AfD - Karnevalsverein oder Heilsbringer?

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Dieses argument von den wirtschaftlich abgehängten die deswegen afd wählen ist für mich absoluter mumpitz. Wenn man sich mal mit der angestrebten wirtschaft und sozialpolitik der afd auseinandersetzt ist das doch die schlimmste neoliberale reiche leute und wirtschaftslobby partei die man sich nur vorstellen kann. Vermögenssteuer und erbschaftssteuer gleich komplett abschaffen, breitflächige "marktliberalisierungen", argentur für arbeit komplett abschaffen (mit was ersetzten? ka), schlanker - aber starker staat, neues steuersystem das reiche überproportional entlastet. Aha, so ne politik ist sicher geli für wirtschaftlich abgehängte.
Entweder befassen sich die abgehängten afd wähler nicht damit, dann sind sie sau dumme vollidioten oder sie denken das der massive sozialabbau der auf so ein zurückschneiden der steuereinnahmen zwingend erfolgen MUSS nur irgendwelche ausländer treffen wird aber doch nicht sie selbst.
Wenn man sich wirtschaftlich abgehängt fühlt ist die afd die letzte partei die da besserung verspricht.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Hier kann ich nicht ganz mitziehen: Sicherlich kann niemand etwas dagegen tun - noch sollte man -, dass Deutschland sich zu einem ethnisch heterogenen Land entwickelt. Aber würdest du abstreiten, dass die Politik in den letzten Jahren die Möglichkeit hatte, diese Entwicklung deutlich anders zu lenken, als sie es getan hat?
Die Ängste und Sorgen der Bevölkerung konzentrieren sich doch tatsächlich relativ eng auf eine bestimmte Gruppe von Zuwanderern: arm, perspektivlos, islamisch geprägt, männlich. Dass ein so großer Teil unserer Zuwanderung immer noch aus dieser Gruppe kommt, war und ist eine politische Entscheidung, mit der die Mehrheit der Bevölkerung zurecht ein Problem hat.


Nein, würde ich nicht bestreiten, das ist sicherlich so. Aber ich sehe die Flüchtlingspolitik eher als Auslöser und Katalysator für diese Wähler als das eigentliche Problem. Diese Leute beharren alle auf der Gefährlichkeit "des Islams", behaupten alle die Integration sei "gescheitert" und wenn du sowas wie "Deutsche in Stadt X bald in der Minderheit" liest, dann zählen sie nicht die jungen Männer, sondern einfach alle. Klar, junge, perspektivlose Männer sind das Angstbild, aber effektiv macht es keinen wirklichen Unterschied, wie "gefährlich" sie für den jeweiligen AfD-Wähler sind oder was sie ihn vermeintlich kosten. Die Angst ist die Angst vor Überfremdung. Ob die tatsächlich geringer gewesen wäre, wenn (bei gleichbleibender Zahl) der demografische Mix der Flüchtlinge aus weniger jungen, unbegleiteten Männern und mehr Familien bestanden hätte, halte ich für zweifelhaft.
Im tiefsten Herzen geht es den meisten AfD-Wählern gar nicht so sehr um die tatsächliche Zahl der Einwanderer (zumal sie in ihrem Leben meistens eh keinen Unterschied macht), sondern sie wollen das Gefühl, in einer klaren Hierarchie zu leben (in der sie als Einheimische oben stehen): Wer hier einwandert hat sich an sie anzupassen; wenn es etwas zu verteilen gibt, dann immer zuerst an die Einheimischen, erst dann an "die Fremden"; Rechte gegenüber der Mehrheit gibt es nur, wenn sie nicht allzu sehr stören und derselbe Maßstab wird nicht angelegt (oder nur insofern man Angst hat, sonst am Grundgesetz zu scheitern*). White Identity Politics sind auch identity politics und das ist letztendlich genau, was die AfD-Wähler wollen.





*ich würde dir btw garantieren: Wenn es irgendeine Möglichkeit gäbe, Schächten nur für Muslime zu verbieten, für Juden aber nicht, wäre die AfD die erste Partei die das fordern würde
 
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Keine Ahnung wo Du deine Vermutungen herhast, was der typische AfD-Wähler "wirklich" will.

Aber selbst wenn diese 6 Millionen Leute einfach wollen, dass kein einziger zusätzlicher Ausländer ins Land kommt und dass Leute mit deutschen Pass bei Sozialleistungen bevorzugt werden etc.
Das kannst Du dumm und rückständig finden, aber es sind legitime demokratische Positionen, die in jedem Land der Welt selbstverständlich vertreten werden können. Wo ist das Problem?

Zu Eurer Aufregung, dass die AfD mit Pegida zusammenarbeitet etc, kann ich Euch echt nicht folgen. Ich habe mich seit Jahren nicht mehr mit Pegida beschäftigt, aber als diese Veranstaltung noch öfter in der Presse war und alle fröhlich auf die dummen, rückständigen Sachsen eingedroschen haben, war auch diese Aufregung völlig übertrieben und die Lügenpresse hat ihrem Namen dort wirklich alle Ehre gemacht.
Das einzige wirkliche Problem sehe ich in der Stärke des "Flügels" und dass die Höcke Leute so viel Rückhalt in einigen Landesverbänden haben, dass man sie nicht los wird. Trotzdem kann es immer noch eine völlig rationale Wahlentscheidung sein, dieses Übel, dass einige Idioten in Landesparlamenten dummes Zeug reden als weniger schlimm zu erachten, als die aktuelle Migrationspolitik unserer Regierung.
 

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*ich würde dir btw garantieren: Wenn es irgendeine Möglichkeit gäbe, Schächten nur für Muslime zu verbieten, für Juden aber nicht, wäre die AfD die erste Partei die das fordern würde
13.4 Schächten
Nach dem Vorbild von gesetzlichen Regelungen, die schon
in Dänemark, Norwegen, Schweden, der Schweiz und weiteren europäischen Ländern gelten, lehnt die AfD Schächten (betäubungsloses Töten bzw. Schlachten) von Tieren
ab. Es ist mit dem Staatsziel Tierschutz nicht vereinbar
und muss ohne Ausnahme verboten sein. Die Ausnahmeregelung für Religionsgemeinschaften in Paragraph 4a
(2) des deutschen Tierschutzgesetzes ist zu streichen. Die
AfD lehnt auch das Schächten mit vorheriger Elektrokurzzeitbetäubung ab. Das Wort Kurzzeitbetäubung bedeutet,
dass das Tier nur beim Halsschnitt kurz betäubt ist, zum
Ausbluten aber wieder wach ist.
 
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Wenn richtig geschächtet wird ist das tier beim ausbluten natürlich nicht wieder wach, weil das durchschneiden sämtlicher halsschlagadern zur sofortigen ohnmacht führt. Beim schächten rumzuheulen dann aber allen tierschutzvereinen die videos von den horrenden zuständen in unserer heimischen massentierhaltung verbreiten den gemeinnützigen status aberkennen wollen, ist halt mal wieder die typische scheinheilige doppelmoral der afd. Der wähler gobbelt es in sich rein...
 
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Nein, würde ich nicht bestreiten, das ist sicherlich so. Aber ich sehe die Flüchtlingspolitik eher als Auslöser und Katalysator für diese Wähler als das eigentliche Problem. Diese Leute beharren alle auf der Gefährlichkeit "des Islams", behaupten alle die Integration sei "gescheitert" und wenn du sowas wie "Deutsche in Stadt X bald in der Minderheit" liest, dann zählen sie nicht die jungen Männer, sondern einfach alle.

