BW.de in den Märkten - Der Anlage- und Handelsthread

Gelöscht

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bei aktiengeschäften gibts allerdings noch eine andere goldene regel: nie auf andere hören, besonders nie auf "total sichere tipps" und empfehlungen. wer tatsächlich statt in etfs in einzeltitel investieren will, der sollte schon die lust und das engagement mitbringen, sich damit zu beschäftigen, was er kauft und warum ers tut. wer einfach nur seine kohle auf einen horizont von +/- 30 jahre anlegt, der kann auch jetzt im prinzip einsteigen. er erwirbt damit zu einem recht hohen weil gefragten preis unternehmensanteile.

als gamblernatur kann man natürlich darauf spekulieren, wie auf so vieles andere im leben, dass eben jener preis sich in nächster zeit nach unten korrigieren wird, man eben mehr anteile pro eingesetztem geld erwirbt.

man kann natürlich auch drauf spekulieren, dass der dax demnächst bei 16.000 punkten steht. indes, mein eigenes geld würd ich darauf nicht setzen. wenn man den massiven zugewinn der letzten monate ansieht und das in relation mit den soliden bis teilweise guten geschäftsdaten setzt, dann ist da einfach ne große schippe dazwischen und in dem bereich wirds imho auch eine korrektur geben. aber das ist nur meine meinung.
 

parats'

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Wie gesagt, der DAX profitiert momentan von so einigen Faktoren die auf Zeit gesehen wieder weichen werden. Die Anlageflucht der Amerikaner wohl früher als der schwache Euro.
 
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Historisch gesehen gibt es doch alle paar Jahre eine größere Kurskorrektur und nach meinem Empfinden sind wir momentan in einer Zeit, in der viele Kurse künstlich aufgebläht sind und eine solche Korrektur wahrscheinlich wird.
Allerdings bin ich schon seit 2 Jahren dieser Meinung und warte... :8[:

Xantos seine Überlegung ist für langfristige Investitionen sicher richtig, aber für einen mittleren Anlagehorizont von 5 Jahren wäre es verheerend kurz vor einem crash einzusteigen. Darum macht es meiner Meinung nach weiterhin Sinn abzuwarten, auch wenn man sich wöchentlich ärgert bei der Party nicht dabei zu sein.
 
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Kann ich nachvollziehen.
@never4:
Was du versuchst, ist den Markt zu timen.
Warum denkst du, dass du das besser kannst als die Profis, deren Handelsaktivität den Marktpreis bestimmt?
Wenn es tatsächlich wahrscheinlich wäre, dass es einen Crash gibt, dann wäre der Preis heute höher.

Wenn es rein um den Erwartungswert geht (also dein durchschnittlicher Return on Investment), dann ist es besser, sofort alles zu investieren.

Wenn Varianzreduzierung eine Rolle spielt (sollte es mMn), dann kann Dollar-Cost-Averaging (also die Verteilung der Investition/des Markteinstiegs über einen Zeitraum) Sinn machen.

In jedem Fall macht es aber keinen Sinn, einen unbestimmten Zeitraum zu warten, auf dass ein Crash kommen möge.

Was machst du, wenn der Dax weiter ohne Crash hochgeht, und in 5 Jahren bei 16.000 steht? Dann hast du insgesamt 7-8 Jahre und einen Return von +100% verpasst, weil du denkst, dass ein Crash kommen könnte. Mathematisch und stochastisch ergibt das wirklich keinen Sinn.

Du musst mir das natürlich nicht jetzt sofort glauben, aber ich bitte dich in deinem Interesse, das nochmal genau zu durchdenken & zu recherchieren. Stichworte für Recherche: "Lump-sum Investment", "Dollar-Cost-Averaging", "Market Timing".

Du hättest Recht, leider nur falls es in der Welt nur die Möglichkeit "Börse" gäbe um Geld zu investieren.
 

Benrath

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deine fussballwetten zählen nicht als "Investment"
 
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Danke für die Information, auf die wahnsinnig ausgebuffte Idee ein DAX etf zu kaufen kommt halt nicht jeder. :rofl2:
 

Benrath

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ach und der DAX etf hat mit der Börse und Aktien nichts am Hut, blamier dich weiter.
 
