Natürlich ist das Thema nicht Tabu, aber es muss ja nicht nach dem Namen die erste Frage sein. Dann fühlt sich der Gegenüber auf eine Herkunft reduziert die schlimmstenfalls nicht mal die eigene ist.
und du musst das stellvertretend für deine dunkelhäutige Freundin vertreten, weil sie ein wehrloses, hilfloses Opfer ist? Mich nervt ja das Trivialgespräch übers Wetter, den Arbeitsweg oder die Arbeit mehr als die Frage nach der Herkunft, die fast immer nur als Gesprächsstarter begonnen wird.
Ansonsten sag mal, wie würdest du Smalltalk halten, z.b. mit neuem/neuer MitarbeiterIn, ist schon die Frage nach dem früheren Wohnort kulturrassistisch? Habe schon oft gehört, ob ich später nicht zurück in die Region Stuttgart ziehen wollte. Oder von dem rassistischen Ausländerpack gar Asien. Ansonsten andere Äußerlichkeiten, die man auf dem ersten Blick erwähnt, sind auch sehr vorverurteilend, willst doch kein Body shaming oder ähnliches betreiben. Hobbys und Interessen könntest du auf was triggerndes treten, Politik und Nachrichten könnten jemanden schwachen Gemütes vllt verstören oder abschrecken.
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ich glaube das problem ist da eher, dass menschen sich ihr "anderssein" nicht eingestehen wollen bzw. es unangenehm finden, wenn deutlich wird, dass sie nunmal von der mehrheit abweichen. aber das ist eben überempfindlichkeit. als schwarzer in deutschland bist du nunmal anders aussehend als die meisten und das weckt eben interesse, warum kann man sich darüber nicht freuen und es gut finden, dass man eben ein bisschen auffällig ist? wobei ich widerrum verstehen kann, dass man gereizt ist, wenn man eben zusätzlich noch ständig tatsächlich rassistisch angegangen wird.
ich dachte jeder Mensch soll was besonderes sein und so, aber darauf ansprechen ist böse, weil er davon gekränkt wird?
Wenn wir an unseren ehemaligen Quotentürken mit 4 Magistern etc. zurückdenken, der war auch schnell gekränkt, wenn es um Islam oder Türkei ging, obwohl türkischstämmige Mitbewohner islamischen Glaubens alles andere als selten hierzulande sind. Opfermentalität und vermeintliche Machtlosigkeit sind einfach die besten Ausreden, um vom eigenen Versagen oder eigener Unfähigkeit abzulenken. Ist ja auch eine der Grundthesen der Kritischen Theorie, auf der die ganze linke moderne Intellektuelle basiert. Mal ist es das System, der Kapitalismus, der Rassismus, das Patriarchat oder das Fleischessen.