Deutschland: Wahlen 2021

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Laschet als echter Gentleman eilt AB zur Hilfe:
Ich stimme selten, eigentlich nie, der AfD zu. Sie haben heute einen wahren Satz gesagt: Immer wenn jemand ankommt und sagt ,die Wissenschaft sagt‘, ist man klug beraten, zu hinterfragen, was dieser gerade im Schilde führt...
:deliver:


Zu AB:
Ich bin tatsächlich etwas amüsiert und frappiert davon, wie schlecht das alles gelaufen ist. Imo muss sich die ganze Grüne Parteispitze fragen, wie richtig sie mit ihrer (afaik relativ einhelligen) Einschätzung lag, dass man mit AB bessere Chancen hätte. Im Nachhinein wirkt es wie ein ziemlicher No-Brainer den erfahreneren und parteiübergreifend populäreren Habeck vorzuschicken und AB wertvolle Erfahrung auf einem Ministerposten sammeln zu lassen. Sie ist noch jung und hätte in 4 oder 8 Jahren mit deutlich stärkerem Profil antreten können. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Habeck Kanzler geworden wäre, hätte man das auch verschmerzen können - oder er hätte dazu committet nach maximal 2 Amtszeiten nicht mehr zu kandidieren.

Interessant finde ich den Input, den ich aus meinem links-alternativen Freundeskreis oder der Social-Media-Bubble meiner Frau dazu bekomme: Da versteift man sich imo auf die Haltung, dass AB unfair und übermäßig angegangen wird, weil sie eine junge Frau sei - die Fehler seien kaum relevant, insbesondere nicht im Vergleich zu dem, was Laschet und Scholz sich schon so geleistet hätten, und sie änderten auch nichts an ihrer grundsätzlichen Eignung (und daran, dass sie eine junge Frau und daher die richtige Kanzlerin sei :ugly:).
Imo ist daran immerhin nicht abzustreiten, dass das ganze Drama zwar zeigt, dass sie und die Grünen einen schlechten Wahlkampf machen - ob man ihr damit schon die Eignung zum Kanzleramt absprechen sollte, ist für mich relativ offen. Nur weil jemand zu schnell zu viel will oder sich selbst überschätzt, bedeutet das ja nicht, dass er da einen schlechten Job machen würde.

Für mich hat AB sich jetzt jedenfalls noch nicht so gegenüber den anderen Kandidaten disqualifiziert, dass ich entgegen meiner prefärierten Policy wählen würde - gleichwohl mir Habeck als Kandidat von Anfang an deutlich geeigenter schien und ich ihn auch persönlich sympathischer finde.

Dass es jemals ernstlich eine Option wird, sie jetzt noch gegen Habeck zu tauschen, glaube ich nicht. Abgesehen vom desaströsen Eindruck, den das innerhalb des eigenen Lagers machen würde - wo sie weiterhin starken Rückhalt hat -, bin ich mir nicht mal sicher, ob sich das für das Wahlergebnis auszahlen würde.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Eh, Identitätspolitik war IMMER Bestandteil der Grünen. Das Frauenstatut bspw. ist aus der Gründungszeit Anfang der 80er.

I know, aber erstens habe ich diese Schlagseite etwas unterschätzt, weil ich dachte, dass die Grünen durch die Regierungserfahrung unter Schröder und auch sonst weitere Entwicklung von der Randpartei zur Mitte etwas vernünftiger geworden sind und es quasi nur noch "Kernfolklore" ist, so wie halt das "Sozial" in SPD. Außerdem war die Situation in der Gleichstellung in den 80ern ja auch noch eine ganz andere als heute, insofern finde ich das damals verzeih- bis nachvollziehbar.
 

parats'

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Laschet als echter Gentleman eilt AB zur Hilfe:

:deliver:


Zu AB:
Ich bin tatsächlich etwas amüsiert und frappiert davon, wie schlecht das alles gelaufen ist. Imo muss sich die ganze Grüne Parteispitze fragen, wie richtig sie mit ihrer (afaik relativ einhelligen) Einschätzung lag, dass man mit AB bessere Chancen hätte. Im Nachhinein wirkt es wie ein ziemlicher No-Brainer den erfahreneren und parteiübergreifend populäreren Habeck vorzuschicken und AB wertvolle Erfahrung auf einem Ministerposten sammeln zu lassen. Sie ist noch jung und hätte in 4 oder 8 Jahren mit deutlich stärkerem Profil antreten können. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Habeck Kanzler geworden wäre, hätte man das auch verschmerzen können - oder er hätte dazu committet nach maximal 2 Amtszeiten nicht mehr zu kandidieren.