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Ich habe in meinem ganzen Leben noch kein Index etf gehalten, wenn _du_ meinst es wäre die glorreichste Variante die es gibt dein Geld zu investieren dann lass ich dich in dem Glauben, jedem das seine.
Was du mit den Fußballwetten meinst weiß ich nicht, von daher gehe ich auch nicht drauf ein.
 

Benrath

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In Erwartung ist es die gloHrreichste Variante. In Erwartung kannst du laut xyz Studien auch einfach würfeln welche Aktien du aus einem großen Pool von Titeln du über lange Zeit hälst.

Der Glaube, dass man durch aktives management besser perfomt hält sich hartnäckig. Jeder Financeexperte, der dir nichts verkaufen möchte weiß das auch. Die FInance Phds die ich kenne und die nun eine
berufliche Position mit finanzieller Verantwortung.
haben, wissen das auch, aber von irgendwas müssen sie halt leben.
 
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Gelöscht

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würfeln mag bei den bluechips ja noch hinkommen, wenn du dir aber zufällig ein paar pennystocks erwürfelst (25 millionen anteile für sagenhafte 11500€, schnäppchen!) ... ja, ne, da würd ich dann doch schon lieber händisch aussuchen. nachher würfelst du dir noch irgendwelche russische vc-gründerunternehmen ins portfolio.
 

Benrath

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würfeln mag bei den bluechips ja noch hinkommen, wenn du dir aber zufällig ein paar pennystocks erwürfelst (25 millionen anteile für sagenhafte 11500€, schnäppchen!) ... ja, ne, da würd ich dann doch schon lieber händisch aussuchen. nachher würfelst du dir noch irgendwelche russische vc-gründerunternehmen ins portfolio.

asdf das statistische Verständnis ist einfach so schwach ausgeprägt....

das wichtige Stichwort ist langfristig. Du denkst halt du suchst dir angeblich die "besseren" pennystocks raus, der Würfler hat halt 5 Graupen und 5 Top performer per Zufall bei. Im Durchschnitt kommt ihr beide gleich weg, bzw du meistens schlechter, weil dein Aussuchen eigentlich bullshit war aus xyz Gründen.

Dass man das wirklich groß diskutieren muss. Solange du nicht wirklich großartiges Insiderwissen hast, outperformt man den Markt im Schnitt nicht. Dass es xyz Gegenbeispiele von einzelnen Leuten gibt, die das trotzdem schaffen beweisst gar nix.....

Das ist nun wirklich kein ausgiebiges Diskussionsthema sondern Fakt.
 

Gelöscht

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ich würd mir eben keine pennystocks aussuchen, sondern bluechips einkaufen, horizont, +25 jahre, fire and forget. ich würd mir aber auch keinen geschlossenen immobilienfond aufschwatzen lassen. man sollte eben doch schon wissen, was man tut und nicht blindlos zuschlagen, weil "lolz, markt ausperformen, wat kann schon schief gehen", weil der nette bankberater von der volksbank hinterdumpfingen sagt, dass sei ein total duftes produkt und was soll auch schon passieren. du tust ja gerade so, als seis wurst, ob man daimler aktien (oder einen anderen dax wert) kauft, oder hanyuai youag hjoidiu industries inc., dies seit zwei jahren an der börse gibt und vom zwielichtigen schwager des chinesischen wirtschaftsministers der provinz sowieso geführt wird. am besten man hebelts dann noch ein bisschen und tätigt dazu ein paar leerverkäufe, wat kann schon passieren.
 
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Benrath

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ich würd mir eben keine pennystocks aussuchen, sondern bluechips einkaufen, horizont, +25 jahre, fire and forget. ich würd mir aber auch keinen geschlossenen immobilienfond aufschwatzen lassen. man sollte eben doch schon wissen, was man tut und nicht blindlos zuschlagen, weil "lolz, markt ausperformen, wat kann schon schief gehen", weil der nette bankberater von der volksbank hinterdumpfingen sagt, dass sei ein total duftes produkt und was soll auch schon passieren. du tust ja gerade so, als seis wurst, ob man daimler aktien (oder einen anderen dax wert) kauft, oder hanyuai youag hjoidiu industries inc., dies seit zwei jahren an der börse gibt und vom zwielichtigen schwager des chinesischen wirtschaftsministers der provinz sowieso geführt wird.

