AfD - Karnevalsverein oder Heilsbringer?

Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Kann mich nicht an so eine massive inkompetenz seitens der Linkspartei erinnern.

Du hast also jede einzelne politische Forderung seit Existenz der Partei vergessen :deliver: ?

Aber solange man 10% der duetschen Bevölkerung als "Pack" bezeichnen und sich dabei gut fühlen kann ist ja alles okay.
 

TheGreatEisen

SC2-Turniersieger 2019
Mitglied seit
18.07.2012
Beiträge
3.791
Reaktionen
0
Bezeichnest du nicht alles andere als "linksversifftes Pack"? Du adressierst das aber eher an 50% der Bevölkerung...
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.149
Reaktionen
2.180
Ihr freut euch zu früh. Es gibt genug von der CDU frustrierte Wähler, denen es inzwischen völlig egal ist, wie stümperhaft die AfD sich anstellt. Sie zieht in den neuen Bundestag ein.


Ich weiß nicht ob du mich meintest, aber ich glaube auch nicht, dass die AfD es nicht in den Bundestag schafft. Allerdings täuschst du dich, wenn du glaubst, das läge an frustrierten CDU-Wählern: Solange die AfD Ergebnisse im Bereich knapp über der Fünf-Prozent-Hürde erreicht (ca. 6-8%), kann die AfD der Union ziemlich egal sein. Bei solchen Ergebnissen kommt zumindest im Westen nur noch ein kleiner Teil (je nach Stärke des letzten Wahlergebnisses unterschiedlich, aber ungefähr 10% ist ein guter Richtwert für den Westen) der AfD-Wähler aus dem CDU-Lager und die CDU würde mit Sicherheit in der Mitte mehr verlieren, als sie bei der AfD gewinnen könnte. Momentan zeigen die Umfragen selbst in Ostdeutschland durchweg bessere Werte für die CDU als sie bei den letzten Landtagswahlen geholt haben, sowohl für die drei Länder die 2014, also vor der Flüchtlingskrise, gewählt haben als auch für die zwei 2016, also danach. Die AfD wird hauptsächlich von ehemaligen Nichtwählern und Wählern von "Sonstigen" gewählt, nicht von ehemaligen CDU-Wählern.
 
Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.831
Reaktionen
254
Du hast also jede einzelne politische Forderung seit Existenz der Partei vergessen :deliver: ?

Aber solange man 10% der duetschen Bevölkerung als "Pack" bezeichnen und sich dabei gut fühlen kann ist ja alles okay.

Ich bezeichne konkret die nazis in der partei als pack. Voll gemein nazis als pack zu bezeichnen!!!!1111 Und demnächst dann wieder über die böse politische korrektheit heulen. So sind sie halt die "alt right" memmen. :rolleyes:
 
Mitglied seit
30.11.2007
Beiträge
2.385
Reaktionen
16
Nicht, dass ich irgendwas für die AfD übrig hätte, aber woher hier die Gewissheit kommt, die würden so oder so wieder verschwinden bzw. auch dieses Jahr an der 5%-Hürde scheitern, würde ich schon gerne mal wissen. Sicher, der 15%-Höhenflug ist vorbei, aber die AfD ist nach wie vor bei soliden 6-8%. Außerdem meine ich mich dunkel erinnern zu können, dass es anno dazumal auch über die Linkspartei gesagt wurde, dass die eh wieder in der Versenkung verschwinden wird. Das ist zwar im Westen richtig, aber als bundesweite Kraft ist die Linke nicht wieder verschwunden. Sehe keinen Grund, warum sich nicht auch die AfD etablieren können sollte. In anderen Ländern gibt's auch stramm rechte bis rechtsradikale Parteien, die zum festen Parlaments-Repertoir gehören.

Der Vergleich ist wirklich passend: Die AfD ist der Spiegel zur Linkspartei, entstanden aus sehr ähnlichen Gründen. Sie wird sich so lange halten können, bis die CDU wieder nach rechts rückt. Natürlich gibt es da den Unterscheid, dass Schröders Politik positiv war und Merkels klar negativ ;)

Übrigens wurde und wird die Linkspartei vom Verfassungsschutz beobachtet und ist noch dazu die Nachfolgepartei der SED, einer verbrecherischen Unrechtspartei. Beides kann man über die AfD nicht sagen und Spinner gibt es linksaußen auch mehr als genug. Eine selbsternannte Stalinistin ist ja schließlich auch Fraktionsvorsitzende, bekennende Nazis habe ich in der Führung der AfD noch nicht gesehen. Insofern wäre es ganz schön, wenn man die Hysterie hier mal etwas zurückfahren würde. Ich werde die AfD zwar auch nicht wählen, aber dieser Circle Jerk nervt.
 
