Deutschland: Wahlen 2021

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Wenn es für schwarz/grün nicht reicht, dann wäre ich immerhin noch für Jamaica.
Ich schätze aber mal, dass Christian Lindner das nur eingeht, wenn er das BMF bekommt und dann kann meinetwegen auch ein Habeck Außenminister sein. :troll:


Nie im Leben würde man Lindner das BMF geben. Wenn die SPD mit 38% der Koalitionsstimmen BMF und Außenministerium bekommen hat, wäre niemand so blöd, der FDP mit halb so viel das BMF zu geben.


Also ja, ich wünsche ganz klar einen Strongman an der Spitze, der auch gerne eine Strongwoman wie Maggie Tatcher sein darf. Wüsste nach wie vor nicht, was daran verkehrt sein soll. Die beiden größten Fehler in Merkels Kanzlerschaft sind mE ihren glücklicherweise sehr seltenen Anflügen von emotionaler Entscheidungsfindung geschuldet.


Ich weiß ja nicht. Ich glaube du brauchst auch schon ordentliche Ellenbogen, um dich bei den Grünen durchzusetzen. Ich finde es etwas erstaunlich wie jetzt alle sagen "wenn sie ein Mann wäre wäre es Habeck geworden", was natürlich stimmt, aber auch komplett uninstruktiv ist: Das erklärt, wie sie sich gegen Robert Habeck durchgesetzt hat. Es erklärt nicht, wie sie sich gegen die Tausend anderen Frauen durchgesetzt hat, die auch gerne Parteivorsitzende bei den Grünen wären.
 
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bin jetzt nun wirklich kein merkelfan, aber so schlecht steht deutschland nach 16 jahren jetzt nicht da.
obwohl G O T T sie nicht mit einem penis gesegnet hat. vielleicht ist es am ende egal?
strongman bedeutet ja auch mehr als sich laut brüllend auf die brust zu schlagen.
merkel hat es eben aus dem hintergrund gemacht, was am ende wahrscheinlich sogar viel effektiver war, sie bot ja 16 jahre kaum angriffsfläche dadurch.
LOL.
  1. 16 Jahre quasi keine Reformen. Deutschland ist bürokratischer und ineffizienter.
  2. Kaum Infrastrukturinvestitionen in einer goldenen Aufschwungszeit.
  3. Zulassen & Befeuern der Massenmigration unqualifizierter Menschen nach Deutschland
    1. Kosten von vielen hundert Milliarden
    2. Stärkung der AfD als rechte Partei / Spaltung der Gesellschaft
    3. Spaltung der EU, könnte gut Zünglein an der Waage beim Brexit mit all seinen Folgen gewesen sein
  4. Atomausstieg aus rein populistischen Gründen
    1. Hohe Kosten
    2. Schlecht für Klimawandel
Man sollte da eher umgekehrt frage:
Was soll sie denn gut gemacht haben, was all diese gigantischen Kosten aufwiegt?
 

parats'

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Nie im Leben würde man Lindner das BMF geben. Wenn die SPD mit 38% der Koalitionsstimmen BMF und Außenministerium bekommen hat, wäre niemand so blöd, der FDP mit halb so viel das BMF zu geben.
Du weißt genau, dass das nicht 100% ernst gemeint war. ;)
Wenn man aber Lindners Podcast verfolgt, dann ist das in der Tat ein Amt das er persönlich anstrebt, zumindest entsteht der Eindruck. Am Ende muss natürlich auch die Realität passen und ja, mit den max 10% wird die FDP kein BMF bekommen.

P.s. wir wissen alle das du Kubicki als Außenminister willst. :troll:
 
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Ich sehe FDP eher auf Wirtschaft, Justiz und natürlich Entwicklungshilfe oder wie das jetzt heißt. :troll:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
strongman bedeutet ja auch mehr als sich laut brüllend auf die brust zu schlagen.

Deswegen habe ich ja auch Strongman/woman. Ich habe nichts von ausschließlich Mann gesagt.

Nein, du willst einfach nur einen Politker, der das tut, was du normativ für richtig hältst, so wie jeder normale Mensch auch. Keine Ahnung warum du ständig das ganze andere Rumgewichse ("hat was richtiges gemacht", "ist integer, weil er nein zum Ami sagt", "stellt seine eigenen Interessen hinten an") glaubst vorschieben zu müssen. Wirr wird es ja auch schon wieder. Gerade wurde noch Putin als jemand angeführt, dem man mal sagen muss wo es lang geht, jetzt soll man doch sich mal nicht so anstellen mit ihm, weil ist schließlich unser Interesse und so.

Naja anscheinend denkst du halt ebenso in ideologischen Blöcken, weshalb das für dich "widersprüchlich" ist. Ich rede von ganz normalen Opportunismus. Wenn es für uns günstig ist sollten wir mit Putin kuscheln, wenn es unseren Interessen schadet natürlich nicht. Ich weiß nicht genau wohin du mit deinem Relativismus hinaus willst, aber ja, ich bin überzeugt davon, dass es richtige und falsche Entscheidungen gibt und nicht alles subjektiv beliebig ist. Entweder es war richtig nicht am Irakkrieg teilzunehmen, oder es war falsch.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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LOL.
  1. 16 Jahre quasi keine Reformen. Deutschland ist bürokratischer und ineffizienter.
  2. Kaum Infrastrukturinvestitionen in einer goldenen Aufschwungszeit.
  3. Zulassen & Befeuern der Massenmigration unqualifizierter Menschen nach Deutschland
    1. Kosten von vielen hundert Milliarden
    2. Stärkung der AfD als rechte Partei / Spaltung der Gesellschaft
    3. Spaltung der EU, könnte gut Zünglein an der Waage beim Brexit mit all seinen Folgen gewesen sein
  4. Atomausstieg aus rein populistischen Gründen
    1. Hohe Kosten
    2. Schlecht für Klimawandel
Man sollte da eher umgekehrt frage:
Was soll sie denn gut gemacht haben, was all diese gigantischen Kosten aufwiegt?

Na ja, ich würde mal überlegen was das für 16 Jahre waren, in denen Merkel Kanzlerin war. 2005 war Deutschland immer noch relativ nahe am "Kranker Mann Europas" Apex, während es in Frankreich UND Italien so schlecht lief, dass deren Parteiensystem quasi komplett zusammengebrochen ist. Zeitgleich ist der UK völlig ohne Not aus der EU ausgetreten und die USA haben Trump zum Präsidenten gewählt. Ergo: Das waren schwere Jahre für viele große Demokratien. Da sind wir mit Merkel eigentlich erstaunlich gut durch die verschiedenen Krisen gekommen. Das ist sicher (Edit: *NICHT) hauptsächlich ihr Verdienst, aber mit so fadenscheinigen Kritikpunkten wie denen, die du da oben aufführst, für 16 Jahre Kanzlerschaft, fällt es mir schwer allzu kritisch zu sein:
- "Keine Reformen", als ob irgendein Land jemals massiv "Bürokratie" abbauen würde. Das ist ein talking point für Parteien, die gerade nicht an der Macht sind, kein ernstzunehmender Reformvorschlag. Klingt gut, bedeutet effektiv aber gar nichts.
- Infrastrukturinvestitionen wurden in der Tat nicht ausreichend getätigt, allerdings wurde das Geld zum Schuldenabbau benutzt. Das ist der Kritikpunkt, der verfängt. A
- "Massenmigration" ist in dem Zeitraum übrigens hauptsächlich Migration qualifizierter Arbeitnehmer aus der EU nach Deutschland. Die paar Flüchtlinge fallen, ganz wie hier vor fünf Jahren hier prognostiziert, nicht ernsthaft ins Gewicht. Dass man dauerhaft das Aufkommen einer Partei wie der AfD hätte verhindern können halte ich auch für bestenfalls spekulativ, im Grunde genommen allerdings für extrem unwahrscheinlich. Schon die absolut bombensicheren Zahlen der AfD völlig unabhängig von der Entwicklung der Partei zeigen doch sehr klar, dass dieses Potenzial latent schon lange vorhanden war.
- Die "Spaltung" der EU ist nichts weiter als eine leere Phrase, weil die EU wohl kaum durch Merkels Politik gespalten wurde, ganz egal wie oft die Behauptung wiederholt wird, sondern durch die völlig unterschiedliche politische Kultur, die die Osteuropäer von den Westeuropäern trennt. Ernsthaft zu behaupten das sei Merkels Schuld ist völlig absurd, nicht zuletzt weil diese Trends schon lange vor der Flüchtlingskrise anfingen und sich auch nach ihr ungebrochen fortgesetzt haben
- Atomausstieg sind absolute Peanuts, im Großen und Ganzen völlig ohne Belang

Wenn Merkel abgibt werden wir höchstwahrscheinlich Schwarz/Grün bekommen und das größte politische Thema nach der Pandemie wird die Erderwärmung sein. Da sind wir in einer sehr viel besseren Lage als fast überall sonst in Europa.
 
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Eine Million Hartzer und der Atomausstieg sind Peanuts.

Der VWLer Gustavo fängt erst ab Billionen an zu zählen. Dann ist natürlich alles egal.

Die Menschen werden sich doch später bezahlt machen. Wir gehen da auf lange Sicht mit einem dicken Plus bei raus. :troll:
 

Deleted_228929

Guest
Das ist sicher hauptsächlich ihr Verdienst, aber mit so fadenscheinigen Kritikpunkten wie denen, die du da oben aufführst, für 16 Jahre Kanzlerschaft, fällt es mir schwer allzu kritisch zu sein:
Ich glaube in dem Satz fehlt ein "nicht"?

