Deutschland: Wahlen 2021

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Vizekanzler unter Baerbock :mond:

Falls die Union hinter die Grünen rutscht, dürfte sich das für Laschet ja erledigt haben.
 
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Ich glaub ja nicht dran, aber sollte es in den Wochen vor der Wahl tatsächlich knapp aussehen, frag ich mich, wie die Dynamik in der Bevölkerung ist. Könnte mir vorstellen, dass die Grünen nochmal mehr Stimmen anziehen, wenn die Chance auf einen echten Machtwechsel besteht, andererseits dass viele Leute skeptisch werden, ob eine grün(schnabelig)e Kanzlerin wirklich ne gute Idee ist.

Grundsätzlich dürften die Chancen der Grünen aufs Kanzleramt aber einzig bei der Ampel zu finden sein.
Interessant für Baerbock (und die Grünen) könnte sein, wenn man eine echte Wahl zwischen Kanzleramt und Ampel und Juniorpartner der Union hätte.
 
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Die Nicht-Regierungs-Erfahrung hatte auch bei Merkel damals ziehen müssen. Tat es aber nicht.
Natürlich muss man schauen, wie es in ein paar Monaten ist, aber aktuell geht der CDU der Arsch auf Grundeis.
Idee: Wir könnten ja Mal ne Wahl in einem Poll machen und in 3 bzw 6 Monaten wiederholen.
 
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Ach, das hab ich vergessen. Schon zu lange her.
Bundesministerin für Frauen und Jugend sowie Umweltministerin.
 
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Das mit der fehlenden Regierungserfahrung werden wir bzgl. Baerbock jetzt monatelang hören. Gebetsmühlenartig. Irgendwas müssen sie ja versuchen.
 

parats'

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Das mit der fehlenden Regierungserfahrung werden wir bzgl. Baerbock jetzt monatelang hören. Gebetsmühlenartig. Irgendwas müssen sie ja versuchen.
Ansonsten ist die Angriffsfläche halt auch sehr überschaubar. Wenn man mal von Schnitzern wie Kobold absieht, bietet sie kaum Kritikpunkte, was natürlich auch an dem noch unbeschriebenen Blatt der Verantwortung liegt. Mit Laschet/Scholz ist ein MPs bzw. ein ehemaliger MP und aktueller Minister eines der wichtigsten Ministerien im Rennen.
Wenn man weiter ausholt, könnte man die BaWü Regierung etwas auseinandernehmen, denn vieles was immer wieder von Seiten der Grünen angemerkt wird, läuft in BaWü nicht besser (bspw. Kohleausstieg, Digitalisierung der Schulen).
 

Deleted_228929

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Grundsätzlich dürften die Chancen der Grünen aufs Kanzleramt aber einzig bei der Ampel zu finden sein.
Interessant für Baerbock (und die Grünen) könnte sein, wenn man eine echte Wahl zwischen Kanzleramt und Ampel und Juniorpartner der Union hätte.
Ampel und GRR fallen bei mir ebenfalls unter die Kategorie "glaube ich erst, wenn ich es sehe". Ampel würde man bei den Grünen vielleicht noch wollen, evtl. sogar ein paar Leute bei der FDP, aber die SPD will mE so dringend in die Opposition, das sehe ich einfach nicht kommen.

GRR würde mMn sowohl am rechten Grünen- als auch am linken Linkspartei-Flügel scheitern. Erstere haben einfach eine normative Präferenz für einen gelben oder schwarzen Partner, zweitere eine Präferenz für gar nicht regieren.
 

parats'

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Kannst du das näher ausführen?
 

Deleted_228929

Guest
Kannst du das näher ausführen?
Eine Liquiditätsfalle ist eine Situation, in der eine Ausweitung der Geldbasis keine weitere Zinssenkung nach sich zieht. Ergo:

1. Bezieht sich auf die Geldpolitik und nicht die Fiskalpolitik.
2. Ist in Europa eindeutig nicht der Fall, da die Zinsen weiter sinken während die EZB ihre Bilanz ausweitet.
3. Gemeinhin wird die Fiskalpolitik (= das, was der Staat mit seinen Einnahmen und Ausgaben macht) in der LF als besonders effektiv erachtet.

Das lernt man in jeder Einführungsveranstaltung zur Makroökonomie.