Natürlich ist der Islam gefährlich, hast du dich mir der Religion überhaupt auseinandergesetzt? Die gesamte Religion steht im krassen Gegensatz so zum Großteil gesellschaftlichen Errungenschaft (besonderst Linken) der modernen Zeit. Und anders als beim Christentum, das in dem meisten Ländern glücklicherweise Politisch keine rolle spielt, ist es im Muslimischen Raum schwer ein Land zu finden, in dem die Religion nicht einen Riesigen Politischen Einfluss hat.
Und falls die Muslimische Betrachtungsweise eine Mehrheit erreicht, wäre es Ihr demokratisches Recht, Gesetzte nach ihren Vorstellungen zu Ändern. Aber hey, werden ja nur die Frauen, Schwule, Atheisten, Gläubige anderer Religionen, darunter leiden. Wen interessiert das schon.

Im tiefsten Herzen geht es den meisten AfD-Wählern gar nicht so sehr um die tatsächliche Zahl der Einwanderer (zumal sie in ihrem Leben meistens eh keinen Unterschied macht), sondern sie wollen das Gefühl, in einer klaren Hierarchie zu leben (in der sie als Einheimische oben stehen): Wer hier einwandert hat sich an sie anzupassen; wenn es etwas zu verteilen gibt, dann immer zuerst an die Einheimischen, erst dann an "die Fremden"; Rechte gegenüber der Mehrheit gibt es nur, wenn sie nicht allzu sehr stören und derselbe Maßstab wird nicht angelegt (oder nur insofern man Angst hat, sonst am Grundgesetz zu scheitern*). White Identity Politics sind auch identity politics und das ist letztendlich genau, was die AfD-Wähler wollen.

Da hast du vollkommen Recht, wer hier Einwandert sollte sich anpassen, oder wie soll das sonst Funktionieren?
Könne wir wenigstens unsere Gesetzte anwenden oder ist das zu viel Anpassungsdruck?
Ich meine Schächten, Mehrehe, Kinderehe, Genitialverstümmlung, Islamische Gerichte, hat ja alles nichts mit uns zu tun, ist halt deren Kultur?

Klar, junge, perspektivlose Männer sind das Angstbild, aber effektiv macht es keinen wirklichen Unterschied, wie "gefährlich" sie für den jeweiligen AfD-Wähler sind oder was sie ihn vermeintlich kosten. Die Angst ist die Angst vor Überfremdung. Ob die tatsächlich geringer gewesen wäre, wenn (bei gleichbleibender Zahl) der demografische Mix der Flüchtlinge aus weniger jungen, unbegleiteten Männern und mehr Familien bestanden hätte, halte ich für zweifelhaft.

Nein die Angst der Überfremdung wäre immer noch da, aber wenigstens hätte ich so das Gefühl, das wir Menschen helfen die Sie wirklich brauchen. Anstelle eines verfickten Totesmarathons durch die Wüste und über ein Meer zu veranstalten, um am Ende herauszusieben, wer zu schwach ist dies zu überstehen oder wer zu Arm ist die Schlepper zu bezahlen.
Wenn wir Familien direkt aus den Flüchtlingslagern holen würden könnten wir, trotz der Überfrendungsangst, stolz sein das wir den schwächsten Helfen. Anstelle uns für unsere Flüchtlingspolitik zu Schähmen.
 
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Gelöschtes Mitglied 160054

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Wenn richtig geschächtet wird ist das tier beim ausbluten natürlich nicht wieder wach, weil das durchschneiden sämtlicher halsschlagadern zur sofortigen ohnmacht führt. Beim schächten rumzuheulen dann aber allen tierschutzvereinen die videos von den horrenden zuständen in unserer heimischen massentierhaltung verbreiten den gemeinnützigen status aberkennen wollen, ist halt mal wieder die typische scheinheilige doppelmoral der afd. Der wähler gobbelt es in sich rein...
Was soll uns das im AFD-Kontext sagen? Es gibt von der AfD die Aussage, wie oben gepostet, aus einem Wahlprogramm. Ob das nun wohl begründet ist oder nicht in dem Programm ist eine andere Frage. Es ging um die Aussage von Gustavo. Allerdings widerlegt Misfits Quote natürlich nicht das Bauchgefühl von Gustavo. Der Rest deines Posts dürfte entweder Übertreibung oder Falschbehauptung sein. Eine Quelle nennst du nicht. Ich meine natürlich
allen tierschutzvereinen die videos von den horrenden zuständen in unserer heimischen massentierhaltung verbreiten den gemeinnützigen status aberkennen wollen
Hervorhebung von mir.
 
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Gustavo

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Aber selbst wenn diese 6 Millionen Leute einfach wollen, dass kein einziger zusätzlicher Ausländer ins Land kommt und dass Leute mit deutschen Pass bei Sozialleistungen bevorzugt werden etc.
Das kannst Du dumm und rückständig finden, aber es sind legitime demokratische Positionen, die in jedem Land der Welt selbstverständlich vertreten werden können. Wo ist das Problem?


Mal abgesehen davon, dass du (je nachdem, wie extensiv du das auslegst) große Probleme mit dem BVerfG, dem EMGR und dem EuGH bekommen dürftest, solltest du sowas wirklich umsetzen: Das widerspricht alles zutiefst der bisherigen politischen Kultur Deutschlands, erscheint mir auf eine unmoralische Art illiberal und wäre katastrophal für unser Standing in der Welt.
Ich bin der festen Überzeugung, dass man über ALLES als Lösung reden kann, wenn nur das Problem groß genug ist. Aber wenn man so drastische Schritte (quasi eine explizite ethnische Hierarchisierung der Gesellschaft) als Lösung fordert, muss man ein GEWALTIGES Problem aufzeigen können, das damit gelöst wird. Dass manche Leute sich unwohl fühlen, wenn sie Straßenbahn fahren, ist das wohl eher nicht.


Natürlich ist der Islam gefährlich, hast du dich mir der Religion überhaupt auseinandergesetzt? Die gesamte Religion steht im krassen Gegensatz so zum Großteil gesellschaftlichen Errungenschaft (besonderst Linken) der modernen Zeit. Und anders als beim Christentum, das in dem meisten Ländern glücklicherweise Politisch keine rolle spielt, ist es im Muslimischen Raum schwer ein Land zu finden, in dem die Religion nicht einen Riesigen Politischen Einfluss hat.
Und falls die Muslimische Betrachtungsweise eine Mehrheit erreicht, wäre es Ihr demokratisches Recht, Gesetzte nach ihren Vorstellungen zu Ändern. Aber hey, werden ja nur die Frauen, Schwule, Atheisten, Gläubige anderer Religionen, darunter leiden. Wen interessiert das schon.


Völlig unrealistisch, führt aber vom Thema weg.


Da hast du vollkommen Recht, wer hier Einwandert sollte sich anpassen, oder wie soll das sonst Funktionieren?
Könne wir wenigstens unsere Gesetzte anwenden oder ist das zu viel Anpassungsdruck?
Ich meine Schächten, Mehrehe, Kinderehe, Genitialverstümmlung, Islamische Gerichte, hat ja alles nichts mit uns zu tun, ist halt deren Kultur?


