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Original geschrieben von TriloByte
Gibt es deiner Meinung nach überhaupt einen Begriff, der universell definiert ist?
Im Bereich der Ethik? Nein .
Original geschrieben von TriloByte
Gibt es deiner Meinung nach überhaupt einen Begriff, der universell definiert ist?
Original geschrieben von Antrax4
Wenn wir die Gesellschaft zwingen wollen, zu "helfen", kann es nur einen vernünftigen Grund geben: Jeder einzelne profitiert davon.
Die entscheidene Frage, die wir hier diskuttieren sollten, lautet: Profitieren wir(also die gesamte Gesellschaft, nicht die Staatskasse) im Schnitt davon, wenn wir Studenten ihr Studium bezahlen. Die Antwort überlasse ich euch.
MdMmes
Antrax
Original geschrieben von MegaVolt
Das ist doch mal eine interessante Formulierung. "Altruistische Bestrafung" nennst du es, wenn Menschen für sich selbst Nachteile in Kauf nehmen, nur damit es anderen Menschen noch schlechter geht? Dieses Phänomen ist allgemein bekannt und zwar nicht nur im Zusammenhang mit "Abweichlern". Im Volksmund nennt man es ganz einfach "Böswilligkeit" und - je nach Motivation - auch öfter mal "Neid". Und du willst hier ersthaft versuchen, mir das irgendwie positiv zu verkaufen? Also bitte ...
Wie gesagt: Ich bestreite gar nicht, dass ein Mensch diese Rechte haben sollte. Dennoch tue ich mich nicht so leicht damit, die Mittel dafür von anderen Menschen zu nehmen.Original geschrieben von tic0r
Das ist für mich auch der entscheidende Grund! Es geht darum, daß ein Mensch mit vielen Zwängen und Zufällen in unsere Gesellschaft geboren wird, und diese müssen eben durch soziale Maßnahmen ausgeglichen werden, um seine Freiheit zu ermöglichen. Das begründet (natürlich nicht objektiv, den Anspruch stelle ich gar nicht) sowohl die Garantie auf Bildung, wie eine Garantie auf ein menschenwürdiges Leben (Sozialhilfe und Mindestlohn).
Original geschrieben von Outsider23
Les doch den beitrag nochmal durch, vieleicht verstehtst du dann auch den konkreten unterschied zu neid, textverständnis ist nicht so deine stärke was?
Original geschrieben von Force_Commander
Das ist ein entscheidener Punkt meiner Ansicht nach. Und auch ein Widerspruch in Shao und Cos Argumentation.
Mit dieser Aussage erfolgt bereits eine Einschränkung der Freiheit aller. Die ist aber in Ordnung. Aber jede andere Einschränkung, egal wie sinnvoll sie erscheinen mag, wird von ihnen als falsch dargestellt.
Original geschrieben von Electric.Jesus
Die Frage hier ist doch, ob man eine Gesellschaft will, die - auf Kosten einzelner - das Gemeinwohl maximiert oder eine, die das WOhl des Einzelnen höher gewichtet.
Laut Adam Smith ist letzteres gut, weil die Maximierung des individuellen Nutzens gleichzeitig das Gemeinwohl maximiert. Außerdem stellt diese Sichtweise diejenigen besser, die leistungsstark sind oder viele Ressourcen haben (egal ob verdient oder nicht).
Wir wissen aber seit von Neumann und Morgenstern, bzw. auch seit John Nash, dass das nichtmal in der Theorie stimmt. D.h. selbst wenn es perfekte Märkte gibt, treten immer wieder Dilemmat auf, in denen das Gemeinwohl nur dann maximiert wird, wenn jeder einzelne eine suboptimale Alternative wählt.
Original geschrieben von MegaVolt
Du scheinst dich sehr gerne darauf zu beziehen, was andere Leute mal gesagt haben
Dabei übersiehst du das grundlegende Problem: Wenn man versucht, das "Gemeinwohl" auf Kosten der Individuen zu maximieren, dann braucht es dazu immer und absolut unvermeidbar eine Instanz, die festlegt, was als "Gemeinwohl" gelten soll und die dann Gewalt gegen die Individuen anwendet, die sich diesem "Gemeinwohl" nicht unterordnen wollen.