Interessant finde ich den Input, den ich aus meinem links-alternativen Freundeskreis oder der Social-Media-Bubble meiner Frau dazu bekomme: Da versteift man sich imo auf die Haltung, dass AB unfair und übermäßig angegangen wird, weil sie eine junge Frau sei - die Fehler seien kaum relevant, insbesondere nicht im Vergleich zu dem, was Laschet und Scholz sich schon so geleistet hätten, und sie änderten auch nichts an ihrer grundsätzlichen Eignung (und daran, dass sie eine junge Frau und daher die richtige Kanzlerin sei :ugly:).
Imo ist daran immerhin nicht abzustreiten, dass das ganze Drama zwar zeigt, dass sie und die Grünen einen schlechten Wahlkampf machen - ob man ihr damit schon die Eignung zum Kanzleramt absprechen sollte, ist für mich relativ offen. Nur weil jemand zu schnell zu viel will oder sich selbst überschätzt, bedeutet das ja nicht, dass er da einen schlechten Job machen würde.

Für mich hat AB sich jetzt jedenfalls noch nicht so gegenüber den anderen Kandidaten disqualifiziert, dass ich entgegen meiner prefärierten Policy wählen würde - gleichwohl mir Habeck als Kandidat von Anfang an deutlich geeigenter schien und ich ihn auch persönlich sympathischer finde.

Dass es jemals ernstlich eine Option wird, sie jetzt noch gegen Habeck zu tauschen, glaube ich nicht. Abgesehen vom desaströsen Eindruck, den das innerhalb des eigenen Lagers machen würde - wo sie weiterhin starken Rückhalt hat -, bin ich mir nicht mal sicher, ob sich das für das Wahlergebnis auszahlen würde.
Das Hauptproblem ist ja eher, dass das Wahlkampfteam um Bärbock aus Ja-Sagern und Claqueuren besteht, die zu keiner Zeit bei diesen absolut vermeidbaren Fehlern eingeschritten sind und schlimmeres verhindert haben.

Das ist dann schon wirklich unprofessionell und ACAB hält da jetzt natürlich den Kopf für hin. Das in der Grünen Blase natürlich alle plärren spricht dazu Bände. Keiner sieht die eigenen Fehler, Schuld sind die Anderen und wenn das Fahrwasser unbequem wird, dann wedelt man wild mit den Armen, schreit Foul und windet sich wie der Aal an der Angelschnur.
Für sich sind das alles wirklich harmlose Dinger, denn im Vergleich ist gerade Scholz Tief in windige Geschäfte verstrickt, aber sein Team ist einfach professioneller und sowas wird wie üblich knallhart ignoriert, geleugnet und weggelächelt.
 
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Jetzt mit Habeck zu tauschen ist absoluter Bullshit (Peinlich was die TAZ und Gundula da fordern):

1. Wenn ACAB den Wahlkampf verkackt, soll sie auch als Chefin des Juniorpartners der CDU die Suppe auslöffeln
2. Würde es massive Zerwürfnisse innerhalb der Grünen geben
3. Die Wahl ist eh verloren, da kann auch ein Habeck als Kanzlerkandidat das Ruder nicht mehr rumreißen.
 
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parats'

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1. Wenn ACAB den Wahlkampf verkackt, soll sie auch als Chefin des Juniorpartners der CDU die Suppe auslöffeln
Wenn Grüne und SPD wieder einigermaßen beieinander liegen, dann würde ich nicht davon ausgehen, dass Jamaika als Favorit stehen bleibt bzw die Grünen überhaupt Bestandteil der Regierung sein werden.
Ob sich die CDU dann SPD und Grüne als Partner antut ist natürlich fraglich, aber imo gilt die FDP fast als gesetzt, sofern eine dritte Partei zur Mehrheitsbildung für die CDU nötig sein wird.
 

Gustavo

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Wenn Grüne und SPD wieder einigermaßen beieinander liegen, dann würde ich nicht davon ausgehen, dass Jamaika als Favorit stehen bleibt bzw die Grünen überhaupt Bestandteil der Regierung sein werden.
Ob sich die CDU dann SPD und Grüne als Partner antut ist natürlich fraglich, aber imo gilt die FDP fast als gesetzt, sofern eine dritte Partei zur Mehrheitsbildung für die CDU nötig sein wird.

Imho liegt die Vermutung relativ nahe, dass die Union stark genug wird, dass sie nur einen Partner aus dem linken Lager bräuchte. Theoretisch ist es wohl denkbar, dass die SPD und Grüne exakt gleich bei sowas wie 17% landen und die Union bei 29%, aber dann müsste die Linkspartei wohl nochmal deutlich anziehen oder die Parteien links der Mitte deutlich schlechter abschneiden als sie seit Jahren in den Umfragen stehen. FDP sehe ich nur in der Regierung wenn die SPD links stärkste Kraft wird, der Union als Juniorpartner absagt und die FDP gebraucht wird, um zusammen mit den Grünen eine Regierung zu stellen. Halte Union/Grüne immer noch für deutlich wahrscheinlicher.
 

parats'

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Definitiv wahrscheinlicher als GroKo, Jamaica oder Deutschland. Es ist ja noch etwas hin und es gibt sicher genug Fettnäpfchen..
 

