AfD - Karnevalsverein oder Heilsbringer?

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Balls hatte Stauffenberg schon, er wusste ja so gut wie die meisten seiner Mitverschwörer, dass er wahrscheinlich draufgehen würde und hat seinen Tod bewusst in Kauf genommen.
Das ihn aus der damaligen Perspektive viele als Verräter gesehen haben, kann ich auch verstehen. Es wurde schließlich viel Aufwand betrieben, um den Glauben an den Endsieg aufrecht zu erhalten und man hatte noch halb Europa besetzt. Aus heutiger Sicht ist die Einschätzung natürlich Banane.

Der letzte Satz, dass der Krieg nicht gegen Hitler, sondern gegen Deutschland geführt wurde, ist wahrscheinlich derjenige, den man am wenigsten sagen darf. Aber es gab für die Briten genug Gelegenheiten Hitler loszuwerden (z.B. 1938) bzw. zu einem erträglichen Frieden mit Deutschland zu kommen, aber das war nicht erwünscht.

Ist auch egal, Steinke ist ein Idiot, aber AfD wird weiter gewählt und die "Empörung" über diese und jene Äußerung von AfDlern hat sich nach all den Jahren abgenutzt. Es ist Zeit Merkel loszuwerden :deliver:
 
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AfD-Parteichef Jörg Meuthen hat die abfälligen Äußerungen des AfD-Politikers Lars Steinke über den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg als „komplett inakzeptabel“ kritisiert. Die Aussagen des Vorsitzenden der niedersächsischen AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA) offenbarten „ein absurdes Geschichtsverständnis und haben in der AfD absolut nichts zu suchen“, erklärte Meuthen am Donnerstag. Der Bundesvorstand werde sich zu Beginn der kommenden Woche mit der Angelegenheit befassen.

Ähnlich äußerte sich auch der zweite AfD-Chef Alexander Gauland. Er nannte die Äußerungen „bodenlosen Schwachsinn“. Stauffenberg sei ein Held der deutschen Geschichte. Steinke habe sich für die AfD disqualifiziert, „er sollte ausgeschlossen werden“. Die niedersächsische AfD-Landesvorsitzende Dana Guth betonte, dass das Posting in all seiner „Absurdität“ die Meinung des Landesvorstandes nicht widerspiegele.

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Kritik äußerte auch der Bundesverband der Jungen Alternative. Laut JA-Chef Damian Lohr werde der JA-Bundesvorstand über mögliche Konsequenzen in enger Rücksprache mit der Mutterpartei entscheiden. Auch Lohr kritisierte das Posting deutlich: „Der Text Lars Steinkes widerspricht eklatant den Wertvorstellungen der Jungen Alternative für Deutschland.“

Man müsse die Person Stauffenberg nicht auf ein Podest stellen, aber wer die völlig anwidernde Behauptung aufstelle, Stauffenberg sei ein Feind und Verräter des deutschen Volkes, der habe in der „AfD und der Jugendorganisation der Partei definitiv nichts verloren“..

Nur der Vollständigkeit halber. Kann man ja schon mal vergessen zu erwähnen. Ist ja auch nicht so wichtig.
 
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Rausgeworfen wurde aus der AFD aber noch nicht wirklich jemand wegen klären Rechtsradikalismus...
 
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Natürlich nicht. Man empört sich einerseits über die Medien wenn die etwas böswillig verzerren oder distanziert sich von den all zu sehr rechten Sachen und wenn das Thema in den Medien quasi weg ist kommt ein "du du du, mach das bitte nicht nochmal" und es geht weiter.
Die rechten Spinner merken sich dann dass es solche Positionen in der AFD gibt.
Die Idioten wollen sich einreden dass solchen Spinnern ja sofort widersprochen wird, also ist die AFD gar nicht rechts.
Die Leute die eh nicht AFD wählen behalten sowas im Hinterkopf und wundern sich warum die AFD so stark wird.
Die etablierten Parteien schlagen wild um sich, kommen aber auch nicht wirklich an das Problem heran was die Menschen wirklich umtreibt und treiben damit noch mehr zu der AFD.
Eine Schande ist das.
 

Gustavo

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Der letzte Satz, dass der Krieg nicht gegen Hitler, sondern gegen Deutschland geführt wurde, ist wahrscheinlich derjenige, den man am wenigsten sagen darf. Aber es gab für die Briten genug Gelegenheiten Hitler loszuwerden (z.B. 1938) bzw. zu einem erträglichen Frieden mit Deutschland zu kommen, aber das war nicht erwünscht.


Aus damaliger Sicht könnte man darüber diskutieren wie man dazu steht, schließlich hatte die Bevölkerung die (letztendlich unberechtigte) Sorge, dass man für die begangenen Verbrechen in vollem Umfang zur Rechenschaft gezogen werden würde. Aber wer in der BRD aufgewachsen ist und sich mit NS-Deutschland mehr identifiziert als mit den Alliierten, bei dem kann man eindeutig diagnostizieren, was man bei Eingewanderten so gerne "gescheiterte Integration" nennt.



Es ist Zeit Merkel loszuwerden :deliver:

Ich kann es gar nicht erwarten, dass Merkel irgendwann sagt, sie tritt 2021 nicht nochmal an. Will sehen wie die ganzen Typen, die seit 2015 "Merkel muss weg" schreien, das unironisch als Sieg proklamieren wollen.
 
