AfD - Karnevalsverein oder Heilsbringer?

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Da muss ich ausnahmsweise sogar wirklich mal Outsider und Misfit zustimmen. Also natürlich nicht inhaltlich, die Meinung von Outsider zur AfD ist komplett Banane. Aber es ist nunmal als Privatperson sein gutes Recht, andere Leute aus jedem beliebigen Grund scheiße zu finden. Genauso wie ich denken kann, dass Outsider ein schlechter Menschen ist, weil er so etwas schreibt.
Als Privatpersonen in einer Demokratie ist es durchaus unsere Pflicht, andere politische Meinungen zu tolerieren - aber wir müssen sie nicht respektieren.
 
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Ja, und ich kann Outsider ja wohl für einen schlechten, undemokratischen Menschen halten, weil er afd Wähler für schlecht und undemokratisch hält, oder nicht? Weil man mit so einer Einstellung den politischen Diskurs kaputt macht.

Ich kann sogar sowohl die afd als auch Outsider für doof halten, nein, doch, oh
 
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Wenn hier jeder afd fan ankommt mit "Die nazis in der partei sind mir egal, weil die linken..." ist es mit "politischem diskurs" nicht weit her. Wem die nazis in der afd egal sind ist in meinen augen nach zumindestens mal sympathisant des rechtsextremen klientels in der partei. Wenn ich mich hier plötzlich hinstelle und sage kommunistische bestrebungen in der linkspartei sind mir egal dann will ich das geheule von rechts aber mal hören. :rofl2:
 
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Wenn hier jeder afd fan ankommt mit "Die nazis in der partei sind mir egal, weil die linken..." ist es mit "politischem diskurs" nicht weit her. Wem die nazis in der afd egal sind ist in meinen augen nach zumindestens mal sympathisant des rechtsextremen klientels in der partei. Wenn ich mich hier plötzlich hinstelle und sage kommunistische bestrebungen in der linkspartei sind mir egal dann will ich das geheule von rechts aber mal hören. :rofl2:

Niemand behauptet, dass die rechtsextremen Einflüsse in der AfD "egal" seien. Nur dass sie nicht ausreichen, um die Partei nicht zu wählen. Das ist durchaus ein gewaltiger Unterschied.
Denn einerseits ist die Partei insgesamt - selbst nach dem Flügel-Debakel - noch nicht rechtsextrem. Und andererseits ist sie nunmal leider alternativlos. Islamisten sind halt aktuell deutlich gefährlicher als Nazis (alleine weil sie zahlreicher sind, das soll keine Wertung bzgl. "welche Ideologie ist schlimmer" sein) und keine andere Partei will dieses Problem angehen.

Übertragen auf dein Linkspartei-Beispiel: Wenn du schreiben würdest, dass du Kommunisten total scheiße findest und den Flügel der Linkspartei, der auf Gleichmacherei und Enteignung aus ist, strikt ablehnst, die Partei aber dennoch insgesamt wählst weil sie die einzige ist, die deiner Meinung nach Arbeitnehmerrechte ausreichend stärken will und diese Arbeitnehmerrechte seien dir nunmal wichtiger dann wäre das eine Position, der ich natürlich absolut überhaupt nicht zustimmen würde, die aber durchaus diskussionswürdig ist und natürlich kein "Geheule" auslösen würde. Es ist einfach eine differenzierte Betrachtung einer Partei, sowas sollte selbstverständlich sowohl links als auch rechts mögich sein.
 
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Gustavo

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Aber, und dieser Punkt ist mir sehr wichtig, niemand muss sich dafür rechtfertigen welche zur Wahl demokratisch zugelassene Partei er/sie/es/hubschrauber wählt. Auch Mackia muss sich dafür nicht rechtfertigen! Es ist sein Grundrecht! Und ja, ich schimpfe auch über AfD'ler und kann es nicht verstehen, aber ich möchte alle dazu einladen mit demokratische Prinzipien auch nicht bei politischen Gegnern zu brechen!


Niemand muss sich rechtfertigen, wahr. Mir geht es bloß darum, dass man, wenn man sich denn schon rechtfertigt, das intellektuell halbwegs ehrlich macht. Was mich ärgert sind die Rechtfertigungen, die eigentlich NICHT den Kern der Sache beschreiben, aber genannt werden, weil sie politisch besser klingen als die Wahrheit. Wer die AfD wählen will, weil "die Flüchtlinge alles in den Arsch geblasen bekommen", der soll es halt tun. Er soll bloß nicht behaupten, er will einfach nur die alte Union zurück. Der rechte Rand der Kohl-Union wäre bestenfalls die solide Mitte der AfD.
 
