in der realität ist es aber häufig so, dass diese "ausländer" einen deutschen pass haben. wie willst du damit umgehen? das problem hat gustavo irgendwo viel weiter oben schon verdeutlicht. es gibt einen teil der alteingesessenen bevölkerung, der schlicht keine ausländischen oder dunkelhaarigen menschen sehen möchte. egal ob mit oder ohne deutschen pass, im fernsehen oder in der bahn oder im cafe um die ecke. es bringt nichts, diesen teil ständig appeasen zu wollen und sich selbst und anderen vorzugaukeln, sie könnten allen erstes über die ethnische zusammensetzung ihrer nachbarschaft oder sogar ganz deutschlands bestimmen, wenn sie nur laut genug schreien.
ja, that's the joke. Dadurch aber, dass eine häufig ethnisch als homogen wahrgenommene Gruppe "Die Ausländer" teilweise einen deutschen Pass hat, und teilweise eben nicht, ermöglicht das Populisten ein Vermischen verschiedener Diskussionen die nicht zusammengehören.
Ich denke aber nicht, dass sich die meisten Menschen am Aussehen stören. Zumindest trifft das nicht meine Wahrnehmung von dem was ich so sehe und höre aus ganz unterschiedlichen Schichten.
Meine (schon früher mal erwähnten) stockkonservativen Arbeitervermieter (Rentner) schimpfen gerne auf "die Ausländer" … was sie aber meinen ist einfach wild abgeladener Sperrmüll, Ratten wegen Hygieneproblemen im Hausmüll, Laute Grillparties bis mitten in die Nacht mit arabischer Musik die das ganze Viertel genießen darf … also eigentlich
der punkt ist, dass kein mensch sich gerne mit asozialen befassen möchte. ich bin hier in berlin u.a. deshalb sogar umgezogen, weil ich keine lust mehr auf den arbeitslosen und orientierungslosen abschaum überall auf den straßen um mich herum hatte. mir fällt auch keine großartige lösung ein, die kurz oder sogar langfristig irgendwie hilft. alle behaupten immer wir sollten sozial- und strukturschwache ortsteile besonders fördern, die fehler der vergangenheit vermeiden und aktiv gegen segregation ankämpfen. es scheint aber zu häufig eher das gegenteil stattzufinden. also keine durschmischung, sondern ein schnelleres entfernen der sozialen schichten voneinander, wo selbst eine mitdenkende und reagierende stadtplanung maximal noch schadensbegrenzung betreiben kann.
Geht mir genauso
Aber ehrlich, was willst du eigentlich genau sagen oder worauf willst du hinaus? elaida hat's gerade gesagt, nur weil jemand ausländisch ausschaut hat er vielleicht dennoch einen deutschen Pass. Ihr redet hier gerade völlig aneinander vorbei. Keiner hat was gegen Diskurse über Migrationspolitik und innenpolitischen Maßnahmen.
Ja, ich glaube tatsächlich, dass wir gerade sehr aneinander vorbeireden.
Ich will darauf hinaus, dass die Gesellschaft hier Themen vermischt, weil sie nie ordentlich getrennt wurden und auf der politischen, emotionalen und sachlichen Ebene auch tatsächlich vermischt sind.
Durch eine konsequente Rechtsdurchsetzung würden diese Themen ordentlich voneinander getrennt, könnten besser diskutiert werden und würden gleichzeitig weniger Angriffspunkte für Populisten geben.
Das Thema:
"Die Ausländer benehmen sich nicht, sind kriminell, sind gar keine Asylbewerber, wollen nur unser Geld, sind nicht qualifiziert, die sollten alle 'zurück nach Hause' blablub"
--> bezieht sich auf Asylbewerber die eigentlich Immigranten sind
--> bezieht sich auf Deutsche die den Asylbewerbern ähnlich sehen
--> bezieht sich auf Asylbewerber die Asylbewerber sind
Die Wirkung ist, dass Menschen, die eigentlich nicht adressiert sind, sich mit "geh doch nach Hause" konfrontiert sehen, wenn sie es schon sind. Oder, dass echte Kriegsflüchtlinge sich mit dem Vorwurf konfrontiert sehen, dass sie ja nur wegen des Benz und dem Haus kommen, das sie haben wollen.