- "Massenmigration" ist in dem Zeitraum übrigens hauptsächlich Migration qualifizierter Arbeitnehmer aus der EU nach Deutschland. Die paar Flüchtlinge fallen, ganz wie hier vor fünf Jahren hier prognostiziert, nicht ernsthaft ins Gewicht. Dass man dauerhaft das Aufkommen einer Partei wie der AfD hätte verhindern können halte ich auch für bestenfalls spekulativ, im Grunde genommen allerdings für extrem unwahrscheinlich. Schon die absolut bombensicheren Zahlen der AfD völlig unabhängig von der Entwicklung der Partei zeigen doch sehr klar, dass dieses Potenzial latent schon lange vorhanden war.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass einer meiner Politikdozenten damals im ersten Semester mehrfach davon sprach, dass es rechts der Union Potential für eine neue Partei gebe und eigentlich nur das passende Personal fehlt, das es durchzieht.
 
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Im Kern stimme ich Gustavo zu. Die Merkeljahre gehen sicher nicht als das große Glanzstück der deutschen Politik in die Geschichte ein, aber mal ehrlich: Welche Kanzlerschaft würde das tun? Historisch gesehen wohl am ehesten noch Adenauer, aber auch da lief nicht alles so gülden, wie es heute dargestellt wird. Erhard war schwach, Kiesinger war ein Nazi (und unfähig, die Zeichen der Zeit zu erkennen), Brandt war außenpolitisch ein Genie, aber innenpolitisch zu tranig, Schmidt war der "kanzlerigste" Kanzler, den wir je hatten. Ob er so gut war, sei dahingestellt. Würde ihn gemischt bewerten. Kohl hat zu lang regiert, die Wiedervereinigung war zunächst top, aber dann mies gemanagt. Ganz zu schweigen von den ganzen "neoliberalen" Reformen jener Jahre. Wobei die dann erst unter Gerd so richtig einschlugen. Der Sozialabbau war aus wirtschaftlicher Sicht nicht blöd, aber dass er von nem SPD-Politiker kam, ist schon sowas wie der beste Treppenwitz der BRD-Geschichte.

Dann also Merkel. Viel Laviereren, viel Reagieren. Erst Schulden, dann Bremse, dann Schulden. Atomausstieg war peinlich und populistisch. Wirklich groß was bewegt hat sich kaum, allerdings wurden auch keine gravierenden Fehler gemacht. Nein, das mit den Flüchtlingen ist nicht der Untergang unseres Landes. Hätte man es anders machen können? Gewiss. Hätte man v.a. EU-weit auf das Einhalten von Verträgen pochen müssen? Aber sowas von. Aber unser Land wird wegen dieser Leute nicht an die Wand gefahren. Ich sehe das größte Versagen der Merkel-Regierung bei den "großen" Reformen. Gesundheitspolitik, Digitalisierung, Rente, Steuer. Da hat sich praktisch nix bewegt. Aber das ist auch ein systembedingter Dauerzustand. Hierzulande wird nicht durchregiert, hier wird schon wg. des Föderalismus alles so lange zerredet, bis man nen Minimalkonsens übrig hat.

Das Gefasel vom Bürokratieabbau regt mich auf, weil es am Kern des Problems vorbeizielt. Es geht nicht darum, Bürokratie einfach verschwinden zu lassen, sondern darum, endlich effizientere Abläufe zu bekommen. Die Pandemie hat gnadenlos offengelegt, wie behäbig wir da sind. Wäre da für eine radikale Digitalisierung, gekoppelt einer grundlegenden Restrukturierung der Behörden. Aber das ist freilich utopisch. Es wird weiter gewurstelt werden. Auch unter einer grünen Kanzlerin.

Was mich zum eigentlichen Punkt bringt: Was wir haben, ist genau so lange stabil, bis es einen Krieg, eine fundamentale Wirtschafts- oder Finanzkrise oder eine gigantische Naturkatastrophe gibt. Es gilt, dafür zu kämpfen, dass unsere Freiheiten erhalten bleiben. Deutschland ist ein reiches und insgesamt sehr freiheitliches Land. Politik arbeitet inkrementell. Ein großes Reformprogramm haben sich schon viele auf die Fahnen geschrieben, meist ist nicht viel davon übriggeblieben. Eigentlich ist es ein Wunder, dass das alles überhaupt irgendwie funktioniert. Der Komplexitätsgrad ist so hoch, dass Politik maximal schubsen, aber kaum noch eingreifen kann. Zumindest so lange, bis eine Partei die Mehrheit erringt, die extrem ideologisch aufgeladen ist. Die Grünen vor 30 Jahren wären das z.B. gewesen. Die Grünen von heute? Lol. Der gleiche Scheiß wie alle anderen, nur mit Wohlfühlfaktor. Aber immer noch besser als irgendwelche völkischen Beobachter.
 
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Gustavo

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Eine Million Hartzer und der Atomausstieg sind Peanuts.

Der VWLer Gustavo fängt erst ab Billionen an zu zählen. Dann ist natürlich alles egal.

Zähl halt die Gesamtzahl der Hartzer und Merkels Werte sehen schon wieder ziemlich gut aus. Der Verdacht liegt nahe, dir geht es auch eigentlich gar nicht um die Zahl, sondern darum was für eine Hautfarbe der durchschnittliche Hartzer hätte, wenn wir ihre Passbilder alle übereinander legen.

Und Atomausstieg sind ja nun wirklich Peanuts, ganz egal wie du es drehst und wendest. Wenn er jetzt irgendwas bzgl. Energiewende gesagt hätte, hätte ich das ja noch halbwegs verstehen können, das wird alles immer teurer umso kürzer die Zeitspanne bleibt in der man das durchziehen will, aber Atomausstieg? Absurd. Wenn man ernsthaft nicht bereit ist, die zwei widerläufigen Ideen gleichzeitig im Kopf zu behalten, dass Atomausstieg
a. keine clevere Idee ist und
b. im Gesamtbild einfach keinen nennenswerten Unterschied macht
dann braucht man imho gar nicht mehr über Politik in Zahlen und Fakten diskutieren, sondern dann können wir uns halt einfach darauf kaprizieren wie Politik sich anfühlt. Was fühlt der kleine Panzergrenadier, wenn er die Worte Annalena und Kanzlerin im selben Satz sieht? Wut, Angst, Kribbeln in der Intimregion? Man weiß es nicht, wäre doch voll knorke es zu erfahren.
 
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Bei Merz, deinem CDU-Liebling, dessen politische Karriere imo durch drei Niederlagen gekennzeichnet ist (vs. Merkel, vs. AKK, vs. Laschet) und der ebenfalls nie Minister war, stellt sich diese Frage kaum.
Männern wird immer noch deutlich mehr unbegründete Kompetenz in unserer Gesellschaft unterstellt als Frauen, da kommt es mir schon reichlich albern vor, wenn man sich genötigt fühlt solche Posts zu schreiben.
Das stimmt jetzt so auch wieder nicht. Auch bei Merz wurde die Frage gestellt warum ihn eigentlich ein bisschen bei Investmentbanken rumgammeln dazu befähigen soll der große Wirtschaftschecker zu sein auch wenn er nie wirklich einen Entscheiderjob hatte.
Esken hat sich übrigens meines Erachtens sehr achtbar geschlagen gemessen an meinen Erwartungen, hat sich aber auch einen Haufen Klöpse geleistet die sich wohl am ehesten mit mangelnder politischer Erfahrung (oh the irony) erklären lassen. Nowabo wiederum … gibt's den noch?
[…] Kubicki als Außenminister […]
Der Typ ist imo noch schlimmer als Christian Lindner und ein paar seiner Homies zusammen. Soll bitte in Kiel bleiben.
- Atomausstieg sind absolute Peanuts, im Großen und Ganzen völlig ohne Belang
Ernsthaft? Gerade wenn Du danach davon schreibst, dass v.a. der Klimawandel als Herausforderung bleiben wird finde ich das etwas schräg. Von den unmittelbaren Folgekosten her (Entschädigungen) ist der Atomausstieg vielleicht nicht teuer, aber wenn man sich vergegenwärtigt, dass es uns eine dicke Handvoll neuer Kohlekraftwerke beschert hat, dann ist es doch ein schwerer strategischer Fehler gewesen das nicht nach der BTW 2013 faktenflankiert mit dem Verweis auf den Klimawandel wieder rückabzuwickeln.
Ich sehe das größte Versagen der Merkel-Regierung bei den "großen" Reformen. Gesundheitspolitik, Digitalisierung, Rente, Steuer. Da hat sich praktisch nix bewegt.

[…] Bürokratieabbau […]
a) Einspruch. Es hat sich nicht "nichts bewegt". Die Regierungsparteien haben sich in einem sagenhaften Kompromiss einfach dazu entschieden sich gegenseitig alle ihre sündhaft teuren Wählergeschenke zu genehmigen die auf Kosten unserer Altersgruppe gehen, so dass wir jetzt mit einem Haufen sinnloser und ungerechter Sozialleistungen mit höchstmöglichem Verwaltungsaufwand dastehen die kaum eine Partei freiwillig wieder abschaffen wird egal wie sinnvoll es wäre. Ansonsten Zustimmung
b) Bürokratieabbau würde sehr viel besser funktionieren wenn man es schaffte allen Behörden ein relativ enges Set an Technologien vorzuschreiben … z.B. könnte man ja Erstbesteller für Gaia-X Services sein. Stattdessen failt die Bude vom Seehofer so heftig, dass sie es nach einer Legislaturperiode geschafft hat einen Bundesclient (= PC Standard) zu planen, der erst 2030 bereitstehen und dann bereits veraltet sein wird. Ein Scherz? Nein, siehe heise und Golem.
Das hatte piko vergessen. Auf der Zielgeraden der Legislatur haben sie sich noch auf einen windelweichen CO2-Preis einigen können. Großes Kino *slowclap*
Da wäre die Chance gewesen mit einem schlauen Modell quasi alle Energiesteuern mit einer CO2-Bespreisung zu ersetzen. Obvsly mit langfristig auslaufenden Übergangssonderlocken, um zu vermeiden, dass man energieintensive Wirtschaftszweige killt.
 

