Das ätzendste/langweiligste Buch

shaoling

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Ich würde es eher "standardsprachlicher" nennen. Wiederkehr würde dem Dichter wohl besser gefallen. ;)
 

Raffdaroudenripp0r

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alles schullektüren. ich weiß die namen nicht mehr, lese die bücher ja auch nur wenn wir n test schreiben oder so.. naja wayne
 

~bRetzeL~

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in einer kleinen stadt von stephen kling -> superlangweilig

bahnwärter thiel mal angefangen, ewige naturbeschreibungen, hatte nich die ausdauer mich da durchzukämpfen

Steppenwolf von Hesse is die erste Hälfte unendlich langweilig und ich wollts schon weghauen, aber welch Erlösung als nach ~120 Seiten Langeweile pur endlich die Handlung in Fahrt kommt
 

Devotika

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Brecht - Der gute Mensch von Sezuan

Habe ich erstmal wieder weggelegt. Ich hatte wirklich vergessen, wie ätzend ich seinen Humor finde. Seine zynischen Metaphern gehen mir nur auf den Keks.
 
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Franz Kafka - die Verwandlung, total weinerlich und ewig langweilig.

Tolstoi - Krieg und Frieden hab ich nah 150 Seiten abgebrochen, weil einfach nichts passiert. Aber ich denke damit muss ich es irgendwann nochmal probieren.
 

Devotika

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Original geschrieben von Mackiavelli
Franz Kafka - die Verwandlung, total weinerlich und ewig langweilig.
Eine der besten Kurzgeschichten überhaupt. Vielleicht langatmig, aber ich kenne kaum etwas, was so unter die Haut geht! Kafka eben...
 

Aule2

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Hesse, Der Steppenwolf

Das einzige Buch, das ich weggelegt habe, und nur wegen Mangel an Notwendigkeit von Feuer nicht den Flammen übergeben habe..
 
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Meistens irgend welche Sammelbände mit Zitaten und Briefen etc. von einer Person... Man liest sowas eh nie von vorne durch und vielleicht sind mal einige Sachen interessant, aber irgend wie ist es doch Quark, es fehlt so recht der Zusammenhang, sowas ist halt bissle nervig...

Ansonsten langweilen mich billige Groschenromane, Fantasyzeugs etc., kann ich überhaupt nichts mit anfangen... Genauso nerven langweilige Lehrbücher...
 
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Ich muss sagen, dass mir bisher fast jedes Buch das ich gelesen habe, auf seine eigene Art und Weise gefallen hat; vielleicht liegt es daran, dass man mit klassischer Literatur im Grunde nie was falsch machen kann. Dennoch gibt es einige Bücher/Reihen die mir weniger gefallen haben:

Wolfgang Hohlbein - Die Chronik der Unsterblichen:
Einer meiner Versuch mit dem Fantasy-Genre, leider ist er gnadenlos fehlgeschlagen. Während Band 1 und vorallem 2 noch vielversprechend und spannungsreich waren, wurden Band 3, 4 und 5 extrem langweilig. Teil 3 habe ich als sehr nichtssagend und unbedeutend in Erinnerung, 4 als absolut langweilig. Der fünfte war zwar ganz nett, mir hat das Setting im Wien während des Ansturms der Mosleme sehr gut gefallen, aber mehr auch nicht.
Wirklich eintönig und schlecht, Schade um den guten Anfang der Reihe.

Theodor Fontane - Effi Briest:
Dieses Buch habe ich von der ersten Seite an gehasst, aber je länger ich mich im Nachhinein mit dem Buch befasst habe, desto mehr Spaß hat es mir gemacht. Wenn alle Charaktere auch grässlich unsympathisch sind (Instetten mit seinem Drang sich zu duellieren, weil es ja seine Pflicht ist, obwohl er es gar nicht will; Effi die Angst vor irgendwelchen Chinesen hat; der Vater, für den alles ein "weites Feld" ist; die Tochter, die überhaupt keine eigene Meinung hat), macht das Buch irgendwie Spaß. Vielleicht gerade, weil alle Charaktere so scheusslich sind.

Marion Zimmer Bradley - Die Nebel von Avalon:
Ein weiterer Versuch ins Fantasy-Genre einzusteigen, ebenfalls missglückt. Gnadenlos langweilig, nach 300 Seiten abgebrochen.

