AfD - Karnevalsverein oder Heilsbringer?

Gelöschtes Mitglied 137386

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verstehe das wort glaubwürdig nicht mal. niemand ist würdig, dass man ihm alles einfach gaubt. aber nur weil er ein ufo spinner ist, bedeutet es doch nicht, dass er nichts richtiges sagen kann. vielleicht ist er zugleich der größte experte in fischzucht? verstehe die ganze debatte nicht, warum nicht einfach jede aussage für sich auf schlüssigkeit werten? warum braucht man diese "hurdur ist der glaubwürdig" krücke? das ist keine religion, du sollst nicht an ihn oder das was er sagt glauben. du sollst selbst nachdenken, ob das was er sagt sich sinnvoll anhört oder nicht und daraus deine eigenen schlüsse ziehen.

insbesondere wenn es nicht um irgend eine fachmeinung geht, sondern um banale "was ich so erlebt habe" geschichten.
 
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Ne sorry, aber so geht die Welt nicht. Wir glauben Menschen eher wenn wir annehmen können dass sie in der Regel nah an der Wahrheit dran sind. Ist kein Automatismus, aber es gibt einen Grund warum es die "Junge ruft WÖLFE" Geschichte gibt.

Es gibt ja zum Glück mehr als nur "Verrückter Spinner der an UFOs glaubt"-Quellen so dass man diese getrost liegen lassen kann.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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und du bist der experte dafür wie die welt funktioniert? sorry, aber ich glaube dir nicht, weil du ja sonst auch noch nie was richtiges gesagt hast :troll:
 
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Joar, ist dein gutes Recht. Genau so wie alle anderen Leute so hantieren dürfen.
oh noez.
 
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Kann mir bitte mal einer erklären, wann genau in der Menschheitsgeschichte sich "Frauen" Nachts alleine irgendwo hin bewegt haben ohne sich zu fürchten bzw. wann das total "normal" gewesen sein soll?
Wenn ich meiner Mutter zu hör waren die auch wann immer es wie ging nicht allein unterwegs weil "Dunkel"...
 
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Naja, wir hatten ja auch noch nie in der Menschheitsgeschichte diese Ansprüche an eine Zivilgesellschaft wie heute, nicht wahr?

Grundsätzlich bin ich da bei HeatoR. Ich beurteile das Gesagte, unabhängig von der Person die es sagt. Themenfremde Einflüsse in die Bewertung eines Arguments mit einfließen zu lassen halte ich für hochgradig dum. Heisst ja nicht, dass ich bei Leuten mit aus meiner Sicht abzulehnenden oder zumindest fragwürdigen anderweitigen Positionen nicht nochmal doppelt drüber nachdenke, ob das Gesagte ggf. wirklich wahr sein könnte oder nur einer Agenda folgt.

Mit dem miesesten, brutalsten Kinderficker kann ich eine absolut konstruktive Diskussion über alles Mögliche haben, ihm sogar explizit bei einigen Aussagen zustimmen und ihn für ziemlich kompetent auf diesen oder jenen Gebieten halten. Wie dämlich wäre es, ihm ins Wort zu fallen und zu sagen "Ja aber Sie sind ja ein Kinderficker, deshalb höre ich Ihnen gar nicht weiter zu!". Daraus folgt ja nicht, dass ich deshalb mit Kinderfickern sympathisiere.

Und an UFOs, Flache Erden und Tiefseemonster zu glauben ist nun nicht wirklich weit von Gott oder Allah und deren Wundergeschichten weg. Mit der Begründung, ich rede mit 'nem gläubigen Moslem nicht mehr, weil er ja ganz offensichtlich mystisch-magischen Religions-Schwachsinn glaubt und vertritt, würde wohl entschiedene Einwände hervorbringen. Dabei ist gerade diese Sonderbewertung von "Religionen" bei denen nur Zufall, Brutalität und Manipulation darüber entschieden hat, wer nach ein paar Jahrhunderten noch im Spiel war, im Grunde nur die ziemlich witzige Kehrseite der Belächlung von UFO-Gläubigen und FlatEarthern.
 

deleted_24196

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Teile der AfD unter Beobachtung des Verfassungsschutzes.
Wird hier natürlich nicht erwähnt :deliver:
 

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Teile der AfD unter Beobachtung des Verfassungsschutzes.
Wird hier natürlich nicht erwähnt :deliver:

