Das ist imho genau die falsche Art, darüber nachzudenken. Schulz ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Wenn man voraussagen soll wie sich die Umfragen entwickeln ist typischerweise die mit Abstand beste Prognose "bleiben so wie sie sind", d.h. wenn Söder heute 40/20 führt dann ist ziemlich naheliegend, dass er es in drei Monaten immer noch würde. Das ist btw auch, was fast immer passiert, wenn eine Landtagswahl "Beliebter Ministerpräsident vs. unbekannter Herausforderer" ist: Der beliebte Ministerpräsident ist am Anfang deutlich beliebter und am Ende immer noch deutlich beliebter, auch wenn das alleine nicht immer für einen Sieg reicht. Insofern ist diese "Umfragen sind volatil" Geschichte schon mal fragwürdig, denn so volatil sind Umfragen überhaupt nicht. Und dazu muss man auch sagen, dass, selbst wenn die Entwicklung eine der wenigen volatilen wäre, noch nicht gesagt ist dass die Volatilität tatsächlich Laschet nutzt. Es könnte sehr wohl auch sein dass die Umfragen stark schwanken, nur um dann am Ende doch wieder ziemlich genau zu landen wo man am Anfang war (Schulzzug) oder dass Laschet sogar noch weiter verliert. Ich halte das weiterhin für einen ziemlichen Fehler der Union. Soll mir aber egal sein, ich werde sie eh nicht wählen.