Bildungsstreik?!

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 137386
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Jesus0815

Guest
@Wowbeta: Ich habe Elektrotechnik studiert und bin ein Ingenieursgott, du hingegen ein wertloser, turbokapitalistischer Parasit, der dem Irrglauben unterliegt seine Zunft hätte die Fähigkeiten bei intellektuellen Fragen mitzureden. Leute wie dich gibts wie Sand am Meer. Und bis du mich mit deinem Gehalt überrundest musst du erstmal fertig werden und noch etliche Stunden träumen müssen.

edit: ich habe mich mal mit einem BWL'er auf einer Messe unterhalten. Der wollte mir ernsthaft erzählen das die Zukunft aller Kommunikation im Internet liegt. Radio, Fernsehen, Telefon, etc... Dafür bräuchte man doch z.B. keinen Funk mehr, etc. pp. Alles natürlich in HD. Auf die Frage hin wie er das Bandbreiten- und Energieproblem in Griff bekommen möchte antwortete er: "die technische Entwicklung steigt doch linear an - auch die nächsten 100 Jahre noch; einfach 10 Jahre warten und blabla." Nein, man braucht wahrlich keinen sonderlich ausgeprägten Intellekt um BWL zu studieren. Habe keine hohe Meinung von "solchen" Leuten. Wowbeta verstärkt diese Antipathie nur zusätzlich.

MfG
 

wowbeta

Guest
Ich klinke mich mal hier aus der Diskussion aus. Ausser Beschimpfungen ohne Gegenargumente kommt hier sowieso nichts bei rum
 

Jesus0815

Guest
Wenn du ernsthaft diskutieren möchtest, spreche einer so gewaltigen Anzahl von Menschen nicht ihre Mündigkeit ab, um ihnen im gleichen Atemzug vorzuwerfen das was sie studieren wäre nutz- und sinnlos.

Ganz abgesehen davon ist es höchst fragwürdig, wenn nicht sogar gefährlich soziale Fragen am Nutzen für die Wirtschaft auszurichten. Das solche Projekte schief gehen haben - wie bereits erwähnt - Gesellschaftsmodelle wie die DDR eindeutig bewiesen.
 
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USH
wieso wird hier behauptet man wolle den germanisten vorschreiben was sie studieren sollen?!
das will (glaube ich) keiner hier. die aussage ist doch immer nur:
die zahl der studienplätze sollte sich auch daran orientieren wieviel studenten auf diesem gebiet sinnvoll sind. (und nicht nur an den kapazitäten der uni)

ich vergleiche das ganze mal einfach mit einer lehrstelle beim bäcker:
der bäcker brauche genau zwei leute.
jetzt könnte er 10 ausbilden, von denen sich die schlechtesten 8 dann ausbildungsfremde arbeit suchen müssen
oder er selektiert gleich am anfang, bildet dann nur 3 aus, und es muss sich nur ein einzelner eine ausbildungsfremde arbeit suchen

das klingt doch nicht völlig bescheuert.
und mit ddr hat das doch auch wenig zu tun.

aber vielleicht sollte man demnächst mal einen bäckerladen bestreiken ... freie bäckerausbildung für alle ...
(sry für die polemik)
 

Jesus0815

Guest
Ich finde der Gedanke wird aber nicht konsequent zu ende gedacht.
Wenn eine staatliche Stelle die Anzahl an Realstudenten eines Faches definiert kann nicht mehr von freier Persönlichkeitsentfaltung wie sie das Grundgesetz garantiert gesprochen werden. Oder übertreibe ich?
 

MesH

Guest
Bin ziemlich sprachlos über das Topic.
Erst diese sau schlechte provokative Kacke von MegaVolt, die es dann auch echt noch schafft, die Wirtschafts-Arroganz-Fraktion hier zu aktivieren. Vielleicht sollte man doch echt mal einige Seminare 'Wie hebe ich nicht völlig in andere Sphären ab' in die entsprechenden Studiengänge reinquetschen.
Was hier mitunter propagiert wird, ist einfach so fernab jeglicher Vernunft.. mir fehlen echt die Worte. 0_o

die zahl der studienplätze sollte sich auch daran orientieren wieviel studenten auf diesem gebiet sinnvoll sind. (und nicht nur an den kapazitäten der uni)

Na dann, auf gehts. Die Verantwortlichen warten nur auf die erlösende Erleuchtung, wieviel Studenten für welches Fachgebiet sinnvoll sind. Wenn der Bäcker erkennen kann, dass er Ausbildungsplätze für 2 Azubis hat, kann das ja auch bei Studiengängen nicht so schwer sein!

Übrigens: Als ich Abi gemacht hab, war eigentlich doch BWL das Fach, was man halt mal so studiert, wenn man nicht weiß, was man sonst so studieren soll. Welch Ironie?
 
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Original geschrieben von MesH
Übrigens: Als ich Abi gemacht hab, war eigentlich doch BWL das Fach, was man halt mal so studiert, wenn man nicht weiß, was man sonst so studieren soll. Welch Ironie?
!

Ich weiß echt gar nicht, was ich hier schreiben soll, so viel Arroganz und Überheblichkeit bei zweifelhaften Wertvorstellungen und Unwissen wie einem hier entgegenschlägt. Ich könnte jeden einzelnen Punkt der selbst ernannten Weltenretter mit ihren kruden Theorien hier entkräften und ihnen ihre Ahnungslosigkeit vor Augen führen, aber da ich weiß, dass ich dann dank Flameorgien mindestens zwei Wochen gebannt sein werde, weil es mich einfach so wütend macht, mit was für einer Selbstherrlichkeit solche Kleingeister wie MegaVolt und wowbeta hier posten, belasse ich es dabei, mein absolutes Unverständnis dafür auszudrücken, wie so etwas überhaupt studieren darf. Oh mein Gott, geht bitte wieder im Sandkasten spielen. Das ist ja eine Beleidigung für jede aufgeklärte Person.
 
