Ja, bei Abtreibungen würde ich auch einen sehr kleinen Hebel sehen. Aber eine "Willkommenskultur für Kinder" deckt ja hoffentlich noch weitere Felder ab.
Wir bräuchten eine starke Änderung der Steuergesetzgebung weg von der Ehe hin zu Erleichterungen für Paare mit Kindern, und diese Erleichterungen dann so dass sie eben nicht dem Hartzer helfen sondern der Familie im Spitzensteuersatz.
Das bedeutet auch, dass die Regierung Geld weg von ihren ganzen bescheuerten Propagandaprojekten und hin zu etwas sinnvollem wie Werbung für Kinderreichtum bei Leistungsträgern machen könnte. In unserer Gesellschaft wird die kinderreiche Familie ja fast schon stigmatisiert. Wenn man die "deutsche Modell-Familie" mit mindestens 4 Kindern aktiv bewirbt kann dies durchaus schon ein wenig helfen. Vor allem, wenn man durch Steuererleichterungen (und diese eher als Absenkung des Spitzensteuersatzes, nicht als Steuerfreibetrag, so dass die Besserverdiener profitieren) dafür sorgt, dass eine Familie mit vielen Kindern, bei der ein Partner sich vollzeit um die Kinder kümmert, finanziell nicht deutlich schlechter gestellt ist als eine Familie mit zwei berufstätigen Partnern.
Anders gesagt: Ich würde es gerade für Besserverdiener steuerlich extrem unattraktiv machen, keine Kinder zu haben, während gleichzeitig Leute im niedrigeren Lohnbereich kaum von Kindern profitieren sollten.
Ganz konkret, ist natürlich "nur" ein Schnellschuss und nicht final durchdacht aber so in der Art könnte ich mir die Förderung vorstellen:
Anhebung des Spitzensteuersatzes auf 70% (könnte so bei grob 100.000€ Jahreseinkommen erreicht werden, individuell betrachtet und unabhängig von Ehe/Lebenspartnerschaft etc.), Absenkung des Spitzensteuersatzes um jeweils 10% für die ersten 4 Kinder, weitere Absenkung um 5% für jedes weitere Kind. Ja, eine Familie mit 10 Kindern würde dann einen Spitzensteuersatz von 0% haben und damit steuerfrei leben.
Alles betrifft nur den Spitzensteuersatz, wer z.B. 40.000€ verdient und damit (Zahl ausgedacht) einen Spitzensteuersatz von 35% hat wird von den ersten 3 Kindern gar keine Erleichterung bekommen, beim 4ten sinkt er dann auf 30%, danach für jedes weitere jeweils 5%.
Die Einführung davon begleitet mit einer großen Werbekampagne die die kinderreiche erfolgreiche Familie darstellt. Dazu auch gerne noch eine Wohnbau-Förderung für größere, qualitativ hochwertige familienfreundliche Apartments in den Großstädten.
Finanziert werden kann das alles ganz locker mit dem Geld, das für sparen, indem wir Flüchtlinge auf ein Boot setzen anstatt ihnen Milliarden hinterher zu werfen.
Leider gibt es keine Partei, die so etwas konsequent vertritt.
Aber die kinderfreundliche und familienbejahende Position der AfD geht immerhin in die richtige Richtung, hier gibt es durchaus Potential.