Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
27.008
Reaktionen
530
Das mit den 80+ war ja auch nur ein Beispiel...zugegebenermaßen nicht so optimal gewählt, aber du hattest dich halt noch mal drauf bezogen.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.192
Reaktionen
2.208
Mal was anderes: In den letzten zwei Tagen wurden jeweils ca. eine Million Menschen geimpft. Es macht allen Anschein als wären wir effektiv maximal ein oder zwei Monate hinter dem UK, was die Rückkehr zu einem relativ normalen Leben angeht und das mit deutlich besseren Ergebnissen bzgl. der Gesundheit als im UK oder den USA. Und das, obwohl die EU effektiv die Hälfte des Impfstoffs exportiert, den sie produziert hat. Trotzdem wird regelmäßig vom Impfdesaster gesprochen und es wird darüber schwadroniert, warum wir jetzt (vermutlich aufgrund völlig nichtssagender Zahlen) 86,1% statt 91,6% der verfügbaren Dosen verimpft haben. Imho lässt sich mittlerweile relativ klar sagen, dass das auch wieder komplett thermostatisch war: Man hätte einfach nur einen Monat länger warten müssen und hätte gesehen, dass das mal wieder viel zu hoch gehängt wurde.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.030
Reaktionen
1.310
Viola Priesemann hat bei einer Expertenanhörung im Bundestag gesagt, dass sie es für realistisch hält, dass die Inzidenz innerhalb einiger Wochen wieder unter 50 geht. Konnte dazu leider nicht mehr finden, aber sie ist jetzt nicht als unverbesserliche Optimistin bekannt. Daher ließ mich das schon aufhorchen.

Ich denke, man kann mit relativ guter Konfidenz sagen, dass wir bis Ende Juni aus dem Gröbsten raus sind.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.744
Reaktionen
1.546
Ort
Hamburg
Mal was anderes: In den letzten zwei Tagen wurden jeweils ca. eine Million Menschen geimpft. Es macht allen Anschein als wären wir effektiv maximal ein oder zwei Monate hinter dem UK, was die Rückkehr zu einem relativ normalen Leben angeht und das mit deutlich besseren Ergebnissen bzgl. der Gesundheit als im UK oder den USA. Und das, obwohl die EU effektiv die Hälfte des Impfstoffs exportiert, den sie produziert hat. Trotzdem wird regelmäßig vom Impfdesaster gesprochen und es wird darüber schwadroniert, warum wir jetzt (vermutlich aufgrund völlig nichtssagender Zahlen) 86,1% statt 91,6% der verfügbaren Dosen verimpft haben. Imho lässt sich mittlerweile relativ klar sagen, dass das auch wieder komplett thermostatisch war: Man hätte einfach nur einen Monat länger warten müssen und hätte gesehen, dass das mal wieder viel zu hoch gehängt wurde.
Jetzt hör auf damit. Ich will weiter meine Keule schwingen und grunzen dürfen.

P.s. ich bin erst zufrieden, wenn auch ich meinen Schuss bekommen habe. Bis dahin bleibe ich pessimistisch und rechne mit dem schlimmsten. :deliver:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Mal was anderes: In den letzten zwei Tagen wurden jeweils ca. eine Million Menschen geimpft. Es macht allen Anschein als wären wir effektiv maximal ein oder zwei Monate hinter dem UK, was die Rückkehr zu einem relativ normalen Leben angeht und das mit deutlich besseren Ergebnissen bzgl. der Gesundheit als im UK oder den USA. Und das, obwohl die EU effektiv die Hälfte des Impfstoffs exportiert, den sie produziert hat. Trotzdem wird regelmäßig vom Impfdesaster gesprochen und es wird darüber schwadroniert, warum wir jetzt (vermutlich aufgrund völlig nichtssagender Zahlen) 86,1% statt 91,6% der verfügbaren Dosen verimpft haben. Imho lässt sich mittlerweile relativ klar sagen, dass das auch wieder komplett thermostatisch war: Man hätte einfach nur einen Monat länger warten müssen und hätte gesehen, dass das mal wieder viel zu hoch gehängt wurde.

Naja 1 Monat länger Pandemie bei ca. 300 Toten am Tag sind eben auch 9000 mehr tote Menschen, die eben nicht tot sein müssten. Außerdem ist es eine grundsätzliche Anspruchsfrage. Ich erwarte von Deutschland überall die No. 1 der Welt zu sein und darunter bin ich nicht zufrieden und spreche von Versagen :deliver:
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
Aber einfach so pi mal Daumen so zu tun als könnte man die Geimpften aus der Bevölkerung rausrechnen, klingt doch ziemlich fehleranfällig.