Nun haben wir aber weiter oben schon gelernt, dass das Wohl (bzw. die Nutzenfunktion oder wie auch immer wir es nennen wollen) eines Menschen eine rein subjektive Sache ist. Das macht es sehr schwer (meiner Meinung nach vollkommen unmöglich), so etwas wie ein "Gemeinwohl" sinnvoll zu definieren. Die Instanz, die mit der Befugnis ausgestattet wird, Gewalt gegen Individuen anzuwenden, muss sich also zwangsläufig immer an einer willkürlichen Definition des "Gemeinwohls" orientieren (da es ja keine objektive Definition gibt).
Und da haben wir doch genau das weiter oben schon angesprochene Problem: Durch diesen Vorgang wird es zwangsläufig dazu kommen, dass einige Menschen ihre Moralvorstellungen anderen Menschen aufzwingen.
Es ist also letztendlich einfach nicht relevant, ob wir einen perfekten Markt haben oder ob es Gefangenendilemma-Situationen gibt. Selbst wenn wir genau wissen, dass etwas wie das Gefangenendilemma eintritt, kann ein Zwang zum "Gemeinwohl" nur negativ wirken, da niemand berechtigt sagen kann, zu welcher Handlungsalternative die Individuen gezwungen werden sollten.
Mal wieder sehr hilfreich um das Problem besser zu verstehen:
http://www.liberalinstitute.com/TextbookOfAmericanism.html
Original geschrieben von Force_Commander
Gemeinwohl = der Nutzen der Gesellschaft/der Volkswirtschaft als ganzes.
Wenn man jemandem ein Studium ermöglicht, er es absolviert und dann später einen besseren Beruf ausüben kann profitiert die gesamte Volkswirtschaft davon, und zwar wesentlich mehr als sie Anfangs dafür investieren musste. Mal als beispiel: Rechne dir mal den Gehaltsunterschied zwischen einem einfachen Kaufmännischen Angestellten und einem Manager aus, und rechne das dann auf 30 Jahre hoch. Damit allein kann er das Studium von 20 weiteren Leuten finanzieren. Die Kosten die er verursacht hat holt er 10 fach wieder rein.
Und ich verstehe immer noch nicht warum zb Shaos Definition von Freiheit deiner Ansicht sinnvoll ist während es für Gemeinwohl keine geben soll?
Im Endeffekt hat er sich das ja auch nur aus den Fingern gesaugt, gäbe noch 1000 andere Möglichkeiten Freiheit zu definieren,(allein schon in Bezug auf ideele/reale Freiheit) also warum ist ausgerechnet das die richtige? Klar sie ist in sich schlüssig, und nachvollziehbar aber das sind andere auch. Also wo ist der gravierende Unterschied?
Original geschrieben von OgerGolg
Megavolt du hast doch selbst in diesem ganz EINDEUTIG gesagt: das man eher ökonomistische Fächer unterstützen sollte. Von daher hast du selbst das BIP als Wohl aller in den Vordergrund gestellt. Also hier jetzt zu Reden "subjektiv blabla" ist doch einfach bullshitö
Kurz: du hast vorhin ganz klar das Wohl aller definiert.
Jetzt hier einen anderen Standpunkt zu vertreten (im gleichen Thread) ist halt mehr als lächerlich.
Original geschrieben von Tür
tatsächlich davon auszugehen dass ein mensch seine nutzenfunktion komplett aufstellen und verfolgen kann ist leider bullshit.
Original geschrieben von Tür
jeder mensch hat ein interesse dass die ampelschaltung auf einer straße effektiver ist. ich würde da dann z.b. 20 sekunden pro tag sparen. aber schreibe ich mir sowas jetzt schon in meine (eh imaginäre) nutzenfunktion? nein. ich nehme es hin, die wahrnehmungsschwelle ist einfach zu niedrig. und selbst wenn ich es wahrnehme: spende ich jetzt deswegen 3c in eine ampelschaltungsverbesserungsstiftung? wohl kaum, weil das geld was ich spenden müsste um eine veränderung zu erzielen viel zu groß für meinen nutzen ist. starte ich ein bürgerbegehren? auch nicht, zu viel aufwand.
nein, solche problemstellungen lassen sich nur durch einen agenten lösen der eben solche problemstellungen antizipiert und (notwendigerweise) den akkumulierten nutzen von bevölkerungen antizipiert. da die problemstellungen nicht auf der nutzenfunktion der meisten menschen stehen, bzw. nicht so weit oben dass er direkt geld geben will/kann MUSS dieser agent seine finanzierung durch zwangsabgaben finanzieren.
Original geschrieben von MegaVolt
Dann definiere mir doch mal "Nutzen der Gesellschaft als ganzes" präzise. Was nutzt denn genau "der Gesellschaft"?