Und das dann immer noch mit dieser hochnäsigen "ich erklär euch jetzt mal ideologiefrei die Welt" Attitüde. Gott, der Typ ist so dermaßen peinlich.
 

parats'

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Besten Dank für die Erklärung. Merz ist natürlich nur Jurist, insofern wird er nie in einer Einführungsveranstaltung zur Makroökonomie gesessen haben.
 
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vor allen dingen, wen interessiert merz noch? laschet wird die cdu jetzt unter die 20% führen, aus den scherbenhaufen und der exekution der alten granden (inkl. merz) wird dann hoffentlich wieder eine wählbare partei. ich vermute aber, das wird dann ein bisschen wie bei der spd laufen, dass man dann als juniorpartner (weil man dann eben doch macht- und pöstchengeil ist) einer grün-schwarzen bundesregierung über die nächsten 8 jahre weiter ausblutet ohne die richtigen personellen wie thematischen konsequenzen zu ziehen. nach 16 jahren merkel und dem totluschen von spd und fdp wahrscheinlich sogar verdient.
 

Gustavo

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ich vermute aber, das wird dann ein bisschen wie bei der spd laufen, dass man dann als juniorpartner (weil man dann eben doch macht- und pöstchengeil ist)


Das ist ja jetzt so ca. das Gegenteil davon, was 2017 bei der SPD passiert ist. Die Partei wollte regelrecht in die Opposition und musste aus allen Seiten regelrecht dazu gedrängt werden, doch in der Regierung zu bleiben. Btw: "Pöstchen" für Ämter für Regierungsfraktionen ist Tichys-Einblicke-Gehirnkrebs.
 
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Das ist ja jetzt so ca. das Gegenteil davon, was 2017 bei der SPD passiert ist. Die Partei wollte regelrecht in die Opposition und musste aus allen Seiten regelrecht dazu gedrängt werden, doch in der Regierung zu bleiben. Btw: "Pöstchen" für Ämter für Regierungsfraktionen ist Tichys-Einblicke-Gehirnkrebs.
Ich will seit 2017 auch mehr Sport machen, faktisch zeigt mir die Waage 2021 aber nicht an, was ich damals wollte, sondern faktisch was ich seit dem gemacht habe. Wollen ist ergo als Bemessungsgrundlage einen feuchten Scheiss wert. Kühnert ist in Ordnung. Aber ganz offenkundig ist das seinerzeit wohl nicht die Mehrheitsmeinung gewesen, sonst wäre die SPD jetzt wohl nicht Juniorpartner der auslaufenden Merkelregierung.
 

Gustavo

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Ich will seit 2017 auch mehr Sport machen, faktisch zeigt mir die Waage 2021 aber nicht an, was ich damals wollte, sondern faktisch was ich seit dem gemacht habe. Wollen ist ergo als Bemessungsgrundlage einen feuchten Scheiss wert. Kühnert ist in Ordnung. Aber ganz offenkundig ist das seinerzeit wohl nicht die Mehrheitsmeinung gewesen, sonst wäre die SPD jetzt wohl nicht Juniorpartner der auslaufenden Merkelregierung.

Der Unterschied ist, dass du quasi jeden Tag seit 2017 aufs Neue entscheidest, ob du mehr Sport machst oder es bleiben lässt. Wenn du im September 2017 zu faul bist, kannst du halt auch einfach im November 2017 oder Januar 2018 anfangen und hättest dadurch nichts verloren. Dass der SPD diese Option nicht offen steht, wenn sie sich erst mal hat beknien lassen, aus Staatsräson doch weiter in der Regierung zu bleiben, weil sich das Problem der Koalitionsfindung ohne die SPD seitdem nicht geändert hat ist doch offensichtlich?
Und natürlich war das die Mehrheitsmeinung, was redest du bitte? Das ist doch völlig unstrittig. Es aber halt einen Unterschied, ob du sagst "ich will in die Opposition und stattdessen regiert eine andere Koalition" oder "ich will in die Opposition und dann gibt es halt eine Staatskrise, weil keine Mehrheit zustande kommt".
 
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Ach komm, es ist jederzeit möglich eine Koalition platzen zu lassen. Und wenn es 2017 die Mehrheitsmeinung gewesen wäre, unter gar keinen Umständen die Groko nochmal aufleben zu lassen, dann hätten wir sie jetzt nicht. Was gibt es da zu diskutieren? Klar wären die Konsequenzen Neuwahlen gewesen. Aber mehr Lähmung als 4 Jahre Merkel ... Bitch, pls ...
 
