Deutschland: Wahlen 2021

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@Gustavo ich bin ja nicht derjenige, der total undifferenziert "den Kapitalismus" schuldig spricht. In der Bay Area, in Philadelphia, in Stockholm, Singapur und auch Schanghai gibt es nun einmal den Kapitalismus als wesentliches Grundmerkmal dafür, wie die Gesellschaften, die Wirtschaft und letztlich der Immobilienmarkt funktionieren.

Das zeigt ja gerade die Kompatibilität des Kapitalismus mit einer großen Bandbreite an Umständen und politischen Entscheidungen (gutes Beispiel wäre Singapur).

@saistaed ja klar gibt es keine Silver Bullet. Wenn 10 Millionen in München Innenstand wohnen möchten, dann geht das halt nicht. Aber eben auch nicht mit "Mietendeckel" etc. -- der Kapitalismus kann nicht zaubern. Aber was genau soll denn die Alternative zum Kapitalismus sein, welche dieses Problem (oder andere) besser löst?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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@Gustavo ich bin ja nicht derjenige, der total undifferenziert "den Kapitalismus" schuldig spricht. In der Bay Area, in Philadelphia, in Stockholm, Singapur und auch Schanghai gibt es nun einmal den Kapitalismus als wesentliches Grundmerkmal dafür, wie die Gesellschaften, die Wirtschaft und letztlich der Immobilienmarkt funktionieren.

Das zeigt ja gerade die Kompatibilität des Kapitalismus mit einer großen Bandbreite an Umständen und politischen Entscheidungen (gutes Beispiel wäre Singapur).

Na ja, vielleicht nimmst du den Begriff "Kapitalismus" auch etwas zu wörtlich. Wenn in dem Artikel eine Studie zitiert wird, in der Leute sich wünschen, unter "dem Sozialismus" zu leben, dann stellen sich die meisten davon immer noch etwas vor, was mit dem von dir gewählten sehr weiten Kapitalismusbegriff noch kompatibel ist. Hier z.B. redete Bernie Sanders die ganze Zeit etwas von Democratic Socialism, meinte damit aber sowas wie Dänemark.
 
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Das ist richtig. Deswegen bin ich ja nicht der erste, der bspw beim Begriff "democratic socialism" auf den Barrikaden ist, sondern mache das von den konkreten Forderungen abhängig.

Wir sind aber gerade beim Thema, weil der Begriff Kapitalismus wieder pauschal für Probleme verantwortlich gemacht wurde -- so wie man es auch oft auf Demo-Plakaten oder auch von Journalisten lesen kann.

Diese pauschale Opposition zum Kapitalismus halte ich nicht nur für falsch, sondern auch für gefährlich. Du magst da differenzieren zwischen den Kapitalismus als ganzes und einzelnen steuerbaren Ausprägungen, viele aber nicht.
 
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kA, ob es hier am besten passt:

Der Artikel thematisiert, warum selbst in UK und den USA inzwischen eine Mehrheit der jungen Menschen nicht mehr an den Kapitalismus glaubt und zeigt nochmal eindrucksvoll, in was für einem historischen Generationenkonflikt wir uns gerade befinden, beschwichtigender Sonntagsreden zum Trotz.

Bonus: Er unterstreicht nochmal eindrucksvoll, dass Deregulierung und Bürokratieabbau im Gegensatz zum Credo der FDP offenbar nicht verhindern, dass Wohnraum unerschwinglich wird. :deliver:

