BW.de in den Märkten - Der Anlage- und Handelsthread

parats'

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100k Einlagensicherung gelten auch auf Festgeld. Wie schon gesagt, ist sowas eine persönliche Entscheidung, da hat jeder seine "Vorlieben" bzw. Komfortzone. ;)
Zum Thema corp bonds aber nur eines: wenn dann senior aka vorrangig, alles andere ist murks wenn es um Sicherheiten geht.

Ganz allgemein ist deine Lagebeschreibung relativ interessant, denn Situationen wie deine dürfte es durchaus häufiger geben und ich frage mich ernsthaft, wieviel damals in der Niedrigzinsphase ohne Badehose ins Wasser gegangen sind und bei Ebbe dann blank sind.
 
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Ich will nicht nerven, aber ich sehe das Risiko der Volatilität bei Aktien als beherrschbar an, wenn Du beginnst drei Jahre vor dem Umschuldungstermin sukzessive Aktien abzuverkaufen.
Sollten die Zinsen hochbleiben bzw. wieder hoch sein, dann kannst Du auch auf Tagesgeldkonten zur Überbrückung der letzten 2-3 Jahre akzeptable Zinsen erwarten.
Derzeit sind es 3 bis 3,5%, daher finde ich die 4% bei Anleihen mit Schwankungsrisiko nicht gerade verlockend.
 
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#an Mackia

Es ist zu früh jetzt schon in Anleihen zu gehen. Deutschland hat 6% Inflation, Deine reale Rendite auf Anleihen ist trotz der Zinsen stark negativ. Aktien hingegen gehen mit der Inflation mit.

Das Szenario das Du vermeiden möchtest ist, dass Du zu 6% Zinsen voll refinanzieren musst. Wenn das so kommt, hätten wir aber auch 10 Jahre lang >6% Inflation. Dann hat sich Deine Hypothek real auch halbiert und tut Dir eh nicht mehr so weh.

Im anderen Szenario in dem die Inflation wieder nachlässt und die Zinsen wieder runterkommen werden Aktien wieder einen Sprung machen.

Meine Empfehlung wäre:
- Nochmal 4-5 Jahren in Aktien
- 2-3 Jahre vor Ablauf der Hypothek anfangen Cash anzusparen
- Bei der Refinanzierung dynamisch entscheiden und einen Teil aus dem Ersparten tilgen, einen Teil Aktien verkaufen und einen Teil refinanzieren. Wenn die Zinsen dann blöd stehen und Aktien auch, kannst Du immer noch die Folgehypothek variabel finanzieren und dann innerhalb der 3 Jahre danach sukzessive Aktien verkaufen und mit Ersparnissen alles abbezahlen.

Das Ziel die gesamte Hypothek auf einmal aus angespartem zu tilgen ist zu rigide. Du legst Dich damit auf 7 Jahre im Investitionsplan fest und verschenkst im Erwartungswert grössere Renditen für einen Hedge den Du nicht brauchst.
 
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Anleihen-ETFs schwanken mit den Zinsen. Die einzelne Anleihen, die man zur Maturity hält, nicht. Man weiß genau, was man am X.X.2030 zurück bekommt.

Es mag sein, dass die Zinsen noch etwas steigen. Dann kaufe ich weiter. Ich habe ja jetzt nicht umgeschichtet, sondern einen ersten kleinen Anteil (<1% vom net worth) in einer ersten Anleihe.

Dass die Inflation gerade höher ist als die 4,5%, die ich auf diese Beispielanleihe bekomme, ist richtig. Aber die Inflation im Schnitt bis 2030? Da denke ich eher, dass wir im Schnitt bei ca 3% sein werden.

Und ja, die Idee, das ganze später zu starten ist total valide. Ich hatte kurz vor earnings Apple verkauft und habe davon den Großteil auch in Aktien-ETF umgeschichtet.

Der Punkt ist nur, dass der Cash der letzten 2-3 Jahre vermutlich nicht ausreichen würde, um die Hälfte der 350k zu haben. Daher will ich schon etwas früher anfangen.