Merkel hat mit dieser Aussage sicherlich keine wissenschaftlichen Paper verfasst, es ist noch nicht einemal wissenschaftlich korrekt zu sagen, wenn sich die Inzidenz verdoppelt, verdoppelt sich das Risiko, dazu müsste man wissen warum und in welchen Altersgruppen die Inzidenz am stärksten angestiegen ist. Von ungeimpft vs geimpft ganz zu schweigen.

Aber, das ist jetzt deine Kritik an der Aussage von Merkel?
Das sie Fehleranfällig ist? Hört sich ziemlich konstruiert an.
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
Wir nutzen hier die Inzidenz als Proxy für das Ansteckungsrisiko, mehr nicht. Es geht auch nicht um 80+, sondern um die 50% der Bevölkerung, die zuerst geimpft werden.
Und selbst wenn diese 50% streng nach Alter zusammengesetzt sind, also den kontaktärmeren Teil der Bevölkerung einschließen, ändert das nichts daran, dass im Fall, dass alle über 46 geimpft sind und die Inzidenz weiter bei 100 steht, die unter 47 sich doppelt so häufig anstecken müssen und damit auch das doppelte Ansteckungsrisiko haben im Vergleich zum Fall Inzidenz 100, während niemand geimpft ist und die Hälfte der Inzidenz auf die über 46 entfällt.
Was ist daran unverständlich?

Stimmt ja auch so nicht, würden sich im Versuch beide Gruppen gleichmäßig vermischen, würde jeder zweite Kontakt für die ungeimpften Risikolos ablaufen, das bedeutet das Risiko sich anzustecken steigt gar nicht.
In der Praxis sieht das natürlich anders aus weil die Altersgruppen vermehrt unter sich bleiben.
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
Naja 1 Monat länger Pandemie bei ca. 300 Toten am Tag sind eben auch 9000 mehr tote Menschen, die eben nicht tot sein müssten. Außerdem ist es eine grundsätzliche Anspruchsfrage. Ich erwarte von Deutschland überall die No. 1 der Welt zu sein und darunter bin ich nicht zufrieden und spreche von Versagen :deliver:
so siehts aus, 2-3 Monate früher und wir hätten überhaupt keinen nennenswerte dritte Welle gehabt, (siehe -> UK und Teile der USA).

sich bei solchen elemetaren Dingen wie Impfung, alleine mit dem zweiten Platz jovial zufrieden zurückzulehnen ist ein Armutszeugnis, auf Platz 20 bis 30 rumzudümpeln ist absolutes Staatsversagen!

Alles andere als #1 Impfstoffproduzent und Impfweltmeister für Deutschland ist ein nicht entschuldbarer fail.

Welches Land außer den USA (und vielleicht noch Japan?) hat denn die Größe, die Finanzen, die Ressourcen, die technische Expertise/Möglichkeiten und die Erfahrung als ehemalige Apotheke der Welt, die #1 zu sein?
Indien? China? Frankreich? lol
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
27.008
Reaktionen
530
Merkel hat mit dieser Aussage sicherlich keine wissenschaftlichen Paper verfasst, es ist noch nicht einemal wissenschaftlich korrekt zu sagen, wenn sich die Inzidenz verdoppelt, verdoppelt sich das Risiko, dazu müsste man wissen warum und in welchen Altersgruppen die Inzidenz am stärksten angestiegen ist. Von ungeimpft vs geimpft ganz zu schweigen.

Aber, das ist jetzt deine Kritik an der Aussage von Merkel?
Das sie Fehleranfällig ist? Hört sich ziemlich konstruiert an.
klingt nach einem Fall von "so einfach ist das"

Wie oben bereits gesagt, es gäbe ja einen Weg das sauber zu haben, in dem man einen separaten Wert für Inzidenz und der Ungeimpften aufstellt. Hätte auch den Vorteil das es verständlicher wäre für die Allgemeinheit, denn das Standardbeispiel mit 50% Impfquote und 100 Inzidenz kriegt noch jeder im Kopf hin, aber das wär ja nicht nur genau dann relevant, sondern auch bei 42% und 83 Inzidenz , da sind dann schon genug raus mit Kopfrechnen.
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
klingt nach einem Fall von "so einfach ist das"

Wie oben bereits gesagt, es gäbe ja einen Weg das sauber zu haben, in dem man einen separaten Wert für Inzidenz und der Ungeimpften aufstellt.

