Deutschland: Wahlen 2021

Mitglied seit
11.09.2002
Beiträge
4.934
Reaktionen
370
Wo war noch gleich der Artikel mit dem "Neubau mit viel Technik geht schnell kaputt und ist auf Dauer nicht zielführend, lieber Neubau ohne viel Technik" --> habe da letztens sowas gelesen. Forschen / konzipieren gerade einige dran.
Da sind die tatsächlich auf Hohe Decken zurück gegangen. Verdammt ich weiß nicht mehr wo ich das gelesen habe. War alles sehr puristisch gehalten jedenalls, und die hohen Decken erfüllten einen Zweck dabei.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.102
Reaktionen
1.354
Dass heizen etwas effizienter ist, geschenkt. Ein Großteil der Wärmeenergie wird allerdings nicht in der Luft, sondern dem Haus selbst und den Gegenständen gespeichert. Darum: kA, wie stark der Effekt wirklich ist. Mein Punkt war eher, dass es im hochpreisigen Segment - und das sind afaik die meisten Neubauten, zumindest hier in Berlin - wohl kaum nur um Energieeffizienz geht. Wer allein oder zu zweit auf 100qm wohnt, wird sich kaum danach sehnen Heizkosten zu sparen, weil die Decken nur 2,7m hoch sind.
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
Wenn die Linke rausfliegt könnte aktuell Grün-Rot knapp passen 🥳
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
10.079
Reaktionen
855
Würde der CDU sehr guttun, aber dann wirds auch noch teurer als ohnehin schon :8[:
 
Mitglied seit
21.10.2008
Beiträge
20.837
Reaktionen
3.747
Ort
München
CDU Südthüringen nominiert Maaßen. Gratz, da weiß man, wo die Reise hingeht. (Macki wirds sicher freuen.)
Im Ernst: Ich sehe das ähnlich wie bei der Personalie Merz. Wenn das die besten Kandidaten sind, die die Partei anbieten kann, dann gute Nacht. Aus der JU kommt aber auch nur Schmutz nach. Aber der brave Deutsche wählt natürlich trotzdem weiter die CDU. Noch. Es ist ernsthaft zum Kotzen, dass es keine wirklichen linken Alternativideen gibt. Die Grünen riechen jetzt Macht und werden jeden Kompromiss eingehen, um diese zu bekommen. Die SPD ist die SPD. Und die Linke weiß auch nicht, was sie außer alten SPD-Ideen verkaufen soll.

Ich kann mir ernsthaft vorstellen, dass die CDU in den nächsten 10 Jahren in Richtung Rechtspopulismus abdriften wird. Wenn die Wahlerfolge ausbleiben, werden die internen Debatten schärfer werden. Der Maggus sitzt ja immer noch feixend in München, er könnte dann die "Neuausrichtung" der Union schön aalglatt verkaufen. Die Frage ist natürlich, wer bei der CDU auf Laschet folgen wird. Ich gehe nicht davon aus, dass Laschet, sofern die Wahl verloren geht, das Ende der kommenden Legislaturperiode als CDU-Chef erlebt.
 

Deleted_228929

Guest
Und die Linke weiß auch nicht, was sie außer alten SPD-Ideen verkaufen soll.
Eine treffendere Beschreibung der Linkspartei scheint mir eher zu sein, dass sie nicht weiß was sie treiben soll außer auf der SPD rumzudreschen. Ich hab das in den letzten Jahres nicht mehr so verfolgt (wie den Rest der dt. Innenpolitik), aber mMn ist die Linkspartei ein gescheitertes Projekt, dass außer Revanchismus gegen die Sozialdemokraten eigentlich keinen Inhalt hat.


Ich gehe nicht davon aus, dass Laschet, sofern die Wahl verloren geht, das Ende der kommenden Legislaturperiode als CDU-Chef erlebt.
Na ja, wenn er sich an die Regierung rettet, kann er sich vllt. schon halten, siehe Althusmann.
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.779
Reaktionen
1.087
Ort
Köln
Mhm also ich kann die Kritik an der Linken in der Form nicht nachvollziehen. Aus meiner Sicht ist die Linke eine der wenigen Parteien, die tatsächlich ein handfestes Programm hat und konkrete Positionen vertritt; gerade im Vergleich mit den großen Parteien, die da meist lieber unkonkret/schwammig bleiben.
Das Problem mit der Linken ist imo eher, dass einige der konkreten Ideen ziemliche gamechanger sind und sie daher auf Bundesebene (zumindest für mich) unwählbar werden, siehe z.B. Außenpolitik. Das große interne Problem der Linkspartei ist zudem, dass es oft wenig bemühen um Konsens gibt; heißt ja nicht umsonst "Treffen sich zwei Linke, bildet einer ne Splittergruppe". So verlieren sie sich dann oftmals im klein/klein, gerade bei Identitätspolitik und Co.

€: Aber was ihr da beschreibt trifft, zumindest in meinem Empfinden, eher auf die SPD zu. Wofür steht die denn heutzutage noch? Kann ich für die Linke leicht beantworten, für die SPD so überhaupt nicht. Dabei wäre ich eigentlich klassische SPD-Zielgruppe.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.334
Reaktionen
2.284
Ich kann mir ernsthaft vorstellen, dass die CDU in den nächsten 10 Jahren in Richtung Rechtspopulismus abdriften wird. Wenn die Wahlerfolge ausbleiben, werden die internen Debatten schärfer werden. Der Maggus sitzt ja immer noch feixend in München, er könnte dann die "Neuausrichtung" der Union schön aalglatt verkaufen. Die Frage ist natürlich, wer bei der CDU auf Laschet folgen wird. Ich gehe nicht davon aus, dass Laschet, sofern die Wahl verloren geht, das Ende der kommenden Legislaturperiode als CDU-Chef erlebt.