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Unglaublich wie deine sign auch hier wieder vortrefflich zutrifft. Da mag man sich glatt vor amrio verneigen.
 
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Bei denen ist halt einfach mal Hopfen und Malz verloren. Simple as that.
 
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Original geschrieben von TE)Kain
Ich finde der Gedanke wird aber nicht konsequent zu ende gedacht.
Wenn eine staatliche Stelle die Anzahl an Realstudenten eines Faches definiert kann nicht mehr von freier Persönlichkeitsentfaltung wie sie das Grundgesetz garantiert gesprochen werden. Oder übertreibe ich?

ich sehe darin kein problem. ob nun aufgrund der begrenzten kapazität ein NC eingeführt wird, oder wegen eine grundsätzlichen überlegung zur frage wieviele studenten dieses faches sinnvoll in der gesellschaft einsetzbar sind, macht für mich keinen unterschied.

überhaupt, sehe ich solche dinge wie "freie persönlichkeitsentfaltung" oder das "recht auf bildung" etc. nicht so strikt nach dem motto "jeder darf jederzeit alles kostenlos lernen".
ich halte für sinnvoll: bis zur 9. klasse ist pflicht, realschule und gymnasium optional aber kostenlos, alles weitergehende kostet bereits geld

und zwecks "bwl ist das fach welches studiert wird wenn einem sonst nix einfällt":
da wird doch bereits gegengesteuert. bwl hat an der lmu ein nc ~2.0
nc an der lmu
 
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Original geschrieben von Picasso
und zwecks "bwl ist das fach welches studiert wird wenn einem sonst nix einfällt":
da wird doch bereits gegengesteuert. bwl hat an der lmu ein nc ~2.0
nc an der lmu
Alter, hast du auch nur ein Wort von Heators Post gelesen? o_O
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
oh gott noch so einer der nicht checkt was ein NC ist. denkst du die lmu hat den nc "hochgesetzt" oder was? wenn der nc steigt, zeigt es nur, dass es ein massenfach ist, weil der nc lediglich das ergebnis der hohen nachfrage ist, aber ich habe hier schonmal erklärt wie ein NC zu stande kommt, ich werde es nicht nochmal für dich tun picasso.

ach hier zu discussen bringt mal echt genau nichts. weil es hier die Germanistik/Theaterwissenschaften/Angelistik Fraktion gibt und andererseits die Wiwis/Juristen/Mediziner/Ingenieure. Ich gehöre zur zweiteren und bin darauf stolz und denke natürlich das für uns mehr Geld ausgegeben werden sollte, als für erstere.

ich gehöre zur zweiten gruppe und finde es abscheulich wenn menschen so denken wie du. was du hier willst ist ein studiensystem wie früher bei meinen eltern in der sovjetunion. da hat der staat auch geschaut: aha wieviele ingenieure brauchen wir, wieviele ärzte, wieviele lehrer? ok dann dürfen so und so viele das studieren.
zum glück haben wir das recht auf freie berufswahl und das bedeutet, dass möglichst JEDER (der die hochschulreife hat natürlich ) das studieren können muss was er will, völlig unabhängig von irgendwelchen blöden bedarfsfragen.
das idealbild unserer gründungsväter wäre, dass jeder, der medizin studierne möchte es auch versuchen kann, egal wieviele ärzte es gibt und wieviele gebraucht werden, die einschränkungen die es gibt sind reine kompromisse, abweichungen vom ideal und wir müssen versuchen uns dem ideal möglichst zu nähren und nicht davon weiter wegzusteuern.
 

Amad3us

Guest
das versuchte ich doch mit der klammer dahinter anzudeuten (ein germanist wird typischerweise keine neuen materiellen werte schaffen) das stichwort ist wohl "brotlose kunst" direkter positiver nutzen wär für mich zB: güter produzieren

du ersetzt ein esoterisches Wort: positiver Nutzen nur durch ein anderes. Was sind bitte (materielle)Werte?
Wenn ich Gaskammern herstelle produziere ich auch ein "Gut".
Und jetzt?
 
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ich glaube einige hier habens net so ganz begriffen warum wir studieren. Wir studieren nicht um irgendwann mehr Geld zuverdienen oder Gueter zu produzieren. Nein wir studieren um uns selbst weiter zuentwickeln die Welt auch aus anderen Augen zu sehen und um letztendlich die Menschheit voran zu bringen.
 

Benrath

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Original geschrieben von mamamia

lol also willst du 400 - 450 Erziehungswissenschaftler von ihrem Wunschstudium abhalten, das Geld von beliebten Fakultäten abziehen, um es in Fakultäten zu stecken, die wenige Studenten anziehen. "Sinnvoll" ist das, was die Wirtschaft grade braucht.

Damit würde sich nicht die Institution nach den Menschen richten, sondern umgekehrt. Am Ende darf man nur noch das studieren, was der Staat bzw. die Wirtschaft grade braucht. Willkommen in der DDR!

ums eventuell noch mal bisschen ernsthaft zu versuchen..