Gustavo

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Ernsthaft? Gerade wenn Du danach davon schreibst, dass v.a. der Klimawandel als Herausforderung bleiben wird finde ich das etwas schräg. Von den unmittelbaren Folgekosten her (Entschädigungen) ist der Atomausstieg vielleicht nicht teuer, aber wenn man sich vergegenwärtigt, dass es uns eine dicke Handvoll neuer Kohlekraftwerke beschert hat, dann ist es doch ein schwerer strategischer Fehler gewesen das nicht nach der BTW 2013 faktenflankiert mit dem Verweis auf den Klimawandel wieder rückabzuwickeln.


Na ja, mir geht es um die marginalen Kosten des Atomausstiegs, den Angela Merkel beschlossen hat. Die großen Kosten der Energiewende insgesamt und die Kosten der Endlagerung im Speziellen sind ja unbestritten, aber die fielen größtenteils auch an, wenn Deutschland seine AKWs länger laufen lassen würde, zumal ich vermute dass ein nicht unbeträchtlicher Teil des weggefallenen Stroms ja letztendlich doch wieder aus Atomkraft kommen wird, nur eben welcher die nicht auf deutschem Boden generiert wird. Mir (und ich nehme an dir auch) fielen da ganz andere Maßnahmen ein, die noch in Jahrzehnten nennenswerte Prozentzahlen des BIP kosten werden, sollte man sie nicht revidieren, da wird über den Atomausstieg längst kein Hahn mehr krähen. Ich weiß, in the long run sind wir alle tot, aber die Kosten erscheinen mir tatsächlich wie peanuts.


Das hatte piko vergessen. Auf der Zielgeraden der Legislatur haben sie sich noch auf einen windelweichen CO2-Preis einigen können. Großes Kino *slowclap*
Da wäre die Chance gewesen mit einem schlauen Modell quasi alle Energiesteuern mit einer CO2-Bespreisung zu ersetzen. Obvsly mit langfristig auslaufenden Übergangssonderlocken, um zu vermeiden, dass man energieintensive Wirtschaftszweige killt.

Da kommen wir schon viel eher ins Gespräch. Wobei es natürlich schon auch etwas hart ist, die Opportunitätskosten der sinnvollen Maßnahmen zu zählen, die alle nicht beschlossen wurden. Zumindest fällt mir niemand anders ein, der regelmäßig nach dem Maßstab bewertet wird. da könnten wir direkt jeden Kanzler seit Adenauer aufs Schafott schicken, weil wir keine vernünftige kapitalfinanzierte Säule in unserem Rentensystems haben. Oder Kohl, dass er uns den Kostenfaktor Wiedervereinigung beschert hat.
 
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Bürokratieabbau würde sehr viel besser funktionieren wenn man es schaffte allen Behörden ein relativ enges Set an Technologien vorzuschreiben … z.B. könnte man ja Erstbesteller für Gaia-X Services sein. Stattdessen failt die Bude vom Seehofer so heftig, dass sie es nach einer Legislaturperiode geschafft hat einen Bundesclient (= PC Standard) zu planen, der erst 2030 bereitstehen und dann bereits veraltet sein wird. Ein Scherz? Nein, siehe heise und Golem.
Kann man sich echt nicht ausdenken. 2032. :rofl2:
 
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@Gustavo Wie gesagt, die direkten Kosten sind mir da echt egal weil sie relativ gering sind. Die verpassten Chancen sind es die mich da wurmen. Man hat sehenden Auges die Solarbranche gekillt und Skaleneffekte der Produktion in China subventioniert … und dann nicht einmal ähnlich entschlossen (d.h. nicht nur mit Kleingeld) F&E in dem Bereich in Deutschland gefördert. Ähnlich wie die Ausrufung der Bildungsrepublik (ich erinnere mal wieder daran) auch nur zur Folge hatte, dass die Ausgaben pro Student nicht gesunken sind und die Verwaltungen der Universitäten mehr dume Verwaltungspflichten bekamen die sie dann eifrig an die Fakultäten und das wissenschaftliche Personal abgeschoben haben damit sich das Verwaltungspersonal auf ihren verschissenen Dauerstellen chilli vanilli Handy und Nagellack machen konnten. (Ja, Ländersache … trotzdem nicht gut gelaufen in den letzten 16 Jahren.)

Alle Kanzler auf's Schafott? y not. Bringt aber vermutlich nichts weil die Verfehlungen meist ein Gesamtkunstwerk waren und sind.

Welche Kosten sind es denn an die Du denkst die noch teuer werden?
 
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Na ja, ich würde mal überlegen was das für 16 Jahre waren, in denen Merkel Kanzlerin war. 2005 war Deutschland immer noch relativ nahe am "Kranker Mann Europas" Apex, während es in Frankreich UND Italien so schlecht lief, dass deren Parteiensystem quasi komplett zusammengebrochen ist.
Ausschlaggebend für unsere Recovery vom "kranken Mann Europas" war die Agenda 2010 von Schröder. Das ist nun wirklich gemeinhin anerkannt. Welche Reformen soll es denn von Merkel gegeben haben, die da beigetragen haben?
Zeitgleich ist der UK völlig ohne Not aus der EU ausgetreten
Wofür die Migrationskrise nicht unerheblich war. Und Merkel ist mit hauptverantwortlich für die Migraitonskrise und Spaltung Europas in dieser. Wäre Merkel hier auf der "Armutsmigrations verhindern soweit möglich"-Linie gewesen, wäre das ein ganz anderer Schnack gewesen.
- "Keine Reformen", als ob irgendein Land jemals massiv "Bürokratie" abbauen würde. Das ist ein talking point für Parteien, die gerade nicht an der Macht sind, kein ernstzunehmender Reformvorschlag. Klingt gut, bedeutet effektiv aber gar nichts.
Gerade nach den Jahren mit masiven Reformen - Stichwort Agenda 2010, H4 - ist es dreist, so zu tun, als wären große Reformen zuviel verlangt. Insbesondere in 16(!) Jahren.
- Infrastrukturinvestitionen wurden in der Tat nicht ausreichend getätigt, allerdings wurde das Geld zum Schuldenabbau benutzt. Das ist der Kritikpunkt, der verfängt.
Das Geld wurde eben nicht nur zum Schuldenabbau genutzt. Sondern auch zum Aufbau neuer langfristiger Liabilities durch:
  • Armutsmigration
  • Rentengeschenke
- "Massenmigration" ist in dem Zeitraum übrigens hauptsächlich Migration qualifizierter Arbeitnehmer aus der EU nach Deutschland.
Der freie Arbeitsmarkt innerhalb Europas ist weitgehend unumstritten und daher nicht positiv Merkel anzurechnen.
Die paar Flüchtlinge fallen, ganz wie hier vor fünf Jahren hier prognostiziert, nicht ernsthaft ins Gewicht.
LOL. 1 Million Hartz IV Empfänger mehr (von denen die meisten den großen Teil ihres Lebens Transferleistungsempfänger bleiben werden) und eine 10-15% rechte Partei im Bundestag. Aber klar, "fällt nicht ins Gewicht" :elefant:
Dass man dauerhaft das Aufkommen einer Partei wie der AfD hätte verhindern können halte ich auch für bestenfalls spekulativ, im Grunde genommen allerdings für extrem unwahrscheinlich. Schon die absolut bombensicheren Zahlen der AfD völlig unabhängig von der Entwicklung der Partei zeigen doch sehr klar, dass dieses Potenzial latent schon lange vorhanden war.
Die AfD war vor der Migrationskrise abgeschlagen bei 3-4%. Und vor allem war sie bei weitem nicht so rechts wie heute.
- Die "Spaltung" der EU ist nichts weiter als eine leere Phrase, weil die EU wohl kaum durch Merkels Politik gespalten wurde, ganz egal wie oft die Behauptung wiederholt wird, sondern durch die völlig unterschiedliche politische Kultur, die die Osteuropäer von den Westeuropäern trennt. Ernsthaft zu behaupten das sei Merkels Schuld ist völlig absurd, nicht zuletzt weil diese Trends schon lange vor der Flüchtlingskrise anfingen und sich auch nach ihr ungebrochen fortgesetzt haben
Hätte Merkel sich auf die Seite der "Balkanroute schließen"-Fraktion gestellt, hätte es viel weniger Konflikte in Europa gegeben. Ggf wäre gar UK nicht ausgetreten.
- Atomausstieg sind absolute Peanuts, im Großen und Ganzen völlig ohne Belang
Ja, alles Peanuts wogegen du kein Argument hast.

Und nach wie vor nichts aufgelistet, was Merkel angeblich besonders gut gemacht haben soll. Außer auf andere Länder und deren andere Probleme zu zeigen. Vielleicht sollten wir Merkel dankbar sein, dass sie nicht Trump, Putin oder Xi Jinping sind?
 