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Vielleicht sind Wahlentscheidungen ja doch etwas komplexer als "Flüchtlinge bekommen alles in den Arsch geblasen" :rolleyes:
 
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Das, was wirklich befremdlich ist, dass jeder Nazi in der AfD noch immer medial Öffentlichkeit bekommt. Ja, er/sie/hubschrauber (Danke, Kain) kann wasauchimmer sagen. Meinungsfreiheit und so. Die oben in Misfits Spoiler genannten Aussagen schrammen teils an der Volksverhetzung entlang. Gleichzeitig sorgen sie für Empörung, am meisten natürlich bei denen, die sich auch angegriffen fühlen sollen. Ergebnis: AfD-Themen und -Aussagen landen in den Medien. Das geht jetzt seit Jahren so, ist aber seitdem die Partei im BT sitzt, zum Glück deutlich weniger emotional. Ignorieren ist natürlich auch Quatsch, insgesamt sehe ich zuletzt eine merkliche Abnahme von "AfD-Themen" in den Schlagzeilen, selbst in konservativeren Blättern.

Ich glaube auch, dass die AfD ein bisschen Schiss vor der nächsten BT-Wahl hat. 10-15% sind wohl sicher, aber für mehr müsste schon irgendetwas Außergewöhnliches passieren. Ansonsten bleiben nur die Mackias der Nation bei der Partei.
Wenn es einen Begriff gibt, der gut zur AfD passt, dann ist das "deutschnational". Ich sehe die Partei programmatisch und personell seit einigen Jahren viel stärker in dieser Ecke. Für Volk und Vaterland, gerne auch derb und hetzerisch, aber nur, wenn es nötig ist, so richtig braun.

Ich bin auf jeden Fall auf den AfD-Wahlkampf in 2 Jahren gespannt, sofern die Regierung noch so lange hält.
 
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ich finde das gar nicht befremdlich, denn der afd schadet man am effektivsten, wenn man deren hardcore rechten ne plattform bietet. dass die msm die afd am liebsten gestern als heute verschwunden sehen wollen, dürfte konsens sein.
 
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ich finde das gar nicht befremdlich, denn der afd schadet man am effektivsten, wenn man deren hardcore rechten ne plattform bietet. dass die msm die afd am liebsten gestern als heute verschwunden sehen wollen, dürfte konsens sein.
Konsens in deiner Bubble vielleicht, ansonsten ist es wie üblich das genaue Gegenteil. Die MSM reiben sich immer wieder fröhlich die Hände, wenn es was von der AfD zu berichten gibt und das wird, im Verhältnis zu den anderen Parteien, auch überzogen viel gemacht. Du verwechselst das vielleicht mit den persönlichen Meinungen von Individuen der Medienlandschaft.

Außerdem bin ich überhaupt nicht der Meinung, dass man den Hardcore Rechten die große Plattform bieten sollte. Durch ständige Wiederholung ihrer Rhetorik entsteht ein Gewöhnungseffekt und eine gewisse gesellschaftliche Akzeptanz. Nicht zwingend beim Rest der Bevölkerung, aber im Verhalten und der Sprache ihrer Unterstützer entsteht das Gefühl, in der Mitte der Gesellschaft angekommen zu sein. Da redet jemand plötzlich von Umvolkung und Co. bei Wahlveranstaltungen; Themen, die sonst nur in den Youtube-Rechten-Verschwörungsvideos, die Misfit abonniert hat, vorgekommen sind. Das gleiche siehst du in den USA unter Trump und seiner Verharmlosung von rechtsextremer Gewalt und Gesinnung.
Außerdem ist jedem mittlerweile die Positionierung der Partei klar; wer sie immer noch wählt, dem ist es entweder gelegen oder egal. Siehst du doch an der Argumentation von mackia hier. Ich wüsste also nicht, was man positives damit erreichen sollte, diesen Hetzern noch eine zusätzliche Plattform zu bieten.
 
