Castor-Transport

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Ich denke eher, er meinte dass man in der Tiefe einen Bunker errichtet (der natürlich dann nicht durchlässig für Grundwasser ist) in welchem man den Kram einlagert. Also so richtig HighTech, große Höhle, Wandungen mehrfach verkleidet mit verschiedenen Materialien, Sensoren zur Feststellung von Rissen, Wassereinbrüchen, ständige Kameraüberwachung und allem PiPaPo. Das Ding muss aussehen wie eine scheiss CPU-Produktionshalle von Intel und nicht wie eine verlassene Salzmine in der rostige Fässer in einer Wasserlache auf dem Boden rumverrotten.

Kostet natürlich ein paar Milliarden, aber dazu kann man die Energiekonzerne ja verpflichten. Immerhin verdienen sie ja auch genug an der Scheisse.


Also eines steht wohl mal fest:
Wenn man den Betreibern die Laufzeiten rein nach dem technischen Stand der Anlage (ggfs. ja auch Neubauten) zulässt, garantiere ich, dass die Unternehmen sofort Milliarden abdrücken würden. Einfach weil es sich für sie rechnet. Und damit meine ich, dass man an der Sicherheit spart (wird in Deutschland definitiv nicht).

Das ist (als einfacher Vergleich) wie mit Autos: da sagt auch keiner: dein Auto ist zwar noch gut in Schuss, aber es verbraucht mehr als 3 Liter und deswegen musst du es verschrotten lassen, achja zu deinen Kosten natürlich, auch wenn die Regelungen vorher anders waren.
Da heißt es: Sorge dafür, dass dein Auto verkehrssicher ist (wir lassen das Überprüfen), achja den Sprit besteuern wir, also wenn du mehr verbrauchst zahlst du auch mehr.
 
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Vermisch bitte keine Aussagen. Es ging mir um die Endlagerung des Abfalls, nicht um Laufzeiten oder Neubauten. Und da kannst Du noch soviele Vergleiche bringen, selbstverständlich müssen die Unternehmen für eine sichere Entsorgung ihres Abfalls sorgen. Das heisst, wenn so ein sicherer Bunker für die Brennstäbe 20 Milliarden kostet, haben die Unternehmen das zu bezahlen. Wenn sie vorher "ja nicht ahnen konnten wie teuer das alles wird!!!" ist das halt deren unternehmerisches Risiko. Wer am Ende nicht weiss wohin mit den Brennstäben oder sichere Lösungen nicht bezahlen kann (oder will), der soll halt keine AKWs betreiben.
Es war generell ein (politischer) Fehler nicht ERST ein sicheres Endlager zu schaffen und DANN die Betriebserlaubnis für AKWs zu erteilen.
 

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Hessen und Baden-Württemberg reagieren auf Forderung: Südländer vielleicht doch offen für mehr Atommüll
Hessen und Baden-Württemberg sind unter Umständen doch bereit, mehr Atommüll aus den Wiederaufbereitungsanlagen in Großbritannien und Frankreich zwischenzulagern und damit Niedersachsen zu entlasten. weiterlesen...
 
 
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Edit: nvm


Btw das mit Baden Würtemberg is interessant, Ich dachte die machen was wie die assigen Bayern. "Ich will Atomkraft aber den Dreck bekommt ihr" -.-
 

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Edit: nvm
Btw das mit Baden Würtemberg is interessant, Ich dachte die machen was wie die assigen Bayern. "Ich will Atomkraft aber den Dreck bekommt ihr" -.-

Lesen bildet, die BaWüler lagern die Brennstäbe ihrer eigenen AKWs schon ein, sehen derzeit aber kaum Spielraum für weiteres Material, was sie aber prüfen wollen.
 
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War ne lustige Karikatur in der Zeitung die ich leider nirgends online finde (hier geht’s derzeit auch drum ein evtl. standort für ein Endlager zu finden, aber protestieren tut deswegen keiner und die grösste Furcht ist quasi eine Gorlebisierung weil das fürs Image der Region katastrophal wäre, nicht der Müll an sich):


Bild 1: Castortransport mit Demonstranten.
Bild 2: Ein paar Männer, wohl am Stammtisch:
Typ A: "Ja, sowas wollen wir hier auch nicht."
Typ B: "Was? Den Atommüll?"
Typ A: "Nein, die Chaoten".


