Die Unis brennen..

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Yay Lehramt-Buddy

Hier in Osnabrück lagen "Dagegen demonstrieren wir"-Flyer aus, auf denen stand neben einigen tatsächlich validen Punkten folgende Aussage: "Es gibt nicht genug Ausbildungsplätze, durch das Bachelor-System wird studieren zum Stress".

Stress! Im Studium! Das kann jawohl nicht wahr sein, wo sind die Molotov-Cocktails :|
 

Benrath

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Wie soll jemand, der dieses Geld eigentlich nicht hat, zehntausende Euro in eine Universitätsausbildung stecken, die ihn zwar zu einem überaus gebildeten Menschen macht, ihm aber keinen hochbezahlten Job einbringt?

und was ist der sinn eines menschen der zwar unglaubich gebildet ist aber damit nichts anfangen kann? das würde ich als Fachidioten bezeichnen.

Bildung ohne jeden zweck ist für mich auch kein gesellschaftsziel.
 

tossuser87

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Yay Lehramt-Buddy

Hier in Osnabrück lagen "Dagegen demonstrieren wir"-Flyer aus, auf denen stand neben einigen tatsächlich validen Punkten folgende Aussage: "Es gibt nicht genug Ausbildungsplätze, durch das Bachelor-System wird studieren zum Stress".

Stress! Im Studium! Das kann jawohl nicht wahr sein, wo sind die Molotov-Cocktails :|

Ja, das Problem dieses Protests ist eindeutig die Glaubwürdigkeit. Ich würde vielleicht sogar mitmachen, wenn ich hier in Heidelberg nicht nur die langhaarigen verlausten Hippieopfer "protestieren" (morgens saufen) sehen würde.

Übrigens, ich werde meine Kinder an ne Privatschule schicken. Habe nun schon von mehreren Stellen gehört, dass seit dem Bachelor die Quote an Lehramtsstudenten um das 2-, teilweise 3-4-fache angestiegen sei. Wenn man sich nun überlegt, wieviele unmotivierte und pädagogisch komplett unfähige Menschen schon zu meiner Schulzeit Lehrer waren, will ich gar nicht wissen, wie das in 5-10 Jahren aussieht.
 

Didier

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Was eine Logik. Mehr Lehramtsstudenten führt ja wohl zweifelsfrei zu besseren Lehrern, da die Schulen dann auswählen können und nicht jeden nehmen müssen.

Ansonsten kann ich dieses ganze Gerede von der ach so tollen freien Entfaltung, freiem akademischem Arbeiten, Innovation und so weiter, die vom Bachelor komplett zerstört wird mittlerweile nicht mehr hören. Die Diskussion geht komplett an der Realität vorbei. Meine Studenten sind mit dem wenig Freiheit, das wir ihnen geben schon komplett überfordert. Kein einziger ist auch nur ansatzweise in der Lage ein vernünftiges Thema für eine Bachelorarbeit vorzuschlagen und wenn man ihnen keinen unmittelbaren Druck macht arbeiten sie sowieso nicht.

Wenn ich da etwas von Innovationsgeist von Studenten im 5. Semester lese kann ich nur lachen. Selbst die meisten Doktoranden sind mit ihrer Freiheit überfordert und können keine 3 vernünftigen Schritte ohne ihren Betreuer gehen.
 
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Es gibt so viele Beispiele dafür, wie völlig abstrakte Konzepte, die auf den ersten und zweiten Blick keinerlei praktischen Nutzen hatten, später sich als genau das herausstellen: Unpraktisch und abstrakt.

Man beachte die zwingende Logik:

Weil manche Erkenntnisse unpraktisch sind, und andere praktisch, ist es am sinnvollsten, gar nicht mehr in Grundlagenforschung zu investieren um beides zu vermeiden.
 
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Ansonsten kann ich dieses ganze Gerede von der ach so tollen freien Entfaltung, freiem akademischem Arbeiten, Innovation und so weiter, die vom Bachelor komplett zerstört wird mittlerweile nicht mehr hören. Die Diskussion geht komplett an der Realität vorbei. Meine Studenten sind mit dem wenig Freiheit, das wir ihnen geben schon komplett überfordert. Kein einziger ist auch nur ansatzweise in der Lage ein vernünftiges Thema für eine Bachelorarbeit vorzuschlagen und wenn man ihnen keinen unmittelbaren Druck macht arbeiten sie sowieso nicht.

