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Original geschrieben von Electric.Jesus
Beispiele dafür, was Forschung bedeutet, wenn die Wirrtschaft involviert ist: Benz AG stellt Psychologen ein, die den ganzen Tag nichts anderes machen als zu erforschen, wie ein Auto klingen muss (Türschließen, Handbremse, Motorgeräusch etc.), damit es dem Kunden maximal gut gefällt. Das führt natürlich zu besserem Absatz, hat aber m.E. mit Erkenntniszuwachs nichts zu tun.
Nun könnte man aber argumentieren, dass durch genau diese Forschung das Wohlbefinden von allen Autokäufern in diesem Land gesteigert wird - was dann letztendlich verdammt viel mehr "gut fühlen" ist.
Bei dem Punkt mit den Stiftungen hast du natürlich Recht, das gleiche habe ich übrigens auch schon geschrieben. Es wäre wirklich sehr interessant zu sehen, ob private Forschungseinrichtungen die staatliche Forschung ersetzen könnten.
Wie gesagt: Für den Forscher ist es irrelevant, ob er an seinem (unabhängigen, d.h. nicht durch direkte wirtschaftliche Interessen getriebenen) Forschungsprojekt dank staatlicher Gelder oder dank einer privaten Stiftung arbeiten kann. Die Frage ist also letztendlich: Würde es genug Stiftungen (oder ähnliches) geben um ein brauchbares "Forschungsvolumen" zu erreichen und würden viele kleine private Stiftungen besser oder schlechter arbeiten als eine staatliche (zentrale) Vergabe von Forschungsgeldern?
Ein mögliches Problem bei der staatlichen Forschung ist beispielsweise, dass letztendlich die Bürokratie entscheidet, welcher Zweig stärker gefördert wird. Über Stiftungen entscheidet das letztendlich der Geldgeber, so dass Forschung weniger bürokratisch getrieben ist und stattdessen wohl tendenziell stärker durch kurzfristige "Hypes" getrieben wird.
Schade, dass wir nicht einfach mal beide Modelle in einem Experiment gegeneinander antreten lassen können