@mamamia du gehst ja von ner falschen ausgangsposition aus.. die Wahl des Studiums ist ja in keinster weise ein normaler Markt und die Kosten die auf dich zukommen musst du größtenteils nicht selber tragen. Also gehts hier maximal um ne Änderung der bestehenden Regulierung. Soviel zu DDR.

ich fands letzens gut was ein Bekannter von mir meinte. Das ganze hat was von " Mehr Geld, Weniger Druck + Bildung für alle" und keiner muss es zahlen. Dann erwähnt er Kitas und dass da auch jeder ohne zu murren Gebühren zahlt. (die Lösunge dieses Problems war dann natürlich, dass Kitas auch umsonst sein sollen) Man kommt aber nicht darum herum, dass irgendwer irgendwann für die Kosten zahlen muss.
und da verlangt niemand eine Vollkostendeckung, wobei das scheinbar anderorts auch funzt ( wie gut ist ne andere Frage)

Humboltschisches Bildungsideal schön und gut, aber wir leben nciht mehr vor xxx jahren, wo k.a 1-3% der Bevölkerung studierte und das sowieso nur dir waren, die das wirklich hauptsächlich aus Altruistischen Gründen taten oder nix besseres zu tun hatten, weil sie adlig oder reich waren. Wenn wir uns wünschen dass >40% der Abijahrgänge studieren sollen, kann es imho ( und jetzt mach ich mich unbeliebt) echt nicht sein, welche Fächer aus welchen Gründen gewählt werden. Und daher begrüße ich teilweise die Straffung durch Bachlor. Wobei die Leute letzendlich am ende gestraft genug sind, aber scheinbar zu kurzsichtig waren. Studium als Selbstverwirklichung ala schulmusik ( und da kenn ich wirklich einige) muss nicht finanziert werden.


yo !
 
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Original geschrieben von AndersZorn
ich glaube einige hier habens net so ganz begriffen warum wir studieren. Wir studieren nicht um irgendwann mehr Geld zuverdienen oder Gueter zu produzieren. Nein wir studieren um uns selbst weiter zuentwickeln die Welt auch aus anderen Augen zu sehen und um letztendlich die Menschheit voran zu bringen.

http://starcraft2.ingame.de/forum/showthread.php?s=&threadid=172251

;)

Würde mich interessieren, was beta, MV oder Picasso hier posten würden.


Original geschrieben von Picasso
direkter positiver nutzen wär für mich zB:
lebensqualität verbessern (ärzte, pfleger, taxifahrer etc. - nicht künstler, entertainer etc. [Anm: z.B. schriftsteller
schauspieler])
klare Sache! Dass du aber auch nix verstehst, @Amadeus.
 

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Original geschrieben von AndersZorn
ich glaube einige hier habens net so ganz begriffen warum wir studieren. Wir studieren nicht um irgendwann mehr Geld zuverdienen oder Gueter zu produzieren. Nein wir studieren um uns selbst weiter zuentwickeln die Welt auch aus anderen Augen zu sehen und um letztendlich die Menschheit voran zu bringen.

Da solltest du mit dem Wort "wir" etwas vorsichtiger sein. Ich behaupte mal das ein beachtlicher Teil der Studenten in erster Linie deswegen studiert um später bessere Jobaussichten zu haben. Wir sind hier net bei Startrek...
 
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Original geschrieben von Force_Commander


Da solltest du mit dem Wort "wir" etwas vorsichtiger sein. Ich behaupte mal das ein beachtlicher Teil der Studenten in erster Linie deswegen studiert um später bessere Jobaussichten zu haben. Wir sind hier net bei Startrek...

dann nennen wir diese "Studenten" Auszubildende erster Klasse
 

wowbeta

Guest
Original geschrieben von BigBadWolf


http://starcraft2.ingame.de/forum/showthread.php?s=&threadid=172251

;)

Würde mich interessieren, was beta, MV oder Picasso hier posten würden.


Würde bei mir vom Gehalt, Aufstiegschancen und der Firma selbst abhängen. Wenn mich Roland Berger oder Steria Mummert locken würden, der Job aber nicht der angenehmste ist würde ich folgende Überlegung anstellen: Solche Firmen stellen nach dem Up or Out Prinzip ein. Wenn ich hart an mir arbeite bin ich in max. 3 Jahren in einer höheren Position. Wenn ich es nicht packe, dann wird mich jedoch jedere weitere nächstkleinere Unternehmensberatung mit Kusshand nehmen (Dieses Beispiel, kann man in der Wirtschaftsprüfung usw gleich durchspielen)
 
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Original geschrieben von wowbeta
ach hier zu discussen bringt mal echt genau nichts. weil es hier die Germanistik/Theaterwissenschaften/Angelistik Fraktion gibt und andererseits die Wiwis/Juristen/Mediziner/Ingenieure. Ich gehöre zur zweiteren und bin darauf stolz und denke natürlich das für uns mehr Geld ausgegeben werden sollte, als für erstere. Ich mag mal behaupten, dass Bertreuerin in einem Kindergarten besser mit Kindern umgehen kann, als eine Studentin der Erziehungswissenschaften. Wir Wiwis/Juristen/Mediziner/Ingenieure denken halt rationaler und deshalb ist es uns nicht vermittelbar, warum es einen Studiengang "Erziehungswissenschaften" überhaupt gibt, wenn er kein Nutzen bringt (Oder es eine effektivere/günstigere/bessere Alternative gibt)

Whatever




Aus Deinem "Wir" kannste mich schon mal gern rausnehmen. Hör auf, so zu verallgemeinern, Deine Meinung ist engstirnig und unglaublich unreif. Außerdem vergleichst Du Äpfel mit Birnen. Sehr peinlich, wirklich. Wie dämlich muss man sein, damit man annimmt, man könne es KEINEM der Studenten Deiner heiligen Studiengänge vermitteln, wozu solche Studiengänge gut sind.