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Wäre mal spannend zu erfahren was die 2 Millionen neubürger an gesundheitskosten verursachen. Im Krankenhaus sehe ich fast nur noch ausländer (inkl personal xD )
 

parats'

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b) Bürokratieabbau würde sehr viel besser funktionieren wenn man es schaffte allen Behörden ein relativ enges Set an Technologien vorzuschreiben … z.B. könnte man ja Erstbesteller für Gaia-X Services sein. Stattdessen failt die Bude vom Seehofer so heftig, dass sie es nach einer Legislaturperiode geschafft hat einen Bundesclient (= PC Standard) zu planen, der erst 2030 bereitstehen und dann bereits veraltet sein wird. Ein Scherz? Nein, siehe heise und Golem.
Was mich immer wundert - es gibt ja zig Berater bei den ganzen Ministerien. Jeden Berater den ich privat kenne (überwiegend PWC und Roland Berger) setzt beim Auftrag der Kostensenkung einen zentralen Einkauf auf. Wieso das in der BRD GmbH (:troll:) nicht geht, ist mir irgendwie schleierhaft und ich rede hier nicht von kleinen Buden, sondern Konzernen mit >10k MA die binnen 18 Monaten sowas umsetzen.
 

Benrath

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Das ist schon der Plan.


Es sollte mal zwei geben ITZ Bund und irgendwas von der Bundeswehr. Behalte es auch nicht mehr so ganz im Blick.
Was ich dazu gehört habe ist von der Idee richtig, wie die Umsetzung ist... Naja.
 

Gustavo

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Ausschlaggebend für unsere Recovery vom "kranken Mann Europas" war die Agenda 2010 von Schröder. Das ist nun wirklich gemeinhin anerkannt. Welche Reformen soll es denn von Merkel gegeben haben, die da beigetragen haben?


Alter. Nur um das Mal festzuhalten: Ich habe in Politischer Ökonomie promoviert. Du brauchst mir nicht erzählen was in meinem Fach "gemeinhin anerkannt" ist. Wenn das so "gemeinhin anerkannt" wäre wie du behauptest wüsste ich das. Ist es nicht. Das ist ein absolut lebendiger Streit in der Forschung, *wie viel* die Agenda 2010 beigetragen hat, aber dass es den Großteil erklärt ist absolut nicht klar und im Gegenteil aus Sicht der Forschung als unwahrscheinlich zu sehen.
Und dass Deutschland einfach ohne Weiteres gesundet war ebenso wenig klar: Die Banken- und Eurokrise bspw. hatte echtes Potenzial, die EU zu sprengen; was dann gewesen wäre kann niemand seriös voraussagen. Man will sich gar nicht ausmalen was gewesen wäre, wenn da in Deutschland jemand wie Sebastian Kurz an der Macht gewesen wäre, der alleine auf den kurzfristigen politischen Vorteil schaut.


Wofür die Migrationskrise nicht unerheblich war. Und Merkel ist mit hauptverantwortlich für die Migraitonskrise und Spaltung Europas in dieser. Wäre Merkel hier auf der "Armutsmigrations verhindern soweit möglich"-Linie gewesen, wäre das ein ganz anderer Schnack gewesen.


Ich kenne keinen ernstzunehmenden Meinungsforscher im UK, der das glaubt. Das ist ein rein politisches Argument, das außer in Deutschland nirgendwo überhaupt nennenswert aufgemacht wird. Solche Makrothemen wie der Brexit haben immer komplexe kausale Zusammenhänge und umso knapper die Abstimmung ist umso größer ist die Zahl der Themen, die kausal für den Ausgang sein können. Das bei Angela Merkel abzuladen ist unehrlich und purer deutscher Solipsismus. Scheinargument.


Gerade nach den Jahren mit masiven Reformen - Stichwort Agenda 2010, H4 - ist es dreist, so zu tun, als wären große Reformen zuviel verlangt. Insbesondere in 16(!) Jahren.


Der Begriff der "Reform" ist ein Paradebeispiel dafür, wie in Deutschland politische Diskussion völlig inhaltsleer geführt wird. Das Wort "Reform" ohne inhaltlichen Bezug ist einfach nur unsinnig. Reformen sind nicht per se gut, genau wie der status quo nicht per se schlecht. "Große Reformen" genauso wie kleine. Diese Behauptung von wegen "Reformstau" ist bspw. pures Journalistengeschwätz, das sich mehr oder weniger in Wohlgefallen auflöst, wenn man mal auf den Zahn fühlt, was das denn eigentlich sein soll, denn dann zerlegt es sich wieder komplett in ideologische Einzelteile: Die Linken wollen Umweltschutz, die Konservativen wollen die Zeit zurückdrehen, die Liberalen wollen gerne möglich weniger Staat und die Linken möglichst mehr. Das sind alles Reformen, nur können sich die Lager absolut nicht darauf einigen, was davon denn jetzt genau reformiert werden soll und was nicht. Sobald klar ist, dass die mögliche "Reform" den status quo weg vom eigenen Idealpunkt schiebt, erkennt keine Partei mehr irgendeine Notwendigkeit für eine Reform an; politischer Nutzen spielt alleine auf einer Dimension (rechts-links), es gibt keine zweite Dimension ("reformiert/unreformiert") jenseits dessen.
Die reinen Valenz-Issues sind inhaltsleer: Kein Mensch in Deutschland weiß, wie man bspw. "Bürokratie" oder "Schulwesen" so "reformiert", dass sie leistungsfähiger werden. Wenn man nachfragt wird es schnell ganz dünn, man müsse eben "mehr Digitalisierung" schaffen. Ebenfalls Scheinargument.


Das Geld wurde eben nicht nur zum Schuldenabbau genutzt. Sondern auch zum Aufbau neuer langfristiger Liabilities durch:
  • Armutsmigration
  • Rentengeschenke


Muss ich dir jetzt ernsthaft den Verlauf der Schuldenquote unterschiedlicher Staaten nebeneinander plotten? Das Geld wurde zum Schuldenabbau genutzt, das ist ein absolut unstrittiger Fakt so wie dass die Sonne im Osten aufgeht. Das muss man nicht gut finden, aber bestreiten kann man es schlicht und ergreifend nicht.


Der freie Arbeitsmarkt innerhalb Europas ist weitgehend unumstritten und daher nicht positiv Merkel anzurechnen.


Das habe ich auch nicht gesagt. Du kannst aber halt nicht von "Massenmigration" reden und dann nur die Migration meinen, die dir nicht passt. Migration war in den Jahren Merkels ein unheimlicher Gewinn für Deutschland, was Leute wie du immer wieder gerne unter den Tisch fallen lassen, während ein zahlenmäßig deutlich kleinerer Teil sachgrundlos in den Vordergrund geschoben wird. Was man von deinen Prognosen zu halten hat, was die Ankunft der Flüchtlinge jetzt im Speziellen für Deutschland bedeutet, müsste mittlerweile eindeutig klar geworden sein. Muss ich deine Prognosen von vor fünf Jahren herauskramen, was das für die Kriminalitätslage bedeutet? Sie gelten analog ziemlich genau für die Wirtschaftslage: Pures handwaving bzgl. der Kosten.
Die Argumentation ist mehr oder weniger immer dieselbe: "Ich kann mir nicht vorstellen was für Arbeit ein Flüchtling in Deutschland finden kann" --> Flüchtlinge leben auf Staatskosten --> Wenn es eine Million sind dann leben eine Million auf Staatskosten --> Horrende Kosten
Dass das halt einfach nicht stimmt wird seit Jahren klar. Nur weil Flüchtlinge netto *natürlich* wirtschaftliche Kosten verursachen, heißt das nicht, dass es "horrende Kosten" sind, den Teil muss man sich immer dazu denken. Wahrheit ist aber: Wir wissen mittlerweile relativ gut was für Kosten sie verursachen. Gleichsam wird hier immer noch über Dinge spekuliert, für die wir längst viel bessere Datengrundlage haben.


LOL. 1 Million Hartz IV Empfänger mehr (von denen die meisten den großen Teil ihres Lebens Transferleistungsempfänger bleiben werden) und eine 10-15% rechte Partei im Bundestag. Aber klar, "fällt nicht ins Gewicht" :elefant:

Die AfD war vor der Migrationskrise abgeschlagen bei 3-4%. Und vor allem war sie bei weitem nicht so rechts wie heute.




Das ist genau die Art vom stumpfer Argumentation, die ich meine. Ich hatte den oberen Absatz geschrieben, noch bevor ich gelesen habe dass du sowas geschrieben hast, aber es überrascht mich natürlich exakt Null. Empirisch völlig ungedeckt, de facto nicht mehr als mit Gefühlen argumentieren wie bei den Singen-und-Klatschen-Studiengängen auch, was du da betreibst.

Im Übrigen: Es ist seit Ewigkeiten klar, dass das latente Potenzial für eine rechte Partei in der Bevölkerung vorhanden war. Die AfD war auch vor der Flüchtlingskrise schon mal bei 10% und wenn es nicht die Flüchtlingskrise gewesen wäre, dann wäre es die nächste Welle der Eurokrise gewesen, oder Eurobonds, oder europäischer Stabilitätsfond oder irgendein anderer Grund, wo der etwas flach denkende Deutsche meint, ihm würde der Brotbelag zugunsten von irgendwelchen Fremden weggenommen. Zu glauben ohne Flüchtlingskrise keine AfD ist extrem gewagt. Genau wie die Behauptung, dass die AfD nicht immer in diese Richtung tendiert wäre, denn das ist wo ihre Mitglieder ideologisch stehen. Darüber haben wir im AfD-Thread ellenlang gesprochen: Es gibt einfach keinen Grund zu glauben, dass eine rechte Partei auf Dauer NICHT aussehen würde wie die AfD. In jedem anderen Land Europas sieht die rechtspopulistische Partei so aus, nur in Deutschland soll das nicht der Fall sein. Warum?

