Deutschland: Wahlen 2021

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laschet vs schulz ist trump vs hillary gar nicht mal so unänhlich
 

Gustavo

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Was mir bei dieser Diskussion bzgl. Wahlprogrammen immer wieder auffällt: Die Diskussion der Parteien unterscheidet sich grundlegend davon, wie jeder normale Mensch über das Thema Einnahmen/Ausgaben nachdenkt. Da wird ellenlang über einzene Steuern geredet, obwohl sich das häufig alles sehr viel einfacher zusammenfassen ließe, nämlich wer be- und wer entlastet wird. Interessiert es wirklich irgendwen, ob er jetzt über CO2-Preis belastet, aber über Pendlerpauschale und Umweltgeld entlastet wird? Das ist doch völlig belanglos, am Ende interessiert Leute doch nur, was ihr Saldo ist. Es ist absurd, dass keine konkreten Zahlen für Beispielhaushalte genannt werden, wer wie viel mehr oder weniger zahlen muss. Da ist die Union das beste Beispiel: Wenn man einerseits Steuern senken will, die fast nur Besserverdienende betreffen, andererseits aber die Schuldenbremse einhalten will, muss das Geld ja irgendwo herkommen, also entweder streicht man Leistungen oder man erhöht wo anders Steuern. Weil Leistungen in nennenswertem Umfang aber immer schwierig ist, wird es wohl aus eine Mischung hinauslaufen zwischen "Steuern werden doch nicht gesenkt" und "Steuern müssen anderswo angehoben werden". Das wird dann effektiv schnell ein Nullsummenspiel.

Gilt übrigens für viele Bereiche: Wer den Spitzensteuersatz zahlt (völlig arbiträre Metrik), ob die Energiewende jetzt unsozial ist (niemand schaut alleine auf einen Politikbereich), ob wir "Steuerweltmeister" sind (absolut hirnrissige Behauptung, Deutschland liegt bei der Staatsquote im oberen Mittelfeld der OECD-Staaten). Nicht mal die Idee, dass etwa Spitzensteuersatz erhöhen (--> höhere Steuern auf den letzten Euro) dazu führen muss, dass Menschen die Spitzensteuersatz zahlen effektiv belastet werden oder nicht (--> Steuersätze für niedrigere Einkommen werden gesenket, wirkt sich auf Gutverdiener genauso aus) ist durchgedrungen. Da wird dann noch vom Facharbeiter geredet, wenn effektiv nur noch leitende Angestellte und sehr gut verdienende Selbstständige betroffen sind.
 
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Deleted_228929

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Die Baerbock ist so geil. Also entweder beherrscht sie Prozentrechnung generell nicht oder sie hat keine Ahnung, worauf sich die 2% Rüstungsausgaben als Vorgabe für die NATO beziehen. Zum Glück ist die schon weg vom Fenster.
Ich habe mir das heute Nachmittag mal angesehen. Abgesehen von diesem harmlosen Versprecher absolut solider Auftritt. Baerbock >>>> Scholz >>>> Luschet. Das einzige, was man bemängeln könnte ist, dass sie Luschets Falschbehauptung, man hätte Ungarns Zustimmung zu NGEU gebraucht, nicht gecallt hat.

Zum Kotzen, dass der Luschet gewinnen wird.

€: NZZ dazu: https://www.nzz.ch/international/zw...scholz-eine-allianz-gegen-baerbock-ld.1632598

An sich ja ein tadelloser Artikel, aber was das Gewäsch von der "Moralistin" soll weiß ich nicht. Weil sie dafür ist, dass wir mal damit aufhören, uns von Orban auf der Nase rumtanzen zu lassen und sein korruptes Kleptokratenregime mit Milliarden unserer Steuergelder zu päppeln? Weil sie dagegen ist, dass wir jedem Autokraten außerhalb Europas die Poritze ausschlabbern weil es einem einzelnen Wirtschaftszweig kurzfristig ein paar Vorteile verschafft?
 
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Ungarn zeigt ganz gut, was für ein Papiertiger die EU ist. Wobei es natürlich auch schwierig ist, in dem rechtlichen Rahmen wirklich auf die Finger zu hauen, ohne gleich ne waschechte EU-Krise zu haben. Aber es muss diesem Regime auf die Finger gehauen werden, und zwar so sehr, dass sie danach abfallen. Klar, die Ungarn haben den Quatsch gewählt und werden hoffentlich irgendwann wieder die Kurve kriegen, aber wenn man auch nur den Hauch eines Ficks auf die sogenannten "Werte" geben würde, könnte das Orban-Regime nicht das abziehen, was es gerade tut. Geht ja nicht nur um die LGBTQAbisZ-Debatte, sondern auch um so "Kleinigkeiten" wie Pressefreiheit, Freiheit der Justiz und Korruption. Aber hey.

Laschet wird ziemlich sicher gewinnen. Den Deutschen ist nicht zu helfen. Blödes Volk.
 