Zwei Jugendorganisationen der AfD. Die AfD selbst wird nicht beobachtet. Die SZ dazu:

Die AfD muss Gegenstand der politischen Auseinandersetzung sein. Doch der Verfassungsschutz ist nicht dazu da, Munition für den Meinungskampf zu liefern - den müssen die Vernünftigen selbst führen.
https://www.sueddeutsche.de/politik...-der-verfassungsschutz-ist-unnoetig-1.4114736
 

Deleted_504925

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naja, kann man jetzt wie die afd wortklauberei machen ob es jetzt jagdszenen waren oder aber wann man hetzjagd sagen darf.
gibts ja tausend artikel drüber welche die videos und bilder auseinandernehmen.
macht es die situation in chemnitz besser?
 
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Klar macht es die Situation besser, je nach dem was passiert und nicht passiert ist. Zum einen von weniger Opfern, zum anderen wie dick der zivilisatorische Mantel momentan ist.

Da gibt es Unterschiede zwischen Progromen, Hetzjagden und Pöbeleien. Hab mir die Videos bei SPON abgeschaut, da hat man halt mal nichts gesehen. Da Pöbeln und bedrohen sich die anwesenden Rechts- und Linksextremisten wie eh und je.
 
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Man sieht recht deutlich wie ne Masse an Leuten Naziparolen blöken. "Migranten" hinterher Rennen und wüst beschimpfen.
Hitlergruß und all das Zeugs noch obendrauf.

Aber bilde dir ruhig ein dass man sich das nur ausgedacht hat.
 

Deleted_504925

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"hetzjagden" hat man ja zum beispiel bei dem "hase du bleibst hier" video.
wie dick ist denn in chemnitz der zivilisatorische mantel?
beim wievielten hitlergruß ist man denn kein besorgter bürger mehr? wieviele leute müssen im chor "ausländer raus" skandieren bis man von einer nazidemo sprechen darf?

wenn dann noch björn höcke die dreistigkeit besitzt mit weißer rose im knopfloch arm in arm mit pegida, npd, pro chemnitz und co. zu laufen könnte ich wirklich nur noch im strahl kotzen.
 
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Aber bilde dir ruhig ein dass man sich das nur ausgedacht hat.

Was habe ich behauptet, hat man sich ausgedacht? Ich habe geschrieben, dass ich keine Hetzjagden auf SPON-Videos gesehen habe. Und das obwohl das behauptet wird. Auf anderen Videos btw auch nicht. Kannst aber gerne verlinken.


"hetzjagden" hat man ja zum beispiel bei dem "hase du bleibst hier" video.

:top2: Sehr gut auf das Frauchen wird gehört. Aber mal ernsthaft, gibt es Videos mit Gewalt und Jagdszenen, das Hasenvideo ist ja eher witzig. Wer den Streit auslöst, erkennt man offentsichtlich auch nicht.

https://www.youtube.com/watch?v=RUkaF2yRE4s

Auf die Schnelle nach der Suche "Hetzjagd" und "Chemnitz" gefunden. Obwohl da schon ein größeres Gewaltpotential zu erahnen ist, als beim Hasen, ist das ja immernoch nur nen bissel Gerenne und paar Sprüche.

Vielleicht bin ich als Auswärtsfahrer auch mehr gewohnt und hab ein dickeres Fell, aber das was ich bisher gesehen habe ist pillepalle. Da hatte hatte ich schon wesentlich mehr auszuhalten.

beim wievielten hitlergruß ist man denn kein besorgter bürger mehr? wieviele leute müssen im chor "ausländer raus" skandieren bis man von einer nazidemo sprechen darf?
Keine Ahnung, aber beim ersten Hitlergruß darf man sich nicht beschweren, wenn man als Nazi bezeichnet wird.
Strohmann deinerseits, aber weißt du wahrscheinlich selber.
 
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Typen rennen hinter jemanden Herr und rufen Ausländer aus = völlig okay?

Natürlich versuchst du jetzt dem dritten die Schuld zu geben "Wir waren ja nicht dabei!"
 
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Wenn Nazis sich auf ner Demo als solche zu erkennen geben, wird aus der Demo ne Nazidemo.
Wenn man in ne Suppe pisst, wird daraus ja auch nicht nur ne anders schmeckende Suppe, sondern ungenießbare Pisse.
Wobei so Aktionen wie das mit der weißen Rose schon fast wieder genial amoralisch sind. Das hätte dem Joseph gefallen.