Ja, alles Peanuts wogegen du kein Argument hast.


Meines Wissens ist die Größe von Zahlen nicht abhängig davon, ob sie mir oder dir in den Kram passen oder nicht. Und die Zahl ist: Peanuts.


Und nach wie vor nichts aufgelistet, was Merkel angeblich besonders gut gemacht haben soll. Außer auf andere Länder und deren andere Probleme zu zeigen. Vielleicht sollten wir Merkel dankbar sein, dass sie nicht Trump, Putin oder Xi Jinping sind?


Ich habe auch nicht gesagt, dass das mein Ziel ist. Ich habe auch meine Probleme mit der Politik von Angela Merkel, versteh mich nicht falsch. Ich sage bloß dass deine "Kritik" so beliebig und wischiwaschi ist, dass, wenn das wirklich die großen Kritikpunkte an 16 Jahren Kanzlerschaft waren, das eigentlich eine ziemlich erfolgreiche Kanzlerschaft gewesen sein muss. Aber das glaube ich nicht wirklich. Letztendlich läuft es wieder darauf hinaus, dass die schlimmen Dinge zufällig genau die sind, die dir nicht in den Kram passen. Das spricht für eine niedrige Ambiguitätstoleranz, aber nicht dafür dass Angela Merkel eine schlechte Kanzlerin war.
 
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Zähl halt die Gesamtzahl der Hartzer und Merkels Werte sehen schon wieder ziemlich gut aus. Der Verdacht liegt nahe, dir geht es auch eigentlich gar nicht um die Zahl, sondern darum was für eine Hautfarbe der durchschnittliche Hartzer hätte, wenn wir ihre Passbilder alle übereinander legen.

Die Sozialausgaben in Deutschland sind auf dem höchsten Niveau aller Zeiten. Das weißt Du natürlich. Unter diesen Umständen noch eine Million Leute gegen geltendes Recht ins Land zu lassen, die uns noch auf Jahrzehnte belasten werden (40 Mrd € pro Jahr wurde mal gemunkelt, genau ausrechnen möchte das ja lieber niemand) ist alles andere als eine Kleinigkeit.
Die Rassistenkeule kannst Du Dir dahin schieben, wo Du sie am liebsten hast, in Deinen Studentenarsch.

Und Atomausstieg sind ja nun wirklich Peanuts, ganz egal wie du es drehst und wendest. Wenn er jetzt irgendwas bzgl. Energiewende gesagt hätte, hätte ich das ja noch halbwegs verstehen können, das wird alles immer teurer umso kürzer die Zeitspanne bleibt in der man das durchziehen will, aber Atomausstieg? Absurd.

Gerade in Verbindung mit der Energiewende und dem Versuch CO2 zu sparen, entfaltet der Atomausstieg erst seine ganze Dummheit und Wucht.

dann braucht man imho gar nicht mehr über Politik in Zahlen und Fakten diskutieren, sondern dann können wir uns halt einfach darauf kaprizieren wie Politik sich anfühlt. Was fühlt der kleine Panzergrenadier, wenn er die Worte Annalena und Kanzlerin im selben Satz sieht? Wut, Angst, Kribbeln in der Intimregion? Man weiß es nicht, wäre doch voll knorke es zu erfahren.

Ich spüre da relativ wenig, vielleicht ist das ein ungewohntes Gefühl für den untervögelten Politik-Nerd.
 
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Alter. Nur um das Mal festzuhalten: Ich habe in Politischer Ökonomie promoviert. Du brauchst mir nicht erzählen was in meinem Fach "gemeinhin anerkannt" ist. Wenn das so "gemeinhin anerkannt" wäre wie du behauptest wüsste ich das. Ist es nicht. Das ist ein absolut lebendiger Streit in der Forschung, *wie viel* die Agenda 2010 beigetragen hat, aber dass es den Großteil erklärt ist absolut nicht klar und im Gegenteil aus Sicht der Forschung als unwahrscheinlich zu sehen.
Statt deines "Appeal to Authority" (wir sollen dir als großartigem Politökonom einfach glauben), wie wäre es mit Quellen?
Übrigens behaupte ich nicht, dass auschließlich die Hartz-Reformen dazu geführt haben, dass Deutschland nicht mehr der "Sick Man of Europe" waren. Stets & immer spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Agenda 2010 / H4 haben aber positiv beitraagen, und da fällt es mir schwer, auch nur eine nicht-triviale Entscheidung von Merkel zu nennen, die das auch getan hat.

Ich kenne keinen ernstzunehmenden Meinungsforscher im UK, der das glaubt.
Aha, Quelle?
Bei 52% zu 48% für Brexit glaube ich nucht dass sich irgendein Forscher aus dem Fenster lehnt und sagt "das hätte keinen 2%-Swing ausmachen können."
Das ist ein rein politisches Argument, das außer in Deutschland nirgendwo überhaupt nennenswert aufgemacht wird. Solche Makrothemen wie der Brexit haben immer komplexe kausale Zusammenhänge und umso knapper die Abstimmung ist umso größer ist die Zahl der Themen, die kausal für den Ausgang sein können. Das bei Angela Merkel abzuladen ist unehrlich und purer deutscher Solipsismus. Scheinargument.
LOL. Ich habe überhaupt nicht geschrieben, dass Merkels Massenmigration/Grenzöffnung monokausal für den Breixt war.
Sondern dass es sehr gut das Zünglein an der Waage gewwesen sein kann angsichts des knappen Ausgangs.
Hör' doch bitte auf, anderen das Wort im Mund herum zu drehen.
Der Begriff der "Reform" ist ein Paradebeispiel dafür, wie in Deutschland politische Diskussion völlig inhaltsleer geführt wird. Das Wort "Reform" ohne inhaltlichen Bezug ist einfach nur unsinnig. Reformen sind nicht per se gut, genau wie der status quo nicht per se schlecht. "Große Reformen" genauso wie kleine.
Triviale Aussage. Natürlich gibt es gute und schlechte Reformen.
Ich rede natürlich von Reformen, die dann netto als positiv gesehen werden von einem Experten-Konsensus während und nach der Reform.

Aber vielleicht möchtest du hier einfach ablenken von dem absoluten Nicht-Vorhandensein von Reformen unter Merkel.
Kein Mensch in Deutschland weiß, wie man bspw. "Bürokratie" oder "Schulwesen" so "reformiert", dass sie leistungsfähiger werden. Wenn man nachfragt wird es schnell ganz dünn, man müsse eben "mehr Digitalisierung" schaffen. Ebenfalls Scheinargument.
Da kommen wieder geile Allgemeinaussagen der Art von "Kein Mensch weiß". Mit der Implikaktion zwischen den Zeilen: "Also hätte kein Mensch es besser machen können als Merkel."

Sorry, das ist akademisches Geschwätz. Natülich darf ich von einer Regierung in 16 Jahren etwarten, dass sie positive Reformen macht, die bspw. Verwaltungsprozesse verkürzen und verbilligen. Und auch Digitalisierung ist eben nur einerseits ein Buzzword, andererseits ein Sammelbegriff für ganz konkrete Dinge. Bspw die ganzen Verwaltungsprozesse, die ich in Estland online machen kann.
Muss ich dir jetzt ernsthaft den Verlauf der Schuldenquote unterschiedlicher Staaten nebeneinander plotten? Das Geld wurde zum Schuldenabbau genutzt, das ist ein absolut unstrittiger Fakt so wie dass die Sonne im Osten aufgeht. Das muss man nicht gut finden, aber bestreiten kann man es schlicht und ergreifend nicht.
Auch hier habe ich nicht bestritten, dass das Geld zum Schuldenabbau benutzt wurde.
Aber wenn du €100 Überschuss hast und dann €30 für Rentengeschenke ausgibst, €50 für Armutsmigration und €20 für Schuldenabbau, dann bekommst du dennoch eine schlechte Note von mir. (Vereinfachtes Rechenbeispiel.)
Das habe ich auch nicht gesagt. Du kannst aber halt nicht von "Massenmigration" reden und dann nur die Migration meinen, die dir nicht passt.
Wow, was ein unredlicher Diskussionsstil.
Ich kann dir gerne nochmal zeigen, was ich genau geschireben hatte:
"Zulassen & Befeuern der Massenmigration unqualifizierter Menschen nach Deutschland
  1. Kosten von vielen hundert Milliarden
  2. Stärkung der AfD als rechte Partei / Spaltung der Gesellschaft
  3. Spaltung der EU, könnte gut Zünglein an der Waage beim Brexit mit all seinen Folgen gewesen sein"
Aus diesem Kontext ist sehr, sehr eindeutig, um welche Migration es geht.
Anstatt darauf einzugehen, lenkst du ab mit anderen, komplett unumstrittenen Arten der Migration qualifizierter Arbeitskräfte.
Und erdreistest dich danach auch noch, MIR vorzuwerfen, ich hätte mich halt ungenau ausgedrückt.

Pfui. Wenn du das so machst, brauchen wir auch echt nicht weitermachen.
 
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Also das Merkel jetzt das Zünglein an der Brexit-Waage gewesen sein könnte, halte ich auch eher für weit hergeholt. Wenn ich mich recht erinnere, hatte UK doch überhaupt nicht viele Flüchtlinge aufgenommen. Nach allem was ich mitbekommen habe sind dort doch meist eher die Polen und die Pakistanis/muslimischen Inder/Bangladeshis das "Problemthema". Nichts davon kann man Merkel anlasten (und letztere nichtmal der EU).
 