Ob es jetzt wirklich Rechtspopulismus wird glaube ich noch nicht so richtig, aber tatsächlich habe ich bisher absolut Null darüber gelesen, wie sich die CDU ideologisch erneuern kann. Wenn man ehrlich ist hat das ja letztes Mal schon nicht so richtig geklappt: Aus der Opposition kam man mit einem stark neoliberalen Programm, das sich dann mit der SPD nicht umsetzen ließ und auch damals schon nicht auf Höhe der Zeit war, insbesondere weil die SPD selbst schon Reformen des Sozialstaats gemacht hatte. Jetzt sind wir 16 Jahre später und es nichts in Sicht, womit die CDU punkten kann. Meine Vermutung wäre wirtschaftlich relativ mittig bleiben (gleichzeitig wieder eine Rote-Socken-Kampagne) und gleichzeitig auf die "woke" Linke eindreschen, ohne sich der AfD anzunähern. Ich glaube auch bei der AfD wissen sie, dass es unwahrscheinlich ist dass man der AfD ihre Wähler wegnehmen kann.
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
zur Linkspartei: Allein ihre Lösungen im Bezug auf die Umstrukturierung der Arbeitswelt (Prechts ewiges Lieblingsthema Industrielle Revolution 3.0) sind aus dem letzten Jahrhundert und damit ein trauriger Witz.

Die Grünen sind genau richtig, den einen sind sie zu angepasst den anderen zu radikal, ergo genau richtig um die Mitte zu holen.

Und Leute die meinen, sie können eine Partei nur wählen wenn diese nahezu hundertprozentig ihre Meinung/Einstellung vertritt, sind kindisch & naiv, haben parlamentarische Demokratie nicht verstanden und nerven langsam....

uh seht her ich bin so edgy, die Grünen sind mir zu konservativ geworden, dabei bin ich doch voll der Revoluzzer :mond: (sowas aus ü40 Mündern, oberpeinlich)

Natürlich sind Grüne konservativ wie Merkel CDU oder die SPD mit einem etwas umweltbewussteren touch.

Aber mit fast 40 will man keine Experimente, man will ein funktionierendes Gesundheitssystem, seinen Job behalten und nach Möglichkeit eine leichte Einkommensteigerung bis zur Rente und ansonsten will man seine Ruhe haben.

Selbst die Grünen sind mir in manchen Bereichen schon fast zu radikal..
Was wollt ihr denn?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
20.04.2003
Beiträge
7.485
Reaktionen
252
zur Linkspartei: Allein ihre Lösungen im Bezug auf die Umstrukturierung der Arbeitswelt (Prechts ewiges Lieblingsthema Industrielle Revolution 3.0) sind aus dem letzten Jahrhundert und damit ein trauriger Witz.

Die Grünen sind genau richtig, den einen sind sie zu angepasst den anderen zu radikal, ergo genau richtig um die Mitte zu holen.
Da hast du wohl nicht die Linken verstanden. Sie sind halt für Umverteilung (in vielen Richtungen), bedingungsloses Grundeinkommen und weniger Macht den Konzernen. Dass die mit den Russen rumturteln, finde ich nicht so prall. Einbeziehung der Nichteinzahler ins Rentensystem ist auch drin.
Ich denke, es sind sinnige Meinungen, die man verfolgen sollte. Zusätzlich sind sie im Osten auch für weitere Dinge, die im Westen so nicht gesehen werden. Die MIetpreisbremse war nicht gut ausgeführt, aber im Sinne der Mieter/Arbeiter.

Aber mit fast 40 will man keine Experimente, man will ein funktionierendes Gesundheitssystem, seinen Job behalten und nach Möglichkeit eine leichte Einkommensteigerung bis zur Rente und ansonsten will man seine Ruhe haben.

Selbst die Grünen sind mir in manchen Bereichen schon fast zu radikal..
Was wollt ihr denn?
Ich bin auch in besagtem Lebensalter und wünsche mir dies auch. Mit den Grünen wirds nicht anders. Grün heißt ja nicht Aufhebung der vielen Errungenschaften der Gesellschaft/des Staates (wirklich immer Errungenschaften?). Grün heißt halt, dass unter dem Aspekt der Umwelterhaltung einiges anders betrachtet werden soll. Ich finde dies sehr sinnvoll, da man immer wieder mitbekommt, dass die Wirtschaft in Deutschland ja recht leicht hat, sich solchen Maßstäben zu entziehen - außer sie werden von Großaktionären dazu gezwungen (siehe ESG-Vorgaben durch zB BlackRock und andere).
Und dass etliches in Deutschland unter der Prämisse Umweltschutz nicht gut läuft sollte klar sein. Hier ein paar Punkte:
- Kohleausstieg in ferner Zukunft und damit verbundener Ausbau der Erneuerbaren Energien (und somit auch Entkopplung von anderen Energieträgern, die eingeführt werden müssen => Autarkie der Energieversorgung)
- Verpflichtung der Autoindustrie und Klimaziele (EU-Vorgaben)
- Massentierhaltung und damit einhergehende Verschlechterung der Umwelt (NItratbelastung in vielen Teilen Deutschlands durch zu viel Gülle)
- Gewässergüteproblematik, Fließgewässer und Ozeane (Mikroplastik und Plastik)
- Oberflächenversiegelung durch Bau von Häusern (und meiner Meinung schlimmerer Industriegebieterschließung und damit zusammengehöriger Zupflasterung von Böden)
- Vielleicht auch Ausbeutung der Erde und somit vergrößertem Bedarf an Recycling in Deutschland anstatt die Abfälle ins Ausland zu transportieren
- Möglicherweise als Apendix: Grüne Punkt und Recyclingquote verbessern

Bin gerade ehrlicherweise nicht ganz so informiert, was sie an vielen Stellen fordern, aber da sollte demnächst was kommen. Es sind ja schon in 20 Wochen die Bundestagswahlen.
 