Ich gehe davon aus, dass die Zinsen ggf noch etwas steigen werden - im Schnitt der nächsten 5-7 Jahre aber niedriger sein werden als heute. Daher finde ich zu heutigen Positionen schon mal langsam die Anleihenposition aufzubauen keinen so schlechten Deal.

Und nochmal zur Klarstellung: Ich habe mich keineswegs festgelegt, 2031 die vollen 350k zu tilgen. Wenn die Zinsen OK sind würde ich voll refinanzieren. Ich möchte aber im Szenario, dass die Zinsen dann 7% sind (Beispiel) die Hälfte abbezahlen können.

Vielleicht overhedge ich mich damit gegen ein "2022 Szenario" aufgrund recency bias. Für dieses konkrete Szenario ist es IMO aber tatsächlich sehr gut. Weil ich dann 2027-8 für dann angelegtes Cash ggf sehr wenige Zinsen bekomme.

Denn es ist keineswegs ausgemacht, dass wir nur dann 6% Zinsen in 2031 haben wenn vorher die Inflation seit heute im Schnitt hoch war.

Ohne die Chance eines 2022-Szenario, also kurz vor Auslaufen der 10 Jahre schnell anzeigende Zinsen, ist die Strategie eher -EV.

In jedem Fall mag ich, die praktische Erfahrung zu machen, eine konkrete Einzelanleihe zu kaufen/halten.

Und: Ihr nervt gar nicht. Im Gegenteil. Ich danke euch für eure Posts. Ist ja die Idee, dass man herausgefordert wird! :)
 
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Dass die Inflation gerade höher ist als die 4,5%, die ich auf diese Beispielanleihe bekomme, ist richtig. Aber die Inflation im Schnitt bis 2030? Da denke ich eher, dass wir im Schnitt bei ca 3% sein werden.

Und nochmal zur Klarstellung: Ich habe mich keineswegs festgelegt, 2031 die vollen 350k zu tilgen. Wenn die Zinsen OK sind würde ich voll refinanzieren. Ich möchte aber im Szenario, dass die Zinsen dann 7% sind (Beispiel) die Hälfte abbezahlen können.

Denn es ist keineswegs ausgemacht, dass wir nur dann 6% Zinsen in 2031 haben wenn vorher die Inflation seit heute im Schnitt hoch war.
Ich glaube an einen 1 zu 1 Zusammenhang zwischen Zinsen und Inflation, da die EZB so handelt und zu viel Kapital rum ist als dass es dauerhaft positive reale Renditen geben könnte. Hohe Zinsen gibts nur in Szenarien mit hoher Inflation, maximal mit einer Zeitverzögerung von 6 Monaten, da die EZB mal antizipiert und mal zu langsam reagiert. Sind wir uns bei der Kopplung Zinsen / Inflation einig oder sollten wir erst das diskutieren?

Wenn wir uns auf die Kopplung geeinigt haben, könnte es noch sein, dass die Zinsen nochmal kurz steigen, dann runterkommen, unten bleiben und in 6 Jahren pünktlich zu Deiner Refinanzierung steil ansteigen. Wenn sich dann gleichzeitig Aktien schwach entwickelt haben geht Deine Strategie auf. Aber das ist schon ein sehr spezifisches Szenario. Da würde ich nur drauf planen, wenn Dich die 7% Refinanzierung grad zerlegen würde. Wenn Du das aber dann doch tragen könntest mit Teil Aktien verkaufen, variabel refinanzieren und dann innert Jahren abzahlen, dann versteh ich nicht, warum Du jetzt schon auf erwartete Aktienrendite verzichten möchtest. In 2-3 Jahren würde ich es möglicherweise anders beurteilen, aber jetzt ist einfach zu früh.

Aber nun gut, wenn Du es unbedingt machen willst:
1. 1/3 USD find ich gut. Eine Idee wäre es Währungen zu streuen und auch CHF, AUD oder CAD zu halten.
2. Unternehmensanleihen überzeugen mich in Deinem Gesamtportfolio überhaupt nicht. Die zusätzliche Rendite ist überschaubar und Du brauchst vor allem etwas das sicher ist, wenn sich Dein Aktienportfolio richtig fies entwickeln sollte.
3. Bleiben noch Festgeld und Staatsanleihen. Solange Festgeld unter 100k pro Bank ist, ist die Sicherheit die gleiche. Da Festgeld höher ist würd ich das machen.
 