Das Hauptproblem ist, dass es viele Leute gibt, die gut damit leben können, wenn Nazis mitmarschieren, sofern es denn alles "für die richtige Sache" ist. Ich gehe grob davon aus, dass Nazis nicht für die richtige Sache stehen. (inb4: "Das sind gar keine Nazis, sondern nur aufrechte Bürger, die...")
 
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Ich frag mich ja immer, was die Erwartungshaltung ist. Man latscht da also auf ner Demo mit und hört irgendwo wie jemand "...raus" ruft. Soll man dann ganz schnell aus der Demo wegrennen, oder wie genau soll man dann "richtig reagieren"?
 
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Sich von der Demo entfernen ist schonmal n Anfang.
Zur Rede Stellen.
Polizei rufen.
Video drehen.
Journalisten anrufen.
#Ausländerraus

Weiter mitlaufen ist so ziemlich das selbe wie dem Typen n einverständnis zu geben.
 
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Also darf man eigentlich quasi so gut wie keine Demo bis zum Ende mitgehen?
Denn schließlich wirst du bei den allermeisten Demos mittlerweile irgendwelche Straftäter dabei haben, denen man dann ja am Ende sein Einverständnis gegeben hat.
 

Deleted_504925

Guest
Ich frag mich ja immer, was die Erwartungshaltung ist. Man latscht da also auf ner Demo mit und hört irgendwo wie jemand "...raus" ruft. Soll man dann ganz schnell aus der Demo wegrennen, oder wie genau soll man dann "richtig reagieren"?

vielleicht vorher überlegen wer dazu aufruft und wo man hingeht? eine hooligan truppe ruft zur demo? kein thema.
oh, ein paar quadratmeter großes ausländer raus banner von der npd, na immerin haben sie kleingedruckt "kriminelle" drübergeschrieben.
dann ein bisschen "frei, sozial und national" gröhlen, machen ja alle hier. jetzt nochmal alle im chor "deutschland den deutschen, ausländer raus"
wer es so lange da aushält den stört dann auch der gelegentliche hitlergruß der nachbarn nicht mehr.

aber nazis hab ich hier keine gesehen. lügenpresse.
 
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Ich war selber auf diversen Demos und muss ehrlich sagen, dass ich immer sehr genervt von den radikalisierten Trotteln auf beiden Seiten war. Blödes Gegröle, Pöbeleien ggü. den Polizisten, die dann teilweise auch sehr dum reagiert haben, Gewalt, bzw. direkte Aufrufe zur Gewalt seitens der Demonstranten, etc..
Im Allgemeinen denke ich, dass jemand, der Parolen schreien muss, um seinen Standpunkt klar zu machen, ein Depp ist.

Eine Nazidemo ist aber in der Tat sehr leicht als solche zu erkennen, siehe Misfits Post. Da geht man nicht "zufällig" mit.
 
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Ich halte es auch nicht für all zu klug bei solchen Demos mitzulaufen, aber das denk ich mir bei genug anderen Demos auch (welcome to hell anyone?) und nehme daher mittlerweile hin, dass für die meisten Menschen in Deutschland scheinbar das Thema wichtiger ist, als Umstände wie Ausrichter und Co. Da werden halt nicht reihenweise Paralleldemos angemeldet, sondern man nimmt die Spackos halt hin offenbar.
Es bringt halt nur einfach nix vorran, wenn man da jetzt wieder mit Vorurteilen und Verallgemeinerungen um sich schmeißt, über die man sich umgekehrt ja so gerne aufregt.

Was genau ist jetzt durch die Feststellung gewonnen, dass das ne Nazidemo war? Glaubst du allen ernstes dadurch denkt jetzt irgendwer um, weil du ihn als Nazi abgestempelt hast? Die Diskussion an sich ist halt einfach komplett bedeutungslos.
 
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Ich war selber auf diversen Demos und muss ehrlich sagen, dass ich immer sehr genervt von den radikalisierten Trotteln auf beiden Seiten war. Blödes Gegröle, Pöbeleien ggü. den Polizisten, die dann teilweise auch sehr dum reagiert haben, Gewalt, bzw. direkte Aufrufe zur Gewalt seitens der Demonstranten, etc.