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Zu "EU" kann man halt auch noch die Debatte um den Corona-Wachstumspakt mit reinnehmen. Sollte auf Öko und Neuaufbau und irgendwie zukunftsgerichtet beschränkt werden … und die aktuelle Berichterstattung lässt erahnen, dass die Kohle einfach in zig sinnlosen Projekten versenkt wird und die Nettozahler zahlen. Geil.
Ich bin ja echt pro EU, aber … das ist yet another absehbares Desaster.
Bei Osteuropa ist es halt wichtig, dass man deren Besonderheiten kennt und es vielleicht auch mal mit einer Charmeoffensive schaffte, die Polen und Tschechen für sich zu vereinnahmen ohne sie vor den Kopf zu stoßen. Könnte man eigentlich von einer konservativen Regierung erwarten … ist ja nur ein großes EU-Land und ein direkter Nachbar. Aber nein, man lässt die Gruppe von Warschau bis Budapest gären und zusammenhalten. Ein ziemlicher Fail, denn die Polen an sich sind längst nicht so doof wie ihre Regierung sie manchmal aussehen lässt.
Dann wäre nämlich auch die Sache mit Orban weniger schlimm …
 

Deleted_228929

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Ungarn zeigt ganz gut, was für ein Papiertiger die EU ist.
Für den EU-Beitritt gibt es ja Standards, die erfüllt sein müssen (Kopenhagener Kriterien). Leider hat halt bei den Vertragsverhandlungen einfach die Fantasie gefehlt, dass ein Land, das einmal der EU beigetreten, aka die Kriterien einmal erfüllt hat, sie später mal wieder nicht erfüllen könnte. Das ist natürlich extrem dumm, jede nationale Verfassung ist da weiter. Hoffen wir mal, dass bei der nächsten Vertragsrevision da nachgebessert wird. Wird natürlich erst der Fall sein, wenn Orban und Kazcynski weg sind.
 
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Für den EU-Beitritt gibt es ja Standards, die erfüllt sein müssen (Kopenhagener Kriterien). Leider hat halt bei den Vertragsverhandlungen einfach die Fantasie gefehlt, dass ein Land, das einmal der EU beigetreten, aka die Kriterien einmal erfüllt hat, sie später mal wieder nicht erfüllen könnte. Das ist natürlich extrem dumm, jede nationale Verfassung ist da weiter. Hoffen wir mal, dass bei der nächsten Vertragsrevision da nachgebessert wird. Wird natürlich erst der Fall sein, wenn Orban und Kazcynski weg sind.
Also ob manche der osteuropäischen Länder die Kopenhagener Kriterien wirklich mal erfüllt haben würde ich aber eh schon bezweifeln. Da wurden halt sehr viele Augen zugedrückt, weil man unbedingt die Osterweiterung wollte. Vermutlich hat man da immernoch davon geträumt, dass man ja so toll ist, dass anderen die eigenen Werte dann eh von ganz allein annehmen.
 
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Nächste Runde Baerbock:
 

Deleted_228929

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Wenn das wahr ist, muss man sich fragen: Wollen die überhaupt gewinnen?
 
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Diese Frage scheint bei der diesjährigen Wahl ja ohnehin das Motto für die meisten Parteien zu sein :deliver:
 

parats'

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Damit eigentlich nur Christian 'Boss Model' Lindner. Keine Ahnung wieso man es ihm dieses Jahr so einfach macht.
 
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Vermutlich hat die Führungsriege der FDP die Zeichen der Zeit erkannt und übt sich nun darin, einfach nur die Fresse zu halten um halbwegs unfallfrei bis zur Wahl zu kommen.
 

Deleted_228929

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Baerbocks Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ war am 21. Juni erschienen. Es handelt sich dabei nicht um einen akademischen Text, für den zwingend strenge Standards wissenschaftlichen Arbeitens gelten.
Gott, das kannst du dir doch nicht ausdenken. :doubledoh:

Die präsentiert also echt ein Wahlkampfbuch, das teilweise stumpf zusammenkopiert wurde und denkt dann, der politische Gegner (und die Yellow Press) würden sich da nicht wie die Geier draufstürzen? :rofl2: Meine Fresse, ist das der erste Wahlkampf, den die führen?
 

parats'

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Ich verstehe sowieso nicht, wieso man mitten im Wahlkampf ein Buch herausbringt und damit die Angriffsfläche auf die eigene Person nochmal erhöht. Es ist einfach selten dämlich in der aktuellen Situation diesen move zu pullen und vor allem seine Energie nicht lieber zielgerichteter einzusetzen.
Das entstehende Bild, auch wenn es vielleicht falsch sein kann, wird bei vielen nicht mehr verrückt. Erst der Lebenslauf und dann Plagiatsvorwürfe haften halt wie Kaugummi am Schuh, auch wenn letzteres eigentlich ziemlich Banane ist, denn das Buch hat wirklich keinen Anspruch an irgendeinen substantiellen Inhalt, sondern gibt nur nochmal Darstellungen wieder, die so in der Allgemeinheit weitesgehend akzeptiert werden.