Ich versteh schlicht die ganze Aufregung nicht. Entweder ihr habt da ne Demokratie und die Atomkraft ist von dieser abgesegnet oder nicht... Und genau danach sollte dann auch gehandelt werden. Egal wie laut die Ja oder Nein Fraktion rumprotestiert.
 

Clawg

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@waah11:
Das gängige Demokratieverständnis ist halt, dass, wenn meint, dass eine Sache einen selbst betrifft, man plötzlich 1000x so viel Wahlstimmen hätte.
 
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Vermisch bitte keine Aussagen. Es ging mir um die Endlagerung des Abfalls, nicht um Laufzeiten oder Neubauten. Und da kannst Du noch soviele Vergleiche bringen, selbstverständlich müssen die Unternehmen für eine sichere Entsorgung ihres Abfalls sorgen. Das heisst, wenn so ein sicherer Bunker für die Brennstäbe 20 Milliarden kostet, haben die Unternehmen das zu bezahlen. Wenn sie vorher "ja nicht ahnen konnten wie teuer das alles wird!!!" ist das halt deren unternehmerisches Risiko. Wer am Ende nicht weiss wohin mit den Brennstäben oder sichere Lösungen nicht bezahlen kann (oder will), der soll halt keine AKWs betreiben.
Es war generell ein (politischer) Fehler nicht ERST ein sicheres Endlager zu schaffen und DANN die Betriebserlaubnis für AKWs zu erteilen.

Man kann sich aber nicht über bestehende Verträge hinwegsetzen (genausowenig wie man den Kernkraftwerksbetreibern vorwerfen kann, sich an die bestehenden Verträge zu halten!).

Was man machen könnte ist, Verträge zu ändern, aber dann muss es sich für beide Seiten auch lohnen, sonst wird wohl kaum jemand darauf eingehen.

Das es hier die Politik verschlafen hat, rechtzeitig für:
1. eine Beteiligung der Unternehmen an der Entsorgung und
2. eine oder mehrere Endlageralternativen
zu sorgen, steht wohl ausser Frage. Aber dafür kann man ja nicht die Betreiber bestrafen.

Was mich eigentlich mit am meisten ärgert, ist, dass immer mit zweierlei Maß gemessen wird.
Für die Kohle werden ganze Dörfer plattgemacht, die Menschen dort Entschädigt und umgesiedelt.
Für Kernkraft soll nicht mal ein unterirdischer Platz zu finden sein? Dort müsste man nicht mal Menschen umsiedeln o.Ä. weil es ja keine Belastung der Umwelt gibt!
 
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Verträge werden vom Staat wegen übergeordneten Interessen regelmässig ausser Kraft gesetzt, siehe die von Dir angesprochenen Umsiedlungen. Da werden sogar GRUNDrechte wie Eigentum angetastet. Und bei der Großindustrie soll das auf einmal nicht gehen? Da sind Verträge "heilig"? Neue Gesetze oder Gesetzesänderungen haben nunmal auch Folgen für Unternehmer, wen juckt denn die Umsatzeinbuße von ein paar tausend Gastwirten weil man in ihren Wohngebietskneipen auf einmal nicht mehr rauchen darf? Keine Sau! Die haben vielleicht auch einen "Vertrag" mit dem Vermieter der das Rauchen eindeutig erlaubt. Der Staat stellt sich mit Gesetzen jedoch über Verträge und da ist es durchaus auch zumutbar wenn er ein Gesetz verabschiedet dass besagt "Ab 20xx sind die Unternehmen in vollem Umfang für den Entsorgung der AKW-Mülls verantwortlich."
Des Weiteren ist sehr wahrscheinlich, dass insbesondere für die Großkonzerne die Verträge mit dem Staat von Politikern gegen hohe Summen Geldes oder großzügige Posten nach der Politkarriere sozusagen "auf Maß" geschneidert wurden, ergo vieles von dem was offensichtlich "vergessen" wurde zu regeln, "absichtlich" nicht geregelt wurde damit man sich später darauf berufen kann und die Last dem Steuerzahler zuschiebt.