Ich hoffe, du hast dich dann umgehend von der Demo entfernt. :deliver:
 

Deleted_504925

Guest
Ich halte es auch nicht für all zu klug bei solchen Demos mitzulaufen, aber das denk ich mir bei genug anderen Demos auch (welcome to hell anyone?) und nehme daher mittlerweile hin, dass für die meisten Menschen in Deutschland scheinbar das Thema wichtiger ist, als Umstände wie Ausrichter und Co. Da werden halt nicht reihenweise Paralleldemos angemeldet, sondern man nimmt die Spackos halt hin offenbar.
Es bringt halt nur einfach nix vorran, wenn man da jetzt wieder mit Vorurteilen und Verallgemeinerungen um sich schmeißt, über die man sich umgekehrt ja so gerne aufregt.

Was genau ist jetzt durch die Feststellung gewonnen, dass das ne Nazidemo war? Glaubst du allen ernstes dadurch denkt jetzt irgendwer um, weil du ihn als Nazi abgestempelt hast? Die Diskussion an sich ist halt einfach komplett bedeutungslos.
nö, gibt sachen die werden einfach nicht toleriert.
gilt übrigens genau so für die idioten die bei der revolutionären 1. mai demo usw. mitlaufen.
mir persönlich wurst ob ein nazi seine meinung ändert nachdem er nazi genannt wurde, aber vielleicht hält es ja den ein oder anderen grenzfall davon ab nochmal mit solchen idioten mitzumarschieren wenn die mehrheitsgesellschaft deutlich zeigt wo die grenze ist.
was mich bei afd, pegida und co. stört ist die ständige verharmlosung der beteiligten.
 
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Scheint aber ganz offenbar keine sehr nützliche Strategie zu sein. Denn die selbe Leier gibt es seit Jahr(zehnt)en, war ganz offenbar nicht von viel Erfolg gekrönt, wenn man sich die Umfragen/Wahlergebnisse) anschaut.
 
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Ich frag mich ja immer, was die Erwartungshaltung ist. Man latscht da also auf ner Demo mit und hört irgendwo wie jemand "...raus" ruft. Soll man dann ganz schnell aus der Demo wegrennen, oder wie genau soll man dann "richtig reagieren"?

Genau so, wobei ich ein Entfernen im Schritttempo auch in Ordnung finde.
 
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Vor allem kann man jetzt beruhigt auf die blöden Nazis zeigen und Kundgebungen unter #wirsindmehr veranstalten, bevor noch jemand denkt, im Osten wären alle Nazis. Die Probleme, die dazu führen dass überhaupt jemand zum Nazi wird, kann man dann weiter ignorieren und stattdessen noch etwas weiter über die Tölpel lachen.

Laut "Welt" stellten 2016 die deutschen Behörden 4899 sogenannte Übernahmeersuchen an Bulgarien, das dortige Migrationsamt bestätigte in 2643 Fällen seine Zuständigkeit. Tatsächlich wurden aber nur 95 weitergereiste Asylbewerber dorthin zurückgebracht.
Dieser Mord/Totschlag hätte verhindert werden können. Aber die zuständigen Behörden haben es verpennt, entweder aus Unfähigkeit oder auf Anweisung.
Es kann nicht über den Fakt hinweggesehen werden, dass ein mehrfach vorbestrafter Asylsuchender auf einem Stadtfest einen Mitbürger abgestochen hat (naja, bisher mutmasslich, ne). Wenn man jetzt wegschaut und sich nicht darüber unterhalten kann, wozu junge ungebildete Männer aus Krisengebieten fähig sind (fragt euch selber: Was würde es brauchen, damit IHR SELBER an einem Stadtfest jemanden aufschlitzt?).
Wenn man sich diesen unbequemen Fragen nicht stellt, gibt man der AfD den Freifahrtsschein, den sie momentan geniesst.
 
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Weiss nicht ob die politik massive dummheit so einfach beheben kann. Das ist ja wohl grund nummer 1 warum man heute noch zum nazi wird.

Im letzten jahr gab es 6,6 tötungsdelikte am tag. Wenn da jedes mal der mob durch die straßen zieht und entfernt täterähnlich aussehende leute jagt na dann aber hallo.

Als ob das hier in Chemniz was anderes als peinlicher rassismus wäre also bitte.
 