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Aber wer in der BRD aufgewachsen ist und sich mit NS-Deutschland mehr identifiziert als mit den Alliierten, bei dem kann man eindeutig diagnostizieren, was man bei Eingewanderten so gerne "gescheiterte Integration" nennt.
Da wäre ich vorsichtig mit dieser Aussage. Ich weiss was Du meinst, finde es aber etwas ungenau formuliert. Ich tue mich zwar generell schwierig, mit dieser "Identifikation", aber sowas wie "Heimatverbundenheit" ist imho etwas recht natürliches und bleibt auch bestehen, wenn die Regierung dieser Heimat schwerste Verbrechen begeht, meinetwegen sogar getragen von der Bevölkerung. Einfach weil damals noch Vorfahren gelebt haben, die ich noch persönlich kannte. Ururgroßeltern und Urgroßeltern z.B. und meine Familienstrukturen in nachvollziehbarer Form bereits damals bestanden.

Das hat auch - in meiner Welt - nichts damit zu tun, das damalige Regime zu glorifizieren oder irgendwie gut reden zu wollen, aber selbstverständlich identifiziere ich mich mehr mit Deutschland als mit den Alliierten, was die NS-Zeit nun mal - in ihrer vollen Reflektion als furchtbare Missentwicklung die sich niemals wiederholen darf - mit einschließt. Das bedeutet nicht, dass ich mich mit den Werten, Normen und Handlungen des NS-Regimes identifizieren würde, aber mit den Alliierten "identifiziere" ich mich tatsächlich auch nicht. Zumal die damaligen "Werte" und "Gründe" von Briten, Franzosen, Amerikanern und Russen so dermaßen weit auseinander liegen dürften dass eine irgendwie geartete "Identifikation" mit "den Alliierten" doch irgendwie ziemlich schwierig wäre.

Aber ich glaube ich weiss, was Du sagen willst und mit der Intention hast Du natürlich Recht. Wer in der BRD aufgewachsen ist und sich mehr mit dem NS-Regime als den Werten des Grundgesetzes verbunden fühlt, für den trifft sicher zu was Du sagst. Ich möchte anmerken, dass das übrigens auch für Menschen gilt, die in der DDR aufgewachsen sind, sei versichert, die NS-Zeit wurde wahrscheinlich noch detaillierter und rabiater auseinandergenommen als im "Westen". Bereits in der Grundschule ging es in Geschichte um gefühlt nichts anderes als die Auseinandersetzung mit der Zeit der Weltkriege und davon gefühlt 90% Fokus auf WW2 und an jeder Ecke stand in irgend einem Park ein Denkmal für die Opfer der Nazis.
 
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Gustavo

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Das war tatsächlich etwas ungenau formuliert: Was ich meinte war "als Kriegsparteien", nicht als Nationen als solche. Die Interessen des deutschen Volkes (in der Situation wie Stauffenberg sie erlebt hat) wurden von den Alliierten vertreten, nicht von sich selbst oder seiner Regierung; tatsächlich war Hitler ja sogar bereit, das Volk komplett untergehen zu lassen, wenn es den Krieg schon nicht gewinnen kann. Insofern ist der Satz von Mackia so ziemlich das Gegenteil der Wahrheit: Aus deutscher Sicht wurde der Krieg FÜR Deutschland gekämpft, auch wenn das natürlich nicht die Hauptabsicht war.
Ob man den 8. Mai als Befreiung ansehen will wie von Weizsäcker ist imho etwas fragwürdig, weil dafür zu viele Deutsche zu aktiv Schuld an ihrer Lage hatten, aber es war definitiv das beste was ihnen passieren konnte, einen militärischen Sieg des Nationalsozialismus absolut eingeschlossen. Das anders zu sehen ist bedauerlich, aber der Ursprung der Ansicht ist genau derselbe Ursprung dessen, was man selbst bei anderen als "mangelnde Integration" bezeichnet, wenn es nicht um die eigene Nation geht.
 
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[…] Das anders zu sehen ist bedauerlich, aber der Ursprung der Ansicht ist genau derselbe Ursprung dessen, was man selbst bei anderen als "mangelnde Integration" bezeichnet, wenn es nicht um die eigene Nation geht.
Im Sinne der Westbindung und der Einbindung Deutschlands in die Nato kann man das auch direkt ganz gut als Integration bezeichnen.
 
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Naja, da ist aber auch sehr viel Spekulation dabei, meinst Du nicht? Angenommen der Krieg wäre (wie auch immer) gewonnen worden, dann wäre dem Deutschen Volk zuallererst mal sehr viel Leid und Zerstörung erspart geblieben. Den anderen Völkern natürlich nicht, aber darum gehts bei der Betrachtung ja nicht. Dass die Nazis dann direkt die nächsten Kriege bis zur Weltherrschaft angezettelt hätten und wir bis heute im Dauerkrieg stecken würden ist auch nur eine Theorie unter vielen. Und eine durchaus denkbare totalitäre, faschistoide Herrschaft in den nächsten Jahrzehnten hätte schon *seeeeehr* grausam und lang sein müssen um am eigenen Volk mehr Leid zu verursachen als die Niederlage des Krieges gekostet hat. Ob wir heute, 70 Jahre später, nicht auch den Nationalsozialismus von innen überwunden hätten und es uns nicht genauso gut oder gar besser gehen würde, weiß im Endeffekt kein Mensch. Es könnte schlechter sein, ja. Es könnte besser sein, oder auch einfach nur "anders" aber die Leute wären dennoch im Großen und Ganzen zufrieden. Ich erinnere kurz an die Umfragen vor ein paar Jahren, wo selbst im Westen große Teile der Befragten gesagt haben, dass ihnen die Staatsform im Grunde Schnuppe ist, so lange für Einkommen, Sicherheit und Chancen gesorgt ist und sie sich durchaus vorstellen könnten, auch im Sozialismus oder Kommunismus glücklich zu sein.