Wenn ich da etwas von Innovationsgeist von Studenten im 5. Semester lese kann ich nur lachen. Selbst die meisten Doktoranden sind mit ihrer Freiheit überfordert und können keine 3 vernünftigen Schritte ohne ihren Betreuer gehen.
Diese Leute haben das Ausbildungsziel offensichtlich verfehlt.
 

tossuser87

Guest
Was eine Logik. Mehr Lehramtsstudenten führt ja wohl zweifelsfrei zu besseren Lehrern, da die Schulen dann auswählen können und nicht jeden nehmen müssen.

Was in den kommenenden Jahren ohnehin der Fall gewesen wäre, angesichts des Durchschnittsalters.
Pädagogische Fähigkeiten sind leider Gottes kaum messbar, auch im Referendariat nicht, daher entscheiden die Noten. Und denen ist es recht egal, ob du das Studium aus dem Wunsch heraus Lehrer zu werden gewählt hast, oder doch eher um dem Bachelor zu entgehen und nach dem Staatsexamen umzusatteln (was viele dann doch nicht tun, da die Aussicht auf Beamtenstatus + Geld verdienen wohl doch zu verlockend ist).

Kurzum, es wird einfach die Quote derer erhöht, die wenig Lust haben. Ich persönlich kenne Unmengen an Leuten, die ihre Wunschfächer auf LA studieren und selbst sagen, sie hätten eigtl. keine Lust auf den Beruf an sich, werden es aber wohl als kleineres Übel hinnehmen.
 
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Das macht deine Aussage aber auch nicht unbedingt schlüssiger. Warum führt ein Anstieg der Studentenzahlen unbedingt dazu, dass es verhältnismäßig mehr schlechte Studenten gibt? Vielleicht geben sich die kompetenten LA-Studenten nur nicht mit dir ab :p
 

Clawg

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Übrigens, ich werde meine Kinder an ne Privatschule schicken.
:love:

Denn das freie akademische Arbeiten wie es ursprünglich gedacht war (und auch in den Innovationsgeist der Uni ausgemacht hat)
Was ist denn für dich "ursprünglich" im Bezug auf die Institution "Universität"?
"Ursprünglich" waren Universitäten zur Ausbildung von Beamten (bzw. kaiserliche Rechtsgelehrte), als Gegenpol zu den Kirchen. Forschung an Universitäten gibt es wohl erst seit ~150 Jahren.

Im Übrigen frage ich mich, was denn von Studenten so alles für Innovationen vorangetrieben werden. Ein Gros der Forschungsarbeit passiert nach dem eigentlichen Studium.

Und was ist mit den anderen?
Die USA sind ein hochindustrielles Land, es gibt keinen natürlichen Grund, dass dort jemand arm sein muss. Wirtschaftlich wird es halt vom Staat ausgenommen.

Dass staatliche Intervention immer alles verschlechtert, ist auch eine hübsche Theorie von dir. Allein, auch dafür fehlt jeder Beleg.

Wenn du den empirischen Beleg haben möchtest, kann ich nur auf studierte Ökonomen verweisen, die versuchen das empirisch nachzuweisen.

Wie soll jemand, der dieses Geld eigentlich nicht hat, zehntausende Euro in eine Universitätsausbildung stecken, die ihn zwar zu einem überaus gebildeten Menschen macht, ihm aber keinen hochbezahlten Job einbringt?
Am besten garnicht.

Allerdings halte ich pragmatisch dagegen, dass der Staat dieses Geld sowieso ausgibt. Es geht mehr um die Frage, wofür es ausgegeben wird. Und da gehört Bildung für mich zu den wichtigsten Zielen.
Ich bin auch gegen all die anderen Staatsprojekte.

Es geht mehr um die Frage, wofür es ausgegeben wird. Und da gehört Bildung für mich zu den wichtigsten Zielen.
Nochmal deutlich gesagt: Dein System steht, so moralisch überlegen es sein mag, politisch überhaupt nicht zur Debatte.
"Es geht mehr um die Frage, welches Land wir angreifen. Und da gehört LandX für mich zu den wichtigsten Zielen.
Nochmal deutlich gesagt: Eine Defensivarmee steht, so moralisch überlegen sie sein mag, politisch überhaupt nicht zur Debatte."

Hast du nie darüber nachgedacht, deine Haltung etwas mehr auf die Realität zu beziehen?
In jeder freien Minute denke ich darüber nach. Nur verstehen wir wohl von Realität etwas unterschiedliches. Ich sehe nicht, wie ich langfristig dadurch ein besseres Leben erlangen kann, wenn ich anderen Leuten befehle, wie sie ihr Geld auszugeben haben.