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In einer Sache hat Zweifeuerkraut Recht: Jemand, bei dem ein Gerichtsbeschluss zur Abschiebung vorliegt, sollte schnellstmöglich abgeschoben werden. Allein schon deshalb, weil es den ganzen Schreihälsen den Wind aus den Segeln nehmen würde. Und natürlich auch, weil bei einer schwerwiegenden Straftat jedes Bleiberecht erlischt. Es wäre auch ein sehr pragmatischer Ansatz, zunächst einmal dafür zu sorgen, dass die existierenden Behörden ihren Dienst tun. Leider kommt auch von der Groko (und da besonders von der CSU) größtenteils nur Geblubber à la "MEHR SICHERHEIT! MEHR ÜBERWACHUNG! MEHR GRENZEN!", anstatt dass z.B. die Abläufe gestrafft und die Behörden reformiert werden. Als jemand, der den Staat "von innen" kennt, weiß ich aber, dass selbst die kleinste Veränderung auf struktureller Ebene Jahre braucht, um wirklich halbwegs zu funktionieren. Betonung auf "halbwegs". Stabilität ist wichtig, aber wenn darunter die Reaktionsfähigkeit leidet, läuft etwas falsch.
 
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Wenn man sich diesen unbequemen Fragen nicht stellt, gibt man der AfD den Freifahrtsschein, den sie momentan geniesst.
= Die Deutsche Öffentlichkeit/Gesellschaft seit Jahren


Meine große Sorge ist, dass das auch noch bis zur nächsten BTW so weitergeht und dann die AfD tatsächlich 25+% hat. Das werden schon die nächsten LTWen absehbar großen Schaden anrichten. Je länger "wir als Gesellschaft" uns weigern eine Identitätsdebatte mit allem Drum und Dran zu führen, je mehr Finanzierung und Öffentlichkeit gibt es für die AfD, deren einziges wirkliches Wahlkampfpfund die Angst vor Überfremdung und Identitätsverlust sind. Zumindest kann ich es mir kaum vorstellen, dass irgendwer die wegen Ihres Programms wählt, denn "Frauen an den Herd" oder "Sozialleistungen sind Kommunismus" bekommt man ggf. auch anderswo mit der Aussicht auf Überspringen der 5%.

Hier rächt sich mE, dass sich das Deutsche Linke Spektrum der "Leitkulturdebatte" verweigert hat, und andererseits, dass die Konservativen es so saudumm als "Leitkultur" geframed haben. Deutschland ist immer noch ein zerrissenes Land, was nur unter der Lokalpatriotismussoße und Regionalgehate nicht immer deutlich sichtbar ist. Weltkrieg, Migration Gastarbeiter, Wiedervereinigung, Migration Jugoslavien, Migration Eurokrise, Migration Syrien/Afrika … eine gemeinschaftliche Vision bzw. Verständnis (<-- damit sind erstmal alle gemeint, nicht nur Hans Friedrich Deutschmann) davon was die Gesellschaft ausmacht gab es dagegen nicht mehr. Und damit meine ich weniger eine gemeinsame Kultur im ugs. Sinne, sondern mehr eine gemeinsame Überzeugung wie ein Zusammenleben auf gemeinsamem Raum ausschauen sollte. Ein Wertekanon eben. Etwas das das GG so nicht liefern kann, weil es eben keine Antwort auf die Frage liefert ob man sich ärgern darf, wenn der Nachbar den ganzen Sommer über regelmäßig so laut arabische Musik hört, dass man glaubt man wohnt im Nahen Osten, oder ob man dann schon Nazi ist.*
Auf genau diese Frage liefert die AfD die perfekte Kombiantwort:
"Teil 1) Die anderen sind Schuld. Du bist normal und in Ordnung. Du und ich, wir, das sind die guten. Teil 2) Deine Intoleranz ist begründet, 'die Anderen' machen uns kaputt und wir dürfen ja nichts sagen 'weil das ja von denen da oben so gewollt ist'. Eigentlich wäre 'raus mit XYZ aus UNSEREM land' die Lösung, dann wäre alles weg was anders und wir könnten so bleiben wie wir sind und schon immer waren. Status Quo Hurra, Änderung ist schlecht, damals war alles besser."