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Ich glaube an einen 1 zu 1 Zusammenhang zwischen Zinsen und Inflation, da die EZB so handelt und zu viel Kapital rum ist als dass es dauerhaft positive reale Renditen geben könnte. Hohe Zinsen gibts nur in Szenarien mit hoher Inflation, maximal mit einer Zeitverzögerung von 6 Monaten, da die EZB mal antizipiert und mal zu langsam reagiert. Sind wir uns bei der Kopplung Zinsen / Inflation einig oder sollten wir erst das diskutieren?
Sind wir uns einig. Aber: Das heißt nicht, dass die Inflation nach der Hochzinsphase hoch bleibt. Sonst würde man sich ja automatisch auf einem höheren Niveau einpendeln.

Ich gehe davon aus, dass die Inflation relativ flott wieder auf 2-3% zurück kehrt. Dann werden auch die Zinsen wieder niedriger sein.

Aber ich locke mir mit einer einzelnen Anleihe ja den höheren Zins jetzt ein. Der Unterschied zu Anleihen-ETFs Ist ja gerade, dass ich bis zur Maturity halten kann und in diesem Fall auch will.
Wenn wir uns auf die Kopplung geeinigt haben, könnte es noch sein, dass die Zinsen nochmal kurz steigen, dann runterkommen, unten bleiben und in 6 Jahren pünktlich zu Deiner Refinanzierung steil ansteigen. Wenn sich dann gleichzeitig Aktien schwach entwickelt haben geht Deine Strategie auf. Aber das ist schon ein sehr spezifisches Szenario.
Jop, es ist ein sehr spezifisches Szenario. Aber auch nicht soo unwahrscheinlich, weil die "neue Krise" die zu höheren Zinsen und Inflation führt ja auch die Aktien belasten könnte.

Ich gestehen ja ein, dass ich im Vergleich zu 100% Stocks etwas EV opfere. Aber dafür dieses konkrete nervige Szenario dämpfe.

Wir reden ja auch nicht über eine krasse Anleihenquote, sondern darüber dass ich den Anteil Anleihen über die nächsten Jahre von 0 auf vielleicht 5% erhöhe.
Da würde ich nur drauf planen, wenn Dich die 7% Refinanzierung grad zerlegen würde. Wenn Du das aber dann doch tragen könntest mit Teil Aktien verkaufen, variabel refinanzieren und dann innert Jahren abzahlen, dann versteh ich nicht, warum Du jetzt schon auf erwartete Aktienrendite verzichten möchtest.
Variabler Zins (und dann bei Pech Sondertilgungen) sind ein ganz guter Punkt. Das sollte ich vielleicht noch einmal durchdenken. Vielleicht sind die Kosten des Szenarios, gegen welches ich mich absichern möchte, doch nicht so hoch wie ich Pi mal Daumen überschlagen habe.
In 2-3 Jahren würde ich es möglicherweise anders beurteilen, aber jetzt ist einfach zu früh.