Eigentlich sind die Themen aber:
(A)
"Das Asylrecht wird als Immigrationsrecht missbraucht weil wir geltendes Recht nicht durchsetzen und es auch nicht schaffen ein sinnvolles Immigrationsrecht zu basteln obwohl wir eigentlich nur Copy-Paste machen müssten … aber (insb.) den Grünen die existierenden Regelungen der erfolgreichen Einwanderungsländer dann doch zu viel damit zu tun haben, dass man tatsächlich Anforderungen stellt." (Man stelle sich vor … ANFORDERUNGEN … wenn man irgendwo immigrieren will! Wie entwürdigend!!)
--> bezieht sich auf Asylbewerber die eigentlich Immigranten sind (Ausländer)
(B)
"Junge Männer die über die Stränge schlagen und schlecht erzogen sind brauchen einen Reality-Check weil keiner Bock auf dieses Verhalten hat" (Ref. "Harte Hand des Vaters … nicht geschadet")
--> sollte sich zu 90+% auf Inländer beziehen und sozioökonomische Umstände zum Inhalt haben (Inländer + dauerhafter Aufenthalt) … und nicht mit "aber die Ausländer" und/oder "Abschiebung" vermischt werden, wodurch das "Anderssein" als kausaler Faktor ständig über der Diskussion schwebt.
(C)
"In patriarchalisch organisierten Kontexten existierende organisierte Kriminalität will ebenfalls keiner" (vulgo: Clankriminalität)
--> sollte sich auf Kriminelle beziehen und nicht ständig mit "wie können wir die kriminellen Ausländer ins Ausland abschieben" vermischt werden.
Durch die gemeinsame Komponente, die durch die verfehlte Ausländerpolitik geschaffen wird, werden diese Diskussionen immer vermischt und auf ihre plakativsten polarisierendsten Elemente reduziert. Darunter leidet die Debatte und die Lösung, da immer das kausale Argument "Ausländer sind schlecht weil sie Ausländer sind" mitschwingt. Nimmt man diese gemeinsame Komponente weg, indem man konsequent geltendes Recht durchsetzt, wäre meine Hoffnung, dass man es schaffte diese Diskussionen einmal ohne Quer-Vermischungen und ohne dieses unsägliche latente "Ausländer schlecht" zu führen, welches nur denen in die Karten spielt, die tatsächlich so denken.
tl;dr: Es geht mir darum, einen Zustand zu schaffen indem das "aber die Ausländer"-Argument nicht mehr verfängt.
Welches Argument machst du da genau? Dein Kollege ist kein Proletarier? Wenn du kein Proletarier bist, ist dein Teamkollege auch keiner. Egal, wo der herkommt. Du störst dich an denen, die nun aber welche sind, richtig? Dann macht dein Einwand gar keinen Sinn.
Außerdem: du versuchst gerade, deine Abneigung gegen Proletarier zu rationalisieren und nimmst deinen Kollegen als Beispiel, der überhaupt gar nicht zum Thema passt, weil der ja voll OK ist. Dann nimmst du auch noch die Attribute machtorientiert und STAATSFEINDLICH dazu, wo es ja eingangs nur um laute junge Männer in der Großstadt ging.
Das artet völlig aus.
Ich melde mich wieder, wenn es hier wieder um öffentlichen Rundfunk geht.
Ich glaube wir haben unterschiedliche Vorstellungen davon was "proletarisch" ist. Ich würde "asozial", "Gewaltbereitschaft" und "staatliche Autorität steht gegenüber Stammesältesten-Autorität zurück" sowie "Frauen sind nichts wert" nicht unter "proletarisch" subsumieren. Das sind Eigenschaften die man, wie schon zigfach durchiteriert, insbesondere bei jungen muslimischen Männern in Großstädten findet, deren Bildung sowie sozioökonomischer Background nicht optimal ist.
Meine Abneigung gilt gewaltbereiten, dummen Menschen die in Hierarchien denken und im wesentlichen die Werte von Humanismus und Aufklärung ablehnen.
Aber Du hast Recht … hier sollte es um den ÖRR gehen.