Zoe Jenny - Ein schnelles Leben:
Nachdem ich ihr Debut "Das Blütenstaubzimmer" stilistisch genial fand, die erzählte Geschichte aber nur durchschnittlich, hatte ich gehofft das in ihrer dritten Veröffentlichung Stil und Geschichte auf dem gleichen, hohen Niveau seien - Pustekuchen. Langweilige klischeehafte Geschichte kombiniert mit einem langweiligen Erzählstil.
Ich hatte auf ein etwas erwachseneres Werk gehofft, aber es ging eher weiter in das Jugendroman-Genre hinein.

Ansonsten schwanken die Lovecraft-Geschichten regelmäßig zwischen sehr gelungen und extreeeem langweilig.


Wie man den Steppenwolf und vorallem dessen Anfang nicht gut finden kann, kann ich nicht verstehen. Für Kafkas Verwandlung gilt das gleiche, die vielleicht aber erst im Kontext von anderen Werken Kafkas interessant wird.
 
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Original geschrieben von Natural Born Farmer
Marion Zimmer Bradley - Die Nebel von Avalon:
Ein weiterer Versuch ins Fantasy-Genre einzusteigen, ebenfalls missglückt. Gnadenlos langweilig, nach 300 Seiten abgebrochen.

Ohh mein Gott ja! Das buch ist nicht nur grauenhaft langweilig sondern auch noch grauenhaft schlecht, charaktäre ändern ihren charakter von jetzt auf gleich um 180°, ohne ersichtlichen Grund, nur, damit's in die Story passt. :dead:
 

shaoling

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Also wirklich, Farmer, wenn dir in Effi Briest alle Charaktere unsympatisch waren, dann ist es wohl nicht das richtige Buch für dich oder du bist einfach ein Menschenfeind. :hammer:
 
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Aber es waren doch alle Charaktere wirklich blöd, in dem Buch hat niemand vernünftig gehandelt. Ich ärgere mich im Nachhinein über die Zaghaftigkeit und die Charaktere des Buches so sehr, das es mir schon wieder Spaß macht, mich damit auseinanderzusetzen. Ich mag es zwar nicht, weil mir die Art der Charaktere nicht gefällt und die Gestaltung, beziehungsweise die Relativierung der Gesellschaftskritik schon gar nicht, aber Spaß macht's mir dennoch.

Ähnlich ist's auch bei Schillers Kabale und Liebe, da ist imo Ferdinand ein psychopathische Vollidiot und ich kann ihn überhaupt nicht leiden. Aber einen Charakter unsympathisch zu gestalten ist imo schwerer als einen üblichen "guten" Charakter zu schaffen. Außerdem ist es mir lieber, wenn ich die Charaktere nicht mag, als wenn sie für mich gar keine Bedeutung bekommen, wie in den anderen oben genannten Büchern.
Inzwischen gefällt mir Kabale und Liebe sogar sehr gut.
 
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Original geschrieben von Natural Born Farmer
Aber es waren doch alle Charaktere wirklich blöd, in dem Buch hat niemand vernünftig gehandelt. Ich ärgere mich im Nachhinein über die Zaghaftigkeit und die Charaktere des Buches so sehr, das es mir schon wieder Spaß macht, mich damit auseinanderzusetzen. Ich mag es zwar nicht, weil mir die Art der Charaktere nicht gefällt und die Gestaltung, beziehungsweise die Relativierung der Gesellschaftskritik schon gar nicht, aber Spaß macht's mir dennoch.

Ähnlich ist's auch bei Schillers Kabale und Liebe, da ist imo Ferdinand ein psychopathische Vollidiot und ich kann ihn überhaupt nicht leiden. Aber einen Charakter unsympathisch zu gestalten ist imo schwerer als einen üblichen "guten" Charakter zu schaffen. Außerdem ist es mir lieber, wenn ich die Charaktere nicht mag, als wenn sie für mich gar keine Bedeutung bekommen, wie in den anderen oben genannten Büchern.
Inzwischen gefällt mir Kabale und Liebe sogar sehr gut.

Effi mit dem Chinesen, den sie auf den Dachboden sieht u.s.w., ist tatsächlich etwas nervig ^^. Aber z.B. der Doktor, der in Berlin immer kommt, ist nett. Oder das eine Hausmädchen, abgesehen von ihren Spleen und genauso der etwas rundliche gebildete Herr, der Effi immer etwas mitbringt und Briefe schreibt.
 