Deleted_228929

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Die SPD sehe ich maximal noch in einer Ampel an der Regierung. Die haben sich das letzte Mal schon vom Bundespräsidenten regelrecht ins Amt prügeln lassen müssen und werden keinerlei Bock haben schon wieder den Arschlecker für die CDU zu machen - und dann auch noch mit der FDP im Boot und wenn es machbare Alternativen gibt.

Nix da. Das wird Schwarz-Grün bzw. Jamaika. €: Also außer die Annalena schafft es noch, dass Schwarz-Geld die Mehrheit hat. :deliver:
 
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Wenn Grüne und SPD wieder einigermaßen beieinander liegen, dann würde ich nicht davon ausgehen, dass Jamaika als Favorit stehen bleibt bzw die Grünen überhaupt Bestandteil der Regierung sein werden.

Wieso genau braucht man die FDP?
Schwarz Grün reicht doch aktuell, hast du andere Zahlen oder ne Glaskugel?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Wieso genau braucht man die FDP?
Schwarz Grün reicht doch aktuell, hast du andere Zahlen oder ne Glaskugel?
Warum sollte denn die CDU mit den Grünen regieren wollen, wenn sie die FDP haben kann? Du musst ja aus Unionssicht gucken und da hätte man vermutlich alles lieber als Grün, auch SPD.
 
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Wieso genau braucht man die FDP?
Schwarz Grün reicht doch aktuell, hast du andere Zahlen oder ne Glaskugel?
je nach Umfrage hat schwarz-grün schon nur noch Gleichstand mit dem Rest...wobei man natürlich noch dazu sagen muss, dass die Umfragen nur auf Zweitstimmen gehen und das beschissene Wahlsystem für diese Wahl da sicher noch etwas in Richtung Union verzerren dürfte
 

parats'

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je nach Umfrage hat schwarz-grün schon nur noch Gleichstand mit dem Rest...wobei man natürlich noch dazu sagen muss, dass die Umfragen nur auf Zweitstimmen gehen und das beschissene Wahlsystem für diese Wahl da sicher noch etwas in Richtung Union verzerren dürfte
Gab doch die große Reform des Wahlrechts. oh wait. :rofl2:
 
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Das Hauptproblem ist ja eher, dass das Wahlkampfteam um Bärbock aus Ja-Sagern und Claqueuren besteht, die zu keiner Zeit bei diesen absolut vermeidbaren Fehlern eingeschritten sind und schlimmeres verhindert haben.

Das ist dann schon wirklich unprofessionell und ACAB hält da jetzt natürlich den Kopf für hin. Das in der Grünen Blase natürlich alle plärren spricht dazu Bände. Keiner sieht die eigenen Fehler, Schuld sind die Anderen und wenn das Fahrwasser unbequem wird, dann wedelt man wild mit den Armen, schreit Foul und windet sich wie der Aal an der Angelschnur.
Für sich sind das alles wirklich harmlose Dinger, denn im Vergleich ist gerade Scholz Tief in windige Geschäfte verstrickt, aber sein Team ist einfach professioneller und sowas wird wie üblich knallhart ignoriert, geleugnet und weggelächelt.
Das ist, was mich eigentlich so überrascht. Ich hatte kurz nach Baerbocks Nominierung noch Artikel gelesen, die ihren inneren Kreis vorgestellt haben und wo der Tenor mehr so war: Das ist alles hoch professionell, diesmal meinen sie es ernst.

Ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass Baerbock quasi nichts von dem, was ihr in den letzten Wochen um die Ohren geflogen ist, direkt persönlich zu verantworten hat. Aber natürlich trägt sie die politische Verantwortung, weil sie letztlich ihre Leute auswählt und entsprechend instruiert bzw. instruieren muss.
Völlig unverständlich ist mir aber, wie man angesichts der ersten Plagiatsvorwürfe medienwirksam einen Anwalt vorschickt, der versichert, das sei alles nichts, nur um dann Tage später über weitere Stellen zu stolpern, wo sich mehrheitlich der Eindruck ergibt, dass der Plagiatsvorwurf wohl berechtigt ist - unabhängig davon, dass Copy & Paste jenseits des Urheberrechts wohl kaum ein vorzeigbares Stilmittel ist.
Selbst wenn sie davon nichts gewusst haben mag: Sobald so ein Vorwurf im Raum steht, trommelt man doch das gesamte Buchteam zusammen und grillt die darüber, in welchem Umfang tatsächlich abgeschrieben wurde, um irgendwie vor die Welle zu kommen.
Ich wüsste zu gern, was bei den Grünen grad hinter den Kulissen los ist.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass Baerbock quasi nichts von dem, was ihr in den letzten Wochen um die Ohren geflogen ist, direkt persönlich zu verantworten hat.