Es bestätigt aber mein Bild von ACAB, die Frau ist politisch absolut unbrauchbar und RH hätte den um Welten besseren Wahlkampf gemacht.
Leider kommt RH nur von Hühnern und Kühe melken und ACAB vom Völkerrecht. :rofl2:
 

Gustavo

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Ich verstehe sowieso nicht, wieso man mitten im Wahlkampf ein Buch herausbringt und damit die Angriffsfläche auf die eigene Person nochmal erhöht.


Na ja, das Buch war ja lange angekündigt und ist auch ein klassischer Move aus dem US-Wahlkampf. Wenn das mal eben abgesagt worden wäre hätte das sicherlich größere Fragen aufgeworfen. Ich bin jetzt auch kein ACAB-Fan, aber fairerweise muss man schon sagen, dass diese "Plagiatsvorwürfe" ein bisschen albern sind. Wird sich jetzt zeigen, ob da etwas hängen bleibt oder ob das Narrativ nicht "ok, hier würd überdreht" entsteht.
 
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Immerhin war er minister. Aber wer verzichtet, damit eine frau den Job machen kann, weil GÄNDAAA, hats nicht besser verdient.
 

parats'

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Na ja, das Buch war ja lange angekündigt und ist auch ein klassischer Move aus dem US-Wahlkampf. Wenn das mal eben abgesagt worden wäre hätte das sicherlich größere Fragen aufgeworfen. Ich bin jetzt auch kein ACAB-Fan, aber fairerweise muss man schon sagen, dass diese "Plagiatsvorwürfe" ein bisschen albern sind. Wird sich jetzt zeigen, ob da etwas hängen bleibt oder ob das Narrativ nicht "ok, hier würd überdreht" entsteht.
Reduziert auf das was bisher bekannt ist, ist sicherlich albern. Aber in Summe sind das zuviele taktische Fehler auf einen sehr engen Zeitraum bzw. zuviel leichte Angriffsfläche. Ich sehe bei keiner anderen Partei, wo das Arbeiten gegen die Person in Zentrum des Wahlkampfes einfacher ist und damit schaden sich die Grünen massivst.
Laschet ist halt Merkel 2.0 und damit Teflon, da brennt nix an, dafür fehlen halt die Röstaromen aka weniger Einheitsbrei und Schwammigkeit
Über die SPD spricht sowieso keiner und insgeheim weiß sicherlich auch Olaf Scholz, dass er auf Fehler der Grünen hoffen muss um noch ein paar Punkte abzugraben, dafür ist der Übergang zwischen SPD und Grüne mittlerweile zu schwammig.
 
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Für sich genommen finde ich diese Plagiate auch nicht besonders schlimm. Es ist kein wissenschaftlicher Text, die übernommenen Texte sind relativ banale Fakten.

Aber bei ihr ist halt ein weiterer Baustein in das Bild einer ziemlich unfähigen und ahnungslosen Politikerin die eigentlich nur wegen ihrem Geschlecht da ist.

Ich könnte mir auch vorstellen dass die Frage warum sie das macht etwas damit zu tun hat: Sie ist es halt gewohnt also Frau bei den Grünen keinen Widerstand zu haben. Ihr Wikipedia Artikel der sich liest als wäre er von ihrer PR Abteilung erstellt wurde ja schon vor ein paar Seiten genannt. Bei den ÖR werden die Gründen auch generell gehätschelt. Und innerhalb ihrer Partei ist ihr Geschlecht wohl auch bereits eine hinreichende Qualifikation die wesentlich wichtiger ist als Kompetenz.

Wahrscheinlich hat sie wirklich erwartet dass man all ihren Bullshit einfach Widerspruchslos hinnimmt und Beifall klatscht. Immerhin ist sie ja eine Frau von den Grünen.
 
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Aber bei ihr ist halt ein weiterer Baustein in das Bild einer ziemlich unfähigen und ahnungslosen Politikerin die eigentlich nur wegen ihrem Geschlecht da ist.

Ich könnte mir auch vorstellen dass die Frage warum sie das macht etwas damit zu tun hat: Sie ist es halt gewohnt also Frau bei den Grünen keinen Widerstand zu haben. Ihr Wikipedia Artikel der sich liest als wäre er von ihrer PR Abteilung erstellt wurde ja schon vor ein paar Seiten genannt. Bei den ÖR werden die Gründen auch generell gehätschelt. Und innerhalb ihrer Partei ist ihr Geschlecht wohl auch bereits eine hinreichende Qualifikation die wesentlich wichtiger ist als Kompetenz.

Wahrscheinlich hat sie wirklich erwartet dass man all ihren Bullshit einfach Widerspruchslos hinnimmt und Beifall klatscht. Immerhin ist sie ja eine Frau von den Grünen.
IMO ist das eine viel zu starke Fixierung auf das Geschlecht. Zuerst: Auf mich wirkt ACAB auch unfähig, um das mal festzuhalten. Aber: ACAB wirkt doch kein Stück unfähiger als Luschet und Scholz. Warum kommt bei ihr direkt "eigentlich nur wegen ihrem Geschlecht da", aber bei den beiden Nulpen nicht? Das ist imo gelebter Sexismus: Die Kompetenzfrage wird bei Frauen deutlich schneller gestellt bzw. hat irgendwie eine viel höhere Wichtigkeit. Klar, ACAB hat keine großen Referenzen zu bieten, aber auch nicht solche Geschichten wie "Ich kann mich an nix erinnern"-Scholz oder Laschet mit der Masken-CDU.
Dagegen sind die Geschichten der Grünen momentan doch unwichtige "Skandälchen".
 