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in meiner bubble kommt die afd so gut wie nicht vor. einzig hier erfahre von irgendwelchen eskapaden. ohne dramatische entwicklungen hat die afd in den nächsten jahren imo keine realistische chance auf bundesebene an die fleischtöpfe zu kommen. man kann sie derzeit also noch relativ gefahrlos wählen, um einen rechtsschwenk der altparteien zu erreichen.
 

parats'

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Konsens in deiner Bubble vielleicht, ansonsten ist es wie üblich das genaue Gegenteil. Die MSM reiben sich immer wieder fröhlich die Hände, wenn es was von der AfD zu berichten gibt und das wird, im Verhältnis zu den anderen Parteien, auch überzogen viel gemacht. Du verwechselst das vielleicht mit den persönlichen Meinungen von Individuen der Medienlandschaft.

Außerdem bin ich überhaupt nicht der Meinung, dass man den Hardcore Rechten die große Plattform bieten sollte. Durch ständige Wiederholung ihrer Rhetorik entsteht ein Gewöhnungseffekt und eine gewisse gesellschaftliche Akzeptanz. Nicht zwingend beim Rest der Bevölkerung, aber im Verhalten und der Sprache ihrer Unterstützer entsteht das Gefühl, in der Mitte der Gesellschaft angekommen zu sein. Da redet jemand plötzlich von Umvolkung und Co. bei Wahlveranstaltungen; Themen, die sonst nur in den Youtube-Rechten-Verschwörungsvideos, die Misfit abonniert hat, vorgekommen sind. Das gleiche siehst du in den USA unter Trump und seiner Verharmlosung von rechtsextremer Gewalt und Gesinnung.
Außerdem ist jedem mittlerweile die Positionierung der Partei klar; wer sie immer noch wählt, dem ist es entweder gelegen oder egal. Siehst du doch an der Argumentation von mackia hier. Ich wüsste also nicht, was man positives damit erreichen sollte, diesen Hetzern noch eine zusätzliche Plattform zu bieten.

Würdest Du es also bevorzugen, dass über die AfD weniger berichtet wird um die Plattform nicht zu gewähren? Ich glaube, dass dann genau die Gegenwelle kommt die damit unzufrieden wäre, dass die AfD da im "stillen" Kämmerlein vor sich hin arbeitet. Tendeziell bin ich für mehr denn weniger Berichterstattung, da ich selbst noch selektiv das eine oder andere ausblenden kann.
 
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Würdest Du es also bevorzugen, dass über die AfD weniger berichtet wird um die Plattform nicht zu gewähren? Ich glaube, dass dann genau die Gegenwelle kommt die damit unzufrieden wäre, dass die AfD da im "stillen" Kämmerlein vor sich hin arbeitet. Tendeziell bin ich für mehr denn weniger Berichterstattung, da ich selbst noch selektiv das eine oder andere ausblenden kann.

Ich bin nicht per se für weniger als für eine andere Art der Berichterstattung. Es bringt z.B. nichts, immer wieder unkommentiert quasi die gleichen Aussagen zu zeigen, nur um Empörungen und damit Klicks zu generieren. Wenn man es macht, dann eben jedes Mal mit einem entsprechenden Zurechtrücken der Aussage. Im Falle von Umvolkung also kurz darzulegen, warum diese Theorie Schwachsinn ist und mit Zahlen, Daten und Fakten so gar nichts am Hut hat. Genau aus solchen Geschichten entstehen doch diese No-Go-Area Ammenmärchen, auf die dann sogar gemäßigte hereinfallen. Das Ganze natürlich gerne für andere Parteien auch, da will ich keine Sonderbehandlung für die AfD.
Letztlich wollte ich kritikers Aussage widersprechen, dass die Plattform der größte Schaden für die AfD wäre. Ob Plattform ja oder nein ändert am Erfolg der AfD, meiner Meinung nach, nichts. Das größte Problem und imo das einzige, was der AfD wirklich schaden kann, wären fehlende Skandale mit Ausländern, Migranten oder Muslimen.
 
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lustiges Interview mit Gauland, aber hinter faz+ paywall

https://www.faz.net/aktuell/politik...lichkeit-seiner-partei-16374319.html?premium#

Stimmen Sie zu, dass der Gegner des Bürgerlichen, des Konservativen immer der Radikale, der Revolutionär sein muss?

Ja. Das ist das Gegensatzpaar: Das Revolutionäre, das Utopische, das Nicht-Skeptische, das Die-Gesellschaft-verändern-Wollen, das halte ich für nicht bürgerlich.