und das erklärst du Politikgenie dann dem Volk in einem oneliner?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.192
Reaktionen
2.208
Naja 1 Monat länger Pandemie bei ca. 300 Toten am Tag sind eben auch 9000 mehr tote Menschen, die eben nicht tot sein müssten. Außerdem ist es eine grundsätzliche Anspruchsfrage. Ich erwarte von Deutschland überall die No. 1 der Welt zu sein und darunter bin ich nicht zufrieden und spreche von Versagen :deliver:

Wenn du bereit bist, dass wir zehn Mal so viel für Medikamente ausgeben wie jetzt, könnten wir das wohl haben: https://www.statista.com/statistics...the-leading-10-global-pharmaceutical-markets/ :deliver:

Edit:


Welches Land außer den USA (und vielleicht noch Japan?) hat denn die Größe, die Finanzen, die Ressourcen, die technische Expertise/Möglichkeiten und die Erfahrung als ehemalige Apotheke der Welt, die #1 zu sein?
Indien? China? Frankreich? lol

Keins. Erst kommen die USA, dann kommt lange nichts, dann noch mehr nichts, dann kommen *vielleicht* wir. Aber wir sind halt den anderen ähnlicher als den USA und genau deshalb stehen wir halt auch dort, wo wir stehen und nicht dort, wo die USA steht. Dafür werfen die unter normalen Bedingungen jedes Jahr eine Menge Geld aus dem Fenster.
 

Anhänge

  • Screen Shot 2021-04-30 at 12.32.58 PM.png
    Screen Shot 2021-04-30 at 12.32.58 PM.png
    465,1 KB · Aufrufe: 14
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
10.042
Reaktionen
831
Absolut
Ich denke, man kann mit relativ guter Konfidenz sagen, dass wir bis Ende Juni aus dem Gröbsten raus sind.

Wo sind die news?
Das sagen schlaue Leute wie ich schon seit nem halben Jahr. Das ist aber nicht der Verdienst der Spastentruppe, die dieses Land regiert.
 

zoiX

Administrator
Mitglied seit
07.04.2002
Beiträge
25.974
Reaktionen
11.301
Merkel hat mit dieser Aussage sicherlich keine wissenschaftlichen Paper verfasst, es ist noch nicht einemal wissenschaftlich korrekt zu sagen, wenn sich die Inzidenz verdoppelt, verdoppelt sich das Risiko, dazu müsste man wissen warum und in welchen Altersgruppen die Inzidenz am stärksten angestiegen ist. Von ungeimpft vs geimpft ganz zu schweigen.

Aber, das ist jetzt deine Kritik an der Aussage von Merkel?
Das sie Fehleranfällig ist? Hört sich ziemlich konstruiert an.

Stimmt ja auch so nicht, würden sich im Versuch beide Gruppen gleichmäßig vermischen, würde jeder zweite Kontakt für die ungeimpften Risikolos ablaufen, das bedeutet das Risiko sich anzustecken steigt gar nicht.
In der Praxis sieht das natürlich anders aus weil die Altersgruppen vermehrt unter sich bleiben.

so siehts aus, 2-3 Monate früher und wir hätten überhaupt keinen nennenswerte dritte Welle gehabt, (siehe -> UK und Teile der USA).

sich bei solchen elemetaren Dingen wie Impfung, alleine mit dem zweiten Platz jovial zufrieden zurückzulehnen ist ein Armutszeugnis, auf Platz 20 bis 30 rumzudümpeln ist absolutes Staatsversagen!

Alles andere als #1 Impfstoffproduzent und Impfweltmeister für Deutschland ist ein nicht entschuldbarer fail.

