Statt deines "Appeal to Authority" (wir sollen dir als großartigem Politökonom einfach glauben), wie wäre es mit Quellen?
Übrigens behaupte ich nicht, dass auschließlich die Hartz-Reformen dazu geführt haben, dass Deutschland nicht mehr der "Sick Man of Europe" waren. Stets & immer spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Agenda 2010 / H4 haben aber positiv beitraagen, und da fällt es mir schwer, auch nur eine nicht-triviale Entscheidung von Merkel zu nennen, die das auch getan hat.
Die alte Nummer: DU hast hier eine Behauptung gemacht; wie wäre es also, wenn DU dazu irgendwelche Belege lieferst? Ich bin es leid langsam leid. Appeal to authority wäre, wenn ich sage "glaub mir einfach, ich weiß es besser". Ich sage dir aber: Ich kenne mich damit gut aus und weiß, was Sache ist, also will ich von dir mehr als irgendeine stumpfe Behauptung deinerseits, weil ich dir schlicht und ergreifend nicht glaube. Da kommt bei dir regelmäßig gar nichts.
Direkt nochmal im nächsten Absatz:
Aha, Quelle?
Bei 52% zu 48% für Brexit glaube ich nucht dass sich irgendein Forscher aus dem Fenster lehnt und sagt "das hätte keinen 2%-Swing ausmachen können."
LOL. Ich habe überhaupt nicht geschrieben, dass Merkels Massenmigration/Grenzöffnung monokausal für den Breixt war.
Sondern dass es sehr gut das Zünglein an der Waage gewwesen sein kann angsichts des knappen Ausgangs.
Hör' doch bitte auf, anderen das Wort im Mund herum zu drehen.
Ich soll jetzt also Quellen finden, die eine reine Spekulation (!) deinerseits widerlegen, welche so abstrus ist dass sie im UK überhaupt nicht auftaucht. Wie wäre es mit dem Gegenteil: Du findest erst mal irgendeinen Beleg von jemandem, der sein Geld mit Meinungsforschung verdient? Mich nervt es ohne Ende, dass du aus irgendeinem Grund glaubst, deine dummdreiste Spekulation hier als Argument ausgeben zu können, aber nie irgendwas davon belegen kannst.
Im Übrigen habe ich auch nicht von Monokausalität geredet, sondern davon, dass etwas kausal ist, d.h. einfach nur dass unter kontrafaktischen Bedingungen die Entscheidung anders gefallen wäre. Das hat mit Monokausalität überhaupt nichts zu tun, weiß nicht wovon du redest.
Triviale Aussage. Natürlich gibt es gute und schlechte Reformen.
Ich rede natürlich von Reformen, die dann netto als positiv gesehen werden von einem Experten-Konsensus während und nach der Reform.
Aber vielleicht möchtest du hier einfach ablenken von dem absoluten Nicht-Vorhandensein von Reformen unter Merkel.
Wieso sollte ich von etwas ablenken wollen, was ich genauso sehe? Es gab wenige Reformen unter Merkel, korrekt. Aber bevor ich das als Argument gegen ihre Kanzlerschaft sehe, würde ich dann doch ganz gerne konkrete Dinge hören, wo "Reformen" so offensichtlich notwendig waren und von ihr hätten veranlasst werden können. Was mich stört ist dass es immer windelweich wird, wenn man nachfragt, was für Reformen das denn sein sollen.
Ob man es jetzt gut findet oder nicht (ich fand es übrigens nicht gut, nur nb), Merkel hat als Kanzlerin ziemlich genau die Mitte der Bevölkerung abgebildet. Früher hatten wir Zweier-Koalitionen, da war entweder die Union oder die SPD an der Macht und hat Reformen, die ihr eigentlich nicht gut in den Kram passten, die aber in der Bevölkerung mehrheitsfähig gewesen waren so lange verzögert, wie sie eben konnten. Meist lief es dann darauf hinaus, dass irgendwann die andere Partei an die Regierung kam und diesen Kram dann abgeräumt hat. Merkels Innovation war, dass sie ihre eigene Partei dazu gezwungen hat, solche Dinge früher und meistens etwas halbherzig abzuräumen, bevor die anderen die Gelegenheit dazu bekommen und darauf zu hoffen, dass man so dauerhaft an der Regierung bleiben kann. Genau so ist es dann auch passiert.
