Original geschrieben von HeatoR
wie soll ein gemeinwesen in freiheit existieren können, wenn menschen sich in einer derartigen existenziellen not befinden, dass sie GEZWUNGEN sind (um zu überleben) ohne mitbestimmungsmöglichkeiten einer verwendung zuzustimmen.
In einer gewissen existenziellen Not befindet der Mensch sich immer. Er muss immer auch leben, um zu überleben. Das ist nicht charakteristisch für eine freie Gesellschaft.
Ich sehe deinen Punkt nicht. Offenbar unterstellst du, dass in einer freien Gesellschaft die Menschen mehr Not leiden als in einer unfreien Gesellschaft, was natürlich völlig illegitim ist.
Du kannst nicht so tun, als lebten wir im Lila-Laune-Land und für eine freie Gesellschaft immer nur das Worst-Case-Szenario als Gegenargument verwenden.
Wenn ein Mensch sich aus eigener Kraft nicht am Leben halten kann und niemand bereit ist, ihm zu helfen, dann ist sein Leben verwirkt, kurzum. Da kannst du dich jetzt sträuben und winden, wie du willst. So einfach ist das ganze.
Du kannst ihm ja gern selber helfen und andere dazu ermutigen, ihm zu helfen, aber du kannst nicht zu anderen gehen und sie mit vorgehaltener Pistole zwingen, ihm zu helfen.
Das wäre Tyrannei. Davor muss der Staat schützen.
Original geschrieben von HeatoR
daher ist es unbedingt notwendig für jede freiheitliche gesellschaft, dass jeder mensch die möglichkeit hat ein mindestmaß an lebensstandard zu erhalten, welches ihm ermöglicht frei zu sein.
Die Möglichkeit hat ja jeder: Er kann es aus eigener Kraft schaffen oder er ist auf andere angewiesen.
Das gehört alles zu den wunderbaren Möglichkeiten, die eine freie Gesellschaft bietet.
Ob sie genutzt werden oder nicht, hängt von den Menschen ab.
Übrigens hast du weiter oben so verteufelnd von Rassismus gesprochen.
Darf ich dich mal eben auf etwas hinweisen?
Unser Sozialstaat ist ein äußerst rassistisches Instrument, die Menschenwürde zu wahren. Wir scheren uns nämlich nicht um die Armen, Geknechteten und Hungerleidenden überall auf der Welt. Wir scheren uns um das, was hier vor unserer Haustür passiert und backen hier unsere eigenen Brötchen, die wir dann artig verteilen.
Wenn wir es mit der Menschenwürde
so ernst nehmen, warum spendieren wir Arbeitslosen hier dann Handys, TV und Warmwasser, statt woanders fürn Appel undn Ei Millionen von Leben zu retten?
Tun wir das aus Liebe zur Gerechtigkeit, aus Achtung vor der Menschenwürde? Erklär mirs bitte, in meinen Kopf geht das nicht.
Mir ist ein Hungertoter am Bahnhof Zoo kein größeres Übel als in einem afrikanischen Dorf. Sind beides Menschen, die ich nicht kenne und die leider gestorben sind. Warum sollte ich verpflichtet sein, dem einen mit meiner Kraft das Leben zu retten und den anderen sterben zu lassen, ach was heißt einen: zehn oder hundert sterben zu lassen? Denn von dem Geld, worauf ein Bedürftiger hier Anspruch hat, können in Afrika sicherlich hunderte Leben.
Also tu doch bitte nicht so, als seien du oder unser feiner Sozialstaat so moralisch erhaben.
(Und fass meine Äußerungen hier nicht fälschlicherweise als politische Forderungen auf. Was ich politisch fordere, kann ich sehr gut selbst entscheiden. Das hier sollte nur der Veranschauung der Absurdität deiner sogenannten Moral dienen.)
"Der Begriff der Menschenwürde ist Ausdruck der Idee oder Erfahrung, dass jeder Mensch aufgrund seiner bloßen Existenz einen schützenswerten Wert besitzt (Selbstwert jedes Menschen). Nur wo der unbedingte Schutz der Menschenwürde gewährleistet ist, kann man von einem gleichberechtigten und freiheitlichen Gemeinwesen sprechen."
verstanden? freiheit ohne menschenwürde geht nicht. das ist wie leben ohne wasser oder atmen ohne luft.
Ne, versteh ich nichts dran, sry.
Der erste Satz ist ein Postulat, das mich zu mehreren Fragen verleitet: Warum aufgrund seiner bloßen Existenz, warum gerade der Mensch? Ist das Willkür, gibts Gründe dafür?
Ich würde es vorziehen, von einer unantastbaren Würde der Person zu reden, weil ich eine Person viel besser durch spezifische personelle Eigenschaften definieren kann als einen Angehörigen der Gattung Mensch.
Aus diesen Eigenschaften kann ich dann schließlich auch konsistent begründen, warum ihm diese Würde ein Recht auf Freiheit zugesteht. Anders fällt mir da kein Weg ein.
[edit]
Original geschrieben von HeatoR
es geht darum die zu versorgen die selbst nicht für sich sorgen können und wer das nicht will oder es für nicht notwendig hält [...]
Das ist der Kardinalfehler, den du durch ein Brett vor dem Kopf offenbar immernoch nicht siehst: Niemand behauptet hier, dass er diesen Menschen nicht helfen will oder es nicht sogar für notwendig und geboten hält, ihnen zu helfen.
Es wird lediglich bestritten, dass der Staat befugt sein sollte, diese Hilfe mit Gewalt zu erzwingen.