AfD - Karnevalsverein oder Heilsbringer?

Moranthir

GröBaZ
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I totally disagree. Die Wurzel des Holocausts in der Kaiserzeit zu suchen regt mich ein bisschen auf, muss ich zugeben :mad:

:rofl2:

Natürlich kam der grassierende Antisemitismus erst 1919 1933 aus dem nichts. Die Dolchstoßlegende wurde nicht schon während des Ersten Weltkriegs vorbereitet, es gab keine Deutschsoziale Antisemitische Partei im Reichstag, höheres Beamtentum wurde Juden in Preußen nicht bis 1918 mit Berufung auf die Landesverfassung verwehrt, Wagner hat nicht über das Judenthum in der Musik geschrieben, Kaiser Wilhelm II hat seinem Großvater nicht geschrieben:
O lieber Großpapa, es ist empörend wenn man beobachtet wie in unserem christlichen, deutschen, gut preußischen Lande das Judenthum in der schamlosesten, frechsten Weise sich erkühnt, alles verdrehend und corrumpirend sich an solche Männer heran zu wagen und sie zu stürzen sucht
Dabei ging es übrigens um Kritik am Hofprediger Adolph Stöcker, über den man durchaus auch mal etwas lesen kann. Wilhelm II soll auch nicht gegenüber dem britischen Außenminister geäußert haben "Es gibt viel zu viele Juden in
meinem Land. Sie müssten ausgemerzt werden.“

Sein in dieser Hinsicht deutlich besser eingestellte Vater ist leider an Krebs gestorben. Big Tobacco ist also für den Holocaust verantwortlich, aber im Kaiserreich sind wirklich keine Wurzeln zu finden.

Merke: Des Ingwergnoms Geist ist ebenso schwach wie sein Körper.
 
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was ist denn dann deutsch? die debatte ist doch vor 20 jahren schon an die wand gefahren weil jeder darin was anderes sieht.
entweder du formulierst eine leitkultur so lasch und beliebig, dass am ende wirklich nur staatsbürgerschaft übrig bleibt, oder man verliert sich in details welche dann die meisten biodeutschen nicht mal leben.
Man traut sich ja nicht mal an Basics. ZB Punkte wie das unsere Gesetze über irgendwelchen Regeln aus Fantasy-Büchern stehen oder unser Staatsoberhaupt als ihr Staatsoberhaupt anzuerkennen (daran scheitern ja selbst noch gewisse Ex-Nationalspieler). Denn es gibt nicht ganz so wenige die hier herkommen, die Vorteile unserer Wirtschaft toll finden, aber eigentlich doch nach den Regeln aus ihrer Heimat leben wollen. Solange letztere mit unseren nicht in Konflikt geraten, wäre das ja ok, aber dummerweise wird meist nicht nach eben jenem Konflikt getrennt.
 

Gustavo

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[...]1. Integration von Minderheiten. [...]
2. Sicherheit. [...]


1. Nichts für ungut, aber das sind doch Vorwände. Frankreich hat bspw. ziemlich genau die gegenteilige Einstellung bzgl. Nationalstolz und war schon in der Kolonialusmus-Ära der Meinung, man könne mit dem überlegenenen Franzosentum die Wilden zivilisieren, indem man es exportiert. Trotzdem sieht Frankreich nicht gerade aus wie ein kolossaler Erfolg der Integration. Ich habe ja schon gewisse Zweifel, dass es wirklich so ist, dass man Einwanderern eine "nationale Identität" anbieten muss, um die heimatliche zu ersetzen, wenn man sie integrieren will, aber selbst wenn wir mal so tun als sei das wirklich bewiesen: Mir fallen wenige Beispiele für "positiven Nationalismus" ein, der sich auf "sichtbare" Minderheiten erstreckt. Im Gegenteil: Nur weil Nationalismus und Ethnozentrismus nicht logisch zusammen auftreten müssen sollte man nicht einfach darüber hinweg gehen, dass sie es in der Realität regelmäßig tun. Laut der "Deutschland postmigrantisch"-Studie sind 37% aller (!) Befragten der Meinung, um wirklich Deutsch zu sein müsse man deutsche Vorfahren haben. Ändere das mal in "Kann man wirklich deutsch sein wenn man türkische Vorfahren hat?" und frag mal nur bei AfD-Anhängern nach. Glaube nicht, dass das als Handreichung gegenüber Migranten verstanden werden kann.