Aber wie Du schon sagtest, es ist "zweierlei Maß". Trifft es Bürger oder Kleinunternehmer, muss der Staat die "harte Hand" zeigen. Die Konzerne fasst man jedoch mit Samthandschuhen an, die lassen ja auch eher mal 'ne Mark in die Parteikasse wandern.
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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Für Kernkraft soll nicht mal ein unterirdischer Platz zu finden sein? Dort müsste man nicht mal Menschen umsiedeln o.Ä. weil es ja keine Belastung der Umwelt gibt!
Das stimmt nicht.
Unter der Erde=Weg stimmt einfach nicht.
 
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Also Tür, das ist jetzt wohl etwas übergenau.

Es gibt praktisch keine Belastung für die Umwelt.

Stellen wir uns also vor, in 250m Tiefe liegt zu allen Seiten abgeschlossen unter Salz oder Gestein radioaktiver Müll.
Da keine Partikel austreten aus den verschlossenen Behältern, tritt erst ein mal keine Radioaktivität in die Umwelt aus, z.B. über die Luft o.Ä.
Es gibt also nur die dortige Strahlung.

Alphastrahler (also Helium 4 Kerne) sind die für Menschen weitaus gefährlichsten - aber schon durch ein Blatt Papier abzuschirmen (solange man also kein zerfallendes Material einatmet/konsumiert kommt nichts in der Umwelt an).

Um die Betastrahlung abzuschirmen benötigt man schon ein wenig Blech, so in der Dicke einer Cola-Dose... Es kommt nichts in der Umwelt an.

Gammastrahlung: man benötigt mehr Material um die Gammastrahlung abzuschirmen. Laut Wiki: "...verläuft der Energieeintrag der Gammastrahlung exponentiell abfallend mit der Eindringtiefe.
Zur Abschirmung der − im Vergleich zu geladenen Teilchen besonders durchdringenden – Gammastrahlung werden deutlich dickere Materieschichten benötigt als für Alpha- oder Betastrahlung. Je größer die Ordnungszahl eines Materials ist, desto größer ist seine Abschirmwirkung. Deshalb verwendet man zum Schutz beispielsweise Bleiplatten. Die Abschirmwirkung von Materialien wird quantitativ durch die Halbwertsschicht beschrieben."
Mal als Beispiel zu Halbwertsschichten für Gammaenergie von 2MeV (d.h. beim Durchlaufen dieser Schicht sinkt die Strahlungsintensität um die Hälfte):
Blei 1,4cm
Beton 9cm
Wasser 14cm
Luft 12.000 cm
Ich habe leider nichts für Salz gefunden, oder wie dick die Bleiplatten der Castoren sind, aber wenn man einfach mal konservativ 1000cm für Salz annimmt und 3 cm Blei dann sind es nach Blei noch 25% und bei 250 Metern Tiefe kommt oben so gut wie nichts mehr an (keine Zeit zu rechnen grade :P) Aber 1000cm dürfte deutlich über dem liegen was Salz wirklich hat.

Zu den freiwerdenden Neutronen hab ich nu keine Zeit mehr was zu schreiben - kann vielleicht jemand anderes übernehmen.

In Summe kann man aber sagen: Es gibt praktisch keine Belastung der Umwelt.
 

Tür

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Wasser ist mobil und greift die Gefäße an
 
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Wasser ist mobil und greift die Gefäße an

Du weißt wie lange Gorleben bereits exisitert ohne dass Wasser eingedrungen wäre? Glaub viele stellen sich Salzstöcke so vor, dass die sich auflösen, wenn man 5l Nudelwasser reinkippt...
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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Du weißt wie lange Gorleben bereits exisitert ohne dass Wasser eingedrungen wäre? Glaub viele stellen sich Salzstöcke so vor, dass die sich auflösen, wenn man 5l Nudelwasser reinkippt...