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IMO ist das eine viel zu starke Fixierung auf das Geschlecht. Zuerst: Auf mich wirkt ACAB auch unfähig, um das mal festzuhalten. Aber: ACAB wirkt doch kein Stück unfähiger als Luschet und Scholz. Warum kommt bei ihr direkt "eigentlich nur wegen ihrem Geschlecht da", aber bei den beiden Nulpen nicht?

Weil die beiden halt zumindest Berufserfahrung in dem Job "Spitzenpolitiker" haben. Wir haben hier eine Bewerbungssituation mit 2 Kandidaten, die Berufserfahrung und zumindest berufsbezogene Qualifikationen haben und eine, die gar nichts hat. Nicht mal irgend ein kleines Miniministerium oder sowas, nichts. Noch nie eine Wahl gewonnen, außer Parteiintern, noch nie an irgend einem wichtigen Amt beteiligt. Einfach nichts. Und sorry, es geht weder Deutschland noch mir persönlich so schlecht, dass man einfach irgendwas wählen würde, hauptsache "was anderes". So schlimm waren die Merkeljahre nicht (2015 ausgenommen, aber da erwarte ich von Grün eher viel Schlimmeres), dass ich um jeden Preis irgend nen Wechsel wollen würde. Abgesehen davon, dass sie mit ihrer Schülersprecher-Besserwisser-IchkommvomVölkerrecht-Art einfach unausstehlich unsympathisch finde, aber das ist natürlich subjektiv.
 
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IMO ist das eine viel zu starke Fixierung auf das Geschlecht. Zuerst: Auf mich wirkt ACAB auch unfähig, um das mal festzuhalten. Aber: ACAB wirkt doch kein Stück unfähiger als Luschet und Scholz. Warum kommt bei ihr direkt "eigentlich nur wegen ihrem Geschlecht da", aber bei den beiden Nulpen nicht?
Irgendwie ist bei Union/SPD halt keine weibliche Gegenkandidatin gar nicht erst zur Wahl angetreten, damit auf jeden Fall ein Mann Kandidat ist...nicht alles was hinkt ist ein Vergleich
 
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Warum kommt bei ihr direkt "eigentlich nur wegen ihrem Geschlecht da", aber bei den beiden Nulpen nicht?

Weil es eben bei ihr der Fall ist und bei den anderen Nulpen nicht. So funktionieren die Grünen eben, Geschlecht ist wichtiger als Kompetenz, das ist eine ganz zentrale Regel in der Vergabe von Listenplätzen. Sie hat die Kandidatur anstatt des in allen Punkten besseren Habecks wegen ihres Geschlechts gekriegt, um Habeck zu zitieren "Dass Annalena eine Frau ist in einem ansonsten männlichen Wahlkampf, war ein zentrales Kriterium."

Ein äquivalent das Männer derartig bevorzugt gibt es bei SPD und CDU einfach nicht, und deren Kandidaten sind auch nicht so offensichtlich unqualifiziert und haben auch keine so deutlich besser Frau aufgrund ihres Geschlechts ausgestochen. Darum gibt es diese Kritik nur bei Baerbock. Die anderen sind keine Quotenmänner, aber sie ist eine Quotenfrau.

Es ist auch kein Zufall dass ich diese Kritik bei Merkel nie gebracht habe, obwohl ich sie auch nicht mag und wegen allem Möglichen kritisiere. Merkel hat ihre Position nämlich auch unabhängig von ihrem Geschlecht erreicht, sie hat auch keinen Geschlechterbonus erhalten. Nur bei Baerbock trifft es eben zu.
 

parats'

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IMO ist das eine viel zu starke Fixierung auf das Geschlecht. Zuerst: Auf mich wirkt ACAB auch unfähig, um das mal festzuhalten. Aber: ACAB wirkt doch kein Stück unfähiger als Luschet und Scholz. Warum kommt bei ihr direkt "eigentlich nur wegen ihrem Geschlecht da", aber bei den beiden Nulpen nicht? Das ist imo gelebter Sexismus: Die Kompetenzfrage wird bei Frauen deutlich schneller gestellt bzw. hat irgendwie eine viel höhere Wichtigkeit. Klar, ACAB hat keine großen Referenzen zu bieten, aber auch nicht solche Geschichten wie "Ich kann mich an nix erinnern"-Scholz oder Laschet mit der Masken-CDU.
Dagegen sind die Geschichten der Grünen momentan doch unwichtige "Skandälchen".
Die beiden sind sicherlich nicht besser. Aber wenn ein RH bei Anne Will sagt, dass er ACAB den Vortritt lässt, wenn sie proklamiert dir Kandidatur anzutreten, weil sie eine Frau ist, dann prallen hier einfach Welten aufeinander. Für das höchste politische Amt in Deutschland braucht es keine Quote oder Frauenstatut.
 