Mitglied seit
13.06.2005
Beiträge
19.769
Reaktionen
1.657
Ort
Baden/Berlin
Links der Mitte wäre rein gesellschaftlich wohl die "fairste" Wahl (tendenziell höhere Besteuerungen von Besser verdienen usw) , dazu progressive Ansätze in Sachen Umwelt- und Klimaschutz, allgemein viele neue Ansätze.

Doch wenn ich an mich selbst und meine Familie denke, und das geht nun mal einfach vor, dann wird das Kreuz eher woanders gemacht.

Bei den rot-grünen Besteuerungsphantasien auf Kapitalerträge, Vermögen und die schwammige Ablehnung der SPD bzgl. Kryptowährungen gehen bei mir alle Alarmglocken an.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.788
Reaktionen
763
Wo wird es denn gemacht, damit du und deine Familie besser wegkommen
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
Da hast du wohl nicht die Linken verstanden. Sie sind halt für Umverteilung (in vielen Richtungen), bedingungsloses Grundeinkommen und weniger Macht den Konzernen. Dass die mit den Russen rumturteln, finde ich nicht so prall. Einbeziehung der Nichteinzahler ins Rentensystem ist auch drin.
Ich denke, es sind sinnige Meinungen, die man verfolgen sollte. Zusätzlich sind sie im Osten auch für weitere Dinge, die im Westen so nicht gesehen werden. Die MIetpreisbremse war nicht gut ausgeführt, aber im Sinne der Mieter/Arbeiter.


Ich bin auch in besagtem Lebensalter und wünsche mir dies auch. Mit den Grünen wirds nicht anders. Grün heißt ja nicht Aufhebung der vielen Errungenschaften der Gesellschaft/des Staates (wirklich immer Errungenschaften?). Grün heißt halt, dass unter dem Aspekt der Umwelterhaltung einiges anders betrachtet werden soll. Ich finde dies sehr sinnvoll, da man immer wieder mitbekommt, dass die Wirtschaft in Deutschland ja recht leicht hat, sich solchen Maßstäben zu entziehen - außer sie werden von Großaktionären dazu gezwungen (siehe ESG-Vorgaben durch zB BlackRock und andere).
Und dass etliches in Deutschland unter der Prämisse Umweltschutz nicht gut läuft sollte klar sein. Hier ein paar Punkte:
- Kohleausstieg in ferner Zukunft und damit verbundener Ausbau der Erneuerbaren Energien (und somit auch Entkopplung von anderen Energieträgern, die eingeführt werden müssen => Autarkie der Energieversorgung)
- Verpflichtung der Autoindustrie und Klimaziele (EU-Vorgaben)
- Massentierhaltung und damit einhergehende Verschlechterung der Umwelt (NItratbelastung in vielen Teilen Deutschlands durch zu viel Gülle)
- Gewässergüteproblematik, Fließgewässer und Ozeane (Mikroplastik und Plastik)
- Oberflächenversiegelung durch Bau von Häusern (und meiner Meinung schlimmerer Industriegebieterschließung und damit zusammengehöriger Zupflasterung von Böden)
- Vielleicht auch Ausbeutung der Erde und somit vergrößertem Bedarf an Recycling in Deutschland anstatt die Abfälle ins Ausland zu transportieren
- Möglicherweise als Apendix: Grüne Punkt und Recyclingquote verbessern

Bin gerade ehrlicherweise nicht ganz so informiert, was sie an vielen Stellen fordern, aber da sollte demnächst was kommen. Es sind ja schon in 20 Wochen die Bundestagswahlen.

teueres Fleisch weil die Massentierhaltung gezwungen wird besser zu produzieren finde ich z.B. gut.

Autofreie Innenstädte (oder nur noch Elektromobilität) würde meine persönliche Lebensqualität auch sehr erhöhen.

Bei den Umgang mit kriminellen Migranten habe ich zumindest bei den Berliner Grünen meine Zweifel, aber das ist auch ein ganz eigener Haufen. Ein bisschen mehr Law and Order und die Grünen wären bei über 30%

Und das Stammtischargument "alle nach Deutschland reinlassen die wollen", geht natürlich auch nicht, würden aber die Grünen niemals machen (und auch nicht die Linkspartei)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.102
Reaktionen
1.354
Links der Mitte wäre rein gesellschaftlich wohl die "fairste" Wahl (tendenziell höhere Besteuerungen von Besser verdienen usw) , dazu progressive Ansätze in Sachen Umwelt- und Klimaschutz, allgemein viele neue Ansätze.

Doch wenn ich an mich selbst und meine Familie denke, und das geht nun mal einfach vor, dann wird das Kreuz eher woanders gemacht.

Bei den rot-grünen Besteuerungsphantasien auf Kapitalerträge, Vermögen und die schwammige Ablehnung der SPD bzgl. Kryptowährungen gehen bei mir alle Alarmglocken an.
Vielleicht bildest du ja die Ausnahme, aber üblicherweise gründet die Ablehnung linker Parteien unter Leuten wie dir doch auf dem Missverständnis, dass sie glauben, sie seien durch die höhere Besteuerung von Gutverdienern oder Vermögenden überhaupt betroffen.
Grad als Familie mit mehreren Kindern ist die Chance extrem gering, dass einem irgendeine Partei aus dem moderaten linken Spektrum an die Wäsche möchte.
 