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???
Polen und ungarn nehmen auch nüscht auf und schieben trotzdem harten upturn
 
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Polen und Ungarn motzen dauerhaft rum, weil es Populistenregimes sind, die sich durch die Schaffung äußere Feinde am Leben erhalten. Niemand dort hat ernsthaft vor die EU zu verlassen (zumindest solange das Geld weiter fließt). UK hingegen war fast schon traditionell EU-kritisch eingestellt, wobei man prinzipiell ja durchaus untersuchen könnte, inwiefern sich die Einstellung in Umfragen über die Jahre geändert hat (würde mich tatsächlich interessieren).
 

parats'

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Wann waren die denn eigentlich mal nicht auf dem höchsten Niveau aller Zeiten?
Ich bin ja absoluter Laie, aber die Sozialleistungsquote setzt doch die Sozialausgaben mit dem BIP ins Verhältnis.
Theoretisch müsste das BIP doch einfach nur im gleichen Verhältnis wachsen um nominal keine "Mehrbelastung" zu erzeugen.
Was aber wenn das BIP mal einbricht, rückläufig oder stagniert? Sozialabgaben lassen sich nicht einfach so absenken sondern maximal fixieren (s. Aussetzung Rentenerhöhung letztes Jahr und afaik auch dieses).
Ich glaube Mackia geht es nicht um das Verhältnis, sondern darum, dass der Staat immer mehr Verbindlichkeiten für die Zukunft eingeht ohne dabei Reserven oder Puffer wie etwaige Einbrüche zu haben.

Es darf einer der VWLer korrigieren, aber das fliegt dazu noch irgendwo in meinem Kopf rum.
 
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Polen und Ungarn motzen dauerhaft rum, weil es Populistenregimes sind, die sich durch die Schaffung äußere Feinde am Leben erhalten. Niemand dort hat ernsthaft vor die EU zu verlassen (zumindest solange das Geld weiter fließt). UK hingegen war fast schon traditionell EU-kritisch eingestellt, wobei man prinzipiell ja durchaus untersuchen könnte, inwiefern sich die Einstellung in Umfragen über die Jahre geändert hat (würde mich tatsächlich interessieren).
Die logik wenig Flüchtlinge --> politisch wenig relevates thema für die wähler,
Ist halt falsch. Intellektuell kurz gehüpft
 
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Die logik wenig Flüchtlinge --> politisch wenig relevates thema für die wähler,
Ist halt falsch. Intellektuell kurz gehüpft
Das habe ich nicht behauptet. Die Frage ist, ob es genug Einfluss auf die Referendumsentscheidung der Bürger hatte, um das "Zünglein an der Waage" zu sein, zumal dieses Referendum ja zum Teil auch mit der Person Cameron an sich und einem ziemlich dreckigem Wahlkampf verbunden war. Auf die schnelle finde ich beispielsweise diese beiden Seiten:

https://www.pewresearch.org/global/2019/10/14/the-european-union/ (zweiteTabelle)

Das ist jetzt keine exakte Wissenschaft, aber beide zeigen, dass die öffentliche Meinung in UK in etwa zwischen 45% und 55% pro EU oszillierte, und das bereits Jahre vorher. Den Brexit Merkel in die Schuhe zu schieben finde ich da einfach nicht überzeugend, und das obwohl ich mich hier schon öfter kritisch über Deutschlands Migrationspolitik geäußert habe.
 
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zur zeit des referendums war migration das reizthema schlechthin in der EU. in england, so wie im rest der welt, hat der merkelkurs für unverständnis und vehemente ablehnung gesorgt. ausgenommen woke twitter und politkreise. *

*und natürlich der deutsche michel, der in bester goebbels-gedenk manier für ein paar monate der pressemanipulaiton verfallen ist und dann schließlich dämmerte, dass es ein fail ist
 
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zur zeit des referendums war migration das reizthema schlechthin in der EU. in england, so wie im rest der welt, hat der merkelkurs für unverständnis und vehemente ablehnung gesorgt. ausgenommen woke twitter und politkreise.
Okay, und nun? Das hatte ja offensichtlich keinen großen Einfluss auf die generelle Haltung zur EU im Land, ansonsten würden wir in entsprechenden Umfragen ja außergewöhnlich niedrige Werte sehen, oder nicht? Stattdessen fallen die Zustimmungswerte in keiner der beiden zitierten Trendbefragungen im Zeitraum zur und unmittelbar nach der Flüchtlingskrise groß anders aus, als vorher. Streng genommen gab es in beiden Befragungsserien sogar mehrfach schlechtere Ergebnisse in den Jahren vor der Flüchtlingskrise (aus Remainer-Perspektive). Natürlich wurde die Flüchtlingskrise trotzdem von Brexit-Befürwortern instrumentalisiert, soweit ich mich erinnere war sie aber nie Kernaspekt der Kampagne. Die Hauptpunkte waren eher die angeblichen 350 (oder so) Millionen Pfund die wöchentlich an die EU verloren gehen sowie die innereuropäische Migration, hier allen voran die Polen.

Zudem war die Pro-Brexit Fraktion ja alles andere als faktentreu bei ihrer Kampagne, alleine aus dem Grund finde ich es seltsam, hier Merkel eine relevante Mitschuld anzulasten. Soll sie etwa ihr Handeln danach ausrichten, wie irgendwelche Demagogengruppen in den einzelnen Mitgliederstaaten (von denen es bekanntlich viele gibt) dass dann in Zukunft ausschlachten könnten?

Anhand der Umfragedaten würde ich ja eher ganz simpel feststellen (facts over feelings und so): Der Brexit kam, weil die Briten schon lange nicht mehr wirklich Bock auf die EU hatten.
 
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Lord Ashcroft's election day poll of 12,369 voters also discovered that 'One third (33%) [of leave voters] said the main reason was that leaving "offered the best chance for the UK to regain control over immigration and its own borders."'.[3] In 2015, net immigration to the UK from other EU countries was approximately 172,000, compared to 191,000 from non-EU countries.[8]
 
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Wie ich bereits gesagt habe, ging es dabei um die innereuropäische Migration und Migration aus den Ex-kolonien, das steht mehr oder weniger auch so in dem Absatz, den du zitierst hast (von der Migrationskrise ist da nirgends die Rede). Die Briten wollten keine Polen, Pakistanis, Inder mehr! Die Flüchtlingskrise wird in diesem Riesenartikel kaum erwähnt, und wo sie erwähnt wird, steht u.A. das Farage selbst aus dem eigenen Lager für die Instrumentalisierung kritisiert wurde.

Und warum sie kein entscheidendes Thema war ist ja auch klar: die Briten haben schlicht nicht viele aufgenommen, eben weil sie die Kontrolle über die eigenen Grenzen weitgehend behalten haben. Eine der effektivsten Lügen der Brexit-Befürworter war es, das Thema Migration der EU in die Schuhe zu schieben, obwohl es (ähnlich wie in Deutschland) seit jeher auch wirtschaftsliberale Konservative waren, die Migration mitgetragen haben, da die natürlich von billigen Arbeitskräften profitieren und die sozialen Folgen eher nicht abbekommen.

Was hast du denn für Erklärungen für die niedrigen Pro-EU-Zustimmungswerte vor 2015? Hat die Merkel auch irgendwie verbrochen?
 
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Es geht doch nicht darum, dass die Migrationskrise 2015 die Hauptursache wäre. Sondern darum, dass sie noch obendrauf kam. Zur bereits (teils zu unrecht) als problematisch empfundenen Migration aus EU und Commonwealth kam jetzt noch die Migration über den Balkan und das Mittelmeer dazu. Mit offenen Grenzen, Camps in der Nähe von Calais mit Migranten, die nach UK wollten. Mit Debatten um verpflichtende Verteilung. Und dies alles wurde von Merkel eben gefördert mit der Öffnung der Grenzen, der Verteilungsdebatte etc.

Da braucht man nun wenig Phantasie um sich auszumalen, dass es das Zünglein an der Waage gewesen sein könnte bei einem derart knappen Ergebnis.
 
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Es geht doch nicht darum, dass die Migrationskrise 2015 die Hauptursache wäre. Sondern darum, dass sie noch obendrauf kam. Zur bereits (teils zu unrecht) als problematisch empfundenen Migration aus EU und Commonwealth kam jetzt noch die Migration über den Balkan und das Mittelmeer dazu. Mit offenen Grenzen, Camps in der Nähe von Calais mit Migranten, die nach UK wollten. Mit Debatten um verpflichtende Verteilung. Und dies alles wurde von Merkel eben gefördert mit der Öffnung der Grenzen, der Verteilungsdebatte etc.

Da braucht man nun wenig Phantasie um sich auszumalen, dass es das Zünglein an der Waage gewesen sein könnte bei einem derart knappen Ergebnis.
"Könnte" "hätte" "wäre möglich". Das sind informationsarme, schwache Argumente, und das weißt du auch. Wenn man einfach mal die Fakten betrachtet, und da sind Trenduntersuchungen ,wie ich sie vorgelegt habe nunmal vermutlich das Beste, was wir (hier im Forum) haben, dann zeigt sich da einfach keine Diskontinuität. Die Briten waren vor der Krise EU-skeptisch, sie waren es danach auch. Die Umfrageergebnisse schwankten von Jahr zu Jahr, mal war die Mehrheit Pro-Remain, mal Pro-Leave. Die Werte unmittelbar nach der Flüchtlingskrise stellen keinen Ausreißer dar, sie sind nicht mal Tiefstwerte. Wenn du das ob deiner politischen Meinung nicht anerkennen magst, dann komm in Zukunft bloß nicht nochmal mit irgendwelcher Argumentation auf "Faktenbasis".
 