Dein Beispiel wäre jetzt rein finanziell. Sollen wir also den "Nutzen der Gesellschaft" als das BIP definieren und BIP-Maximierung betreiben?
Dann kommt aber ein Sozialist und sagt: "Nein, das BIP ist doof. Es nutzt der Gesellschaft viel mehr wenn wir keine armen Menschen haben!". Sollen wir deshalb die Sozialhilfe erhöhen?
Wer genau darf bestimmen, was der "Nutzen der Gesellschaft" ist? Du?
Es bleibt nur exakt ein einziger Ausweg: Wir versuchen gar nicht erst, den Nutzen der Gesellschaft irgendwie zu definieren. Es geht nunmal nicht konsequent. Stattdessen überlassen wir es jedem Individuum selbst, seinen eigenen Nutzen frei zu definieren. Genau das ist das liberale Prinzip.
Original geschrieben von sHaO-LiNg
Ich möchte eben auf jack.daniels antworten.
Der Freiheitsbegriff, den ich verwende, ist nicht so willkürlich, wie du behauptest.
Ich stelle mir die Frage, was die Bedingung für Moral ist - nicht für eine bestimmte Moraltheorie, sondern dafür, dass moralisches Handeln ganz grundsätzlich möglich ist.
Ich halte es für unstrittig, dass unser Moralverständnis eine Entscheidungsfreiheit des Handelnden voraussetzt. Ohne die sind moralische Handlungen nicht denkbar: Wenn ich mich gar nicht entscheiden kann, sind meine Taten auch nicht moralisch beurteilbar. Der Stein kann sich nicht aussuchen, ob er rollt oder nicht. Aber ein Mensch kann entscheiden, was er tut. Das ist die Grundlage.
Entscheidungsfreiheit ist also Bedingung jeder Moral. Damit identifizieren wir Entscheidungsfreiheit zweifelsfrei als moralischen Wert, weil ohne sie Moral an sich gar nicht denkbar ist.
Gesucht ist nun ein Verfahren, um die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen zu garantieren. Wenn es nur eine Person gibt, ist ihre Freiheit stets maximal: Sie darf tun was sie will und kann gar nicht sündigen. Sind aber mehrere Personen da, ist die Freiheit jedes Einzelnen nicht mehr garantiert, weil jeder andere sie zerstören kann.
Also muss eine Grenze her. Diese konstruieren wir auf natürliche Weise, indem wir jedermanns Freiheitsrechte dort enden lassen, wo die des anderen beginnen.
Das schließt auch positive Freiheit als sinnvolle Definition aus, denn sobald ich jemanden verpflichte, mich aktiv zu unterstützen, schränke ich ja gewiss seine Freiheit ein, weil er dann nicht mehr für sich leben darf, sondern für mich leben muss.
Ich habe also genau das recht, so frei zu leben, wie ich selbst aus eigener Kraft kann, ohne dass ich jemanden zwinge, mir zu helfen.
Original geschrieben von Tür
wie ich bereits schrieb ist eine überweisung von 1c an jede einzelmaßnahme ineffektiv und wird schon allein deswegen nicht funktionieren weil sich nicht jeder mensch um alles kümmern kann. der agent der sich drum kümmert kann aus dem selben grund nicht über spenden funktionieren, das verschiebt das problem nur.
also muss das geld durch steuern kommen.
Original geschrieben von Force_Commander
Was der Gesellschaft nutzt? Alles was ihren Wohlstand und ihre Lebensqualität erhöht.
Der grundlegende Unterschied ist nunmal, dass wir aktuell in einem System leben, in dem ich unter Gewaltanwendung gezwungen werde, einen Teil meines Verdienstes zur Finanzierung gewisser Studiengänge abzugeben.
Jede Handlung, die du ohne Zwang (durch Gewaltandrohung) durchführst maximiert also (subjektiv!) automatisch deine Nutzenfunktion. Sonst würdest du die Handlung ja nicht durchführen.
Original geschrieben von MegaVolt
Nein muss es nicht. Wieso genau muss Geld unter Zwang von einem Agenten eingetrieben werden?
Es braucht doch keiner 1c an tausende von Agenten Spenden. Wir können einen "großen" Agenten schaffen der genau das tut was du sagst - einen Staat eben. Nur wieso sollte dieser Staat die Menschen zwingen dürfen, ihm Geld zu geben?