Wie soll das möglich sein? Meinst du sie hat ihren eigenen Lebenslauf nicht gesehen oder ihr ist nicht in den Sinn zu kommen mal zu sagen "momentchen Leute, ich bin doch gar keine Völkerrechtlerin"? Ich bin davon überzeugt, dass sie das alles zu verantworten hat, weil es schlicht wiedergibt wer sie ist. Sie möchte als diese hochqualifizierte, pragmatische Fachfrau wahrgenommen werden, die es so toll schafft trotz Familie noch so hochqualifiziert und fleißig zu sein - ist sie aber einfach nicht.

Aber anstatt mit den Karten zu spielen, die sie hat, versucht sie so zu tun als ob es andere Karten wären. Dabei ist es ein totaler Trugschluss, dass Wähler wahnsinnige Qualifikationen erwarten. Es ist kein Zufall, dass viele Politiker ihren Dr. Titel auf Wahlplakaten weglassen, das kommt nämlich bei vielen Bürgern überhaupt nicht gut an, wenn so ein "Studiosus" sie auch noch regieren will. Das "ich bin ein einfaches Mädel vom Lande so wie ihr, aber ich habe ein reines Herz und Träume und Ideen" Programm hätte iht soooo viel besser zu Gesicht gestanden, aber nein, sie musste ja Mrs. Intellektuelle Superakademikerin sein wollen.
 

Gustavo

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Aber anstatt mit den Karten zu spielen, die sie hat, versucht sie so zu tun als ob es andere Karten wären. Dabei ist es ein totaler Trugschluss, dass Wähler wahnsinnige Qualifikationen erwarten. Es ist kein Zufall, dass viele Politiker ihren Dr. Titel auf Wahlplakaten weglassen, das kommt nämlich bei vielen Bürgern überhaupt nicht gut an, wenn so ein "Studiosus" sie auch noch regieren will.


Das ist btw absolut falsch, zumindest für Deutschland. Leute LIEBEN diese unnützen Titel in der Politik, sowohl die Politiker selbst als auch die Wähler. Gott weiß warum.
 

parats'

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Völlig unverständlich ist mir aber, wie man angesichts der ersten Plagiatsvorwürfe medienwirksam einen Anwalt vorschickt, der versichert, das sei alles nichts, nur um dann Tage später über weitere Stellen zu stolpern, wo sich mehrheitlich der Eindruck ergibt, dass der Plagiatsvorwurf wohl berechtigt ist - unabhängig davon, dass Copy & Paste jenseits des Urheberrechts wohl kaum ein vorzeigbares Stilmittel ist.
Selbst wenn sie davon nichts gewusst haben mag: Sobald so ein Vorwurf im Raum steht, trommelt man doch das gesamte Buchteam zusammen und grillt die darüber, in welchem Umfang tatsächlich abgeschrieben wurde, um irgendwie vor die Welle zu kommen.
Ich wüsste zu gern, was bei den Grünen grad hinter den Kulissen los ist.
Ich habe mittlerweile auch das Buch soweit gelesen um zumindest meine vorherige Meinung zu bestätigen. Nichts in diesem Buch ist irgendwie neu, alles lässt sich mit relativ wenig Aufwand selbst finden. Damit bleibt das Buch für sich genommen inhaltsleer, weil weder neue Thesen noch Argumente gebildet werden. Von daher sehe ich das simple copy&paste gar nicht mal eng, mit ein wenig Aufwand hätte man vieles umformulieren können. Allerdings steht der Vorwurf im Raum, dass es eigentlich einen Co-Autor gibt, dieser hat in der Vergangenheit schon mit Politikern Bücher veröffentlicht und wurde auch genannt. Hier jedoch nicht und das gibt der causa dann eben einen ganz anderen Spin. Denn wir kommen vom simplen plagiieren zum ghost writing. Das reine kopieren für ein Buch dieses Formats und mit dem Inhalt ist für sich genommen ein Witz und um Welten von einem KtzG entfernt (mal abgesehen vom Anspruch).
Die Verteidigungslinie der Grünen und der Blase drum herum ist einfach lächerlich anspruchslos und imo sollte ACAB schnell mal im Wahlkampfteam aufräumen und neben den Claqueuren auch mal Mitarbeiter einstellen, die kritisch mit solchen Publikationen umgehen.

Immerhin habe ich die geballten 240 Seiten Leere jetzt als Zigarrenzünder daheim liegen. :top2:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Das ist btw absolut falsch, zumindest für Deutschland. Leute LIEBEN diese unnützen Titel in der Politik, sowohl die Politiker selbst als auch die Wähler. Gott weiß warum.
Das dachte ich auch, bis ich mitbekommen habe wie ein guter Freund und Ref Kollege von seiner Ortsgruppe gedrängt wurde seine Titel im Wahlkampf nicht zu nennen und mir dann aufgefallen ist, wieviele BT Abgeordnete eigentlich promoviert sind, ohne, dass es je aufgefallen wäre, weil es einfach nie erwähnt wird.

