shaoling
Guest
Und wenns so wäre, würde es deine Aussage nicht klüger machen.
Aber _wie_ kann bitte man die wert- und kulturschaffenden Disziplinen derart geringschätzen? Diese standard Wiwi-Scheiße, dass sich alles monetär messbar im BIP wiederfinden muss, geht mir sowas von auf den Sack. Und das schlimmste ist, dass genau dieses Denken durch die momentane Umsetzung der Bolognabeschlüsse noch weiter gefördert wird. Ich kenne soviele Leute aus dem Consultingbereich mit genau dieser Denke, da kommt mir nach 10 Minuten Gespräch echt das Kotzen.
Original geschrieben von Devotika
Wer sagt denn, dass das messbar sein müsse?
Aber wenn die Kulturscheiße nicht sowieso erstunken und erlogen ist, wieso (ver)brauchen diese Ratten dann Steuergelder?
Original geschrieben von OgerGolg
Wer hier mit Ausdrücken wie Ratten, "Möchtegernterroristen" Gammlern, Kiffern etc so pauschal um sich wirft, muss sich nicht wundern wenn er auf härtere Gegenreaktionen trifft.
Aber es bestättigt nur, dass in diesem Forum kaum mehr eine sinnvolle Diskussion möglich ist, weil einige Scharfmacher immer wieder ihre Parolen anwenden.
Ich mein die ersten 1-2 Seiten ging es relativ sinnvoll zu, dann kommen 2-3 gezielte Kommentare und schon kippt der Thread.
Original geschrieben von ahja
Aber _wie_ kann bitte man die wert- und kulturschaffenden Disziplinen derart geringschätzen? Diese standard Wiwi-Scheiße, dass sich alles monetär messbar im BIP wiederfinden muss, geht mir sowas von auf den Sack.
Original geschrieben von MegaVolt
Ich habe kein Problem mit "kulturschaffenden" Disziplinen. Wer so etwas mag der darf das gerne in seiner Freizeit tun. Womit ich ein gewaltiges Problem habe ist, dass meine Steugergelder genutzt werden, um das Freizeitvergnügen anderer zu bezahlen.
Die Universität kostet nunmal Geld. Disziplinen, die sich monetär messbar im BIP wiederfinden, sind eine gute Investition. Die Nutzung von Steuergeldern dafür kann sehr einfach gerechtfertigt werden. Bei den "kulturschaffenden" Disziplinen ist das aber nunmal nicht so.
Genau deshalb bin ich übrigens auch für Studiengebühren (selbstverständlich gekoppelt mit umfangreichen Stipendienprogrammen für die "monetär messbaren" Fächer). Dann hat sich das Problem von ganz alleine erledigt, jeder zahlt für seine eigene Ausbildung und die Steuerungerechtigkeit ist beendet. Dann hätte ich auch keinen Grund mehr zu klagen und würde "kulturschaffende" Disziplinen offen an Universitäten begrüßen.
Original geschrieben von Fragman[XiC]
WEnn das wirklich deine Meinung über die Universität ist, dann tuts du mir leid. Das mein ich 100% ernst.
Wer sich hat einreden lassen, dass das Leben nur aus Arbeiten und Sterben besteht, scheint ja sonst keine weiteren Freuden zu haben ... da kann man schonmal auf Queerdenker pöbeln.
Original geschrieben von MegaVolt
Ich habe kein Problem mit "kulturschaffenden" Disziplinen. Wer so etwas mag der darf das gerne in seiner Freizeit tun. Womit ich ein gewaltiges Problem habe ist, dass meine Steugergelder genutzt werden, um das Freizeitvergnügen anderer zu bezahlen.
Die Universität kostet nunmal Geld. Disziplinen, die sich monetär messbar im BIP wiederfinden, sind eine gute Investition. Die Nutzung von Steuergeldern dafür kann sehr einfach gerechtfertigt werden. Bei den "kulturschaffenden" Disziplinen ist das aber nunmal nicht so.
Genau deshalb bin ich übrigens auch für Studiengebühren (selbstverständlich gekoppelt mit umfangreichen Stipendienprogrammen für die "monetär messbaren" Fächer). Dann hat sich das Problem von ganz alleine erledigt, jeder zahlt für seine eigene Ausbildung und die Steuerungerechtigkeit ist beendet. Dann hätte ich auch keinen Grund mehr zu klagen und würde "kulturschaffende" Disziplinen offen an Universitäten begrüßen.
Original geschrieben von Fragman[XiC]
Du hälst halt alles für total sinnlos was kein geld einbringt.
Das ist traurig.
Viel mehr wollte ich damit gar nicht sagen.
