Das Problem der Linken ist, vereinfachend, wohl das, dass die überwiegend westdeutschen Radikalos, denen es mal mehr mal weniger offensichtlich vor allem darum geht, sich stets möglichst stramm gegenüber der SPD abzugrenzen, egal was diese tut oder plant zu tun, und die überwiegend ostdeutschen Sozialdemokraten, die durchaus bereit sind zu regieren und die damit einhergehenden Kompromisse zu tragen, nicht ohne die jeweils andere Seite können und sich dementsprechend keiner traut, den Bruch zu wagen.
Insofern stelle ich die These auf, dass eine Regierungsbeteiligung der Linkspartei auf Bundesebene relativ easy zum Crash dieser Partei führen könnte. Und das noch nicht einmal so sehr wegen der Wähler, sondern wegen ihrer Funktionäre.
Den Wählern der Linken sind nämlich die Themen, die die Linkspartei am stärksten von SPD und Grünen trennen (Außen- und Sicherheitspolitik) relativ egal. Hier könnte die Linke wohl relativ easy von ihren Positionen abrücken ohne gleich total auf die Fresse zu kriegen (haben ja sogar die Grünen als ehemalige Pazifistenpartei hingekriegt). Bei Leuten wie Wagenknecht kann man sich aber einfach nicht vorstellen, dass die jemals von ihrer "Bundeswehr in die Kasernen und NATO abschaffen"-Betonposition abrücken würden. Ich meine, diese Leute gehen sogar auf die Barrikaden, wenn ein Dutzend unbewaffneter Bundeswehrsoldaten sich an der Abrüstung syrischer Chemiewaffen beteiligen soll, weil ist ja Auslandseinsatz blah blah.