Ich hab ein sehr gutes Gefühl für Salzstöcke. Ich weiß dass diese in geologischen Zeiträumen hoch mobil sind. Ich will wirklich nicht ins Alarmisten-Horn blasen, aber ich halte Salz einfach für kein geeignetes Lagergestein.
Was passiert wenn Wasser in eine Salzmine gerät kann man beim Lake-Peigneur-Disaster sehen. Ich will nicht sagen dass das passieren kann in Gorleben, aber bei einer Lage 20 m ü.N.N. muss man auch mal drüber reden dürfen.
 
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Ich hab ein sehr gutes Gefühl für Salzstöcke. Ich weiß dass diese in geologischen Zeiträumen hoch mobil sind. Ich will wirklich nicht ins Alarmisten-Horn blasen, aber ich halte Salz einfach für kein geeignetes Lagergestein.
Was passiert wenn Wasser in eine Salzmine gerät kann man beim Lake-Peigneur-Disaster sehen. Ich will nicht sagen dass das passieren kann in Gorleben, aber bei einer Lage 20 m ü.N.N. muss man auch mal drüber reden dürfen.

Es gibt sehr gute Gründe, dass man Salzdiapire NICHT als Endlager für radioaktive Abfälle in Betracht zieht. Dazu muss man eigentlich nur mal ausländische Forschungsprogramme berücksichtigen, die, obwohl auch Salzstöcke vorhanden, eben nicht diese Formationen in der engeren Wahl haben. Groleben ist definitiv eine politische Entscheidung und hat nichts mit seriöser Wissenschaft zutun (meine Meinung). Wer die Story darüber wissen will kann mich gerne fragen.
 
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Es gibt sehr gute Gründe, dass man Salzdiapire NICHT als Endlager für radioaktive Abfälle in Betracht zieht. Dazu muss man eigentlich nur mal ausländische Forschungsprogramme berücksichtigen, die, obwohl auch Salzstöcke vorhanden, eben nicht diese Formationen in der engeren Wahl haben. Groleben ist definitiv eine politische Entscheidung und hat nichts mit seriöser Wissenschaft zutun (meine Meinung). Wer die Story darüber wissen will kann mich gerne fragen.

Wenn du sowas in den Raum wirfst, musst du auch die Story dazu bringen :mad:
 
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Du weißt wie lange Gorleben bereits exisitert ohne dass Wasser eingedrungen wäre? Glaub viele stellen sich Salzstöcke so vor, dass die sich auflösen, wenn man 5l Nudelwasser reinkippt...

wie lange existiert gorleben denn? nicht mal 30 jahre, oder?
selbst wenn es 200 wären, was würde das schon aussagen?
 
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Mir ging es um die Existenz des Salzstockes insgesamt. Und der is schon n paar Millionen Jahre da ohne sich großartig verändert zu haben.

Aber, dass Gorleben ne politische und nicht die beste Entscheidung ist, ist sicher richtig.
 
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Reicht ja schon wenn da eine kleine Veränderung passiert und dadurch die ganzen Fässer umkippen und irgendiwe auslaufen...
 
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Reicht ja schon wenn da eine kleine Veränderung passiert und dadurch die ganzen Fässer umkippen und irgendiwe auslaufen...

Das zeigt irgendwie sehr gut das Niveau der Argumente gegen die Kernkraft...

1. Sind die Castoren keine "Fässer" und werden definitiv nicht "auslaufen" wenn sie verrutschen oder in Berührung mit Wasser kommen.
2. sind die "Fässer" mit mittel und schwachradioaktiven Material, wie sie im ehemaligen Salzbergwerk Asse liegen (welches btw von der Regierung betrieben wird/wurde) nicht immer mit Flüssigkeiten gefüllt - ergo kann da auch nichts auslaufen.

Ein Beispiel für schwach-radioaktives Material? Wenn man Materialien im Containment reinigt (Staub abwischen etc.), dann werden diese Putzlappen in Fässer gesteckt. Die Anzüge der Personen, die es gemacht haben auch.

Wenn man sich ein paar Stunden im Harz auf den "richtigen" Stein setzt, dann bekommt man mehr radioaktive Strahlung ab als von den Materialien im Fass. Das fällt dann unter die natürliche Strahlung.
 