Gustavo

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Weil es eben bei ihr der Fall ist und bei den anderen Nulpen nicht. So funktionieren die Grünen eben, Geschlecht ist wichtiger als Kompetenz, das ist eine ganz zentrale Regel in der Vergabe von Listenplätzen. Sie hat die Kandidatur anstatt des in allen Punkten besseren Habecks wegen ihres Geschlechts gekriegt, um Habeck zu zitieren "Dass Annalena eine Frau ist in einem ansonsten männlichen Wahlkampf, war ein zentrales Kriterium."

Ein äquivalent das Männer derartig bevorzugt gibt es bei SPD und CDU einfach nicht, und deren Kandidaten sind auch nicht so offensichtlich unqualifiziert und haben auch keine so deutlich besser Frau aufgrund ihres Geschlechts ausgestochen. Darum gibt es diese Kritik nur bei Baerbock. Die anderen sind keine Quotenmänner, aber sie ist eine Quotenfrau.

Es ist auch kein Zufall dass ich diese Kritik bei Merkel nie gebracht habe, obwohl ich sie auch nicht mag und wegen allem Möglichen kritisiere. Nur bei Baerbock trifft es eben zu.

Na ja, das stimmt dafür, wie sie sich gegen Habeck durchgesetzt hat. Aber es ist ja nun nicht so, als gäbe es nicht noch andere Frauen in der Partei, die auch gerne Parteivorsitzende/potenzielle Kanzlerkandidatin geworden wären.
 

parats'

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Na ja, das stimmt dafür, wie sie sich gegen Habeck durchgesetzt hat. Aber es ist ja nun nicht so, als gäbe es nicht noch andere Frauen in der Partei, die auch gerne Parteivorsitzende/potenzielle Kanzlerkandidatin geworden wären.

Wen hättest Du den bei Grünen in der Spitze neben ACAB noch gesehen?
Mir fallen auf Anhieb nur Roth, Künast, Göring-Eckardt ein. Im Vergleich dazu nimmt ACAB aber an der Basis die meisten mit, weil die anderen drei alle irgendwelche Flügelspieler sind.

Warum eigentlich. Die Sache mit den Klausuren etc. pp scheint nur keinen zu interessieren.
Kann ich dir nicht sagen. Aber die Art von Laschet erinnert mich stark an Merkel und er geht in der Argumentation nicht gegen die Person, sondern die Inhalte anderer Parteien.
Das kann man mögen oder hassen, aber scheinbar bringt es ihm eben diese Eigenschaft.
Ich persönlich hätte mir auch lieber Merz gewünscht, nicht weil ich seine Positionen besser finde, sondern weil die CDU damit wieder in eine Richtung gerückt wäre die mehr Spielraum zur Abgrenzung der Parteien lässt.
 
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Benrath

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Ich kann mir auch vorstellen, dass das ganze wenig Folgen für die Wahl hat und alle eh weiter so wählen wie bisher. Oder man baut sich zum Opfer von Internet kampagnen auf.


Da im ersten Kommentar wird schon so argumentierst


Und Laschet hatte sogar seine eigene Buch Affäre
 
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Deleted_228929

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Für sich genommen finde ich diese Plagiate auch nicht besonders schlimm. Es ist kein wissenschaftlicher Text, die übernommenen Texte sind relativ banale Fakten.
Es ist natürlich weniger schlimm als beim Plagiieren einer Doktorarbeit, weil es sich halt klar nur um eine politische Kampfschrift handelt, aber ganz so lässig sehe ich das auch nicht, einfach weil es schäbig ist fremde Texte als die eigenen zu verkaufen.

Und selbst wenn das rein von der Sache her total harmlos ist: Die grenzenlos dumm kann man sein?! Denkt die denn allen ernstes, Boulevard und politischer Gegner würden das nicht durchforsten und ihr um die Ohren hauen? So abgehoben kann doch kein Mensch sein.

Was die Geschlechtersache angeht, stimme ich Myta aber absolut zu: Der Punkt wird gebracht weil Baerbock und die Grünen ihn eben anführen und es nun mal so ist, dass sie nur wegen ihres Geschlechts Kandidatin geworden ist, obwohl alles andere gegen sie gesprochen hat. Sich bei gleicher Qualifikation für die Frau zu entscheiden, einfach weil man eben die "Frauen vor"-Partei ist und alle andere schon Männer ins Rennen schicken - da spricht ja nichts dagegen. Aber was man hier gemacht hat ist genau das, wogegen die Grünen seit 40 Jahren Politik machen, nämlich dass das Geschlecht zählt und nicht die Qualifikation. Habeck hatte die besseren Umfragewerte, hat Erfahrung als Spitzenkandidat in einem Wahlkampf oberhalb der kommunalen Ebene und scheint auch beim rhetorischen Talent klar überlegen zu sein. Selbst den Dödelvorwurf der "mangelnden Regierungserfahrung" hätte man gegen ihn wohl kaum ernsthaft vorbringen können.