VIelleicht kommt es ja auch ein bisschen auf die Klientel an? Also ich kann mir vorstellen, dass so ein Titel bei CDU Wählern eher verfängt als bei der LINKEN oder so.
 
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Wie soll das möglich sein? Meinst du sie hat ihren eigenen Lebenslauf nicht gesehen oder ihr ist nicht in den Sinn zu kommen mal zu sagen "momentchen Leute, ich bin doch gar keine Völkerrechtlerin"? Ich bin davon überzeugt, dass sie das alles zu verantworten hat, weil es schlicht wiedergibt wer sie ist. Sie möchte als diese hochqualifizierte, pragmatische Fachfrau wahrgenommen werden, die es so toll schafft trotz Familie noch so hochqualifiziert und fleißig zu sein - ist sie aber einfach nicht.
Naja, die Sachen am Lebenslauf finde ich bis heute nicht so gravierend. Wenn es so wäre, dass sie das mal auf dem Tisch hatte und abgesegnet hat, dann sähe ich es nicht als großen Fauxpas an. Mein Maßstab ist hier auch nicht Perfektion, sondern: Was ist politisch skandalwürdig oder überhaupt relevant? Und Gewicht erhält das alles für mich erst durch den sich inzwischen ergebenden Gesamteindruck von subtiler Tendenz zur Hochstapelei sowie mangelnder Souveränität und Professionalität.
 

Deleted_228929

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Von daher sehe ich das simple copy&paste gar nicht mal eng, mit ein wenig Aufwand hätte man vieles umformulieren können. Allerdings steht der Vorwurf im Raum, dass es eigentlich einen Co-Autor gibt, dieser hat in der Vergangenheit schon mit Politikern Bücher veröffentlicht und wurde auch genannt. Hier jedoch nicht und das gibt der causa dann eben einen ganz anderen Spin. Denn wir kommen vom simplen plagiieren zum ghost writing. Das reine kopieren für ein Buch dieses Formats und mit dem Inhalt ist für sich genommen ein Witz und um Welten von einem KtzG entfernt (mal abgesehen vom Anspruch).
Sehe ich ziemlich genau andersherum. Einen Ghostwriter für so ein Buch zu haben ist imo absolut unproblematisch, sowohl juristisch als auch moralisch. Bei "Auto"biographien ja auch gang und gäbe. Aber sowas einfach billigst zusammenkopieren, erst recht wenn man es easy paraphrasieren kann, ist einfach nur pfui.

Btw.: "Wohlstand für alle", das große Magnus Opium :deliver: von Ludwig Erhard, wirkmächtig im Wahlkampf 1957 publiziert, wurde auch nicht von ihm selbst geschrieben.
 
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Verstehe die Debatte um das Buch überhaupt nicht. Dass sie ne Schaumschlägerin ist, war schon vor dem Buch bekannt. Natürlich denkbar blöd, gerade in dem aktuellen Klima, bei dem jedes Politikerbuch erstmal durchleuchtet wird. Ist halt jetzt schön im Wahlkampf, v.a., da die Grünen so merkwürdig passiv-aggressiv agieren. Wobei, so merkwürdig ist das gar nicht, sie wollen ja regieren, also dürfen sie es sich nicht ganz mit der Union verscherzen. Finde auch die Stimmen, die jetzt daherfaseln, dass der Robert ja so viel besser gewesen wäre, befremdlich. Der Robert hat die vielzitierte Regierungserfahrung, aber ist genauso ein Schaumschläger wie ACAB. Auf Nicht-Aussagen beruhte der Umfrageerfolg der Grünen. Sobald es auch nur ein bisschen konkreter wurde: Zack, Umfragetief.

Mir ist der Wahlkampf aktuell viel zu lasch. (no pun intended) Wo sind die inhaltlichen Debatten? Wo ist das Feuer? Nach 16 Jahren Merkel (und insgesamt 12 Jahren Groko) muss ein Ruck durch Deutschland gehen. Gerade im Wahlkampf könnte man mal wieder sowas wie ne Idee für die Zukunft definieren. Mehr als "Wololo, Wohlstand, Arbeit, bisschen Klima, aber nicht zuviel, weil sonst weint BMW."

Ach, was solls. Ich geh an den Stammtisch und ritze dort lustige Muster rein.
 

parats'

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why? :confused:
Sowas zu lesen würde ich mir ja noch nicht einmal als Parteimitglied antun. 😇
Aber thx für die Wahlkampfunterstützung :top2:
So wie das Buch medial zerrissen wurde, wollte ich mir zumindest mal selbst einen Einblick verschaffen. Das ist, unabhängig der politischen Ausrichtung sicherlich nie verkehrt, außer man ist Anhänger einer Strömung voll unfehlbarer moral high ground Sozialisten. :troll:
Davon ab kauft man sowas gebraucht. Lol @24€ für maximal 3h Lesespaß.
Davon mal ab, du hast wohl kaum eine Vorstellung wie wenig bei einem Sachbuch hängen bleibt beim Autor.