passend zum bodenpreis in europa und kapitalismuskritik.
laut fefes einsender sind lkw derzeit zu 70% mit ware beladen, die statt zu einem zielort zu fahren nur durch die gegend kutschiert wird, da rollende lkw als lagerfläche günstiger sind, als tatsächliche lager zu betreiben.
  • Setzt euch mal stabil hin. Der Leserbrief hier hat mir gerade echt die Schuhe ausgezogen. Achtung, harter Tobak.
    ich arbeite bei einem internationalen Logistikkonzern mit mehreren tausend LKWs und kann hier vielleicht einen Bogen zu den Einwürfen spannen, dass manche hier Probleme haben überhaupt Speditionsdienstleistungen (LKWs) beanspruchen zu können.
    Mein Arbeitgeber ist ziemlich tief in der Kontraktlogistik, wir machen für Firmen z.b. die komplette Lagerhaltung, Versandabwicklung usw. also einen recht großen Teil des Supply-Chain-Management. Z.b. hängen wir da bei unseren Kunden direkt in der Auftragsverwaltung mit unserer IT drinnen und beliefern die Just-In-Time mit den nötigen Teilen für deren Produktion, viele Kunden haben die komplette Lagerfläche zu uns Ausgelagert und wir halten je nach Kundenwunsch X Stück pro Artikel in unseren Lagern vor welche schon seit Monaten aus allen Nähten platzen.
    Nun zu der eigentlichen Perversion und etwas "insight" zu solchen Geschäften.
    Kein einziger unserer LKWs fährt irgendwo leer hin um etwas aufzuladen um dann halbgefüllt irgendwo wieder abzuladen. Wir sehen LKWs als rollende Lagerfläche und haben ziemlich ausgeklügelte Systeme damit ein LKW immer voll ist. Bevor ein LKW also halb gefüllt irgendwo hinfährt, befüllen wir die andere hälfte des LKWs mit Lagerbestand und kutschieren den "sinnlos" in der Weltgeschichte herum. Warum tun wir das? Bis zu einem gewissen Füllstand eines LKW mit Lagergut (variiert je nach Strecke/Dauer) ist der m²-Preis im "rollenden Lager" günstiger, als neue Lagerflächen zu kaufen. Ein Großteil unserer LKW-Flotte fährt bereits mit über 70 % Lagergut, heißt im Umkehrschluss, dass wir nur noch 30 % der Fläche pro LKW mit eigentlichen Speditionsaufgaben beschicken können, im Normalfall ist das Verhältnis eigentlich genau umgedreht und wir haben nach oben wohl immer noch Luft um noch mehr Lagergut profitabel in die LKWs "auszulagern", einer der Haupttreiber ist der immer weiter steigende m²-Preis für Boden in Mitteleuropa, daher verlegen wir immer mehr Lagerfläche in Billigländer der EU und zirkulieren dann mit den LKWs den Lagerbestand zu den Lagern nahe am Kunden in Mitteleuropa.
    In Anbetracht der Klimakatastrophe ist das natürlich furchtbar. Verkürzt gesagt kann man behaupten, dass wir 70 % unseres hauseigenen LKW-Verkehrs und dessen Abgase der Allgemeinheit aufbürden, weil uns die Rollenden Lager trotz der Verschmutzung billiger kommen als neue Lagerflächen zu kaufen. Das ist Peak Kapitalismus und erklärt auch warum es zur zeit schwer ist einen LKW aufzutreiben, denn wir sind bei weitem nicht die einzigen Logistiker die das machen. Wenn du also das nächste mal einen LKW auf der Autobahn siehst kannst du davon ausgehen, dass der Großteil der Fracht überhaupt nicht dort hin muss, wo der LKW gerade hinfährt.
 

Deleted_228929

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Und wenn fefe einen Leserbrief postet, wo drin steht, dass der Mond aus Käse besteht, dann glaubst du das auch einfach so, nicht wahr?
 

parats'

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Den Leserbrief kann ich so absolut nicht bestätigen und ich arbeite zufällig für einen der größten Logistikkonzerne Europas (nein es ist nicht die DPAG) und habe Zugriff auf alle Datensätze. ;)
Es stimmt, dass auch im Fernverkehr ein Mangel herrscht. Das war aber auch schon vor Corona so und das liegt vor allem am wachsenden E-Commerce (der durch Corona zu den ohnehin schon starken Wachstumsraten nochmal zugelegt hat) und nicht daran, dass irgendwelche Ramschbuden ihre supply chain "optimieren". Was stimmt ist die Vermeidung von Leerraum (suprise), das man allerdings 70% des Volumens einer Brücke nur deswegen vollstopft, um die Ladefläche als Lager zu nutzen halte ich ohne Beweise für nicht haltbar.
Normalerweise zahlt man als Großabnehmer von Frachtverkehren nämlich die komplette Fahrt - also Grundpreis + Sonderfahrtzuschläge + Mautzuschläge + Dieselaufpreis.
 
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1. Wofür wird Kapitalismus geblamed, auch ohne wirklichen Grund (bspw housing crisis, climate change)?
Naja aber ich finde, man sollte sich da jetzt auch nicht auf die wirklichen Gründe fokussieren. Schon alleine, dass die Menschen immer mehr das Gefühl haben ist doch schon Anzeichen genug, dass etwas mit dem Kapitalismus nicht stimmt. Das darf man dann auch nicht immer nur aus seinem Elfenbeinturm so akademisch betrachten. Nur, weil es vielleicht mit Zahlen nicht belegbar ist, macht es das in ihrer Wahrnehmung ja nicht weniger wahr. :deliver:
 