Das Problem ist nicht, dass sie Einwanderer sich anpassen sollen, sondern dass offen gelassen wird was das bedeutet. Du weißt wohl ganz genau, dass die AfD regelmäßig weit mehr als Gesetzestreue fordert, sogar "Assimilation". Gleichzeitig tut die AfD (das machen Teile der Union btw auch gerne) so, als hätte sie die Definitionshoheit, was denn genau die "Leitkultur" Deutschlands und sogar wer Deutscher ist, als ob es in Deutschland nichts links von Rechtspopulismus gäbe.


Nein die Angst der Überfremdung wäre immer noch da, aber wenigstens hätte ich so das Gefühl, das wir Menschen helfen die Sie wirklich brauchen. Anstelle eines verfickten Totesmarathons durch die Wüste und über ein Meer zu veranstalten, um am Ende herauszusieben, wer zu schwach ist dies zu überstehen oder wer zu Arm ist die Schlepper zu bezahlen.
Wenn wir Familien direkt aus den Flüchtlingslagern holen würden könnten wir, trotz der Überfrendungsangst, stolz sein das wir den schwächsten Helfen. Anstelle uns für unsere Flüchtlingspolitik zu Schähmen.


Niemand sagt, dass das das Optimum war. Aber es geht hier um die AfD und was ihre Wähler wollen; wenn sie mit beidem ähnlich große Probleme haben, muss man sich fragen warum und ob die Begründung es rechtfertigen, das als Problem zu sehen, das die Politik zu lösen hat. Wenn das Problem von "Überfremdung" ist, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt zersplittert, dann könnte und müsste man darüber reden, ob die AfD nicht einen Punkt hat. Wenn das Problem allerdings ist, dass sich AfD-Wähler nicht wohl fühlen, dann muss man ihnen halt sagen dass sie lernen müssen, damit Handel zu betreiben. Momentan sehe ich wenig Grund zu glauben, dass Ersteres zutrifft.


€dit: @Misfit: Ich meinte, dass sie es Juden erlauben und Muslimen verbieten würden, wenn sie könnten (ganz gemäß der Hierarchisierung der Gesellschaft). So müssen sie es halt "leider" allen verbieten. Aber ja, ich schmunzele auch jedes Mal wenn ich irgendwas von der AfD von wegen "Tierwohl" sehe.
 
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Aber selbst wenn diese 6 Millionen Leute einfach wollen, dass kein einziger zusätzlicher Ausländer ins Land kommt und dass Leute mit deutschen Pass bei Sozialleistungen bevorzugt werden etc.
Das kannst Du dumm und rückständig finden, aber es sind legitime demokratische Positionen, die in jedem Land der Welt selbstverständlich vertreten werden können. Wo ist das Problem?
Wer redet von Problem? Gustavo hat das nur sehr schön dargelegt, ich liebe vor allem den Vergleich zu Identity Politics. AfD-Wähler sind letztlich nichts anderes als Femnazis; nur, dass sie radikale Gesetzgebung für die absolute ethnische Mehrheit verlangen und sich gleichzeitig als die ärmsten Schweine darstellen. Quasi die schlimmste Sorte IdPol. :top2:
 
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Das Problem ist nicht, dass sie Einwanderer sich anpassen sollen, sondern dass offen gelassen wird was das bedeutet. Du weißt wohl ganz genau, dass die AfD regelmäßig weit mehr als Gesetzestreue fordert, sogar "Assimilation". Gleichzeitig tut die AfD (das machen Teile der Union btw auch gerne) so, als hätte sie die Definitionshoheit, was denn genau die "Leitkultur" Deutschlands und sogar wer Deutscher ist, als ob es in Deutschland nichts links von Rechtspopulismus gäbe.

Definition Wiki
Assimilation bezeichnet in der Soziologie das Angleichen einer gesellschaftlichen Gruppe an eine andere unter Aufgabe eigener Kulturgüter und ist demnach eine Form der Akkulturation und ein Prozess des Kulturwandels.[1]

Der Fokus kann auf dem Prozess oder auf dem Ergebnis liegen. Für das Verständnis der Prozesse auf gesellschaftlicher Ebene ist die individuelle Assimilation von der Assimilation von Gruppen zu unterscheiden.[2] Empirisch steht die Verschmelzung einer Minderheit mit der Mehrheit im Vordergrund. Assimilation kann auf kultureller (Übernahme von Sprache, Bräuchen und Sitten), struktureller (Platzierung auf dem Arbeitsmarkt, im Schulsystem u. ä.), sozialer (Kontakt zu Mitgliedern anderer Gruppen) und emotionaler Ebene erfolgen.

Natürlich ist Assimilation der eingewanderten Bevölkerung das Ziel, oder willst du das auf Generationen heraus eine Zersplitterung der Gesellschaft in verschiedene Gruppen mit eigener Sprache, Kultur, gesellschaftlicher Gruppe und Emotionaler Zugehörigkeit erfolgt?
Das ist natürlich ein Prozess der seine Zeit braucht, und wahrscheinlich erst in der zweiten oder dritten Generation abgeschlossen ist, aber ja er sollte Abgeschlossen werden. Und dabei geht es nicht so sehr darum, dass Sie jede einzelne Verhaltensweise des Durchschnitt-deutschen übernehmen, sondern dass sie ihr Deutsch sein als identitätsstiftendes Merkmal höher werten als z.B. ihre türkischen Wurzeln.

Niemand sagt, dass das das Optimum war. .

Nicht das Optimum ist die Untertreibung des Jahres.
Unsere Flüchtligspolitik besteht darin:
- Einerseits öffentlich eine Willkommenskultur auszustrahlen und bei anderen sogar einzufordern.
- Während wir aufgrund der Realen Situation, dass Land soweit abschotten damit die Anzahl der kommenden Flüchtlinge auf einem Gesellschaftverträglichen Niveau bleibt.
- Um dies zu erreichen bezahlen wir Autokraten und Diktatoren der umliegenden Ländern. Damit diese als Bollwerk gegen Flüchtlinge dienen, weil wir zu schwach sind, oder weil wir uns die Hände nicht schmutzig machen wollen.
- Flüchtlinge die dann Trotzdem durchkommen, überprüfen wir danach in Verfahren, das vereinzelt sogar mehrere Jahre dauern kann, um aufzuteilen wer ein Recht auf den Flüchtlingsstatus hat oder wer abgeschoben werden sollte.
- Von denen die abgeschobenen werden sollten, belohnen wir die Migranten die sich unkooperativ verhalten, indem wir anerkennen das wir Sie nicht abschieben können und ihnen einen Geduldeten Status geben. Der Sie irgenwie berechtigt hier zu sein aber dann doch nicht.
- Dabei machen wir uns erpressbar gegenüber den Autokraten, und bleiben vollkommen unvorbereitet wenn diese entscheiden das sie nicht mehr Torwächter Spielen wollen.

Und bei all dem fühlen wir uns dann noch irgenwie Moralisch überlegen.