Mitglied seit
21.10.2008
Beiträge
20.837
Reaktionen
3.747
Ort
München
Ja, Die Linke hat definitiv Altlasten, die teils kaum abgestreift wurden. Das Hauptproblem der Partei ist die typisch linke Grüppchenbildung. In der Partei findet man so ziemlich alles zwischen Marxisten und Sozialdemokraten der sozialliberalen Prägung. Dass die Partei trotzdem (oder deswegen?) relativ unfallfrei über die Runden kommt, wundert mich immer wieder. Ob sich die AfD etablieren wird, hängt von den nächsten vier Jahren ab. Kommt die Partei in den BT, hat sie alle Chancen, sich festzubeißen. Wird die Hürde verfehlt, glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass die Partei die nächsten vier Jahre überstehen wird.
 

Deleted_228929

Guest
Das Problem der Linken ist, vereinfachend, wohl das, dass die überwiegend westdeutschen Radikalos, denen es mal mehr mal weniger offensichtlich vor allem darum geht, sich stets möglichst stramm gegenüber der SPD abzugrenzen, egal was diese tut oder plant zu tun, und die überwiegend ostdeutschen Sozialdemokraten, die durchaus bereit sind zu regieren und die damit einhergehenden Kompromisse zu tragen, nicht ohne die jeweils andere Seite können und sich dementsprechend keiner traut, den Bruch zu wagen.

Insofern stelle ich die These auf, dass eine Regierungsbeteiligung der Linkspartei auf Bundesebene relativ easy zum Crash dieser Partei führen könnte. Und das noch nicht einmal so sehr wegen der Wähler, sondern wegen ihrer Funktionäre.

Den Wählern der Linken sind nämlich die Themen, die die Linkspartei am stärksten von SPD und Grünen trennen (Außen- und Sicherheitspolitik) relativ egal. Hier könnte die Linke wohl relativ easy von ihren Positionen abrücken ohne gleich total auf die Fresse zu kriegen (haben ja sogar die Grünen als ehemalige Pazifistenpartei hingekriegt). Bei Leuten wie Wagenknecht kann man sich aber einfach nicht vorstellen, dass die jemals von ihrer "Bundeswehr in die Kasernen und NATO abschaffen"-Betonposition abrücken würden. Ich meine, diese Leute gehen sogar auf die Barrikaden, wenn ein Dutzend unbewaffneter Bundeswehrsoldaten sich an der Abrüstung syrischer Chemiewaffen beteiligen soll, weil ist ja Auslandseinsatz blah blah.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.149
Reaktionen
2.180
Der Vergleich ist wirklich passend: Die AfD ist der Spiegel zur Linkspartei, entstanden aus sehr ähnlichen Gründen. Sie wird sich so lange halten können, bis die CDU wieder nach rechts rückt.

Wie gesagt: Ich weiß, dass man sich das dort gerne einredet. Es stimmt trotzdem nicht. Wer momentan noch AfD wählt ist mit großer Wahrscheinlichkeit kein ehemaliger CDU-Stammwähler und ich sehe auch nicht, wie die CDU diese Leute einsammeln kann, ohne in der Mitte mehr als das Wählerpotenzial wieder zu verlieren. Schau dir nur mal die Umfragen zur Bundestagswahl in Bayern an: Die CSU ist schon fast wieder bei 50% und der AfD geht es trotzdem nicht schlechter als anderswo im Westen, eher besser.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Das liegt aber zu einem guten Teil an der SPD, von der die CDU die Stimmen (und mehr) abgreift, die sie auf der anderen Seite an die AfD verliert. Das ist genau der Linksruck, der die AfD ja erst nötig gemacht hat.
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
Mitglied seit
29.08.2004
Beiträge
14.915
Reaktionen
160
Ja nach dem Rücktritt ist das Problem ja auch schon gelindert :deliver:
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.149
Reaktionen
2.180
Das liegt aber zu einem guten Teil an der SPD, von der die CDU die Stimmen (und mehr) abgreift, die sie auf der anderen Seite an die AfD verliert. Das ist genau der Linksruck, der die AfD ja erst nötig gemacht hat.