Rofl, Stolz darauf sein, den Krempel da zu studieren. Geile Sau. Was hast Du denn dafür getan ? Gar nichts. Du hastn Scheiß dafür getan. 0. Du hast Dich an der Uni eingeschrieben und hörst Dir Sachen an, die irgend son Clown vorne erzählt. Das ist ja etwas, worauf man stolz sein kann. OLE OLE !

So einen Quatsch hab ich selten gelesen. Am besten gehst Du mit Deinem Stolz ins Ausland und bist da dann sehr stolz und verdienst viel Geld. Vergiss aber nicht, Deine Internetverbindung zu kappen, damit man sich son Scheiß nicht mehr geben muss.
 

Clawg

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Original geschrieben von Antrax4
Würde denn eine Privatisierung der Unis Sinn machen?

Ja, sofern die Privatisierung in vernünftigen Schritten durchgeführt wird (wobei da immer Probleme entstehen). Praktisch müsste man alle Universitäten schließen und das Grundstück verkaufen und dann sehen, wo und wie sich private Universitäten etablieren.

Aber das ist den Streikenden ja zu nahe an der Realität. Bildung soll möglichst weit weg von jeglicher Realität sein.
 
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man studiert nicht um hinterher dem anforderungprofil irgendeiner firma zu genügen. wenn im rahmen des studiums leute ausgebildet werden, die hinterher gut in eine firma passen ist das nett - aber nur ein nebenprodukt.

ist witzigerweise ein sinngemäßes zitat unseres studiendekans an der chemischen fakultät, geäußert in einer gesprächsrunde mit industrievertretern. und genau das ist der punkt:
scheinbar haben hier einige das prinzip eines studiums an einer universität ungefähr null verstanden. es geht in erster linie um persönlichen wissensgewinn. da es (nicht zuletzt - neben der persönlichen erfüllung des einzelnen) natürlich im interesse einer gesellschaft ist, dass sich sie zu großen teilen aus gebildeten leuten rekrutiert.

von der gringschätzung kultureller leistungen will ich erst gar nicht reden. da kommt einem wirklich die galle hoch. das ist der größte mist, den man hier seit langer zeit lesen musste. im übrigen kann ich mir besonders bei megavolt nicht vorstellen, dass er an einer universität eine naturwissenschaft studiert. da er scheinbar weder das konzept naturwissenschaft (siehe religions- / gottdiskussion) noch das eines universitätstudiums (siehe hier) verstanden hat. vielleicht - hoffentlich - trollt er aber auch einfach nur.
 
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Und wieder kommt Claw mit seinem Neoliberalen Kack der mal wieder impliziert, dass das Recht des stärkeren gilt... aber wir wollen ja nicht von vorne anfangen
 
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Original geschrieben von AndersZorn
ich glaube einige hier habens net so ganz begriffen warum wir studieren. Wir studieren nicht um irgendwann mehr Geld zuverdienen oder Gueter zu produzieren. Nein wir studieren um uns selbst weiter zuentwickeln die Welt auch aus anderen Augen zu sehen und um letztendlich die Menschheit voran zu bringen.

Ich glaube du hast noch nicht so ganz begriffen wie der Markt funktioniert. Der Markt teilt Ressourcen maximal effektiv zu. Damit ist ganz automatisch derjenige Beruf, der dir am meisten Geld bringt auch genau derjenige, der die Menscheit am meisten voran bringt.
Wenn du also studierst um die Menschheit voran zu bringen dann musst du dich sein finanziell orientieren. Mir ist durchaus klar, dass der Markt dies nicht perfekt umsetzt (da wir keinen idealen freien Markt haben). Aber unser realer Markt ist immerhin eine Näherung - und sicherlich eine wesentlich bessere als irgendeine willkürliche Meinung darüber, was "gut" und "hilfreich" sei (an der du dich scheinbar orientieren willst).
Diese Auffassung teile ich übrigens nicht. Ich bin egoistisch, mich interessiert die Menschheit nicht. Deshalb wähle ich ein Studium das mir Spaß macht, egal wie sehr es die Menschheit voran bringt (d.h. egal wieviel Geld ich damit verdiene).
Allerdings bin ich auch bereit, für mein Studium zu zahlen. Ich begrüße Studiengebühren. Schade dass es sie (noch) nicht gibt.

Original geschrieben von bananenmarmelade
man studiert nicht um hinterher dem anforderungprofil irgendeiner firma zu genügen. wenn im rahmen des studiums leute ausgebildet werden, die hinterher gut in eine firma passen ist das nett - aber nur ein nebenprodukt.

ist witzigerweise ein sinngemäßes zitat unseres studiendekans an der chemischen fakultät, geäußert in einer gesprächsrunde mit industrievertretern. und genau das ist der punkt:
scheinbar haben hier einige das prinzip eines studiums an einer universität ungefähr null verstanden. es geht in erster linie um persönlichen wissensgewinn. da es (nicht zuletzt - neben der persönlichen erfüllung des einzelnen) natürlich im interesse einer gesellschaft ist, dass sich sie zu großen teilen aus gebildeten leuten rekrutiert.

von der gringschätzung kultureller leistungen will ich erst gar nicht reden. da kommt einem wirklich die galle hoch. das ist der größte mist, den man hier seit langer zeit lesen musste. im übrigen kann ich mir besonders bei megavolt nicht vorstellen, dass er an einer universität eine naturwissenschaft studiert. da er scheinbar weder das konzept naturwissenschaft (siehe religions- / gottdiskussion) noch das eines universitätstudiums (siehe hier) verstanden hat. vielleicht - hoffentlich - trollt er aber auch einfach nur.