Aber es geht hier um die AfD und was ihre Wähler wollen; wenn sie mit beidem ähnlich große Probleme haben, muss man sich fragen warum und ob die Begründung es rechtfertigen, das als Problem zu sehen, das die Politik zu lösen hat. Wenn das Problem von "Überfremdung" ist, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt zersplittert, dann könnte und müsste man darüber reden, ob die AfD nicht einen Punkt hat. Wenn das Problem allerdings ist, dass sich AfD-Wähler nicht wohl fühlen, dann muss man ihnen halt sagen dass sie lernen müssen, damit Handel zu betreiben. Momentan sehe ich wenig Grund zu glauben, dass Ersteres zutrifft

Wenn keine der Gemäßigteren Parteien eine Politik vertritt mit der man leben kann, ist die AFD als kleinstes Übel zu wählen, mit ihrer Politik der Grenzschließung, da diese dem Rest vorzuziehen ist. Trotz ihres Personals.
Vollkommen egal, ob andere eine unterschiedliche Sichtweise zur Zersplitterung der Gesellschaft oder der Überfremdung haben und darüber diskutieren wollen oder nicht.
 

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ruft da jemand zum putsch auf, oder ist es alles wieder ein großes missverständnis?
will man wirklich solche leute als "kleiners übel" in der regierung haben?
 
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Aufstand:

"Der Begriff wird heute in der politischen Debatte häufig im übertragenen Sinne für gerade nicht gewaltsame Vorgänge gebraucht. Er bezeichnet dann eine zeitlich begrenzte, von einer höheren Zahl von Stimmen oder Teilnehmern verfolgte Kritik oder politische Bewegung gegen eine vorher etablierte Sicht."
 
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Ja, das militär zum aufstand aufzurufen ist dabei ganze besonders gewaltfrei konnotiert!
 
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Können die Generäle nicht friedlich demonstrieren?

Aber klar, er will einen Militärputsch. Das ist wahrscheinlicher :rofl2:
 

TheGreatEisen

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Halte die Interpretation bzgl Militärputsch doch für verwegen. Der Jung ist selbstredend ein Vollidiot
 

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Er ist von der AfD also besagt No.1 der Auslegungsregeln, dass jedes Wort von ihm nach Möglichkeit im schlimmstdenkbaren Wege auszulegen und ggf. zusätzlich aufgeladen zu interpretieren ist.

Nach denselben Regeln hat von Storch gefordert alle Flüchtlinge an der Grenze zu erschiessen und Höcke hat nicht gesagt, dass Deutschland das einzige Land der Welt ist, dass sich ein Mahnmal seiner Schande (Holocaust) in die Hauptstadt stellt, während alle anderen ihre Geschichte ignorieren, sondern er hat gesagt, dass das Denkmal selbst eine Schande ist.
 
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Ach Gotttchen wer sich ständig in doppeldeutigkeiten ergeht um sich im Zweil drauf zurück ziehen zu können missverstanden worden zu sein muss halt damit leben wenn man nicht immer zur Wohlwollensten interpretiation greift. Vor allem weil die meisten AFD Wähler das auch so verstehen werden.
 
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Er ist von der AfD also besagt No.1 der Auslegungsregeln, dass jedes Wort von ihm nach Möglichkeit im schlimmstdenkbaren Wege auszulegen und ggf. zusätzlich aufgeladen zu interpretieren ist.

Nach denselben Regeln hat von Storch gefordert alle Flüchtlinge an der Grenze zu erschiessen und Höcke hat nicht gesagt, dass Deutschland das einzige Land der Welt ist, dass sich ein Mahnmal seiner Schande (Holocaust) in die Hauptstadt stellt, während alle anderen ihre Geschichte ignorieren, sondern er hat gesagt, dass das Denkmal selbst eine Schande ist.
Ne, lieber ignoriert man wie ein Autist jeglichen Kontext, um sich bloß darauf zurückziehen zu können, dass die doch gar nichts böse gemeint haben. Wir arbeiten hier nicht als Juristen und sind daher nicht verpflichtet, deiner Auslegung zu folgen. Wer nicht erkennt, dass hier bewusst mit Ressentiments gespielt wird, der ist entweder blöde oder auf dem rechten Auge blind.

Daher: Raute an dschosch
 

Deleted_504925

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Dann adressierte Höcke diese „redlichen Beamten“ direkt: Sie hätten das Recht, sich unrechtmäßigen Weisungen zu verweigern – das sogenannte Remonstrationsrecht. „Machen Sie von diesem Recht Gebrauch!“
Schon 2016, auf dem Höhepunkt der Asyl­debatte, hatte AfD-Mann Höcke Polizisten zum ­Widerstand gegen die Bundesregierung aufgerufen. Sie dürften die Flüchtlingspolitik Merkels nicht weiter umsetzen, sagte er in Erfurt. Andernfalls könnte es sein, dass man sie nach einem Machtwechsel „vor Gericht stellt“. „Folgen Sie dieser bösartigen Frau nicht länger!“, verlangte er.
https://taz.de/Rechte-Umsturz-Aufrufe/!5599939/
ist ja jetzt nichts neues, aber diesmal bestimmt nur falsch verstanden worden.
elsässer und pegida sind da nochmal ne ecke deutlicher, aber die haben ja nichts mit der afd zu tun, da gibt es nur zufällige überschneidungen.
 
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Kann ich schon nachvollziehen, schliesslich sind es keine ukrainischen nazis, in deren fall auch mal ein angriffskrieg gerechtfertigt ist, sondern schlichte deutsche nazis in unseren parlamenten. Solange sie nicht selbst zugeben, dass sie hitler sind oder es uns das bverfg so erklärt, sind sie von jeglichem verdacht des rechtsextremismus frei zu sprechen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Nö ich sehe nur nicht, warum man sich zusätzliches Zeug aus den Fingern saugen muss, wenn es genug reele Angriffsfläche gibt. Das wirkt dann immer etwas hysterisch und das finde ich nicht zweckdienlich.

Beispiel Höcke Rede: Er sagte, dass die Deutschen das einzige Volk ist, dass sich ein Mahnmal der Schande in die Hauptstadt stellt und alle rasten aus, weil er hat gesagt, dass unser schönes Denkmal eine Schande wäre -> Muskete -> Nazi

Was er wirklich gesagt hat war, dass die Deutschen die einzigen sind, die ihre kriminelle Vergangenheit offensiv thematisieren und das findet er schlecht. Wir finden das aber gerade gut und wollen unsere Verbrechen nicht totschweigen wie Franzosen oder Türken oder Russen oder ca. alle. DAS wäre eine wichtige Diskussion gewesen und würde zugleich Höcke angreifen. Stattdessen gab es nur schrille Empörung und Nazi Nazi Nazi.

PS: Ukrainische Nazis sind natürlich noch ne Stufe behinderter, weil sie so tun, als ob es sowas wie ein ukrainisches Volk gäbe. Das wäre ca. so wie österreichische oder bayerische Nazis :troll:
 
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Wie kommt es eigentlich, dass typen wie der "wir wollen marschieren" höcke aka landolf ladig, ein typ der die erinnerungspolitische wende um 180 grad verlangt, immer nur missverstanden wird? Einer merkel reicht es schon einem minister das vertrauen auszusprechen und alle sind sich sicher, dass die person gehen muss. Nur beim Höcke sollte man doch bitte nichts interpretieren und sich schön dumm stellen. Einer dessen nähe zum rechtsextremismus bewiesen ist, der seinen rassismus in pseudowissenschaftliche theorien über unterschiedliche reproduktionsstrategien von europäern und afrikanern verpackt, soll ausgerechnet bei seiner rede (die garantiert nicht spontan gehalten wurde) in dresden vor lauter pegidisten die doppeldeutigkeit im zusammenhang mit dem "denkmal der schande" aus versehen geaeußert haben. Alles klar...
 

