Auf einer Tagung des von Götz Kubitschek gesteuerten, neurechten Instituts für Staatspolitik im November 2015 hielt Höcke eine Rede, in der er behauptet, dass die Evolution Afrika und Europa, „vereinfacht gesagt“, zwei unterschiedliche Fortpflanzungsstrategien „beschert“ habe. In Afrika und Europa würden „phylogenetisch“ unterschiedliche Menschentypen leben. Während Afrikaner eine „r-Strategie“ verfolgen würden, herrsche in Europa überwiegend die „K-Strategie“ vor, zu unterscheiden sei daher der „lebensbejahende afrikanische Ausbreitungstyp“ vom „selbstverneinenden europäischen Platzhaltertyp“. Höcke erklärte weiter, dass „sich am Reproduktionsverhalten der Afrikaner nichts ändern“ werde, solange „wir bereit sind, diesen Bevölkerungsüberschuss aufzunehmen“.[69] Die von Höcke verwendeten Begriffe gehören in der Biologie zu einem Modell, das Unterschiede bei der Fortpflanzungsstrategie von Arten beschreibt. Während die „r-Strategie“ auf möglichst viele Nachkommen setzt, um zumindest einigen Individuen das Überleben zu sichern, verfolgt die „K-Strategie“ das Konzept, einer geringeren Nachkommenzahl das Überleben durch längeren Schutz und Pflege abzusichern. Die „K-Strategie“ wird vor allem von größeren Säugetieren und insbesondere vom Menschen verfolgt. Im Gegensatz dazu kommt die „r-Strategie“ vor allem bei kleineren Arten, nicht aber beim Menschen zum Zug.
Der Politologe Hajo Funke bezeichnete diese Thesen als „puren biologischen Rassismus“. Höcke sehe offenbar „einen Rassenkampf zwischen der afrikanischen Rasse und der europäischen Rasse". Das sei „unterste Schublade eines Rassismus, wie wir es aus dem Nationalsozialismus kennen.“ Die AfD sei eine Partei, „die sich rechtspopulistisch gebe und nun einen Rassisten der ersten Sorte in ihren Reihen habe“. Auch die Amadeu-Antonio-Stiftung erklärte, dass Höcke eine „biologische Theorie nahtlos auf den Menschen“ übertrage und in Afrikaner und Europäer unterteile, was „blanker Rassismus“ sei