[,,,] selbst wird aber nicht anerkannt, dass auch die krasseste Leistung keine Person in die Lage versetzt tatsächlich so viel zu klotzen wie drei oder vier normale Personen.
[Semi off topic]
Ich finde auf beiden Seiten des Arguments kommt zu kurz, dass es nicht nur um den puren Zeiteinsatz geht.
Es geht auch um das Mindset, nicht nur ein Gehalt zu kassieren, sondern eine Aufgabe gut zu erledigen, ein Handwerk wirklich zu meistern.
Darauf kam ich durch deine Aussage mit "klotzen wie 3-4 Personen".
Das geht nicht vom Zeiteinsatz - aber dennoch haben viele Menschen ebene einen Output, der den von 3-4 Personen entspricht.
Und das nicht nur in geistig-kreativen Tätigkeiten wie Programmieren, sondern auch bspw. in der Buchhaltung (Excel-Skills, Konzentration, Auge fürs Detail, Wille zur Perfektion), Fliesenleger (Fokus, Wille zur Perfektion), Schichtleiter (Menschenkenntnis, Charisma, Vorbildfunktion) etc.pp.
Das wird in Deutschland nicht wertgeschätzt, ja oft sogar abgestritten.
Auch wer Freund von Tarifbezahlung ist, der könnte anerkennen, dass es inhärent unfair ist, weil
Statt das zu tun, wird aber oft gesagt, dass beide ja auch das gleiche leisten würden - und diese Einstellung ist falsch & leistungsfeindlich.
Wenn du dem geilen Buchhalter oder Lagerlogistiker das gleiche bezahlst wie den Leuten, die schlampig arbeiten und sich vor Arbeit drücken, ist es das eine.
Wenn du ihnen dann aber auch noch sagst, dass das gerecht ist & ja beide das gleiche leisten, ist es was anderes.
Dadurch kommt man ja erst dazu, dass vornehmlich Selbstständige auffallen -- bei Angestellten versuchen wir, Exzellenz systematisch wegzutrainieren (etwas übertrieben formuliert um den Punkt zu machen).
Für mich ist es Arbeits- und Lebenseinstelllung, dass man etwas (was auch immer) besonders gut machen will.
Diese "Mastery" profitiert von Zeiteinsatz, aber vor allem von der Einstellung.
Analogie aus dem Sport: Reiner Zeiteinsatz hilft, aber erst die richtige Einstellung & Trainingsmethode macht dich zum Meister.
Und sich eben zu fordern: Gegen Gegner antreten, die eher etwas besser sind für 20% Winrate als sich die easy 80% Winrate abzuholen.
Wer diese Einstellung hat, der mag dann auch im Schnitt etwas mehr arbeiten.
Was ja auch sinnvoll sein kann, gerade in jungen Jahren vor Kindern Erfahrung & Fähigkeiten schneller zu erlangen.
Es
muss aber nicht damit einhergehen.
Und auch muss man diese Einstellung zu Leistung & Arbeit nicht verteufeln, indem man sich Negativbeispiele herauspickt, die (a) unfreundlich gegenüber anderen sind und /b) es vielliecht übertreiben mit 80 Wochenstunden.
Ich finde es gut & gesund, wenn bspw. gesellschaftlich nicht gefeiert wird, wenn 25-jähirge Juniors ohne Kinder auf 32-5 Wochenstunden runtergehen, um mehr Zeit für die "Hobbys" zu haben.
Oder wenn nicht gefeiert wird, dass man sich bloss nicht zu sehr anstrengen soll, weil das die bösen Konzerne und Chefs ja nicht honorieren.
(Womit ich überhaupt nicht sagen will, dass es nicht auch sehr legitime Gründe für Teilzeit geben kann, bspw. wenn man dann Kinder hat.)
Nicht, weil man nicht auch in 32-35 Stunden einen geilen Job machen könnte.
Sondern weil ich befürchte, dass das meistens eben nicht passiert & die Einstellung bei den meisten, die das machen, eben nicht ist, "your best self" in diesem Job zu sein & sich stetig zu verbessern, zu den besten in diesem Job zu gehören.
Und wir brauchen mehr Menschen, die sehr gut in ihrem Job sein wollen. Gerade weil sie oft deutlich mehr Produktivität haben & "den Laden am laufen halten" können.