Gustavo

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Halte die Interpretation bzgl Militärputsch doch für verwegen. Der Jung ist selbstredend ein Vollidiot


Sagen wir mal so: Ich bin ziemlich sicher, dass ihm an dieser Interpretation gelegen war.

Btw: Wer neulich das Paper von Verteidigungspolitikern der AfD zur Reform der Bundeswehr gelesen hat, wird nicht umhin gekommen sein, zu merken, dass die AfD einen hohen Wert auf militärischen Gehorsam legt und den eigenen Vorgesetzten umgehen nicht gestattet sein soll. Da fragt man sich dann schon, warum den Generälen ein Recht zum "Aufstand" gegen ihre Oberbefehlshaberin zustehen soll.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Wie kommt es eigentlich, dass typen wie der "wir wollen marschieren" höcke aka landolf ladig, ein typ der die erinnerungspolitische wende um 180 grad verlangt, immer nur missverstanden wird? Einer merkel reicht es schon einem minister das vertrauen auszusprechen und alle sind sich sicher, dass die person gehen muss. Nur beim Höcke sollte man doch bitte nichts interpretieren und sich schön dumm stellen. Einer dessen nähe zum rechtsextremismus bewiesen ist, der seinen rassismus in pseudowissenschaftliche theorien über unterschiedliche reproduktionsstrategien von europäern und afrikanern verpackt, soll ausgerechnet bei seiner rede (die garantiert nicht spontan gehalten wurde) in dresden vor lauter pegidisten die doppeldeutigkeit im zusammenhang mit dem "denkmal der schande" aus versehen geaeußert haben. Alles klar...

Naja wieso missverstanden, das ist doch absolut konsequent mit seiner "Errinerungspolitischen Wende um 180 Grad". Er vertritt halt den (falschen) Standpunkt, dass wir uns kein Denkmal unserer Schande in die Hauptstadt stellen sollten. Das ist halt falsch und sollte als Anlass genommen werden nochmal offensiv zu diskutieren, warum es gerade richtig ist auf diese Weise mit der deutschen Vergangenheit umzugehen und warum wir keine "Errinerungspolitische Wende" brauchen.

Ich war ehrlichgesagt erstaunt, dass seine Rede überhaupt andwers verstanden wurde, kA wie man seine Wahrnehmung drehen muss, um aus den gesprochenen Sätzen den anderen Inhalt zu entnehmen. Genau so, wie der "Schiessbefehl an der Grenze". Das sind keine Missverständnisse und da ist auch nichts doppeldeutig formuliert gewesen. Das ist entweder wirklich mühevolles aggressives Fehldeuten oder, was ich viel eher vermute, dass die meisten Leute weder die Höcke Rede, noch das Interview mit von Storch wirklich gelesen haben. Ich nenne es das Sarrazin-Syndrom.
 
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"Und nun warte ich auf das "Grenzen töten!"-Gedöns von Merkels No-Border-No-Nation-Deutschland-verrecke-Sturmtrupps"

Nur einer der O-Ton twitter von Storch aber ja eh die arme wird einfach nur überall absichtlich misverstanden!!!

Der neonazi Höcke auch!

Laut heator muss man solche nazischeisse jetzt also bitteschön normalisieren. Und jede dumme behindertenaussage möglichst mit einem positiven spin versehen sonst ist man gemein und nicht objektiv!!! :rofl2:
 
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ihr solltet es einfach ignorieren. man sollte sich auf die wirklich rassistischen oder unmoralischen aussagen konzentrieren. über so waynigen zweideutigkeiten zu streiten, ist total sinnlos.
 

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@ outsider
Nö muss man nicht, man muss einfach nur das lesen, was geschrieben wurde. Aber ich weiß, dass du das generell schwierig findest :rolleyes:
 

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Natürlich ist Assimilation der eingewanderten Bevölkerung das Ziel, oder willst du das auf Generationen heraus eine Zersplitterung der Gesellschaft in verschiedene Gruppen mit eigener Sprache, Kultur, gesellschaftlicher Gruppe und Emotionaler Zugehörigkeit erfolgt?
Das ist natürlich ein Prozess der seine Zeit braucht, und wahrscheinlich erst in der zweiten oder dritten Generation abgeschlossen ist, aber ja er sollte Abgeschlossen werden. Und dabei geht es nicht so sehr darum, dass Sie jede einzelne Verhaltensweise des Durchschnitt-deutschen übernehmen, sondern dass sie ihr Deutsch sein als identitätsstiftendes Merkmal höher werten als z.B. ihre türkischen Wurzeln.


Mal abgesehen davon, dass alle Parteien Integration fordern, welche ich (insbesondere in einer liberalen Demokratie) nicht mit einer Zersplitterung unter einen Hut bekomme: Die AfD macht doch am laufenden Band klar, dass sie Assimilation eigentlich gar nicht will. Schau dir nur mal das Wahlprogramm von 2017 an, da wird andauernd ein ethnozentrischer Begriff des Volks angelegt, teilweise sogar zum höchsten Staatsziel stilisiert. Wie soll Assimilation erfolgen, wenn ein Großteil der AfD glaubt, man könne eh nicht wirklich deutsch sein, wenn man nicht von Deutschen abstammt? Aus dem Wahlprogramm:


Der Erhalt des eigenen Staatsvolks ist vorrangige Aufgabe der Politik und jeder Regierung
Ziel der AfD ist Selbsterhaltung, nicht Selbstzerstörung unseres Staates und Volkes.
Wir wollen das Land unserer Väter und Mütter nicht irgendjemandem hinterlassen, der dieses Erbe verschleudert oder ausplündert, sondern unseren Nachkommen, denen wir unsere Werte vorgelebt und mitge-geben haben.

Es geht um möglichst unverwässerte ethnische Homogenität, obwohl schon heute ein nicht unbeträchtlicher Teil des Staatsvolks nicht von Menschen abstammt, die 1949 bereits auf dem Staatsgebiet lebten. Wie soll Assimilation da möglich sein, wenn jeder schon am Aussehen erkennen kann, dass man laut AfD-Verständnis nur bedingt dazugehört? Doch nur, wenn man eine bedingte Zugehörigkeit zweiter Klasse für sich selbst akzeptiert.


Nicht das Optimum ist die Untertreibung des Jahres.
[...]
Und bei all dem fühlen wir uns dann noch irgenwie Moralisch überlegen.


Darüber wurde ja im Flüchtlingsthread genug geredet. Mir hat noch niemand glaubhaft machen können, warum unsere Politik NICHT der Alternative moralisch überlegen war. Klar kann man im Nachhinein immer fantasieren, was für tolle Möglichkeiten es gegeben hätte, aber effektiv hätten wir keine davon umgesetzt, genau wie wir das vor der "Flüchtlingskrise" auch schon nicht gemacht haben.


Wenn keine der Gemäßigteren Parteien eine Politik vertritt mit der man leben kann, ist die AFD als kleinstes Übel zu wählen, mit ihrer Politik der Grenzschließung, da diese dem Rest vorzuziehen ist. Trotz ihres Personals.
Vollkommen egal, ob andere eine unterschiedliche Sichtweise zur Zersplitterung der Gesellschaft oder der Überfremdung haben und darüber diskutieren wollen oder nicht.