Mitglied seit
13.06.2005
Beiträge
19.769
Reaktionen
1.657
Ort
Baden/Berlin
Vielleicht bildest du ja die Ausnahme, aber üblicherweise gründet die Ablehnung linker Parteien unter Leuten wie dir doch auf dem Missverständnis, dass sie glauben, sie seien durch die höhere Besteuerung von Gutverdienern oder Vermögenden überhaupt betroffen.
Grad als Familie mit mehreren Kindern ist die Chance extrem gering, dass einem irgendeine Partei aus dem moderaten linken Spektrum an die Wäsche möchte.
Hab ich mich auch gefragt tbh.
Man müsste klären ob die Besteuerung der Kapitalerträge nach dem persönlichen Einkommenssteuersatz mein wirklich persönlicher ist (sind ja auch meine Portfolios) oder ob man da irgendwie die Zusammenveranlagung + Splitting mit der Gattin ansetzen kann. grübel grübel.
Dann wirds interessant. Vielleicht wähl ich doch sozen.

Weiß hier jemand was zu?
 
Mitglied seit
21.10.2008
Beiträge
20.837
Reaktionen
3.747
Ort
München
An der Linkspartei stören mich v.a. die weltfremden Positionen zur Außenpolitik und einige veraltete "Lösungen" für Ungerechtigkeit. Grundsätzlich muss ich aber sagen, dass die Partei auch sehr viele vernünftige Dinge vertritt. Das ist doch bei jeder Partei (außer der AfD, die ist verrottet bis ins Mark) so. Es gibt auch Positionen der Union oder der FDP, die ich teile. Das macht es ja so verdammt schwer, sein Kreuz zu setzen. Fühle mich ideologisch keiner Partei verbunden. Wähle schon eher im linken Spektrum, mache das aber dann meist von konkreten Programmpunkten und Personen abhängig. Ökologie halte ich für alternativlos. Bin umgekehrt kein Fan dieser Lifestyle-Grünen.
 
Mitglied seit
27.06.2014
Beiträge
3.862
Reaktionen
1.503
Ort
Hamburg
Das Problem an den Steuerkonzepten linker Parteien ist nicht grundsätzlich, dass sie Vermögende und Besserverdiener höher besteuern wollen.

Das Problem ist, dass sie dabei die gesamte Staatsquote immer weiter erhöhen möchten.

Sprich: Sie möchten nicht die höheren Steuern/Abgaben an einen Ende nutzen, um am anderen Ende Steuern und Abgaben zu reduzieren (bspw für den Bereich der Geringverdiener zwischen H4 und Medianeinkommen, die oft Grenzbelastung von 80%+ haben, wenn man wegfallenden Transferleistungen mit einberechnet).

Ich habe kein Problem damit, mehr Steuern zu zahlen. Wenn dafür dann andere gleichermaßen weniger Steuern und Abgaben zahlen müssen, die viel weniger verdienen und deren Grenzebelastung nach Abgaben damit auf zumindest maximal 60% gedrückt wird. Aber ich möchte nicht mehr Steuern zahlen, damit Olaf dann über höhere Staatsquote Rentengeschenke und höheren H4-Satz verteilen kann.

Da muss man fairerweise sogar sagen, dass das Steuerkonzept der Linken zumindest Entlastungen für Geringverdiener beinhaltet. Nur gehen auch die nicht ganzheitlich an das Gesamtbild aus Steuern, Abgaben und (wegfallenden) Transferleistungen heran -- und machen sich durch den Extremismus ihrer Forderungen (Vermögenssteuer UND Vermögensabgabe, Enteignungen unter Marktwert etc) sowieso unwählbar.
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
10.079
Reaktionen
855
Raute
Alle linken Parteien und leider auch die CDU stehen für eine steigende Staatsquote und einen gierigen Staat, der immer mehr Geld will, um Wahlgeschenke an seine Klientel zu machen.
Das lehne ich ab. Es gab gerade diese Woche wieder eine Studie von der OECD, die besagt, dass Deutsche die weltweit höchsten Steuer- und Abgabenlasten tragen.

Trotzdem tritt keine Partei ausser der FDP für Steuersenkungen ein. Das ist mir unerklärlich.

Weiterhin bin ich der Meinung, dass eigentlich die SPD das größte Wählerpotential hat, wenn sie sich mal wieder auf ihre Kernzielgruppe konzentrieren würde, anstatt Gender-blabla und andere Peinlichkeiten zu betreiben.
33 Millionen Deutsche sind sozialversicherungspflichtig angestellt, zahlen Rekordsteuern und werden irgendwann eine lächerliche Rente beziehen. Sich für diese Leute einzusetzen unter dem Stichwort "Arbeit muss sich lohnen": Steuersenkungen, Zusammenlegung von PKV und GKV, Schaffung EINER Rentenkasse für alle Menschen in Deutschland, Anhebung des Mindestlohns, Entlastung bei GEZ und Strompreisen usw. hat meiner Meinung nach ein riesen Potential. Ich checke nicht, warum die Genossen das nicht machen.

By the way war ich gestern zur 1. Mai Demo in der Schanze. Abgesehen von den hässlichen Klamotten und den ungepflegten Haaren war das so ziemlich die bravste Mittelstandsveranstaltung, die man sich denken kann. Die Stimmung war vergleichbar beim HSV in der Langnesekurve: entspannt bis leicht gelangweilt. Selbst die Revoluzzer sind von Merkel eingewickelt und müde.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.102
Reaktionen
1.354
Jo klar, euch liegen die hart arbeitenden Geringverdiener so am Herzen, aber gleichzeitig über "Rentengeschenke" an jene Geringverdiener, die lange gearbeitet haben und trotzdem in der Grundsicherung sind, ablästern, oder solche, die aus gesundheitlichen Gründen berufsunfähig sind oder die faulen Mütter. :rolleyes:
 
Mitglied seit
27.06.2014
Beiträge
3.862
Reaktionen
1.503
Ort
Hamburg
Fairerweise möchte ich nach der Schelte linker Steuerpolitik hinzufügen: CDU und FDP bekleckern sich da auch nicht mit Ruhm.