Welches Land außer den USA (und vielleicht noch Japan?) hat denn die Größe, die Finanzen, die Ressourcen, die technische Expertise/Möglichkeiten und die Erfahrung als ehemalige Apotheke der Welt, die #1 zu sein?
Indien? China? Frankreich? lol
Keine inhaltliche Kritik, aber ich spring mal ein und mache dich auf die Multiquote-Funktion aufmerksam und bitte dich darum, keine Doppel- oder Trippelposts zu basteln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.030
Reaktionen
1.310
Stimmt ja auch so nicht, würden sich im Versuch beide Gruppen gleichmäßig vermischen, würde jeder zweite Kontakt für die ungeimpften Risikolos ablaufen, das bedeutet das Risiko sich anzustecken steigt gar nicht.
In der Praxis sieht das natürlich anders aus weil die Altersgruppen vermehrt unter sich bleiben.
Warum sollte es eine Rolle spielen, wer sich wie vermischt? Die Inzidenz ist ein Ex-Post-Maß für die Ansteckungswahrscheinlich von vor zwei Wochen - und wir unterstellen regelmäßig, dass sie so träge ist, dass man daraus auf die heutige schließen kann. Wenn sich innerhalb einer Woche 100 von 100.000 angesteckt haben, dann war die Ansteckungswahrscheinlichkeit 0,1%. Wenn 50% schon geimpft sind (und wir näherungsweise annehmen, dass Geimpfte immun sind und in der Inzidenz nicht mehr auftauchen) und die Inzidenz weiterhin 100 beträgt, dann ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit für eine zufällige Person weiterhin 0,1%, aber da wir annehmen, dass sie für Geimpfte 0 ist, muss sie sich für Ungeimpfte verdoppeln auf 0,2%, was einer Ungeimpften-Inzidenz von 200 entspricht.

Diese Betrachtung ist völlig invariant darunter, ob wir zuerst nur Bayern und BaWü durchimpfen und den Rest Deutschlands später oder ob die Geimpften und Ungeimpften wohldurchmischt sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
Die Inzidenz hat soweit ich weiß nichts mit einer Ansteckungswahrscheinlichkeit zu tun.
Sie zeigt mMn das sichtbare Infektionsgeschehen an.
Infektionsgeschehen und Ansteckungswahrscheinlichkeit des einzelnen hängt ja nicht unbedingt zusammen.
Und wenn man schon von der Inzidenz auf die einzelne Ansteckungswahrscheinlichkeit schließen möchte, dann kann man ja "ungefährliche" immune nicht ignorieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.030
Reaktionen
1.310
Es geht nicht um "den Einzelnen", sondern um Mittelwerte. Und natürlich besteht im Mittel ein sehr klarer Zusammenhang zwischen Inzidenz und Ansteckungswahrscheinlichkeit. Tatsächlich wird wahre Ansteckungswahrscheinlichkeit höher sein als die Inzidenz suggeriert, weil letztere das Dunkelfeld nicht berücksichtigt. Aber da wir keinen Grund haben anzunehmen, dass das Dunkelfeld sich in den beiden Vergleichszenarien (0% vs 50% geimpft) wesentlich unterscheidet, ändert das an der Verdopplung nichts, weil du in beiden Fällen denselben Faktor für das Dunkelfeld draufgibst.

Deinen letzten Satz verstehe ich nicht und ich vermute, dass du schlicht einem Denkfehler unterliegst. Ich hatte es oben schon erwähnt: Stell dir zur Veranschaulichung vor, dass 99,9% der Bevölkerung geimpft sind, also 99.900 von 100.000, was 100 Ungeimpften auf 100.000 entspricht. Angenommen, wir beobachten für denselben Zeitraum (nachträglich) eine Inzidenz von 100.
Wie hoch war im betreffenden Zeitraum die Ansteckungswahrscheinlichkeit für die Ungeimpften? Wie hoch war die Inzidenz unter den Ungeimpften?
Diese Rechnung kannst du jetzt 1 zu 1 auf den Fall übertragen, dass 50% geimpft sind.
Du kannst dir auch denselben Fall zweimal vorstellen, einmal mit einer perfekt gemischten Bevölkerung aus Geimpften und Ungeimpften und einmal den Fall, dass man die Ungefimpfte von der Geimpften Bevölkerung perfekt absondert und sie sich nie begegnen. Es ändert an der Rechnung überhaupt nichts.
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
27.008
Reaktionen
530
Warum sollte es eine Rolle spielen, wer sich wie vermischt? Die Inzidenz ist ein Ex-Post-Maß für die Ansteckungswahrscheinlich von vor zwei Wochen - und wir unterstellen regelmäßig, dass sie so träge ist, dass man daraus auf die heutige schließen kann. Wenn sich innerhalb einer Woche 100 von 100.000 angesteckt haben, dann war die Ansteckungswahrscheinlichkeit 0,1%. Wenn 50% schon geimpft sind (und wir näherungsweise annehmen, dass Geimpfte immun sind und in der Inzidenz nicht mehr auftauchen) und die Inzidenz weiterhin 100 beträgt, dann ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit für eine zufällige Person weiterhin 0,1%, aber da wir annehmen, dass sie für Geimpfte 0 ist, muss sie sich für Ungeimpfte verdoppeln auf 0,2%, was einer Ungeimpften-Inzidenz von 200 entspricht.