Die beiden großen Parteien verlieren aber immer Wähler aneinander, nicht zuletzt weil sie (zumindest bis vor ganz kurzem) immer alle Regierungen gestellt haben und für die Erfolge und Misserfolge ihrer Regierungen belohnt/abgestraft werden. Die Wählerwanderungen und Umfragen sprechen eine deutliche Sprache: Die AfD ist keine Partei ehemaliger CDU-Wähler mehr.
 

ReVenger!

Community-Forum, Organisator ohne Grenzen OT-Turni
Mitglied seit
24.03.2007
Beiträge
3.466
Reaktionen
84
Hier geht es um die AfD und nicht um die G20-Demonstrationen in Hamburg
@Megavolt: Du hast kein Anrecht darauf den Thread zu torpedieren, nur weil eine Demonstration Linksextremer in Hamburg gibt.
 

Deleted_38330

Guest
Ich habe mich noch nicht entschieden, wen ich im September wähle, aber als potentieller AfD-Wähler stehe ich gerade vor dem Dilemma:
Lege ich mehr Wert auf Personen, damit meine ich natürlich die Deppen in der Führungsriege und die Rechtsradikalen, die zu stark in der Basis vertreten sind, oder lege ich mehr Wert auf das Wahlprogramm? Lasse ich mich also von Gauland abschrecken, oder durch Volksabstimmungen nach Schweizer Vorbild, wie sie im Programm stehen, anlocken? Regieren wird die AfD ohnehin nicht, für mich ist aber klar, dass das Parlament dringend eine neue Kraft braucht, die eine größere Meinungsvielfalt liefert. Den aktuellen Zustand des Bundestags halte ich für unerträglich.

Im Wahlprogramm lese ich folgendes:
- Direkte Demokratie
- Kritik an der Geldpolitik der EZB und Infragestellen des Euro als Erfolg
- Keine weitere Zentralisierung der EU, Nationalstaaten wieder stärken
- Erleichterung der Ausweisung straffälliger Ausländer
- Kein EU-Beitritt der Türkei
- Massenzuwanderung stoppen - Zuzug nach Bedarf
- Sozialleistungen für EU-Ausländer erst nach vier Jahren
- Kein Familiennachzug in die Sozialsysteme
- Obligatorische Altersuntersuchung bei Asylbewerbern
- Doppelte Staatsbürgerschaft massiv einschränken, keine deutsche Staatsbürgerschaft, wenn kein Elternteil Deutscher ist
- Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit bei Mitgliedschaft in ausländischen Terrororganisationen

Das sind Standpunkte, über die man heftig streiten kann, und genau das ist gut so und muss künftig vor allem im Parlament passieren.
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
26.994
Reaktionen
524
für mich ist aber klar, dass das Parlament dringend eine neue Kraft braucht, die eine größere Meinungsvielfalt liefert.
Bleibt halt die Frage, ob es irgendwas bringt, wenn die Meinung nur vorhanden ist. Denn langsam weiß ich nicht, ob bei der AfD überhaupt noch welche übrig sind, die eine Meinung im Bundestag auch noch einigermaßen rüberbringen können. Oder ob selbst die besseren Vorträge dann von Leuten kämen, denen man ähnlich gern zuhört wie Kalibern ala Roth/Künast :ugly:
Die Anzahl der einigermaßen brauchbaren Mitglieder kennt natürlich auch nur eine Richtung.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.721
Reaktionen
734
- Keine weitere Zentralisierung der EU, Nationalstaaten wieder stärken

Man liest sowas ja häufiger. Und klar die EU ist nicht perfekt, letztendlich besteht sie aus verschiedenen Nationalstaaten. Welche Vorteile versprichst du dir davon? Die EU hat durch Harmonisierung und Rechtsnormen Europa weit nach vorne gebracht, weil die einzelnen Länder sich sonst nie bewegen. Da wo die EU "versagt" ist meistens der Egoismus einzelner Staaten Schuld.
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
46.638
Reaktionen
8.950
Jo, also Nationalstaaterei ist doch wirklich so 1800 Style. Wir brauchen mehr globale Regierungsformen, anders kriegt man diesen Planeten nicht in den Griff. Gerne ja weiterhin Nationalstaaten, aber dann doch föderal und in Richtung "Kommunismus" bzw. "Sozialismus" mit einer harten Regierung die die richtig schlimmen Dinge (Umwelt, Recih dank den Armen, ...) hart angeht - das ist dann aber irgendwie nochmal nen ganz anderes Thema als die AfD... :8[:
 