Beispiel Wahlprogramm der FDP: Entlastungen für alle. Kann man machen, ist aber sehr unkreativ und riecht nach Lobby für Besserverdiener, wenn man sich die konkreten Zahlen anschaut.

Auch die FDP müsste die Grenzebelastung für Geringverdiener als großes Problem sehen. Vielleicht weniger in punkto Gerechtigkeit, sondern in punkto Anreize zu arbeiten.

@saistaed : Das Problem an den Rentengeschenke ist, dass sie inhärent eine Umverteilung zwischen Generationen darstellen. Die jüngeren sind schon ohne diese Geschenke viel schlechter gestellt. Auch die Geringverdiener & Durchschnittsverdiener.

Wäre dir übrigens dankbar wenn du mir nicht einfach unterstellen würdest, dass ich lüge und mir Geringverdiener egal wären.

Mein Ansatz zum Thema Rente für Geringverdiener wäre, dass jeder Rentenpunkt etwas wert ist, auch wenn man unter die Grundsicherung fällt. Beispielweise ist ein Rentenpunkt ja grob €30/Monat wert -- mein Ansatz wäre, dass Rentner in Grundsicherung dann einen Bonus von €3/Monat/Rentenpunkt obendrauf bekommen.

Das wäre gerecht, weil derjenige, der zumindest 15 Jahre Mindestlohn gearbeitet hat, mehr Rente bekommt als jemand, der gar nicht gearbeitet hat. Das wäre gut für die Gesellschaft, weil auch Leute mit wenigen Rentenpunkten Anreiz haben, ein paar mehr zu sammeln. Und es wäre auch eine gewisse Umverteilung zu armen Menschen, weil man eben die armen proportional zu ihrer Lebensleistung belohnen würde.
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
47.024
Reaktionen
9.118
Lieber Dr. Bronze, auch in diesem Forum gilt das Wahlgeheimnis.
Das Wahlgeheimnis gilt bei Wahlen. Nicht in diesem Forum, nicht bei solchen Fragen, nicht bei Meinungsaustausch - die Frage ist völlig berechtigt. Kirche im Dorf lassen und so, man kann auch einfach mal "Das möchte ich für mich behalten" antworten.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.838
Reaktionen
1.589
Ort
Hamburg
Jo klar, euch liegen die hart arbeitenden Geringverdiener so am Herzen, aber gleichzeitig über "Rentengeschenke" an jene Geringverdiener, die lange gearbeitet haben und trotzdem in der Grundsicherung sind, ablästern, oder solche, die aus gesundheitlichen Gründen berufsunfähig sind oder die faulen Mütter. :rolleyes:
Solange der Staat seine Kameralistik nicht durch eine saubere doppelte Buchführung ersetzt und zukünftige Forderungen der Bürger sauber in seine Verschuldung aufnimmt, brauchen wir gar nicht über "Rentengeschenke" etc. pp. sprechen. Bei einem Zeithorizont von 4 Jahren blickt kein Mensch mehr durch, was mit eigentlichen Mehreinnahmen durch eine Steuer mal geplant war und wofür die Mittel jetzt verwendet werden. Die Politik versteht sich schon ganz gut darin, dass einmal eingeführte Steuern nicht wieder abgeschafft werden.
 
Mitglied seit
20.04.2003
Beiträge
7.485
Reaktionen
252
Zum Thema Besteuerung fällt mir folgendes ein:
Der Höchststeuersatz betrug vor 20 Jahren (unter Kohl) noch 45%. Heute liegt er drunter. Aufgrund diverser Posts hier im Forum gehe ich davon aus, dass hier einige den zahlen. Na klar kann ich mich da hinstellen und schreiben "höhere Steuern sind doof". Ich würde Mal sagen, wenn man weiß, wofür man das bezahlt, ist die Einsicht wohl größer.
Also würde ich ne Neuauflage des Solis mir wünschen. Aber für die Umwelt. Zweckgebunden und nachvollziehbar und nicht wie der aktuelle Soli, der einfach weiterläuft obwohl die Grundlage dafür fehlt.

Ich habe das Gefühl, dass die Ansicht - generell - "die ziehen mein Geld ein und ich hab nix davon" sehr verbreitet ist. Die liegt wohl auch an der fehlenden Arbeit der Politiker, sowas zu erklären. Und da wäre es richtig Mal den Bundeshaushalt mal genauer aufzudröseln, und zu erklären.
Konkret:
1. Arbeit und Soziales
2. Verteidigung
3. Verkehr und Infrastruktur

Hier die Übersicht 2020:

Wenn dann die erste Position immer größer wird, kann man sich als Politik fragen, "muss das" anstatt immer "wir brauchen mehr". Und da sind die Parteien unterschiedlicher Auffassung. Nur sollte man das nicht nur der Wählerschaft alle 4 Jahre mitteilen, sondern öfter.
Dass das die Menschen nicht mehr so mitkriegen, liegt vielleicht auch (sich selbst verstärkend) daran, das es nur noch bereit in Grenzen beschlossen wird und die Menschen sich nicht dafür interessieren bzw. sich schon von Zirkus abgewendet haben (Politikverdrossenheit).
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.838
Reaktionen
1.589
Ort
Hamburg
Die Grafik ist natürlich nur das halbe Bild, wenn man sich die Länder und Kommunen nicht dazu anschaut. :rolleyes:
 