Diese Betrachtung ist völlig invariant darunter, ob wir zuerst nur Bayern und BaWü durchimpfen und den Rest Deutschlands später oder ob die Geimpften und Ungeimpften wohldurchmischt sind.
Als rein statistische Betrachtung für das Gesamtbild stimmt das natürlich, ABER wir nutzen die Inzidenz eben nicht nur dafür, sondern um zu beurteilen wie "riskant" diese oder jene Alltagsbeschäftigung ist und da schwankt dann nämlich der Anteil zwischen den "0,2% Kontakten" und den "0% Kontakten"

Wenn man sich zB die allgemeinen Kontaktbeschränkungen anguckt dürfte der 0,2%-Anteil recht hoch sein.
Wenn es um Arbeit im Büro vs Home-Office geht dürfte es schon gemischter sein.
Und für die Frage ob Obi und Mediamarkt wieder aufmachen darf, würd ich eigentlich komplette Durchmischung annehmen.

inb4: Das die Inzidenz eigentlich in die Vergangenheit schaut und vom wissentschaftlichen Standpunkt vielleicht auch nicht das perfekte Maß dafür ist mag ja alles sein, aber es ist nun mal politische Realität und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern.

Wenn man jetzt dann bei 50% Impfquote einfach sagt wir nehmen die 200er Inzidenz der Ungeimpften als Gradmesser, würde das eben nicht wirklich zu der Logik passen mit der man die ganzen Inzidenzgrenzen aufgestellt hat.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.030
Reaktionen
1.310
Naja, es passt nicht zu der Logik, weil beispielsweise das Gesundheitssystem natürlich deutlich weniger belastet wird und die gesamte Krankheitslast niedriger ist. Aber das Ganze ist ein Gerechtigkeitsargument: Alle haben sich ein Jahr sehr eingeschränkt, um sich und andere vor Covid zu schützen. Wenn wir jetzt aber bspw. knapp unter Inzidenz 100 anfangen so radikal zu öffnen, dass die Inzidenz nicht mehr oder nur noch sehr langsam weiter fällt, dann bedeutet das für alle Ungeimpften einen dramatischen Anstieg des Ansteckungsrisikos auf den letzten Metern.
Das wäre völlig unsolidarisch gegenüber denen, die am längsten auf die Impfung warten müssen. Damit das nicht passiert, sollte dealerweise die Inzidenz mindestens umgekehrt proportional zur Impfquote fallen.
Merkel hat das verstanden und versucht es anhand der Rechnung zu illustrieren.
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
Es geht nicht um "den Einzelnen", sondern um Mittelwerte. Und natürlich besteht im Mittel ein sehr klarer Zusammenhang zwischen Inzidenz und Ansteckungswahrscheinlichkeit. Tatsächlich wird wahre Ansteckungswahrscheinlichkeit höher sein als die Inzidenz suggeriert, weil letztere das Dunkelfeld nicht berücksichtigt. Aber da wir keinen Grund haben anzunehmen, dass das Dunkelfeld sich in den beiden Vergleichszenarien (0% vs 50% geimpft) wesentlich unterscheidet, ändert das an der Verdopplung nichts, weil du in beiden Fällen denselben Faktor für das Dunkelfeld draufgibst.

Deinen letzten Satz verstehe ich nicht und ich vermute, dass du schlicht einem Denkfehler unterliegst. Ich hatte es oben schon erwähnt: Stell dir zur Veranschaulichung vor, dass 99,9% der Bevölkerung geimpft sind, also 99.900 von 100.000, was 100 Ungeimpften auf 100.000 entspricht. Angenommen, wir beobachten für denselben Zeitraum (nachträglich) eine Inzidenz von 100.
Wie hoch war im betreffenden Zeitraum die Ansteckungswahrscheinlichkeit für die Ungeimpften? Wie hoch war die Inzidenz unter den Ungeimpften?
Diese Rechnung kannst du jetzt 1 zu 1 auf den Fall übertragen, dass 50% geimpft sind.
Du kannst dir auch denselben Fall zweimal vorstellen, einmal mit einer perfekt gemischten Bevölkerung aus Geimpften und Ungeimpften und einmal den Fall, dass man die Ungefimpfte von der Geimpften Bevölkerung perfekt absondert und sie sich nie begegnen. Es ändert an der Rechnung überhaupt nichts.