@SFJunky
So hat jeder halt seine Ansprüche, bei so einem Buch steht für mich eher die Erbringungsleistung im Vordergrund. Ob da mal 5 Sätze geklaut sind ist mir fast egal, der Anspruch ein Buch ohne Fremdleistungen zu schreiben ist höher.
 
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Gustavo

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Das dachte ich auch, bis ich mitbekommen habe wie ein guter Freund und Ref Kollege von seiner Ortsgruppe gedrängt wurde seine Titel im Wahlkampf nicht zu nennen und mir dann aufgefallen ist, wieviele BT Abgeordnete eigentlich promoviert sind, ohne, dass es je aufgefallen wäre, weil es einfach nie erwähnt wird.

VIelleicht kommt es ja auch ein bisschen auf die Klientel an? Also ich kann mir vorstellen, dass so ein Titel bei CDU Wählern eher verfängt als bei der LINKEN oder so.

Na ja, man lehnt sich natürlich zu weit aus dem Fenster wenn man sagt "X funktioniert immer und überall", aber ich kenne jemand, der als Meinungsforschung arbeitet und bei deren Conjoint-Analyse* kam durch die Bank raus, dass Wähler Kandidaten mit Doktortitel positiver beurteilen als Kandidaten ohne Titel.




*etwas vereinfacht: Du gibst Probanden jeweils zwei Kandidaten mit einem unterschiedlichen Bündel an Attributen (Partei, Ideologie, Geschlecht, Alter, Bildung etc.), schaust für wen sie sich entscheiden, wiederholst das mit vielen Leuten viele Mal und aggregierst dann über die Attribute
 
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Sie ist tatsächlich eine wandelnde Zielscheibe. Ich wüsste gern, wo sich zwischen Trivialitäten, Public Record und Innuendo der "exklusive" Gehalt des Artikels versteckt.
Keine Glanzstunde für den Tagesspiegel ...
 

parats'

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Das Thema "Naturkatastrophen und humanitäre Hilfe im Völkerrecht" hätte mich schon mal interessiert. :eek:
 

Deleted_228929

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@SFJunky
So hat jeder halt seine Ansprüche, bei so einem Buch steht für mich eher die Erbringungsleistung im Vordergrund. Ob da mal 5 Sätze geklaut sind ist mir fast egal, der Anspruch ein Buch ohne Fremdleistungen zu schreiben ist höher.
Aber wenn sie die Hälfte zusammenkopiert, wo ist denn dann bitte die Erbringungsleistung?
 

parats'

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Grundlegend gehört ja mehr dazu, als einfach nur einen Text zu verfassen. Man muss sich schon ein bisschen mehr Gedanken machen um den Leser auch mitzunehmen.
Am Ende hat sie auch nicht das halbe Buch kopiert, sondern wenige Passage wortwörtlich übernommen. Der Aufwand das umzuschreiben wäre wie hoch gewesen? Eine Stunde? Das wäre gemessen an der Gesamtzeit, die so ein Buch benötigen sollte, verschwindend gering.
 
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Sehr wahrscheinlich hat sie das Buch doch ohnehin nicht selbst geschrieben, sondern Ebmeyer als Ghostwriter gehabt. Der war dann vielleicht ohne Nennung als Autor nicht so motiviert wie sonst und hat geschlampt.

Finde ich übrigens sehr bezeichnend für ihre Geltungssucht, einen Ghostwriter zu haben aber nicht auf dem Cover als Coautor anzugeben, wie es sonst durchaus üblich ist.

Insofern ist gut möglich, dass sie nicht plagiiert hat. Aber eben auch keine möglicherweise gar keine Leistung dafür erbracht hat, sich aber damit schmücken wollte. "Kann ja nicht sein, dass dieser Habeck vier Bücher hat und ich keines."

Um Baerbock ist es nicht schade. Um die Grünen schon. So wenig ich sie selbst wählen kann aufgrund ihrer extrem linken Positionen, so relevant sind sie doch aufgrund des Klimawandels für den Diskurs.
 

parats'

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Genau das ist mein Punkt. Das Ghost Writing ist eigentlich viel "schlimmer", wenn im Vergleich dazu simples kopieren von allgemeinen Fakten im Raum steht.
Ob sie da selbst kopiert hat, oder der ghost writer eben geschlampt hat werden wir wohl nie erfahren.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Sehr wahrscheinlich hat sie das Buch doch ohnehin nicht selbst geschrieben, sondern Ebmeyer als Ghostwriter gehabt. Der war dann vielleicht ohne Nennung als Autor nicht so motiviert wie sonst und hat geschlampt.