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Gott es war eine kurze Aussage über die möglichen Folgen eines Stollenzusammenbruchs oder ähnlichem. Ob da nun Flüssigkeiten oder Kinder drinstecken ist doch ziemlich Banane, es geht darum dass man nicht annehmen sollte dass so ein Stollen "für die Ewigkeit" hält.
Dazu Wicki
„Besondere Vorkommnisse wurden dem Bergamt gemeldet, so etwa [1973] die großflächige Kontamination vor der Kammer 12 auf der 750-m-Sohle durch ausgelaufene Fässer [die von einem Gabelstapler gefallen waren]. Diese Kontamination wurde durch Abtragen der entsprechenden Salzpartien fachgerecht in die Lagerkammer für radioaktive Abfälle eingebracht.“
Und da wird sicherlich noch mehr drinliegen als Lappen und Anzüge.
Kurzer Wikicheck brachte folgendes:
"Eine erneute Überprüfung des Inventars zeigt 2010 insgesamt 14.800 undeklarierte Fässer. "
Also grad mal 15000 Fässer von denen keiner so richtig weiß was da drin stecken könnte, nice.

Und wen juckts ob das von der Regierung betrieben wird oder privatwirtschaftlich? Atommüll ist eine Gefahr für die Umwelt mit ziemlich unbeschreiblichen Folgen.
 
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Ziemlich viel an deinem Post ist Blödsinn Fragman.

Zum einen führst du hier die Fehler an, die in Asse gemacht wurden. Diese wird man nicht wiederholen - egal ob das Endlager nun Gorleben oder S21 oder sonstwie heißen wird.
Asse wurde als Bergwerk genutzt, die schützende Salzschicht ist wohl stellenweise nur einige Meter dick. Die angelegten Räume etc. sind einfach nicht mit einem Endlager vergleichbar.
Außerdem reden wir ja hier vor allem über den Hoch-Radioaktiven Müll. Und dieser wird nicht durch einfache Metallfässer gelagert.
Im Wikiartikel steht auch etwas über Langzeitforschung zur Auslaugung verschiedener Materialien. Solche Ergebnisse gehen natürlich ein eine Endlagerung ein.

Vor allem aber gibt es einen großen Unterschied zwischen einem Lager, welches von der Regierung betrieben wird und einem, welches privat betrieben wird.
Bei Privat betriebenen überwacht der Staat (und heuert dazu spezialisten an.) Dort wäre so ein Schindluder entweder garnicht erst passiert (weil die Strafen dann auch drakonisch gewesen wären) oder aber deutlich früher aufgefallen. Der Staat scheisst sich natürlich nicht selber an, deswegen funktioniert das System auch nicht.

Zu deinem letzten Satz: die "Folgen und Gefahren" von Atommüll sind unglaublich gut beschrieben. Und diese sind nicht so groß wie manche es gerne hätten.
 
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"Diese wird man nicht wiederholen" WÄre schön wenn nicht. Bezweifel ich aber mal ganz stark.
Du hast da einfach ein wenig zu viel vertrauen in die Privatwirtschaft die sich einen feuchten Dreck über die Langzeitprobleme in 50+ Jahren macht (warum auch? Egoismus ftw und so).
 
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Eigentlich ist es wurscht wo man Sachen einlagert, wenn man einen Zeitraum von mehreren Tausend Jahren im gleichen Endlager abwarten will. Das einzige ganz sichere mögliche Endlager dieser Art befindet sich garantiert nicht in Deutschland oder vielleicht auch auf diesem Planeten.
 
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Also das größte Problem bei der Endlagerproblematik und bei so vielen anderen Themen ist doch einfach, dass das Ganze nicht nach bestem wissenschaftlichem bzw. technischem Wissen und Gewissen geplant und durchgeführt wird, sondern dass aus (regional-)politischen Motiven heraus schon kategorisch die Suche nach einer wirklich vernünftigen Lösung verhindert wird.
Ich persönlich hätte kein Problem damit ein Endlager in meiner Nachbarschaft stehen zu haben, solange ich dabei sicher sein könnte, dass das die technisch bestmögliche Umsetzung ist und alles menschenmögliche getan wird. Wenn man sich allerdings so unsere Entscheidungsträger ansieht, kann man doch berechtigte Zweifel bekommen, ob das jemals irgendwo der Fall sein wird.
 