Nur gibt es halt keinen Anhaltspunkt dafür, dass diese Politik tatsächlich die Gesellschaft "zerpslittert". Schau dir halt mal die politische Landschaft im Jahr 2019 an: Es gibt keine Zersplitterung, sondern eine Polarisierung und die verläuft maßgeblich zwischen denjenigen, die die AfD ablehnen und denen, die sie unterstützen, was die AfD auch noch aktiv fördert. Im Flüchtlingsthread habe ich eine Grafik verlinkt, die zeigt, wie rapide das Thema Flüchtlinge an Importanz verloren hat in den 18 Monaten. Mittlerweile sind wir wieder in der Situation, dass das Flüchtlingsthema nur noch von einer kleinen Minderheit in allen Parteien außer der AfD für besonders wichtig gehalten wird, während es in der AfD immer noch so gut wie jeder für extrem wichtig hält.
Wer politisch wegen der "Überfremdung" durchknallt und sich dann beklagt "hey, schaut nur, die Leute knallen durch, weil es so viele Fremde gibt", den sollte man halt nicht ernst nehmen oder sogar noch in seiner Ansicht bestätigen; wenn du deine Eltern umbringst kannst du auch nicht als Vollwaise auf Mitgefühl hoffen. Die AfD ist in keiner Weise in der Lage, obwohl sie die ganze Zeit mit "Mut zur Vernunft" wirbt, zu erklären, was an ihrem seltsamen Ethnozentrismus vernünftig ist; daher drängt sich der Verdacht auf, es wäre cleverer das Bauchgefühl von irgendwelchen Spinnern abzutun, die mit "Vielfalt" sowieso kaum in Kontakt kommen.
 
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Mal abgesehen davon, dass du (je nachdem, wie extensiv du das auslegst) große Probleme mit dem BVerfG, dem EMGR und dem EuGH bekommen dürftest, solltest du sowas wirklich umsetzen: Das widerspricht alles zutiefst der bisherigen politischen Kultur Deutschlands, erscheint mir auf eine unmoralische Art illiberal und wäre katastrophal für unser Standing in der Welt.

Das hört sich für mich ziemlich unwissenschaftlich und beliebig an.
1. Auch wenn Dinge vom BVerfG kritisch gesehen werden, kann man sie als politisch verfolgen. Vielleicht kann man sie ja in abgeschwächter Form umsetzen, oder man schafft es eine entsprechende Gesetzesänderung durchzubringen. Ich sehe da kein ernsthaftes Problem. Wir haben in den letzten Jahrzehnten doch schon viele grundlegende Kehrtwenden in den Urteilen des Gerichtes erlebt.
2. "Widerspricht der politischen Kultur" und "Illiberal" empfinde ich als völlig beliebige Bezeichnungen in diesem Kontext. Andere Länder haben Konzepte wie von der AfD gefordert schon lange umgesetzt (Australien, Kanada) und keiner kommt auf die Idee diese Länder so zu bezeichnen. Ja unsere Situation ist eine andere, weil wir natürlich eine große Zahl an EU-Binnenmigranten haben. Aber auch dieser Zustand ist 1. kein Naturgesetz und lässt sich 2. ändern, im schlimmsten Fall durch einen EU-Austritt (den btw weder ich noch die AfD befürwortet, bevor hier wieder geraged wird, ich will nur kein "geht nicht" gelten lassen).

Ich bin der festen Überzeugung, dass man über ALLES als Lösung reden kann, wenn nur das Problem groß genug ist. Aber wenn man so drastische Schritte (quasi eine explizite ethnische Hierarchisierung der Gesellschaft) als Lösung fordert, muss man ein GEWALTIGES Problem aufzeigen können, das damit gelöst wird. Dass manche Leute sich unwohl fühlen, wenn sie Straßenbahn fahren, ist das wohl eher nicht.

Bitte quote mich, wo ich eine ethnische Hierechisierung gefordert habe. Ich sprach von STAATSBÜRGERSCHAFT. Hör bitte auf die Diskussion so dermaßen in den Schlamm zu fahren.
 
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Nur gibt es halt keinen Anhaltspunkt dafür, dass diese Politik tatsächlich die Gesellschaft "zerpslittert". Schau dir halt mal die politische Landschaft im Jahr 2019 an: Es gibt keine Zersplitterung, sondern eine Polarisierung und die verläuft maßgeblich zwischen denjenigen, die die AfD ablehnen und denen, die sie unterstützen, was die AfD auch noch aktiv fördert. Im Flüchtlingsthread habe ich eine Grafik verlinkt, die zeigt, wie rapide das Thema Flüchtlinge an Importanz verloren hat in den 18 Monaten. Mittlerweile sind wir wieder in der Situation, dass das Flüchtlingsthema nur noch von einer kleinen Minderheit in allen Parteien außer der AfD für besonders wichtig gehalten wird, während es in der AfD immer noch so gut wie jeder für extrem wichtig hält.

Und weil diese Menschen in der Minderheit sind und eine andere Prioritätenreihenfolge haben, als die Mehrheitsgesellschaft ist ihre Meinung und Stimme weniger wert, oder wie soll man diese Aussage verstehen?
Die Zersplitterung und Polarisierung ist übrigens nicht vom Himmel gefallen, sondern meiner Meinung nach durch zwei ganz konkrete Dinge verursacht worden.
1. Die beiden wichtigsten Themen unserer Zeit, nämlich die EU-Politik und die Migrationspolitik werden seit über zehn Jahren überhaupt nicht debattiert, bzw. nur in eine Richtung. Es gab vor der AfD keine einzige Partei im Bundestag, die einen anderen Kurs als den der Regierung gefordert hat. Das sich hier eine neue Partei etablieren können ist für eine Demokratie nur folgerichtig.
2. Die AfD wurde seit Ihrer Gründung als "rechts" und "Nazi-Partei" diffamiert, ja sogar ganz am Anfang als die gesamte Parteispitze aus alten, langweiligen Professoren bestand und ein Höcke weit und breit nicht zu sehen war. AfD-Politiker und Anhänger wurden ständig in die rechte Ecke gestellt, angefeindet und von den etablierten Parteien beschimpft. Dieses Verhalten hat das Erstarken des rechten Flügels in der AfD erst möglich gemacht und zu der "Polarisierung" geführt, die du so beklagst. In dem Gusto in dem du und andere hier über die Partei und ihre Wähler schreibt, setzt ihr den Polarisierungs-Kurs übrigens prima fort.
AfD-ler sind halt einfach dumm und wollen nicht einsehen, dass euer Gesellschaftsentwurf der einzig wahre Weg zum Heil ist :8[:
 
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In Zeiten eines schwachen heators brauch es einen starken mackia. Wie erlebst du eigentlich die polarisierte deutsche Gesellschaft aus den usa, gustavo? Via faz?
 

Shihatsu

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AfD-ler sind halt einfach dumm und wollen nicht einsehen, dass euer Gesellschaftsentwurf der einzig wahre Weg zum Heil ist :8[:
Nein. AfD-ler sind einfach dumm und wollen nicht wahrhaben, das sie einer rechtsradikalen Partei folgen.

Ganz im Ernst, du hast zwar recht mit der Entstehungsgeschichte (und das ist auch eine der Sachen die ich immer anmahne: Stumpf verteufeln bringt nichts, man muss sauber mit "rechts von der CDU umgehen"), das ändert aber nichts daran das a)Die AfD die GANZE ZEIT selber verunglimpft, und das fast von Anfang an und b)der Flügel in Worten nicht von der NSDAP der 20er Jahre zu unterscheiden ist. Das sind die selben Handlungsweisen, Reden und Auftritte. Die benutzen ja teilweise Sätzelang Zitate von damals. Und dann kommen dazu Gastauftritte von Pegidisten, die sich anhören wie weiland Goebbels. Wach auf und lass das verharmlosen: Wer die AfD unterstützt, unterstützt Leute die sich wie Nazis verhalten!
 