Deleted_228929

Guest
Raute
Alle linken Parteien und leider auch die CDU stehen für eine steigende Staatsquote und einen gierigen Staat, der immer mehr Geld will, um Wahlgeschenke an seine Klientel zu machen.
Das lehne ich ab. Es gab gerade diese Woche wieder eine Studie von der OECD, die besagt, dass Deutsche die weltweit höchsten Steuer- und Abgabenlasten tragen.
Der Artikel ist ja nun leider hinter der Paywall. aber mal so von der logischen Seite gefragt: Es gibt zumindest in Europa so einige Länder, bei denen die Staatseinnahmen/BIP nochmal eine gute Ecke über dem deutschen Niveau sind, z.B. Dänemark, Norwegen oder Finnland. Wie kann es gleichzeitig sein, dass Deutsche die weltweit höchsten Steuer- und Abgabenlasten tragen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mitglied seit
13.06.2005
Beiträge
19.769
Reaktionen
1.657
Ort
Baden/Berlin
Der Artikel ist ja nun leider hinter der Paywall. aber mal so von der logischen Seite gefragt: Es gibt zumindest in Europa so einige Länder, bei denen die Staatseinnahmen/BIP nochmal eine gute Ecke über dem deutschen Niveau sind, z.B. Dänemark, Norwegen oder Finnland. Wie kann es gleichzeitig sein, dass Deutsche die weltweit höchsten Steuer- und Abgabenlasten tragen?
Ich glaube das liegt an der Definition dieser "weltweit höchsten Steuer- und Abgabenlast". Afaik bezieht sich das nur auf die Einkommenssteuer+Sozialabgaben und nicht auf sonstige Steuern (Strom, öko, Mehrwert, whatever), die ja auch Einnahmen des Staates sind.

Die "weltweit höchsten Steuern und Abgaben" sind daher mit Vorsicht zu genießen, da die deutsche Einkommens-steuerlast afaik nicht ganz oben im weltweiten Vergleich angesiedelt ist und die Sozialabgaben einen Umfangreichen Sozialstaat finanzieren, den es in anderen Ländern ja so nicht gibt.

Die eigentliche Frage ist ja nicht wie hoch sind die Abgaben, sondern erhalte ich dafür auch einen entsprechenden Gegenwert, Stichwort Effizienz. Und darüber lässt sich natürlich genüsslich streiten
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.102
Reaktionen
1.354
Solange der Staat seine Kameralistik nicht durch eine saubere doppelte Buchführung ersetzt und zukünftige Forderungen der Bürger sauber in seine Verschuldung aufnimmt, brauchen wir gar nicht über "Rentengeschenke" etc. pp. sprechen. Bei einem Zeithorizont von 4 Jahren blickt kein Mensch mehr durch, was mit eigentlichen Mehreinnahmen durch eine Steuer mal geplant war und wofür die Mittel jetzt verwendet werden. Die Politik versteht sich schon ganz gut darin, dass einmal eingeführte Steuern nicht wieder abgeschafft werden.
Naja. Der Punkt mag stimmen - kann ich mangels Fachwissens nicht beurteilen. Aber wir können wohl kaum aufhören über diese Themen zu sprechen und sie politisch zu verhandeln, nur weil eine Reform unserer staatlichen Buchführung noch nicht umgesetzt ist.


@Xantos2
Ich unterstelle dir nicht, dass du lügst. Aber ich für mich hat es etwas Heuchlerisches, wenn man beklagt, dass Steuererhöhungen ja okay wären, wenn dafür Geringverdiener entlastet würden und im selben Satz Maßnahmen kritisiert, die primär darauf zielen Geringverdiener besserzustellen.
Ob die jetzt gut umgesetzt sind, ist eine andere Frage.

Prinzipiell bin ich da ganz bei dir und halte die Grundrente ein typisches Beispiel für überspezifische Einzelmaßnahmen, die ein Placebo dafür sind, dass man das System nicht von Grund auf gerechter gestaltet. Bspw. könnte man einfach eine Höchstrente festlegen, die über das Umlagesystem finanziert werden soll und dann könnte man den Rentenanteil, der über die Grundsicherung hinausgeht, einfach proportional zum Beitragszeitraum gestalten mit großzügiger Anrechnung von Zeiten der Kindererziehung. Dann wäre sichergestellt, dass man für jeden Monat, den man einzahlt, auch mehr Rente rausbekommt.
Aber wie man es genau macht, ist mir prinzipiell egal. Das System sollte einfach und für jeden durchschaubar sein und sich grob mit den Gerechtigkeitsvorstellungen der Bevölkerung vertragen. Letzteres ist offenbar nicht erfüllt, wenn ein Geringverdiener mit 34 Beitragsjahren dieselbe Rente kriegt wie einer mit 4.

Ich habe grundsätzlich ein Problem mit konditionalen Haltungen wie "Steuererhöhungen gern, aber nur wenn die für genau xy eingesetzt werden, sonst muss ich leider FDP wählen". Das ist regelmäßig ein unerfüllbarer Anspruch. Davon abgesehen steht dir Verwendung von Steuern mangels Zweckbindung immer zur Disposition, weshalb es imo wenig Sinn ergibt die Erhebung nur unter bestimmten Bedingungen an die Verwendung zu befürworten.
Insbesondere halte ich es für einen Trugschluss, dass die Staatsquote konstant gehalten werden oder sinken muss. Die Staatsquote ist in meinen Augen ein sehr kontingentes Merkmal. Am Ende kommt es auf den Bang for the Buck an: Was kriege ich an Lebensqualität, Daseinsvorsorge usw. für meine Leistung? Ob der Staat die einzelnen Posten selbst besorgt, an andere öffentliche Institutionen oder private auslagert, ist dabei prinzipiell egal.