Dann hättest du vielleicht eine größere Chance, jemals etwas zu verändern.
Ich sehe nicht, wie ich durch Kompromisse bezüglich der Propagierung von Prinzipien etwas verbessern könnte.

Du lebst nun mal in dieser Welt. Es kann doch für jemanden mit deiner Intelligenz nicht erstrebenswert sein, mit Meinungen durchs Leben zu gehen, die sich auf die Wirklichkeit niemals praktisch anwenden lassen. Wie vernünftig kann das schon sein?
Jemand "mit meiner Intelligenz" sollte lieber Diktator werden und über das Leib und Leben anderer gegen deren Willen bestimmen? Nein, danke.

Du hast gesagt Grundlagenforschung sei wertlos ('nicht wichtig') so lange sie nicht anwendungsorientiert ist (i.A. der Fall), dagegen wehre ich mich entschieden.

Grundlagenforschung ist toll, dann aber bitte privat finanziert. Ich habe im Hinterkopf gehabt, dass jegliche nicht-private Grundlagenforschung nicht anwendungsorientiert ist und jede private "Grundlagenforschung" anwendungsorientiert ist.
Grundlagenforschung ist ein Risikoprojekt, genau wie eine jahrelang geplante Bohrung nach Öl, (früher) Entdeckungsfahrten mit dem Schiff, Entwicklung neuer Prototypen usw.
Wenn theoretische Grundlagenforschung vom Staat finanziert wird, warum dann nicht auch risikoreiche Bauprojekte ohne bekannte Aussichten auf Erfolg? Ist genau dasselbe. Das Risiko sollte nicht der Staat, sondern jemand übernehmen, der über sein eigenes Geld etwas besser wacht als der Staat, idealerweise der Eigentümer des Geldes.

Hier besteht dann außerdem das 'Problem' (im Sinne von Fortschritt) dass kaum eine Firma Geld für solche sehr langfristigen Projekte investieren wird (nenne Gegenbeispiele), denn erstens ist sehr vage welche Erkenntnisse zu Stande kommen werden, ob sich mit den Erkenntnissen jemals Profit machen lassen wird, und zu guter letzt wird eine Firma immer noch von Menschen geführt die auch in Bezug auf ihr eigenes Leben und ihren eigenen Wohlstand völlig zu Recht kurzfristiger denken (müssen). Aber eine Firma ist auch keine Universität.
An irgendeinem Punkt lohnt es sich für eine Firma einfach, in einen bisher unerforschte Bereich vorzudringen. Vielleicht erst dann, wenn die Zeit reif ist, wer weiß.

Letztlich ist jede Firma Nutznießer der Überlegungen der Theoretiker an den Universitäten, unternehmensintern findet dann meist die spezifischere Umsetzung bezüglich einer Anwendung statt.
Prima, dann wird ja jede Firma bereit sein, dafür zu zahlen. Firmen aus einer Sparte könnten sich zusammenschließen und gemeinsame Technologien und Patente entwickeln (wie es jetzt auch gemacht wird).

Man beachte die zwingende Logik:
...
Man betrachte den Diskussionsverlauf. Das war ein Gegenargument auf der selben Höhe.
 

shaoling

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"Es geht mehr um die Frage, welches Land wir angreifen. Und da gehört LandX für mich zu den wichtigsten Zielen.
Nochmal deutlich gesagt: Eine Defensivarmee steht, so moralisch überlegen sie sein mag, politisch überhaupt nicht zur Debatte."
Wenn ich entweder A oder B fordere, ist C keine konstruktive Antwort, ja. Politik ist die Kunst des Machbaren, nicht des Wünschbaren. Und deine Vorstellungen sind genauso utopisch wie ein ethisch unantastbarer Anarchismus.

Was deine Ökonomen angeht, so gibt es immer 100 Ökonomen, die das Gegenteil behaupten. Hier haben wir ein deutliches Patt.
 
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Lustigerweise bevorzugen sie sogar Leute mit Diplom, da die Personaler mehr Erfahrung mit diesem Abschluss haben. :)

dazu habe ich übrigens vor ein paar woche eine studie gesehen in der ziemlich klar herauskam, dass master und diplom wohl ziemlich gleich angesehen werden.
wenn ich später zeit hab, suche ich das mal raus.
 