Deleted_38330

Guest
Harmonisierung: Ich mag es eben nicht, wenn mein Land seine Souveränität z. B. bei Grenzkontrollen aufgibt, ohne den Wähler zu fragen, und mir das als alternativlos verkauft. Die Verträge von Maastricht und Lissabon sind weitere Beispiele, sie wurden ignorant durchgedrückt. Wo wir bei der direkten Demokratie wären. Mit der reinen parlamentarischen Demokratie kann das gar nicht funktionieren, besonders, wenn eine einzige Einheitsmeinung darüber im Parlament herrscht und die da oben machen können, was sie wollen, weil keine Partei da ist, die Druck ausübt. Opposition ist wichtig.
Bleibt halt die Frage, ob es irgendwas bringt, wenn die Meinung nur vorhanden ist. Denn langsam weiß ich nicht, ob bei der AfD überhaupt noch welche übrig sind, die eine Meinung im Bundestag auch noch einigermaßen rüberbringen können. Oder ob selbst die besseren Vorträge dann von Leuten kämen, denen man ähnlich gern zuhört wie Kalibern ala Roth/Künast :ugly:
Die Anzahl der einigermaßen brauchbaren Mitglieder kennt natürlich auch nur eine Richtung.

Das ist ja gerade mein Punkt. Wenn du mir eine Alternative zur Alternative zeigst, bin ich sofort dabei, aber die LKR treten ja nicht mal zur Bundestagswahl an. Was für eine Wahl habe ich also? Die FDP hat ganz andere Schwerpunkte und ist genauso unbedingt pro-EU wie alle anderen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.721
Reaktionen
734
Harmonisierung: Ich mag es eben nicht, wenn mein Land seine Souveränität z. B. bei Grenzkontrollen aufgibt, ohne den Wähler zu fragen, und mir das als alternativlos verkauft. Die Verträge von Maastricht und Lissabon sind weitere Beispiele, sie wurden ignorant durchgedrückt. Wo wir bei der direkten Demokratie wären. Mit der reinen parlamentarischen Demokratie kann das gar nicht funktionieren, besonders, wenn eine einzige Einheitsmeinung darüber im Parlament herrscht und die da oben machen können, was sie wollen, weil keine Partei da ist, die Druck ausübt. Opposition ist wichtig.


Das ist ja gerade mein Punkt. Wenn du mir eine Alternative zur Alternative zeigst, bin ich sofort dabei, aber die LKR treten ja nicht mal zur Bundestagswahl an. Was für eine Wahl habe ich also? Die FDP hat ganz andere Schwerpunkte und ist genauso unbedingt pro-EU wie alle anderen.

Mal abgesehen von der Flüchtlingskrise, Wieso magst du das nicht? Und das also das einzige Beispiel, was dir an sich nur jetzt im Zuge der Flüchtlingskrise einfällt. Das jetzt mit direkter Demokratie zu vermengen hilft da nicht wirklich. Bleib doch erst mal beim Thema und dann wie es entschieden wurde.
 

Deleted_228929

Guest
Was war denn am Lissabon-Vertrag konkret shice? Meiner trüben Erinnerung nach war das Parlament von allen EU-Institutionen der größte Gewinner aller Vertrags-Revisionen der letzten 25 Jahre.
 