Insofern, ich bin durchaus zufrieden wie die Geschichte gelaufen ist (ich musste den Krieg ja auch nicht miterleben und hab quasi nur die Benefits geerntet), aber mich hinstellen "das war *ohne jeden Zweifel* das Nonplusultra dessen was passieren konnte!" - so weit würde ich nicht gehen.
 
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Das war tatsächlich etwas ungenau formuliert: Was ich meinte war "als Kriegsparteien", nicht als Nationen als solche. Die Interessen des deutschen Volkes (in der Situation wie Stauffenberg sie erlebt hat) wurden von den Alliierten vertreten, nicht von sich selbst oder seiner Regierung; tatsächlich war Hitler ja sogar bereit, das Volk komplett untergehen zu lassen, wenn es den Krieg schon nicht gewinnen kann. Insofern ist der Satz von Mackia so ziemlich das Gegenteil der Wahrheit: Aus deutscher Sicht wurde der Krieg FÜR Deutschland gekämpft, auch wenn das natürlich nicht die Hauptabsicht war.
Ob man den 8. Mai als Befreiung ansehen will wie von Weizsäcker ist imho etwas fragwürdig, weil dafür zu viele Deutsche zu aktiv Schuld an ihrer Lage hatten, aber es war definitiv das beste was ihnen passieren konnte, einen militärischen Sieg des Nationalsozialismus absolut eingeschlossen.

Ich widerspreche dir da mal ganz gewaltig, habe aber eigentlich keinen Bock dieses riesige Thema hier auszuwalzen.
FÜR Deutschland haben die Alliierten auf gar keinen Fall gekämpft, dieser Gedankengang ist völlig absurd. Es wurde kein einziger Soldat geschickt, um zu helfen oder Deutschland von seiner Regierung zu "befreien", sondern es ging einzig und alleine daraum den Machtfaktor Deutschland auszuschalten. Und ein Graf von Stauffenberg wollte ganz sicher alles andere als ein Kriegsende mit Millionen deutschen zivilen Opfern, der größten ethnischen Säuberung der Geschichte und der Zerstückelung des Landes erreichen. Das Ziel der Verschwörer war vor allem das Deutsche Reich zu erhalten UND ein moralisches Zeichen zu setzen. Daraus die Übereinstimmung der Ziele der Verschwörer mit den Alliierten zu konstruieren ist mehr als gewagt.

Ansonsten Raute an syzygy: Wir wissen nicht was passiert wäre. Eines muss man berücksichtigen, dass bei der Bewertung des 3. Reiches in Deutschland leider nie betrachtet wird. Aus der Binnenperspektive waren die Leute sehr zufrieden mit der Regierung. Was damals wirtschaftlich und sozialpolitisch geleistet wurde ist erstaunlich, der Lebensstandard und die Wirtschaftsleistung haben sich im dritten Reich so stark entwickelt wie zu den besten Zeiten des Wirtschaftswunders, dazu war Deutschland wieder ein starkes Land und politisch geeint (nicht so wie wir das heute als ideal beschreiben würden, aber im Vergleich zu den Verhältnissen der Weimarer Republik mit Unsicherheit und Straßenkämpfen ein großer Fortschritt). Man konnte in Deutschland, wenn man nicht das politisch in der falschen Richtung aktiv oder Jude war sehr, sehr gut leben. Es ist ja kein Zufall gewesen, dass das ganze Volk Hitler so weit gefolgt ist und so viel Vertrauen zu der Führung da war.
 

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Was damals wirtschaftlich und sozialpolitisch geleistet wurde ist erstaunlich, der Lebensstandard und die Wirtschaftsleistung haben sich im dritten Reich so stark entwickelt wie zu den besten Zeiten des Wirtschaftswunders, dazu war Deutschland wieder ein starkes Land und politisch geeint (nicht so wie wir das heute als ideal beschreiben würden, aber im Vergleich zu den Verhältnissen der Weimarer Republik mit Unsicherheit und Straßenkämpfen ein großer Fortschritt). Man konnte in Deutschland, wenn man nicht das politisch in der falschen Richtung aktiv oder Jude war sehr, sehr gut leben. Es ist ja kein Zufall gewesen, dass das ganze Volk Hitler so weit gefolgt ist und so viel Vertrauen zu der Führung da war.

Ich verstehe nicht ganz, ist das Satire?
 
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Was soll daran Satire sein? Es ist doch völlig engstirnig und ideologisch verblendet zu glauben, damals wären die Menschen grundsätzlich und allumfänglich unglücklich, unterdrückt und ausgebeutet gewesen. Ich persönlich finde es relativ bestürzend, welch offensichtlich gehirngewaschene Vorstellungen manche Leute vom Alltagsleben der damaligen Zeit haben. Das ist im Grunde auch ein Problem, was die AfD anspricht, welches man ihr aber direkt im Munde herumdreht, einzig mit dem Ziel der Diskreditierung, denn dabei geht es gar nicht um eine Glorifizierung oder Relativierung der "Nazis". Die Geschichtsbetrachtung der NS-Zeit ist so 100% fokussiert auf die Verbrechen des Regimes, dass der Eindruck erweckt wird, es mit sowas wie dem "puren Bösen" zu tun zu haben, einer "Hölle auf Erden für jedermann". Eine Stimme als Zeitzeugen wird grundsätzlich nur Opfern eingeräumt, wer auch nur im Verdacht steht, damals das System unterstützt oder auch nur toleriert zu haben, dem will man weder zuhören noch akzeptiert man seine Lebensrealität überhaupt.