2. Unsere "Sicherheit" ist wohl kaum gefährdet. Eher die Sicherheit der Balten und unser Einfluss in der Welt. Beides btw imho wichtige Güter, für die es sich durchaus lohnt, mehr als momentan für die Bundeswehr auszugeben. Aber ist halt eben nicht unsere Sicherheit.
 

parats'

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Wieso ist die Sicherheit der Balten in Gefahr?
 
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Eher die Sicherheit der Balten und unser Einfluss in der Welt. Beides btw imho wichtige Güter, für die es sich durchaus lohnt, mehr als momentan für die Bundeswehr auszugeben.
"Einfluss in der Welt" ist doch auch höchstens ein Luftschloss. Die Amis mögen zwar wesentlich mehr ins Militär pumpen, nur was bringt es ihnen der Bully auf der Weltbühne zu sein? Die letzten Jahrzehnte sprechen für mich definitiv nicht dafür, dass man aus so einem Status langfristig was positives rauszieht. Ist nun nicht so als würde Amerika florieren wie blöd.
Bin sicher nicht auf Seite der Linken mit Nato-Austritt und ähnliches, aber sehne mich nicht ansatzweise danach, dass Deutschland "Einfluss in der Welt" durch militärische Stärke gewinnt, da kommt sowieso nix sinnvolles bei raus. Wenn überhaupt sollte man den Einfluss über humanitäre Wege gewinnen, aber unser Anteil an Entwicklungsprojekten ist natürlich auch ähnlich beeindruckend wie unsere Bundeswehr.
 

Deleted_504925

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https://www.spiegel.de/politik/deut...baeude-a-7ea9aab5-ae2a-491b-8cc8-911d52b4ffb1
Abgeordnete berichten von Einschüchterungsversuchen im Reichstag
Der Bundestag debattierte über die Reform des Infektionsschutzgesetzes. Dabei soll es Parlamentariern zufolge zu Einschüchterungsversuchen durch mehrere Personen gekommen sein.
nochmal was zur afd, die haben ihren zugang wohl kreativ genutzt um heute leute in den bundestag einzuschleusen.
In den #Bundestag eingeschleuste Personen haben u.a. versucht in Büros einzelner Abgeordneter einzudringen. Ich bin fassungslos. Freigewählte Abgeordnete an Abstimmungen zu hindern u. zu bedrängen ist das Allerletzte. Das Ziel: Die Demokratie zersetzen.
 

Deleted_228929

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:rofl2:

Natürlich kam der grassierende Antisemitismus erst 1919 1933 aus dem nichts. Die Dolchstoßlegende wurde nicht schon während des Ersten Weltkriegs vorbereitet, es gab keine Deutschsoziale Antisemitische Partei im Reichstag, höheres Beamtentum wurde Juden in Preußen nicht bis 1918 mit Berufung auf die Landesverfassung verwehrt, Wagner hat nicht über das Judenthum in der Musik geschrieben, Kaiser Wilhelm II hat seinem Großvater nicht geschrieben:

Dabei ging es übrigens um Kritik am Hofprediger Adolph Stöcker, über den man durchaus auch mal etwas lesen kann. Wilhelm II soll auch nicht gegenüber dem britischen Außenminister geäußert haben "Es gibt viel zu viele Juden in
meinem Land. Sie müssten ausgemerzt werden.“

Sein in dieser Hinsicht deutlich besser eingestellte Vater ist leider an Krebs gestorben. Big Tobacco ist also für den Holocaust verantwortlich, aber im Kaiserreich sind wirklich keine Wurzeln zu finden.