Deleted_38330

Guest
Darum geht es nicht. Bei einem so grundlegenden Vertrag, der einen gewaltigen Satz Richtung Superstaat macht, komplett über die Köpfe der Wähler zu entscheiden, finde ich eben nicht gut. Frankreich lässt über die Verfassung abstimmen, das Referendum geht verloren, den Lissabon-Vertrag drückt man aber ohne Referendum durch, wohl wissend, wie das Ergebnis ausgesehen hätte. In Irland lässt man so lange abstimmen, bis das Ergebnis passt. Was sind das bitte für Zustände? Ich will hier nicht das Fass EU-Kritik neu aufmachen, dafür gibt es mindestens einen Thread. Aber ich will diese Chaos-EU wenigstens demokratisch legitimiert sehen, selbst wenn immer noch eine Mehrheit der Deutschen für Schengen und für Lissabon stimmen würde, das wäre dann ja völlig in Ordnung. Die AfD ist meines Wissens nach die einzige Partei, die das aktuell fordert und das bestehende System hinterfragt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mitglied seit
30.11.2007
Beiträge
2.385
Reaktionen
16
Jo, also Nationalstaaterei ist doch wirklich so 1800 Style. Wir brauchen mehr globale Regierungsformen, anders kriegt man diesen Planeten nicht in den Griff. Gerne ja weiterhin Nationalstaaten, aber dann doch föderal und in Richtung "Kommunismus" bzw. "Sozialismus" mit einer harten Regierung die die richtig schlimmen Dinge (Umwelt, Recih dank den Armen, ...) hart angeht - das ist dann aber irgendwie nochmal nen ganz anderes Thema als die AfD... :8[:

Aha, Kommunismus und Sozialismus, die zwei Spielarten der gleichen Ideologie, die wie ein Uhrwerk Armut, Unterdrückung und Millionen Tote verursacht. Ich werde nie verstehen, wie man im Jahr 2017 noch dieser Irrlehre anhängen kann. Wenn dir China oder die Sowjetunion als abschreckende Beispiele noch nicht reichen, schau dir doch Nordkorea oder - ganz aktuell - Venezuela an. Da kannst du live sehen, was passiert wenn eine starke Regierung die Armut angeht.

Zur EU: Ich sehe bei ihr momentan ein großes Problem und das ist der Euro bzw. die "Rettungspolitik", die es schafft, gleichzeitig die griechische Bevölkerung immer weiter zu verarmen (auch wenn sie weiterhin mehr Durchschnittsvermögen haben als wir) und dabei weder Staatshaushalt noch die griechische Wirtschaft zu sanieren. Wir bekommen dann im Gegenzug Milliardenschulden, Inflation, einen verzerrten Wettbewerb durch den künstlichen schwachen Euro und eine schöne Blase auf dem Immobilienmarkt, die Wohneigentum für viele unbezahlbar macht. Von Nebeneffekten wie dem Angriff auf das Bargeld (mit dem die Negativzinspolitik der EZB durchgesetzt werden soll), will ich gar nicht anfangen. Ein Umdenken ist gleichzeitig nicht in Sicht, weil sich in der EZB eine Südeuropa-Connection gebildet hat, die das genau so richtig findet. Hier muss etwas geschehen, die Wirtschaftspolitik ist zu unterschiedlich, als dass die Blöcke Deutschland plus Österreich, die Niederlande und einige nordische Länder und Frankreich plus Südeuropa sich einig werden könnten. Da ist auch der Brexit ein herber Verlust, weil man in wirtschaftlichen Dingen auf die Briten zählen konnte, so anstrengend sie sonst auch waren.

Edit: Oh und 1800 wäre wohl eher die EU in Mode gewesen. Der Nationalstaat war die Innovation des 19. Jahrhunderts und ist weder obsolet noch einem Vielvölkerstaat unterlegen. Im Gegenteil, es spricht einiges dafür, dass Nationalstaaten stabiler sind (und sie leisten sich auch eher ein Sozialsystem). Österreich-Ungarn oder Jugoslawien waren jetzt jedenfalls keine Erfolgsgeschichte.
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
46.638
Reaktionen
8.950
Du hast offenbar die " übersehen. Kann ja mal passieren, ne war? Aber moment mal, alleine an meinem Einleitungsteil (Nationalstaaten bitte, aber mit Föderalismus) sollte erkennbar sein das ich die derzeitigen Formen nicht gemeint hab... kann es sein das du mich absichtlich missverstehen wolltest? Oder fehlts an "miteinander reden" wollen? Lass das ich hass das. Und das sag ich völlig unabhängig vom Thema, denn das gehört wie ich selber schrieb dann nicht hier hin. Das sag ich so von Admin zu Mod.
 