Insofern war mE sehr viel von dem was die Deutsche Politik seit Pegida gemacht hat Wahlkampfwerbung für die AfD. Die Angst vor Entfremdung und Identitätsverlust ernstzunehmen (wohlgemerkt, ich rede hier erstmal nur von der real vorhandenen Angst und nicht von der Begründetheit) war allen zu Nazi. Klar, das kann man vor dem Hintergrund der Deutschen Geschichte auch gut verstehen, das Problem löst es halt trotzdem nicht. Meines Erachtens die Megaaufgabe für die Deutsche Politik der nächsten 50 Jahre. Es ist eine Geschichte des Versagens seit ca. 1960. Die letzte gesellschaftliche Integration uinterschiedlicher Gesellschaftsteile die Deutschland einigermaßen hinbekommen hat waren––böse gesagt––die Vertriebenen des Weltkriegs. Und ich meine hier bewusst beide Teile Vertriebene und Bestandsbevölkerung in Restdeutschland.
 
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Ich hab ne Lösung:
Deutsche Nationalhymne und Eurofighter über dem Stadion vor jedem Bundesligaspiel :troll:
 
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Das wäre natürlich zu begrüßen, aber ein bisschen mehr muss da schon kommen.

Ich kann btw dieses Gelaber von "Angst" nicht mehr hören. Als ob alle, die mit der Migrationspolitik nicht einverstanden sind, wie kleine Kinder sind, die Angst vorm schwarzen Mann :troll: haben und man ihnen nur erklären muss, wie toll das alles ist. Forget it, es gibt gute sachliche Gründe gegen diese Politik zu sein, aber mit dem Angst-Gelaber verweigert man einfach jede inhaltliche Diskussion.
 

Gustavo

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Insofern war mE sehr viel von dem was die Deutsche Politik seit Pegida gemacht hat Wahlkampfwerbung für die AfD. Die Angst vor Entfremdung und Identitätsverlust ernstzunehmen (wohlgemerkt, ich rede hier erstmal nur von der real vorhandenen Angst und nicht von der Begründetheit) war allen zu Nazi. Klar, das kann man vor dem Hintergrund der Deutschen Geschichte auch gut verstehen, das Problem löst es halt trotzdem nicht. Meines Erachtens die Megaaufgabe für die Deutsche Politik der nächsten 50 Jahre. Es ist eine Geschichte des Versagens seit ca. 1960. Die letzte gesellschaftliche Integration uinterschiedlicher Gesellschaftsteile die Deutschland einigermaßen hinbekommen hat waren––böse gesagt––die Vertriebenen des Weltkriegs. Und ich meine hier bewusst beide Teile Vertriebene und Bestandsbevölkerung in Restdeutschland.


Das Problem an der Behauptung ist, dass du für bare Münze nimmst, was dir von denjenigen erzählt wird, die so denken. Mir fällt es schwer zu glauben, dass der durchschnittliche AfD-Wähler WIRKLICH AfD wählt, weil er Angst vor Überfremdung hat; und damit meine ich nicht die die Wahlabsicht/Parteiidentifikation mit der AfD, die tatsächlich hauptsächlich durch Fremdenfeindlichkeit erklärt werden kann: Das setze ich als gegeben voraus. Aber eine Ebene tiefer halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass Leute wirklich ihre Wahlabsicht davon abhängig machen, dass eine Abstraktion wie "Deutschland" überfremdet: Der allergeringste Teil der Bürger sieht auch nur einen halbwegs repräsentativen Ausschnitt von Deutschland, die allermeisten sehen nur den winzigen Teil in dem sie leben (und für den durchschnittlichen AfD-Wähler ist das nun auch nicht unbedingt ein stark "überfremdeter" Teil). So zu tun als würde sich für diejenigen, die am lautesten schreien, wirklich etwas ändern, obwohl alle objektiven Indikatoren dagegen sprechen, ist genau dasselbe, was man sonst den Linken wegen "political correctness" ankreidet. Rechte gibt es in Sachsen ja nun nicht erst seit den Flüchtlingen und ich bezweifle, dass die NPD in Sachsen bspw. 2004 wirklich auf 9% kam, weil die Leute dort alle Angst hatten, dass Neukölln bald überall ist. Könnte ein deutlich größerer Teil nicht vielleicht doch mit dem Problemkomplex zu tun haben, der auch dazu führt, dass sich in Teilen des Ostens junge Frauen eben nicht mehr nur nachts, sondern scheinbar zu keiner Tageszeit mehr auf die Straße trauen?