Dass das nicht die reale Gefahr für den einzelnen darstellt zeigt dein letztes Beispiel ja deutlich und ich denke schon dass Merkel die Menschen auf die reale Gefahr aufmerksam machen wollte und nicht irgendeine weltfremde Statistik Scheisse* rezepiert.
* mea culpa wenn sich nun alle Statistik Fuzzis im Board hart getriggert fühlen.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.030
Reaktionen
1.310
Echt jetzt?

Dass das nicht die reale Gefahr für den einzelnen darstellt zeigt dein letztes Beispiel ja deutlich und ich denke schon dass Merkel die Menschen auf die reale Gefahr aufmerksam machen wollte und nicht irgendeine weltfremde Statistik Scheisse* rezepiert.
* mea culpa wenn sich nun alle Statistik Fuzzis im Board hart getriggert fühlen.
Ich versteh, ehrlich gesagt, nicht, was du willst. Das mittlere Risiko für den einzelnen Ungeimpften auf diese Art zu schätzen, ist nicht weltfremd, sondern grundsätzlich legitim. Ad hoc kann man Wahrscheinlichkeit ziemlich genau so, als relative Häufigkeit, definieren. Was spricht dagegen?
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
Ich versteh, ehrlich gesagt, nicht, was du willst. Das mittlere Risiko für den einzelnen Ungeimpften auf diese Art zu schätzen, ist nicht weltfremd, sondern grundsätzlich legitim. Was spricht dagegen?

Nehmen wir an in Bayern sind 90% geimpft, im Rest der Republik sind es nur 20%.
Jetzt haben wir eine deutschlandweite Inzidenz von 100. Rein statistisch hat deutschlandweit jeder ungeimpfte die gleiche Chance sich anzustecken.
Aber in der Realität ist für einen ungeimpften die Chance sich zu infizieren in Bayern, auch im Mittel weit aus geringer als im Rest der Republik.
(Da ihn durchschnittlich nur 10% seiner Kontakte überhaupt infizieren könnten.) Das meine ich mit Weltfremd.

Du kannst dir auch denselben Fall zweimal vorstellen, einmal mit einer perfekt gemischten Bevölkerung aus Geimpften und Ungeimpften und einmal den Fall, dass man die Ungefimpfte von der Geimpften Bevölkerung perfekt absondert und sie sich nie begegnen. Es ändert an der Rechnung überhaupt nichts.

und das ist Realitätsfremd. ;)
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.030
Reaktionen
1.310
Sorry, aber das ist in keiner Weise eine valide Kritik an Merkels Aussage. Dass das Ansteckungsrisiko einer Verteilung folgt, die um ihren Mittelwert variiert, ist trivial. Trotzdem kann man sinnvolle Aussagen über diesen Mittelwert machen. Und die Relevanz einer Aussage wie, dass sich das Ansteckungsrisiko für Ungeimpfte durch eine gewisse Policy im Mittel verdoppelt, ist offensichtlich.
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
Das verdoppeln des Ansteckungsrisikos bei gleicher Inzidenz und 50% geimpften verstehe ich immer noch nicht:

Wenn beispielsweise 50% geimpft sind bedeutet das ungeimpfte eine doppelte Wahrscheinlichkeit haben sich anzustecken, weil einfach 50% der 100k weg fallen und sich eine 100er Inzidenz dann nur auf 50k bezieht was eine 200er Inzidenz auf 100k bedeutet. Soweit gehe ich ja mit.

jetzt aber das große Aber ;)
wenn 50% geimpft sind, fallen doch auch im Mittel 50% der Risikokontakte weg, was wiederum ein 50% geringeres Ansteckunsgrisiko bedeutet.

In meiner Mathe Welt gleicht sich das aus :)

Es ist ja nun mal so das Impfen allen hilft auch den ungeimpften. -> weniger Risikokontakte
 
Zuletzt bearbeitet:

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.192
Reaktionen
2.208
Das verdoppeln des Ansteckungsrisikos bei gleicher Inzidenz und 50% geimpften verstehe ich immer noch nicht:

Wenn beispielsweise 50% geimpft sind bedeutet das ungeimpfte eine doppelte Wahrscheinlichkeit haben sich anzustecken, weil einfach 50% der 100k weg fallen und sich eine 100er Inzidenz dann nur auf 50k bezieht was eine 200er Inzidenz auf 100k bedeutet. Soweit gehe ich ja mit.

jetzt aber das große Aber ;)
wenn 50% geimpft sind, fallen doch auch im Mittel 50% der Risikokontakte weg, was wiederum ein 50% geringeres Ansteckunsgrisiko bedeutet.

