exakt 50% der Landeslistenplätze für Frauen vorgesehen sind, 50% aber auch für Männer
Der wesentliche Punkt ist, dass das einfach falsch ist.
Es sind MINDESTENS 50% der Plätze für Frauen vorgesehen und exakt 0% für Männer. Es gibt keine Plätze für Männer.
Das mindestens ist hier ganz wichtig, denn bei ungeraden Listen sind es automatisch mehr Frauen als Männer, und bei kleinen Listen bei denen es eigentlich nur der erste Platz relevant ist, sind sogar effektiv 100% der Plätze nur für Frauen vorgesehen.
Im Bundesrat sitzen z.B. 38 Frauen und 29 Männer für die Grünen. Viele Quotenfrauen dabei.
Hier ist ein schöner Kommentar eines Mitglieds der Grünen der für den Spiegel schreibt, in dem noch einige interessante Details stehen. Bisschen länger, aber interessant zu lesen:
https://www.spiegel.de/politik/grue...gteren-a-3c86596f-9c10-45bc-9b3c-ac2f92b0df96
es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass das Frauenstatut der Grünen problematische Seiten aufweist, weil es Frauen massiv bevorzugt und daher gegen grundlegende Gleichheits- und Gerechtigkeitserfordernisse verstößt. Denn die sogenannte »Mindestquotierung« sieht vor, dass bei der Vergabe von Listenplätzen alle ungeradzahligen Plätze an Frauen vergeben werden müssen, während die geradzahligen Plätze »offen« sind, d.h. von Männern und Frauen und Personen diverser Geschlechtszugehörigkeit besetzt werden können. Die Spitzenpositionen auf Listen werden somit automatisch an Frauen vergeben, was besonders für kleine Landesverbände wie
Bremen oder Saarland, in denen häufig auch nur ein Kandidat bzw. eine Kandidatin zum Zug kommt, wenn denn überhaupt, weitreichende Folgen hat.
Ich verstehe immer noch nicht mit welchem Argument du darauf hinauswillst dass das nicht zu minderqualifizierten Quotenfrauen führt. Ist das dieser Teil hier?
die Qualifikation aber nur schwach mit dem Erfolg bei der Bewerbung korreliert
Also möchtest du sagen dass die Qualifikation sowieso näherungsweise irrelevant für den Erfolg einer Bewerbung ist?
edit:
Wenn die du sagst Frauen sind nicht schlechter qualifiziert verstehe ich nicht so recht, wieso du glaubst, dass bestimmte Frauen Quotenfrauen sind?
Um darauf noch mal explizit einzugehen:
Das ist einfach eine mathematische Folgerung aus einer Quotenbedingen Überrepräsentation solange man davon ausgeht dass der Pool der Bewerber groß genug ist, und Qualifikation in dem Auswahlprozess signifikant ist (100% perfekt nach Qualifikation ist nicht notwendig, bevor jetzt wieder jemand damit kommt). Daher auch die Frage ob du wirklich denkst dass die Qualifikation für die Auswahl praktisch irrelevant ist. Diese grundlegende Statistik muss ich dir doch wirklich nicht erklären, die kennst du natürlich.
Baerbock ist doch ein perfektes Beispiel. Sie ist ganz klar eine Quotenfrau, Habeck wäre in praktisch allem besser, aber er hat halt das falsche Geschlecht.
Problematisch und peinlich wird es erst, wenn es - wie eben im Saarland - total dogmatisch gehändelt wird. Offenbar hat sich keine Frau gefunden, die auf Platz 1 die Mehrheit kriegt, also kann man doch ausnahmsweise einen Mann hinwählen. Kein Peil, wo da das große Problem sein soll.
Der Fall im Saarland hat deswegen Aufmerksamkeit erregt weil von dem totalen Dogma abgewichen wurde. Das was du als problematisch und peinlich bezeichnest ist die Norm bei den Grünen. Wenn es keine qualifiziert Frau gibt, dann wird eben eine unqualifizierte genommen, hauptsache kein Mann, das ist das einzige was zählt.
Ich behaupte bei der CDU sind interne Connections und Vetternwirtschaft auch wichtiger als irgendeine Qualifikation fürs Amt, ist das nun ein besseres Auswahlkriterium? Gegen andere Frauen musste sich ACAB ja schließlich durchsetzen.
Ka wie du Qualifikation überhaupt messen willst, dein Qualifikationsmaßstab ist demnach ziemlich subjektiv, (genau wie die mMn angeblichen Fakten).
Verstehe nicht genau was du damit sagen willst.
Es klingt ein bisschen wie "Solange die Auswahl nicht absolut perfekt nach Qualifikation verläuft, ist es kein Problem beliebig Diskriminierung zu betreiben". Willst du das wirklich sagen?
Und was an meinen Fakten subjektiv ist müsstest du auch mal erklären.
noch ein edit:
Ich habe ein das Gefühl mit ein Grund warum ich Schwierigkeiten habe das Problem verständlich zu machen ist, weil die Regelung der Grünen derartig offensichtlich Schwachsinnig, Ungerecht und Diskriminierend ist, dass ein vernünftiger Leser erst mal annimmt dass es so ja nicht sein kann und daher etwas anderes animmt. So wie Gustavos Annahme, dass wenn es 50% Frauen sein müssen, dann müssen es natürlich auch 50% Männer sein. Oder SFJunkies Annahme dass so ein dogmatisches Vorgehen eine Ausnahme sei.
Das ist es aber nicht. Die Regeln der Grünen sind in dem Punkt tatsächlich so offensichtlich Schwachsinnig, Ungerecht und Diskriminierend. Und selbstverständlich auch massiv Verfassungswidrig, aber die Statuten einer Partei müssen sich eben nicht an die Verfassung halten.