Benrath

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Den Leserbrief kann ich so absolut nicht bestätigen und ich arbeite zufällig für einen der größten Logistikkonzerne Europas (nein es ist nicht die DPAG) und habe Zugriff auf alle Datensätze. ;)
Es stimmt, dass auch im Fernverkehr ein Mangel herrscht. Das war aber auch schon vor Corona so und das liegt vor allem am wachsenden E-Commerce (der durch Corona zu den ohnehin schon starken Wachstumsraten nochmal zugelegt hat) und nicht daran, dass irgendwelche Ramschbuden ihre supply chain "optimieren". Was stimmt ist das Vermeidung von Leerraum (suprise), das man allerdings 70% des Volumens einer Brücke nur deswegen vollstopft, um die Ladefläche als Lager zu nutzen halte ich ohne Beweise für nicht haltbar.
Normalerweise zahlt man als Großabnehmer von Frachtverkehren nämlich die komplette Fahrt - also Grundpreis + Sonderfahrtzuschläge + Mautzuschläge + Dieselaufpreis.

Kann mir das auch schwer vorstellen. Was kostet Lagerfläche denn irgendwann, wenn das irgendwo im nirgendwo steht?
Be/Entladen und alle die anderen variablen Kosten müssen bestimmt höher sein.

Zur Guardian Geschichte. Ich geh ja mit das Kritik am Kapitalismus eher leer ist, weil es nicht DEN Kapitalismus gibt.
Der Artikel nennt aber klare Beispiele der Deregulierung des Wohnungs- und Arbeitsmarktes, die für viele vor allem junge Menschen schlecht sind. Statt gegen den Strohmann der reinen Kapitalismuskritik zu kämpfen, könnte man sich dazu äußern.
 

parats'

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Kann mir das auch schwer vorstellen. Was kostet Lagerfläche denn irgendwann, wenn das irgendwo im nirgendwo steht?
Be/Entladen und alle die anderen variablen Kosten müssen bestimmt höher sein.
Ja, davon mal abgesehen. Viele Verteilerzentren arbeiten relativ automatisch, aber die Be/Entladung ist eben ein manueller Vorgang und wenn die Ware auf Europalette liegt ist das noch der beste Fall aber eben kein Standard.
Das ist eines der Hauptprobleme an diesen Fefe Links. Es ist null mit irgendwelchen Daten untermauert, sondern einfach ein "Leserbrief". :ugly:
 
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Ich fände Marktwirtschaft voll ok, wenn man sich mal an das "soziale", dass immer davor herumgegeistert ist, erinnern würde. Vor allem die Finanzmärkte sollten mMn stärker reguliert werden. Gleichzeitig hätte ich kein Problem damit, mehr Steuern zu zahlen, wenn sichergestellt würde, dass das Geld dann auch in Projekte fließt, die dem sozialen Frieden dienen, wie z.B. staatl. Wohnungsbau, Infrastruktur oder Schulwesen. Ansonsten # an Benrath. Für die meisten Leute ist Kapitalismus eher so ein Gefühl, was gut illustriert, wie tief dieses Wirtschaftssystem mittlerweile in das Denken der Leute eingedrungen ist. Für mich stellt eines der größten Probleme des Systems dar, dass Faktoren, die schlecht quantifiziert werden können, gerne mal unter den Tisch fallen.
 
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gut dass ich klar benannt habe dass es eine fefe-einsendung ist. die glaubwürdigkeit kann sich dann jeder selbst überlegen. bei fefe gabs die letzten wochen häufiger einsendungen über logistik fuckups. 70% "leerfahrten" erscheint mir auch etwas krass aber dass waren durch die gegend kutschiert werden, um geld zu sparen kann ich mir gut vorstellen.
 
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gut dass ich klar benannt habe dass es eine fefe-einsendung ist. die glaubwürdigkeit kann sich dann jeder selbst überlegen. bei fefe gabs die letzten wochen häufiger einsendungen über logistik fuckups. 70% "leerfahrten" erscheint mir auch etwas krass aber dass waren durch die gegend kutschiert werden, um geld zu sparen kann ich mir gut vorstellen.

und deine Meinung dazu bzw. deine Einschätzung zur Glaubwürdigkeit kannst du nicht direkt in den Post packen oder was?

das fällt mir immer wieder an euch VT Trotteln auf, es wird kommentarlos geteilt, irgendwas virtuell hinter vorgehaltener Hand geraunzt, geschwurbelt und impliziert aber wenn man mal konkret nachfragt und euch festnagelt, kommt lediglich: "sowas hab ich nie behauptet", "man darf ja mal kritisch hinterfragen", "wollte doch nur zum nachdenken anregen", "kann sich ja jeder selber ein Bild machen".