Aber nun gut, wenn Du es unbedingt machen willst:
1. 1/3 USD find ich gut. Eine Idee wäre es Währungen zu streuen und auch CHF, AUD oder CAD zu halten.
Könnte man machen. Aber CHF ist ja sogar niedriger verzinst als EUR, und wäre dann eine reine Währungswette - während USD zumindest mehr Zinsen hat und mein (vielleicht naiver) Base case ist, dass USD langfristig nicht gegen EUR verliert.
verzinst
2. Unternehmensanleihen überzeugen mich in Deinem Gesamtportfolio überhaupt nicht. Die zusätzliche Rendite ist überschaubar und Du brauchst vor allem etwas das sicher ist, wenn sich Dein Aktienportfolio richtig fies entwickeln sollte.
Grundsätzlich bin ich auch kein Freund von Unternehmensanleihen. Das spezielle Szenario ist ja aber nicht ETF, sondern einzelne Titel zur Maturity zu halten. Ich denke schon, dass da die 1-1.5% pro Jahr ein OK Deal sind für das kleine Risiko, dass die jeweilige Firma bis 2031 pleite geht.
3. Bleiben noch Festgeld und Staatsanleihen. Solange Festgeld unter 100k pro Bank ist, ist die Sicherheit die gleiche. Da Festgeld höher ist würd ich das machen.
Ich brauche ja keine absolute Sicherheit. Grundsätzlich bin ich ja auf Risiko/optimistisch. Geht um das hedgen eines spezifischen Szenarios, auch psychologischer Natur, von einem <0,7% Kredit auf 5%+ zu wechseln. Etwas irrational, ich weiß.
 
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Ok, sind uns zu 90% einig, ich kann Deine Beweggründe nachvollziehen, auch wenn ichs in Deiner Situation anders entscheiden würde.

Noch zwei Gedanken zu Subpunkten:

Ich gehe davon aus, dass die Inflation relativ flott wieder auf 2-3% zurück kehrt. Dann werden auch die Zinsen wieder niedriger sein.

Aber ich locke mir mit einer einzelnen Anleihe ja den höheren Zins jetzt ein. Der Unterschied zu Anleihen-ETFs Ist ja gerade, dass ich bis zur Maturity halten kann und in diesem Fall auch will.
Den Effekt kriegst Du bei Aktien aber auch. Also wenn die Zinsen runterkommen gehen Aktien von alleine hoch. Überhaupt nicht klar, dass Du da besser fährst, je nachdem wie schnell die Zinsen runterkommen ist der Effekt bei Aktien sogar eher grösser, da Deine Anleihen dann in 2-3 Jahren auch nicht mehr so langlaufend sind.

Könnte man machen. Aber CHF ist ja sogar niedriger verzinst als EUR, und wäre dann eine reine Währungswette - während USD zumindest mehr Zinsen hat und mein (vielleicht naiver) Base case ist, dass USD langfristig nicht gegen EUR verliert.
verzinst
Da glaube ich schon an den Markt bzw. an rationale Erwartungen der Marktteilnehmer, dass das entsprechend eingepreist ist. Also wenn USD mehr Zinsen zahlt und CHF weniger, dass dann entsprechende Währungskursverläufe erwartet werden können.

Wie kommst Du denn drauf, dass Du meinst USD wertet trotzdem nicht ab? Und gleichermassen wieso meinst Du CHF wertet nicht weiter auf? Meinst Du wirklich der Markt mispriced da die wichtigsten Währungspaare?

Edit:
Mir fällt auf, dass es scheint als würdest Du das Optimierungsproblem Hypothek recht getrennt von Deinem Aktienportfolio betrachten. Ich würd das aber eher als eins sehen. Also das 7% Szenario Zinsszenario genau zum auslaufen ist doch nur dann ein Problem, wenn Deine Aktien dann auch grad schlecht stehen, denn sonst kannst einfach verkaufen.

Deshalb würde ich schon drauf achten, dass Deine Ausweichinvestitionen möglichst unkorreliert oder gar nach Möglichkeit negativ korreliert sind mit Deinem Aktienportfolio. Das ist der Grund, warum ich an CHF dachte, das antizyklisch wirkt oder auch eher an Festgeld als an Firmenanleihen.
 
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Mal wieder etwas framing, um die Deutschen von Aktien fernzuhalten:

1692302318298.png

Und ja, könnte auch Dummheit sein. Aber nicht wahrscheinlich, wenn man bei den nützlichen Gewinnen und dem gesamten Volumen in Euro umgerechnet hat.
 

parats'

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Hatte mich schon beim lesen im Newsfeed etwas gewundert, weshalb 1x nicht umgerechnet worden ist. Wirkt aber auf mich eher so, als fehlt da beim ÖRR manchmal ein Korrekturleser, der solche Schludrigkeiten rausfischt.
 