Ist im Grunde ähnlich wie mit der Rückwirkenden Betrachtung der DDR. Ich muss immer lachen wenn ich irgendwo lese, wie fürchterlich das damals alles war. Hat mit meinem Leben oder dem meiner Familie und wirklich *allen* Bekannten und Verwandten die ich so kenne nur wenig zu tun. Das ist immer noch geprägt von 99% glücklichen Erinnerungen und 1% üblen Erfahrungen. Uns war das politische System schlicht egal, wir haben unsere Witzchen über Honni und die SED gerissen wenn wir dachten keiner hört mit und uns ansonsten um unser eigenes Bier gekümmert. So wie 99% der Menschen das heute auch machen. Und das hat ganz hervorragend funktioniert um ziemlich zufrieden zu sein. Das kann ich auch in vollem Bewusstsein der Schattenseiten des Systems sagen, die ich dabei überhaupt nicht ausblende, genauso wie ich zu der *Gesamtbetrachtung* kommen kann, dass es gut ist, dass das System überwunden wurde.

Im Endeffekt ist das aber so, als würdest Du Dir nur vergrößerte Pathologiefotos eines Verstorbenen ansehen. Die sind ekelhaft und grausam und sicherlich korrekt, aber halt nur eine Detail- Momentaufnahme, die mit einem vielleicht sehr glücklichen Leben absolut nichts zu tun haben müssen. Aber wenn Du in jedem Gespräch über diese Person immer wieder nur diese Fotos zeigst, wird am Ende auch nur diese Erinnerung (oder besser: Betrachtung) übrig bleiben. Und ich glaube, gerade im Hinblick auf die NS-Zeit war genau dies beabsichtigt und wurde auch erreicht. Was der Grund ist, warum Du auch wie ein Reflex an "Satire???" denkst, wenn es irgendwer wagt, auch nur irgendwas positives zu berichten. Leider ist heute die Chance schon quasi vorbei, aber während meiner Ausbildungszeit konnte man sich noch mit Rentnern im Altenheim unterhalten die an die 100 Jahre alt waren und damals gelebt haben, und deren Zimmer waren VOLL von Fotos und Alben voller glücklicher Menschen. Von Festen, von Karrieren, Tagebüchern und Biographien voller bemerkenswerter Lebensleistungen in Handwerk, Kultur, Wissenschaft, Kunst. Und das ganz ohne Hakenkreuze überall.

Einfach mal drüber nachdenken, das ist keine "Geschichtsumschreibung" sondern einfach die Akzeptanz der Tatsache, dass das Alltagsleben vieler Menschen eben mit KZs, Gestapo und Kriegsgreueln bis kurz vor dem Ende wenig zu tun hatte - sofern man dem System halt nicht aktiv an den Karren pisste.

Oder sich mit Irakern unterhalten. Die haben das vor ein paar Jahren erst durch. Mieses Regime, ohne Zweifel Verbrecher und es ist gut, dass sie weg sind. Aber schau Dir mal Fotos aus Bagdad vor und nach dem Krieg an, dann weisst Du, wo ein Großteil der Menschen - bis auf die Opfer des Regimes natürlich, das ist hierbei nicht vergessen - glücklicher waren. Protip: Nicht heute.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Ich hab die Passagen nicht umsonst fett hervorgehoben.

Natürlich kann man ein Land politisch einen, wenn man jeden "Systemgegner" (obv. beinhaltet das auch heterogene Personengruppen, die "kulturell" oder "biologisch" nicht passen) nach Machtumsturz in ein Lager verschiebt, oder eine wirtschaftlich positive Bilanz erreichen, wenn man auf Krieg rüstet, Frauen aus dem Arbeitsmarkt drängt, größere Personengruppen hinrichtet, deren Vermögen, Läden und Unternehmen dem System einverleibt, oder Behinderte vergast, weil es lebensunwertes Leben ist und den positiven Seiteneffekt hat, dass man sich nicht mehr um sie kümmern muss. Blendet man das alles aus, dann erscheint einem der Bericht der (Ur)oma/(Ur)opa über die tolle HJ/BDM-Zeit vielleicht nachvollziehbar besser. Ich streite nichtmal ab, dass es viele Leute nicht in vollem Umfang gerafft haben, oder wie im Falle meiner Urgroßelterngeneration der NS-Staat aufgrund räumlicher Distanz nicht greifbar gewesen wäre. Ich streite weiterhin nicht ab, dass "Erstaunliches" geleistet wurde, insbesondere in den Bereichen Architektur, Technik und eingeschränkt der Kunst - nur weswegen wurde das gefördert und wofür wurde es letztendlich genutzt? Die Ignoranz der einseitigen Betrachtung der Weimarer Republik auf die Jahre nach Weltwirtschaftskrise sowieso, inklusive Ausklammern der kompletten europäischen Situation. Lief ja alles behindert, gottseidank haben da die Nazis das wichtigste unternommen, es zählt Retroperspektive nur in den Jahren, die mich interessieren, nicht in der Gesamtheit.