Aber nein, es muss die Annalena sein, einfach nur weil sie die Annalena ist und dann stümpert man durch den Wahlkampf als ob man zum ersten mal zu einer Bundestagswahl antritt. Ey, ich könnte mich stundenlang auskotzen. Und wegen so einer Scheiße kriegen wir den Lutscher als Kanzler. :8[: :8[: :8[: :8[:

Inwiefern die Verweise darauf, dass die anderen auch Luschen sind, es besser machen sollen, ist mir auch nicht klar.
 
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Aber was man hier gemacht hat ist genau das, wogegen die Grünen seit 40 Jahren Politik machen, nämlich dass das Geschlecht zählt und nicht die Qualifikation.
Ich würde eher sagen das ist genau das was wofür die Grünen schon seit vielen Jahren stehen.
Das Frauenstatut der Grünen sagt ganz klar dass ausschließlich das Geschlecht zählt, alle anderen Qualifikationen haben sich dem Geschlecht unterzuordnen. An Platz 1, 3 etc. hat eine Frau zustehen, auch wenn es hunderte unendlich mehr qualifiziertere Männer gibt, die Qualifikationen sind vollständig irrelevant, es zählt ausschließlich das Geschlecht.
Ich garantiere dass noch viel extremere Fälle als das was wir hier gerade sehen auf niedrigerer Ebene ständig passieren und eher die Norm als die Ausnahme sind. Das kriegt man nur deutlich weniger mit weil bei irgendwelchen Listen auf niedriger Ebene praktisch keine Aufmerksamkeit auf den Kandidaten liegt.

Es ist schon rein statistisch praktisch nicht anders möglich als das ein signifikanter Teil der Grünen Politiker die Ämter haben Quotenfrauen sind.
 

parats'

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Ich garantiere dass noch viel extremere Fälle als das was wir hier gerade sehen auf niedrigerer Ebene ständig passieren und eher die Norm als die Ausnahme sind.

Sowas? :troll:
 

Gustavo

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Wen hättest Du den bei Grünen in der Spitze neben ACAB noch gesehen?

Zu dem Zeitpunkt als sie Kanzlerkandidatin wurde natürlich niemanden mehr, aber da war der Drops auch gelutscht. Aber als sie Parteivorsitzende wurde hatte niemand hier von ihr gehört, vermute ich mal. Zu dem Zeitpunkt hätte es durchaus vergleichbare Frauen gegeben, gegen die sie sich durchgesetzt hatte.

Ich würde eher sagen das ist genau das was wofür die Grünen schon seit vielen Jahren stehen.
Das Frauenstatut der Grünen sagt ganz klar dass ausschließlich das Geschlecht zählt, alle anderen Qualifikationen haben sich dem Geschlecht unterzuordnen. An Platz 1, 3 etc. hat eine Frau zustehen, auch wenn es hunderte unendlich mehr qualifiziertere Männer gibt, die Qualifikationen sind vollständig irrelevant, es zählt ausschließlich das Geschlecht.

Was für eine Qualifikation soll das sein? So zu tun als wäre es 1:1 eine Bestenauslese, was da passiert, ist schon ein bisschen abwegig. Ich finde jetzt auch nicht unbedingt, dass man unbedingt ein Frauenstatut braucht, aber es ist doch ganz offensichtlich, dass Frauen tendenziell seltener bestimmte Eigenschaften mitbringen, die für eine Kampfabstimmung wichtig sind. Daraus zu schließen Frauen seien weniger "qualifiziert", was für ein Qualifikationsbegriff ist das? Wir wissen bspw. aus der Mikro, dass Frauen sehr viel seltener aggressiv um ihr Gehalt verhandeln, was einer der vielen Gründe ist, warum sie schlechter verdienen. Daraus würde auch niemand schließen, dass sie schlechtere Arbeit machen.
 

parats'

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Zu dem Zeitpunkt als sie Kanzlerkandidatin wurde natürlich niemanden mehr, aber da war der Drops auch gelutscht. Aber als sie Parteivorsitzende wurde hatte niemand hier von ihr gehört, vermute ich mal. Zu dem Zeitpunkt hätte es durchaus vergleichbare Frauen gegeben, gegen die sie sich durchgesetzt hatte.
Stimmt, soweit zurück bin ich gedanklich nicht gegangen. :|
 
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@Gustavo
Ich habe nirgends behauptet Frauen wären schlechter qualifiziert oder würden schlechtere Arbeit machen, oder es würde eine 1:1 Bestenauslese stattfinden.
Ich habe lediglich auf den Fakt hingewiesen dass die Grünen jegliche Art von Qualifikation, ganz egal welcher Art, dem Geschlecht unterordnen.

Dies führt zu einer deutlichen Überrepräsentation von Frauen in Ämtern bei den Grünen, das ist auch einfach nur ein Fakt.

Die einzigen Annahmen die ich reinstecke sind:
-Frauen und Männer sind im Schnitt etwa gleich gut qualifiziert und machen gleich gute Arbeit
-Die normale Auswahl für Ämter ist nicht 100% random sondern hat zumindest ein bisschen was mit Qualifikation zu tun.

