegen Einzelpersonen, oder etwa doch und wie läuft das?
 
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