Mitglied seit
23.07.2006
Beiträge
4.507
Reaktionen
120
naja dann musst du halt präzisere sprache lernen, das ist dein fehler. ich will gar nicht wissen wie du reagieren würdest, wenn jemand vorschlagen würde, man solle diesem "nationalsozialismus" doch noch einmal eine chance geben. das ist einfach inflammatory ohne ende, anführungsstriche hin oder her. :rolleyes:
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
46.638
Reaktionen
8.950
Ich meinte damit einen theoretischen, nicht einzelne Individuen krass benachteiligenden Kommunismus, etwas in dem Nationalsaaten und Föderlaismus weiterexistieren können (wie ich extra vornedran geschrieben habe... hups ich wiederhole mich - würde das in Venezuelas Kommunismuss funktionieren? Oder in Chinas?...). Da hab ich da wohl zuviel Transferleistung verlangt - kommt nicht wieder vor, Entschuldigung. Und nun bitte zurück zum Thema - AfD.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Ich finde Shi's Forderung ganz toll und mutig: Ein Sozialismus, der auf einem starken föderalen Nationalstaat basiert. Also ein nationaler Sozialismus. Was genau das ist, was Racoon meinte. Also seid ihr euch doch einig.

Mal abgesehen davon, dass der Begriff ein wenig historisch vorbelastet ist ( :ugly: ): Wenn Sozialismus jemals "funktionieren" soll dann braucht man ein verbindendes Element, über das die Individuen einer Gesellschaft überzeugt werden, gegen ihre eigenen Interessen zu handeln. Das kann, wenn überhaupt, eigentlich nur über die Volksgemeinschaft gehen (oder auch über Religionen, die verleiten Menschen ja auch seit vielen Jahren dazu, gegen ihre eigenen Interessen zu handeln).

Zum Glück wird dieser Unfug aber nur von einem kleinen Rand der AfD ernst genommen. Der überwiegende Teil scheint vernünftig zu sein und den ultimativen Wohlstandstreiber der letzten Jahrzehnte, den Kapitalismus, nicht grundlos zu verteufeln sondern - mit Recht! - zu begrüßen. Denn dass wir hier im Reichtum über das Internet Ideen austauschen können haben wir ganz sicher nicht dem Sozialismus zu verdanken. Wirtschaftlich ist die AfD deshalb meiner Meinung nach sehr gut aufgestellt. Wir brauchen mehr liberale Parteien im Land.
 
Zuletzt bearbeitet:

Deleted_38330

Guest
Ich wollte mit der Auflistung einzelner Punkte aus dem Wahlprogramm keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen, sondern lediglich zeigen, dass verfassungsrechtlich bedenkliche Personen und Personengruppen in der AfD kaum etwas zu sagen haben können, ich kann nämlich nichts Extremistisches im Programm erkennen. Das soll auch weder Rechtfertigung noch Relativierung sein. Das Problem in der Partei ist vorhanden und nicht gerade klein. Vielleicht könnten mal diejenigen, die sich wie ich vorstellen können, AfD zu wählen, was zur Abwägung zwischen Personen und Wahlprogramm sagen, und ob sie sich schon entschieden haben. Diejenigen, die mit dem Wahlprogramm nichts anfangen können, werden ohnehin nur zu einem einzigen Ergebnis kommen.
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
3.920
Reaktionen
306
Ich kann im Wahlprogramm der NPD auch nichts verfassungsfeindliches finden, verstehe gar nicht warum die NPD nicht wählbar sein soll? Verstehe andererseits denn Sinn von der AfD nicht ganz. Es gibt sie doch schon längst, die demokratischen Parteien am rechten Rand :)
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.149
Reaktionen
2.180
Ich wollte mit der Auflistung einzelner Punkte aus dem Wahlprogramm keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen, sondern lediglich zeigen, dass verfassungsrechtlich bedenkliche Personen und Personengruppen in der AfD kaum etwas zu sagen haben können, ich kann nämlich nichts Extremistisches im Programm erkennen.


Ich erinnere mich dran, wie in einem Vortrag vor über 10 Jahren Uwe Volkmann (Ö-Recht, damals Mainz, heute Frankfurt) erzählte, wie die NPD (!) nach dem Verbotsverfahren ihr Programm nach Stellen durchforstet hat, die einem Parteiverbot Vorschub leisten könnten und dass sich das BVerfG keineswegs dumm stellen würde, sollte es zu einem neuen Verbotsverfahren kommen (was ja dann auch passiert ist). Ich will ausdrücklich NICHT die AfD mit der NPD vergleichen, aber ich denke man sollte schon darauf hinweisen, dass einfach Parteiprogramm lesen dir kein sehr trennscharfes Bild davon geben wird, wie extrem eine Partei sein kann.
 

