Wenn es wirklich genau so ausgeht ist es imho extrem schwer zu sagen. Schwarz/Grün mit zwei exakt gleich großen Parteien kann ich mir als Koalition vorstellen, Grün/Schwarz eigentlich nicht, wenn auch so viele andere Optionen zur Verfügung stehen. Mit einem so knappen Ergebnis, wie es hier zu erwarten wäre, dürften weder die Grünen noch die SPD wirklich mit der Linkspartei koalieren wollen, weil man dann auf jeden Hinterbankspinner angewiesen wäre, den die haben. Und die FDP hat ein so absurdes Wahlprogramm verabschiedet, dass es schwer ist zu sagen wie weit sie sich in einer Ampel bewegen könnten, bevor nicht wieder instant der Absturz kommt; noch dazu wird ihnen die SPD das angestrebte Finanzministerium nicht überlassen wollen. Schwarz/Rot/Gelb halte ich für fast exakt so ausgeschlossen wie irgendwas mit der AfD. Vermutlich würde sich in diesem Szenario am ehesten die FDP breit schlagen lassen, weil sie letztendlich wohl auch im Fall einer (erneuten) Koalitionsverweigerung ins mediale Kreuzfeuer geraten würde, aber sicher bin ich da nicht. Vielleicht ließe sich tatsächlich auch die Union breitschlagen, dann allerdings ohne Laschet. Falls die Union allerdings (knapp) stärkste Partei wird, was ich stark vermute, ist die Sache imho extrem klar: Schwarz/Grün mit heftigen Konzessionen an die Grünen.
Bin btw immer wieder erstaunt, wie oft das bad faith Argument "die Grünen müssen die Linke als Koalitionsoption ausschließen" gemacht wird. So unbedarft ist nicht mal die politische Linke, ohne jede Not das eigene Verhandlungsgewicht extrem zu schmälern.