Was Mackia da tut ist feinste Rosinenpickerei, garniert mit ein paar allgemeingültigen Aussagen, um es ja nicht so bescheuert klingen zu lassen.
 
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Blendet man das alles aus, dann erscheint einem der Bericht der (Ur)oma/(Ur)opa über die tolle HJ/BDM-Zeit vielleicht nachvollziehbar besser.
Das war eigentlich mein Punkt: Ich muss nichts ausblenden um anerkennen zu können, dass es für große Teile der Bevölkerung eben auch eine "tolle Zeit" war. Das kann beides nebeneinander existieren. Sowohl ein Fokus auf nur einen Aspekt als auch der Versuch, beides zu vermengen verzerrt die Realität so wie sie erlebt wurde.

Was Mackia da tut ist feinste Rosinenpickerei, garniert mit ein paar allgemeingültigen Aussagen, um es ja nicht so bescheuert klingen zu lassen.
Klar, tut ja jeder. Du auch, siehe die "hervorgehobenen Stellen". Ich auch, aber das ist im Grunde in einer Diskussion doch auch normal, sonst könnten wir uns alle in jeder Erwiderung bücherdicke erschöpfende Gesamtbetrachtungen um die Ohren klatschen, was ja einer Unterhaltung nicht wirklich zuträglich wäre, oder?
 

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Die Vorstellung, in den 30er Jahren hätte ein mit den 50er und 60er Jahren vergleichbares "Wirtschaftswunder" stattgefunden ist vollkommener Kappes. Zwar wurde die Arbeitslosigkeit unter Hitler radikal reduziert und das BIP ist kräftig gewachsen, aber der reale Konsum/Kopf hat sich kaum bewegt und lag Ende der 30er immer noch unter dem Niveau von vor der Weltwirtschaftskrise.

Klar, für denjenigen, die vorher in der Arbeitslosigkeit vor sich hin siechten, waren die Malocherjobs z.B. beim Autobahnbau eine Verbesserung, weil man da zumindest auf Subsistenzniveau versorgt wurde. Weiter bergauf ging es aber für den einzelnen nicht. Mit dem "Wunder" (das bei nüchterner Betrachtung auch alles andere als wundersam ist) der Nachkriegszeit hat das nichts zu tun, denn dies zeichnete sich ja gerade durch einen massiven Anstieg des materiellen Lebensstandards aus.

Der "Hitler-Aufschwung" fand fast ausschließlich im Rüstungs- und Infrastrukturbereich statt und brachte die Bevölkerung hauptsächlich mittels Propaganda hinter das Regime. Denn außer der Reduktion der Arbeitslosigkeit war da relativ wenig Substanz dahinter. Und selbst dort wurde ja viel getrickst, z.B. indem man Frauen aus dem Erwerbsleben gedrängt hat.

Richtig ist gleichwohl die Feststellung, dass die breite Mehrheit der Deutschen bis kurz vor Kriegsende überzeugt hinter dem Regime standen. Deswegen brauchte man, anders als in der DDR, auch keinen monströsen Überwachungsapparat.
 

Gustavo

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Ich widerspreche dir da mal ganz gewaltig, habe aber eigentlich keinen Bock dieses riesige Thema hier auszuwalzen.
FÜR Deutschland haben die Alliierten auf gar keinen Fall gekämpft, dieser Gedankengang ist völlig absurd. Es wurde kein einziger Soldat geschickt, um zu helfen oder Deutschland von seiner Regierung zu "befreien", sondern es ging einzig und alleine daraum den Machtfaktor Deutschland auszuschalten. Und ein Graf von Stauffenberg wollte ganz sicher alles andere als ein Kriegsende mit Millionen deutschen zivilen Opfern, der größten ethnischen Säuberung der Geschichte und der Zerstückelung des Landes erreichen. Das Ziel der Verschwörer war vor allem das Deutsche Reich zu erhalten UND ein moralisches Zeichen zu setzen. Daraus die Übereinstimmung der Ziele der Verschwörer mit den Alliierten zu konstruieren ist mehr als gewagt.


Zu Stauffenberg: Was Stauffenberg wollte ist egal, als Vorbild taugt er ob seiner zweifelhaften Gesinnung sowieso nicht und seine Glorifizierung in der BRD war immer mehr Mittel zum Zweck. Es geht darum, was die tatsächlichen Auswirkungen seines Handelns gewesen wären.

Zum Rest: Mit dem Standpunkt stehst du intellektuell völlig auf verlorenem Posten. Wir WISSEN wie der Krieg endete und was die Folgen für die Bevölkerung waren und da kann man, in Anbetracht dessen, wie sich Deutschland im Krieg verhalten hat, nur größten Respekt vor drei der vier Alliierten haben. Ich habe explizit selbst gesagt, dass die hauptsächliche Intention dahinter keineswegs humanitär war, aber es ist völlig offensichtlich, dass den Alliierten das Wohl der Bevölkerung wichtiger war als der deutschen Regierung, die ja überhaupt den Krieg so hat enden lassen wie er endete. Niemand hat Hitler gezwungen bis zur unbedingten Kapitulation kämpfen zu lassen, insofern dürften von diesen "Millionen" (wir reden übrigens von 1,7 Millionen zivilen Opfern über den gesamten Kriegsverlauf) ein nicht unbeträchtlicher Teil auf Kosten der eigenen Regierung gehen; wie viele Soldaten unnötig gestorben sind, weil weitergekämpft wurde, obwohl der Krieg nicht mehr zu gewinnen war, ist nicht ohne weiteres klar, aber die Zahl dürfte ebenfalls in den Millionen liegen. Wenn du daneben die Todesquoten deutscher Kriegsgefangener legst, ist das imho extrem frappierend.


