Deutschland: Wahlen 2021

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Am besten finde ich ohnehin, wenn eine Partei eine Art Schattenkabinett hat.
Dann hätte der Wähler auch mehr Transparenz, was er da für ein Team mit seiner Stimme "einkauft".
Ist ja auch eigentlich logisch, dass ein Fachpolitiker mit Erfahrung und Führungskompetenz schon vorher bekannt sein könnte,

Dass eine kleinere Partei dann nicht unbedingt einen Schatten-Außenminister hat, ist dabei ja i.O.
Aber dass bspw bei den Grünen vorher klar sein sollte, wer -so man den Posten bekommt- Landwirtschafts- und wer Umweltminister werden sollte, finde ich nicht zuviel verlangt.

Analog mit FDP für Finanzen, Justiz, Digitales.
Oder mit SPD für Arbeit, Familie, Außen etc.

Da kann sich dann ja nochmal was ändern bspw durch Zuschnitt von Ministerien, oder weil man doch überraschend das Außenministerium bekommt.
Aber dass es bei allen Parteien so unklar ist, dafür habe ich wenig Verständnis.
Warum kann die "Lauterbach vs X"-Frage (und viele andere) nicht schon geklärt sein?
 

Benrath

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Ich sage ja, kann gut sein, dass es da neue Entwicklungen gab. Mein letzter Stand war der BT Bericht über Entflechtung in der EU und da war Frankreich noch als Beispiel genannt 2017.

[]https://www.bundestag.de/resource/b...ae95e7d706e498468a51/WD-5-037-17-pdf-data.pdf


Das Teilweise ist was ich mit komischer Vergabstruktur meinte, die RFF durfte nur Aufträge an SNCF vergeben, was halt irgendwie witzlos war. Aber immerhin hatten sie getrennte Bücher und ich würde gern wissen, wie es heute ist. Also gibt es im reintegrierten Konzern Gewinn- und Verlustabführungsverträge oder nicht?

Afaik hat den Franzosen unsere Holding gut gefallen...Das driftet mir jetzt auch zu sehr ab. Mir gings auch mehr um diese Falschaussage an sich.

Nach meinem Wissen gibt es auch kein anderes Land in der EU, das Infrastruktur und Dienstleistung auf der Schiene in einem Konzern bündelt

Das ist halt einfach falsch.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Das ist halt einfach falsch.

Jo das stimmt, da hab ich übertrieben. Hast Du denn eine Übersicht über den gesamten EU Raum? Mich würde interessieren, wie das Verhältnis so ist.

Unabhängig davon, ist die Struktur der Bahn durch die Konzernverzahnung halt nochmal eine besondere und führt zu massiven Problem, die aus Infrastrukturbeihilfen - die an sich notwendig wären und sind - stammen. Deshalb find ich es bedauerlich, dass die SPD aus linkspopulistischen Gründen hier wieder ein Vorankommen verhindert. Man müsste die DB Netz ja nicht verkaufen. Eine eigene Struktur in öffentlicher Hand wäre ein erster Schhritt.

Afaik hat den Franzosen unsere Holding gut gefallen...Das driftet mir jetzt auch zu sehr ab.
Na klar hat denen das gut gefallen. Obs für die Endkunden das Beste ist, wage ich zu bezweifeln.

Zum Koalitionsvertrag: Mir passt eigentlich alles, außer das Kapitel über Migrationspolitik. Da ist mir viel zu viel grüner Multikulti naiver Träumerscheiss drin, je nachdem wie man es liest. Ich sehe leider kein Bekenntnis zu qualifizierter Zuwanderung und eine harte Absage an jede Art von Migration von unqualifizierten Personen aus sog. "humanitären" Gründen. Wahlalter auf 16 finde ich auch bescheuert, Menschen sind per se dumm aber 16 Jährige noch ne ganze Ecke dümmer als 25 Jährige. Wenns nach mir ginge wäre das Wahlalter ab 30 angesetzt :D
 
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Nach meiner Erfahrung steigt die Klukheit der Menschen nicht mit dem Alter an; gibt genug saudumme Rentner, die trotzdem wählen dürfen. :deliver:
 
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Dann halt Wahlrecht ausschließlich für die arbeitende Bevölkerung. Unabhängig vom Alter und Nationalität.
 
