wie genau denkst du dass denn in zeiten des freien kapitalflusses innerhalb der eu zu verhindern..?
Gerade Institutionen wie die EU bieten da doch große Möglichkeiten, denn wer hier letztlich leben oder gar wirtschaften will muss man eben schlicht in die steuerliche Verantwortung genommen werden oder er muss eben mit entsprechenden Konsequenzen zurecht kommen.
Letztlich ist das ohnehin keine Frage des "wie", sondern am Ende geht es da lediglich um den politischen Willen.
es lag in der größten wachstumsperiode der usa, weil es offensichtlich anch black friday und ww2 nur noch in eine richtung gehen konnte und es ist auch kein zufall, dass kapitalflucht nach panama und kuba in den 50ern sehr populär war.
Nicht populärer als heute, denn das Vermögen welches sich auf diese Personen konzentriert hat sich eben auch entsprechend um ein vielfaches gesteigert.
Das Problem ist an der Stelle doch schon, dass es zur Normalität geworden ist und Steuervermeidung bis hin zu Steuerflucht in diversen Kreisen Alltag ist und da überhaupt kein Unrechtsbewusstsein besteht.
ich bin durchaus dafür vermögen höher zu besteuern, auch weil es positive effekte auf die wirtschaft hat, da man eher gezwungen ist das vermögen zu investieren.
aber ich sehe nicht, warum man hohe einkommen höher besteuern sollte, v.a. weil man sich im internationalen kampf um spitzenkräfte in wirtschaft und forschung ins eigene bein schießt, warum sollte jmd. prozentual gesehen mehr steuern zahlen wenn er in nem vorstand sitzt, als jmd. der n klo putztz? das untergräbt den leistungsgedanken massiv.
Ach bitte, wenn ich schon den Quatsch mit dem Leistungsgedanken lese... Die echten Leistungsträger, wie die von dir genannten Personen u.a. in der Forschung, betrifft diese Diskussion doch gar nicht. Das sind doch in aller Regel nicht die Wohlhabenden über die man dann diskutiert. Es geht doch nicht darum hier jemanden mit seinen 100-200k Euro im Jahr nun einen 80% Steuersatz aufzudrücken, sondern gerade die Einkommensgruppen im Bereich von 40-100k müssen aktuell am meisten tragen (und die können eben nicht mal eben Steuerflucht begehen), weil das Geld eben nicht bei denen geholt wird wo es tatsächlich vorhanden wäre.
Für mich zeigt schon dieser absurde Vergleich, dass da völlig das Verständnis dafür fehlt was Zusammenhalt in der Gesellschaft bedeutet. Eine Putzfrau muss deswegen anders besteuert werden als ein Vorstand, weil es die jeweilige Lebensqualität ganz anders beeinflusst. Muss ich solche offensichtlichen Sachen wirklich erklären?
Klar kann man nun mit dem darwinistischen Ansatz rangehen und sagen jeder kriegt genau das was er verdient, aber ich hoffe, dass ich nun nicht ernsthaft erklären muss wieso das in der Realität zu einer Gesellschaft führen würde in der hier keiner leben will.
Man sollte an der Stelle auch anerkennen, dass "Leistung" äußerst relativ ist und selbst diese fiktive Leistung (definiert als Wert für die Gesellschaft) in unserem Wirtschaftssystem nur bedingt etwas damit zu tun hat wie viel man letztlich verdient.
Gerade angesichts der Tatsache, dass die Automatisierung durch AI-Systeme in den nächsten Jahrzehnten ganz andere Dimensionen annehmen wird als man es bisher in der Menschheitsgeschichte je kannte wird es da ohnehin eine ganz andere Bereitschaft zur "Umverteilung" geben müssen, denn ansonsten droht irgendwann tatsächlich, dass 1% der Bevölkerung als "wohlhabend" gelten kann, während der Rest am Existenzminimum lebt.
Es ist halt am Ende schlicht ein Fakt, dass die Abgabenlast in Deutschland für den Durchschnittsverdiener höher ist als in so ziemlich jedem anderen Land inkl. den skandinavischen Ländern (ja, selbst da bleibt Netto am Ende mehr übrig) und lediglich die Höchstverdiener hier am besten wegkommen.
Es mag sich toll anhören, wenn man bspw. hört, dass die oberen 10% beim Einkommen 24,9% der Steuern zahlen, aber man sollte nicht vergessen, dass die oberen 10% über 61% des Vermögens in Deutschland halten. Wenn man sich dann nur die obersten 1% oder gar 0,01% anschaut, dann wird es eben noch wesentlich extremer und das ist nun eine Entwicklung die seit Jahrzehnten anhält.
Der ganze Ansatz der "Trickle-down-Theorie" wird nun seit Ewigkeiten wiederlegt und anstatt das alle von dem Wachstum des Gesamtwohlstandes profitieren sind es immer weniger Personengruppen.
Natürlich geht diese Problematik über die reine Steuerpolitik hinaus und ich will auch nicht den Eindruck erwecken, dass mehr (wirtschaftliche) Gerechtigkeit jetzt nur durch das Steuersystem erreicht werden kann, aber es ist zumindest ein Ansatzpunkt und hat definitiv reichlich Spielraum für Verbesserungen.