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karl phillipp moritz: anton reiser
und
stephen king: der buick (da hat mich mein lieblingsautor
bitter enttäuscht)
 
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E.T.A. Hoffmann - Der Sandmann

Ich hasse alles an diesem Buch. Es ist scheisse geschrieben, hat beschissene Charaktere und eine völlig überflüssige Geschichte die man nie hätte erzählen müssen.
 
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Original geschrieben von Kuma
E.T.A. Hoffmann - Der Sandmann

Ich hasse alles an diesem Buch. Es ist scheisse geschrieben, hat beschissene Charaktere und eine völlig überflüssige Geschichte die man nie hätte erzählen müssen.

Das gehört zu meinen Lieblingsbüchern. O_o Ich fand es unglaublich spannend und zum Beispiel die Ausführungen über Ängste am Anfang ziemlich gelungen. Außerdem fand ich die Entwicklung des Protagonisten sehr gelungen. Ich dachte auch, dass gerade dieses Buch eines ist, was im Unterricht gefallen könnte, weil es kein Theaterstück ist, nicht lang(atmig) und es ungewöhnlich ist. Ich fand's auch besser als Hoffmanns "Das Majorat" und mindestens genauso gut wie "Der goldene Topf", sogar besser.
 

Comeondieyoung

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Alfred Andersch "Sansibar und der letzte Grund" ist für mich das langweiligste Buch was ich bisher gelesen habe. Aber was will man von Schulbüchern schon erwarten...
 

DocSnugglez[FS]

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dan brown - illuminati. so schlecht geschrieben ich hätte fast gekotzt:8[:
 

Family Guy

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Bernard Shaw - Saint Joan

Einfach nur langweilig, und Joan's Naivitaet tut nach einer Weile einfach nur weh.
 
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Friedrich Schiller- Kabale und Liebe

Ich musste es lesen (schulische Gründe). Ich hasse es einfach nur. Die Sprache die verwendet wurde ist einfach nur öde, unverständlich und total einschläfernd. Ich habe es nicht geschafft es zu Ende zu lesen. Noch nie was ätzenderes erlebt.
 

Comeondieyoung

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Kabale und Liebe fand ich noch erträglich, auch wenn es nach dem 3. Lesen(Aufsatzvorbereitung) kein besonderes Vergnügen bereitet. Dennoch fand ich das Buch eigentlich ziemlich flüssig zu lesen.
 
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Ne. Ganz Ehrlich. Dieses Buch ist scheiße, der Inhalt ist total öde, teils versteht man nicht worums geht, wenn man nich die ganze Zeit die Bemerkungen zu der Szene durchliest und es is einfach nur absolut uninteressant.

Naja verschiedene Geschmäcker, aber ich würds keinem empfehlen, das zu lesen -.-
 

Comeondieyoung

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Ich fand das Buch ebenfalls nicht sonderlich unterhaltsam, aber da muss man wohl eingestehen das es einem noch schlimmer treffen kann mit den Schulbüchern.
 
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(Vorrausgehend sind Spoiler zu Kabale und Liebe.)

Über Kabale und Liebe habe ich meine letzte Deutsch-Arbeit geschrieben (leider noch nicht wiederbekommen) und ich muss sagen, dass ich auch dieses Buch sehr interessant fand. Besonders gefallen hat mir der sehr doppeldeutige Ferdinand, der einerseits Luise anhimmelt, aber sie andererseits unter Druck setzt, gewaltätig ist und sich in seine Fantasie-Vorstellungen pflüchtet. (Hat mich an den Erlkönig erinnert: "Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt: Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt.") Imo grandios dargestellt!
Die politischen, gesellschaftlichen Kritiken scheint meine Deutschlehrerin ebenfalls zu lieben, ich allerdings eher weniger: Das Buch ist zeigt zwar in der Kammerdiener Szene einige politische Missstände auf (das noch vor der französischen Revolution), allerdings finde ich das nun nicht so atemberaubend; viel mehr stört mich, das Ferdinand am Ende seinem Vater verzeiht. Was soll das denn bitte? Das klingt mir viel zu sehr nach Effie Briest! :D Die verzeiht doch hinterher auch allem und jeden, so ein Käse, was ist denn das bitte für eine Art von Kritik? Mit dem Degen im Herzen des Vaters hätte dieser Ferdinand sterben sollen, olé!
(Vielleicht fehlen mir allerdings auch die geschichtlichen Kenntnisse, ich gebe zu, dass mich die Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts viel mehr interessiert.)