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Zum Koalitionsvertrag: Mir passt eigentlich alles, außer das Kapitel über Migrationspolitik. Da ist mir viel zu viel grüner Multikulti naiver Träumerscheiss drin, je nachdem wie man es liest. Ich sehe leider kein Bekenntnis zu qualifizierter Zuwanderung und eine harte Absage an jede Art von Migration von unqualifizierten Personen aus sog. "humanitären" Gründen.
Wollten sie nicht ein Punktesystem für qualifizierte Zuwanderer nach dem Vorbild Kanadas oder Australiens? Fänd ich ok.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Wollten sie nicht ein Punktesystem für qualifizierte Zuwanderer nach dem Vorbild Kanadas oder Australiens? Fänd ich ok.
Da stehen schon vernünftige Dinge drin, aber leider auch richtig viel ekelhaftes grünes No-Borders-Spirit Gewäsch, das hoffentlich nicht umgesetzt wird.

Beispiele:
Tragen Geduldete nicht zur Klärung ihrer Identität bei, wird der Zeitraum der Duldung nicht für ein Bleiberecht angerechnet. Wir werden die Klärung der Identität einer Ausländerin oder eines Ausländers um die Möglichkeit, eine Versicherung an Eides statt abzugeben, erweitern und werden hierzu eine gesetzliche Regelung im Ausländerrecht schaffen.

Versicherung an Eidesstatt rofl lol. Das ist nichts anderes als eine Lizenz den Staat noch leichter zu betrügen. Als ob jetzt nicht jeder Tunesier Syrer wird, nur dass der Staat diesen Schwachsinn jetzt glauben muss, wenn er dafür n Wisch unterschreibt ohne jegliches Risiko, weil seine wahre Identität eh nie geklärt wird.

In dem Vertrag stehen viele gute Dinge darüber, wie wir die richtigen Leute bekommen oder behalten, aber zu wenig darüber, wie wir falsche Leute wieder loswerden oder gar nicht erst reinlassen. Das ist das größte Problem daran.

Auch werden wir dafür sorgen, dass Verwaltungsgerichte durch qualitativ hochwertige Entscheidungen des BAMF entlastet werden

Das könnte man mit wenig Mühe auch extrem falsch verstehen, ist zumindest richtig dumm formuliert.

n. Weiter führen wir eine flächendeckende, behördenunabhängige Asylverfahrensberatung ein, um mit informierten Antragstellerinnen und Antragstellern für eine Verfahrensbeschleunigung zu sorgen.

Noch mehr Tipps und Tricks wie man den Staat bescheisst, sehr gut, gibt ja nicht genug Hilfe.
 
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Zu Hofreiter:


Bin aber auch ein wenig irritiert, das nach internen Querelen, die nicht nach außen dringen, wieder die Grünen angeprangert werden. Da hätte man sagen können: Warum muss bei der FDP nichts dezentral geregelt werden? Warum ist dort alles schon nach den Verhandlungen klar, wer was macht? Die SPD ist da doch vorbildlich: Lässt sich Zeit, obwohl es schon jemanden auch die Posten gibt, wer was machen möchte. Aber da finden halt - für mich wenigstens scheinbar - offene Gespräche statt.
Finde es auch etwas befremdlich, dass wegen eines Tags interner Diskussion um Postenvergabe jetzt schon wieder mangelnde Professionalität u.ä. attestiert wird.
Etwas schade für Hofreiter. Dass es wirklich was mit seiner Performance bei den Verhandlungen zu tun hatte, daran glaube ich irgendwie nicht, obwohl das natürlich ein willkommenes Argument gewesen sein dürfte.
Irritierend finde ich, dass ihm offenbar ein Ministerposten zugesagt worden war und man das für ihn geeignete Ministerium jetzt sogar bekommen hat. War einem vorher nicht klar, dass Cem Özdemir wegen seines Migrationshintergrunds gebraucht werden könnte, das Außenressort aber von Baerbock schon beansprucht wird? Etwas konfuse Planung in meinen Augen.
 