Ansonsten Raute an syzygy: Wir wissen nicht was passiert wäre. Eines muss man berücksichtigen, dass bei der Bewertung des 3. Reiches in Deutschland leider nie betrachtet wird. Aus der Binnenperspektive waren die Leute sehr zufrieden mit der Regierung. Was damals wirtschaftlich und sozialpolitisch geleistet wurde ist erstaunlich, der Lebensstandard und die Wirtschaftsleistung haben sich im dritten Reich so stark entwickelt wie zu den besten Zeiten des Wirtschaftswunders, dazu war Deutschland wieder ein starkes Land und politisch geeint (nicht so wie wir das heute als ideal beschreiben würden, aber im Vergleich zu den Verhältnissen der Weimarer Republik mit Unsicherheit und Straßenkämpfen ein großer Fortschritt). Man konnte in Deutschland, wenn man nicht das politisch in der falschen Richtung aktiv oder Jude war sehr, sehr gut leben. Es ist ja kein Zufall gewesen, dass das ganze Volk Hitler so weit gefolgt ist und so viel Vertrauen zu der Führung da war.


Na ja, das ist dann doch eine etwas rosige Sicht auf die "wirtschaftliche und sozialpolitische" Entwicklung des Nationalsozialismus, insbesondere wenn man bedenkt, dass diese nur deshalb so stattgefunden hat, weil man für den Krieg aufrüsten wollte.


Zu meinem potenziellen Szenario: Nein, wir wissen nicht was passiert wäre. Aber wir wissen was für ein Regime das Dritte Reich war und daraus kann man mehrere Sachen lernen.
Erstens: Das dritte Reich hatte keine Probleme damit, seine eigenen Staatsbürger zu ermorden. Psychisch Kranke und Behinderte hätten ja nicht einfach aufgehört zu existieren, diese wären weiterhin ermordet worden; dazu wäre es auch einer nicht unbeträchtlichen Zahl innerhalb Europas geflüchteter Deutschen an den Kragen gegangen. Gleiches gilt in etwas abgeschwächter Form für Homosexuelle, politisch Andersdenkende und stark Gläubige. Diese hätten auch nach dem Krieg kurzfristig nicht einfach aufgehört zu existieren.
Zweitens: Mittelfristig sollte wirtschaftlich die komplett verquere Idee verfolgt werden, man müsse Osteuropa entvölkern, um dort Deutsche anzusiedeln (genau zu einem Zeitpunkt, als Landwirtschaft als Wirtschaftssektor vernachlässigbar wird). Das hätte sowohl zu Partisanenkämpfen als auch zu einer völlig unsinnigen Wirtschaftspolitik geführt. Inwiefern der wissenschaftliche Fortschritt behindert worden wäre ist schwierig zu sagen, aber vermutlich auch alles andere als positiv.
Drittens: Langfristig gibt es keine Präzedenz für eine Diktatur wie die Nationalsozialistische, die ohne massive Repression stabil geblieben wäre; alle totalitären Diktaturen sind entweder untergegangen (wie der Nationalsozalismus), haben sich moderiert (wie die Sovietunion) oder unterdrücken ihre Bevölkerung massiv (bspw. Nordkorea). Dass der Nationalsozialismus, nachdem er im Krieg Todeslager eingerichtet hatte, zu sanfter Repression nach Art der Islamischen Republik im Iran umschwenkt, ist zumindest relativ unwahrscheinlich und politisch nach den Verbrechen des Zweiten Weltkriegs auch extrem riskant. Aus der Talsohle der Weltwirtschaftskrise einen "Zusammenhalt" herzustellen, wenn es der Bevölkerung jedes Jahr besser geht, ist die eine Sache; eine stabile Diktatur aufrecht zu erhalten ist eine ganz andere. Eine friedliche Transition erscheint unter diesen Vorzeichen EXTREM unwahrscheinlich. Und das alles sagt noch gar nichts über weitere Kriege; wir wissen was mit der BRD der Nachkriegszeit passiert ist, da dürften die Todesopfer sich die längste Zeit auf eine Handvoll deutsche Söldner beschränkt haben.

Es ist komplett bizarr zu glauben, dass es mittel- bis langfristig nicht für das deutsche Volk ein enormer Segen war, dass der Krieg verloren wurde. Den Krieg gewinnen hieße das Volk weiter in der Hand derjenigen zu lassen, die bereit waren, es untergehen zu lassen, wenn es den Krieg nicht gewinnen kann. Wie kann man ernsthaft glauben, dass das das bessere Szenario ist?
 
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@ Gustavo: Sehr gutes posting und in den meisten Dingen gebe ich dir sogar zu großen Teilen recht. Ich verkneife es mir auf einigen Nebensächlichkeiten und Annahmen in dem posting herumzureiten, die ich weiterhin nicht teile. Die Runde geht an Dich :deliver:
 
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Der Vorfall in Chemnitz spiegelt sich im "Sachsentrend August 2018" wider.