Ja was denn nun, leben wir auf einer von Juden dominierten Hohlerde mit Echsenmenschen oder nicht? :mad:
 
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parats'

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Dazu mal was anderes - wir realistisch wäre ein scheitern der CSU an der 5% Hürde auf Bundesebene? Ich habe das nun schon häufiger mal gelesen, so wirklich eindeutig ist es natürlich nicht. :ugly:
 

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Dazu mal was anderes - wir realistisch wäre ein scheitern der CSU an der 5% Hürde auf Bundesebene? Ich habe das nun schon häufiger mal gelesen, so wirklich eindeutig ist es natürlich nicht. :ugly:
Abgesehen vom lel-Faktor komplett irrelevant, da Grundmandatsklausel.
 
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Dazu mal was anderes - wir realistisch wäre ein scheitern der CSU an der 5% Hürde auf Bundesebene? Ich habe das nun schon häufiger mal gelesen, so wirklich eindeutig ist es natürlich nicht. :ugly:
Ist nicht so abwegeg, iirc müssen sie ca. bei 28-30% liegen, damit das passiert. Aber sie holen eh 100% aller Direktmandate.
 

parats'

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Natürlich wäre es nur for the lulz. Ich stecke in der CSU nicht so drin, aber dort wird es doch auch irgendwelche alten weißen Männer geben, die den Umschnalldildo für Maggus rausholen. :ugly:
 

Benrath

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Interessiert das wen? Mit drei direktmandaten sind sie immer Fraktion
 

Gustavo

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haschischtasche

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tl;dr: Parteien im aktuellen Bundestag nutzen Microtargeting um Nutzern (teilweise widersprüchliche und nicht ganz legale) maßgeschneiderte Wahlwerbung zu präsentieren.
 
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So funktioniert doch jede auf Facebook und sonst wo online geschaltete Werbung. Man könnte natürlich hingehen und versuchen absichtlich schlechte Kampagnen bauen. Mich hätte jetzt eher überrascht, wenn die Parteien kein Targeting für ihre Werbung nutzen würden.
 

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Im Gegensatz zu normaler Werbung hat Wahlwerbung aber zumindest den Anspruch, handfeste politische Inhalte zu kommunizieren, wenn zb die FDP je nach Zielgruppe konträre thesen zu der gleichen Frage kommuniziert ist das schon seltsam.
 

Das Schaf

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Wo auf den Bergen Schlösser wachsen
Im Gegensatz zu normaler Werbung hat Wahlwerbung aber zumindest den Anspruch, handfeste politische Inhalte zu kommunizieren, wenn zb die FDP je nach Zielgruppe konträre thesen zu der gleichen Frage kommuniziert ist das schon seltsam.
So funktioniert doch Politik.
Frag doch den maggus drei Tage lang das gleiche du bekommst 5 Meinungen und 10 Versprechen von ihm.
 

Celetuiw

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Das machts ja nicht besser, das deine Beschreibung des Ist-Zustandes zumindest in Teilen korrekt ist.
 

Gustavo

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Wir sind aber gerade beim Thema, weil der Begriff Kapitalismus wieder pauschal für Probleme verantwortlich gemacht wurde -- so wie man es auch oft auf Demo-Plakaten oder auch von Journalisten lesen kann.

Diese pauschale Opposition zum Kapitalismus halte ich nicht nur für falsch, sondern auch für gefährlich. Du magst da differenzieren zwischen den Kapitalismus als ganzes und einzelnen steuerbaren Ausprägungen, viele aber nicht.


Na ja, hier habe ich dann halt das Gefühl dass du Journalisten ein bisschen etwas überstülpst. Wenn die "den Kapitalismus" kritisieren, reden sie eigentlich durch die Bank immer vom angelsächsischen Kapitalismus, bei dem die Verteilungseffekte des Marktes relativ wenig staatlicher Kontrolle unterliegen und kontrastieren das etwa mit dem skandinavischen Wirtschaftsmodell. Journalisten die orthodoxen Sozialismus nach Prägung der Ostblockstaaten propagieren gibt es heute doch quasi überhaupt nicht mehr, außer du liest jetzt zufällig Neues Deutschland oder ähnliche Spartenblätter. Und es gibt ja durchaus genug Themen, bei denen deutliche Einschränkungen des kapitalistischen Prinzips als geboten erscheinen, weil ein "freier Markt" dort eben kein soziales Optimum schafft. Da könnte das Thema Wohnraum durchaus absolut dazu gehören.
 
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Für die Wirtschaftsresorts gilt das bestimmt. Breiter in Politik und Gesellschaft aber glaube ich, dass die meisten diese Differenzierung nicht vornehmen.