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Selbst wenn es nicht der Grund gewesen sein mag:
Wenn Hofreiter tatsächlich in der Verhandlung versagt hat, dann sollte doch jeder Grüne froh sein, dass es Özdemir wird.
Oder ist auf einmal Flügelrepräsentation wichtiger als inhaltliche Ergebnisse?
(Oh, stimmt -- den Grünen ist ja Repräsentation tatäschlich wichtiger als Kompetenz. Nicht, dass es bei anderen Parteien viel besser wäre.)
 
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Wahlalter auf 16 finde ich auch bescheuert, Menschen sind per se dumm aber 16 Jährige noch ne ganze Ecke dümmer als 25 Jährige. Wenns nach mir ginge wäre das Wahlalter ab 30 angesetzt :D
Ich finde es vor allem nicht gut, das Wahlalter von der Volljährigkeit zu trennen. Wir haben uns nun mal auf ein Alter geeinigt, ab dem wir den Menschen eine gewisse geistige Reife zusprechen, wodurch sich neue Rechten wie Pflichten ergeben. 18 Jahre mag da nicht der Weisheit letzte Schluss sein und kann man auch gerne drüber reden, aber irgendwo muss man halt eine Grenze ziehen.
Aber wie man einem Menschen zwar über die nationale Zukunft, jedoch nicht über die eigene Hochzeit (mit)entscheiden lassen kann, erschließt sich mir nicht so ganz.
 

Deleted_228929

Guest
(Oh, stimmt -- den Grünen ist ja Repräsentation tatäschlich wichtiger als Kompetenz. Nicht, dass es bei anderen Parteien viel besser wäre.)
Ja genau, deswegen muss man sich unbedingt freuen wenn der ausgewiesene Landwirtschaftspolitiker Özdemir Landwirtschaftsminister wird und nicht etwa Hofreiter, der von der fachlichen Ausbildung her ja nichts mit Ökologie o.ä. zu tun hat. :rolleyes:
 

Gustavo

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Am besten finde ich ohnehin, wenn eine Partei eine Art Schattenkabinett hat.
Dann hätte der Wähler auch mehr Transparenz, was er da für ein Team mit seiner Stimme "einkauft".
Ist ja auch eigentlich logisch, dass ein Fachpolitiker mit Erfahrung und Führungskompetenz schon vorher bekannt sein könnte,

Na ja, das Problem daran ist halt, dass du schlecht dieselbe Person auf mehrere Plätze in dein Schattenkabinett setzen kannst. Im Zweifelsfall ist es aber jetzt bei Parteien wie FDP oder Grünen schon so, dass sie vor der Wahl weder ein Ministerium schon SICHER für sich beanspruchen können (auch wenn Lindner es versucht hat), aber gleichzeitig schon Leute wie Lindner und Habeck in die erste Reihe stellen wollen, weil sie Identifikationsfiguren brauchen. Ich glaube es wäre schwer vermittelbar wenn jetzt FDP und Grüne beide mit "Lindner/Habeck Finanzminister"-Schattenkabinett angetreten wären und das dann hieße, dass einer von beiden gar kein Ministerium bekommen kann.


€dit:

In dem Vertrag stehen viele gute Dinge darüber, wie wir die richtigen Leute bekommen oder behalten, aber zu wenig darüber, wie wir falsche Leute wieder loswerden oder gar nicht erst reinlassen. Das ist das größte Problem daran.

Na ja, das ist ein Problem mit dem sich alle attraktiven Länder der Welt rumschlagen und für das bisher niemand eine wirklich gute Lösung gefunden hat. War jetzt nicht unbedingt zu erwarten dass das im Koalitionsvertrag der Ampel gelöst würde, oder?
 

Deleted_228929

Guest
LoL, Wahlalter. Solange jeder sabbernde Volldepp wählen darf, der eh nix blickt, braucht man nicht willkürlich nach dem Alter ein paar Leute ausschließen.