Clawg

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Eigentlich ist es wurscht wo man Sachen einlagert, wenn man einen Zeitraum von mehreren Tausend Jahren im gleichen Endlager abwarten will. Das einzige ganz sichere mögliche Endlager dieser Art befindet sich garantiert nicht in Deutschland oder vielleicht auch auf diesem Planeten.

In 1000 Jahren wird man eine technische Lösung gefunden haben, das Zeug zu verwerten.
 
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Wenn du sowas in den Raum wirfst, musst du auch die Story dazu bringen :mad:

Sorry, musste gestern schnell los. Aber jetzt kann ich sie ja bringen ;D. Ich hab die Story jetzt schon von mehreren Seiten gehört (musste/durfte eine Zeitlang mich mit dem Thema Endlager beschäftigen). In den 70ern wurden eine Reihe Experten beauftragt mögliche Standorte für ein Endlager zu benennen. Der Witz ist, Gorleben stand überhaupt nicht auf dieser Liste.
Jetzt ist auch noch wichtig, dass man sich bewusst wird, dass damals Gorleben mitten im Zonengebiet der innerdeutschen Grenze liegt und das Ende des Kalten Kriegs noch lange nicht absehbar war.
Der damalige Ministerpräsident von Niedersachsen (ich glaub es war Ernst Albrecht) war aber ein richtiger Fuchs und dachte sich: Wenn ich im Vorfeld denen einen unmöglich akzeptablen Standort für ein Endlager vorschlage (Der nicht mal auf der Liste stand) und dieses Endlager auf jeden Fall dann doch nicht in Betracht kommt, kann ich alle weiteren Forderungen bzgl. Niedersachsen mit einem pauschalen "Ihr wolltet ja Gorleben nicht - der Wille war da" abwehren.
Warum war Gorleben zu diesem Zeitpunkt eigentlich untragbar: Das Grenzgebiet zur DDR war ein hochsensibles Thema. Z. B. hätte der Ostblock ja einfach unterirdisch das hochradioaktive Material abtransportieren können.
Die Geschichte hat aber gezeigt, dass der Herr Ministerpräsident sich ziemlich verspekuliert hat ;D.
 
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In 1000 Jahren wird man eine technische Lösung gefunden haben, das Zeug zu verwerten.

Das ist richtiger guter Punkt. Muss aber bissle ausholen: Sicher haben die Kritiker unrecht, wenn behauptet wird, dass der Diapir bei den heutigen abgeleiteten Hebungsraten zu nahe an die Oberfläche kommt. Was aber überhaupt nicht abzuschätzen ist, ist die Tatsache wie die hydrogeologischen Bedingungen in 1000 Jahren aussehen. Schaut mal auf eine topografische Deutschlandkarte, dann seht ihr, dass Gorleben in einer Tiefebene liegt. Auch ein zukünftiger Verlauf des Aquiferssystems ist entscheidend für die Stabilität eines Salzstocks. Im Übrigen gab es Anfang 2000 mal eine Studie welche Salzstöcke wie gut für eine Endlager geeignet sind - Gorleben schnitt ziemlich schlecht ab.
Ich glaub auch ihr habt Tyr nicht richtig verstanden. Die Mobilität/Plastizität ist nicht nur bezogen auf die Hebung, sondern auch bezogen auf die innere Struktur von einem Salzstock. Und da kommt Clawgs Punkt ins Spiel: Im Falle eines tatsächlichen Fortschritts der Menschheit (und das könnte viel früher als 1000 Jahre sein) sollte man in der Lage sein diese Abfälle auch wieder rückführen zu können. Aber wenn man den Müll in einem Salzstock lagert garantiere ich euch, dass der Müll mittlerweile sonst wo im Stock rumfährt und höchstens nur teilweise zurückgeführt werden kann. Es gibt so viele Gründe, dass man möglichst versuchen sollte eine Chance auf Rückführung zu gewährleisten.
Hier hat auch jemand geschrieben, dass es in Deutschland keine geeigneten/optimalen Endlageroptionen gibt. Das halte ich für vorschnell, Deutschland hat eigentlich ein Luxusproblem: Wir sind strukturgeologisch höchst heterogen und haben eigentlich (fast) alle Optionen, die auch in anderen Länder diskutiert werden. Leider sind viele der vielversprechenden Optionen in den zwei großen Bundesländern des Südens. Schade, dass sie sich so gegen ein Endlager wehren, ich würde sofort JA sagen, den das sind echte Hightech-Jobs und viel Wissenschaft, die man dort ansiedeln könnte.
 