Original geschrieben von Picasso
ich nehme an die argumente die für die "kulturschaffenden" studiengänge sprechen, sind die selben wie die, die für staatlich subventionierte museen, ausstellungen, parks, schlösser/paläste/denkmäler etc. sprechen
und obwohl ich recht abfällig über diese studiengänge denke, so halte ich die staatlich subventionierten kulturstätten doch für sinnvoll, und kann dementsprechend megavolt leider nicht zustimmen, obwohl ich das gerne täte
Original geschrieben von Fragman[XiC]
btw.. 99% aller künstlerischen einrichtungen werden vom Staat mitfinanziert, bzw. sind ohne dessen Hilfe innerhalb eines Jahres pleite.
Original geschrieben von MegaVolt
Was ist eine Gebäudebesetzung denn bitte anderes? Es muss doch wohl erlaubt sein, diesen Mißstand beim Namen zu nennen. Besetzungen sind sicherlich kein Teil einer friedlichen Demonstration, sie sind ein Akt der Gewalt und müssen als solcher verfolgt werden.
Es ist doch armselig, den Wert von Bildung für eine Gesellschaft nur nach einem monetären Maßstab zu bewerten.Original geschrieben von MegaVolt
Disziplinen, die sich monetär messbar im BIP wiederfinden, sind eine gute Investition. Die Nutzung von Steuergeldern dafür kann sehr einfach gerechtfertigt werden. Bei den "kulturschaffenden" Disziplinen ist das aber nunmal nicht so.
Hier ist ein gutes Beispiel dafür, dass Investitionen in Kultur ertragreich sein können: http://www.tagesspiegel.de/kultur/kino/Filmfonds;art137,2405222Original geschrieben von MegaVolt
Ganz allgemein sollte allerdings so wenig staatlich finanziert werden wie nur irgendwie möglich. Kultur ist Bürgersache und sollte niemals staatlich verordnet werden.
Was wäre eigendlich so schlimm daran, den Master für jeden Bachelor zugänglich zu machen? Natürlich nur soviele, dass ein geregeltes Lehren möglich ist. Mit dem Vorsatz die deutschen Studenten schneller ins Berufsleben zu entlassen und den marginalen Prozentsatz von Bummelstudenten härter ranzunehmen, hat man durch die künstliche Verknappnung der Masterplätze einen Wettbewerbs- und Leistungsdruck zwischen den Studenten erzeugt, der zu folgenden Missständen führt:Original geschrieben von North
Weiß nicht - Finds einfach scheiße dass man sich IMMER und IMMER wieder einen Grund zum Rumheulen sucht! Macht mich teilweise echt wütend - Weil was passiert denn wenn die Workload runtergeht u. jeder Vollidtiot zum Master zugelassen wird?
In diesem Fall eine ganz klare Verschlimmbesserung im Vergleich zum Diplom/Magister-System.Original geschrieben von HOAPT
Hauptproblematik mit der Masterplatzvergabe ist in der Chemie zumindest auch das du unterqualifiziert für alle leitenden Tätigkeiten bist, aber überqualifiziert um als Laborant rumzuschimmeln: wenn man das Studium anfängt und keiner der ~20% Masterstudenten bist hast du ne gegen 0 gehende Tendenz auf Arbeit, was nen ganz interessanten Notendruck mitbringt.
Joa so ähnlich liefs bei uns (BA Mannheim) letztes jahr. Das haben sie dann verboten bekommen. Jetzt haben wir dieses jahr das komplette Office 2007 paket von MS bekommen...Original geschrieben von HOAPT
das ist wahrscheinlich das Hautproblem, das es keine _vernünftigen_ Stellen gibt wo man es einsetzen könnte.
also zumindest ne Reduzierung der Studiengebühren wäre wahrscheinlich angebracht.
Geil war auch irgendeine Fakultät hier bei uns, wo die einfach nen "Büchergutschein" aus den Studiengebühren gebastelt haben, den dann jedem ihrer Studenten ausgehändigt haben wenn die den beantragten. Das kann doch echt nicht der Sinn von Studiengebühren sein...
Original geschrieben von mamamia
... und den marginalen Prozentsatz von Bummelstudenten härter ranzunehmen...
Original geschrieben von Picasso
es erscheint mir sinnvoll da einen anreiz zu setzen, sodass eben nicht mehr der größte teil der studenten das studium abbricht.