Merke: Des Ingwergnoms Geist ist ebenso schwach wie sein Körper.
Nicht, dass ich dir groß widersprechen würde, ist es aber bei Willy Zwo nicht so, dass nicht ganz klar ist wie antisemitisch der jetzt wirklich war? Während seiner Regierungszeit wurden ja keine antisemitischen Gesetze beschlossen und seine antisemitischen Ausfälle haben ausschließlich im Privaten stattgefunden. Also gerne mal antisemitische Scheiße gelabert, aber weniger aus Überzeugung, sondern einfach um vulgär zu sein. So wie heute immer noch einige Leute "schwul" oder "schwuchtelig" etc. als abwertendes Adjektiv benutzen, an sich selbst aber nix gegen Schwule haben.

https://www.nzz.ch/feuilleton/hohenzollern-ein-reflektiertes-preussen-bild-ist-gefragt-ld.1525877

Widerlich sind solche Äußerung natürlich so oder so, weil dem Antisemitismus dadurch mindestens Vorschub geleistet wird, auch wenn der Äußernde ihn selbst gar nicht teilt.
 

Deleted_228929

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ekelhafte dreckspartei
#

Hatten die "Gäste" wenigstens ordnungsgemäß brauen Hemden an? Mal ehrlich: WTF?! Und dass passenderweise genau bei der Abstimmung über jenes Gesetz, das von denselben Leuten als "Ermächtigungsgesetz" diffamiert wird.

Mit was für Sanktionen könnte denn ein Abgeordneter maximal belegt werden, dem nachgewiesen werden kann, dass er bewusst Leute in den Reichstag geschleust hat mit dem erklärten Ziel, andere Abgeordnete zu bedrohen?
 

Deleted_504925

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Es komme eine Straftat nach Paragraf 106 Strafgesetzbuch in Betracht, zu der Abgeordnete auch Anstiftung oder Beihilfe leisten können. Paragraf 106 behandelt die Nötigung des Bundespräsidenten und von Mitgliedern eines Verfassungsorgans. Er sieht als Sanktion Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu fünf Jahren und in besonders schweren Fällen von bis zu zehn Jahren vor.
so sieht es zumindest theoretisch aus.
ich orakel mal am ende passiert recht wenig, auch wenn klar ist von wem die leute reingelassen wurden, wusste natürlich niemand von irgendwas, wie immer.
https://www.spiegel.de/politik/deut...baeude-a-5d4350e2-64c0-43a8-a31e-28d4ac42f876
scheinbar hat man ja mittlerweile die ersten gefunden die daran aktiv beteiligt waren.
 
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Stand in dem einen Artikel nicht, dass das Recht Besucher mitzubringen ausgesetzt war? Sollte nicht allein der Verstoß dagegen irgendeine Folge haben?
 

Deleted_504925

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Die normalerweise gültige Regelung, wonach Abgeordnete sechs unangemeldete Besucher mit in den Bundestag nehmen können, war für den Mittwoch aus Sicherheitsgründen ausgesetzt worden. Die Pressestelle des Bundestags teilte auf SPIEGEL-Anfrage mit: »Dies bedeutet, dass alle Gäste bei der Einlasskontrolle angemeldet und überprüft sowie durch das einladende MdB-Büro im Hause (wie immer) begleitet werden mussten.«
ka, dann sagt man eben die waren kurz alleine weil sie aufs klo wollten, oder sowas.
mir auch ein rätsel warum die so lange da alleine rumrennen konnte, es ist ja alles voller polizei und wachleute da drinne, auch an normalen tagen.
 
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Gustavo

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"Einfluss in der Welt" ist doch auch höchstens ein Luftschloss. Die Amis mögen zwar wesentlich mehr ins Militär pumpen, nur was bringt es ihnen der Bully auf der Weltbühne zu sein? Die letzten Jahrzehnte sprechen für mich definitiv nicht dafür, dass man aus so einem Status langfristig was positives rauszieht. Ist nun nicht so als würde Amerika florieren wie blöd.


"Amerika" nicht, aber ein gewisses Segment der amerikanischen Bevölkerung floriert wie blöd. Für die hat sich der Washington Consensus durchaus ausgezahlt.
 