Da mit irgendwelchen Valenzissues zu kommen ist schon arg lahm, insbesondere wenn wir über Dinge reden die sowieso nicht in Zuständigkeit des Bundes fallen wie etwa der Großteil der Verwaltung oder die Schulen. Hier wird schon wieder, ganz wie bei der Impfstoffbeschaffung, das völlig naive Bild gezeichnet, irgendwo in Berlin sitzt irgendwer in einem Bundesministerium auf einem "Digitalisierung beschleunigen"-Knopf. Alle wollen immer bessere Schulen und weniger Stau und weniger Schulden und G5 an jeder Milchkanne. Deine Litanei von Dingen, die dir an Deutschland nicht passen, kannst du nicht einfach 1:1 als "Regierungsversagen" deklarieren, nur weil Merkel 16 Jahre lang Kanzlerin war.
Da kommen wieder geile Allgemeinaussagen der Art von "Kein Mensch weiß". Mit der Implikaktion zwischen den Zeilen: "Also hätte kein Mensch es besser machen können als Merkel."
Sorry, das ist akademisches Geschwätz. Natülich darf ich von einer Regierung in 16 Jahren etwarten, dass sie positive Reformen macht, die bspw. Verwaltungsprozesse verkürzen und verbilligen. Und auch Digitalisierung ist eben nur einerseits ein Buzzword, andererseits ein Sammelbegriff für ganz konkrete Dinge. Bspw die ganzen Verwaltungsprozesse, die ich in Estland online machen kann.
Niemand sagt dass man es nicht hätte besser machen können als Merkel. Aber "Digitalisierung" ist halt erst mal ein Mittel, kein Zweck. Und ob die Performanz der deutschen Verwaltung jetzt so schlecht ist, das ist für mich a priori überhaupt nicht klar, einfach weil ich dafür überhaupt keinen Maßstab habe. Was mich stört ist dass es die offensichtlichste Sache der Welt wäre, dass unsere Verwaltung digital sein muss, weil wir sonst in einer Welt leben, wo wir noch Holzschiffe für Seekriege produzieren, wohingegen die anderen längst auf Panzerschiffe umgestiegen sind. Aber dass die Verwaltung jetzt völlig hinterher hinkt, nur weil sie nicht digital ist, ist erst mal pure Suggestion. Robert Solow meinte schon vor 30 Jahren: "You
can see the computer age everywhere but in the productivity statistics". Ich jedenfalls bin nicht davon überzeugt, dass die deutsche Verwaltung auch mit dem Grad an Digitialisierung, den sie momentan hat, nicht immer noch funktionstüchtig ist. Dass das alles sehr viel komfortabler ginge für Bürger und Unternehmen, DAS ist geschenkt. Aber ob es wirklich einen NENNENSWERTEN Unterschied in der echten Welt machen würde? DA möchte ich dann doch mehr als dein Wort, dass das schon so sein wird.
Auch hier habe ich nicht bestritten, dass das Geld zum Schuldenabbau benutzt wurde.
Aber wenn du €100 Überschuss hast und dann €30 für Rentengeschenke ausgibst, €50 für Armutsmigration und €20 für Schuldenabbau, dann bekommst du dennoch eine schlechte Note von mir. (Vereinfachtes Rechenbeispiel.)
Auch das bestreite ich prinzipiell nicht. Die Wahrheit ist aber, dass die Relationen eben nicht so aussehen, sondern dass "Rentengeschenke" und "Armutsmigration" neben Schuldenabbau völlig zurücktreten.
Wow, was ein unredlicher Diskussionsstil.