Es ist schön, dass du nur für deinen persönlichen Wissensgewinn studieren willst. Mir geht es da übrigens genauso (wie oben beschrieben). Der wesentliche Unterschied ist: Ich erwarte nicht, dass die Putzfrau mit ihren 1000€ brutto monatlich mir diesen Spaß finanziert. Ich erwarte nicht, dass die Universität mir einfach so diesen Spaß mit Steuergeldern schenkt.
Wenn ein Bedarf an einem bestimmten Fach besteht dann ist es sehr sinnvoll, dieses mit Staatsmitteln zu fördern. Immerhin lohnt sich das ja direkt.
Besteht kein großer Bedarf an einem Fach dann ist es nicht sehr sinnvoll, dieses mit Staatsmitteln zu fördern. Das hat absolut nichts mit Geringschätzung von Kultur oder ähnlichem zu tun, das ist eine vollkommen allgemeine Aussage und unabhängig von einzelnen Studiengängen.
Wer nur für sich selbst, zum eigenen Erkenntnisgewinn, studiert, der sollte dafür keine Staatsgelder verlangen. So einfach ist das.

Deshalb ja auch die ganz einfache Lösung (ich weiß ich wiederhole mich, aber dank der weit verbreiteten Leseschwäche ist das leider nötig): Studiengebühren plus umfangreiche Stipendienprogramme. Das ist dann nämlich gerecht.
Oder denkst du etwa es wäre gerecht, dass die Putzfrau dein Studium finanzieren muss?
 
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Original geschrieben von bananenmarmelade

scheinbar haben hier einige das prinzip eines studiums an einer universität ungefähr null verstanden. es geht in erster linie um persönlichen wissensgewinn. da es (nicht zuletzt - neben der persönlichen erfüllung des einzelnen) natürlich im interesse einer gesellschaft ist, dass sich sie zu großen teilen aus gebildeten leuten rekrutiert.

Hast du ne Macke?
Wer sich persönlich weiterentwickeln möchte, der kann doch nicht verlangen, dass der Staat im dieses Vergnügen zahlt?! Der Staat sollte das nur tun, wenn dabei für ihn auch was rausspringt, z.B. indem derjenige durch seine höhere Bildung einen besseren Beruf ergreifen soll.
Bildung ist kein Selbstzweck und es nützt niemanden, wenn abertausende Ahnung von Kunstgeschichte und ähnlichem haben, wenn man dafür Millionen investiert, ohne etwas zurückzubekommen.

Und wer unter "Grundrecht auf freie Persönlichkeitsentfaltung" versteht, dass man alles in seinem Leben machen können soll, aber bitte gratis und ohne Zulassungsbeschränkung der hat ja wohl nicht mehr alle Latten am Zaun. Damit sich dann irgendwelche Leute "selbstverwirklichen" können, verlang ihr vom Staat Unis zu finanzieren! Ihr zieht damit anderen Leuten das Geld aus der Tasche, bzw sorgt dafür das sich dieses Land verschuldet - zu eurem persönlichen Vergnügen.
Asozialer gehts ja wohl kaum.

Ja wir brauchen Kultur in Deutschland, aber eben nur in einem gewissen Rahmen und es muss nicht jeder Hans und Franz Singen und Klatschen studieren. Es ist nicht unmenschlich, wenn manche Fächer nur beschränkte Studentenanzahlen zulassen - wer sich dann selbstverwirklichen will, indem er Ägyptologie studiert, muss sich dann eben durch gute Noten durchsetzen, ist bei anderen Fächern genauso.
 

Amad3us

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Der Markt teilt Ressourcen maximal effektiv zu.

Das ist zunächst mal nur eine Behauptung. Wie kannst du die belegen/beweisen? Bzw was heisst effektiv in dem Satz.



Damit ist ganz automatisch derjenige Beruf, der dir am meisten Geld bringt auch genau derjenige, der die Menscheit am meisten voran bringt.

Ich korrigiere: Damit ist ganz automatisch derjenige Beruf, der dir am meisten Geld bringt auch genau derjenige, der dir am meisten Geld bringt.

Ich mach aber mal das weltfremde Spiel mit und stell mir mal den perfekten Markt vor. Dann ist alles eine Funktion von Angebot und Nachfrage. Jetzt können wir schön deskriptiv sagen, dass mein Einkommen (idealisiert) eine Funktion von Angebot und Nachfrage ist.
Und? Das ganze liesst sich streng genommen so wertfrei wie "y ist eine Funktion von x". Wo kommt da bitte ein Urteil von gut/schlecht bzw die Menschheit vorranbringen her?
 
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zuänchst:

#2 an megavolt und mackiavelli, die letzten beiden beiträge spiegeln voll meine meinung wieder


Original geschrieben von BigBadWolf


http://starcraft2.ingame.de/forum/showthread.php?s=&threadid=172251

;)

Würde mich interessieren, was beta, MV oder Picasso hier posten würden.

ich für meinen teil habe das glück etwas zu studieren was mir spaß macht und was (zur zeit) gebraucht wird (physik)

desweiteren habe ich keinen solchen "traum-"beruf. ich bin derzeit völlig offen was ich arbeiten werde.

bei mir wäre es aber definitiv so dass der spaß an einer arbeit auch maßgeblich dadurch definiert wird, wieviel wertschätzung ich dafür erfahre
ein job mit guter bezahlung würde mir also von haus aus mehr spaß machen

typischerweise bilden sich ja so auch die interessen aus:
in der schule findet man genau die fächer toll, in denen man gut war und gelobt wurde
es kommt sehr selten vor dass man von einem fach begeistert ist, für das man unbegabt ist
wer in mathe schlecht ist, findet mathe doof. das gilt fast allgemein
 
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Mal wieder wird das Streben nach Geld und Macht über alles andere gestellt und dadurch wird alles was nicht zu einem materiellen (!) Mehrwert führt als minderwertig angesehen. Typisch..