Original geschrieben von Mandalor
Achja @ MegaVolt: Welcher Studiengang belastet denn den Staat mehr als er hilft? Da bin ich ja mal gespannt woher du solche Aussagen nimmst. Wirtschaftsmenschen wie dir würde mal eine ordentliche Portion Kulturwissenschaft ganz gut tun damit du überhaupt weißt wovon du redest. Ein wenig Wirtschaftsethik für alle WiWis, IBSler und was weiß ich für Studiengänge es noch gibt, die eigentlich nur BWL/VWL sind, hätten sicher einige unser aktuellen Probleme verhindert.
es erscheint mir sinnvoll da einen anreiz zu setzen, sodass eben nicht mehr der größte teil der studenten das studium abbricht.
Original geschrieben von Picasso
für physik an der LMU:
wenn von ~350 studienanfängern gerade mal ~100 überhaupt den bachelor schaffen, dann ist die zahl derer die das studium zu leicht genommen haben (weil es eben zu günstig ist) nicht marginal.
über zwei drittel der anfänger haben ein paar semester lang steuergelder verschwendet.
Original geschrieben von Picasso
bei diesen leuten hätten höhere studiengebühren definitiv eine positive wirkung gehabt: entweder sie geben früher auf oder sie hängen sich mehr rein.
Original geschrieben von Clawg Aber letztlich geht es nicht um Freiheit der Bildung, sondern um ein kostenloses Studium. Ob ein solches, den politischen Zwängen unterworfenes, Studium dem eigentlichen Ziel (Forschung, Bildung) tatsächlich näherkommt, wage ich zu bezweifeln. [/B]
Original geschrieben von mamamia
Hier ist ein gutes Beispiel dafür, dass Investitionen in Kultur ertragreich sein können: http://www.tagesspiegel.de/kultur/kino/Filmfonds;art137,2405222
Der deutsche Filmfond hat mit den Erfolgen deutscher Filme am Ende sogar zu Mehreinnahmen geführt. Daran sieht man doch schon, dass selbst wenn man deine jämmerliche Scheuklappensicht aufs Monetäre bei staatlichen Investitionen einnimmt, überhaupt nicht vorhersehen kann, ob staatliches Geld für Disziplinen wie Germanistik und Soziologie, für kulturelle Förderungen in die Filmindustrie sich später rentieren oder nicht. Ergo kann man auch gar nicht so argumentieren, denn der Maßstab für eine staatliche Förderung fehlt (Folgeeffekte nicht absehbar).
Original geschrieben von MegaVolt
Leiden denn hier wirklich alle an einer Leseschwäche? Hier wird mir mal wieder alles mögliche unterstellt - von Leuten, die offensichtlich zu doof sind, zu verstehen, was ich geschrieben habe.
Guck doch einfach mal den letzten Beitrag von mir an. Da habe ich doch genau das selbst gesagt. Da habe ich doch schon geschrieben, dass man die monetäre Argumentation keinesfalls als "alle Kultur ist schlecht" verstehen darf, dass das viel zu kurzsichtig ist.
Wo genau ist denn jetzt euer Problem mit meiner Aussage?
Aber wer eine Tätigkeit ausüben will, die kein Geld einbringt, der soll verdammt nochmal selbst dafür bezahlen und nicht mich (über den Steuerzwang) dafür benutzen.
Original geschrieben von Clawg
"Gebt uns Geld oder wir schlagen Sachen kaputt", die übliche Masche, auch schon bei den Studiengebühren war das der Fall.
Um etwas konstruktiv zu verändern hilft nur der vernünftige Weg über die Überzeugung der Bevölkerung, d.h. denjenigen, die dafür bezahlen.
Demonstrationen, die nicht das Ziel haben, die Bevölkerung aufzuklären, sondern politische Stärke zu zeigen, führen höchstens zu einer minimalen Umverteilung der Gelder, relativ zur Streikfreudigkeit anderer Geldempfänger. Unterstes Niveau eben.
Revolutionen (wobei das hier etwas zu hoch gegriffen ist) beginnen nicht auf der Straße, sie enden dort. Das ist das letzte, nicht das erste Glied einer langen Kette um Veränderungen hervorzurufen.
Die 'Streikenden' wollen nicht die Bildung verbessern, sie wollen mehr Geld für sich, und zwar am besten sofort.
Original geschrieben von Krassni Kulak
Du bist ja garnicht so doof, wie ich immer gedacht hab. MegaVolt hingegen schon.
Original geschrieben von Force_Commander
Und allzuviel falsch verstehen kann man daran auch net. Du hälst Geisteswissenschaftliche Studiengänge offensichtlich für völlig (wirtschaftlich) sinnloses Privatvergnügen und willst nicht das "deine" Steuergelder dafür genutzt werden. Und dieser Standpunkt ist halt einfach von Anfang bis Ende unsinnig.