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:rofl2:

Natürlich kam der grassierende Antisemitismus erst 1919 1933 aus dem nichts. Die Dolchstoßlegende wurde nicht schon während des Ersten Weltkriegs vorbereitet, es gab keine Deutschsoziale Antisemitische Partei im Reichstag, höheres Beamtentum wurde Juden in Preußen nicht bis 1918 mit Berufung auf die Landesverfassung verwehrt, Wagner hat nicht über das Judenthum in der Musik geschrieben, Kaiser Wilhelm II hat seinem Großvater nicht geschrieben:

Dabei ging es übrigens um Kritik am Hofprediger Adolph Stöcker, über den man durchaus auch mal etwas lesen kann. Wilhelm II soll auch nicht gegenüber dem britischen Außenminister geäußert haben "Es gibt viel zu viele Juden in
meinem Land. Sie müssten ausgemerzt werden.“

Sein in dieser Hinsicht deutlich besser eingestellte Vater ist leider an Krebs gestorben. Big Tobacco ist also für den Holocaust verantwortlich, aber im Kaiserreich sind wirklich keine Wurzeln zu finden.

Merke: Des Ingwergnoms Geist ist ebenso schwach wie sein Körper.

Solche Beispiele lassen sich zu jedem beliebigen europäischen Land in jedem beliebigen Jahrhundert von Christi Geburt bis 1950 finden. Insofern sagt das genau Null darüber aus, dass die Wurzeln des Holocausts im Kaiserreich liegen.

Merke: Wenn Mora scheinbar schlau daherschwätzt, steckt doch nur heiße Luft dahinter - wie bei seinen Kampfkünsten.
 

Tür

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Solche Beispiele lassen sich zu jedem beliebigen europäischen Land in jedem beliebigen Jahrhundert von Christi Geburt bis 1950 finden. Insofern sagt das genau Null darüber aus, dass die Wurzeln des Holocausts im Kaiserreich liegen.

Unter der Prämisse folgt lediglich dass der Holocaust auch in anderen Ländern möglich gewesen wäre. Denn die Saat des Hasses ist im Nationalsozialismus zu neuen Höhen geblüht. Das meint Wurzeln haben. Die Nazis haben den Antisemitismus nicht erfunden, Sie haben sich eines reichhaltig vorhandenen Resentiments bedient. Nicht mehr heißt "Wurzeln suchen". Lesekompetenz bitte.
 
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Damit kann ich leben, denn es bedeutet, dass das Kaiserreich in dieser Hinsicht nicht besser, aber auch nicht schlechter war als die anderen Länder dieser Zeit und dass es noch ein paar Zutaten mehr als Preußen/Militarismus und Muskete gebraucht hat, um die Züge rollen zu lassen.
 

Tür

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Es hat den Acker gepflügt und das Feld gesät, aber dafür dass jemand die ernte einbringt ist es nicht schuld.
 
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Es hat den Acker gepflügt und das Feld gesät, aber dafür dass jemand die ernte einbringt ist es nicht schuld.

Schön gesagt. Bei Geschichte verbietet sich Whataboutism. Die Japaner waren auch komplett gaga, vom Stalinismus ganz zu schweigen. Das ändert aber nix daran, dass eben die Deutschen es waren, die den Holocaust verübt haben. Die nazistische Rassenlehre war in ihrer Radikalität und politischen Eindeutigkeit schon singulär, weil eben auf dem Fundament des Ressentiments ein "Theorie"-Gebäude mit massivem Drang zur politischen Umsetzung errichtet wurde. Hitler hat das in seiner Person vereint und sich des latenten (und teils auch offenen) Antisemitismus der damaligen Zeit bedient. Das kann man auch nicht kleinreden oder relativieren, es ist schlicht passiert.