Ich kann dir gerne nochmal zeigen, was ich genau geschireben hatte:
"Zulassen & Befeuern der Massenmigration unqualifizierter Menschen nach Deutschland
- Kosten von vielen hundert Milliarden
- Stärkung der AfD als rechte Partei / Spaltung der Gesellschaft
- Spaltung der EU, könnte gut Zünglein an der Waage beim Brexit mit all seinen Folgen gewesen sein"
Aus diesem Kontext ist sehr, sehr eindeutig, um welche Migration es geht.
Anstatt darauf einzugehen, lenkst du ab mit anderen, komplett unumstrittenen Arten der Migration qualifizierter Arbeitskräfte.
Und erdreistest dich danach auch noch, MIR vorzuwerfen, ich hätte mich halt ungenau ausgedrückt.
Pfui. Wenn du das so machst, brauchen wir auch echt nicht weitermachen.
Mich störte hauptsächlich der Begriff "Massenmigration", weil das eben sowohl als Anteil der Migration nach Deutschland als auch als Anteil der Bevölkerung einen kleinen Teil ausmacht. Du weißt so gut wie ich dass die raison d'etre dafür, diese Menschen nach Deutschland zu lassen, nicht der Wunsch nach mehr Migration oder nach "Fachkräften" oder so einem Blödsinn war, sondern die Tatsache, dass viele dieser Leute aus ihren Heimatländern geflohen sind, weil dort unmenschliche Bedingungen herrschten und teilweise noch herrschen. Der Nutzen davon war nie, dass diese Leute wirtschaftlich einen Gewinn für Deutschland bedeuten sollten und unter der Prämisse wurden sie auch nicht nach Deutschland geholt. Die humanitäre Komponente davon lässt du völlig außer Acht, weil sie dir egal ist. Warum sollte ich dieses framing einfach so akzeptieren, insbesondere wenn ich es anders sehe? Und komm mir nicht wieder mit "aber, aber, man hätte es ja auch an die Nachbarländer geben können!", als ob nicht jedem einzelnen hier klar wäre, dass Deutschland das nie im Leben erwogen hätte (und ja auch nicht hat, als die Situation in den Lagern immer schlechter wurde, aber bevor es zu den großen Wanderungsbewegungen ab 2014 kam).
Ich sehe ehrlich gesagt nicht, wie du Merkel dafür verantwortlich machen kannst, dass sie bestimmte Reformen versäumt hat, auf der anderen Seite soll sie auch Schuld sein dafür sein dass diese Leute nicht nach Hause geschickt werden, nachdem sie bereits aus dem Amt geschieden ist? Wenn das alles doch nur Merkels Schnapsidee war und an ihr hing, müsste es doch für den Gesetzgeber ein Leichtes sein, diesen Fehler dann zu revidieren, schließlich handelt es sich ja bei den wenigsten von diesen Leuten bereits um Staatsbürger. Aber wir wissen beide dass das nicht so einfach passieren wird, weil es dafür einfach keine breite Unterstützung durch die Bevölkerung gibt, sobald die Bevölkerung statt in abstrakten Kategorien in EInzelschicksalen denkt.
Allgemein:
Ich glaube, dass das Kernproblem einfach ist, dass da über Jahrzehnte irgendwas zusammengewurstelt wurde. So Computerzeug war halt eher nix für unsere Politiker. Neuland, hihi. Aber mal ehrlich: Wie viele Spitzenpolitiker sind wirklich IT-versiert? Wir haben Wirtschafts- und Rechtsexperten, aber kaum Computerfachleute in der Politik.
Da ist definitiv was dran, das fällt mir auch immer wieder auf. Das ist halt das Problem, wenn man einen Bundestag hat, der komplett mit Oberstudienräten, Anwälten, Betriebswirten und sonstigen Sing- und Klatschstudienabsolventen vollstopft und die Bevölkerung das genauso wenig einfordert. Das stört uns alle hier, weil wir Mitte/Ende 30 und mit Computern aufgewachsen sind. Der durchschnittliche Deutsche sieht aber leider Null Unterschied zwischen Christian Lindner und seinen Moomax-Avataren und sowas wie N26.