CDU 30% (-9,4 im Vergleich zur LTW 2014)
LINKE 18% (-0,9)
SPD 11% (-1,4)
AFD 25% (+15,3)
Grüne 6% (+0,3)
FDP 5% (+1,2)
Sonstige 5% (-5,1)

https://www.mdr.de/sachsen/politik/...mehrheitsverlust-regierungskoalition-100.html

Statt dem Vergleich mit der LTW 2014 wäre ein Vergleich mit den Zahlen von letzter Woche sehr interessant. Hat der Vorfall einen deutlichen Einfluss?
 

Gustavo

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Der Vorfall in Chemnitz spiegelt sich im "Sachsentrend August 2018" wider.

CDU 30% (-9,4 im Vergleich zur LTW 2014)
LINKE 18% (-0,9)
SPD 11% (-1,4)
AFD 25% (+15,3)
Grüne 6% (+0,3)
FDP 5% (+1,2)
Sonstige 5% (-5,1)

Der verlinkte Artikel:
https://www.mdr.de/sachsen/politik/...mehrheitsverlust-regierungskoalition-100.html

Dafür wurden zwischen dem 20. und 25. August 2018 1.000 wahlberechtigte Einwohner im Freistaat telefonisch befragt

Wikipedia:

Der Kriminalfall Daniel H. ereignete sich am 26. August 2018 in Chemnitz.


Precogs in Sachsen. Beunruhigend, scheint doch etwas dran zu sein an der Islamisierung.
 
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Na das ist ja beruhigend. Nächsten Sonntag dann 30% und stärkste Kraft? Halleluja!
 

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zimms

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"Urteilt nicht über andere, damit Gott euch nicht verurteilt."

Sind halt noch Menschen, die Werte vertreten, diese AfDler. :D
 
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Dass es zumindest immer normaler wird, dass ein einzelnes Ereignis wie ein Mord zu Unruhen und Randale führt, sollte jedem klar sein. Die Städte heißen nur nicht Paris oder London. Der soziale Zusammenhalt leidet halt massiv.
 
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Wirklich schlimm diese rechten Ausschreitungen.

Wieviele Tote und Verletzte gab es da nochmal und wie hoch ist der entstandene Sachschaden?

Bei einer linken Demo mit dieser Bilanz hätte kein einziger Journalist auch nur mit dem Bleistift gezuckt, aber so ist es natürlich was ganz anderes und alle sind furchtbar aufgeregt.
Dass ein Mitbürger von einem (mehrfach vorbestraften!) Asylanten umgebracht und mehrere anderer schwer verletzt wurden ist dagegen maximal eine Fußnote wert. Ebenso, dass die Situation in Chemnitz eine Vorgeschichte hat und die Flüchtlinge dort schon wiederholt für Ärger gesorgt haben und sich Frauen in der Dunkelheit nurnoch ungern in die Stadt begeben. Das ist alles schon okay in dem Land in dem wir alle gut und gerne leben.

Geht doch alle scheißen mit Eurer Empörung. Wenn Deutschlands größtes Problem tatsächlich darin besteht, dass ein paar Ossis sich zusammenrotten und den Hitlergruß zeigen, dann ist wohl wirklich alles okay im Land.
 

Deleted_504925

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jo, alles egal.
sowas wie lichtenhagen kommt bestimmt nicht nochmal vor. man wird ja wohl nochmal ein paar unbeteiligte jagen dürfen wenn einem gerade danach ist.
 
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Das ist doch Unfug. Bei ner linken Demo wäre schon genug Polizei da gewesen die ordentlich drauf haut, und dann hätten wieder alle geheult wenn ein paar Autos dran glauben müssen.
 
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Ebenso, dass die Situation in Chemnitz eine Vorgeschichte hat und die Flüchtlinge dort schon wiederholt für Ärger gesorgt haben und sich Frauen in der Dunkelheit nurnoch ungern in die Stadt begeben. Das ist alles schon okay in dem Land in dem wir alle gut und gerne leben.

wohne in chemnitz und was du schreibst ist so ziemlich alles bullshit.
 
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Keine Ahnung ob das hier schon gepostet wurde, aber den Bericht fand ich super interessant:

 

Moranthir

GröBaZ
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Na, wenn Frank Stoner das sagt, muss es stimmen.
https://www.psiram.com/de/index.php/Frank_Stoner

Thematisch befasste sich Frank Stoner etwa mit:

Der Verschwörungstheorie Adolf Hitler habe den 2. Weltkrieg überlebt und sei nach Argentinien geflohen[1], erzählt bei einer Amok Alex & Frank Stoner Show bei Kulturstudio. Stoner und Rudzinski legen sich darauf fest, dass es nicht sicher sei, ob Hitler und Goebbels 1945 Selbstmord begangen hätten. In ihrem Beitrag lassen sie aber keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie überzeugt sind, Hitler und sein Stellvertreter Bormann hätten die russische Eroberung von Berlin überlebt.

Wahnsinn, der Dude weiß echt über alles Bescheid, ein echter Renaissancemensch.
Hitler: https://www.youtube.com/watch?v=zRZRsR_iXX8
Flache Erde: https://www.youtube.com/watch?v=a4Lw0j_I8lI
9/11: https://www.youtube.com/watch?v=6AU08opV090
Antarktis: https://www.youtube.com/watch?v=bNROpknHa7o

Bisschen reingeschaut. Lovecraft hat sich Cthulu nicht einfach ausgedacht. Muss man wissen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
ist doch scheissegal wer das ist oder was er mal gesagt hat, diese quellenkritik geht mir jedes mal auf den sack. hat das irgendwas mit dm zu tun was er jetzt sagt? was ist daran falsch?
 