Dann können Sie nach Ihrem eigenen Maßstab kein Bürgerlicher sein, weil Sie eine „friedliche Revolution“ gegen das „politische System“ gefordert haben.

Das glaube ich nicht. Ich habe nicht eine Revolution gegen die Grundordnung in diesem Lande gefordert, sondern ich habe mit „System“ die Merkel'sche Politik gemeint.

[...]

Was ist mit inhaltlichen Überschneidungen mit Rechtsextremen? In Ihrem Buch zitieren Sie Joseph Goebbels, der 1932 Reichskanzler Franz von Papen im Radio hört und in sein Tagebuch schreibt: „Eine Rede, die von A bis Z aus unserem Gedankengut stammt.“ Zu mir haben NPD-Politiker genau das Gleiche über Ihre Reden gesagt und über die AfD: Die kopieren unsere Positionen.

Es ist doch völlig klar, dass die NPD alles versucht, um uns zu schaden.

Sie haben im Wahlkampf auch schon die alte NPD-Parole gerufen: „Heute sind wir tolerant, morgen fremd im eigenen Land.“

Das war in Brandenburg. Da wurde mir ein Plakat mit der Parole entgegengehalten. Mir war unbekannt, dass das von irgendjemandem schon mal benutzt worden ist. Ich fand die Aussage nicht falsch. Deshalb habe ich sie aufgegriffen. Ja – und? Es kann ja sein, dass irgendwer einen Gedanken hatte, der nicht von vornherein falsch ist. Aber wenn NPD-Politiker sagen, wir würden ihre Positionen vertreten, ist das dummes Zeug. Die NPD gehört nicht zum demokratischen Spektrum. Eine Partei, die Adolf Hitler noch heute für einen großen Staatsmann hält, hat jede Legitimation verloren.

Nur dummes Zeug? Immerhin mussten Sie gerade eine Landesvorsitzende aus der Partei ausschließen, die Fördermitglied in einem Verein war, der Holocaust-Leugnern ein Forum bietet.

Deshalb haben wir sie ja auch ausgeschlossen!

Aber Sie mussten das gegen den erklärten Willen der Parteibasis durchsetzen. Die Frau war in Kenntnis der Vorwürfe wiedergewählt worden. Was sagt das über die Bürgerlichkeit der Mitglieder?

Nicht alle bei uns sind vernünftig und klug. Da sind mal wieder einige völlig aus der Rolle gesprungen.

Aus der bürgerlichen Rolle?

Ja. Aber das hat nichts damit zu tun, dass die Partei als ganze in ihrem Programm, in ihrer Führungsstruktur und in den Leuten, die an der Spitze stehen, bürgerlich ist. Ich kann ja nichts dafür, wenn einige Leute spinnen, von denen man sich dann auch trennen muss.

und andere lustige Dinge.
 
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Wenn das jetzt schon die Highlights waren, dann ist ja nicht viel los mit der erhofften Aufregung.
 

Deleted_228929

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Interviewer: "Die Mehrheit Ihrer Partei hat gerade eine Rechtsradikale zur Vorsitzenden gewählt, die Sie selber rausschmeißen wollen."

Gauleiter: "Ach was, ein paar Blöde gibt's halt überall, kann ich doch nix für."

Mackia: "Lololol, das soll alles gewesen sein?"
 
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Wieso bedarf es eigentlich eines Antrags, um die Beschlussfähigkeit zu prüfen? Is doch offensichtlich, wenns zu wenige sind. #afdwirkt
 

parats'

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Ich würde dafür nicht die AfD loben, sondern eher zur Diskussion stellen, wieso gerade die ältere Opposition bisher keine Anstrengungen unternommen hat.
 
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Hä? Weil die älteren diesen BS zur Normalität gemacht haben?! Krähe, auge und so. Aber ich hab Verständnis, mit nem hauptberuf und x nebenjobs hat man wenig Zeit
 

parats'

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Ich hab da eher so die Linke oder Teile der Grünen in Kopf, die alle naselang für mehr Demokratie eintreten. :troll:
 
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https://m.spiegel.de/politik/deutsc...abbruch-der-bundestags-sitzung-a-1295457.html

Ich Frage mich ja, wieso das bis heute überhaupt möglich ist, dass Abstimmung zu dieser Stunde in Unterbesetzung durchgewunken werden, auch wenn es nur Entwürfe sind.
Weil wir eine Parteiendemokratie haben und die Umsetzung des Wählerwillens maßgeblich über die Fraktionen im Bundestag organisiert wird.
Man traut denen zu, dass sie eine hinreichende Repräsentation auch dann gewährleisten, wenn nur ein Bruchteil der Mitglieder anwesend ist.