Dein Ansatz lässt sich wunderbar mit Spenden an den Staat finanzieren. Eine Notwendigkeit für Steuern ist da absolut nicht erkennbar. Insbesondere würde ein spendenfinanzierter Staat eine deutlich höhere Motivation haben, wirklich allgemein nützliche Maßnahmen durchzuführen - denn jeder, der die Maßnahmen als nützlich ansieht, wird wahrscheinlich eher bereit für weitere Spenden an den Staat sein.
Langsam habe ich das Gefühl, dass du dich hier absichtlich doof stellst. Das habe ich doch jetzt schon oft genug gesagt: Wieso willst ausgerechnet du mir sagen dürfen, welche Maßnahmen meine Lebensqualität erhöhen? Das ist einfach verdammt nochmal nicht für 80 Millionen Menschen zu verallgemeinern. Lebensqualität ist eine rein subjektive Sache und kann einzig und allein vom entsprechenden Individuum bestimmt werden, nicht von irgendeinem Staat und ganz sicher nicht von dir.
Du kannst nur Maßnahmen feststellen, die deine Lebensqualität erhöhen. Du darfst aber auf keinen Fall von dir auf andere schließen. Nur weil etwas dir nützt müssen andere Menschen das noch lange nicht so sehen. Deshalb ist es grundsätzlich falsch, anderen Menschen deine Version von Lebensqualität aufzuzwingen.
Original geschrieben von Amad3us
Beobachten können wir nur die Handlung. Der Nutzen ist eine latente Größe. Von daher ist deine Aussage Tautologie.
Original geschrieben von Force_Commander
Es geht ja auch nicht allein um DEINE Lebensqualität. Sondern um die aller Mitglieder der Gesellschaft.
Nutzen ist subjektiv ja, aber wenn sich alle gegenseitig unterstützen ist ein mehr Nutzen für alle eine zwangsläufige folge.
Original geschrieben von MegaVolt
Wieso willst ausgerechnet du mir sagen dürfen, welche Maßnahmen meine Lebensqualität erhöhen? Das ist einfach verdammt nochmal nicht für 80 Millionen Menschen zu verallgemeinern.
Original geschrieben von jack.daniels
Sicherheit, Wohnung, Kinderbetreuung, Bildung, Transportmöglichkeiten. Riesenproblem.
Original geschrieben von Comeondieyoung
da dein libertaeres System sonst unter anderem zu einer Niedriglohnsklaverei fuehren wuerde
Original geschrieben von MegaVolt
Es ist keine Tautologie, es ist eine Definition.
Nein, nein, nein, NEIN, NEIN, NEIN! Rede ich hier gegen eine Wand?
Betrache ein beliebiges Individuum in der Gesellschaft. Du kannst niemals garantieren, dass es (subjektiv!) einen Nutzen durch deine Maßnahme erfährt. Da der Nutzen für mindestens ein Individuum somit negativ sein kann ist die Aussage, dass mehr Nutzen für alle zwangsläufig die Folge sei, absolut und unbestreitbar falsch.
Was du sagen kannst ist, dass du im Mittel* den Nutzen erhöhst. Das ist fundamental verschieden davon, den Nutzen für alle zu erhöhen.
Nutzen im Mittel zu maximieren heißt, dass du ganz bewusst einen negativen Nutzen für eine kleine Gruppe in Kauf nimmst, um der größeren Gruppe zu helfen. Da die kleinere Gruppe, deren Nutzen du dabei verringerst, das natürlich niemals unterstützen wird ist dann auch direkt ersichtlich, warum es zu dieser Durchsetzung den staatlichen Zwang braucht.
Ein bekanntes Beispiel für ein solches Vorgehen war die Enteignung der Juden im 3ten Reich, die dem deutschen (nicht-jüdischen) Volk genutzt hat. Ein weiteres recht offensichtliches Beispiel ist die Sklaverei.
Was lernen wir daraus?
Es ist unmöglich zu wissen, wie ein Mensch seinen Nutzen definiert. Deshalb ist es unmöglich, den Nutzen für alle zu maximieren.
Es ist möglich, den Nutzen einer Mehrheit auf Kosten einer Minderheit zu maximieren. Geschichtliche Beispiele dazu gibt es genug und ich denke ich muss nun wirklich nicht näher darauf eingehen, warum dies eine sehr schlechte Idee ist.