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Och Gottchen die arme arme SPD, die gezwungen wurde eine Koalition einzugehen. Vor einer Staatskrise hat sie uns bewahrt, die arme arme SPD.
Hat dir das Schulz beim nächtlichen Umtrunk geflüstert?
 

Gustavo

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Ach komm, es ist jederzeit möglich eine Koalition platzen zu lassen. Und wenn es 2017 die Mehrheitsmeinung gewesen wäre, unter gar keinen Umständen die Groko nochmal aufleben zu lassen, dann hätten wir sie jetzt nicht. Was gibt es da zu diskutieren? Klar wären die Konsequenzen Neuwahlen gewesen. Aber mehr Lähmung als 4 Jahre Merkel ... Bitch, pls ...

Klar ist es jederzeit möglich eine Koalition platzen zu lassen, aber dir wird ja wohl auch klar sein, dass so ziemlich niemand es gut fände, wenn man eine Koalition eingeht, nur um sie dann eine Woche später wieder platzen zu lassen. Wir entfernen uns jetzt auch himmelweit von der ursprünglichen Behauptung, die SPD wäre in die Regierung eingetreten, weil sie "macht- und pöstchengeil" war. Dass die SPD nicht um den Preis einer Staatskrise in die Opposition geht ist da jedenfalls nicht enthalten.

Und @Hummel: Bist du jünger als drei oder hast zumindest vor weniger als drei Jahren lesen gelernt? Das war damals eine völlig gängige Meinung. Verschon mich mit deinem Schwachsinn hier.
 
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Wenn die SPD richtig machtgeil gewesen wäre, hätte sie ja auch 2017 versuchen können eine Koalition anzuführen, aber die Variante hat ja niemand in den Mund genommen :deliver:
 
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Das war damals eine völlig gängige Meinung

Klar, wenn man dem Schulz an der Lippe hängt und nebenbei seine linke Brustwarze massiert, dann ist das bestimmt eine gängige Meinung. Wasser predigen und Wein saufen - absolutes Neuland für unsere (nicht machtgeilen) Politiker. :rofl2:
Erklär mir doch kurz die riesen Staatskrise die es gegeben hätte. Neuwahlen? Minderheitsregierung. Na dann - Gott sei Dank hat uns die SPD davor bewahrt. Ganz uneigennützig, wie sie halt sind. :naughty:

Verschon mich mit deinem Schwachsinn hier.

Das denk ich mir bei jedem Post von dir. Gleicht sich aus, Digga. :deliver:
 
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Wir entfernen uns jetzt auch himmelweit von der ursprünglichen Behauptung, die SPD wäre in die Regierung eingetreten, weil sie "macht- und pöstchengeil" war.
Nein, der Punkt war, dass die SPD jetzt wahrscheinlich nicht mit der FDP um Platz 3 rangeln müsste um nicht noch deutlich unter die 15% Marke zu rutschen wenn sie 2017 nicht in eine Groko eingetreten wäre. Nach der Absage an eine weitere Groko durch den Vorstand im Januar 2017 ist man von 23% auf 35% geschnellt und hatte zweitweise sogar die CDU überflügelt. Man hat eben 2017, wie du es sagst, die dringende Erneuerung der SPD gegen eine vermeintliche Staatsräson verspielt. Und die CDU könnte dieses Jahr in genau die gleiche Falle tappen.

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Januar 2017

"Die SPD wird in keine große Koalition gehen"​

Der Juso-Chef hat Martin Schulz vor einem Ja zur großen Koalition gewarnt. Die vom Parteivorstand ausgesprochene Absage dürfe nur von den Mitgliedern aufgehoben werden.


Dezember 2017

Die Jusos proben den Aufstand gegen die GroKo​

Jungsozialist Kevin Kühnert führt den Kampf gegen das nächste Bündnis mit der Union an. Doch der Parteitag an diesem Donnerstag ist unberechenbar.