Es ist irreführend von einer Unterbesetzung des Bundestages zu sprechen, weil es keine materiell-rechtliche Untergrenze für seine Besetzung gibt.
Das hat das Bundesverfassungsgericht längst festgestellt. Darum sind auch die Klagen der AfD zum Scheitern verurteilt.
Alles, was hier einmal mehr passiert, ist, dass aus Unwissenheit oder mit Kalkül der Rechtsstaat in Frage gestellt wird.
 
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parats'

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Wenn also genau ein Abgeordneter anwesend da ist und die Abstimmung durchgeführt wird, ist die Representation gewährleistet?
Zugegeben überspitzt dargestellt, aber mir erschließt es sich nicht. Sorry.
 
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Nein, aber die Repräsentation ist dann gewährleistet, wenn jede Fraktion in ausreichender Stärke anwesend ist, um die Mehrhetisverhältnisse abzubilden. Dafür wiederum ist jede Fraktion selbst zuständig.
Wenn eine Fraktion nicht dafür sorgen kann, dann kann sie stattdessen die Beschlussunfähigkeit beantragen.
 

parats'

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Alles klar, dann passt es. Gibt es denn auch Statistiken wie oft eine Beschlussunfähigkeit beantragt wurde?

P.s. danke fürs aufklären!
 

Deleted_504925

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die trollen halt gerne, sind jetzt selbst nicht wirklich die leuchtenden vorbilder:
Die AfD-Fraktion, die mit dem Versprechen angetreten war, eine höhere Präsenz im Plenum als die übrigen Fraktionen zu zeigen, kommt demnach auf eine Fehlquote von 13,6 Prozent. Damit liegt sie rund ein Viertel höher als der Durchschnittswert aller Abgeordneten, der bei 10,7 Prozent liegt.
Weidels Fraktionskollege Hansjörg Müller – persönliche Fehlquote: 42,4 Prozent – räumte gegenüber „Kontraste“ ein, dass seine Fraktion inzwischen „in der Realität angekommen“ sei. Sie habe gelernt, dass die eigentliche Arbeit von Bundestagsabgeordneten gar nicht im Plenum stattfinde, sagte Müller.
machen doch ständig solche aktionen, haben doch auch schon bilder im bundestag geschossen als sie alle vor beginn der sitzung rein sind und alle anderen stühle noch fast leer waren. macht nen lustigen facebook post für die unterstützer, hat aber nichts mit der realität zu tun.
 
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Bundestag:AfD-Abgeordnete fehlen bei wichtigen Abstimmungen am häufigsten

Bei namentlichen Abstimmungen im Bundestag waren AfD-Abgeordnete laut einem Bericht seit Oktober 2018 am wenigsten präsent.

Die AfD-Fraktion, die mit dem Versprechen angetreten war, eine höhere Präsenz im Plenum zu haben als die übrigen Fraktionen, kommt dem Bericht zufolge auf eine Fehlquote von 13,6 Prozent. Diese liege rund ein Viertel höher als der Durchschnittswert aller Abgeordneten, der bei 10,7 Prozent liegt.

:deliver:

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-09/bundestag-afd-fraktion-abstimmungen-fehlquote
 

Gustavo

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Nein, aber die Repräsentation ist dann gewährleistet, wenn jede Fraktion in ausreichender Stärke anwesend ist, um die Mehrhetisverhältnisse abzubilden. Dafür wiederum ist jede Fraktion selbst zuständig.
Wenn eine Fraktion nicht dafür sorgen kann, dann kann sie stattdessen die Beschlussunfähigkeit beantragen.

Dazu sollte noch erwähnt werden, dass Ausschüsse teilweise zeitgleich mit dem Plenum tagen und die Arbeit dort wichtiger ist als das, was im Plenum passiert. Jedes "Arbeitsparlament" verlagert die wichtige Arbeit in Ausschüsse, weil man nur durch Spezialisierung und Arbeitsteilung das Pensum überhaupt sinnvoll bewältigen kann.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Weil wir eine Parteiendemokratie haben und die Umsetzung des Wählerwillens maßgeblich über die Fraktionen im Bundestag organisiert wird.
Man traut denen zu, dass sie eine hinreichende Repräsentation auch dann gewährleisten, wenn nur ein Bruchteil der Mitglieder anwesend ist.