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Ansonsten kann ich dieses ganze Gerede von der ach so tollen freien Entfaltung, freiem akademischem Arbeiten, Innovation und so weiter, die vom Bachelor komplett zerstört wird mittlerweile nicht mehr hören. Die Diskussion geht komplett an der Realität vorbei. Meine Studenten sind mit dem wenig Freiheit, das wir ihnen geben schon komplett überfordert. Kein einziger ist auch nur ansatzweise in der Lage ein vernünftiges Thema für eine Bachelorarbeit vorzuschlagen und wenn man ihnen keinen unmittelbaren Druck macht arbeiten sie sowieso nicht.

Wenn ich da etwas von Innovationsgeist von Studenten im 5. Semester lese kann ich nur lachen. Selbst die meisten Doktoranden sind mit ihrer Freiheit überfordert und können keine 3 vernünftigen Schritte ohne ihren Betreuer gehen.

lol genauso kannste schreiben: "Ich habe als Ausbilder versagt, daher sind meine Studenten jetzt unselbstständige Deppen."
Wenn "deine" Studenten im 5ten Semester nicht selbstständig denken können, dann hat die Lehre versagt und nicht der Student. Fass dir mal an die eigene Nase.
 

Didier

Guest
Das ist ein anderes Thema. Bisher habe ich nur die empirische Beobachtung formuliert, dass kein Student vor der Masterarbeit auch nur ansatzweise in der Lage ist sich akademisch selbstständig zu bewegen.

Nun kann das natürlich verschiedene Gründe haben. Du behauptest es läge an schlechter Lehre. Sicherlich möglich - auch wenn meiner Meinung nach Lehre dazu bestimmt ist Wissen zu vermitteln und nicht zu erziehen. Aber wie auch immer, in der Argumentation für ein freigeistiges Studium wird normalerweise schon ein derart mündiger, selbstbestimmter und motivierter Student vorausgesetzt, dass es überhaupt nicht mehr notwendig sein sollte ihm derartiges beizubringen. Und genau diesen Studenten sehe ich beim besten Willen nirgendwo.
 

Clawg

Guest
lol genauso kannste schreiben: "Ich habe als Ausbilder versagt, daher sind meine Studenten jetzt unselbstständige Deppen."
Wenn "deine" Studenten im 5ten Semester nicht selbstständig denken können, dann hat die Lehre versagt und nicht der Student. Fass dir mal an die eigene Nase.

Um überhaupt das Forschen anzufangen, muss man wissen, was es überhaupt gibt, man braucht eben einen Überblick. In bestimmten Fächern schreiben die Studenten während ihrer Studienzeit gar keine Papers. 90% der Papers werden während der (und als Teil der) Doktorarbeit geschrieben.

Die "wissenschaftliche Freiheit" die gefordert wird, bezieht sich bei der Diskussion auf die Wahl der Fächer, also letztlich auf die Zusammensetzung der Prüfungsnote. Was übersehen wird, ist, dass je mehr diese Art von "Freiheit" herrscht, desto weniger aussagekräftig wird der Abschluss.
 
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Genau das ist doch das Problem und Resultat des Bachelors. Durch zuviel Verschulung des Studiums wird Selbstständigkeit nur noch in sehr geringem Ausmaß benötigt um zu einem Abschluss zu gelangen. Es ist ja z.B. mittlerweile üblich den Studenten in den ersten Semestern sogar einen Stundenplan auszuhändigen. Es wird überhaupt kein Anreiz gesetzt um mal aus den vorgegebenen Bahnen auszubrechen.

Ich finde, dass dein Kritikpunkt des unmündigen Studenten, das direkte Resultat des Bachelors ist, deshalb fände ich hier Reformen, die zu mehr Individualisierung des Studiums führen, durchaus erstrebenswert.
 
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In Biologie ist es auch so, dass die Studenten gar keine "richtige" ~10-20 seitige Hausarbeit machen müssen. Ja, sie schreiben Praktikumsberichte wie wilde, aber die sind kaum bis gar nicht vergleichbar mit dem Aufstellen einer These und dann 15 Seiten belege dafür zu suchen dass sie stimmt, oder eben nicht stimmt.
 

Antrax4

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Stimme euch zu!

Ich finds gerade in Mathematik seltsam, dass die Bachelor-Studenten alles vorgegeben kriegen und nur noch stumpf auswendig lernen. Der häufig gehörte Kritikpunkt, dass Bachelor-Studenten überlastet sind, ist aber lächerlich. Denn wenn sie brav machen was ihnen gesagt wird, haben sie deutlich weniger zu tun als wir Diplomer.
Das Problem ist eben, dass ein Student nicht alles vorgegeben kriegen soll, sondern sich selbständig bilden soll. Anonsten gibts doch keinen Unterschied zwischen Uni und FH. Ein Universitätsabschluss sollte mehr sein als braves Auswediglernen des (vom Dozenten) vorgegebenen Stoffes.
 