@ Smacks: Hm, da hast du recht, aber leider sind alle diese Charaktere im Buch afair zweitrangig.
 

shaoling

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Original geschrieben von Natural Born Farmer
Aber es waren doch alle Charaktere wirklich blöd, in dem Buch hat niemand vernünftig gehandelt. Ich ärgere mich im Nachhinein über die Zaghaftigkeit und die Charaktere des Buches so sehr, das es mir schon wieder Spaß macht, mich damit auseinanderzusetzen. Ich mag es zwar nicht, weil mir die Art der Charaktere nicht gefällt und die Gestaltung, beziehungsweise die Relativierung der Gesellschaftskritik schon gar nicht, aber Spaß macht's mir dennoch.
Was Effi Briest sicher fehlt, ist eine Identifikationsfigur, aber welches Buch hat die schon?
Die Charaktere aber möchte ich nicht missen, auch wenn ich keiner von ihnen sein wollte. Die kleineren Gestalten, für die Smacks sich begeistert, sehe ich eher als duldende Rollen. Dass Gieshübler, obwohl ich aus einem bestimmten Grunde während der Lektüre mal Anstoß an ihm genommen hatte, Roswitha und der alte Geheimrat Rummschüttel sympathische Rollen innehaben, ist mir nicht entgangen, aber sie drängen sich nicht gerade in den Fordergrund.
Mit Effi will ich nicht ins Gericht ziehen, ihr größter Makel ist die Schwäche in einer Welt, in der man entweder stark sein muss oder das, was von einem zu sein verlangt wird. Nicht weniger gefühlt habe ich wohl mit Instetten; nicht nur, dass er an den vorzüglichsten Stellen des Romans im Vordergrund steht, nein auch seine äußere Wandlung von der anfänglich unterkühlten, verständnislosen Autorität einer rohen Amtsgewalt zum warmherzigen, treusorgenden Vater und zärtlich liebenden Ehemann, bei der er sich alle Prinzipien bewahrt, die seinen Charakter auszeichnen, und noch an Tugend hinzugewinnt, hat es mir angetan.
Am Ende waren sie wohl beide - jeder auf seine Weise - nicht groß genug, aber diese Geschichte grenzt ja fast schon an eine Schicksalstragödie; da kann man nur Anteil nehmen.^^
Original geschrieben von Natural Born Farmer
Ähnlich ist's auch bei Schillers Kabale und Liebe, da ist imo Ferdinand ein psychopathische Vollidiot und ich kann ihn überhaupt nicht leiden. Aber einen Charakter unsympathisch zu gestalten ist imo schwerer als einen üblichen "guten" Charakter zu schaffen. Außerdem ist es mir lieber, wenn ich die Charaktere nicht mag, als wenn sie für mich gar keine Bedeutung bekommen, wie in den anderen oben genannten Büchern.
Inzwischen gefällt mir Kabale und Liebe sogar sehr gut.
Nun bist du mir aber eindeutig zu vorschnell oder zu hart. Über Ferdinand kommt mir nichts; er ist Begeisterung, Hingabe, Leidenschaft, kurzum: das strahlendste Licht der Jugend, so ungestüm, so kühn und so stolz. Ihm fehlen sicher andere Tugenden, aber dafür hat er den Preis bezahlt.
Original geschrieben von Chucky
Friedrich Schiller- Kabale und Liebe

Ich musste es lesen (schulische Gründe). Ich hasse es einfach nur. Die Sprache die verwendet wurde ist einfach nur öde, unverständlich und total einschläfernd. Ich habe es nicht geschafft es zu Ende zu lesen. Noch nie was ätzenderes erlebt.
Also Schillers sprache ist doch gerade das Gegenteil von dem, was du sagst: rastlos eilend, direkt, klar und so uneitel dabei. Entweder kannst du nicht lesen, nicht verstehen oder einfach nicht empfinden. Irgendworan muss es ja liegen und anderes fällt mir gerade nicht ein...
Original geschrieben von Natural Born Farmer
(Vorrausgehend sind Spoiler zu Kabale und Liebe.)