 
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vor allen dingen, wen interessiert merz noch? laschet wird die cdu jetzt unter die 20% führen, aus den scherbenhaufen und der exekution der alten granden (inkl. merz) wird dann hoffentlich wieder eine wählbare partei. ich vermute aber, das wird dann ein bisschen wie bei der spd laufen, dass man dann als juniorpartner (weil man dann eben doch macht- und pöstchengeil ist) einer grün-schwarzen bundesregierung über die nächsten 8 jahre weiter ausblutet ohne die richtigen personellen wie thematischen konsequenzen zu ziehen. nach 16 jahren merkel und dem totluschen von spd und fdp wahrscheinlich sogar verdient.
Passieren kann viel. Wahrscheinlich finde ich eher, dass die Union bei +/- 30 Prozent landen wird und Merz könnte tatsächlich eine tragende Rolle spielen. Laschet allein ist kein Zugpferd, das hat er selbst bereits eingestanden. Merz gilt in der Union immer noch als ungeheuer populär und als jemand, der Wähler anspricht, denen ein Laschet zu sehr Merkel in klein ist - gerade in Bezug auf die klassischen FDP/Union-Wechselwähler ist das sicher auch nicht von der Hand zu weisen.
Merz hatte schon gute Gründe sich voll hinter Laschet zu stellen, weil er unter ihm absehbar deutlich mehr Einfluss haben wird als unter einem Kanzler Söder.
 
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Ich hab das Gefühl, dass das mehr war als ein "absehbar". So konkret die Ausdrucksweise und die Umstände waren, unter denen Merz seine Zustimmung zu Laschet ausgedrückt hat, gehe ich fest davon aus, dass es da Absprachen zwischen Laschet und Merz gibt und ihm bereits ein Posten versprochen wurde. Was ich ganz cool fände weil es damit quasi garantiert, dass die Union der Juniorpartner wird. Wenn es eine Konstante in der Deutschen Politik gibt, dann dass Merz auf der Zielgeraden nochmal umknickt. :deliver:
 
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Der Problem für die Union bleibt, dass sie mehrere Flanken gleichzeitig decken müssen. Mit der Merz kann man vielleicht der FDP Wähler abluchsen, gleichzeitig macht man sich für Grüne und Co natürlich sehr angreifbar. Ich bin gespannt, wie man diesen Spagat bewältigt. Laschet hat zwar kürzlich noch groß verkündet, die Grünen hätten inhaltlich nichts zu bieten, aber tatsächlich ist die CDU aktuell am ehesten DIE Partei ohne Inhalt.
 

Gustavo

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Nein, der Punkt war, dass die SPD jetzt wahrscheinlich nicht mit der FDP um Platz 3 rangeln müsste um nicht noch deutlich unter die 15% Marke zu rutschen wenn sie 2017 nicht in eine Groko eingetreten wäre. Nach der Absage an eine weitere Groko durch den Vorstand im Januar 2017 ist man von 23% auf 35% geschnellt und hatte zweitweise sogar die CDU überflügelt. Man hat eben 2017, wie du es sagst, die dringende Erneuerung der SPD gegen eine vermeintliche Staatsräson verspielt. Und die CDU könnte dieses Jahr in genau die gleiche Falle tappen.

Öhm, bitte was? Die SPD ist damals so stark gestiegen, weil sie Schulz als Kanzlerkandidat vorgestellt hat. Der Hype ist dann schnell wieder verflogen als die Leute den Martin aus Würselen besser kennengelernt haben, aber die Aussage bzgl. Groko wurde ja bis zur Wahl nicht zurückgenommen, insofern ergibt es doch überhaupt keinen Sinn, dass das der Grund für den Anstieg sein soll?
 
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ja, das ist schon irgendwie ein punkt. hatte es tatsächlich noch so in erinnerung, dass inbesondere der aspekt keine groko mehr ein zugpferd war, von dem auch der schulzzug profitiert hat, finde da aber auch online nichts mehr und die hiesige meinung scheint alleinig die nominierung schulz' für den anstieg anzuführen. vielleicht ist mein blick da auch als bawü-ler eingefärbt, wo sich die cdu nie wieder erholt hat, nach dem sie mal in die zweite reihe gerutscht ist, was sicherlich zu großen teilen an kretschmann liegt, aber auch an einer gewissen grünen grundeinstellung, die hier in uni-städten wie freiburg oder karlsruhe herrscht.

unabhängig davon: spd auf 15% ist jetzt ja nicht alleine schulz sein "verdienst", das war ja 2017 dann abgefrühstückt. das ist ja schon ein abwatschen der groko, auch wenn scholz sich schon als kommender kanzler sieht.
 