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Bachelor ist in wenigern Semestern der gleiche Inhalt wie in den alten Studiengängen... Dennoch bleibt es oftmals arg oberflächig und wenig kritisch.
VIel zu häufig liegt es aber auch an den Studenten. Es gibt echt Seminar wo NIEMAND etwas sagt, den Dozenten hinterfragt oder einfach nur mitarbeitet.. echt traurig.

Und wie viele keinen Plan von wirklich wissenschaftlichem ARbeiten haben... es werden sooo oft irgendwelche komischen Sachen behauptet, die ich immer und immer wieder mit der einfachen Frage zurückweisen muss "Und wo sind deine Beweise dafür? Und nein, persönliche Anekdoten sind keine ausreichenden Beweise..."...
 
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Dieses Verhalten ist aber auch hier in Jura zu beobachten.
Die Wenigsten interessiert das Warum einer Regelung oder eines grundlegenden Rechtsgedankens, die möchten viel lieber irgendwelche Musterklausuren und Rezepte, wie sie ihre 15 Punkte bekommen, damit es später nen dicken Job in der Wirtschaft gibt bzw. Papa stolz auf Sohnemann iss.

Aktive Mitarbeit ist bei den Schmalzlocken und rosa-Polo-Trägern hier recht verpöhnt, werde desöfteren schief angeguckt wenn ich (auch mal falsche) Gedanken und Ideen in Seminaren äußere. Richtig stören tut sich dann aber auch abgesehen vom Dozenten niemand dran, kommt mir manchmal so vor, als ob Juristen nicht mehr reden müssten.
Naja, aber Hauptsache Schönfelder und Anzug im ersten Semester.. O_o

(Anm: Bin nicht mehr im Ersten, aber gab es durchaus. ^^)
 
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In Biologie ist es auch so, dass die Studenten gar keine "richtige" ~10-20 seitige Hausarbeit machen müssen. Ja, sie schreiben Praktikumsberichte wie wilde, aber die sind kaum bis gar nicht vergleichbar mit dem Aufstellen einer These und dann 15 Seiten belege dafür zu suchen dass sie stimmt, oder eben nicht stimmt.


Was willst du denn damit sagen? Natürlich schreiben Biologiestudenten keine Hausarbeiten, wieso auch?
 

ShAdOw.

Guest
Aktive Mitarbeit ist bei den Schmalzlocken und rosa-Polo-Trägern hier recht verpöhnt, werde desöfteren schief angeguckt wenn ich (auch mal falsche) Gedanken und Ideen in Seminaren äußere.


#
kommt mir bekannt vor, werde mich dieser furchtbaren art von "konvention" jedoch nicht mehr aussetzen
 
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Was willst du denn damit sagen? Natürlich schreiben Biologiestudenten keine Hausarbeiten, wieso auch?

"Natürlich"?
Naja, ich könnte mir schon vorstellen dass man Hausarbeiten im Sinne von Problemlösungen ansetzt. Also eine 15 seitige ANalyse eines Tatbestandes und darauf die Aufstellung einer Hypothese wie dieses zu lösen ist + Umsetzung.
War aber auch nur als Beispiel genannt.

Hausarbeiten sollen einem ja das wissenschaftliche Arbeiten näher bringen. Dazu gehören z.B. die Objektivität, das Zitieren, Aufstellen von Hypothesen, die Formalien wie Einleitung Hauptteil Schluss und noch voeles weiteres. Sowas sollte in jedem Studiengang unterrichtet werden imho.
 

shaoling

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Welche Ahnung hast du denn von wissenschaftlichem Arbeiten?
Vielleicht solltest du mal eine Veranstaltung zur Wissenschaftstheorie hören, bevor du irgend jemandem methodische Ratschläge gibst.
In den Naturwissenschaften besteht wissenschaftliches Arbeiten nicht daraus, eine Hypothese aufzustellen, etwas Literatur zu welzen und seine dahinvernünftelten Argumente dann - mit einigen Zitaten garniert, denn das macht man ja so - als Beleg für irgendetwas zu verkaufen.
Der durchschnittliche Student der Naturwissenschaften hat alle Hände voll zu tun, seinen Stoff zu lernen und zu verstehen, geschweige denn ist er in der Lage, irgendwelche brauchbaren Thesen zu entwickeln, die zu Belegen Ressourcen erfordern würde, über die ein Student in aller Regel nicht verfügt.
Wenn es in manchen Studiengängen erheblichen Nachholbedarf an wissenschaftlicher Methode gibt, dann sind das bestimmt nicht die Naturwissenschaften.
 