Ich persönlich bin bspw. der Ansicht, dass wir sowohl an manchen Stellen zu viel als auch am anderen zu wenig ausgeben. Trotzdem glaube ich unterm Strich, dass der Staat mehr Mittel vertragen könnte, ja sogar relativ dringend mehr Mittel benötigt, um seine Aufgaben erfüllen zu können und ich finde, dass er seine Mittel insgesamt Ich relativ effizient einsetzt.
Bspw. finde ich die Grundrente zwar schlecht umgesetzt, aber ich würde auch nicht sagen, dass das Geld bei den tendenziell ärmeren Rentnern schlechter aufgehoben ist als bei den Nettoleistungszahlern, die dafür aufkommen. Nur weil wir insgesamt viel für Rentner ausgeben, heißt das ja nicht, dass wir nicht Rentner haben, die zu wenig kriegen - auch wenn ich mir wünschen würde, dass man größere Anstrengungen unternähme, um beim wohlhabenderen Teil der jetzigen und baldigen Rentnergeneration zu sparen.
 
Mitglied seit
27.06.2014
Beiträge
3.862
Reaktionen
1.503
Ort
Hamburg
@saistaed -- du sagst selbst dass die Maßnahmen nicht gut sind. Genau deswegen kritisiere ich sie. Das ist doch nicht heuchlerisch?

Ich möchte Geringverdiener entlasten, aber eben auf eine systematische, effiziente Weise. Und ich möchte nicht jedes Klientelgeschenk der Politik bejubeln müssen, welches Geringverdienern hilft, nur um mich nicht des Verdachtes der Heuchlerei oder des Egoismus auszusetzen.

Wie du oben siehst, so habe ich auch das Steuerkonzept der FDP kritisiert.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.102
Reaktionen
1.354
@saistaed -- du sagst selbst dass die Maßnahmen nicht gut sind. Genau deswegen kritisiere ich sie. Das ist doch nicht heuchlerisch?

Ich möchte Geringverdiener entlasten, aber eben auf eine systematische, effiziente Weise. Und ich möchte nicht jedes Klientelgeschenk der Politik bejubeln müssen, welches Geringverdienern hilft, nur um mich nicht des Verdachtes der Heuchlerei oder des Egoismus auszusetzen.

Wie du oben siehst, so habe ich auch das Steuerkonzept der FDP kritisiert.
Kritik ist okay, aber es klang für mich eher nach "hm ja, eigentlich find ich Umverteilung ja gut, aber eben nicht so wie die Politik es tut, darum bejuble ich lieber eine Partei, die gern von unten nach oben umverteilt".
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Wo wird es denn gemacht, damit du und deine Familie besser wegkommen

Also für mich schon mal nirgends, wo mir die Steuern erhöht werden sollen. Ich zahle eh schon die höchste Abgabenlast der gesamten Welt und soll noch mehr blechen? LuL nö.

Nicht solange wirklich Reiche ihre Kohle problemlos verstecken und steueroptimieren können und Menschen die mit fettem Erbe ohne einen Finger zu krümmern von Kapitalerträgen leben können, auf die sie maximal die Hälfte meiner Steuerlast zahlen.

Die eigentliche Frage ist ja nicht wie hoch sind die Abgaben, sondern erhalte ich dafür auch einen entsprechenden Gegenwert, Stichwort Effizienz. Und darüber lässt sich natürlich genüsslich streiten

Ne es geht vor allem um Steuergerechtigkeit und die ist sowas von Null gegeben. Wer sich einen kleinen ganz bescheidenen Wohlstand aufzubauen versucht, wird gemolken wie bekloppt, während die Reichen völlig in Ruhe gelassen werden. Das reichste 1% besitzt 1/3 des gesamten Vermögen des ganzen Landes, aber Menschen, die aus eigener Leistung gerade mal so etwas mehr als die absolute Mitte verdienen, dürfen die Hälfte abdrücken, weil man halt das Arbeitseinkommen von armen Schluckern besteuert, die auf Lohnarbeit angewiesen sind, während man Vermögen in Ruhe lässt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.334
Reaktionen
2.284
Ne es geht vor allem um Steuergerechtigkeit und die ist sowas von Null gegeben. Wer sich einen kleinen ganz bescheidenen Wohlstand aufzubauen versucht, wird gemolken wie bekloppt, während die Reichen völlig in Ruhe gelassen werden. Das reichste 1% besitzt 1/3 des gesamten Vermögen des ganzen Landes, aber Menschen, die aus eigener Leistung gerade mal so etwas mehr als die absolute Mitte verdienen, dürfen die Hälfte abdrücken, weil man halt das Arbeitseinkommen von armen Schluckern besteuert, die auf Lohnarbeit angewiesen sind, während man Vermögen in Ruhe lässt.

Aber, aber ... das steckt doch alles im "Betriebsvermögen"™, du kannst doch nicht die Kraftzelle™ der deutschen Industrie, den Mittelstand™, besteuern wollen? :eek4::eek4::eek4:
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.788
Reaktionen
763
Ich hab mal den Teil zu Schulden und Haushalt in ein neues Thema verschoben, damit es hier mehr um die Wahlen gehen kann.
 