Es ist irreführend von einer Unterbesetzung des Bundestages zu sprechen, weil es keine materiell-rechtliche Untergrenze für seine Besetzung gibt.
Das hat das Bundesverfassungsgericht längst festgestellt. Darum sind auch die Klagen der AfD zum Scheitern verurteilt.
Alles, was hier einmal mehr passiert, ist, dass aus Unwissenheit oder mit Kalkül der Rechtsstaat in Frage gestellt wird.
Inwiefern ist es irrefuehrend wenn offenkundig "unterbesetzt" als "das Quorum nicht erfuellt" gemeint ist? Beschlussfaehigkeit liegt laut Artikel ab 50% Anwesenheit vor. Ist deine Aussage, das dies nicht stimmen wuerde? Koennen sich ja gerne andere regeln geben wenn das unpraktisch ist,aber das Recht muss vom Parliament ob praktisch oder nicht eingehalten warden.
 
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Ist es denn tatsächlich so, dass das Parlament bei Unterbesetzung "automatisch" und "sofort" beschlussunfähig ist oder ist es nur so, dass diese dann "auf Antrag" festgestellt (nicht im Sinne von ausgezählt sondern im Sinne von "festgelegt" wie in einem "Feststellungsbescheid") werden kann? Und so lange diese Feststellung nicht offiziell erfolgt ist, auch rechtlich keine Beschlussunfähigkeit vorliegt?

Kann mir ersteres kaum vorstellen, das würde ja Tür und Tor für spätere Anfechtungen durch die Opposition öffnen, da ja scheinbar regelmäßig solche Beschlüsse erfolgen.
 
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Das Bundesverfassungsgericht hat in mehreren Urteilen ausdrücklich bestätigt: Die Zahl der Anwesenden ist für die Beschlussfähigkeit unerheblich, solange keine Beschlussunfähigkeit festgestellt wird (http://dpaq.de/L1ddC). Die Richter wiesen darauf hin, dass «ein wesentlicher Teil der Parlamentsarbeit traditionell außerhalb des Plenums geleistet wird», also etwa in den Ausschüssen. Die Regelung zur Beschlussunfähigkeit biete deshalb «die Gewähr dafür, daß das Volk als Träger der Staatsgewalt beim Zustandekommen parlamentarischer Entscheidungen in der Regel auch dann angemessen repräsentiert ist, wenn bei der Schlußabstimmung im Plenum nur wenige Abgeordnete zugegen sind». (http://dpaq.de/d7jAf)
https://www.presseportal.de/pm/133833/4313182
 
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Man sollte den Thread eigentlich umbenennen. "AfD - Nazipartei oder Heilsbringer?". Denn ein Karnevalsverein ist dieser Haufen Demokratieverächter ganz sicher nicht!
 

Deleted_504925

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in uniform, auf befehl, immer wieder die selben parolen raushauen? ist jetzt nicht so weit voneinander entfernt. :troll:
 
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Ist schon irgendwie lustig, dass gerade Leute, die Flüchtlinge auf gar keine Fall pauschal aufgrund von Einzelfällen verurteilt sehen wollen hier jeden Einzelfall der AfD herauspicken um AfD-Mitglieder pauschal vorzuverurteilen.
An sich will ich das auch gar nicht kritisieren, aber im Umkehrschluss gibst du dann zu, dass die pauschale Ablehnung von islamischer (und damit auch massiv antisemitischer!) Immigration aus exakt den gleichen Gründen auch okay ist, oder?

in uniform, auf befehl, immer wieder die selben parolen raushauen? ist jetzt nicht so weit voneinander entfernt. :troll:

Du scheinst wenig Erfahrung mit Karnevalsvereinen zu haben. In diesem Sinne: Helau!
 