Gustavo

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Skandal: EU will deutsche Finanzindustrie deindustrialisieren!

Im Ernst: EU hat einen Vorstoß unternommen, Provisionen bei Anlageberatungen zu verbieten. Meines Wissens gibt es keinerlei Argument dagegen, das nicht fadenscheinig ist ("Wahlfreiheit"), weil Läden wie die DVAG pure Weglagerei sind, von der unbedarfte Anleger nichts mitbekommen. Man darf raten, wer als Finanzminister der EU einen Brief geschrieben hat, dass das mit Deutschland nicht zu machen sei, auch wenn es dazu überhaupt keine Position der Bundesregierung gab. :deliver:
 
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Die Bank- und Versicherungslobby ist auf jeden Fall eine Pein für Deutschland.
 

Gustavo

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Die Bank- und Versicherungslobby ist auf jeden Fall eine Pein für Deutschland.

Der Witz ist ja, dass im Durchschnitt* nicht mal die extrem gut entlohnten Investmentbanker in den Großbanken die Returns eines ETF schlagen können. Konsequenterweise dürfte die typische Beratung eines DVAG-Mitarbeiters einen Erwartungswert deutlich im negativen Bereich haben, wenn die fiktive Provision im Nachhinein wieder aufgeschlagen wird. In einem Land, in dem der Durchschnitt der Bevölkerung sowieso schon so scheiße darin ist, sein eigenes Geld anzulegen, sollte man so einem Laden dringend die Geschäftsgrundlage entziehen.



*hier favorisierten Quant-Boutique-Laden einsetzen, dem das natürlich doch gelingt (und der natürlich nichts unter einem achtstelligen Betrag annimmt)
 
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Ein erster Schritt wäre ja schon, dass Versicherungsmantel kein Vorteil mehr ist bei der Geldanlage & nicht nur Riester, sondern auch bAV (auch lächerlich teuer und intransparent in den meisten Fällen) zu reformieren.

Aber ja - DVAG & Co ganz weg und ich würde jubeln.

Bestimmt weinen auch Sparkassen und Volksbanken, dass sie nicht mehr die örtliche Kirmes in Hintertupfingen und Römmerath unterstützen können wenn man ihnen die Tools nimmt, Omas abzuzocken.
 
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Wie seht ihr das Klumpenrisiko bei den üblichen Welt-ETFs? Bin nämlich kurz davor meinen Sparplan einfach auf 100% MSCI World umzustellen und fuck it zu sagen :deliver:
(Eventuell auch all world, habe in den letzten Jahren aber auch nicht mehr in Emerging markets investiert, weil ich davon nicht überzeugt war. Von daher tendiere ich eher zu 100% Industrieländer)
 

Celetuiw

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Steht nicht msci world grad schlecht da? Meinste der Kurs erholt schnell wieder?
 
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Ich gehe davon aus, dass er sich wieder erholt, ja. Was heißt für dich schnell? Mein Anlagehorizont beträgt wohl 10 Jahre, eher 20.

(Davon ab wüsste ich jetzt auch nicht, welche ETFs ich sonst kaufen sollte. Möchte nicht branchenspezifisch oder so investieren).
 
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Da der MSCI ja die Aktien der Firmen mit in Summe ~75% der Weltmarktkapitalisierung darstellt, bist du ja per Definition sehr breit aufgestellt.
Wenn du Einzelaktien kaufst, wären die ja auch alle im MSCI drin, außer du suchst Dir echte Spezialaktien, was für einen Privatanleger aber schwer sein dürfte (Rechercheaufwand usw.)
 
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Um Einzelaktien geht es mir auch nicht. Aktuell kaufe ich zu 20% noch einen Europa ETF, um die US Konzentration auszugleichen.
Wahrscheinlich ist es unterm Strich aber auch relativ egal.
 