Zuletzt bearbeitet:

Didier

Guest
Dieses Mal muss ich Shao-Ling vollkommen recht geben. Es ist völlig überzogen im Studium von selbstständigem wissenschaftlichen Arbeiten zu sprechen. Die meisten Problemstellungen sind so komplex, dass sowieso kein Bachelor-Student irgendein Paper zu dem Thema das neuer als 1980 ist überhaupt versteht. Ihn dann forschen zu lassen wäre genauso wie ein Kleinkind auf einen Erkundungsmarsch in den Himalayas zu schicken, bevor es laufen gelernt hat.

Richtig ist natürlich, dass Studenten lernen müssen logisch sauber zu argumentieren. Aber dazu braucht es mehr Veranstaltungen und nicht weniger. Gerade in den Naturwissenschaften ist das einzige was zählt, dass der Student inhaltlich den Stoff versteht, alles andere kommt von ganz alleine.

Ach und Trolls, die meinen sich in jedem Seminar andauernd melden zu müssen, um irgendwelche völlig unausgereiften Ideen oder Gedanken anzubringen fand ich schon immer unglaublich nervig. Das bringt nie irgendjemand irgendetwas und hält einfach nur den Unterricht auf. Sobald die Gruppengröße 5 übersteigt, sind nur noch Verständnisfragen oder direkt themenbezogene kritische Anmerkungen tolerierbar.
 
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Aber natürlich muss selbstständiges wissenschaftliches Arbeiten im Studium gelernt und angewendet werden. Auch in den Naturwissenschaften.

Allerdings besteht das nicht aus dem Ersinnen von hahnebüchenen Theorien nebst Be- oder Widerlegung derselben mittels einer horrenden Zitatensammlung.

Es besteht darin, dass der Student eine gestellte Aufgabe selbstständig lösen kann. Das beginnt mit dem Verständnis der Problemstellung bis hin zum Recherchieren von Lösungsansätzen und das Anwenden davon.
Es wird einfach zuviel vorgekaut heutzutage. Der "normale" Student bekommt ne Aufgabe, ne komplette Erläuterung und Quellenangaben, wo er sich die Lösung downloaden kann. Was soll man dabei lernen?
Früher gab es zumindest das wissenschaftliche Arbeiten:
In Praktika ein wenig, in der Studienarbeit schon etwas mehr und in der Diplomarbeit noch wesentlich mehr. Die nächte Steigerung wäre dann die Doktorarbeit, in der man oft etwas ganz neues erforschen soll.
 
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Das ist doch immernoch so, oder? Klär mich auf wenn ich falsch liege, aber Praktika gibts immernoch. Bachelorarbeit entspricht der Studienarbeit, Master dann der Diplomarbeit und Doktor kann man immernoch machen. Wobei es die Studienarbeit in vielen Studiengängen überhaupt nicht gab (klassische Biologie, Chemie usw.)

@Fragman
Thesen aufstellen und diese dann zu belegen muss man als Biologiestudent nicht können. Literaturrecherche, Experimente planen, durchführen, Ergebnisse analysieren, darauf kommts an. Und das lernen (zumindest wir) in den Praktika.
Informier dich doch bitte, bevor du über Studiengänge herziehst.
 
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hab doch nirgends über den Studiengang hergezogen?!
Ich finde es nur schade, dass es keinerlei Vorbereitung auf die Bachelorarbeit zu geben scheint. Mehr nicht.
Und Biologen in der Foschung stellen natürlich Thesen auf und forschen nach. Experimente sind ja völlig sinnlos wenn sie nicht einer These nachgeben. Oder werft ihr im späteren Berufsalltag einfach nur zeugs zusammen und freut euch dass es blau wird? Nein natürlich nciht. Würde euch auch keiner für bezahlen.
 

Benrath

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War vorhin im F2 in Münster, da waren so ca. 30 leute, optimistisch gezählt.

die uni brennt und keiner ist dabei.
 