Du hast würfeln und Zufall verstanden
 

Gelöscht

Guest
also gut, weltweiter pool mit allen aktien. du erwürfelst 10 werte (geeignetes zufallsprogramm vorausgesetzt), ich investier 50% in einen dax-etf und 50 in einen nasdaq-etf. im schnitt fahren wir beide nach 10 jahren den gleichen wert ein, in deinem paket sind durch zufall vier russische, zwei afrikanischen, drei indische und nen deutscher aktienwert drin.

diese würfelnummer (auch das affenexperiment) funktioniert nur, wenn der pool vorher schon fachlich reduziert wurde. ansonsten hast du da haufenweise rohrkrepierer und highrisk-vc-titel drin, bei nem totalausfall von 25-30% machst du das dann auch nicht mehr wett. im prinzip kannst du dann auch gleich lotto spielen.
 

Benrath

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omfg. wieso sollte ich denn nur zehn mal würfeln? Ich kann beliebig häufig würfeln und 1000 einzeln Werte kaufen. Bzw wenn du schon ETFs kaufen darfst, kauf ich einfachen nen imaginären World ETF oder bau mir einen aus meinem tausendfachen WÜrfelwurf.
 

Gelöscht

Guest
wie viel zahlste pro trade? bei 1.000 orders und als privatnase und 10.000€ investitionskapital haste damit schon mal zwischen 3900€ und 4900€ verblasen. deine titel müssen dann aber wirklich überdurchschnittlich gegen den markt performen :rofl2:
 

Benrath

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Ach jetzt retten wir uns damit°°
 
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- MSCI World ETF sind direkt XXX Blue-Chips auf einmal (knapp 50% USA, keine Emerging Markets)
- MSCI World ETFs haben oft Kostenanteile von nur ca. 0.1-0.25%, d.h. eben keine hohen Kosten durch das Kaufen von mehren (2, 5, 10, 1.000) Einzelaktien

- Dein Erwartungswert ist mit deinen manuell ausgewählten Blue Chips ca. gleich
- Deine Varianz wird aber höher sein - und Varianz ohne höheren Erwartungswert bringt nichts bzw. ist schädlich
- Ein gut diversifiziertes (nach Ländern, Branchen) Portfolio aus Einzelaktien wird insgesamt ähnlich performen wie Indizes wie der MSCI World
- Beides ist legitim - ich habe persönlich sogar viel Verständnis für den Wunsch, Aktien selbst auszuwählen (ich mache es selbst, auch wenn ich es für relativ irrational halte)

- Ist aber hier ja gar nicht der Kernpunkt
- Es ging viel mehr um Market Timing
 
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bin selber ein Finanznoob, würde aber gerne anfangen anzulegen.
Macht es Sinn für den Start einen ETF Sparplan zu wählen? z.B. monatlich 200€ MSCI World ETF?
Zusätzlich würde ich ganz gerne direkt etwa 2000€ investieren. Macht es hier Sinn direkt für 2000€ den gleichen ETF zu kaufen oder in irgendeiner Art und Weise weiter zu diversifizieren?
 
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Hey Purgatorium,

1. ETF-Sparpläne machen mMn sehr viel Sinn.
Wenn man nur einen nimmt, ist MSCI World sinnvoll, da gut diversifiziert.
Du könntest auch auf 2-3 verteilen, bspw. MSCI World + MSCI Emerging Markets.
Worauf du achten solltest: Niedrige Kosten!
- günstiger Broker
- günstige Sparplankonditionen
- günstige ETFs an sich ("Total Expense Ratio" / TER)
Bei justetf.com kannst du gut recherchieren.
Oft haben Depotanbieter wie comdirect eine Reihe "Aktions-ETFs", die bei dem Broker günstiger sind, wie z.B. bei comdirekt die "eigenen" (comstage -> auch in der Commerzbank)

Vorteil an solchen Sparplänen, insbesondere wenn dein Ziel ist, über 20 Jahre zu sparen/investieren, dass du auch "über die Zeit" sehr diversifiziert bist. Du wirst zu hohen Kursen, und niedrigen Kursen kaufen. Vor und nach Crashes. So dass du langfristig sehr gut aufgestellt bist.

2. Einmalinvestition
Im Vergleich zu deinen langfristigen Ersparnissen sind ja auch die 2.000€ noch nicht soviel Geld, so dass es keine so große Rolle spielt.
Du könntest den gleichen ETF nehmen, oder einen anderen. Oder einen Einzelwert, den du spannend findest (auch wenn das ein bischen Gambling ist).
 