Mit Leuten über Überfremdungsängste zu sprechen kann ganz schnell nach hinten losgehen, weil es ihnen suggeriert, sie hätten ein Recht darauf, dass Deutschland ethnisch so aussieht wie sie sich das vorstellen. Das gibt es aber nun mal nicht, es gibt sogar im Gegenteil ein Recht vieler Derjenigen, die Deutschland "überfremden", in diesem Land leben zu dürfen: Ein beträchtlicher Teil hat schon die Staatsbürgerschaft, eine Menge haben eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung und ein weiterer Teil wird innerhalb der nächsten Generation die Staatsbürgerschaft bekommen. So zu tun als könnte man heute noch etwas daran ändern, dass Deutschland im Jahr 2045 anders aussieht als heute ist pure Augenwischerei, weil die Mehrheit der 2045 in Deutschland Lebenden heute schon geboren ist und eben heute schon hier lebt. Das ist nichts anderes als eine moderne Version des alten CDU-Mantras, man sei kein Einwanderungsland. Das ist letztendlich eine Abwägung, aber mir fällt es schwer zu glauben, dass man sich dauerhaft einen Gefallen tut, Rechten zu suggerieren, sie hätten ein Anrecht auf Mitbestimmung über die ethnische Zusammensetzung des Landes, wenn man damit denjenigen auf die Füße tritt, deren Großeltern 1949 eben noch nicht hier waren, denn die werden tendenziell mehr. Stattdessen sollte man sich vielleicht mal genauer damit beschäftigen, was diejenigen, die diese Ängste hegen, glauben, was es eigentlich genau ist, was an Fremden so furchterregend ist. Das erscheint mir zumindest sinnvoller als für eine völlige Scheindebatte die Zugehörigkeit zu Deutschland derjenigen in Frage zu stellen, die vielleicht nicht aussehen wie ich oder Mackia.
 
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Schlemil: Ne, das ist albern. Hab mich schon bei der BuLi Eröffnung vor Fremdscham nicht eingekriegt. Hymne und Pathos zu jedem noch so kleinen Anlass ist mE absolut nicht "Deutsch", sondern lächerlich. Ich hiss doch auch keine Deutschlandflagge bevor ich mal ordentlich kacken gehe.

BabaUTZ: jo, so isses halt.

Mackia: Dann lass mal hören was die sachlichen Gründe sind und was Du mit "dieser Politik" genau meinst. Gerne darfst Du auch begründen warum das Gelaber von "Angst" falsch ist. Dass eine gewisse Angst vor Überfremdung und Identitätsverlust eine Rolle spielt scheint bei dem Namen "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" durchaus kein allzu großer Sprung zu sein. Ebenso kannst Du gerne begründen was dann sonst noch für das Wählen der AfD spricht, wenn schon nicht genau das Ebengenannte.

Gustavo: Nein, da stimme ich Dir nur sehr eingeschränkt zu. Ich lebe in einem Viertel in dem ethnisch Deutsche eher eine Gruppe von vielen sind, und ich kann Dir sagen ich wohne nicht in einem Viertel in dem hauptsächlich Akademiker wohnen. Mein Erleben ist, dass diese unterdrückte Wut vieler Bestandsdeutschen vor allem daher kommt, dass Sie das Gefühl haben, dass Sie sich nicht offen gegen Unverschämtheiten wehren können ohne sich zum Nazi-Pariah machen lassen zu müssen. (Oder alternativ mit Gewalt rechnen müssen.) Das sind so simple Sachen wie der Bentley vom Drogenlibanesen der einfach quer auf der Straße oder auf dem Gehweg steht aber kein Knöllchen bekommt. Das passiert immer wieder und führt dazu, dass der echte Durchschnittsmalocher einfach einen Hals bekommt wenn er Leute sieht die wie Naher/Mittlerer Osten aussehen. Nicht weil er fremdenfeindlich ist, sondern weil er/sie im täglichen Leben erlebt, dass sich eine laute Minderheit dieser Menschen benimmt wie Hulle, und dass genau nichts passiert. Dummerweise ergänzt sich das perfekt mit dem "typischen Wesen des Deutschen" der ein eher passiv aggressives Tierchen ist. Kaum einer dieser Menschen ist wirklich fremdenfeindlich im Nazi-Sinne, aber einer absoluten Mehrheit bis hinein in die Gruppen der Grünenwähler wäre es lieber wenn die Menschen die den gefühlten Wertekonsens offen ablehnen lieber heute als morgen vor die Tür gesetzt würden.
Vieles ist auch deswegen zynisch, weil es sich leicht sagen lässt wie das "repräsentative" Deutschland aussieht, wenn man in einem Szeneviertel in Leipzig oder Berlin wohnt, in dem eben keine ungebildeten Migranten oder andersfarbigen Deutschen leben. Ich bin über die Jahre häufig umgezogen und würde für mich in Anspruch nehmen einen guten Eindruck zu haben was es so gibt––inklusive der vollbesetzten Straßenbahn im Berufsverkehr in der man kein Deutsch hört. Das sind teilweise Viertel in denen die AfD recht gut abgeschnitten hat. Nicht so gut wie in Sachsen, aber über dem Bundesdurchschnitt.