Übrigens Picasso: Nach deiner Logik müsste ganz eindeutig das LHC abgeschafft werden. Da wird so viel Geld verpulvert ohne dass es einen materiellen Mehrwert bringt...
 
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selbst wenn ich das tatsächlich so sehen würde wie du das da beschreibst:
inwiefern schade ich denn jemandem mit dieser einstellung?
aber:
wenn jemand verlangt dass ich seine persönliche weiterentwicklung in form eines kostenlosen studiums mitfinanziere, dann schadet mir das ganz persönlich

zwcks lhc: wie kommst du da drauf?
ich habe doch schon weiter oben geschrieben, dass ich einen mehrwert sehr "weit" definiere.
Btw: Quasi alle wissenschaftlichen großprojekte (egal ob irgendwelche satelliten, mondflüge, iss, teilchenbeschleuniger etc.) haben sich als sehr wertvoll erwiesen, unter anderem weil sie "nebenbei" zur schaffung von erheblichem materiellem mehrwert beigetragen haben. insofern ist grade der lhc (zumindest meiner meinung nach) ein beispiel für sinnvoll verwandte steuergelder ... (und das sag ich nicht nur als physiker. bin doch eh erst im 6. semester)
 

wowbeta

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megavolt und mackiavelli raute an euch. hoffe nun unser standpunkt wird verstanden.


also der LHC und sei erwarteter Nutzen sind ja wohl viel sinnvoller als so ziemliche jedes studium. das als argument ist ja wohl ein schuss in ofen. such dir was anderes aus aber nicht den LHC...
 

Benrath

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Original geschrieben von Benrath


ums eventuell noch mal bisschen ernsthaft zu versuchen..

@mamamia du gehst ja von ner falschen ausgangsposition aus.. die Wahl des Studiums ist ja in keinster weise ein normaler Markt und die Kosten die auf dich zukommen musst du größtenteils nicht selber tragen. Also gehts hier maximal um ne Änderung der bestehenden Regulierung. Soviel zu DDR.

ich fands letzens gut was ein Bekannter von mir meinte. Das ganze hat was von " Mehr Geld, Weniger Druck + Bildung für alle" und keiner muss es zahlen. Dann erwähnt er Kitas und dass da auch jeder ohne zu murren Gebühren zahlt. (die Lösunge dieses Problems war dann natürlich, dass Kitas auch umsonst sein sollen) Man kommt aber nicht darum herum, dass irgendwer irgendwann für die Kosten zahlen muss.
und da verlangt niemand eine Vollkostendeckung, wobei das scheinbar anderorts auch funzt ( wie gut ist ne andere Frage)

Humboltschisches Bildungsideal schön und gut, aber wir leben nciht mehr vor xxx jahren, wo k.a 1-3% der Bevölkerung studierte und das sowieso nur dir waren, die das wirklich hauptsächlich aus Altruistischen Gründen taten oder nix besseres zu tun hatten, weil sie adlig oder reich waren. Wenn wir uns wünschen dass >40% der Abijahrgänge studieren sollen, kann es imho ( und jetzt mach ich mich unbeliebt) echt nicht sein, welche Fächer aus welchen Gründen gewählt werden. Und daher begrüße ich teilweise die Straffung durch Bachlor. Wobei die Leute letzendlich am ende gestraft genug sind, aber scheinbar zu kurzsichtig waren. Studium als Selbstverwirklichung ala schulmusik ( und da kenn ich wirklich einige) muss nicht finanziert werden.


yo !

ich fühl mich ignoriert
 

Electric.Jesus

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Vielleicht mal an alle:

1. kostenlose (oder kostengünstige) Bildung ist wichtig, damit nicht nur Kinder reicher Eltern studieren können. Wirklich sinnvolle Finanzierungsmethoden existieren nämlich derzeit nicht (BaFÖF reicht nicht, um höhere Studiengebühren zu finanzieren und die Konditionen der Bildungskredite sind ein ganz schlechter Witz).

2. Jeder, der später mal Steuern zahlt, finanziert die Bildung der nachfolgenden Generation. Nur fair, wenn wir später deren Rente zahlen, oder? Außerdem zahlt so derjenige mehr für Bildung der Nachfolgegeneration, der mehr verdient. Heißt, diejenigen, die eine gute Uni-Ausbildung bekommen haben, verdienen in der Regel mehr, zahlen aber durch die Steuerlast auch mehr zurück.

3. Nicht jeder kann alles Studieren, weil viele Fächer nicht unbegrenzt Studierende aufnehmen (z.B. alle NC-Fächer). Damit ist zumindest teilweise gewährleistet, dass nicht am Bedarf vorbei ausgebildet wird. Außerdem werden bestimmte Fächer, bei denen manegl herrscht reizvoller gemacht (z.B. Mängelfachzulage für Promovierende in Mathe oder einfach durch den Arbeitsmarkt)

4. Der einzige volkswirtschaftlich sinnvolle Grund, Studiengebühren einzuführen, sind Studierende aus dem Ausland, die hier eine kostenlose Ausbildung erhalten, später aber nicht hier Arbeiten und daher nicht zur langfristigen Finanzierung des Bildungssystems beitragen (gilt natürlich genauso für inländische Studierende, die nachg dem Studium auswandern). Wenn man dafür eine sinnvolle Lösung findet, kann man ein super System schaffen, in dem Bildung für alle umsetzbar ist.
 