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hab doch nirgends über den Studiengang hergezogen?!
Ich finde es nur schade, dass es keinerlei Vorbereitung auf die Bachelorarbeit zu geben scheint. Mehr nicht.
Und Biologen in der Foschung stellen natürlich Thesen auf und forschen nach. Experimente sind ja völlig sinnlos wenn sie nicht einer These nachgeben. Oder werft ihr im späteren Berufsalltag einfach nur zeugs zusammen und freut euch dass es blau wird? Nein natürlich nciht. Würde euch auch keiner für bezahlen.

Natürlich, aber nicht im Sinne einer "Hausarbeit". Thesen werden durch Experimente überprüft. Man kann das einfach nicht mit Geisteswissenschaften vergleichen. Praktika sind schon in gewisser Weise eine Vorbereitung für die Bachelorarbeit.
Klang für mich so, als ob du das abwertend gemeint hast. Wenn nicht, sorry.
 
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Mal bisschen ontopic;

War vorhin im F2 in Münster, da waren so ca. 30 leute, optimistisch gezählt.

die uni brennt und keiner ist dabei.

Also in Aachen warens knapp 3000 Leute die auf der Straße warn, da wurde richtig Lärm gemacht, war ein ziemlicher Erfolg die Aktion.
 

bog

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bin dienstags in heidelberg bisschen mit dem demo-zug vom feld aus mitgelaufen, das werden schon so an die 300 leute gewesen sein. werden sicherlich in der altstadt mit all den kontemporaerwissenschaftlern noch mehr geworden sein, aber ich bin dann zum bahnhof um nach hause zu fahren, um mein studium zu bewaeltigen.
 

Benrath

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findest du 3000 leute so viel allein von wieviel studenten gibt es in aachen? 30000-40000?

von den 3000 waren bestimmt die Hälfte schüler.
 
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Ich war hier in Köln bei der Vollversammlung und mich haben die Leute dort eher abgeschreckt. Letztes Jahr war ich auch mit auf der Bildungsdemo. Mit einigen Forderungen kann ich mich identifizieren, mit anderen nicht. Ich hab auch wenig Lust mich von Berufsrevoluzzern vereinnahmen zu lassen. Gegen Studiengebühren bin ich auch. Allerdings bin ich mit dem Aufbau meines Bachelorstudiums zufrieden. Es gibt eben große Unterschiede zwischen den Studiengängen und den Unis wie das Diplom ins Bachelor/Master-System überführt wurde.

Das Problem des Studienprotestes ist meiner Meinung nach, dass er keine klaren Forderungen formulieren. Da werden schwammige Formulierungen wie "neoliberale Wettbewerbs- und Verwertungslogik" verwendet, womit weder die Politik noch die zuständigen Stellen in den Unis etwas mit anfangen können. Anstatt am großen Rad zu drehen und gleich das ganze Wirtschaftssystem infrage zu stellen, sollte sich der Protest auf einige Kernforderungen konzentrieren: Abschaffung der Studiengebühren, klare Forderungen an die einzelnen Fakultäten, wie man ganz konkret den Studiengang umbauen könnte. Mit ungenauer Fundamentalkritik macht man es auch der Uni leicht das Gespräch mit den Studenten abzublocken.
 

Clawg

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Da wird deshalb am am "großen Rad" gedreht, weil einige der Leute mit egal welchem Kompromiss nicht zufrieden sein werden. Das Ziel einiger Teilnehmer ist ja weniger jetzt die konkrete Sache, sondern die Herausforderung des Staates. Wenn der rechtmäßig eingreift und z.B. die Uni räumt, dann wird gefragt: "Sieht Demokratie so aus?", und der Vorfall wird als zusätzliche Motivation für den "Kampf" hergenommen.

Ein vernünftiger, demokratischer (!) Protest müsste sich separat von den Leuten organisieren, die solche Ziele verfolgen und dann geschlossen (!) zusammen mit der Polizei und der Universität gegen die Besetzer auftreten.

Leider geht es aber den meisten nicht um Argumente, sondern um "Politik". Und zwar mit der Einstellung, dass man ja mit Argumenten nichts erreichen könne und man Punkte nur durchbringen kann, wenn es der anderen Seite wehtut. So zumindest mein Gesamteindruck von den Blockaden des öffentlichen Nahverkehrs bei den Demonstrationen.
 