Über Kabale und Liebe habe ich meine letzte Deutsch-Arbeit geschrieben (leider noch nicht wiederbekommen) und ich muss sagen, dass ich auch dieses Buch sehr interessant fand. Besonders gefallen hat mir der sehr doppeldeutige Ferdinand, der einerseits Luise anhimmelt, aber sie andererseits unter Druck setzt, gewaltätig ist und sich in seine Fantasie-Vorstellungen pflüchtet. (Hat mich an den Erlkönig erinnert: "Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt: Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt.") Imo grandios dargestellt!
Die politischen, gesellschaftlichen Kritiken scheint meine Deutschlehrerin ebenfalls zu lieben, ich allerdings eher weniger: Das Buch ist zeigt zwar in der Kammerdiener Szene einige politische Missstände auf (das noch vor der französischen Revolution), allerdings finde ich das nun nicht so atemberaubend; viel mehr stört mich, das Ferdinand am Ende seinem Vater verzeiht. Was soll das denn bitte? Das klingt mir viel zu sehr nach Effie Briest! :D Die verzeiht doch hinterher auch allem und jeden, so ein Käse, was ist denn das bitte für eine Art von Kritik? Mit dem Degen im Herzen des Vaters hätte dieser Ferdinand sterben sollen, olé!
(Vielleicht fehlen mir allerdings auch die geschichtlichen Kenntnisse, ich gebe zu, dass mich die Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts viel mehr interessiert.)
An meinen Aufsatz - die Bezeichnung ist geschmeichelt - über Kabale und Liebe denke ich halb schmunzelnd, halb kopfschüttelnd zurück. Ich hielt von der Fragestellung meiner Lehrerin ungefähr soviel wie sie von meiner Antwort, die natürlich höchst strittig war. Witzigerweise hatte sie recht viel mit dem zu tun, was du hier ansprichst.
Ferdinand hat gar keine Wahl als zu vergeben, weil er gesündigt hat, doch wurde diese Sünde von ihm genommen zum Preis der Vergebung.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Was Effi Briest sicher fehlt, ist eine Identifikationsfigur, aber welches Buch hat die schon?
Die Charakteren aber möchte ich nicht missen, auch wenn ich keiner von ihnen sein wollte. Die kleineren Gestalten, für die Smacks sich begeistern, sehe ich eher als duldende Rollen. Dass Gieshübler, obwohl ich aus einem bestimmten Grunde während der Lektüre mal Anstoß an ihm genommen hatte, Roswitha und der alte Geheimrat Rummschüttel sympathische Rollen innehaben, ist mir nicht entgangen, aber sie drängen sich nicht gerade in den Fordergrund.
Mit Effi will ich nicht ins Gericht ziehen, ihr größter Makel ist die Schwäche in einer Welt, in der man entweder stark sein muss oder das, was von einem zu sein verlangt wird. Nicht weniger gefühlt habe ich wohl mit Instetten; nicht nur, dass er an den vorzüglichsten Stellen des Romans im Vordergrund steht, nein auch seine äußere Wandlung von der anfänglich unterkühlten, verständnislosen Autorität einer rohen Amtsgewalt zum warmherzigen, treusorgenden Vater und zärtlich liebenden Ehemann, bei der er sich alle Prinzipien bewahrt, die seinen Charakter auszeichnen, und noch an Tugend hinzugewinnt, hat es mir angetan.
Am Ende waren sie wohl beide - jeder auf seine Weise - nicht groß genug, aber diese Geschichte grenzt ja fast schon an eine Schicksalstragödie; da kann man nur Anteil nehmen.^^

Effie war natürlich in einer schwierigen Situation, aber für mich dennoch keine Identifikationsfigur oder ein Sympathieträger. Effie ist zwar die Protagonistin und ihre Geschichte besitzt auch Tragik, aber der Charakter verspielt imo zum Beispiel durch die Chinesen-Szene einiges. Diese Szene stuft Effie in meinen Augen zu einem kleinen Mädchen an, zu einem Spielball, dem man im Prinzip gar keine Schuld geben kann, sie ist schließlich noch ein Kind. Und das allein wäre auch nicht schlecht, aber letztendlich ist es bei den Eltern auch so ein hin und her und Instetten weist ebenfalls alle Schuld von sich, dass sich mir letztendlich jeder Charakter als ein Opfer präsentieren möchte. Und das gefällt mir nicht. Aber ich muss wieder zugeben: Je mehr Worte ich über dieses Buch verliere, desto interessanter finde ich es.
An eine "Schicksalstragödie" grenzt das ganze meiner Meinung nach definitiv nicht, Instetten hat letztendlich die Entscheidung. Er alleine hat den Brief gefunden und niemand hätte je etwas erfahren müssen. Dieser Mann hat leider die Einstellung hat, dass man ja tun müsse, was von der Gesellschaft verlangt wird. Letztendlich hat er die Wahl und wird zum Täter. Ob er dafür nun Gründe hat und ob die Gesellschaft, dass was er tut für gut oder schlecht hält, ändert nichts daran. Instetten wird zum Täter und ist nicht Opfer des Schicksals. Des Weiteren habe ich ihn auch nicht als wohlwollenden Vater in Erinnerung, ich habe das Buch leider nicht zu hause, aber afair hatte er Effies Tochter doch sehr "zurecht gestutzt" bevor diese Effie besuchen konnte, oder?