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Scholz und Luschet beide chancenlos. Abb wirds. Ganz klare Nummer. Die Frage ist nur wie stark und mit wem?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Öhm, bitte was? Die SPD ist damals so stark gestiegen, weil sie Schulz als Kanzlerkandidat vorgestellt hat. Der Hype ist dann schnell wieder verflogen als die Leute den Martin aus Würselen besser kennengelernt haben, aber die Aussage bzgl. Groko wurde ja bis zur Wahl nicht zurückgenommen, insofern ergibt es doch überhaupt keinen Sinn, dass das der Grund für den Anstieg sein soll?

Gibt es eigentlich einigermaßen geprüfte Hypothesen, worans beim Martin jetzt gescheitert ist? War der Hype eigentlich gar nicht da und haben ihn die Medien nur herbeigeschrieben, oder haben alle Leute plötzlich ihre Meinung innerhalb kürzester Zeit zwei mal geändert?

Scholz und Luschet beide chancenlos. Abb wirds. Ganz klare Nummer. Die Frage ist nur wie stark und mit wem?

Würdest du darauf wetten? Ich würde gegenhalten.
 

Gustavo

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Gibt es eigentlich einigermaßen geprüfte Hypothesen, worans beim Martin jetzt gescheitert ist? War der Hype eigentlich gar nicht da und haben ihn die Medien nur herbeigeschrieben, oder haben alle Leute plötzlich ihre Meinung innerhalb kürzester Zeit zwei mal geändert?


Ehrlich gesagt nicht so richtig. Ist natürlich auch schwierig bei einem N von 1. Die Leute, denen ich vertraue bei sowas (Thorsten Faas bspw.), meinten alle dass es wahrscheinlich nicht viel mit dem Martin zu tun hatte. Die Leute wollten einfach irgendeine Veränderung und haben dann was auch immer sie wollten auf ihn projiziert. Als er dann den Mund aufgemacht hat stellte sich dann für viele heraus, dass das Wunschdenken war. Wobei man generell sagen muss: Die SPD war 2017 schon einfach keine 30%-Partei mehr, die es nur dummerweise in der GroKo zerrieben hat, sondern halt eher eine 15%-20% Partei. Da wird sie wohl auch bleiben, bis sie entweder etwas findet was zieht oder in die Opposition darf und es für die Regierung extrem scheiße läuft.
 

Deleted_228929

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Wie das hier gleich wieder abgeht. :deliver:

Selbstverständlich wäre nicht gleich eine Staatskrise ausgebrochen., wenn die SPD sich einer erneuten Koalition verweigert hätte. Dann hätte es halt mal eine Minderheitsregierung gegeben. Das ist zwar vom Verfassungsgeber recht eindeutig (mMn) nicht als der Regelfall vorgesehen, aber ganz eindeutig als Option möglich.

Allerdings ist auch relativ lächerlich zu behaupten, die SPD hätte das wegen irgendwelcher Pöstchen beschlossen. Erstens mal war absolut offensichtlich, dass die Sozen da zur Jagd getragen werden mussten und zweitens: nur weil sich die Mehrheit der Parteimitglieder am Ende doch für einen erneuten Regierungseintritt entscheidet heißt das nicht, dass die das alle geil finden, sondern einfach keine bessere Alternative sehen - eine Minderheitsregierung muss man nicht toll finden, nur weil sie verfassungsrechtlich möglich wäre. Welche Vorteile der gemeine Soze an der Basis darin sieht, dass seine Parteioberen ein paar "Pöstchen" kriegen, hätte ich dann jedenfalls schon noch erklärt.

Was mich an den Umfragen vor der Wahl 2017 übrigens seit jeher am meisten wundert: Wo kommt der plötzliche Einbruch der Union kurz vor der Wahl her?
 