Daraus folgt natürlich dass einige der Frauen der Grünen in den Ämtern Quotenfrauen sind und schlechter qualifiziert. Das ist halt praktisch unvermeidbar wenn man Sexismus als wesentliches Auswahlkriterium verwendet.
 
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Ich behaupte bei der CDU sind interne Connections und Vetternwirtschaft auch wichtiger als irgendeine Qualifikation fürs Amt, ist das nun ein besseres Auswahlkriterium? Gegen andere Frauen musste sich ACAB ja schließlich durchsetzen.

Ka wie du Qualifikation überhaupt messen willst, dein Qualifikationsmaßstab ist demnach ziemlich subjektiv, (genau wie die mMn angeblichen Fakten).
 
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Es ist natürlich weniger schlimm als beim Plagiieren einer Doktorarbeit, weil es sich halt klar nur um eine politische Kampfschrift handelt, aber ganz so lässig sehe ich das auch nicht, einfach weil es schäbig ist fremde Texte als die eigenen zu verkaufen.

Und selbst wenn das rein von der Sache her total harmlos ist: Die grenzenlos dumm kann man sein?! Denkt die denn allen ernstes, Boulevard und politischer Gegner würden das nicht durchforsten und ihr um die Ohren hauen? So abgehoben kann doch kein Mensch sein.

[…]

Aber nein, es muss die Annalena sein, einfach nur weil sie die Annalena ist und dann stümpert man durch den Wahlkampf als ob man zum ersten mal zu einer Bundestagswahl antritt. Ey, ich könnte mich stundenlang auskotzen. Und wegen so einer Scheiße kriegen wir den Lutscher als Kanzler. :8[: :8[: :8[: :8[:

Inwiefern die Verweise darauf, dass die anderen auch Luschen sind, es besser machen sollen, ist mir auch nicht klar.
Freu Dich doch, dass wir keine Kanzlerin bekommen bei der sich die harten Knochen der internationalen Diplomatie schlapplachen.
Ist jetzt nicht so, dass ich Laschet irgendwie feier, aber … ACAB? Glattgeputzte Funktionärskarriere, gutbürgerliche Abstammung, im Leben offenbar keine Härten erlebt die eine Erwähnung wert gewesen wären. Ein Charakter der ähnlich voll mit Geltungsdrang ist wie bei Franziska Giffey und gleichzeitig so überheblich und nassforsch wie Amthor, Kühnert und das Missy Magazine zusammen … leider ohne jegliche Kompetenz. Wer es nicht schafft einen Lebenslauf ordentlich aufzuschreiben, für wen es einfacher ist ein Buch zusammenzukopieren als selbst zu schreiben … die hat es einfach verdient, dass ihr das um die Ohren fliegt. Das ist jetzt zum x-ten mal einfach massiv unprofessionell und die Reaktion der Grünen PR darauf ist genauso schlimm wenn nicht schlimmer: "Alles eine böse misogyne Schmierenkampagne" … während sie selbst in analogen Fällen ganz ähnlich gegeifert haben. So verspielt man dann auch vollkommen zu Recht den Moral High Ground auf dem man sich wähnte.

Schlimm ist nur, dass das denjenigen, die sich selbst moralisch überlegen fühlen und u.a. deswegen die Grünen wählen, vollkommen egal sein wird, weil a) keine inhaltlich gleichwertige halbwegs professionelle Alternative zur Wahl steht und b) sie diese kognitive Dissonanz problemlos aushalten: Wir sind die Guten, also werden die anderen schon Unrecht haben.

edit:
Ka wie du Qualifikation überhaupt messen willst, dein Qualifikationsmaßstab ist demnach ziemlich subjektiv, (genau wie die mMn angeblichen Fakten).
Eine Möglichkeit wäre: Nicht solche Anfängerfehler machen und dann Foul schreien. Das ist wie Italien/Argentinien beim Fussball: Erst den Gegner kaputttreten wenn der Schiri nicht schaut und dann beim kleinsten Foul direkt nach gelben/roten Karten und Elfmeter schreien.
 
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Ich würde eher sagen das ist genau das was wofür die Grünen schon seit vielen Jahren stehen.
Das Frauenstatut der Grünen sagt ganz klar dass ausschließlich das Geschlecht zählt, alle anderen Qualifikationen haben sich dem Geschlecht unterzuordnen. An Platz 1, 3 etc. hat eine Frau zustehen, auch wenn es hunderte unendlich mehr qualifiziertere Männer gibt, die Qualifikationen sind vollständig irrelevant, es zählt ausschließlich das Geschlecht.
Ich garantiere dass noch viel extremere Fälle als das was wir hier gerade sehen auf niedrigerer Ebene ständig passieren und eher die Norm als die Ausnahme sind. Das kriegt man nur deutlich weniger mit weil bei irgendwelchen Listen auf niedriger Ebene praktisch keine Aufmerksamkeit auf den Kandidaten liegt.