Deleted_504925

Guest
http://www.spiegel.de/politik/deuts...fkandidatur-gegen-frauke-petry-a-1157849.html
Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen hat für den geplanten Parteitag im Dezember eine Kampfkandidatur gegen die Co-Vorsitzende Frauke Petry angekündigt. Sollte sich Petry erneut um den Parteivorsitz bewerben, werde er gegen sie antreten, sagte Meuthen der Nachrichtenagentur dpa. "Für eine erneute Doppelspitze mit Frauke Petry kann ich nicht zur Verfügung stehen." Petry reagierte leicht gereizt und warnte davor, erneut eine Personaldebatte zu führen.
dachte frau kepetry ist schon mehr oder weniger raus, jetzt vor der wahl sowas nochmal aufzumachen verstehe ich nicht. die wollen wirklich mit aller macht unter die 5%.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Meuthen gehört zum vernünftigen Flügel und macht auch vor der Kamera eine sehr gute Figur. Mit ihm an der Spitze hat die Partei die besten Chancen, deutlich über 5% zu bekommen und sich etwas weiter weg vom rechten Rand zu positionieren. Petry muss weg, sie ist schlecht für die Partei. Der Schritt war nötig und bis zur Wahl hat Petry das hoffentlich eingesehen, so dass es keine Personaldebatte geben muss.
 

Deleted_38330

Guest
Erklärt mir schnell jemand, warum es schlecht sein soll, wenn mehr als ein Kandidat um die Parteiführung kämpft? In anderen Ländern ist das ganz normal. Ganz im Gegenteil, 100-%-Schulz sollte doch eigentlich schädlich sein in der Öffentlichkeit.
 
Mitglied seit
16.08.2010
Beiträge
6.764
Reaktionen
1.326
Weil der Deutsche Uneinigkeit nicht mag. Disput wird als etwas negatives gesehen.
 
Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.831
Reaktionen
254
A house divided against itself cannot stand.

Das selbe gilt für parteien und gewerkschaften.
 
Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.831
Reaktionen
254
Solche dinge regelt man nicht 2 monate vor der wahl. Außer man ist ne chaospartei ohne linie.
 

Deleted_38330

Guest
Und gibt es auch echte Argumente neben "Der Deutsche ist halt so" und "Nachdenklicher Spruch vong Bedeutung her"? Es mag nach Chaospartei aussehen (auch das ist kein Argument gegen mehr als einen Kandidaten beim Parteitag), zeigt aber auch, dass der Flügelkampf noch nicht an Rechtsaußen verloren ist. Dass die Partei gänzlich an die Spinner verloren gegangen ist, hatte ich z. B. damals nach der Abwahl Bernd Luckes angenommen.
 
Mitglied seit
10.08.2000
Beiträge
12.908
Reaktionen
1
Es scheint fast so, als würden mache es nicht gut finden, dass sich ein moderates und vernünftiges Parteimitglied wohl durchsetzen wird.
Will man einfach mit allen Mitteln, egal ob gerechtfertigt oder nicht, gegen die AfD wettern oder wird auch mal vorher nachgedacht?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.149
Reaktionen
2.180
Es scheint fast so, als würden mache es nicht gut finden, dass sich ein moderates und vernünftiges Parteimitglied wohl durchsetzen wird.


Und was genau macht Meuthen moderat? Eine oberflächliche Ähnlichkeit zu Lucke? Für mich sieht es aus als wären sowohl Meuthen als auch Petry ziemliche Opportunisten, nur dass Petrys Opportunismus darauf zielt, die Partei möglichst wettbewerbsfähig zu halten und Meuthens Opportunismus darauf, sich selbst in der Partei möglichst wettbewerbsfähig zu halten. Wenn die beiden jetzt zusammen die Doppelspitze führen und Meuthen (der vermutlich der weniger moderate der beiden ist) dann sagt, er tritt auf jeden Fall gegen Petry an, egal ob weiterhin Doppelspitze (dann mit anderem Partner) oder als alleiniger Parteivorsitzender, wie wird dann bitte die Parteiführung moderater? Gelten in MV-Land andere Naturgesetze als in der richtigen Welt und Billardbälle floaten manchmal einfach Richtung Himmel?
 
Oben