Das Preußentum finde ich wahnsinnig spannend. Da ist binnen relativ kurzer Zeit aus einer unbedeutenden Regionalmacht ein global player geworden. Die Basisideologie war schon Ende des 18. Jh. ziemlich verfestigt, akut wurde es aber erst gg. Ende des 19. Jhs., als mit dem Kaiserreich ein gesamtdeutscher (okay, fast...danke Bismarck) Staat existierte. Gerade in der Geschichte der deutschen Nationalstaatswerdung liegt viel Unheil begraben. Andere Länder hatten viel früher einen Nationalstaat, z.T. auch mit einem Narrativ, das es leicht machte, Gräueltaten zu relativieren, man denke an das British Empire. Die Deutschen hingen da massiv hinterher, weshalb es v.a. unter Wilhelm II. zu einer Überkompensation kam. Dass der 1. Weltkrieg passiert ist, war ja keine Frage des "ob", sondern des "wann", weil sich sämtliche Großmächte per Rüstungs- und Bündnispolitik in eine Sackgasse manövriert hatten. Allerdings war dieser Krieg eben so etwas wie der Todeskampf des "alten" Europa. Danach waren die Monarchien entweder ganz weg oder für immer stark geschwächt. Und da endete auch eine jahrhundertelange Kontinuität (Frankreich ausgenommen), was Herrschaft anging.

Als dann die Weimarer Republik lostaumelte, gab es bekanntlich zig ungelöste Probleme. Die alten Militärs waren durch die Bank nicht froh über die Demokratie, viele waren ja auch davon ausgegangen, den Krieg noch gewinnen zu können. Diese grundsätzliche Ablehnung der Demokratie war es auch, die manche von ihnen in Richtung der Nazis trieb. Allgemein wäre Hitler ohne die unheilige Allianz mit den deutschnationalen Kräften nicht so einfach an die Macht gekommen. Insofern haben sich die Eliten des alten Reichs mit jenen des neuen gemein gemacht. Antisemitismus war während der Kaiserzeit freilich nicht oberste politische Agenda, sondern eher "common sense". Juden waren eben scheiße. Dass daraus so eine Massenhysterie werden würde, hätte selbst 1923 kaum einer gedacht.

Das Preußentum mit seiner straffen Struktur (Obrigkeitshörigkeit, Militarismus, Sittenstrenge) war der ideale Nährboden für das Dritte Reich, wobei es natürlich eine Ironie der Geschichte ist, dass ausgerechnet ein gescheiterter österreichischer Kunstmaler mit einem versprengten Haufen von Deutschnationalen, Rassisten, Antisemiten und Esoterikern die erste deutsche Demokratie zu Fall bringen würde. Weimar war auf Sand gebaut.
 

Shihatsu

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Ironisch und Zynisch daran war ja zudem, das das (/wichtige Teile des) Preussentums auf Vielfalt, Integration und Multi-Kulti basierte. Offen für alles, solange man nach den Regeln spielt (Kommt her und baut eure Kirchen bei uns waren keine holen Worte). Da wurde dann sehr schnell sehr hart pervertiert. Die Grundidee war aber eigentlich Klasse: Wir geben uns EINE nationale Identität (statt zig verschiedene), laden jeden dazu ein, verlangen aber harte Arbeit und strenge Hierarchie.
 
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Na also, endlich mal vernünftige Worte.

Und um es kurz zu machen würde ich mir sowas wie ein modernes Preußen für Deutschland wünschen.
 
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Alleine der gedanke eine aktuelle nationale identität nach einer stark idealisierten vorstellung von jahrunderte alten grundsätzen aufbauen zu wollen ist so herrlich absurd realitätsfremd. Aber dann über den musel lachen wenn der mit seiner rückständigkeit hier ankommt.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ironisch und Zynisch daran war ja zudem, das das (/wichtige Teile des) Preussentums auf Vielfalt, Integration und Multi-Kulti basierte. Offen für alles, solange man nach den Regeln spielt (Kommt her und baut eure Kirchen bei uns waren keine holen Worte). Da wurde dann sehr schnell sehr hart pervertiert. Die Grundidee war aber eigentlich Klasse: Wir geben uns EINE nationale Identität (statt zig verschiedene), laden jeden dazu ein, verlangen aber harte Arbeit und strenge Hierarchie.