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Die reinen Valenz-Issues sind inhaltsleer: Kein Mensch in Deutschland weiß, wie man bspw. "Bürokratie" oder "Schulwesen" so "reformiert", dass sie leistungsfähiger werden. Wenn man nachfragt wird es schnell ganz dünn, man müsse eben "mehr Digitalisierung" schaffen. Ebenfalls Scheinargument.
Digitalisierung an sich ist zum Bürokratieabbau schon notwendig, allerdings hast du Recht, dass man da ganz klare und auch radikale Konzepte braucht. Beispielsweise:
- Bundesweite Umstellung auf Open-Source (wird nie kommen, weil so ein Horst natürlich nur Windows bedienen kann und kennt)
- Vereinheitlichung der Systeme (auch bzgl. Software - die Sache mit dem Upgrade bis 2032 ist natürlich witzig, generell zeigt das auch, was falsch läuft, s.u. Aber immerhin haben sie schon mal die richtige Idee. Bis 2040 klappt das!)
- Schlusss mit der E-Mail-Ausdruckerei und Abstempelei. Sichere digitale Alternativen können und müssen her. Natürlich muss es wichtige Akten weiterhin in Papierform geben, ein guter Teil der Kommunikation zwischen Bürger und Staat ließe sich aber digital durchführen)
- Bau von mehr Serveranlagen incl. aktiver Wartung (Merke das hier in Muc - die Server der Stadt sind eine Vollkatastrophe. Langsam, fallen oft aus.)
- Breitbandausbau
- Verpflichtende Schulungsprogramme für Beamte und Angestellte mit Prüfungen. Da würde es natürlich massives Gemotze geben, aber es kann nicht sein, dass im Jahr 2021 jemand in einer Amtsstube sitzt, der nicht Tastschreiben kann und Sätze wie "Kannst du mir die CD mit den Fotos drauf kopieren, aber sei vorsichtig, weil das sind die originalen Dateien." (Das hab ich nicht erfunden, es ist wirklich passiert. In einem Amt.)

Allgemein:
Ich glaube, dass das Kernproblem einfach ist, dass da über Jahrzehnte irgendwas zusammengewurstelt wurde. So Computerzeug war halt eher nix für unsere Politiker. Neuland, hihi. Aber mal ehrlich: Wie viele Spitzenpolitiker sind wirklich IT-versiert? Wir haben Wirtschafts- und Rechtsexperten, aber kaum Computerfachleute in der Politik.

Zum Tehmer Schulwesen:
Das ist die Büchse der Pandora. Wir haben im Kern das Schulsystem von 1900. Es gibt aber durchaus Konzepte, die auch an Modellschulen erprobt werden. Es scheitert im Wesentlichen daran, dass zu wenig investiert wird. Ein paar konkrete Ideen:
- Umbau der Lehrerausbildung. Stärkere Verzahnung zwischen Schulen und Unis.
- Reform der Leitungskonzepte: Aktuell hängt alles an den Ministerien und dem Verwaltungsapparat. Effizienter wäre es, wenn Schulene mehr Handlungsspielräume bekämen.
- Anreize schaffen: Aufstieg nicht nur an "Ich kenne den Ministerialbeauftragen" und "Ich bin so blöd, dass ich Schulleiter werde." koppeln. Schulleiter verdienen nur einen Tick mehr als normale Lehrer, arbeiten aber 20 Stunden mehr die Woche. Das kann schlicht nicht sein. Lehrer, die sich an einer Schule besonders hervortun, sollten das auch bzgl. ihrer Karriere unmittelbarer merken.
- Lernraumschulen: Meine Schule zieht dieses Jahr um, wir werden dann eine sog. Lernraumschule. Bei dem Konzept geht es darum, das klassische Frontalkonzept um Angebote zum eigenständigen und eigenverantwortlichen Lernen zu erweitern.
- Attraktivität des Lehrerberufs: Der Lehrerberuf hat atm ein bisschen ein Imageproblem. Zum Teil auch zurecht. Es gibt zu viele faule Säcke. Hab das an einigen Schulen schon selber erlebt, an meiner jetzigen Schule ist es fast ein bisschen gruselig, weil fast alle wahnsinnig viel machen. Wer nix macht, sollte auch mal negative Auswirkungen spüren.
- Neubau von Schulen: Da liegt der Hund begraben. Wir haben zu viele marode und alte Schulgebäude. Es wird aktuell durchaus investiert, ich glaube, dass dieses Problem zumindest erkannt wurde. Dauert aber natürlich alles.
- Direkt damit verbunden: Digitalisierung der Schulen. Nicht jede Schule in Deutschland hat schulweites WLAN. Die Computersysteme hängen meist von der Gnade des Sachaufwandsträgers (Stadt / Kreis) ab. Da haste dann gerne mal PCs stehen, die 8 Minuten zum Hochfahren brauchen.
- Kleinere Klassen: Hängt mit vielen der o.g. Punkte zusammen. Kleinere Klassen sind nachweislich besser zum Lernen geeignet. Trotzdem gibt es überall Klassen mit z.T. 34 Schülern. Liegt an den räumlichen und personellen Gegebenheiten.
- Schluss mit Schweinezyklus: Schrieb ja schon, dass der Lehrerberuf aktuell ein Imageproblem hat. Das liegt an den klar begrenzten Verdienstmöglichkeiten und der Tatsache, dass viele sich nicht vor einen Haufen pubertierender Asis stellen wollen. Die Frage ist nun, wie man da Anreize schafft. Finanziell? Vielleicht. Würde aber noch weiter gehen: Die Probleme mit den pubertierenden Asis entstehen in erster Linie dadurch, dass Schulen personell und bzgl. der Räume nicht gut genug aufgestellt sind. Öffentlich hat sich Lehrerbashing gut etabliert, z.T. sind die Lehrer selber schuld, z.T. liegt es an der dummen Idee, Bildung nur als Ausbildung zu verstehen.
- Dann noch die große Frage nach der Mehrgleisigkeit des dt. Schulsystems. Gym und Realschule sind atm eigentlich sehr klar definiert und haben beide eine wichtige Funktion. Die Haupt- und Mittelschulen hingegen sind schlicht Auffangbecken für alle Idioten und schwer Erziehbaren. Das hängt auch mit dem Wandel der Arbeitswelt zusammen, weil die ursprüngliche Funktion der Hauptschule (Ausbildung von späteren Handwerkern und Facharbeitern) immer weniger erfüllt wird. Mit nem Hauptschulabschluss biste in sehr vielen Branchen mittlerweile einfach raus. Die meisten Handwerksbetriebe nehmen mit Kusshand lieber Realschüler und Gymnasiasten, weil sie wissen, dass sie da nicht bei 0 anfangen müssen. Aber wie kann man das angehen? Da bin ich ehrlich gesagt auch überfragt. Bin kein Fan von Gesamtschulen. Es gibt schon Ideen für "offenere" Schulen, d.h. Schulen, die sich vom althergebrachten Klassenkonzept verabschieden. Evtl. müsste es in diese Richtung gehen. Aber das sprengt alles das Topic, daher lasse ich es jetzt.
 
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Gustavo

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Statt deines "Appeal to Authority" (wir sollen dir als großartigem Politökonom einfach glauben), wie wäre es mit Quellen?
Übrigens behaupte ich nicht, dass auschließlich die Hartz-Reformen dazu geführt haben, dass Deutschland nicht mehr der "Sick Man of Europe" waren. Stets & immer spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Agenda 2010 / H4 haben aber positiv beitraagen, und da fällt es mir schwer, auch nur eine nicht-triviale Entscheidung von Merkel zu nennen, die das auch getan hat.


Die alte Nummer: DU hast hier eine Behauptung gemacht; wie wäre es also, wenn DU dazu irgendwelche Belege lieferst? Ich bin es leid langsam leid. Appeal to authority wäre, wenn ich sage "glaub mir einfach, ich weiß es besser". Ich sage dir aber: Ich kenne mich damit gut aus und weiß, was Sache ist, also will ich von dir mehr als irgendeine stumpfe Behauptung deinerseits, weil ich dir schlicht und ergreifend nicht glaube. Da kommt bei dir regelmäßig gar nichts.
Direkt nochmal im nächsten Absatz:


Aha, Quelle?
Bei 52% zu 48% für Brexit glaube ich nucht dass sich irgendein Forscher aus dem Fenster lehnt und sagt "das hätte keinen 2%-Swing ausmachen können."

LOL. Ich habe überhaupt nicht geschrieben, dass Merkels Massenmigration/Grenzöffnung monokausal für den Breixt war.
Sondern dass es sehr gut das Zünglein an der Waage gewwesen sein kann angsichts des knappen Ausgangs.
Hör' doch bitte auf, anderen das Wort im Mund herum zu drehen.


Ich soll jetzt also Quellen finden, die eine reine Spekulation (!) deinerseits widerlegen, welche so abstrus ist dass sie im UK überhaupt nicht auftaucht. Wie wäre es mit dem Gegenteil: Du findest erst mal irgendeinen Beleg von jemandem, der sein Geld mit Meinungsforschung verdient? Mich nervt es ohne Ende, dass du aus irgendeinem Grund glaubst, deine dummdreiste Spekulation hier als Argument ausgeben zu können, aber nie irgendwas davon belegen kannst.
Im Übrigen habe ich auch nicht von Monokausalität geredet, sondern davon, dass etwas kausal ist, d.h. einfach nur dass unter kontrafaktischen Bedingungen die Entscheidung anders gefallen wäre. Das hat mit Monokausalität überhaupt nichts zu tun, weiß nicht wovon du redest.