Benrath

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kann man da was kommentieren?

bei der ergänzen funktion hätte ich irgendnen zertifikat runterladen müssen..

was sollen solche lächerlichen forderungskataloge..

das erinnert mich daran, was glaub ich tritin oder einer von FDP zu Lafontaine meinte in einer der Gesprächsrunden: Man kann nicht auf der einen Seite was vernüftiges fordern und im 2. Punkt die Weltrevolution ausrufen.

edit.

und wie ich mich über solche formulierungen aufregen könnte. "Im sinne aller..."
 
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Hier in Osnabrück lagen "Dagegen demonstrieren wir"-Flyer aus, auf denen stand neben einigen tatsächlich validen Punkten folgende Aussage: "Es gibt nicht genug Ausbildungsplätze, durch das Bachelor-System wird studieren zum Stress".

Stress! Im Studium! Das kann jawohl nicht wahr sein, wo sind die Molotov-Cocktails :|

Lehramts und Sozistudenten gehen mir langsam auf den Geist.
Ich kann nicht nachvollziehen, wie nervig diese "Anwesenheitspflicht" ist - das gibts ja bei uns nicht.

Andererseits sollen sich Pädagogen bitte mal aus der Stressdiskussion in Punkto Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften raushalten.

Denn wo die Sozialwissenschaften ausreichend reformiert wurden (gab dazu mal einen Spiegel Artikel), wurden bei den wiwis und Ings einfach alles auf drei Jahre komprimiert, sodass wir für einen Creditpunkt mehr als das 3,4,5fache tun müssen als die Sozis oder "Billig-Unis" in Kleinstädten.
Und DANN nimmt uns damit die Masterplätze weg.
Jo danke.

Stimme euch zu!

Ich finds gerade in Mathematik seltsam, dass die Bachelor-Studenten alles vorgegeben kriegen und nur noch stumpf auswendig lernen. Der häufig gehörte Kritikpunkt, dass Bachelor-Studenten überlastet sind, ist aber lächerlich. Denn wenn sie brav machen was ihnen gesagt wird, haben sie deutlich weniger zu tun als wir Diplomer.
Das Problem ist eben, dass ein Student nicht alles vorgegeben kriegen soll, sondern sich selbständig bilden soll. Anonsten gibts doch keinen Unterschied zwischen Uni und FH. Ein Universitätsabschluss sollte mehr sein als braves Auswediglernen des (vom Dozenten) vorgegebenen Stoffes.

Ich habe im Bachelor wesentlich und ich meine wirklich wesentlich mehr zu tun als ein Kollege mit Diplom.
Später gleicht sich das immer mehr an und am Ende wird es für den Diplomanden stressiger (da ist halt der Bachelor schon fertig).
Zuerst einmal habe ich unmittelbaren Notendruck. Beim Diplom heißt es "vier gewinnt". Nicht als ultimative Devise, aber so eine fachfremde Klausur kann man auch mal locker angehen lassen.
Desweiteren habe ich mehr Stoff und Workload (im Schnitt), die ich vor allem auch machen muss. Bequem mal hin und herschieben geht ja eh nicht. 7 Klausuren der Arschsorte? Ja hab ich halt Pech.

Ich komme auf locker 40h Woche und muss dann noch arbeiten gehen. Zuhause lernen kommt noch dazu. Ich stehe jeden morgen um 6:30 auf. Mein Kollege ist oft um 11 noch nicht ausm Bett.
Da hört man dann "Ach Bachelor, das ist doch easy ey."
Nicht, dass ich mich beschwere, aber jetzt mit dem Mythos anzukommen Bachelor wäre weniger Arbeit ist - zumindest im Bereich Ing und WiWi völliger Unfug.

Und ich versteh auch, wenn das für manche Leute zu stressig ist.
Man wollte es halt so: Competition, Druck, Leistung etc.
Und das hat man nun.


Mir ist es egal. Nervig ist nur, dass in ein paar Jahren dann die neuen, einfacheren Bachelors anfangen und wir davon nix mehr haben.


Mal bisschen ontopic;

War vorhin im F2 in Münster, da waren so ca. 30 leute, optimistisch gezählt.

die uni brennt und keiner ist dabei.


In Münster ist die Hauptforderung: "Keine Anwesenheitspflicht". Das tangiert echt nur die Zottelstudenten.

Wie ich oben schon schrieb sind die Studenten, deren Studiengänge einfach von Diplom zusammengequetscht wurden, schon eher genervt von diesem Sozi-Sparbachelor, die sich über ihre 5 Vorlesungen/Woche aufregen wo sie dann auch noch hingehen müssen. Oh je!
Und dann besetzen die uns die Hörsääle, wo wir doch wirklich lernen/studieren wollen und müssen.
 
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