Diese Grundidee ist ja nun nichts genuin preußisches. Afaik haben schon die Römer den unterworfenen Völkern zugestanden Teil des Imperiums zu werden, solange sie sich an die römischen Regeln halten wollten. Durften in manchen Phasen sogar ihre Religion behalten. Trotzdem würde glaube ich heute niemand mehr so gerne im alten Rom leben. Ist schon wichtig, was sonst noch so drumrum passiert und Preußen hatte mit seinem Antisemitismus (der natürlich überall vorhanden war, aber in Preußen schon weit oben auf der Vergleichsskala am Start) und seinem Autoritarismus jetzt nicht nur Rosenseiten.

Aber Mackia hat natürlich insofern nicht unrecht, dass Preußen im Vergleich zum damaligen Gesamtbild ein vergleichsweise liberaler Staat war. Besonders Militaristisch kann man Preußen mE auch nicht nennen, im Vergleich zu zB Frankreich der damaligen Zeit oder auch dem britischen Empire.
 
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Alleine der gedanke eine aktuelle nationale identität nach einer stark idealisierten vorstellung von jahrunderte alten grundsätzen aufbauen zu wollen ist so herrlich absurd realitätsfremd. Aber dann über den musel lachen wenn der mit seiner rückständigkeit hier ankommt.

Herr Outsider unterstreicht mit nur einem Absatz schon wieder seinen geistigen Horizont, der dem einer Amöbe gleicht.
Preußen ist seit gerade einmal 102 Jahren in seiner ursprünglichen Form Geschichte und als Bundesland seit ca. 85 Jahren und war bis dato eines der fortschrittlichsten Staaten auf diesem Erdball.
Ein wirtschaftlich liberaler und gleichzeitig teilweise gesellschaftlich autoritärer Staat schmeckt natürlich nicht jedem, was ich absolut nachvollziehen kann. Aber bis zu diesem Punkt kamst Du ja nichtmal in Deinen Überlegungen :rofl2:
Jedenfalls ist die Idee eines Staates in dem jeder nach seiner Fasson selig werden kann, aber im Gegenzug ein produktives Mitglied der Gesellschaft sein muss und den Staat zu unterstützen hat, einer der besten Entwürfe, um im heutigen Zeitalter einen funktionierenden Staat zu erhalten.
Den Gedankengang versteht man natürlich nicht, wenn das eigene Wissen aus Guido Knopp Dokus besteht und mit einer ordentlichen Portion Selbstüberschätzung einhergeht.


hier stand dummes Zeug von xfreeder

Hallo Mods soll ich auf diesen Gehirnfurz in gleicher Manier antworten oder wollt Ihr Euch darum kümmern?
 
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Benrath

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Hallo Mods soll ich auf diesen Gehirnfurz in gleicher Manier antworten oder wollt Ihr Euch darum kümmern?

Nein sollst du nicht und ebensowenig im Thread kommentieren. Hast du den Beitrag gemeldet? Nein.
Hätte ich ihn gelöscht, wenn du es getan hättest? Ja. Hab ihn auch jetzt gelöscht. Clever ist es natürlich ihn noch zu zieren. Den edit kannst du Selber machen, sonst heißt es noch Zensur
 
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AfD Thüringen erwiesen rechtsextrem: „Das ist eine neue Qualität“​

Erstmals wird ein AfD-Landesverband als erwiesen rechtsextrem eingestuft. Thüringens Verfassungsschutzchef Stephan Kramer über die Gründe – und Fallstricke.

 

Gustavo

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Man kann ja viel Schlechtes über die AfD sagen, aber einen Nutzen hat sie schon auch: Durch ihre reine Existenz bildet sie einen Cordon sanitaire um das normale Parteienspektrum. In vielen anderen Ländern, vor allem im angelsächsischen Raum, sind die konservativen Parteien immer mehr in Richtung Spinner abgedriftet, aber das kann in Deutschland eigentlich nicht passieren, weil genau solche Leute bei uns alle in der AfD sind. So kann die Union eine normale christdemokratische Partei bleiben. Bonus: Die "Konservativen", die keine Skrupel haben, mit den echten Extremisten gemeinsame Sache zu machen, identifizieren sich selbst, weil sie alle selbst in die AfD eintreten oder für zusammenarbeit werben. Die kann man dann direkt mit ausschließen.
 