Auf jeden Fall wird diese Differenzierung nicht von "der Basis" vorgenommen, die mit "capitalism kills"-Schildern u.ä. auf jeder demo (und gefühlt unabhängig vom eigentlichen Thema der Demo) herumlaufen.

Wenn der Gesellschafts-Journalist da so differenzieren würde, dann müsste er sich doch die Finger lecken, da bei jeder entsprechenden Vereinfachung aufzuzeigen, wie viele Aspekte des Kapitalismus notwendig sind für unseren Wohlstand. Doch diese Artikel sehe ich nicht außerhalb einer kleinen Minderheit an Medien und Autoren.
 
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Für wir wahrscheinlich haltet ihr, Stand heute, dass
-SPD vor Union landet
und
-gegeben Ersteres trotzdem Jamaika zustande kommt bzw. gegeben Union vor SPD trotzdem die Ampel kommt?
 
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Relativ unwahrscheinlich, weil je nach Konstellation einer der potentiellen Koalitionspartner ein Interesse hätte, das Narrativ "die stärkste Partei sollte den Kanzler stellen" mit zu bespielen.
 

Deleted_228929

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SPD vor Union -> sehr wahrscheinlich.

Trotzdem Jamaika (oder überhaupt Jamaika) -> wage keine Prognose, aber wenn die das machen fahre ich nach Berlin und schlage jedem Grünen, den ich treffe, direkt und ohne Vorwarnung eine in die Fresse - ja, auch den Frauen! Und er oder sie fragt, warum, direkt die nächste.
 

Benrath

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Laut den Umfragen sollte die SPD vorne sein. Ka hab auch eher den Anti CDU vibe im Umfeld.

Gibt eigentlich ne Aufteilung der sonstigen? Da sind doch eher öko und Linke Gruppen bei, oder? An sich schon etwas doof die Chance eines Wechsel zu vergeben weil einem die SPD nicht links genug ist und die Grünen nicht ökologisch genug. Hat was von Bernie bros
 
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Zur Erinnerung für morgen - wenn ihr weiter diese pure Energie eines Christian Lindner in der Opposition sehen wollt, dann wählt bitte die Linke. Vielen Dank.
Perfektionierte Maschinen bei der Arbeit:
Anhang anzeigen 3193
Keine zwei Meinungen! Morgen beide Stimmen FDP! Nur eine starke FDP kann meinen..äh unseren Wohlstand sichern.
Geschrieben aus meinem Lambo
 

haschischtasche

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So funktioniert doch jede auf Facebook und sonst wo online geschaltete Werbung.
Bin mir nicht ganz sicher, ob einfach nicht gelesen wurde oder vielleicht absichtlich an der Problematik vorbeiargumentiert wird.
Da hätte ich fast schon mit »War mir jetzt nicht bewusst, dass "jede irgendwo online geschaltete Werbung" die aktuelle Rechtssprechung misachtet und wohl verfassungswidrig ist.« geantwortet.

Immerhin das Umweltministerium in Rheinland-Pfalz hats schon geschnallt, dass das vielleicht keine gute so Idee ist.

 

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Keine zwei Meinungen! Morgen beide Stimmen FDP! Nur eine starke FDP kann meinen..äh unseren Wohlstand sichern.
Geschrieben aus meinem Lambo
Oh ein Lambo, war der Aschenbecher im Panamera voll?

Gibt eigentlich ne Aufteilung der sonstigen?
Ich würde die Basis als Überraschung sehen.
Da sammelt sich im Prinzip ne breite Masse an Bürgern wohl aber hauptsächlich aus der anti Corona Maßnahmen Bewegung.
 

Gustavo

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Für wir wahrscheinlich haltet ihr, Stand heute, dass
-SPD vor Union landet

Ziemlich wahrscheinlich. 80% oder so.

und
-gegeben Ersteres trotzdem Jamaika zustande kommt bzw. gegeben Union vor SPD trotzdem die Ampel kommt?

Extrem unwahrscheinlich, <5%. Wenn wir es mit zwei gleichgroßen Blöcken (Union/FDP vs. SPD/Grüne) zu tun hätten, bei denen die SPD größer ist als die Union aber die FDP dafür größer als die Grünen, könnte ich es mir unter Umständen noch vorstellen. Aber wenn SPD vor Union landet UND der Block größer ist, ist Jamaika nicht darstellbar.
 
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RRG scheint ja derzeit für die absolute Mehrheit ein paar Prozentpunkte zu fehlen, Minderheitenregierungen sind hierzulande eher unpopulär, bei der SPD gibts überdies den absoluten Willen die Union in die Opposition zu zwingen: Ampel scheint ein recht wahrscheinliches Szenario.
 
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