Was ich mir gedacht habe: Habecks "Superministerium" wird vor allem dadurch super, dass es ein paar Kompetenzen vom Umweltministerium kriegt, das ja ebenfalls von den Grünen geführt wird. Man also für die Preisgabe des BMF bei den Posten exakt nichts bekommen. Habe den Koalitionsvertrag noch nicht gesichtet, aber außer Ziele und Absichten scheint es auch inhaltlich nicht viel gegeben zu haben.

Ich bin sprachlos wie scheiße man verhandeln kann.
 
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Bereits Jugendliche mit über die Zukunft des Landes entscheiden lassen, finde ich gut. Schließlich drückt man den Geronten auch noch auf dem Weg ins kühle Erdreich den Stift in die Hand, um ihr Kreuz bei der Union zu machen und effektiv die Zukunft zu versauen.
 
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Na ja, das Problem daran ist halt, dass du schlecht dieselbe Person auf mehrere Plätze in dein Schattenkabinett setzen kannst. Im Zweifelsfall ist es aber jetzt bei Parteien wie FDP oder Grünen schon so, dass sie vor der Wahl weder ein Ministerium schon SICHER für sich beanspruchen können (auch wenn Lindner es versucht hat), aber gleichzeitig schon Leute wie Lindner und Habeck in die erste Reihe stellen wollen, weil sie Identifikationsfiguren brauchen. Ich glaube es wäre schwer vermittelbar wenn jetzt FDP und Grüne beide mit "Lindner/Habeck Finanzminister"-Schattenkabinett angetreten wären und das dann hieße, dass einer von beiden gar kein Ministerium bekommen kann.
Richtig, für das Spitzenpersonal einer kleinen Partei geht das nicht deterministich. Da hätte dann auch jeder Verständnis, wenn das für Lindner, Habeck und Baerbock nicht gilt.

Das ist ja aber kein Grund, es für die Bereiche nicht zu machen, die man bevorzugt mit Spitzenpersonal besetzen wollen würde.
 

Gustavo

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Was ich mir gedacht habe: Habecks "Superministerium" wird vor allem dadurch super, dass es ein paar Kompetenzen vom Umweltministerium kriegt, das ja ebenfalls von den Grünen geführt wird. Man also für die Preisgabe des BMF bei den Posten exakt nichts bekommen. Habe den Koalitionsvertrag noch nicht gesichtet, aber außer Ziele und Absichten scheint es auch inhaltlich nicht viel gegeben zu haben.

Ich bin sprachlos wie scheiße man verhandeln kann.

Im Spiegel von heute wird btw bestätigt, was man vermuten konnte: Lindner hat sich allen Ernstes hingestellt und gesagt, wenn die Grünen das Finanzministerium nehmen, dann wollen wir das Umwelt-/Klimaministerium. Und die Grünen waren tatsächlich blöd genug, das als KO-Kriterium zu sehen.



Richtig, für das Spitzenpersonal einer kleinen Partei geht das nicht deterministich. Da hätte dann auch jeder Verständnis, wenn das für Lindner, Habeck und Baerbock nicht gilt.

Das ist ja aber kein Grund, es für die Bereiche nicht zu machen, die man bevorzugt mit Spitzenpersonal besetzen wollen würde.

Damit wird die Sache doch allerdings auch schon wieder viel weniger nachvollziehbar. Glaubst du wirklich, dass es irgendwen interessiert, ob jetzt Anne Spiegel oder Katrin Göring-Eckardt das Familienministerium übernimmt und dementsprechend seine Wahlentscheidung nach den Vergabe der nachrangigen Ministerien daran festmachen würde?
Das Konzept ergibt imho für zu wenige Politiker (bspw. Strack-Zimmernmann für Verteidigung oder Lauterbach für Gesundheit) Sinn, als dass es sich lohnt.
 

Deleted_228929

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Im Spiegel von heute wird btw bestätigt, was man vermuten konnte: Lindner hat sich allen Ernstes hingestellt und gesagt, wenn die Grünen das Finanzministerium nehmen, dann wollen wir das Umwelt-/Klimaministerium. Und die Grünen waren tatsächlich blöd genug, das als KO-Kriterium zu sehen.
Das ist meiner Meinung nach das Hauptproblem der Grünen: Ihr lächerlich übersteigertes Bedürfnis, ganz besonders kompromissbereit und staatsmännisch zu sein und die gefühlte Totalabwesenheit irgendeines Sinns für stumpfe Machtpolitik.