Nun bist du mir aber eindeutig zu vorschnell oder zu hart. Über Ferdinand kommt mir nichts; er ist Begeisterung, Hingabe, Leidenschaft, kurzum: das strahlendste Licht der Jugend, so ungestüm, so kühn und so stolz. Ihm fehlen sicher andere Tugenden, aber dafür hat er den Preis bezahlt.

Es stimmt, ich war vielleicht etwas voreilig. Die Eigenschaften, die du da "Begeisterung", "Hingabe" und "Leidenschaft" nennst er, würde ich eher mit Fanatismus gleichsetzen.
"Du bist meine Luise. Wer sagt dir, dass du noch etwas sein solltest? Siehst du, Falsche, auf welchem Kaltsinn ich dir begegnen muss. Wärest du ganz nur Liebe für mich, wann hättest du Zeit gehabt, eine Vergleichung zu machen? Wenn ich bei dir bin, zerschmilzt meine Vernunft in einen Blick - in einen Traum von dir, wenn ich weg bin, und du hast noch eine Klugheit neben deiner Liebe? - Schäme dich!"
Solche Aussagen sprechen zwar von stürmischen Gefühlen, besitzen aber einen dermaßen aggressiven, gebieterischen Unterton, dass ich Ferdinand eher als fanatisch und eingeschrenkt denkend bezeichnen würde.



An meinen Aufsatz - die Bezeichnung ist geschmeichelt - über Kabale und Liebe denke ich halb schmunzelnd, halb kopfschüttelnd zurück. Ich hielt von der Fragestellung meiner Lehrerin ungefähr soviel wie sie von meiner Antwort, die natürlich höchst strittig war. Witzigerweise hatte sie recht viel mit dem zu tun, was du hier ansprichst.
Ferdinand hat gar keine Wahl als zu vergeben, weil er gesündigt hat, doch wurde diese Sünde von ihm genommen zum Preis der Vergebung. [/B]

Worum ging's denn in dem Aufsatz? ^^ Btw, du meinst Ferdinand muss den anderen vergeben, weil er selbst gemordet hat und weil er anderen vergibt wird sein Mord ihm auch vergeben? Zwei Schurken vergeben sich und alles ist gut? Kann ich nicht ganz nachvollziehen.
 

shaoling

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Original geschrieben von Natural Born Farmer
Effie war natürlich in einer schwierigen Situation, aber für mich dennoch keine Identifikationsfigur oder ein Sympathieträger. Effie ist zwar die Protagonistin und ihre Geschichte besitzt auch Tragik, aber der Charakter verspielt imo zum Beispiel durch die Chinesen-Szene einiges. Diese Szene stuft Effie in meinen Augen zu einem kleinen Mädchen an, zu einem Spielball, dem man im Prinzip gar keine Schuld geben kann, sie ist schließlich noch ein Kind. Und das allein wäre auch nicht schlecht, aber letztendlich ist es bei den Eltern auch so ein hin und her und Instetten weist ebenfalls alle Schuld von sich, dass sich mir letztendlich jeder Charakter als ein Opfer präsentieren möchte. Und das gefällt mir nicht. Aber ich muss wieder zugeben: Je mehr Worte ich über dieses Buch verliere, desto interessanter finde ich es.
Wie kann man sich nur dermaßen an diesem Chinesen aufhängen? Erstmal ist Effi ein Kind, lebt in einer anderen Zeit und der Chinese ist zum einen eine Phantasie und zum anderen ein Symbol.