*Genaugenommen ist das so nicht ganz vollständig. Um einen mittleren Nutzen definieren zu können bräuchte es eine Vergleichbarkeit der Nutzenfunktionen verschiedener Individuen. Man bräuchte also einen entsprechenden Maßstab. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie ein vernünftiger Maßstab zwischen rein willkürlichen und subjektiven Nutzenfunktionen aussehen sollte. Das würde aber hier nun wirklich zu weit führen
Original geschrieben von Force_Commander
Das frage ich mich auch schon länger...
Wenn man nur eine einzige Maßnahme betrachtet mag es in der Tat sein das eine Person keinen Nutzen davon hat. Aber dafür das er bei etwas geholfen hat was ihm nichts gebracht hat, helfen ihm andere wiederrum bei etwas das ihm nutzt. In der Summe werden IMMER ALLE ihren Nutzen von einer Zusammenarbeit haben einfach weil Mehrleistung nicht einfach verschwindet.
Wenn du das nicht glauben oder einsehen willst kann ich dir auch nicht helfen. Aber fakt ist nunmal das dieses Prinzip der Menschheit die letzten 2000 Jahre gute Dienste geleistet hat und das Menschen mit der "jeder für sich " Methode nicht lebensfähig sind. Vor 2000 Jahren konnten das die Höhlenmenschen nicht, und auch heutzutage kann niemand ganz auf sich allein gestellt überleben. Du stellst hier etwas in Frage was sich seit Jahrtausenden bewährt nur weil du meinst das deine komische Logik es besser kann. Eigentlich lächerlich das wir das hier überhaupt diskutieren müssen.
Ganz ohne staatlichen Zwang gibt es einfach verdammt viel freiwillige Kooperation zwischen Menschen.
Original geschrieben von Amad3us
Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen:
Man kann im Gegensatz zur Handlung den Nutzen nicht beobachten. Von daher ist es ein willkürliches Postulat zu sagen: Handlung A wurde gewählt also hatte sie für das Individuum einen größeren Nutzen als Handlung B.
Etwas drastischer ausgedrückt: Deine Argumentation beruht auf einer Größe die man nicht beobachten kann. Gewissermaßen wird es hier esoterisch.
er Freiheitsbegriff, den ich verwende, ist nicht so willkürlich, wie du behauptest. Ich stelle mir die Frage, was die Bedingung für Moral ist - nicht für eine bestimmte Moraltheorie, sondern dafür, dass moralisches Handeln ganz grundsätzlich möglich ist. Ich halte es für unstrittig, dass unser Moralverständnis eine Entscheidungsfreiheit des Handelnden voraussetzt. Ohne die sind moralische Handlungen nicht denkbar: Wenn ich mich gar nicht entscheiden kann, sind meine Taten auch nicht moralisch beurteilbar. Der Stein kann sich nicht aussuchen, ob er rollt oder nicht. Aber ein Mensch kann entscheiden, was er tut. Das ist die Grundlage. Entscheidungsfreiheit ist also Bedingung jeder Moral. Damit identifizieren wir Entscheidungsfreiheit zweifelsfrei als moralischen Wert, weil ohne sie Moral an sich gar nicht denkbar ist. Gesucht ist nun ein Verfahren, um die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen zu garantieren. Wenn es nur eine Person gibt, ist ihre Freiheit stets maximal: Sie darf tun was sie will und kann gar nicht sündigen. Sind aber mehrere Personen da, ist die Freiheit jedes Einzelnen nicht mehr garantiert, weil jeder andere sie zerstören kann. Also muss eine Grenze her. Diese konstruieren wir auf natürliche Weise, indem wir jedermanns Freiheitsrechte dort enden lassen, wo die des anderen beginnen.
Original geschrieben von Force_Commander
Nur das dabei halt haufenweise Leute auf der Strecke bleiben. Du machst hier nen riesen Theater weil du meinst das bei meiner Methode einzelne einen negativen nutzen haben könnten, während bei deiner Methode garantiert mehrere Leute einen negativen nutzen haben...
Original geschrieben von Amad3us
Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen:
Man kann im Gegensatz zur Handlung den Nutzen nicht beobachten. Von daher ist es ein willkürliches Postulat zu sagen: Handlung A wurde gewählt also hatte sie für das Individuum einen größeren Nutzen als Handlung B.
Etwas drastischer ausgedrückt: Deine Argumentation beruht auf einer Größe die man nicht beobachten kann. Gewissermaßen wird es hier esoterisch.
Original geschrieben von MegaVolt
Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Es ist eine Definition.