Es ist schon rein statistisch praktisch nicht anders möglich als das ein signifikanter Teil der Grünen Politiker die Ämter haben Quotenfrauen sind.
Äh nein. Das ist mir jetzt auch zu übertrieben. Die Regel, dass alle ungeraden Listenplätze für Frauen reserviert sind, stammt aus der Anfangszeit der Partei, als Frauen in Westdeutschland auf dem Papier sehr viel gleichberechtigter waren als in der Realität und sich halt erstmal überlebt. Ich bin persönlich kein Fan von der ganzen Quotiererei, die sich überall breit macht, aber ganz grundsätzlich mal jeden zweiten Listenplatz für Frauen freihalten, ist okay für mich. Problematisch und peinlich wird es erst, wenn es - wie eben im Saarland - total dogmatisch gehändelt wird. Offenbar hat sich keine Frau gefunden, die auf Platz 1 die Mehrheit kriegt, also kann man doch ausnahmsweise einen Mann hinwählen. Kein Peil, wo da das große Problem sein soll.

€: Vor allem waren die Grünen da halt vor 20 Jahren schon mal weiter: 2002 und 2005 war auch der Steineschmeißer der Spitzenkandidat, einfach weil er unbestritten der beste Kandidat dafür war.


Freu Dich doch, dass wir keine Kanzlerin bekommen bei der sich die harten Knochen der internationalen Diplomatie schlapplachen.
Das schlimme daran ist halt, dass die inhaltlich eben Positionen vertritt, die ich für vernünftig halte, gerade außenpolitisch. Ob die "harten Knochen der internationalen Diplomatie" so viel Spaß mit ihr hätten, ist überhaupt nicht ausgemacht. Über Kohls Mädchen hat man auch immer gelacht und gerade in der Eurokrise hat Merkel stumpfsinnig ihren Scheiß gegen alle Kerle durchgedrückt. Lachen tut da jedenfalls keiner mehr.

Dass jemanden, der im Nachkriegswestdeutschland aufgewachsen ist keine wirklichen Härten erlebt hat, ist einfach mal eine Nicht-Aussage.
 
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Sagen wir doch wie es ist: es sind halt Lappalien, die vom politischen Gegner zur Staatsaffäre aufgeblasen werden. Jedes einzelne "Vergehen" ist für sich genommen lächerlich und gehört bei den "erfahrenen" Langzeit Politikern zum Standardrepertoire bzw. man redet erst gar nicht darüber. Einkünfte im unteren fünfstelligen Bereich nicht angegeben. Ein reines Transparenzproblem. Kein Steuerbetrug, kein Schmiergeld oder sonstwie eine illegale Zahlung. Ist halt bei Kontrollen vor der Kandidatur aufgefallen und wurde dann korrigiert. Da hat sich die Union, die von Maut über Maskendeals bis zur Spendenaffäre einen besonders rechtschaffenen Umgang mit Geld bewiesen hat, einfach mal gar nicht zu empören.

Dann Ungenauigkeiten im Lebenslauf. Statt Mitgliedschaft nur Förder-Mitgliedschaft. Einen Abschluß nicht angegeben (Vordiplom), ok. Dass man sich im Lebenslauf positiv darstellt ist natürlich ein Unding. Aber klar, Verschleierung der Inkompetenz, was auch sonst. Bei Laschet finden sich übrigens ebenfalls Lücken: https://www.tagesspiegel.de/gesells...-laschets-lebenslauf-mit-luecke/27262642.html , ist aber egal, weil man ja keine moralischen Ansprüche an sich stellt.
Und jetzt fehlen bei irgendwelchen Trivialaussagen in einem Wahlkampfbuch ohne wissenschaftlichen Anspruch eine Hand voll Quellenangaben. Teils Aussagen übernommen aus dem eigenen Wahlprogramm. Eine vorsätzliche Täuschung ist da extrem unwahrscheinlich, mit welchem Ziel auch? Es handelt sich dabei um zentrale Aussagen der Partei, die schon endlos in Talkshows und Wahlkampfveranstaltungen durchgekaut wurden. Welche Leistung soll da bitte für die eigene ausgegeben werden? Dass sich da Leute empören, die bei Guttenberg, von der Leyen, Saß etc. noch abgewiegelt haben: Klassiker. Bei Dissertationen abzuschreiben ist nun mal ein anderes Kaliber als bei nem Wahlkampfbuch. Aber ist natürlich toll, dass man jetzt wieder über solche Belanglosigkeiten redet und die inhaltliche Debatte wieder vertagt werden kann.

Es scheint im konservativen Lager irgendwie Konsens zu sein, dass man keine Fehler mehr machen darf, so bald man moralische Fragen stellt. Politiker, die ihre Glaubwürdigkeit immer und immer wieder verspielt haben, regen sich jetzt über eine "moralische Überheblichkeit" auf, die sie selbst dem politischen Gegner übergestülpt haben. Moralische Fragen sind grundsätzlich erstmal unbequem. Wenn man diese stellt und bei anderen moralischen Verfall kritisiert, sollte man selbst konsistent handeln und nicht das tun, was man bei anderen anprangert. Daran müssen sich die Grünen natürlich messen lassen, aber jetzt Skandale aus dem Hut zu zaubern, die keine sind, überzeugt nur jene, die sowieso die ganze Zeit Angst vor "Ökoterrorismus" haben und keine Lust haben über unbequeme Sachfragen zu reden.
 
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