€: Da fehlt doch eigentlich nur noch, dass rauskommt, dass sie Verkehr hergegeben haben, damit die Annalena sich als Außenministerin verwirklichen kann. :ugly:
 
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Im Spiegel von heute wird btw bestätigt, was man vermuten konnte: Lindner hat sich allen Ernstes hingestellt und gesagt, wenn die Grünen das Finanzministerium nehmen, dann wollen wir das Umwelt-/Klimaministerium. Und die Grünen waren tatsächlich blöd genug, das als KO-Kriterium zu sehen.
Was hätte es eigentlich Besseres gegeben die Klimaziele und -maßnahmen in den Koalitionsvertrag zu schreiben und für die Umsetzung nicht selbst den Kopf hinzuhalten?
 

Gustavo

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Das ist meiner Meinung nach das Hauptproblem der Grünen: Ihr lächerlich übersteigertes Bedürfnis, ganz besonders kompromissbereit und staatsmännisch zu sein und die gefühlte Totalabwesenheit irgendeines Sinns für stumpfe Machtpolitik.

€: Da fehlt doch eigentlich nur noch, dass rauskommt, dass sie Verkehr hergegeben haben, damit die Annalena sich als Außenministerin verwirklichen kann. :ugly:


Das ist generell was mich an fast allen linken Parteien stört, aber die Grünen sind halt die maximale Steigerung davon: Man glaubt es würde reichen, die "besseren Argumente" auf seiner Seite zu haben, die anderen würden das dann schon einsehen*. Beim ersten oder zweiten Mal dass einem das passiert könnte ich es ja unter Umständen noch nachvollziehen, aber wenn es einem AM LAUFENDEN BAND passiert, muss man sich doch schon fragen, wie jemand so blöd sein kann. Selbst der dümmste Hund merkt beim zwanzigsten Mal oder so, das man nur angetäuscht hat das Bällchen zu werfen, dass es nichts bringt direkt loszurennen.




*womit ich jetzt nicht sagen will, dass ich glaube dass die Grünen das immer haben, aber zumindest bei ihrem ganz großen Thema haben sie es halt tatsächlich (wenn auch sicher nicht in allen Teilbereichen)


Was hätte es eigentlich Besseres gegeben die Klimaziele und -maßnahmen in den Koalitionsvertrag zu schreiben und für die Umsetzung nicht selbst den Kopf hinzuhalten?

Politisch wäre das natürlich eine starke Ausgangsposition. Aber vielleicht ist es wirklich so, dass die Grünen das auf einem Mitgliederentscheid nicht durchbringen könnten. Bei den Grünen ist halt alles immer Moral und die schlechte Partei wird da halt nicht der gute Sache dienen wollen, das müssen schon die guten selbst.
 
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Es hätte wohl auch für Habeck heikel werden können. Der Stand innerparteilich afaik stärker in der Kritik, als es die allgemeinene Wahrnehmung "AB hats versemmelt, gut, dass er jetzt am Drücker ist" vermuten lassen würde. Schnell wären dann wahrscheinlich einige auf den Gedanken gekommen, dass er die Interessen der Partei (Umwelt/Klima) hintenan stellt, um sich seinen Lieblingsposten zu gönnen.
Dass das BMF für die Sache der Partei und unterm Strich sogar des Klimas wahrscheinlich mehr gebracht hätte, lässt sich dem durchschnittlichen Grünenmitglied vielleicht schlecht vermitteln, noch dazu in so kurzer Zeit.
Baerbock hat da mit ihrem Wunschministerium insofern die besseren Karten gehabt, als es deutlich näher am Markenkern der Partei ist.
Unterm Strich kann man vielleicht auch konstatieren, dass Machtpolitik für eine Parteiführung schwer durchführbar ist, wenn die Parteibasis davon nichts versteht (was bei anderen Parteien zweifellos auch bis zu einem gewissen Grad der Fall ist) oder sie das sogar anrüchig findet, wie ich es bei den Grünen durchaus vielen unterstellen würde.
Die proklamierte Emanzipation von der Themenpartei hat jedenfalls nicht funktioniert.
 