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Wie seht ihr das Klumpenrisiko bei den üblichen Welt-ETFs? Bin nämlich kurz davor meinen Sparplan einfach auf 100% MSCI World umzustellen und fuck it zu sagen :deliver:
(Eventuell auch all world, habe in den letzten Jahren aber auch nicht mehr in Emerging markets investiert, weil ich davon nicht überzeugt war. Von daher tendiere ich eher zu 100% Industrieländer)
Nach der Wissenschaft nicht optimal. Aber wenn du dich damit wohler fühlst, why not? So weit weg vom Optimum ist es auch wieder nicht.
 
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Das Optimum ist nicht bekannt, weil man aus der Vergangenheit ja nicht perfekt auf die Zukunft schließen kann.

Dazu gibt es nicht nur ein theoretisches Optimum, sondern es hängt von Variablen ab wie die Langfristigkeit, Toleranz für Varianz etc

Aber bspw ist recht unumstritten, dass eine Beimischung von Small Caps besser ist. Weil gleichzeitig bessere Diversifikation und höhere erwartete Rendite.

Wenn du ein paar Stunden Zeit hast kann ich auch gut aufbereitete Sekundärquellen posten (Artikel, interviews), die dann wiederum auf Prinärquellen beruhen & auf diese referenzieren.
 
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Das mit den Small caps habe ich auch schon gelesen. Werde mir das noch mal etwas näher anschauen.

Wenn du ein paar Stunden Zeit hast kann ich auch gut aufbereitete Sekundärquellen posten (Artikel, interviews), die dann wiederum auf Prinärquellen beruhen & auf diese referenzieren.
Bestimmt lieb gemeint, aber diesen Aufwand wollte ich ehrlich gesagt lieber vermeiden.

Edit: und dann habe ich noch eine (wahrscheinlich dume) Frage zu ausschüttend vs thesaurierend:

Ich kenne die Empfehlung, solange in ausschüttende ETFs zu investieren, bis man den Freibetrag ausgeschöpft hat. Um Steuern zu sparen.
Ich verstehe aber bis heute nicht wirklich, warum.
Solange ich unterm Freibetrag bin, muss ich doch weder auf Ausschüttungen Steuern zahlen noch die Vorabpauschale abführen?
In beiden Fällen muss ich bei Verkauf Steuern zahlen und wenn ich die Ausschüttungen reinvestiere, kommt das doch so ziemlich aufs gleiche raus?

Anders sieht es natürlich aus, wenn ich von den Ausschüttungen nicht wieder ETFs kaufe, sondern LEGO.

Stehe ich irgendwie auf dem Schlauch?
 
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Die Vorabpauschale ist niedriger als die Steuern auf Ausschüttungen. Der Unterschied ist nicht konstant und durch die höheren Zinsen gestiegen.

Deshalb schöpfst du mir einem Ausschütter schneller deinen Freibetrag aus.

Aber nur Thesaurierer ist auch OK, kein mega Unterschied.
 

parats'

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Die Vorabpauschale ist niedriger als die Steuern auf Ausschüttungen. Der Unterschied ist nicht konstant und durch die höheren Zinsen gestiegen.

Deshalb schöpfst du mir einem Ausschütter schneller deinen Freibetrag aus.

Aber nur Thesaurierer ist auch OK, kein mega Unterschied.
Und man könnte theoretisch vom Thesaurier einfach anteilig bis zum erreichen des Freibetrags was verkaufen. Der Aufwand wäre und ist es mir allerdings nicht wert.
 
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Deshalb schöpfst du mir einem Ausschütter schneller deinen Freibetrag aus.
Ich musste mir mal ne Beispielrechnung anschauen, jetzt habe ich es aber gerallt.

Wobei ich in Kombination mit anderen Investments und gehaltenen Ausschüttern den Freibetrag nächstes Jahr wohl eh ausschöpfen werde, von daher bleibe ich im Sparplan bei Thesauriern.
 
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Podcast über eine relativ neue Studie, welche die Relevanz von Anleihen in der Altersvorsorge anzweifelt.

Danach wäre über lange Zeiträume 100% Aktien unter allen relevanten Aspekten besser als jede Anleihenkomponente.

