Killer Is Dead
Ich weiß noch nicht so recht wie ich das Spiel insgesamt einstufen soll. Es ist ein halber Spectacle Fighter, so wie beispielsweise auch MGR. Gameplaymäßig haben die Spiele auch recht viel gemeinsam: Das Kombosystem ist lächerlich simplistisch, Hauptaugenmerk liegt auf Ausweichen und Kontern (wobei Kontern (wie in MGR auch) quasi den meißten Schaden durchdrücken kann), man kann 'nen Balken aufladen um dann einzelne Gegner instatan auseinanderzuschneiden, Großteil der Bosse sind Humanoid (mit krassen Ausnahmen, zum Beispiel eine ich-bewusste Lokomotive). Insgesamt wirkt es aber schon wesentlich weniger ausgeklügelt als das Gameplay in MGR.
Die Story und Charaktere sind erstmal abgedreht cool. Man arbeitet für eine NGO in der nahen Zukunft, die Exekutionsaufträge an Mördern und Dieben durchführt. Bis man dann ab der vierten Mission oder so realisiert, dass das ganze Spiel ein vollkommen absurdes surrealistisches Ausstellungsstück ist. "Irgendein Typ" "klaut den Mond", abgesehen von so Knallern wie einer wildgewordene Lokomotive gibt's dann auch noch den ausserirdischen Colonel Sanders der in einer fliegenden Untertasse davondüßt (und die Erde klaut), Zombiebach klaut die Ohren von Musikern um der Menschheit seine Untotenagenda effektiver aufdrängen zu können, Vampire, Einhörner, lebende Tätowierungen, irgendwelche Abschleppmissionen wo man an 'ner Bar sitzt und mit 'ner Röntgenbrille durch's auf die Unterwäsche gucken die Frauen geil macht, der Protagonist ernährt sich sein Lebtag nur von weichgekochten Eiern die aus irgendeinem Grund (oder halt auch ohne Grund) die Form von Spiegeleiern haben, und die vierte Wand wird sowas von brutalst durchtreten dass die Akteure gefühlt hinter dem Publikum sitzen.
Eine Interpretation spare ich mir mal, zumal man vermutlich tausende Dinge in dem Spiel sehen kann.
Wie die Story und das Gameplay im Bezug auf die "Serie" sind (Killer7, No More Heroes), kann ich überhaupt nicht einschätzen, weil ich letzteres garnicht, und ersteres mal vor 15 Jahren für 20 Minuten gespielt habe.
Das Gameplay bezeichne ich hier einfach mal als unterdurchschnittlich für das Genre. Aber ich würde schon sagen, dass der "Trip" im Bezug auf alles Andere das Teil durchaus für so manch einen empfehlenswert macht. Hab' es damals vor 4-5 Jahren gekauft (weil Spectacle Fighter) und dann aber nur kurz angeschnitten, weil das Gameplay zu wünschen übrig lässt; Aber nun bin ich richtig froh, dass ich mir mal die Zeit genommen habe, es durchzuspielen.