In meiner Mathe Welt gleicht sich das aus :)

Es ist ja nun mal so das Impfen allen hilft auch den ungeimpften. -> weniger Risikokontakte


Er redet von einer Welt, in der die Inzidenz konstant bleibt. Du redest von einer Welt, in der die Inzidenz sich auch ändern kann. Ceteris paribus kannst du damit rechnen, dass die Inzidenz mit steigendem Impf-Fortschritt NICHT konstant bleibt, sondern fällt. Wenn du jetzt aber massiv öffnest und die Kontakte sich erhöhen, dann gleicht das unter Umständen diesen Effekt aus. Es kommt halt vollständig darauf an, was für Öffnungen man macht. Ich schätze seine Angst ist, dass wir, weil wir die Öffnungen an die Inzidenzzahlen gekoppelt haben, jetzt so weit fallen dass Schulen geöffnet werden können, es dort aber gleichzeitig zu relativ unkontrollierten Ausbrüchen kommt, weil Testen alleine sie nicht verhindern kann und gleichzeitig das doppelte Risiko für diejenigen erreicht werden muss, die noch nicht geimpft sind, bevor die Inzidenzgrenze wieder Schließungen nach sich zieht.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.030
Reaktionen
1.310
Wenn wir 50% impfen, reduzieren sich die Risikokontakte um 50% und wenn sonst alles gleich bleibt, dann sinkt auch das Ansteckungsrisiko um 50%. Aber dann sinkt auch die Inzidenz um 50%, weil die Inzidenz nichts ist als die relative Häufigkeit von Ansteckungen. Wenn sich die Inzidenz aber gerade nicht um 50% reduziert, sondern gleich bleibt, dann folgt daraus, dass sich die Risikokontakte eben nicht um 50% reduziert haben, sondern gleich geblieben sind - bei Halbierung der relevanten Population, also haben wir eine Verdopplung des Risikos pro ungeimpftem Individuum.

Der Grund, weshalb das passieren kann, ist z.B., dass die MPs mal wieder dumm sind und bei einer Inzidenz knapp unter 100 direkt massiv zu öffnen, bis die Inzidenz über 100 steigt usw., was dazu führen würde, dass die Inzidenz um 100 stagnieren würde.

Das Fazit daraus und das, worauf Merkel hinaus wollte, ist, dass wir die Maßnahmen so durchhalten sollten, dass die Inzidenz gleichmäßig fällt, wenn die Impfquote steigt, bis wir hoffentlich bei einer Inzidenz um 0 und Herdenimmunität ankommen oder wenigstens jeder die Chance hatte sich impfen zu lassen.
 
Mitglied seit
27.06.2014
Beiträge
3.791
Reaktionen
1.465
Ort
Hamburg
Das doppelte Risiko für normale junge Menschen kann ja auch akzeptabel sein. Es ist immer noch klein, und es liegt im Gegensatz zu den alten kein relevantes Risiko vor, zu sterben.

Insofern ja, richtig. Bei 50% geimpften und weiter 100 Inzidenz steigt mein Risiko, wenn ich nicht geimpft bin. Darin sehe ich keinen Blocker für Öffnungen.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.030
Reaktionen
1.310
Bei weiterhin 40 Mio. Empfänglichen wären das 40.000 Ansteckungen pro Woche - mit Dunkelfeld etwa das Doppelte: 80.000. Darunter ist immer noch ein beträchtlicher Teil, der auf der Intensivstation landet, bis zu 10% haben ein Risiko für Long Covid und bis zu 1% sogar für chronische Erschöpfung.
Das sind beträchtliche Risiken für die Betroffenen und die Volkswirtschaft. Dazu kommt die moralische Fragwürdigkeit diesen Menschen ein Jahr Lockdown zuzumuten, nur damit sie sich dann auf den letzten Metern noch die Infektion abholen dürfen.

Es ist ohnehin grenzdebil, dass wir jemals Inzidenzen von über 100 in Kauf genommen haben. Und statt sich wie Boris Palmer zu rühmen, dass man dabei wenigsten shoppen und Kaffee trinken gehen konnte, sollten er und alle anderen, die das verantworten mal lieber fragen, wie vielen zehntausend Menschen man hätte schützen können, wenn man die Inzidenz stattdesse bei 20 belassen hätte. Die Einschränkungen sind schlechtestenfalls dieselben, die Kosten beträchtlich höher.
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
Deswegen rantete Meyer-Hermann bei Lanz ja auch rum.