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Ehrlich gesagt nicht so richtig. Ist natürlich auch schwierig bei einem N von 1. Die Leute, denen ich vertraue bei sowas (Thorsten Faas bspw.), meinten alle dass es wahrscheinlich nicht viel mit dem Martin zu tun hatte. Die Leute wollten einfach irgendeine Veränderung und haben dann was auch immer sie wollten auf ihn projiziert. Als er dann den Mund aufgemacht hat stellte sich dann für viele heraus, dass das Wunschdenken war. Wobei man generell sagen muss: Die SPD war 2017 schon einfach keine 30%-Partei mehr, die es nur dummerweise in der GroKo zerrieben hat, sondern halt eher eine 15%-20% Partei. Da wird sie wohl auch bleiben, bis sie entweder etwas findet was zieht oder in die Opposition darf und es für die Regierung extrem scheiße läuft.
War nicht einer der Hauptgründe dass große Veränderung erwartet wurde (Hype, schulzzug), der darauf folgende Wahlkampf aber erschreckend uninspiriert, unkonkret und lahm gestaltet wurde? Wofür steht die Schulz SPD eigentlich, war eine häufig gestellte Frage. Darüber hinaus präsentierte sich Martin aus Würselen stellenweise sehr ungeschickt ("ihr könnt mal Martin Martin rufen", "wissen sie, bei mir in Würselen..." (während angie auf globale Lenkerin und Denkerin machte), was seinen tragischen Gipfel in den TV - Duellen fand, wo er Merkels Politik mehrheitlich zustimmte/zustimmen musste und keine Alternative bot. Ich hatte von Anfang an das Gefühl die Genossen wussten dass sie keine Chance haben und haben wissentlich den Martin verbrannt. Siggi der Schelm
 

Gustavo

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Wie das hier gleich wieder abgeht. :deliver:

Selbstverständlich wäre nicht gleich eine Staatskrise ausgebrochen., wenn die SPD sich einer erneuten Koalition verweigert hätte. Dann hätte es halt mal eine Minderheitsregierung gegeben. Das ist zwar vom Verfassungsgeber recht eindeutig (mMn) nicht als der Regelfall vorgesehen, aber ganz eindeutig als Option möglich.


Na ja, das ist was die Leute damals geschrieben haben. Ich vermute ja durchaus auch, dass es auch eine Weile mit Minderheitsregierung Union gut gegangen wäre, aber damals haben halt wirklich alle in die Richtung gedrängt: Von FAZ bis Taz und alle Umfragen dazu. Ist halt auch einfach eine dumme Situation für die SPD: Wie will man den Wählern erklären, dass man sich explizit bei ihnen unbeliebt macht, indem man ihre Wünsche ignoriert, weil man gerne dauerhaft wieder beliebter werden würde? Damit hätten sie doch nur noch mehr auf den Sack bekommen in der Presse. Immerhin haben sie es sich fürstlich entlohnen lassen mit dem Finanzministerium, welches ihnen den Kandidaten gebracht hat, der ihnen bei der nächsten Bundestagswahl ihre 15% sichert. :deliver:


Was mich an den Umfragen vor der Wahl 2017 übrigens seit jeher am meisten wundert: Wo kommt der plötzliche Einbruch der Union kurz vor der Wahl her?


Afaik weiß das niemand so richtig. Ich habe mich das auch gefragt und meinen alten Kumpe Jürgen W. (!) Falter deshalb auch mal gefragt, als ich ihm wegen was ganz anderes angeschrieben habe, aber er meinte mehr oder weniger ¯\_(ツ)_/¯.


War nicht einer der Hauptgründe dass große Veränderung erwartet wurde (Hype, schulzzug), der darauf folgende Wahlkampf aber erschreckend uninspiriert, unkonkret und lahm gestaltet wurde? Wofür steht die Schulz SPD eigentlich, war eine häufig gestellte Frage. Darüber hinaus präsentierte sich Martin aus Würselen stellenweise sehr ungeschickt ("ihr könnt mal Martin Martin rufen", "wissen sie, bei mir in Würselen..." (während angie auf globale Lenkerin und Denkerin machte), was seinen tragischen Gipfel in den TV - Duellen fand, wo er Merkels Politik mehrheitlich zustimmte/zustimmen musste und keine Alternative bot. Ich hatte von Anfang an das Gefühl die Genossen wussten dass sie keine Chance haben und haben wissentlich den Martin verbrannt. Siggi der Schelm