Was Instetten fehlt ist wohl der konkrete geäußerte Gedankengang, dass er durch sein mangelndes Einfühlungsvermögen Effis Betrug mit zu verantworten hat. Dass er solche Gedanken zumindest unbewusst hegt, halte ich für wahrscheinlich, aber sie erscheinen ihm innerhalb seines prinzipienfesten Weltbildes wohl zu abwegig, um sie - auch gegenüber sich selbst - bewusst zu äußern.
Die Behauptung, er weise Schuld von sich, ist jedenfalls mit Vorsicht zu genießen, eh man sich darüber im Klaren ist, was Schuld eigentlich bedeutet.
Original geschrieben von Natural Born Farmer
An eine "Schicksalstragödie" grenzt das ganze meiner Meinung nach definitiv nicht, Instetten hat letztendlich die Entscheidung. Er alleine hat den Brief gefunden und niemand hätte je etwas erfahren müssen. Dieser Mann hat leider die Einstellung hat, dass man ja tun müsse, was von der Gesellschaft verlangt wird. Letztendlich hat er die Wahl und wird zum Täter. Ob er dafür nun Gründe hat und ob die Gesellschaft, dass was er tut für gut oder schlecht hält, ändert nichts daran. Instetten wird zum Täter und ist nicht Opfer des Schicksals. Des Weiteren habe ich ihn auch nicht als wohlwollenden Vater in Erinnerung, ich habe das Buch leider nicht zu hause, aber afair hatte er Effies Tochter doch sehr "zurecht gestutzt" bevor diese Effie besuchen konnte, oder?
Das war auf seine Wandlung vor dem bewussten Ereignis bezogen. Was genau er mit seiner Tochter gemacht hat, wissen wir nicht genau, denn unsere einzige Quelle dazu ist der subjektive äußere Eindruck einer nicht mehr voll auf der Höhe befindlichen Effi.

Du machst es dir schon wieder zu einfach.
Instetten ist, das sollte jedem klar sein, ein Mann mit Prinzipien. Wenn ein Mensch so streng nach Prinzipien lebt wie er, dann beeinflusst das seine Entscheidungsfindung ganz erheblich. Man könnte vielleicht sogar sagen, dass es seine Entscheidung in vielen Situationen auf gewisse Weise vorwegnimmt. Um nicht völlig abstrakt zu werden, will ich lieber noch etwas konkretisieren.
Du legst die Möglichkeit, den Brief zu vernichten und die Sache unter Verschluss zu halten leichtfertig und einseitig als bessere Alternative aus. Begeh diesen Fehler nicht. Indem man eine Sache folgenlos hinnimmt, schafft man sie nicht aus der Welt. Dass er Effi trotzdem noch liebt, sagt er selbst, und er sagt auch, dass er bereit ist, ihr zu vergeben, aber vergessen kann er nicht.
Die Wahrheit ist doch: Was Effi tat, hat sie verändert und die Nachwirkungen sind noch Jahre später deutlich spürbar. Sie versteht sich zweifelsohne besser auf die Kunst der Verdrängung als Instetten, denn für ihn bricht in dem Augenblick, als er erfährt, was er vorher nicht wusste, eine Welt zusammen. Was da geschah, ist mehr als ein formelles Missgeschick. Nicht nur aufgrund der Konvention, der Gesellschaft und der Sitten, sondern auch auf einer ganz menschlichen Ebene ist dort etwas zerstört worden, was nicht wieder völlig zu reparieren ist. So etwas kann man nicht ungeschehen machen. Man kann es vergeben, doch niemals vergessen, schon gar nicht dieser Instetten. Und er weiß es; er weiß, dass er so nicht weiterleben kann.
Was er dann tut, ist keineswegs unüberlegt. Es wäre nicht rechtens, zu behaupten, dass er sich nur dem Zwange der Gesellschaft beugt, denn die Gesellschaft ist für ihn einiges mehr als eine repressive Körperschaft. Sie ist eine absolut notwendige moralische Instanz, weil ihre Sitten und Übereinkünfte das Zusammenleben der Menschen auf eine einheitliche Basis stellen - dass man an dieser Basis Kritik üben kann, versteht sich von selbst. Wenn er also die Entscheidung träfe, einfach zu ignorieren, was Effi getan hat, dann hieße das für ihn, solch ein Handeln zu akzeptieren und damit gutzuheißen. Das kann er nicht und er will es auch nicht. Er ist nun einmal der festen Überzeugung, dass es dergleichen in einer intakten Welt nicht geben darf. Da es nun aber geschehen ist, ist etwas aus dem Gleichgewicht geraten und dieses Gleichgewicht muss erneuert werden - wie, ist uns bekannt.