Finde ich übrigens sehr bezeichnend für ihre Geltungssucht, einen Ghostwriter zu haben aber nicht auf dem Cover als Coautor anzugeben, wie es sonst durchaus üblich ist.

Die Definition eines Ghostwriters ist es, an einem Buch geschrieben zu haben bei dem er NICHT als Autor genannt wird. Das erscheint mir auch bei solchen Büchern nicht unüblich, ob man es jetzt gut findet oder nicht.

Um Baerbock ist es nicht schade. Um die Grünen schon. So wenig ich sie selbst wählen kann aufgrund ihrer extrem linken Positionen, so relevant sind sie doch aufgrund des Klimawandels für den Diskurs.

Gewagte Behauptung, die Grünen seien "extrem".


€dit: Nur als Randnotiz: https://www.spiegel.de/politik/deut...nd-fdp-a-bb45b028-fa1c-46b5-8990-939d14c99e6c

Ich sage nicht mal, dass ich ein Problem mit der Koalition habe, bei der CDU in SA ist es glaube ich die richtige Wahl, sich NICHT auf jede einzelne CDU-Stimme zu verlassen, wie man es mit Schwarz-Rot hätte tun müssen. Aber hat die FDP nicht am Wahltag nach Verkündung der Ergebnisse noch explizit ausgeschlossen, für eine Koalition zur Verfügung zu stehen, in der sie mathematisch nicht gebraucht wird?
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Gewagte Behauptung, die Grünen seien "extrem".

Würde dir "wegen ihrer extremen Teile" besser passen? Oder würdest du die ganze "Kapitalismus abschaffen" und "Männer sind Frauen und Frauen sind Männer und wer was anderes sagt ist Transphob" Gang als "nicht extrem" bezeichnen? Oder anzweifeln, dass die bei den Grünen anteilsmäßig stärker vertreten sind als bei der CDU oder so?
 

Benrath

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Ist halt bißchen lame weil die Aussage quasi auf alle Parteien übertragbar ist.
 
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Würde dir "wegen ihrer extremen Teile" besser passen? Oder würdest du die ganze "Kapitalismus abschaffen" und "Männer sind Frauen und Frauen sind Männer und wer was anderes sagt ist Transphob" Gang als "nicht extrem" bezeichnen? Oder anzweifeln, dass die bei den Grünen anteilsmäßig stärker vertreten sind als bei der CDU oder so?
Naja, das dürfte stimmen. Aber einerseits hat die Union mit der AfD eine Randpartei, die ihre Extreme abfischt. Zum anderen betrachtet die Union im Wesentlichen den Status quo als ihr Parteiprogramm. Da ist es schon schwer weniger extrem zu sein.

Um es konkret zu machen: Was sind denn für euch relevante "extrem linke Positionen" der Grünen? Und damit meine ich nicht, was irgendwelche Fundis mal in einem Änderungsantrag gefordert haben, sondern etablierte Positionen, bei denen man realistisch annehmen kann, dass sie die Policy im Falle einer Regierung(sbeteiligung) maßgeblich beeinflussen würden.
 

Gustavo

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Würde dir "wegen ihrer extremen Teile" besser passen? Oder würdest du die ganze "Kapitalismus abschaffen" und "Männer sind Frauen und Frauen sind Männer und wer was anderes sagt ist Transphob" Gang als "nicht extrem" bezeichnen? Oder anzweifeln, dass die bei den Grünen anteilsmäßig stärker vertreten sind als bei der CDU oder so?

Würde es. Der springende Punkt ist, dass er von "Positionen" spricht, nicht von Personen. Unter "Positionen" stelle ich mir Dinge vor, die in einer Partei einigermaßen mehrheitsfähig sind. Mir ist durchaus auch klar, dass es bei den Grünen eine "Kapitalismus abschaffen"-Fraktion gibt, aber das ist halt doch eine kleine Minderheit von Spinnern. Niemand kann ernsthaft glauben, wenn die Grünen 50%+X bei der Bundestagswahl bekämen würden sie sich daran machen, den Kapitalismus abzuschaffen oder die Gender-Diktatur zu errichten und wenn wir mal ganz ehrlich sind wissen wir das alle.
 
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etablierte Positionen, bei denen man realistisch annehmen kann, dass sie die Policy im Falle einer Regierung(sbeteiligung) maßgeblich beeinflussen würden.
also mir schaudert es bei den grünen hauptsächlich wegen ihrer "werteorientierten" außenpolitik, die ich im wesentlichen als ständiges geschrei nach mehr sanktionen, mehr boykotten und mehr konfrontation wahrnehme und im zweifel als ein transatlantisches herumbuckeln ohne jemals eine chance auf ein halbwegs emanzipiertes europa zu haben.

ich wähl dieses jahr die humanisten, ich kann echt keine einzige der derzeit zur verfügung stehenden optionen ausstehen.
 