Gustavo

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Absolut wirrer Artikel von HG Maaßen, der sich imho wenig vom Weltbild des typischen AfDlers unterscheidet.

Doch solche Gesellschaften wären zutiefst dystopisch; sie wären unfähig, Wohlstand oder Zusammenhalt zu generieren. Nur Nationen, die aus freien Bürgern bestehen, die eine gemeinsame Kultur und Rechtsstaatlichkeit teilen, gelingt es, in innerem und äußerem Frieden zu leben. Nur sie weisen einen befriedeten öffentlichen Raum, demokratische Partizipation und Repräsentation auf; nur sie verwirklichen angemessene Eigentumsstrukturen und sind durch internationalen Handel ihren Partnern gegenüber friedfertig.
Diese Entwicklung hin zu einem neuen Totalitarismus ist nicht unvermeidlich, auch wenn sie bereits weit fortgeschritten ist. Drei Faktoren könnten sie verlangsamen oder sogar verhindern: erstens das Platzen der globalen Schuldenblase, zweitens das Chaos von Verteilungskämpfen in Einwanderungsgesellschaften sowie drittens das Erwachen der bürgerlichen Eliten und ihres Willens, für unsere freie Gesellschaft zu kämpfen.

Im Gefolge der Covid-19-Pandemie erleben wir einen globalen Angebots- und Nachfrageschock, der alle Länder betrifft und dessen Ausmaß es seit dem sogenannten Jahr ohne Sommer 1816 nicht mehr gegeben hat. Dieser Schock ist im Begriff, die globale Schuldenblase platzen zu lassen. Er wird zu einer massiven Schrumpfung der Weltwirtschaft mit negativen Wachstumsraten von 20 bis 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts führen.

Diese Schrumpfung wird bei den unteren 75 Prozent der Einkommenspyramide materielle Verteilungskämpfe auslösen, die am härtesten das untere Drittel der Gesellschaft treffen werden: Migranten, autochthone Langzeitarbeitslose, prekäre Existenzen und Opfer des krisenbedingten sozialen Abstiegs. Letztere verfügen – neben den Migrantenclans, die im Bereich der organisierten Kriminalität tätig sind, wie die Tschetschenen in Frankreich oder die Libanesen in Deutschland – über beste organisatorische Fähigkeiten. Die weitreichenden Kämpfe zwischen diesen Gruppen könnten das öffentliche Gewaltmonopol in einem im Westen seit 1945 nicht dagewesenen Ausmaß in Frage stellen.
Beide Tendenzen: die wirtschaftliche Zerrüttung nach dem Platzen der Schuldenblase und die krisenbedingte Erschütterung von Recht und Ordnung, könnten das Bürgertum aus seiner gegenwärtigen Erstarrung wecken und ihm die elementaren Gefahren für Freiheit, Eigentum, Demokratie und die Zukunft unserer Kinder bewußt machen. Wir müssen begreifen, was auf dem Spiel steht. Wir gehen interessanten Zeiten entgegen. ◆


Alleine die Politökonomie des Artikels ist geil: Am Anfang wird irgendwie auf die armen (westlichen, natürlich) Globalisierungsverlierer und die globalistischen Geldsäcke verwiesen, ein paar Absätze später dann aber auf Covid und wie es einen Wirtschaftseinbruch wie den des Jahres 1816 (???) hervorbringt, wodurch der Plebs die harte Hand des Marktes spürt, um dann zu erwachen und das Gesindel rauszuschmeißen, denn nur ohne Gesindel kann eine Gesellschaft produktiv sein, wobei gerade die jüngst unproduktiv gewordenen Globalisierungsverlierer den Anstoß geben werden. Nur so kann die hegemonial verschmolzene Klasse aus Linken und Wirtschaftsliberalen (???) überwunden werden, die dem Deutschen seine Lieblingsbeschäftigungen (Jagd, Verzehr von Fleisch) verbieten wollen.
 