Gelöscht

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muster für die zukunft stets aus der vergangenheit zusammenzubasteln darf man schon mal kritisch hinterfragen. zumal die aktuellen rahmenbedingungen deutlich anders sind als 2008 oder gar 2000. ansonsten aber ein ganz interessanter artikel.

Herdentrieb
Aktien sind überbewertet


Wer einen Kursrückgang von nicht weniger als 60 Prozent für möglich hält, muss daran glauben, dass Aktien und Renten in einer symbiotischen Beziehung zueinander stehen und dass es daher Muster gibt, die sich wiederholen.

P0eqAcMrR1Yt.jpg


http://blog.zeit.de/herdentrieb/2015/03/31/aktien-sind-ueberbewertet_8256
 
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Dein Chart zeigt zwei Dinge:
1. Aktien outperformen langfristig Renten
2. Aktien haben mehr Varianz

Wegen 1 ist es für langfristige Investoren richtig, in Aktien zu investieren.
Wegen 2 ist es bei Aktien das Risiko gegeben, "kurz vor einem Crash" zu kaufen.

Das ist auch kein Widerspruch.
Denn:

A. Der Erwartungswert von Aktien ist höher, da man eben nie weiß, wann der nächste Crash kommt.

B. Wer das "Point Risk" vermeidet, mit viel Kapital ganz auf einmal in Aktien zu investieren, der vermeidet das Risiko, alles am Hoch vor dem Crash zu investieren.

Wenn man z.B. eine große Menge Kapital über einen Zeitraum von 2 Jahren gleichverteilt "in den Markt schiebt", der ist selbst im Worst Case (2 Jahre direkt vor dem Crash) sehr gut dabei. Vorausgesetzt, er gerät im Crash nicht in Panik und hat einen Anlagezeitraum, in dem es eher um 10, 15, 20 ... Jahre geht.
 
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Historisch gesehen ca. 9% vor Inflation (Amerikanischer Stock Market).
http://www.moneychimp.com/features/market_cagr.htm

Erwartungswert für die Zukunft ist schwer zu sagen.
Ich persönlich gehe für den Zeitraum der nächsten 30 Jahre von einer Range von 7-9% vor Inflation aus - rechne aber für aus Sicherheitsgründen in meiner eigenen Finanzplanung eher mit 5-7% vor Inflation, bzw. 3-5% nach Inflation.

Wem das "absurd hoch" vorkommt, der sollte sich vergegenwärtigen, dass dafür kein äquivalentes Wirtschaftswachstum notwendig ist. Zur Veranschaulichung eine Milchmädchenrechnung.

Annahmen:
- Firma gibt auf heutigen Aktienpreis 3% Dividende
- Firma steigert Gewinn jedes Jahr um 3%
- Du reinvestierst die Dividende in zusätzliche Aktien
- Aktienkurs und Gewinn bleiben in gleichem Verhältnis
- Aktienkurs am Anfang €100, und du hast 100 Aktien [€10.000]

Nach 20 Jahren ...
- wäre der Kurs bei ca. €175
- hättest du ~155 Aktien
-> Gesamtwert >€27,000
-> Return pro Jahr ca. >5%

Und mMn sind 3% Gewinnwachstum pro Jahr (vor Inflation) keine besonders offensive Annahme.
 
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FORYOUITERRA

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in den letzten 20 jahren ist allerdings auch der bierpreis auf dem oktoberfest von 9 DM auf 9.70 eur (=19 DM) gestiegen. sollte ich da nicht besser in bier investieren? da scheint mir der erwartungswert noch höher zu sein.
 

Gelöscht

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musstest dich nur noch vom verkonsumieren abhalten. ob verluste vorsteuerabzugsfähig sind? interessante diskussionen mit finanzamt incoming: "meine bierinvestion 2013 ist völlig hinnüber, herr finanzbeamter!"
 
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Zum zukünftigen "Erwartungswert" des Aktienmarkts hier mal ein interessanter Beitrag aus einem Börsen-Forum, + weitere verlinkte Posts.
 
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in den letzten 20 jahren ist allerdings auch der bierpreis auf dem oktoberfest von 9 DM auf 9.70 eur (=19 DM) gestiegen. sollte ich da nicht besser in bier investieren? da scheint mir der erwartungswert noch höher zu sein.
Sind 3.8% Preissteigerung pro Jahr. Über Inflation, weil die Nachfrage fürs Oktoberfest so stark war. War sicher ein gutes Business, in dem Markt zu sein. Wie willst du darin aber investieren?
 