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parats'

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Es bringt ja nun aber auch nichts, schon vor Beginn alles in Frage zu stellen und Kompetenzgerangel als Innerparteiliche Zerreißprobe darzustellen. In den kommenden vier Jahren wird hoffentlich mehr möglich sein, als in den letzten 16 unter Merkel. :deliver:
Außerdem geht nun wieder das Rennen um "wer ist der unfähigste Minister" los. ;)
 

Gustavo

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Hier btw mal etwas, was viele überraschen dürfte:


X-Achse ist Einkommensdezil, Y-Achse ist die Wahrscheinlichkeit, die jeweilige Partei zu wählen; zur besseren Verständlichkeit hätte er wohl besser eine horizontale Linie beim tatsächlichen Wahlergebnis eingezogen, damit man einen Vergleich hat.
Fazit: Es gibt keine "Partei der Besserverdienenden", alle Parteien werden von Besserverdienenden gewählt. Aber: Parteien, die im Vergleich mit ihrem Gesamtergebnis überdurchschnittlich stark von den Stimmen Besserverdienender profitieren sind FDP und Union, nicht etwa die Grünen. Weiter unten schreibt er auch, dass es am Ergebnis nichts ändert, wenn man Subset "30 bis 65" nimmt, d.h. die Grünen werden nicht künstlich von vielen jüngeren Unterstützern runtergezogen, die noch studieren und dementsprechend wenig verdienen.

Insgesamt sind die Wähler doch relativ gut darin, ihre ökonomischen Interessen zu erkennen und danach zu wählen: Der Gegensatz zu Union und FDP sind die Linken, bei denen die Wahlwahrscheinlichkeit mit steigendem Einkommen deutlich abnimmt. Deutlich besser jedenfalls als viele in den Medien anscheinend glauben.
 
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Dass das BMF für die Sache der Partei und unterm Strich sogar des Klimas wahrscheinlich mehr gebracht hätte, lässt sich dem durchschnittlichen Grünenmitglied vielleicht schlecht vermitteln, noch dazu in so kurzer Zeit.
Ist das denn so eindeutig? Zum 1,5°C Ziel haben sich alle Parteien verpflichtet, das ist ja nicht das alleinige Ziel der Grünen. Wenn jetzt z.B. CL als BMF an der Schuldenbremse festhalten möchte, dann können die Grünen ihn an seinen verfehlten Versprechungen festnageln und das sollte nicht auf die Grünen zurückfallen. Andererseits kann Habeck die konkrete Ausgestaltung in seinem Ressort viel besser steuern.

Aber ich kenn mich mit der genauen Kompetenzverteilung auch nicht aus.
 
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Wäre Verkehr noch an die Grünen gegangen, hätten sie alles für eine Ökologische Wende in einer Hand gehabt. 🤷‍♂️

Hoffe dass Lauterbach wenigstens Gesundheitsminister wird, allein deshalb weil es viele Leute hart triggern wird :D
 
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@Gustavo noch überrascht es jetzt nicht.

Die Grünen werden, wie man da sieht, von recht normalen Menschen gewählt.

Das Vorurteil bei den Grünen ist ja eher, dass es nicht "Spitzenverdiener" sondern "Besserverdiener Akademiker m Staatsdienst" sind (Lehrer, Sozialpädagogen etc).

Also dass die Unternehmer und Spitzenverdiener aus der freien Wirtschaft eher unter-, gut verdienende staatliche Angestellte eher überrepräsentiert sind.

Spannend wäre dennoch, das mit dem Alter kombiniert zu sehen. Wie geht das bspw zusammen mit der hohen Quote der FDP bei Erstwählern? Klar, das sind nicht so viele -- aber sie verdienen wohl auch alle nicht viel. Also müsste alterskorrigiert die Kurve der FDP noch steiler sein. Dass quasi kein Ü30 aus den unteren drei Dezilen FDP wählt.