Gustavo

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Warum liest du Cato?

Tue ich nicht, war nur was auf Twitter verlinkt war. Anscheinend wurde der Originalartikel bei irgendeiner amerikanischen Spinnerseite veröffentlicht und ein einschlägig besorgter Bürger hat das dann übersetzt und die haben es dort auch hochgeladen. 🤷‍♂️
 
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Also laut Wikipedia sind 1816 folgende Dinge passiert:

Wirtschaft:

Gesellschaft:

Vielleicht haben die Dampfschiffe die Gesellschaften an den wirtschaftlichen Abgrund geführt?? Fragen!!
 

Gustavo

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Vielleicht haben die Dampfschiffe die Gesellschaften an den wirtschaftlichen Abgrund geführt?? Fragen!!

Nee, mir war sofort klar was die meinten: 1815 ist irgendwo auf der Welt ein Vulkan ausgebrochen und das hatte enorme Auswirkungen auf das Klima das nächste Jahr und weil 1816 halt noch der allergrößte Teil der Bevölkerung Landwirtschaft gemacht hat kam es zu einem enormen Wirtschaftseinbruch, weil der Sommer ungewöhnlich kalt war. Ergibt halt Null Sinn, das in irgendeiner Weise in einen Kontext zu setzen.
 

Deleted_228929

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Wenn ich mich richtig erinnere gab es 1816 (oder schon im Jahr zuvor) einen sehr heftigen Vulkanausbruch in Asien, der so viel Asche in die Atmosphäre gewirbelt hat, dass aufgrund verminderter Sonneneinstrahlung in Europa eine gigantische Missernte stattgefunden hat - mit den für einen Agrargesellschaft erwartbaren, katastrophalen Folgen.

Was das jetzt mit der heutigen Situation zu tun hat, weiß dann wohl nur der Hans-Georg. Aber vielleicht lese ich sein Schriftstück ja heute Abend mal durch.
 

parats'

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Ich hatte es gar nicht so auf dem Schirm, aber die AfD hat am Sonntag das Potenzial die stärkste Kraft in Sachsen-Anhalt zu werden.
Zwar hat man heute vermehrt die Meldung gebracht, dass die CDU wieder zulegt und auch generell sind die Umfragen ja kein garant, aber so unrealistisch ist es nicht, dass die stärkste Partei nicht Bestandteil der Regierung sein wird.

 
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Grade was die AfD angeht waren die Umfragen aber auch oft eh nicht so präzise im Vorhersagen. Denke das CDU und AfD Top 2 sind ist natürlich klar, aber jede Diskussion wer und mit wie viel Vorsprung vielleicht 1. sein wird halt ich für recht müßig.

Interessant wird ja auch, ob am Ende alle außer AfD/Linke koalieren müssen um ne Mehrheit zu haben.
 

Gustavo

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Finde diese "stärkste Kraft" Diskussion auch ziemlich unsinnig. Ob Partei A jetzt 26% hat und Partei B 25% oder Partei A 25% und Partei B 26%, daraus kann man in einem Mehrparteiensystem nichts ablesen. Solange 49% etwas anderes wählen können beide Ergebnisse erst mal alles oder nichts heißen. Gerade die AfD, die immer von DEN Altparteien und ihrem Kartell spricht, kann sich nur unter enormer Heuchelei darüber beschweren, dass niemand mit ihr koalieren will, selbst wenn sie stärkste Kraft wird. Gerade heute morgen ein Interview mit einem CDU-Typ aus SA gehört, der meint man dürfte die AfD nicht ausschließen, sonst treibt ihr das nur mehr Wähler zu. Ist halt genau das, was bei der letzten Landtagswahl vor fünf Jahren schon passiert ist und siehe da: Die AfD steht immer noch ziemlich genau dort, wo sie vor fünf Jahren auch stand.
 
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