Seien A und B Handlungsalternativen für Person X. Entscheidet sich X für A dann gilt: A hat einen größeren Nutzen für X als B.
in diesem falle sollten also einfachste stochastikkenntnisse dazu führen dass das "paradoxon" aufgelöst wird
Original geschrieben von Electric.Jesus
Weiteres Beispiel für die Verletzung der Annahmen der SEU-Theorie ist das Allais-Paradox (http://de.wikipedia.org/wiki/Allais-Paradoxon) oder das Elsberg-Paradox(http://de.wikipedia.org/wiki/Ellsberg-Paradoxon).
Ich habe deswegen den Eindruck, dass Deine Argumentation zwar rein theoretisch funidert ist und auf einer rein theoretischen Ebene auch Sinn macht, aber eben mit der Praxis nix zu tun hat und einfach mal die Realitäten menschlichen Handelns ignoriert.
Original geschrieben von MegaVolt
Die Beispiele sind unpassend gewählt. In beiden wird über mehrere Versuchspersonen gemittelt. Meine ganze Argumentation basiert auf dem Nutzen für ein Individuum, die Beispiele gehen also vollkommen an dem vorbei was ich geschrieben habe.
Original geschrieben von OgerGolg
Zumal du hiermit die Zulässigkeit von statistischen Verfahren aberkennst
Original geschrieben von MegaVolt
Die Beispiele sind unpassend gewählt. In beiden wird über mehrere Versuchspersonen gemittelt. Meine ganze Argumentation basiert auf dem Nutzen für ein Individuum, die Beispiele gehen also vollkommen an dem vorbei was ich geschrieben habe.
Zudem wird im ersten Beispiel ein Fehler begangen. Dort geht man davon aus, dass u(x) allgemeingültige Gewichte sind. Nur wenn die u(x) allgemeingültig sind ist es zulässig, die beiden Gleichungen zu kombinieren. Das sind sie aber eben nicht. Man rechnet in zwei verschiedenen Bezugssystemen, weshalb die Kombination nicht zulässig ist.
Anders ausgedrückt: Bei a und b wird den Testpersonen die Wahl zwischen 2 Alternativen gelassen. Die Entscheidung wird also unter der Nebenbedingung gefällt, dass nur a und b existieren. Die zweite Entscheidung findet unter den Nebenbedingungen statt, dass nur a' und b' existieren. Somit wurden beide Entscheidungen unter anderen Voraussetzungen (d.h. unter anderen Nebenbedingungen) getroffen und sind nicht mehr vergleichbar. Die vielen Zahlen lenken zunächst ab, weshalb man dieses Problem leicht übersehen kann. Eine ganz anschauliche Version:
Ich lasse dir die Wahl einen Apfel oder eine Birne zu essen. Du magst Äpfel lieber und isst deshalb den Apfel. A > B für dich.
Nun halte ich dir eine Pistole an den Kopf und gebe dir die gleiche Wahl, sage dir allerdings, dass ich dich erschieße wenn du den Apfel isst. Du wirst natürlich die Birne essen B > A in dieser Situation. Das ist aber kein Widerspruch zu A > B des vorherigen Beispiels da eben die Rahmenbedingungen vollkommen anders sind.
Original geschrieben von Electric.Jesus
1. Die Beispiele sind nicht unpassend. Ich brauche dazu nichtmal Statistik. Wenn Deine Annahme gilt, brauche ich nur mindestens ein Person zu finden, die sich anders verhält und schon ist Deine Annahme des hmo oeconomicus wiederlegt (an den glauben heute nicht mal mehr die Ökonomen).
2. Du hast die Paradoxien nicht verstanden. Träste Dich: Du nimmst sie wahr wie 60% der Probanden. Lies mal genauer nach. Nach der SEU-Theorie werden "entscheidungsirrelvante Alternativen" ergänzt. Also nix mit Pistole. Es ist in der zweiten Situation nicht rational, umzuschwenken!
3. Du hast auch die Methodik nicht verstanden. Niemand berechnet den Mittelwert des Nutzens. Das einzige, was man tut, ist :
a) entwederzu schauen, ob jede einzelne Person in beiden Versionen dieselbe Entscheidung trifft (was die "rationale" Annahme ist). Wenn genügend Personen die Präferenz wechseln, ist das ein Zeichen dafür, dass sie nicht grundsätzlich rational handeln. Oder
b) zwei verschiedenen und hinreichend großen Gruppen jeweils eine Version zu geben und zu schauen, ob sichdie Verteilung der Entschiedungen unterschiedet. Die rationale Annahme wiederum sagt vorher, dass sich die Verteilungen nicht unterscheiden.