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In 1000 Jahren wird man eine technische Lösung gefunden haben, das Zeug zu verwerten.

Fakt ist doch, dass wir nicht wissen können was in 1000 Jahren ist.
Es könnte doch genau so gut sein, dass unsere Nachfahren in 400 Jahren in Burgen hausen und sich mit Schwertern bekämpfen.
Außerdem hat diese "das machen die Nächsten"-Mentalität doch genau zu diesem Zwischenlagerproblem geführt.
 
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Von mir aus könnten sie schon morgen damit beginnen, auf alle deutschen Autobahnen Windräder an die Seiten zu stellen. Energie, die dann nicht gespeichert werden kann, wird eben mit den europäischen Nachbarn ausgetauscht.

Können die Franzosen ihre Atomkraftwerke runterfahren und weniger Züge nach Gorleben schicken.

Dazu noch nahezu autonome Selbstversorgung der Haushalte. Ist der Nachbar im Urlaub, schickt er mir einfach die überschüssige Energie rüber, wäre ja sowieso futsch und ich mach es dann wenn ich im Urlaub bin.
 
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Von mir aus könnten sie schon morgen damit beginnen, auf alle deutschen Autobahnen Windräder an die Seiten zu stellen. Energie, die dann nicht gespeichert werden kann, wird eben mit den europäischen Nachbarn ausgetauscht.

Können die Franzosen ihre Atomkraftwerke runterfahren und weniger Züge nach Gorleben schicken.

Dazu noch nahezu autonome Selbstversorgung der Haushalte. Ist der Nachbar im Urlaub, schickt er mir einfach die überschüssige Energie rüber, wäre ja sowieso futsch und ich mach es dann wenn ich im Urlaub bin.

Ja klar, Frankreich fährt die Kraftwerke rüber, weil in Deutschland der Wind weht. Das kann sogar wirklich so kommen, dass europäische Nachbarn uns den Strom abnehmen wenn wir gerade zu viel Erzeugen. Und dabei lachen die sich dann tot, weil wir denen dann Geld zahlen, dass wir den Strom loswerden!
Du lebst was das Thema angeht wohl in deiner eigenen Welt - aber die hat mir der Realität nichts zu tun!
Nahezu autonome Selbstversorgung? Wenn am Tag die Sonne scheint vielleicht - wenn Abends gekocht werden soll dann muss Strom auch irgendwie erzeugt werden. Und jetzt zu sagen jeder stellt sich ein Windrad in den Garten / aufs Dach geht auch total an der Realität vorbei (vielleicht hast du schon mal von soetwas wie Städten gehört, manche haben sogar große Mehrfamilienhäuser)!