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Original geschrieben von NacktNasenWombi
Mal wieder wird das Streben nach Geld und Macht über alles andere gestellt und dadurch wird alles was nicht zu einem materiellen (!) Mehrwert führt als minderwertig angesehen. Typisch..

Übrigens Picasso: Nach deiner Logik müsste ganz eindeutig das LHC abgeschafft werden. Da wird so viel Geld verpulvert ohne dass es einen materiellen Mehrwert bringt...

So ein Unsinn. Es wird Geld als Maßstab für Mehrwert genutzt. Anders ausgedrückt: Wenn ich Kunstgeschichte studiere und jemanden finde, der mir 1mio € im Jahr zahlt dann habe ich offensichtlich einen Mehrwert für denjenigen geschaffen. Bravo an mich! Ob dieser Mehrwert jetzt materiell ist oder nicht ist vollkommen egal.
Als minderwertig sehe ich nur an, was keinen Mehrwert schafft. Also etwas, für das niemand in dieser Gesellschaft Geld ausgeben will (das also offensichtlich niemand braucht, denn wenn es jemand brauchen würde dann wäre es ja für diesen Jemand wichtig genug, dass er dafür Geld ausgibt).

Original geschrieben von Amad3us
Ich mach aber mal das weltfremde Spiel mit und stell mir mal den perfekten Markt vor. Dann ist alles eine Funktion von Angebot und Nachfrage. Jetzt können wir schön deskriptiv sagen, dass mein Einkommen (idealisiert) eine Funktion von Angebot und Nachfrage ist.
Und? Das ganze liesst sich streng genommen so wertfrei wie "y ist eine Funktion von x". Wo kommt da bitte ein Urteil von gut/schlecht bzw die Menschheit vorranbringen her?

Siehe oben: Der Markt sorgt dafür, dass (über das Tauschmittel "Geld") sich Angebot und Nachfrage finden und aufheben können. Der Preis ist dabei der Vermittler. Deshalb ist der ideale Markt automatisch maximal effizient.
Der Markt ist dabei die Summe aller Marktteilnehmer. Geht man davon aus, dass jeder einzelne Marktteilnehmer weiß was ihn persönlich "voran bringt" (also einfach nur: was er für sich will, das muss kein materieller Gewinn sein) dann spiegelt die Gesamtnachfrage auf dem Markt eben genau das wieder, was "die Menschheit" maximal voran bringt.
Dem gegenüber steht natürlich das Angebot. Findest du nun eine sehr gut bezahlte Arbeit dann übst du offensichtlich eine Tätigkeit aus, die anderen Menschen sehr viel nützt (da sie bereit sind, sehr viel dafür zu bezahlen) und die nicht leicht von jemand anderem übernommen werden könnte (da dann ja die Konkurrenz deinen Lohn drücken würde). Du hilfst der Menschheit also maximal indem du dein eigenes Einkommen maximierst. Dabei ist die Tätigkeit selbst vollkommen egal, solange du jemanden findest der viel dafür zahlt ist sie offensichtlich nützlich für die Menschheit (sprich: für den Teil der Menschheit der dich dafür bezahlt).

Das gilt natürlich nur unter folgenden Annahmen:
- perfekter freier Markt (wie gesagt nicht erfüllt, aber man kann den realen Markt als erste Näherung betrachten).
- Es gibt keine "höheren" Ziele. Es gibt keinen Gott, kein übergeordnetes Ideal. "Die Menschheit" ist eine Ansammlung von Menschen, von Individuen. Wer an einen Gott oder an einen tieferen Sinn im Leben oder an Esoterik oder sonstwas glaubt wird mir hier natürlich nicht zustimmen.
- Es gibt keine Verzerrungen in der Nachfrage. Sobald Menschen über Geld verfügen dürfen, das ihnen nicht freiwillig gegeben wurde (Politiker über Steuergelder!) ist die Nachfrage offensichtlich vollkommen entkoppelt vom Mehrwert für den Geldgeber (der ja enteignet wurde).
- Jeder Mensch weiß wirklich was er will. Das ist der am einfachsten angreifbare Punkt. Insbesondere wenn man zusätzlich noch beachtet, dass es zu Situationen ähnlich dem Gefangenendilemma kommen kann. Das ist dann auch genau der Grund dafür, warum ich den Staat nicht komplett abschaffen würde und eine (stark eingeschränkte und möglichst minimale) staatliche Einflussnahme auf den Markt für nötig und hilfreich halte. Aber das genau auszuführen führt hier zu weit, dafür wäre ein eigenes topic angebracht ;)


Und nochmal an die "freie Bildung"-Fraktion:
"There is no such thing as a free lunch." So ist es nunmal. Das ist doof, ich weiß. Aber es ist nunmal so. Realität ist nicht immer schön. Es gibt nichts "kostenlos", es gibt nichts geschenkt. Wenn ihr freie Bildung fordert dann kann sie niemals wirklich frei sein. Irgendjemand muss immer dafür bezahlen. Da kann man jetzt lange drumherum reden aber das ist und bleibt eine Tatsache, es ist absolut unvermeidbar.
Die einzige Frage kann deshalb nur sein: Wer zahlt? Wer soll für das Studium aufkommen?
 
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Für dich lässt sich jeglicher Mehrwert in Geld messen?