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Naja zum einen werden in dem rechten Laden sicherlich ein paar rechte Straftaten "übersehen", andererseits hätte es die ein oder andere Straftat aus dem rechten Spektrum ohne den Verfassungsschutz wahrscheinlich gar nicht gegeben - wenn ein V-Mann wieder zu übermotiviert war z.B. In der Summe gleicht sich das bestimmt aus. :troll:
 

Benrath

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Jo dann tun wir das ab jetzt doch einfach. Kein Vergleich mehr zwischen Links. und rechts. Es steht Euch frei einen Thread zur Linkradikaler Gewalt zu machen

Mei das ist man einmal den Vormittag beschäftigt und ihr dreht wieder ab....

So rausgeteilt und gleich Ansage ich lösche dann einfach.
 
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Gustavo

Doppelspitze 2019
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Das hört sich für mich ziemlich unwissenschaftlich und beliebig an.
1. Auch wenn Dinge vom BVerfG kritisch gesehen werden, kann man sie als politisch verfolgen. Vielleicht kann man sie ja in abgeschwächter Form umsetzen, oder man schafft es eine entsprechende Gesetzesänderung durchzubringen. Ich sehe da kein ernsthaftes Problem. Wir haben in den letzten Jahrzehnten doch schon viele grundlegende Kehrtwenden in den Urteilen des Gerichtes erlebt.
2. "Widerspricht der politischen Kultur" und "Illiberal" empfinde ich als völlig beliebige Bezeichnungen in diesem Kontext. Andere Länder haben Konzepte wie von der AfD gefordert schon lange umgesetzt (Australien, Kanada) und keiner kommt auf die Idee diese Länder so zu bezeichnen. Ja unsere Situation ist eine andere, weil wir natürlich eine große Zahl an EU-Binnenmigranten haben. Aber auch dieser Zustand ist 1. kein Naturgesetz und lässt sich 2. ändern, im schlimmsten Fall durch einen EU-Austritt (den btw weder ich noch die AfD befürwortet, bevor hier wieder geraged wird, ich will nur kein "geht nicht" gelten lassen).



Wir reden hier von politischen Einstellungen. Das sind alles Wertfragen, wie könnte das wissenschaftlich sein? Es ist ja nicht irgendwie "wissenschaftlicher", Minderheiten im eigenen Land zu goutieren als sie abzulehnen. Dass dir Verfassung und Europarecht relativ enge Grenzen setzen, nach Gruppenzugehörigkeit zu diskriminieren, ist ja nun kein Geheimnis und macht auch Sinn, ansonsten könnte man ja die Personenfreizügigkeit der EU relativ leicht aushebeln. Gerade Kanada hat eine viel positivere Einstellung zu Einwanderung als du hier suggerierst und Australien wird andauernd darauf hingewiesen, dass selbst ihre Umgehensweise mit Bootsflüchtlingen rechtlich ziemlich problematisch ist (und da reden wir von ganz anderen Zahlen als sie in Deutschland zu erwarten wären). Wenn deine Antwort ist "aber wir könnten ja auch aus der EU austreten", dann würde ich dich wiederum fragen, inwiefern das Problem die Lösung rechtfertigt.
Was du hier vorschlägst würde bedeuten, Deutschland komplett umzukrempeln. Warum ist das gerechtfertigt? Du blendest komplett aus, wie man auf diese Meinung kommt, wenn man sie denn vertritt und das ist genau, worum es hier ursprünglich ging. Du kannst alle möglichen Einstellungen haben, aber wenn du sagst "wir haben ein gefühltes Spatzenproblem, also würde ich gerne für mehrere Milliarden Euro Kanonen anschaffen um es zu lösen", dann muss man sich fragen woher das kommt und was damit erreicht wäre wenn wir die Lösungen akzeptieren, die diese Leute fordern. Selbst wenn man annimmt, dass die Politik nur eine Maschine ist, die quasi aus den Wünschen der Bevölkerung irgendwie policy machen soll, müsste man sich fragen, wie wahrscheinlich es ist, dass irgendwem tatsächlich dadurch geholfen ist, diese (in meinen Augen größtenteils imaginären) Probleme zu bearbeiten. Aber es ist ja so, dass wir das in Deutschland gerade nicht so sehen: Die Abgeordneten sind ihrem Gewissen unterworfen. Wir haben hier eine sehr starke Festlegung darauf, dass wir Ethnozentrismus als ethisches Fundament nicht gelten lassen. Das weiß auch die AfD, deshalb scheint das im Programm nur durch, anstatt dass ihre Forderungen explizit mit Ethnozentrismus begründet werden, aber darauf läuft es hinaus. Siehe auch:


Bitte quote mich, wo ich eine ethnische Hierechisierung gefordert habe. Ich sprach von STAATSBÜRGERSCHAFT. Hör bitte auf die Diskussion so dermaßen in den Schlamm zu fahren.

Deshalb habe ich implizit geschrieben. DU hast das nirgendwo geschrieben, aber darüber reden wir ja gar nicht. Und wenn du solche Forderungen liest wie "Kinderbegrüßungsgeld" für Eltern, wenn mindestens ein Elternteil Staatsbürger ist, dann musst du dich schon sehr dumm stellen um nicht zu realisieren, dass die AfD es gerne nur autochthonen Deutschen zahlen würde. Weil sie aber weiß, dass das nicht vermittelbar ist, weil es eben massiv gegen Gleichheitsgrundsätze verstoßen würde, nichtautochthone Staatsbürger außen vor zu lassen, ist das die bestmögliche Forderungen, die sie verteidigen können. Willst du ernsthaft bestreiten, dass das die Grundlage ist, auf der die AfD operiert?



Und weil diese Menschen in der Minderheit sind und eine andere Prioritätenreihenfolge haben, als die Mehrheitsgesellschaft ist ihre Meinung und Stimme weniger wert, oder wie soll man diese Aussage verstehen?
Die Zersplitterung und Polarisierung ist übrigens nicht vom Himmel gefallen, sondern meiner Meinung nach durch zwei ganz konkrete Dinge verursacht worden.
1. Die beiden wichtigsten Themen unserer Zeit, nämlich die EU-Politik und die Migrationspolitik werden seit über zehn Jahren überhaupt nicht debattiert, bzw. nur in eine Richtung. Es gab vor der AfD keine einzige Partei im Bundestag, die einen anderen Kurs als den der Regierung gefordert hat. Das sich hier eine neue Partei etablieren können ist für eine Demokratie nur folgerichtig.
2. Die AfD wurde seit Ihrer Gründung als "rechts" und "Nazi-Partei" diffamiert, ja sogar ganz am Anfang als die gesamte Parteispitze aus alten, langweiligen Professoren bestand und ein Höcke weit und breit nicht zu sehen war. AfD-Politiker und Anhänger wurden ständig in die rechte Ecke gestellt, angefeindet und von den etablierten Parteien beschimpft. Dieses Verhalten hat das Erstarken des rechten Flügels in der AfD erst möglich gemacht und zu der "Polarisierung" geführt, die du so beklagst. In dem Gusto in dem du und andere hier über die Partei und ihre Wähler schreibt, setzt ihr den Polarisierungs-Kurs übrigens prima fort.
AfD-ler sind halt einfach dumm und wollen nicht einsehen, dass euer Gesellschaftsentwurf der einzig wahre Weg zum Heil ist :8[:


Zum Ersten: Ich sage nur dass man das mit der "Zersplitterung" vielleicht etwas dramatischer sieht als es tatsächlich ist, wenn man Teil des einen großen Splitters ist. Wenn die Gesellschaft wirklich zersplitterte würde ich mich jedenfalls wundern, warum das so krass runtergeht.