Moranthir

GröBaZ
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Misst du den Berichten aller Menschen dieselbe Glaubwürdigkeit zu?

Edit: NuoViso ist "Partner" von Exopolitik Deutschland.
https://www.exopolitik.org/ueber-uns
Exopolitik Deutschland ist Teil eines weltweiten Netzwerkes von Bürgerinitiativen mit dem Ziel, die Öffentlichkeit über Hinweise auf eine außerirdische Präsenz auf unserem Planeten zu informieren. Zahlreiche Belege für das Vorhandensein hochentwickelter Fluggeräte mit erstaunlichen Flugeigenschaften im Luftraum der Erde lassen die bislang hypothetisch geführte Debatte über die Existenz von UFOs überflüssig erscheinen.
Ok.
 
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Finde das klingt jetzt gar nicht so abwegig, bisweilen sogar recht ausgewogen. Kritik an der Überschwemmung der Frontseiten der grossen Medienoutlets, relativ geringer Personen- und Sachschaden für so eine explosive Demo und so wenig Polizeipräsenz und die tiefe ideologische Spaltung in links/rechts Lagerdenken.

Er prangert weiter an, dass abends ab 20:00 Uhr die Innenstadt nicht mehr unbeschwert betreten wird von Frauen und Bekannten und dass gerade in Clubs immer wieder wüste Szenen vorkommen (aus seiner Sicht als DJ und Gepsrächen mit seinen Türstehern). Er wettert nicht gegen Flüchtlinge, sondern dagegen, dass eine kleine Anzahl zugewanderter ziemlich Psychopatisch unterwegs sind (und jetzt eben das Opfer vom Freitag brutal abgestochen haben [wer nimmt ein Messer an ein Stadtfest?]) und dass die Stadt und die Polizei zu wenig (nichts) gegen solche Pesonen unternimmt. Er bestreitet auch nicht, dass es keine Naziszene in Chemnitz gäbe, aber von denen ging im vorliegenden Fall die Gewalt bzw. der mutmassliche Totschlag(!) nicht aus.

Aber ja, vielleicht können anwesende Chemnitzer das noch aus ihrer Sicht kommentieren.
 
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Wie das klingt ist irrelevant, jemand, der offensichtlich mehrheitlich kompletten Humbug verzapft, ist nicht glaubwürdig.
Hitler mag ja auch hübsche Bilder gemalt haben, aber er war trotzdem ein Diktator und Massenmörder. Quellenkritik ist alles. Ohne Quellenkritik können wir auch Kaffeesatzlesen.

Auf Sachebene: Ja, in manchen Clubs gibts regelmäßig Ärger mit marodierenden Ausländergruppen. Das ist ein Problem, das polizeilich gelöst werden sollte. Btw nicht nur in Chemnitz.
 
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Hm, spannendes Thema. Gerade in Zeiten wo beklagt wird, dass die Diskussionskultur immer weiter auf dem Rückzug ist.

Du hast also einen Typen, der in seiner Freizeit viel Quark über UFOs, 9/11, Flat Earth etc. redet. Gleichzeitig ist er aber Bürger in Chemnitz seit 16 Jahren und DJ und spricht erst mal recht reflektiert darüber, wie das aus seiner Sicht sich die letzten Jahre entwickelt hat.
Spricht ihm das jetzt jegliche Kredibilität, fern seiner seltsamen Ansichten, ab? Kann ich von jetzt an einem Christen, welcher fest an Himmel und Hölle glaubt, nichts mehr glauben?

Wie gesagt, ich fand seine Aussagen halbwegs schlüssig, würde die Meinung eines Chemnitzers hier aber trotzdem schätzen, weil ich 0 Plan von Sachsen hab.
 
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Als Bürger von Chemnitz kann er natürlich seine Meinung äußern und vielleicht stimmt manches von dem, was er sagt. Ich nehme aber die Meinung eines Menschen, der nachweislich an völligen Blödsinn glaubt, weniger ernst, als die eines Menschen, der das nicht tut.
 
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Das steht dir natürlich frei. Ich selber neige auch dazu, Aussagen einer Person zur Seite zu wischen sobald ich sehe, dass die Person mir unliebsame Hintergründe hat. Z.B. wenn Xantos im Ausländerthread seine steilen Thesen mit Blogs unterlegt, die entweder direkt oder indirekt höchst fragwürdige Gestalten von ganz rechtsaussen bringt.

Folgender Artikel hat mir selber etwas die Augen geöffnet:
Opinion - The Dying Art of Disagreement
Leseempfehlung. Hier ein relevanter Ausschnitt:
Most importantly, they are never based on a misunderstanding. On the contrary, the disagreements arise from perfect comprehension; from having chewed over the ideas of your intellectual opponent so thoroughly that you can properly spit them out.

In other words, to disagree well you must first understand well. You have to read deeply, listen carefully, watch closely. You need to grant your adversary moral respect; give him the intellectual benefit of doubt; have sympathy for his motives and participate empathically with his line of reasoning. And you need to allow for the possibility that you might yet be persuaded of what he has to say.

Und im Bezug auf Sachsen: ... But if you call them morons and Neanderthals, all you’ll get in return is their middle finger or their clenched fist.
 
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