Deleted_228929

Guest
also mir schaudert es bei den grünen hauptsächlich wegen ihrer "werteorientierten" außenpolitik, die ich im wesentlichen als ständiges geschrei nach mehr sanktionen, mehr boykotten und mehr konfrontation wahrnehme und im zweifel als ein transatlantisches herumbuckeln ohne jemals eine chance auf ein halbwegs emanzipiertes europa zu haben.
LoL, gerade außenpolitisch sind die Grünen ja wohl die wählbarste Partei überhaupt. Die einzigen, denen halbwegs zuzutrauen ist, dass Orban und Friends mal ordentlich contra kriegen anstatt immer nur dieses widerwärtige Arschkriecherei. Und die einzigen, die tatsächlich kein stumpfes atlantisches Buckeln betreiben.

Ich weiß auch wie so oft nicht was die ewige Plärrerei wegen der ganzen angeblichen "Kapitalismus abschaffen" oder "Tempo 80 auf der Autobahn" Scheiße und ähnlichen Späßen soll. Wenn das so mehrheitsfähig in der Partei wäre, warum findet sich das dann nicht in jedem Wahlprogramm der letzten 20 Jahre?

Aber ja, ich bin auch sicher, die Grünen machen die Jugend schwul, schaffen die Bundeswehr ab, laden 30 Millionen Neger nach Deutschland ein und Benzin kostet dann 20 Euro/liter. Oder so ähnlich. :rolleyes:
 
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Warum sollte ausgerechnet Orban außenpolitisch Kontra bekommen?

Ungarn hat, im Gegensatz zu bspw der Türkei, Russland oder China, keine Interessen, uns oder ihren Nachbarn wirtschaftlich zu schaden oder sie zu beeinflussen.

In Ungarn gibt es einige nicht geile Tendenzen, aber es ist nach wie vor ein sicherer Ort für alle, auch Homosexuelle und Oppositionspolitiker. Erneut im Gegensatz zu Russland, Türkei, China, Iran, Saudi Arabien.

Man kann sehr gut Orban negativ sehen. Aber der isolierte Fokus auf ihn riecht immer nach außenpolitischem virtue signaling, weil man exakt nichts opfert oder riskiert.
 
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Die Frage ist für mich eher: Warum sollte man nach seiner Pfeife tanzen? Wenn Ungarn (oder auch Polen) sich anschicken von einem Pfad der Rechtsstaatlichkeit abzuweichen, der für die EU konstitutiv ist, dann dürfen sie nicht mehr mitspielen, so einfach ist das. Die haben durch einen Konflikt deutlich mehr zu verlieren als die EU. Darum sehe ich überhaupt keinen Grund, da auch nur einen Deut nachzugeben.
Erstes Mittel ist natürlich die verfügbaren Sanktionsmittel auszuschöpfen. Wenn das nichts bewirkt, legt man härtere Bandagen an.
 
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LoL, gerade außenpolitisch sind die Grünen ja wohl die wählbarste Partei überhaupt. Die einzigen, denen halbwegs zuzutrauen ist, dass Orban und Friends mal ordentlich contra kriegen anstatt immer nur dieses widerwärtige Arschkriecherei. Und die einzigen, die tatsächlich kein stumpfes atlantisches Buckeln betreiben.
sehe ich überhaupt nicht so. contra geben und hart im sinne der eigenen interessen verhandeln tut man hinter verschlossenen türen, ob nun auf allerhöchster ebene, auf ministerieller ebene oder sogar darunter.
lautes rumgeschreie, boykottaufrufe und maximalforderungen an ausländische staaten bewirken nichts. die russen geben ihren schwarzmeerzugang nicht auf, die amerikaner werden ihren arsch vermutlich nie aus dem nahen und mittleren osten zurückziehen und die chinesen hören sicher nicht auf, ihren einfluss im südchinesischen meer aggressiv zu erweitern.
da wir seit jahrzehnten zu dämlich sind, die eu wirklich handlungsfähig zu machen und mit einer gemeinsamen stimme zu sprechen, können wir uns auch gleich auf die nächstbeste option zurückbesinnen. wir sind ein handelsorientiertes land mit starken industrien und immer auf der suche nach handelspartnern. wir sparen uns die krokodilstränen und lassen "werteorientierte" belehrungen nach außen stecken, beispielsweise ggü russland, aber hauptsächlich ggü china. das tun wir schließlich bei saudi arabien auch nicht und bei den amerikanern ebensowenig, wenn man ganz doll fies böse sein will.

aber ich sehs schon kommen, wir werden vermutlich überproportional stark in konflikte reingezogen, die hauptsächlich die amis und die chinesen betreffen sollten und weniger uns. zumindest sehe ich die chancen dafür höher, wenn die grünen mitregieren.
 
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