Grundsätzlich nicht neu auch im Aspekt, dass der Fehlschluss zu Anleihen an zu kurzfristigen Betrachtungen für die Korrelation zwischen Anlageklassen gilt - bspw 1 Monat statt 10+ Jahre. Aber schön, wenn größere Studien in die gleiche Richtung gehen wie der 1-Man-Research-Tank Karsten Jeske (https://earlyretirementnow.com/safe-withdrawal-rate-series/).

Ich vermute dennoch, dass Anleihen als temporäre Anlageklasse ("Bond Tent") Sinn machen können. Das wurde in der Studie auch nicht wirklich untersucht.
 
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Naja, Anleihen erfüllen halt den Zweck liquide und kein Bargeld zu sein. Zusätzlich bringen sie mit gutem Management ein paar Prozente.
Meine Einschätzung, ohne selbst jemals einen Finance-Fokus gehabt zu haben, ist, dass sich ihre Relevanz v.a. in den großen Versicherungsportfolios zeigt, weil die, im Gegensatz zu Oma Gertrud, tatsächlich zu jeder Zeit eine gewisse Liquidität haben müssen und zusätzlich nicht so tolerant gegenüber Kursschwankungen sein können.

Ich habe für mich schon vor jetzt über 5 Jahren beschlossen, dass ich alles auf langfristige Aktienanlagen setze. Bin bisher wirklich gut damit gefahren.
 

parats'

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Aufgrund der Risikotragfähigkeit sind gerade Versicherungen/Instutionelle in dem Bereich zu recht reguliert. Für den 08/15 Privatanleger ergibt sich mMn kaum der Bedarf.

Ich hab jedenfalls kein Bedürfnis noch Anleihen beizumischen. Versaut mit ja nur die Rendite. :deliver:
 
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Apropos Rendite, ich habe heute die letzte Ausschüttung des Jahres ins Depot gebucht bekommen.

Wie ist 2023 für euch so gelaufen?

Für mich erstaunlicherweise: gut.

Ich habe einen langfristigen Plan in dem ich grob über den Daumen einen Zielkorridor habe in dem ich landen will mit dem Portfoliovolumen. Da bin ich dieses Jahr dank der Jahresendrally bei 101% Zielerreichung (Volumen). Die Dividenden sind wegen ein paar Sondereffekten sogar 130% des Vorjahres. Das wird sich 2024 recht sicher nicht wiederholen.
 
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Eigentlich sind meine Titel alle ganz gut gelaufen, der einzige grosse Wehmutstropfen ist, dass mein Portfolio in CHF notiert. deshalb sinds nur +5% aufs Jahr. Vor allem der Dezember hat nochmal weh getan. ich hab einige Titel in Portfolio, die im Minus sind, obwohl der Kurs höher ist als als zum Kaufzeitpunkt :8[:
 

parats'

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Es kommt noch was vom heiligen Gral, aber aktuell liege ich bei 20% Rendite. Im neuen Jahr kann ich dann auch wieder genauere Auszüge posten.
 
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was sind bei Dir 20% Rendite?
20% Kursentwicklung?
20% Dividende?
20% (Dividende+Kursentwicklung)?
 
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wie kommst Du denn auf die Idee, dass Rendite was anderes sein könnte als Dividende + Kursentwicklung?!
 

parats'

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was sind bei Dir 20% Rendite?
20% Kursentwicklung?
20% Dividende?
20% (Dividende+Kursentwicklung)?
Siehe mein Vorredner.
Gesamtentwicklung des Portfolios ytd liegt aktuell bei 20,7%. Das beinhaltet alle Kursveränderungen zum Stichpunkt "jetzt" + Dividenden. Steuern sind teils abgeführt, weil Freibetrag voll und Gebühren habe ich zum Glück keine "mehr".
 
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Naja, weil "Rendite" häufig auch im Kontext "echter" Erträge genutzt wird.
Kursgewinne sind nur dann "echt" wenn sie realisiert werden. Ich finde das daher einfach nicht so präzise.

Wenn ich mein Portfolio einfach nur in Bezug auf den Bestand YTD anschaue, habe ich auch gut 20%, aber inkl. Einzahlungen und reinvestierter (versteuerter) Dividenden.
 
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