Wenn wir noch mehr reg. Energien aufbauen wird folgendes passieren: An den Strombörsen wird Strom gehandelt. Erzeugt man mehr als man verkauft hat, muss man den Überschuss verkaufen. Besteht kein Bedarf dann bezahlt man dafür, dass andere den Strom abnehmen. Da man Wind und Sonne nicht 100%ig einplanen kann, werden die Schwankungen also teuer bezahlt werden müssen.
Mir ist es auch noch total unklar, wie man immer mehr kleine Verbraucher handeln will: Bisher MUSS reg. Energie abgenommen werden, die anderen müssen da zurückfahren in Deutschland. Wenn jetzt mehr Strom erzeugt als verbraucht wird, muss es also zwangsläufig dazu kommen, dass Stromerzeuger abgeschaltet werden (oder es wird draufgezahlt). So oder so werden die Anlagen dann unwirtschaftlicher.
Da die Menschen sich Photovoltaik und Wind nur installieren um damit Geld zu verdienen (nicht alle, nur so 99%) wird dann also drastisch weniger installiert wenn dieser Punkt überschritten ist - alte Anlagen werden dann auch nicht ersetzt wenn es sich nicht mehr rechnet.
Es muss also (auch um Schwankungen auszugleichen) immer konventionelle Technik in der hinterhand im Stand-By gehalten werden. Zum einen Kostet dies noch ein mal Geld, zum anderen geht dies so schnell nur mit Wasser, Gas oder Kernkraft (da auch nur Siedewasserreaktoren). Wasser ist in Deutschland sehr weit ausgeschöpft (gegen neue Speicher wird ja kräftig getrommelt). Also bleibt Gas. Der absolute Großteil davon wird importiert (habe die Zahl 87% im Kopf, davon 3x% aus Russland). Ergo man macht sich vom Preis wie auch politisch von Russland abhängig. Ich errinnere da mal nur so an den Winter vor 3-4 Jahren, wo Russland das Gas auch einfach mal abgedreht hat.

Kaum jemand umreißt wirklich den vollen Umfang der Energieversorgung (auch ich nicht) technisch, preislich wie auch politisch.
 

Clawg

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Fakt ist doch, dass wir nicht wissen können was in 1000 Jahren ist.
Es könnte doch genau so gut sein, dass unsere Nachfahren in 400 Jahren in Burgen hausen und sich mit Schwertern bekämpfen.
Außerdem hat diese "das machen die Nächsten"-Mentalität doch genau zu diesem Zwischenlagerproblem geführt.

Fakt ist, dass sich die Leute in 1000 Jahren die Hände über den Kopf zusammenschlagen werden, warum wir soviel Energie in ein Problem gesteckt haben (bzw. auf die zusätzliche Energie verzichtet haben), das sie im Handumdrehen lösen können. Gerade bei technischen Problemen sollte man sich auf die nachfolgende Generation verlassen. Das beste, was wir der nachfolgenden Generation bieten können, ist, wenn wir die verfügbaren Ressourcen heute ausnützen.
Bei einem Produktivitätswachstum von 2% jedes Jahr, wäre der Einzelne in 1000 Jahren 400mio mal so produktiv wie heute. Da wird dann schon eine Lösung für die endgültige Entsorgung von radioaktivem Giftmüll gefunden werden können. Machen wir uns lieber Gedanken, wie wir die Sache bis dahin lagern und vertrauen lieber auf unsere intelligenten Nachfahren, das viel besser zu lösen.
 
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Gott sind deine Posts geil. Immer wieder lustig Sachen zu lesen wie:
"In 1000 Jahren 400mio mal so produktiv wie heute"
 

Clawg

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Sehe jetzt nicht, was da lustig dran sein soll. Es ist spannend und phänomenal, aber lustig? mmh.
 
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Ölö ^^
Wenn du nicht sehen kannst dass eine Aussage wie "400 Milionen mal produktiver" ein weeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeenig realitätsfremd ist, dann kann man dir wohl leider wirklich nicht mehr helfen.
 
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keine ahnung ob ein produktivitätswachstum von 2% jährlich realistisch ist oder nicht aber das scheinst du ja nicht angezweifelt zu haben deshalb gehe ich einfach davon aus dass du damit einverstanden bist

somit verdoppelt sich alle 35jähre die produktivität jedes einzelnen was abgerundet 28mal in 1000 jahren passiert, womit wir bei einer 2^27mal so hohen produktivität sind hab, bin leider zu faul für nen taschenrechner aber sollte doch in die von claw erwähnte größenordnung gehen
 

Clawg

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Naja, 2% sind zugegebenermaßen recht optimistisch. Realistischer wären wohl 1,5%. Das entspricht etwa der Produktivitätssteigerung pro Jahr in den letzten 25 Jahren. Wären dann immerhin 3mio mal höhere Produktivität.
 
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naja ich schätze zur Zeit nicht, dass die Entwicklung von 1000 zu 2000 genauso rasant weitergehen wird von 2000 zu 3000.

Aber das hätten sich die Menschen um 1000 auch nicht vorstellen lassen :P
 
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