Ob wir den Status Quo bei 35 oder bei 100 halten macht Maßnahmentechnisch überhaupt keinen Unterschied.
Man hätte im Frühling bei sinkender Inzidenz und mit (langsam ausreichenden) Schnelltests als zusätzliches Instrument einfach nicht öffnen dürfen. Dann würden wir mit den aktuellen Maßnahmen eine Inzidenz von unter 35 halten.

Jaja Moralkeule und hinterher ist man immer klüger, aber die (gescheiterten!) Öffnungsversuche haben ganz konkret Menschenleben gekostet, und tun es immer noch!
Und es gab ja nicht wenig Leute die genau das vorausgesagt haben, als Erklärung für diese Fehlentscheidung kam bisher nur von Lachet "man habe auf wärmeres Wetter gehofft". (immerhin hatte er die Eier diesen fail überhaupt mal zu kommentieren)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
23.07.2014
Beiträge
4.973
Reaktionen
419
hier. nochmal ne frage an das team-merkel und die das-geht-alles-nicht-besser kru.
in diesem clip berichtet der pfleger dass boni, suprise suprise, außer spesen nix gewesen. überrascht micht genau null. du bist zeitarbeiter. pech. du bist erst drei monate dabei. pech. du bist leiharbeiter. pech. du bist bei firma xy. pech. du hast grüne haare. pech.
es war doch mal wieder sooo klar. diese f*tzen. ist ja nicht so dass schon jahre vor covid auf die prekäre lage von pflege hingewiesen wurde. aber mal wieder ez pzy paar milliarden in unternehmen hastenichtgesehn buttern, weil darum halt. wieso nimmt man nicht einfach mal 200 millionen in die hand und überweist den frontkämpfern 10k?
warum??? fragen!

 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
du bist zeitarbeiter. pech. du bist erst drei monate dabei. pech. du bist leiharbeiter.

Quatsch.
Zeitarbeit ist die viel beliebtere Arbeitsform im Gesundheitswesen -> Bessere schichten, teilweise mehr Geld.

Jahrzehntelang wird stereotypartig die Parole verbreitet, wonach Zeitarbeit mit prekärer Beschäftigung zu schlechten Arbeitsbedingungen gleichzusetzen sei. Jetzt verdienen die Zeitarbeitnehmerinnen und Zeitarbeitnehmer in den Gesundheitsberufen mehr als deren stammbeschäftigte Kolleginnen und Kollegen – und haben zudem bessere Arbeitszeitmodelle sowie verlässlichere Schichteinsatzpläne!


wieder ez pzy paar milliarden in unternehmen hastenichtgesehn buttern,

Klar du hättest wichtige nationale Infrastruktur wie die Lufthansa draufgehen oder vom einem Chinesischem Investor aufkaufen lassen...... Tolle Idee
 
Mitglied seit
23.07.2014
Beiträge
4.973
Reaktionen
419
Quatsch.
Zeitarbeit ist die viel beliebtere Arbeitsform im Gesundheitswesen -> Bessere schichten, teilweise mehr Geld.






Klar du hättest wichtige nationale Infrastruktur wie die Lufthansa draufgehen oder vom einem Chinesischem Investor aufkaufen lassen...... Tolle Idee
Lol @ deine verlinkung.

Chinesen, lh übernehmen?! Wie wärs, wenn man einfach nein sagt. Nationale Sicherheit, sack zu. Bisschen trump wagen
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.744
Reaktionen
1.546
Ort
Hamburg
Lol @ deine verlinkung.

Chinesen, lh übernehmen?! Wie wärs, wenn man einfach nein sagt. Nationale Sicherheit, sack zu. Bisschen trump wagen
Aber dann sollte man auch das Geld investieren. Letztendlich kannst du den Eigentümern einen Verkauf nicht verbieten um sie dann dafür am langen Arm sterben zu lassen.
Wie man die Aktion inhaltlich bewertet ist ne andere Sache, aber wenn man die Karte spielt dann auch konsequent.
 
Mitglied seit
23.07.2014
Beiträge
4.973
Reaktionen
419
natürlich ist die größze zivile luftflotte kritische infrastrukur. wegen covid hätte es durchaus diverse versorgungslücken geben können, bei denen man zb auf die LH angewiesen ist. dass eine übernahme durch wenauchimmer droht ist natürlich tzui BS. niemand kauft hier irgendwas, wenn die bundesregierung das nicht will. die bundesregierung kann den verkauf verbieten.
 
Oben