Mitglied seit
20.04.2003
Beiträge
7.485
Reaktionen
252
Zum Thema Inhalte für Wahl:

Fand etliche Punkte interessant. Hier besonders:
- warum begehren die jungen nicht auf?
- Arbeit verliert (und fehlende Möglichkeit zu Vermögensaufbau) und Vermögen gewinnt. Wie damit umgehen.
- nicht vorhandene Mittelschicht
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Habs noch nicht ansehen können, aber die erste Frage wird ja häufig gestellt und da frage ich mich, was denn eigentlich konkret erwartet wird. Also wie sollen die Jüngeren "aufbegehren"? "Uns" (ich zähl Anfang 30 mal noch mit zu "Jüngeren") ist doch allen klar, dass der gesellschaftliche Deal, nach dem man durch Arbeit zu Vermögen kommen kann, mittlerweile nicht mehr gilt. Vermögensbildung braucht fast immer Vermögen, selbst mit einem Top 1% Gehalt wird man niemals an die Vermögensbildung von jemandem kommen, der zufällig von Oma ein Reihenhaus in Schwabing erbt.
Sollen wir deswegen jetzt nicht mehr arbeiten und versuchen unsere paar Krümel zusammenzusparen/zu investieren?
 
Mitglied seit
20.04.2003
Beiträge
7.485
Reaktionen
252
Es geht in unserer Gesellschaft etlichen am A vorbei, was sie machen sollten. Sie haben keine Chance, dass sie es können.
Ich denke, es sollte möglich sein mit Arbeit Vermögen aufzubauen. Arbeit ist ja nicht nur Zeitvertreib (Hartz4 und der Tag gehört dir) und idealistische Werte sind den Menschen am unteren Rand der Einkommensniveaus egal.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.334
Reaktionen
2.284
Zum Thema Inhalte für Wahl:

Fand etliche Punkte interessant. Hier besonders:
- warum begehren die jungen nicht auf?


Ich habe das Video gesehen. Die Darstellung des Themas "Jung vs. Alt" war ein bisschen schräg. Teilweise hatte man ein bisschen das Gefühl, Leute hatten es im Jahr 1982 besser als heute. Es geht uns heute im Durchschnitt schon deutlich besser als vor vierzig Jahren, das ist völlig unbestreitbar. Bestimmte Dinge sind relativ teurer geworden wie bspw. Wohnraum (wir wohnen im Schnitt allerdings auch auf mehr als damals), ja. Die meisten Sachen sind aber relativ deutlich billiger geworden und wir können uns DEUTLICH mehr davon leisten als unsere Eltern, wenn wir nicht DEUTLICH niedriger in der Einkommensverteilung stehen. Insofern gibt es auch nicht wirklich ein "Jung vs. Alt": Die Jungen erben den Besitz der Alten irgendwann, dazu können Eltern mit mehr Besitz im Durchschnitt ihren Kindern mehr Humankapital mitgeben als Eltern ohne Besitz, wovon diese dann auch bereits vor dem Tod ihrer Eltern kräftig profitieren. Die Konfliktlinie "jung vs. alt" ist mehr oder weniger imaginär.


- Arbeit verliert (und fehlende Möglichkeit zu Vermögensaufbau) und Vermögen gewinnt. Wie damit umgehen.
- nicht vorhandene Mittelschicht

Das war die Darstellung auch etwas verquer. Das Problem beim Vermögensaufbau ist nicht, dass es keine Zinsen auf Sparguthaben gibt; man ist ja nicht darauf angewiesen, sein Geld auf dem Sparkonto zu bunkern und wer es tut ist kann schlicht nicht mit Geld umgehen. Das Problem ist (was die Doku auch erwähnt), dass viele Leute zu wenig verdienen als dass am Ende des Monats etwas übrig bleibt, was man anlegen kann. Dass das 1982 anders war ist aber bestenfalls unklar.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Das Problem beim Vermögensaufbau ist nicht, dass es keine Zinsen auf Sparguthaben gibt; man ist ja nicht darauf angewiesen, sein Geld auf dem Sparkonto zu bunkern und wer es tut ist kann schlicht nicht mit Geld umgehen. Das Problem ist (was die Doku auch erwähnt), dass viele Leute zu wenig verdienen als dass am Ende des Monats etwas übrig bleibt, was man anlegen kann. Dass das 1982 anders war ist aber bestenfalls unklar.

Liegt nicht das Problem (das vielleicht auch damit verbunden ist) nicht darin, dass seit 45 Vermögen eben auch ungebremst vererbt wurde und dadurch gerade das klassische Vermögensaufbauprojekt, nämlich Wohneigentum, immer unerschwinglicher für "Normalverdiener" wurde? Dadurch profitieren diese dann auch nicht mehr an der Wertsteigerung von Wohneigentum und vererben auch nichts und die Spirale dreht sich weiter.

Teilweise hatte man ein bisschen das Gefühl, Leute hatten es im Jahr 1982 besser als heute.

Kommt drauf an, worauf man abstellt. Aus der Perspektive des einfachen Bürgers ist das doch aber nicht verkehrt. 1982 konnte ein ordentlich verdienender Angestellter auch in Hamburg noch von seinem Gehalt die komplette Familie ernähren und Wohneigentum abbezahlen. Nichts davon geht heute noch. Insofern, doch schon, das war irgendwie besser.

Die meisten Sachen sind aber relativ deutlich billiger geworden und wir können uns DEUTLICH mehr davon leisten als unsere Eltern, wenn wir nicht DEUTLICH niedriger in der Einkommensverteilung stehen.

Nur sind eben die meisten dieser Dinge im Vergleich zum Wohneigentum weniger bedeutend bis bedeutungslos. Ich meine, toll, wir können uns alle 2 Jahre neue Unterhaltungshardware kaufen. Super. Ich hätte irgendwie lieber ein Haus. Nur kann man das eine nicht von dem anderen "umschichten". Also selbst wenn ich auf die ganzen tollen "erschwinglichen" Konsumgüter verzichte, hab ich immer noch nicht genug Geld für Wohneigentum.
 
Oben