Das Ironische am Schulzzug war ja, dass das ganz am Anfang völlig offensichtlich satirisch war, weil der Typ so überhaupt kein Charisma zu haben schien, ganz wie es sich dann für einen EU-Abgeordneten gehört (im Vergleich zu Trump, war ja alles von r/the_donald kopiert). Erst als die Maimais dann durch die Decke gingen sprangen auf einmal die ganzen widerlichen Jusos auf, die dachten sie könnten das irgendwie unironisch als großes Ding verkaufen und auf einmal hörte die Presse davon dass sie "im Internet" den Martin alle so toll finden und es gab Artikel von wegen Martin-Mania. Das traf dann bei der Wahlbevölkerung wohl auf einen recht ausgeprägten Wunsch nach Veränderung bei der Wählerschaft und kurzfristig konnten sich viele vorstellen, den Martin zu wählen, weil sie dachten der Martin steht halt schon genau für (hier Grund einfügen, der einen an der GroKo schon immer gestört hat, im Zweifelsfall nur dass Merkel immer noch Kanzlerin ist). Als er dann den Mund aufgemacht hat ist den Leuten dann aufgefallen dass er ja doch in der SPD ist und das war es dann wieder mit der Beliebtheit. Das "Narrativ" von Schulz, der sich im Wahlkampf dumm angestellt hat, hat sich zwar am Ende durchgesetzt und hört man jetzt immer wieder (unter anderem von ihm), aber so richtig Sinn ergibt es eigentlich nicht weil sonst kaum was nichts darauf hindeutet, dass Wahlkampf irgendwie einen großen Unterschied macht.
 
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Stimme Gustavos Analyse zum Schulzzug zu, das kommt ziemlich gut hin. Das ist ja das Absurde: Anfang 2017 wehte durchaus mal Wechselstimmung durchs Land. Merkel knabberte immer noch an der Flüchtlingssache, allgemein war die Stimmung eher auf "12 Jahre reichen" ausgerichtet. Dann begann der Wahlkampf und der Martin aus Würselen offenbarte, dass er weder Charisma noch Inhalte besaß. Die Groko wurde bei der Wahl maximal abgestraft.

Die SPD hatte monatelang felsenfest versprochen, bei einer Niederlage in die Opposition zu gehen. Die Posse um Jamaika hat sie dann in die Ecke gedrängt. Hätten sie nein sagen können? Wahrscheinlich. Vielleicht hätten sie sogar nein sagen müssen. Die letzten vier Jahre haben der Partei nicht gutgetan, wenngleich einige Ministerien unter SPD-Führung durchaus einen anständigen Job gemacht haben. (Heil ist z.B. ein überraschend guter Arbeitsminister.) Aber es fehlen weiterhin die wirklichen programmatischen Angebote. Das Image der Umfaller- und Hartzpartei kriegt die SPD nicht los. Erst recht nicht mit Borjans und Esken, die beide die Ausstrahlung von Stehlampen besitzen. Scholz ist sowas wie ne Kapitulationserklärung. Niemand verkörpert die Groko so wie er.

Ich war damals auch pro Minderheitsregierung, einfach weil dadurch mal mehr Bewegung in die politische Debatte gekommen und auch der Bundestag gestärkt worden wäre. Davor hatte die Union aber natürlich maximal Schiss. Also wurde die gute alte Staatsräson heraufbeschworen und der Martin aus Würselen musste ein letztes Mal umkippen. Aufgestanden ist er nicht mehr, aber immerhin ist er weich gefallen.

Das aktuelle Umfragehoch der Grünen speist sich mMn aus einem ähnlich diffusen Gefühl wie das Hoch der SPD vor vier Jahren. Nur ist diesmal Merkel wirklich weg. Und Laschet ist mindestens so schwach wie Schulz. Er wird im Wahlkampf einen auf Staatsmann und Moderator machen. Dazu dann ein bisschen Gepöbel in Roter-Socken-Tradition und die 30% werden schon irgendwie zusammenkommen. Aktuell sehe ich Schwarz-Grün (oder Grün-Schwarz) als wahrscheinlichste Option. Wobei man immer noch nicht ganz ausschließen darf, dass mit einer starken FDP und einer Union bei ca. 33% evtl. doch noch was anderes geht. (Bitte nicht.)
 
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Heil ist z.B. ein überraschend guter Arbeitsminister.
Bittewie?
Mir fallen zwar spontan keine Ultrafails von ihm ein, aber …

… Moment. Ich habe gerade nochmal die Wikipediaseite zum Kabinett Merkel IV durchgesehen. Ja, in dem Umfeld schneidet er tatsächlich gut ab. Es ist wirklich erschreckend. In diesem Kabinett sind die Mehrheit der Minister mindestens Teilausfälle. Wenn man ernsthaft bei einem Gockel wie Maas ins Nachdenken kommt ob er zur besseren Hälfte gehören könnte, dann ist etwas richtig richtig falsch.
 
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Sagen wir mal, Heil macht noch am wenigsten Unsinn. Wobei er mit so Knallern wie Maas, Klöckner und Scheuer natürlich beste Konkurrenz hat.

Deutschland!
 
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