Zum Zweiten: Lächerliche Dolchstoß-Legende, ein bisschen mehr intellektuelle Ehrlichkeit bitte. Die AfD ist dorthin gerückt, wo sie gerückt ist, weil es kein Wählerpotential rechts von der Union gibt, das NICHT irgendwie einen inhärenten Ethnozentrismus bedient, das zeigt die Meinungsforschung ziemlich deutlich. Ja, es gibt genug Leute rechts von der Union für eine weitere Partei (gab es schon lange) und ja, es gäbe auch (knapp) genug Leute rechts von der Union, die nicht überdurchschnittlich stark ethnozentrisch denken und deren Meinungen rechts von der Union stehen, um damit eine kompetitive Partei zu machen, aber die meisten von denen würden in einer Welt, in der es nur Union und eine "Lucke-Partei" gibt, aus den unterschiedlichsten Gründen eben weiter Union wählen†. Es gibt ohne inhärente Fremdenfeindlichkeit keine AfD. Es hat einen Grund, warum du selbst bei denjenigen, die heute als "gemäßigt" präsentiert werden*, quasi durch die Bank Aussagen findest, die völlig indiskutabel sind und zu Skandalen geführt haben. Weidel mit ihren geleakten Emails, Meuthen mit seiner Umvolkung, von Storch mit der Forderungen zum etwaigen Schusswaffengebrauch gegen Frauen und Kinder an der Grenze, Gauland mit seiner Behauptung Deutsche würden ungerne neben Boateng wohnen. Das sind keine Ausrutscher, das ist was diese Leute wirklich denken. Anständige Konservative sind in der AfD mittlerweile Raritäten, weil man schon sehr blind sein muss um das nicht zu sehen.


*btw: Das waren sie in der Lücke-AfD btw auch nicht; ich erinnere mich noch sehr gut, wie Weidel als radikal aufgefallen ist als sie sich das erste Mal auf einem AfD-Parteitag präsentiert hat, da wurde bloß kräftig das Overton-Window verschoben dass jetzt selbst diese Leute als gemäßigt gelten, weil sie eben nicht Höcke sind

†Zumal man nicht vergessen sollte, dass gesellschaftlich und wirtschaftlich konservativ nicht dasselbe ist; viele derjenigen, die du mit so einer Partei ansprechen würdest, sind jetzt schon in der FDP


In Zeiten eines schwachen heators brauch es einen starken mackia. Wie erlebst du eigentlich die polarisierte deutsche Gesellschaft aus den usa, gustavo? Via faz?

Medien und soziale Medien, ja. Wie erlebst du denn die "polarisierte Gesellschaft"? Befeuchtest du deinen Zeigefinger, hältst ihn kurz in der Fußgängerzone in die Luft, nickst anerkennend und bist dir sicher, dass die Gesellschaft heute mal wieder ein Stückchen polarisierter ist als vorher oder was?
 
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Deleted_504925

Guest
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2019/bvg19-050.html
Erfolglose Verfassungsbeschwerde gegen Entscheidung des sächsischen Landeswahlausschusses
Insbesondere waren nicht alle für die verfassungsrechtliche Prüfung der vorgetragenen Rügen erforderlichen Unterlagen vorgelegt. Außerdem fehlt es an einer ausreichenden Auseinandersetzung mit der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu den mit der Verfassungsbeschwerde aufgeworfenen Fragen.
Die Beschwerdeführerin beschränkt sich zur Darstellung des Sachverhalts im Wesentlichen darauf, auf die vorgelegte Medieninformation Bezug zu nehmen und deren Darstellung des Ablaufs der Parteitage und des weiteren Verfahrens zu zitieren. Aus dieser Medieninformation kann schon das dem Verfahren zugrundeliegende tatsächliche Geschehen nicht detailliert nachvollzogen werden.
profis am werk
 

Gustavo

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Aus der FAZ:

In Salzgitter hat das Amtsgericht schon im März entschieden: Michael Gröger, der dortige AfD-Kreisvorsitzende, bekam eine Freiheitsstrafe von vier Monaten auf Bewährung. Gröger hat Berufung eingelegt, jetzt rollt das Landgericht Braunschweig den Fall nochmal auf. Der Angeklagte soll ein Gedicht auf seiner öffentlichen Facebook-Seite gepostet haben, das in unterschiedlichen Varianten seit Jahrzehnten in der rechten Szene kursiert. Einige Gerichte haben es als volksverhetzend eingestuft, andere sahen die Grenze zur Strafbarkeit sei nicht überschritten. Auf der Seite des Politikers begann der Beitrag mit den Worten „Herr Asylbewerber, na wie gehts? Oh, ganz gut, ich bring für die Deutschen Aids.“ Es folgen 28 Zeilen, in denen das Bild eines ausländischen Sozialschmarotzers gezeichnet wird.

Wer sowas postet ist ansonsten sicher ein völlig rechtschaffenes Mitglied unserer Gesellschaft. "Ganz normale Leute" (tm). Ist sicher niemandem im AfD-Kreisverein aufgefallen, sonst wäre man natürlich hart gegen sowas vorgegangen.
 
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Ist doch nicht schlimmer als das, was hier im OT gepostet wird :deliver:
Aber auf der öffentlichen Facebookseite, da muss man schon arg stumpf sein.
 
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Wer sowas postet ist ansonsten sicher ein völlig rechtschaffenes Mitglied unserer Gesellschaft. "Ganz normale Leute" (tm). Ist sicher niemandem im AfD-Kreisverein aufgefallen, sonst wäre man natürlich hart gegen sowas vorgegangen.

Über was beschwerst du dich genau? Ich sehe das "Gedicht" nicht vollständig aber die erste Zeile ist zwar etwas bescheuert aber nicht strafbar. Allgemein ist es auch vollkommen legitim, die aktuellen Wirtschaftsmigranten, die sich als Asylanten ausgeben, mehrheitlich als Sozialschmarotzer zu bezeichnen denn realistisch gesehen werden die allermeisten nunmal unsere Sozialkasse belasten. Ob das nun in Textform oder Gedichtform ausgedrückt wird ist doch irrelevant.
Hat er damit irgendwo zu Gewalt aufgerufen oder verfassungsfeindliche Symbole genutzt? Wenn nicht dann würde ich als Laie denken (bzw. hoffen, alles andere wäre durchaus eine Schande für unseren Rechtsstaat), dass die Berufung durchaus gute Chancen auf Erfolg hat.
Man kann über seine Meinung zu Asylanten nun wirklich denken was man will, aber jemanden für die "falsche" Meinung gerichtlich zu belangen, das ist nun wirklich viel, viel gefährlicher für unsere Demokratie als irgendwelche angeblich viel zu rechten.
 
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