FORYOUITERRA

TROLL
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aber ist nicht mein erwartungswert, wenn ich jetzt kaufe (also wo die kurse auf allzeithoch sind) geringer als die historischen 6-7% gewinn?
 
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Ich quote mich dazu mal selbst:
Erwartungswert für die Zukunft ist schwer zu sagen.
Ich persönlich gehe für den Zeitraum der nächsten 30 Jahre von einer Range von 7-9% vor Inflation aus - rechne aber für aus Sicherheitsgründen in meiner eigenen Finanzplanung eher mit 5-7% vor Inflation, bzw. 3-5% nach Inflation.

- Es gibt Gründe, an geringeren Erwartungswert zu glauben
- Wissen tut man es nicht
- Selbst wenn du an weniger glaubst - warum sollten andere Anlageformen besser sein? Wenn Unternehmen kein Gewinnwachstum erwirtschaften, welche Anlageformen denkst du dann geben dir gute Returns?
 

FORYOUITERRA

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in 30 jahren weiß ich allerdings nicht, ob ich überhaupt noch lebe geschweige denn, was sonst so alles auf der welt passiert. und so kurzfristig kann der erwartungswert aber schon ziemlich negativ sein?
 
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Der Erwartungswert ist auch kurzfristig positiv. Nur ist die Varianz so hoch, dass man zu einer recht hohen Wahrscheinlichkeit Verluste machen kann.
 
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Jop.
Erwartungswert ist das, was du "im Schnitt" erhältst.
Bei Lotto z.B. -60% pro Einsatz [mit hohner Varianz]
Beim Sparbuch im Moment 0.1% pro Jahr [mit keiner Varianz]
Bei Lebensversicherungen langfristig vielleicht 3-4% nach Gebühren [mit mittlerer Varianz, da Performance-basiert]
Und bei Aktien eben -je nach Optimismus- 5-9% (vor Inflation) [mit höherer Varianz]

Wobei eben der "Freeroll" bei Aktien ist, sich zu diversifizieren.
Der Erwartungswert des gesamten Marktes ist gleich hoch, aber die Varianz niedriger.
Ergo: Diverisifizieren über viele Länder, Branchen, Firmen.
Das ist auch der Grund, warum Low-Cost ETFs auf Indizes wie MSCI World etc. gut sind.
 

FORYOUITERRA

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Der Erwartungswert ist auch kurzfristig positiv. Nur ist die Varianz so hoch, dass man zu einer recht hohen Wahrscheinlichkeit Verluste machen kann.

der varianz ist doch egal, ob sie nach oben oder unten vom aktuellen kurs abweicht? warum sollte eine höhere varianz die wahrscheinlichkeit verluste zu machen beeinflußen?
logisch ist das mal nicht. kurzfristig kann es halt durchaus negative erwartungen geben.


es macht auch keinen sinn, warum der gesamte markt den gleichen erwartungswert (und varianz) hat, wenn dieser aus verschiedene branchen und oder ländern besteht. das ist doch gerade der trick vom diversifizieren.
 
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MUC
Genau das sagt doch Varianz aus? Vergleich es mit poker:

Wenn ich ein Turnier mit 9 Spielern spiele wo die ersten 3 gewinnen ist die varianz geringer als wenn ich ein Turnier spiele mit 9000 spielern wo 1000 gewinnen und nur die ersten 9 wirklich viel. Beim zweiten ist die Varianz höher aber du kannst auch viel mehr gewinnen als beim ersten. Dort ist dafür die Varianz viel niedriger.
 
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Grundsätzlich gibt es einen negativen Zusammenhang zwischen Erwartungwert und Varianz.

Beispiel:
- Dein Sparbuch hat keine Varianz, dafür auch einen niedrigen Erwartungswert (z.B. +0.5%).
- Ein Risikokreditnehmer muss mehr Zinsen bezahlen.

Varianz ist grundsätzlich unerwünscht. Denn sie erhöht das Risiko deines Portfolios beträchtlich.

Dafür ist Ph!l's Beispiel gut: Als Turnierpokerspieler kannst du auch wenn du der beste bist das Pech haben, 50 mal in Folge relativ früh auszuscheiden. Daher hat Turnierpoker eine höhere Varianz als SNGs.