Aus meiner Sicht wären die Stereotype:
  • Arme Leute wählen links oder extrem (Linke oder AfD, etwas SPD)
  • Studenten der Geisteswissenschaften wählen links oder grün
  • Unternehmer wählen FDP oder CDU
  • Lehrer, Sozialpädagogen wählen ähnlich wie die Studenten der Sozialwissenschaften
  • Leute mit Familie, die in der Privatwirtschaft beschäftigt sind, wählen nicht links oder grün
 

Deleted_228929

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Gibt's da ein Paper zu? Im Tweet habe ich keinen Link gefunden.


Es hätte wohl auch für Habeck heikel werden können. Der Stand innerparteilich afaik stärker in der Kritik, als es die allgemeinene Wahrnehmung "AB hats versemmelt, gut, dass er jetzt am Drücker ist" vermuten lassen würde.
Hast du da eine nähere Quelle?

Ich bin ja wirklich kein Fischer-Fan, aber jemand wie er würde den Grünen mal wieder guttun. Nicht die Steineschmeißerei oder so, sondern einfach jemand, der die Eier hat, auch mal einen harten Konflikt auszufechten, sowohl mit dem politischen Gegner als auch innerparteilich. Dieses lächerlich übertriebene Harmoniebedürfnis passt zwar recht gut in den politischen Betrieb in Deutschland, aber Demokratie heißt, dass es auch mal krachen darf und soll. Man kann nicht immer gleich zurückstecken und jeden Dissens unter den Teppich kehren, nur damit ja keiner sich über "Parteiengezänk" erregen muss.


habe noch nie von diesem Narrativ gehört..."etabliert"...wohl eher selbst ausgedacht und dann "widerlegt" :elefant:
Du hast echt noch nie von dem auch in diesem Forum ständig geäußerten Vorwurf gehört, moderne Linke würden sich nicht mehr um den gemeinen Arbeiter kümmern, sondern nur noch um den woken, Chai Latte schlürfenden Szenehippster ausm sanierten Altbau?
 
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Ich bin ja wirklich kein Fischer-Fan, aber jemand wie er würde den Grünen mal wieder guttun. Nicht die Steineschmeißerei oder so, sondern einfach jemand, der die Eier hat, auch mal einen harten Konflikt auszufechten, sowohl mit dem politischen Gegner als auch innerparteilich. Dieses lächerlich übertriebene Harmoniebedürfnis passt zwar recht gut in den politischen Betrieb in Deutschland, aber Demokratie heißt, dass es auch mal krachen darf und soll. Man kann nicht immer gleich zurückstecken und jeden Dissens unter den Teppich kehren, nur damit ja keiner sich über "Parteiengezänk" erregen muss.
Hab da jetzt keine Quelle zur Hand. Aber soweit ich das mitbekommen hatte, stand er intern schon bei einigen in der Kritik, die fanden, er habe Baerbocks Fails nicht genug verteidigt. Die Absprache zwischen den beiden, dass er aufgrund des enttäuschenden Wahlergebnisses jetzt die Führung übernimmt, kam auch nicht überall gut an.
 

Benrath

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weil ich Stereotyp nenenne (und um diese ging es gerade) ist "meine Welt einfach"? :elefant:
Er hat eine Dimension angesprochen und du hast gleich allumfassend das gesamte Wahlverhalten erklären müssen. Passt einfach zu dir. Schön geschlossenes Weltbild wo jeder seinen Platz hat und das tut was du erwartest. Vor allen die Unternehmer, Armen und Geisteswissenschaftler :rofl:
 
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Deswegen nenne ich es ja Stereotyp, weil es ganz genau meiner Weltsicht entspricht. 🤦
 
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  • Leute mit Familie, die in der Privatwirtschaft beschäftigt sind, wählen nicht links oder grün

Wie kommst du zu dem Schluss? Also die meisten die ich kenne sind Menschen in Familie aus der Privatwirtschaft. Von denen wählt die Hälfte grün. Klar, Nahbereichsempirie und so, aber aus den Graphen von Gustavo lässt sich so ne Aussage auch gar nicht ableiten.
 

Deleted_228929

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Also bitte, als ob Arbeiter und Angestellte jemals SPD oder Linkspartei wählen würden. :rofl2:

Jetzt aber mal raus aus dem Elfenbeinturm hier!
 
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