Das Schicksalhafte und Tragische an diesem Roman ist die Tatsache, dass es nicht anders kommen konnte. Instetten wollte Effi zur Frau, sie konnte nicht widersprechen. Sie bedurfte der Zärtlichkeit, mit der er noch nicht dienen konnte und sie war nicht fähig, darauf zu warten. Diese menschlichen Gegebenheiten und ein gesellschaftlicher Rahmen, der sie nicht verhindert hat, haben das Schicksal zweier Menschen besiegelt. Um sich dem zu entziehen, muss der Mensch größer sein - größer als Effi und Instetten es sind.
Original geschrieben von Natural Born Farmer
Es stimmt, ich war vielleicht etwas voreilig. Die Eigenschaften, die du da "Begeisterung", "Hingabe" und "Leidenschaft" nennst er, würde ich eher mit Fanatismus gleichsetzen.
"Du bist meine Luise. Wer sagt dir, dass du noch etwas sein solltest? Siehst du, Falsche, auf welchem Kaltsinn ich dir begegnen muss. Wärest du ganz nur Liebe für mich, wann hättest du Zeit gehabt, eine Vergleichung zu machen? Wenn ich bei dir bin, zerschmilzt meine Vernunft in einen Blick - in einen Traum von dir, wenn ich weg bin, und du hast noch eine Klugheit neben deiner Liebe? - Schäme dich!"
Solche Aussagen sprechen zwar von stürmischen Gefühlen, besitzen aber einen dermaßen aggressiven, gebieterischen Unterton, dass ich Ferdinand eher als fanatisch und eingeschrenkt denkend bezeichnen würde.
Ferdinand ist ein Gefühlsmensch - er muss eingeschränkt denken, weil seine Gedanken immer seinen Gefühlen unterworfen sind. Was du da bemängelst, sind nur Worte, eilends hingeworfen, um diesen überschwänglichen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Das ist wahrer als alles andere. Ich kann daran keinen Tadel finden.
Original geschrieben von Natural Born Farmer
Worum ging's denn in dem Aufsatz? ^^ Btw, du meinst Ferdinand muss den anderen vergeben, weil er selbst gemordet hat und weil er anderen vergibt wird sein Mord ihm auch vergeben? Zwei Schurken vergeben sich und alles ist gut? Kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Ferdinand muss Milde walten lassen, weil er es schuldet, jedoch nicht seiner Mordtat, die längst vergeben ist, sondern der Liebe ist er es schuldig. Die Liebe verlangt es von ihm in den letzten Worten Luisens: "Sterbend vergab mein Erlöser - Heil über dich und ihn".
In dem Aufsatz ging es um die Frage, wer die Schuld am Tod der Liebenden trage.
 
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Original geschrieben von Chucky
Friedrich Schiller- Kabale und Liebe

Ich musste es lesen (schulische Gründe). Ich hasse es einfach nur. Die Sprache die verwendet wurde ist einfach nur öde, unverständlich und total einschläfernd. Ich habe es nicht geschafft es zu Ende zu lesen. Noch nie was ätzenderes erlebt.

also, "kabale und liebe" find ich eigentlich recht gut. mein hassbuch ist "das schloss" von kafka. musste in der 11. mal n referat drüber halten und habe damals gelernt, seine werke zu hassen. kann weder dem schreibstil noch den geschichten an sich was abgewinnen.
 

haschischtasche

Ährenpenis
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Stephen King - Das Maedchen.


man wartet die ganze zeit darauf das irgendetwas passiert, weil die stimmung sehr gut aufgebaut wird. das geht dann bis zum ende so, aber leider ist dass ende einfach nur utopisch, unrealistisch, typisch amerikanisch heldenhaft und schlecht.
absolut enttaeuschende literatur.
 
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Shao, ich kann mich deiner Meinung zu Effi Briest nur anschließen! Konnte net früher posten :D, dabei hätte ich mich doch zu hern früher eingemischt, stattdessen musste ich mit dem D2 Forum vorlieb nehmen, wo ich schon als zu anmaßend verschrien bin 8[.
 

shaoling

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Hast du bloß die Schulbuchausgabe oder das richtige Buch gelesen?

Vielleicht magst du deine Behauptung ja auch ein bisschen begründen.
 

FightAngel2

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"Das Parfüm"
Ich fands total langweilig und musste es nur lesen weil ich ne klausur darüber schrieb.
 
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