Und nein, ich glaube nicht, dass eine Mehrheit ein ethnisch reines Deutschland anstrebt. Ich glaube auch nicht, dass man es irgendwem implizit zugesteht indem man ihre Ängste ersteinmal ernst nimmt. Identität und Kultur hat nichts mit Hautfarbe zu tun, und das wissen auch die meisten. Wenn aber von n-1 Parteien ein Diskurs über einen common ground vermieden wird und lieber whataboutism betrieben wird (Verteilungsdiskussionen, Rente, bla blub), dann ist es für die eine Partei die Identität zu ihrem einzigen Thema gemacht hat natürlich easy diejenigen abzugreifen für die das so wichtig ist, dass ihnen der ganze andere Quatsch im AfD Programm egal ist. Die Menge dieser Menschen scheint seit ~2013 von unter 5% auf 16% gewachsen zu sein, und ich denke das wäre vermeidbar gewesen.

Die Tatsache, dass ich seit Jugendzeiten zigfach gehört habe "Deutschland muss sterben. Auf sein Land kann man nicht stolz sein. (…)" von allen Seiten. Von den Konservativen kam vielleicht noch ein verdruckstes "Wir sind auf das Grundgesetz und die Wirtschaft und den Erfindergeist und vielleicht noch Goethe stolz" … aber das war's dann. Diese Tatsache bringt mich zu der Vermutung, dass der Mangel an Wertedebatte und gesellschaftlichem Common Ground von der Nachkriegszeit bis heute eine Art Versailles-Effekt auf einen relevanten Anteil der Bevölkerung hatte, was uns, wenn uns als Gesellschaft nicht mehr einfällt als nochmal 3 Jahre Gegendemos und Empörung über "die Nazis in <hier Stadt einfügen>", eine nationalistisch-rechtsradikale Partei mit vielleicht bis zu einem Drittel der BT-Sitze oder sogar mehr ins Haus steht. Und da hat man dann noch nicht mal berücksichtigt was der Flurschaden sein wird. Die AfD vertritt in der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialpolitik insgesamt rückwärtsgewandte und für die Integrität dieses Landes tatsächlich gefährliche Positionen. Da ist der angestrebte Euroaustritt fast noch das harmloseste.
Den Anteil der Großen Koalition in dem ganzen Problemkomplex sehe ich übrigens nicht als kausal an, sondern eher als Katalysator. Die Probleme gibt es seit 50+ Jahren, sie wurden nur stets von anderen Dingen überdeckt. Kalter Krieg, Wende, Agenda 2010, 9/11, Finanzkrise. Jetzt geht es uns gerade halt konjunkturell/ökonomisch seit ca. zehn Jahren extrem gut und es ist sonst nichts großes passiert, zusätzlich ist das Thema auch in anderen Ländern en vogue und es gibt keine anderen Themen die großartig ablenken.

Zsfg.: Was kann denn ein Grund sein die AfD zu wählen wenn nicht wegen der Überfremdungsangst? Egal ob man konservativ oder liberal oder whatever ist, man kann immer entweder CDU/CSU oder FDP wählen und bekommt grundlegend ähnliche Positionen die aber deutlich besser durchdacht sind und quasi immer mit Mandatsträgern/Kandidaten daherkommen die nicht aus dem Pool der früheren hinteren Plätze der NPD/REP-Listen kommen.
 
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Nö, darauf habe ich keinen Bock.
Seit drei Jahren schreiben wir uns die Finger blutig, es gibt dazu nichts Neues zu sagen.

Die AfD sollte man wählen, weil sie als einzige Partei gegen die derzeitige Migrations- und Europapolitk Front macht und das die beiden großen Politkfelder sind, auf denen Entscheidungen getroffen werden, die nicht mehr zurückzunehmen sind und Deutschland entscheidend verändern.
 
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