Ein anderes Beispiel wäre, dass du mit einer festverzinslichen Anlage von 5% pro Jahr ja locker sagen könntest: "Kann ich ja jedes Jahr 5% ausgeben und mein Kapital hält ewig" (Inflation mal ignoriert).

Mit höherer Varianz - bspw. Aktien - ist da ein Risiko, dass du das Kapital aufbrauchst, selbst wenn dein Erwartungswert 6% sind. Es könnte einen großen Crash geben, und danach auch schlecht für dein Portfolio weiterlaufen.


Und natürlich hat der ganze Markt nicht den gleichen Erwartungswert. Faustregeln sind z.B., dass manche Branchen mehr Risiko und Varianz haben als andere, ebenso manche Länder. Z.B. Entwicklunngsländer haben mehr Varianz als Deutschland - dafür auch vermutlich einen höheren Erwartungswert. Der Grund dafür ist, dass Risikoaverse Anleger die Varianzreichen Anlagen scheuen, und diese daher günstiger zu bekommen sind.

Um in Pokersprache zu bleiben: Das "Freeroll" bei Anlage ist Diversifikation. Wenn du 10 vergleichbare Firmen hast (also gleicher Erwartungswert), und deine Anlage auf alle 10 verteilst, dann hast du den gleichen Erwartungswert (sagen wir bspw. 6%), aber eine deutlich geringere Varianz als bei nur einer der Firmen.

Gerade der risikoaverse deutsche Anleger, der ja sogar Aktien ganz grundsätzlich wegen des Risikos (~ Varianz) scheut, sollte sich dessen bewusst sein.

Ein typisch risikoaverses Portfolio enthält daher ja oft:
- nicht 100% Aktien, sondern z.B. Bonds/Schuldverschreibungen & festverzinsliches dazu
- ggf. Immobilien (z.B. das Eigenheim)
- die Aktien dann in sich sehr diversifiziert, z.B. über Index ETFs


Wenn du perfekt Firmen analysieren kannst, dann hast du vermutlich die Möglichkeit, den Erwartungswert des Marktes zu schlagen - indem du im Schnitt Firmen mit höherem Erwartungswert wählst.

Die Frage ist aber, ob du wirklich so gut in der Wahl der Einzelaktien bist. Wenn nicht, dann reduzierst du ggf. sogar deinen Erwartungswert - und in jedem Falle erhöhst du die Varianz/das Risiko im Vergleich zu einem "Marktportfolio" (d.h. einem Portfolio, was möglichst kostengünstig und möglichst diversifiziert ca. den ganzen Markt abbildet).
 
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Duisburg
Bloß kann man im Bezug auf Aktienkurse eben nicht von einem Erwartungswert sprechen, weil der schlicht in der Form, wie man ihn sauber in der Statistik definiert, nicht existiert.

Man kann ja nichtmal das Risiko der meisten Finanzprodukte sauber abschätzen. Ist eben keine schöne Glockenkurve; "Fat Tails" usw..
Selbst in scheinbar sicheren Investments steckt einiges an Risiko.
 
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@cyclonus:
Korrekt - der Erwartungswert ist hier eine Annahme auf Basis der Historie.
Was ist aber deiner Meinung nach die sinnvolle Alternative zu Aktien?

mMn wird so oft auf die Risiken von Aktien hingewiesen - ohne aber eine Alternative aufzuzeigen.
 
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"An der Börse wird die Zukunft gehandelt", der Satz dürfte wohl jedem geläufig sein,von daher ist die Basis der Historie vielleicht eine überdenkenswerte Grundlage für (langfristige) Entscheidungen.
Alternative natürlich wie immer, Sachwert schlägt Geldwert.

Gestern zufällig einen interessanten Chart mit der Entwicklung des Goldpreises vs globale Indizes gesehen, wenn das die Basis für euren "Erwartungswert" ist dann mal schnell Altmetall kaufen gehen.
 
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Aktien sind Sachwerte, da sie Teilhabe an realen Unternehmen bedeuten.

Finde ich übrigens witzig, dass ...
- gerade diejenigen, die am meisten "der Finanzindustrie" misstrauen jederzeit die Finanzprodukte ihrer Sparkasse bevorzugen vor Teilhabe an Unternehmen.
- gerade diejenigen, die meinen: "Die Unternehmen verdienen viel zuviel Geld" gleichzeitig sagen: "Aktien sind viel zu risikoreich"
 
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