Deleted_504925

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der islam™ ist eine religion, bin ich kein fan, ist mir aber auch wurst was die leute daheim machen.
die afd sitzt im bundestag und ist im osten relativ gleich auf mit den "altparteien", berührt mich schon irgendwie mehr.

mal sehen wie es mit der umvolkung so läuft, wenn die islam partei bei 20% steht mecker ich auch rum, keine sorge.
hab allerdings leichte zweifel ob sowas in zukunft eintreten wird, hätte aber vor ein paar jahren auch keine nazis im bundestag erwartet, also mal schauen. :)
 
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Gustavo

Doppelspitze 2019
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Ist schon irgendwie lustig, dass gerade Leute, die Flüchtlinge auf gar keine Fall pauschal aufgrund von Einzelfällen verurteilt sehen wollen hier jeden Einzelfall der AfD herauspicken um AfD-Mitglieder pauschal vorzuverurteilen.
An sich will ich das auch gar nicht kritisieren, aber im Umkehrschluss gibst du dann zu, dass die pauschale Ablehnung von islamischer (und damit auch massiv antisemitischer!) Immigration aus exakt den gleichen Gründen auch okay ist, oder?


Wenn Leute (ironisch) von "Einzelfällen" reden, reden sie aber in aller Regel von Fällen von schwerer Kriminalität und ähnlichem sozialschädlichem Verhalten. Ob du jetzt mit den Integrationsleistungen der Muslime in Deutschland zufrieden bist oder nicht mal dahingestellt, aber der durchschnittliche Muslim begeht keine schweren Straftaten, das sind absolute Ausnahmen. Es gibt auch keinen Grund zu glauben, dass die muslimische Gesellschaft in Deutschland das insgesamt gut findet oder still und leise befürwortet, wenn irgendwer aus ihrer Mitte Frauen vergewaltigt oder Körperverletzung begeht*.
Die AfD ist allerdings eine Partei, d.h. von wem man hört ist schon mal keine zufällige Auswahl; Nachrichtenwert haben solche Entgleisungen eh fast nur, wenn derjenige irgendeine Führungsposition innerhalb der Partei hält, auf die ihn die anderen Mitglieder der Partei gewählt haben. Das lässt zumindest mich den Eindruck gewinnen, dass die meisten AfD-Mitglieder mit solchen Querulanten eigentlich kein Problem haben oder ihre Meinungen zumindestens stillschweigend in Kauf nehmen. DAS ist der Unterschied hier.








*und bevor jemand meint, er müsse mit "Ehre" oder ähnlichem kommen: Ich bin relativ sicher, dass der größere Teil von "muslimischer" Kriminalität genauso entsteht wie die der autochthonen Bevölkerung, nämlich durch junge Männer die sich (häufig durch Alkohol oder Drogen enthemmt) nicht unter Kontrolle haben. Wenn das alles "der Islam" (tm) wäre, dann müssten die gläubigsten Muslime am häufigsten Straftaten begehen. Das halte ich allerdings für ausgeschlossen.
 
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Es gibt auch keinen Grund zu glauben, dass die muslimische Gesellschaft in Deutschland das insgesamt gut findet oder still und leise befürwortet, wenn irgendwer aus ihrer Mitte Frauen vergewaltigt oder Körperverletzung begeht*.

Davon habe ich nicht gesprochen.
Der durchschnittliche AfDler begeht keine schweren Straftaten. Es gibt auch keinen Grund zu glauben, dass die AfD in Deutschland es irgendwie gut findet oder still und leise befürwortet, wenn irgendwer aus ihrer Mitte Frauen vergewaltigt oder Körperverletzungen begeht.
Dein Vergleich mit diesen schwersten Straftaten hier ist also unangemessen. Äpfel mit Birnen.

Ich habe durchaus bewusst das Beispiel des Antisemitismus, der ja hier auch dem AfD-Vertreter vorgeworfen wird, gewählt.
Man kann durchaus mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die muslimische Bevölkerung eine antisemitische Einstellung insgesamt gut findet und still und leise (bzw. sogar eher weniger still und leise und stattdessen recht laut) befürwortet. Umfragen/Studien dazu wurden sogar bereits im Flüchtlingstopic mehrfach bereitgestellt, ich erspare es mir mal die nochmal rauszusuchen.
 
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Shihatsu

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Ich finds ja lustig das hier manche Leute reflexartig Trump/AfD/ähnlichen Schrott verteidigen (fast immer mit whataboutism oder Strohmännern), aber man nie Kritik von ihnen an diesen Faschisten und Demagogen hört. Leute, das macht euch leider unglaubwürdig auf Tzui-Niveau. So wie er radikal links ist, seids ihr leider radikal... denkts euch.
 
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