Triviale Aussage. Natürlich gibt es gute und schlechte Reformen.
Ich rede natürlich von Reformen, die dann netto als positiv gesehen werden von einem Experten-Konsensus während und nach der Reform.

Aber vielleicht möchtest du hier einfach ablenken von dem absoluten Nicht-Vorhandensein von Reformen unter Merkel.


Wieso sollte ich von etwas ablenken wollen, was ich genauso sehe? Es gab wenige Reformen unter Merkel, korrekt. Aber bevor ich das als Argument gegen ihre Kanzlerschaft sehe, würde ich dann doch ganz gerne konkrete Dinge hören, wo "Reformen" so offensichtlich notwendig waren und von ihr hätten veranlasst werden können. Was mich stört ist dass es immer windelweich wird, wenn man nachfragt, was für Reformen das denn sein sollen.
Ob man es jetzt gut findet oder nicht (ich fand es übrigens nicht gut, nur nb), Merkel hat als Kanzlerin ziemlich genau die Mitte der Bevölkerung abgebildet. Früher hatten wir Zweier-Koalitionen, da war entweder die Union oder die SPD an der Macht und hat Reformen, die ihr eigentlich nicht gut in den Kram passten, die aber in der Bevölkerung mehrheitsfähig gewesen waren so lange verzögert, wie sie eben konnten. Meist lief es dann darauf hinaus, dass irgendwann die andere Partei an die Regierung kam und diesen Kram dann abgeräumt hat. Merkels Innovation war, dass sie ihre eigene Partei dazu gezwungen hat, solche Dinge früher und meistens etwas halbherzig abzuräumen, bevor die anderen die Gelegenheit dazu bekommen und darauf zu hoffen, dass man so dauerhaft an der Regierung bleiben kann. Genau so ist es dann auch passiert.
Da mit irgendwelchen Valenzissues zu kommen ist schon arg lahm, insbesondere wenn wir über Dinge reden die sowieso nicht in Zuständigkeit des Bundes fallen wie etwa der Großteil der Verwaltung oder die Schulen. Hier wird schon wieder, ganz wie bei der Impfstoffbeschaffung, das völlig naive Bild gezeichnet, irgendwo in Berlin sitzt irgendwer in einem Bundesministerium auf einem "Digitalisierung beschleunigen"-Knopf. Alle wollen immer bessere Schulen und weniger Stau und weniger Schulden und G5 an jeder Milchkanne. Deine Litanei von Dingen, die dir an Deutschland nicht passen, kannst du nicht einfach 1:1 als "Regierungsversagen" deklarieren, nur weil Merkel 16 Jahre lang Kanzlerin war.


Da kommen wieder geile Allgemeinaussagen der Art von "Kein Mensch weiß". Mit der Implikaktion zwischen den Zeilen: "Also hätte kein Mensch es besser machen können als Merkel."

Sorry, das ist akademisches Geschwätz. Natülich darf ich von einer Regierung in 16 Jahren etwarten, dass sie positive Reformen macht, die bspw. Verwaltungsprozesse verkürzen und verbilligen. Und auch Digitalisierung ist eben nur einerseits ein Buzzword, andererseits ein Sammelbegriff für ganz konkrete Dinge. Bspw die ganzen Verwaltungsprozesse, die ich in Estland online machen kann.


Niemand sagt dass man es nicht hätte besser machen können als Merkel. Aber "Digitalisierung" ist halt erst mal ein Mittel, kein Zweck. Und ob die Performanz der deutschen Verwaltung jetzt so schlecht ist, das ist für mich a priori überhaupt nicht klar, einfach weil ich dafür überhaupt keinen Maßstab habe. Was mich stört ist dass es die offensichtlichste Sache der Welt wäre, dass unsere Verwaltung digital sein muss, weil wir sonst in einer Welt leben, wo wir noch Holzschiffe für Seekriege produzieren, wohingegen die anderen längst auf Panzerschiffe umgestiegen sind. Aber dass die Verwaltung jetzt völlig hinterher hinkt, nur weil sie nicht digital ist, ist erst mal pure Suggestion. Robert Solow meinte schon vor 30 Jahren: "You can see the computer age everywhere but in the productivity statistics". Ich jedenfalls bin nicht davon überzeugt, dass die deutsche Verwaltung auch mit dem Grad an Digitialisierung, den sie momentan hat, nicht immer noch funktionstüchtig ist. Dass das alles sehr viel komfortabler ginge für Bürger und Unternehmen, DAS ist geschenkt. Aber ob es wirklich einen NENNENSWERTEN Unterschied in der echten Welt machen würde? DA möchte ich dann doch mehr als dein Wort, dass das schon so sein wird.


Auch hier habe ich nicht bestritten, dass das Geld zum Schuldenabbau benutzt wurde.
Aber wenn du €100 Überschuss hast und dann €30 für Rentengeschenke ausgibst, €50 für Armutsmigration und €20 für Schuldenabbau, dann bekommst du dennoch eine schlechte Note von mir. (Vereinfachtes Rechenbeispiel.)


Auch das bestreite ich prinzipiell nicht. Die Wahrheit ist aber, dass die Relationen eben nicht so aussehen, sondern dass "Rentengeschenke" und "Armutsmigration" neben Schuldenabbau völlig zurücktreten.


Wow, was ein unredlicher Diskussionsstil.
Ich kann dir gerne nochmal zeigen, was ich genau geschireben hatte:
"Zulassen & Befeuern der Massenmigration unqualifizierter Menschen nach Deutschland
  1. Kosten von vielen hundert Milliarden
  2. Stärkung der AfD als rechte Partei / Spaltung der Gesellschaft
  3. Spaltung der EU, könnte gut Zünglein an der Waage beim Brexit mit all seinen Folgen gewesen sein"
Aus diesem Kontext ist sehr, sehr eindeutig, um welche Migration es geht.
Anstatt darauf einzugehen, lenkst du ab mit anderen, komplett unumstrittenen Arten der Migration qualifizierter Arbeitskräfte.
Und erdreistest dich danach auch noch, MIR vorzuwerfen, ich hätte mich halt ungenau ausgedrückt.

Pfui. Wenn du das so machst, brauchen wir auch echt nicht weitermachen.

Mich störte hauptsächlich der Begriff "Massenmigration", weil das eben sowohl als Anteil der Migration nach Deutschland als auch als Anteil der Bevölkerung einen kleinen Teil ausmacht. Du weißt so gut wie ich dass die raison d'etre dafür, diese Menschen nach Deutschland zu lassen, nicht der Wunsch nach mehr Migration oder nach "Fachkräften" oder so einem Blödsinn war, sondern die Tatsache, dass viele dieser Leute aus ihren Heimatländern geflohen sind, weil dort unmenschliche Bedingungen herrschten und teilweise noch herrschen. Der Nutzen davon war nie, dass diese Leute wirtschaftlich einen Gewinn für Deutschland bedeuten sollten und unter der Prämisse wurden sie auch nicht nach Deutschland geholt. Die humanitäre Komponente davon lässt du völlig außer Acht, weil sie dir egal ist. Warum sollte ich dieses framing einfach so akzeptieren, insbesondere wenn ich es anders sehe? Und komm mir nicht wieder mit "aber, aber, man hätte es ja auch an die Nachbarländer geben können!", als ob nicht jedem einzelnen hier klar wäre, dass Deutschland das nie im Leben erwogen hätte (und ja auch nicht hat, als die Situation in den Lagern immer schlechter wurde, aber bevor es zu den großen Wanderungsbewegungen ab 2014 kam).

Ich sehe ehrlich gesagt nicht, wie du Merkel dafür verantwortlich machen kannst, dass sie bestimmte Reformen versäumt hat, auf der anderen Seite soll sie auch Schuld sein dafür sein dass diese Leute nicht nach Hause geschickt werden, nachdem sie bereits aus dem Amt geschieden ist? Wenn das alles doch nur Merkels Schnapsidee war und an ihr hing, müsste es doch für den Gesetzgeber ein Leichtes sein, diesen Fehler dann zu revidieren, schließlich handelt es sich ja bei den wenigsten von diesen Leuten bereits um Staatsbürger. Aber wir wissen beide dass das nicht so einfach passieren wird, weil es dafür einfach keine breite Unterstützung durch die Bevölkerung gibt, sobald die Bevölkerung statt in abstrakten Kategorien in EInzelschicksalen denkt.


Allgemein:
Ich glaube, dass das Kernproblem einfach ist, dass da über Jahrzehnte irgendwas zusammengewurstelt wurde. So Computerzeug war halt eher nix für unsere Politiker. Neuland, hihi. Aber mal ehrlich: Wie viele Spitzenpolitiker sind wirklich IT-versiert? Wir haben Wirtschafts- und Rechtsexperten, aber kaum Computerfachleute in der Politik.


Da ist definitiv was dran, das fällt mir auch immer wieder auf. Das ist halt das Problem, wenn man einen Bundestag hat, der komplett mit Oberstudienräten, Anwälten, Betriebswirten und sonstigen Sing- und Klatschstudienabsolventen vollstopft und die Bevölkerung das genauso wenig einfordert. Das stört uns alle hier, weil wir Mitte/Ende 30 und mit Computern aufgewachsen sind. Der durchschnittliche Deutsche sieht aber leider Null Unterschied zwischen Christian Lindner und seinen Moomax-Avataren und sowas wie N26.
 
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@pinko

Eventuell wäre es Zeit für ein Digitalministerium, das man mit einer externen Spitzenkraft besetzt.
 
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