Epic Fail... nicht jeder Mehrwert ist Geld. Bestes Beispiel: LHC
 
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Original geschrieben von MegaVolt



Das gilt natürlich nur unter folgenden Annahmen:
- perfekter freier Markt (wie gesagt nicht erfüllt, aber man kann den realen Markt als erste Näherung betrachten).
- Es gibt keine "höheren" Ziele. Es gibt keinen Gott, kein übergeordnetes Ideal. "Die Menschheit" ist eine Ansammlung von Menschen, von Individuen. Wer an einen Gott oder an einen tieferen Sinn im Leben oder an Esoterik oder sonstwas glaubt wird mir hier natürlich nicht zustimmen.
- Es gibt keine Verzerrungen in der Nachfrage. Sobald Menschen über Geld verfügen dürfen, das ihnen nicht freiwillig gegeben wurde (Politiker über Steuergelder!) ist die Nachfrage offensichtlich vollkommen entkoppelt vom Mehrwert für den Geldgeber (der ja enteignet wurde).
- Jeder Mensch weiß wirklich was er will. Das ist der am einfachsten angreifbare Punkt. Insbesondere wenn man zusätzlich noch beachtet, dass es zu Situationen ähnlich dem Gefangenendilemma kommen kann. Das ist dann auch genau der Grund dafür, warum ich den Staat nicht komplett abschaffen würde und eine (stark eingeschränkte und möglichst minimale) staatliche Einflussnahme auf den Markt für nötig und hilfreich halte. Aber das genau auszuführen führt hier zu weit, dafür wäre ein eigenes topic angebracht ;)


Der Markt ist weder frei, noch als frei zu betrachten. Hier gilt das Recht des Stärkeren was die Freiheit immer untermauert.
Es gibt ein höheres Ziel, nämlich Freiheit und Chancengleicheit für alle!

Ach und davon auszugehen das alle Menschen aufgeklärt sind, ist ja mal dumm hoch 3. Ich sage nur BILD dir deine Meinung
 
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Original geschrieben von NacktNasenWombi
Für dich lässt sich jeglicher Mehrwert in Geld messen?

Epic Fail... nicht jeder Mehrwert ist Geld. Bestes Beispiel: LHC

Ich gehe davon aus, dass du mein Post einfach nicht gelesen hast. Hast du es nämlich doch gelesen dann beweist du mit dieser Aussage, dass du nicht ein einziges Wort davon verstanden hast. Da ich aber genau weiß, dass du nicht doof bist, kannst du mein Post einfach nicht ganz gelesen haben. Deshalb bitte: Einfach mal vollständig lesen. Danke.

Original geschrieben von NacktNasenWombi


Der Markt ist weder frei, noch als frei zu betrachten. Hier gilt das Recht des Stärkeren was die Freiheit immer untermauert.
Es gibt ein höheres Ziel, nämlich Freiheit und Chancengleicheit für alle!

Ach und davon auszugehen das alle Menschen aufgeklärt sind, ist ja mal dumm hoch 3. Ich sage nur BILD dir deine Meinung

Auch hier wieder: Bitte vollständig lesen. Amad3us wollte ein rein theoretisches Gedankenspiel. Er wollte das weltfremde Spiel mitmachen und sich einen perfekten Markt vorstellen. Genau deshalb habe ich doch all diese Annahmen aufgeführt. Relevant dabei ist aber: Wir können den idealen Markt erstmal als einfach zu verstehenden Zustand analysieren. Dann können wir prüfen, was den realen Markt vom idealen Markt unterscheidet und diese Einflüsse in das Modell als Störung am idealen Markt einbauen. Das ist das einzige vernünftige Vorgehen, einfach wild herumphilosophieren bringt niemandem etwas.
Freiheit und Chancengleichheit führen dich übrigens direkt zum Markt. Dabei ist wichtig zu beachten, dass Chancengleichheiten nicht mit Gleichheit verwechselt wird.
 

Clawg

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Original geschrieben von MegaVolt
Und nochmal an die "freie Bildung"-Fraktion:
"There is no such thing as a free lunch." So ist es nunmal. Das ist doof, ich weiß. Aber es ist nunmal so. Realität ist nicht immer schön. Es gibt nichts "kostenlos", es gibt nichts geschenkt. Wenn ihr freie Bildung fordert dann kann sie niemals wirklich frei sein. Irgendjemand muss immer dafür bezahlen. Da kann man jetzt lange drumherum reden aber das ist und bleibt eine Tatsache, es ist absolut unvermeidbar.
Die einzige Frage kann deshalb nur sein: Wer zahlt? Wer soll für das Studium aufkommen?

Es gibt Menschen, die für das Studium anderer zahlen wollen. Das Problem ist nur, dass das über Steuern dann alle betrifft. Würde man die öffentliche Finanzierung komplett streichen, wären deutlich mehr (relativ zu der Höhe der Spenden zuvor) Gelder aus Spenden vorhanden.

Die einzigen, die wohl nicht spenden würden, wären z.B. kleinere Unternehmen. Große Unternehmen wollen aber natürlich fähige Leute von der Uni. Die Vorstellung, dass dann für Bildung kein Geld mehr übrig bleibt, wenn statt dem Staat individuelle Personen und Unternehmen das Geld direkt spenden, ist falsch.
 

Amad3us

Guest
Geht man davon aus, dass jeder einzelne Marktteilnehmer weiß was ihn persönlich "voran bringt" (also einfach nur: was er für sich will, das muss kein materieller Gewinn sein) dann spiegelt die Gesamtnachfrage auf dem Markt eben genau das wieder, was "die Menschheit" maximal voran bringt.

Das ist ein etwas seltsamer Begriff von Gut/Schlecht. Auf den Punkt gebracht, heisst er: alles was von einer Person verlangt wird ist gut.
Vielleicht kaufe ich mir gerne Kreissägen und trenne Tieren damit die Füße ab weil es mich persönlich "voran bringt".
Das ist ein imo total hohler Begriff von "gut".
 
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