Zukunft der Kernerergie in Deutschland?

Sollte der Atomausstieg rückgängig gemacht werden?

  • Nein, der Atomausstieg ist eine gute Sache!

    Stimmen: 20 15,7%
  • Ja! Verlängerung der Laufzeiten, aber keinen Bau neuer Kraftwerke.

    Stimmen: 23 18,1%
  • Ja! Verlängerung der Laufzeiten und Bau neuer Kernkraftwerke.

    Stimmen: 67 52,8%
  • Strom kommt aus der Steckdose!

    Stimmen: 17 13,4%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    127

ash.Larf

Guest
@shao-ling
Da fragt man sich aber schon wie das Bundesamt auf ein
Risiko von 1 pro 1000000 Betriebsjahre kommt.
Empirisch ist es bestimmt gesichert da wir schon
über mehrere Millionen Jahre an Daten aus Kernkraftwerken
verfügen. Aber die Empirie ist ja auch nicht so wichtig
wenn man theoretische Rechnungen hat. Ferner bezieht sich diese Zahl -wenn ich es richtig verstanden habe- nur auf einen Reaktorschaden ohne "besondere externe Einflüsse".
Empirisch zeigt sich alle paar Jahre ein "kleiner" Vorfall und das noch
hinzubetrachtet in friedlichen Zeiten ohne Kriegs/Terrorgefahr und sonstige externe "Einflüsse".

(Sorry für den ironischen Einstieg aber mich reizen immer
solche "Hochrechnungsdaten" von Ämtern zu sehr :) )

Das mit der Sicherheit ist banal: Wieso sollte man ein Risiko
eingehen, wenn man Alternativen hat.Zudem sollte man lieber
die Mentalität ändern anstatt nach immer mehr Energie zu schreien,
Die Kumulation über
längere Zeiträume lässt du mit den Daten ausser Acht.
(wie errechnet man eigentlich latente Todesfälle? Das ist nicht polemisch sondern ernst gemeint. Ich kann mir da gerade beim Lesen nichts drunter vorstellen)
Ferner sprach ich von mehr Meldungen in letzter Zeit und
bezog mich auf Slowenien und Frankreich. Keine Behauptung
der Art, dass wir bisher mehr Todesfälle durch Kernkraft
hatten. Im Gegenteil ich sprach von hohen Sicherheitsstandards.
Ich hätte auch nie damit gerechnet, dass die Todesfälle hier bisher
höher ausfallen als bei anderen Kraftwerken.

Was den Winter betrifft so hat bisher noch niemand gezeigt, dass
wir im Winter keine Exporte haben und das ferner alle anderen Länder auch Mangel haben.(Sollte dies so sein dann sorry für den Gedankenwurm)
Abgesehen davon will ich betonen, dass das wesentliche
Problem NICHT in der Deckung der steigenden Nachfrage liegt, sondern im besseren Umgang mit Ressourcen. Aber da es sich um einen VWL-fernen Gedanken handelt wird dies gern sofort als naiv abgetan.
 
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1 Minute Googlen? Das betrifft die Schweiz aber es zeigt die Verbrauchsunterschiede zwischen Sommer/Winter ganz gut.

http://www.vse.ch/upload/cms/user/Zahlenspiegel_20051.pdf

Hoher Importüberschuss: Während nur vier Monaten des Jahres 2005
überstieg die Landeserzeugung den Landesverbrauch. Für das ganze
Jahr ergab sich bei Importen von 47,1 Mrd. kWh und Exporten
von 40,7 Mrd. kWh ein Importüberschuss von 6,4 Mrd. kWh (Vorjahr:
Exportüberschuss von 0,7 Mrd. kWh). Im 1. und 4. Quartal des
Jahres 2005 mussten per saldo 4,7 Mrd. kWh vom Ausland bezogen
werden. Im 2. und 3. Quartal des Jahres betrug der Importüberschuss
1,7 Mrd. kWh (Vorjahr: Exportüberschuss von 3,7 Mrd. kWh).
Erstmals verzeichnete damit die Schweiz im Sommerhalbjahr 2005
(2. und 3. Quartal) einen Importüberschuss.



Oder
http://www.wind-energie.de/de/technik/netz/stromverbrauch/

Beim Monatsverbrauch können wir Schwankungen im deutschen Stromverbrauch bemerken: Die Jahreszeiten sind deutlich zu sehen. Im Winter (von November bis März) ist der Stromverbrauch stärker als im Sommer (von Mai bis September). Auf Grund von mehr Beleuchtungsbedarf und Heizgeräten (Kochgeräte, Warmwasserboiler, elektrische Heizung, usw.) ist der Stromverbrauch im Winter ungefähr 15% höher als im Sommer. In Frankreich wo sehr viele Hauser elektrisch geheizt werden ist dieser Unterschied größer (in Winter ist der Verbrauch 30% stärker als im Sommer). In Spanien gibt es zwei Hochverbrauchszeiten (eine in Winter und eine andere im Sommer), weil im Sommer viele Häuser mit Klimaanlagen gekühlt werden.




Es geht übrigens nicht ums JETZT. JETZT haben weder Deutschland noch Österreich oder die Schweiz grosse Probleme.
 

shaoling

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Original geschrieben von ash.Larf
Das mit der Sicherheit ist banal: Wieso sollte man ein Risiko
eingehen, wenn man Alternativen hat. Zudem sollte man lieber
die Mentalität ändern anstatt nach immer mehr Energie zu schreien,
Welche Alternativen denn? Es gibt keine saubere, sichere Energiequelle, die unseren Bedarf annähernd decken kann.
Alles ist mit Nachteilen verbunden.
Aber klar, einfach mal eben die Mentalität ändern, warum nicht. (Wovon zum Teufel redest du?)
 
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Davon, dass du deinen PC nie mehr einschaltest, Tagsüber und eigentlich auch Nachts kein Licht anlöschst und im Winter die Heizung nicht einschaltest.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
1. Ein Atomkraftwerk ist nicht explosiv.

2. Du glaubst, in Russland wird Atommüll geklaut? :eek3:



1. Erzähl das mal den Leuten in Tschernobyl

2. Schon mal was von schmutzigen Bomben gehört? Es gibt sicher einige Terrorgruppen, die sich über etwas Plutonium freuen würden. Und Russland hat nun mal sehr laxe Sicherheitsstandards.
 

ash.Larf

Guest
Genau davon rede ich.
So geil, dass man im Thema Mentalitätswechsel nur in
extremen denken kann. Dabei dürfte jedem vollkommen klar
sein was gemeint war: Verschwenderisches Verhalten reduzieren.
Die Sache beruht auf einer ganz simplen Unterscheidung zwischen
Verbrauch in Maßen und Verschwendung.
Ich glaub Beispiele für Verschwendung kann sich jeder vorstellen.

Nebenbei bemerkt, war nie die Rede davon dass sowas "einfach" ist.
 
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Wenn es nicht *einfach* ist, ist es schlicht unrealistisch.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg

Welche Alternativen denn? Es gibt keine saubere, sichere Energiequelle, die unseren Bedarf annähernd decken kann.
also deiner logik nach dann lieber unsicher dem unsauber vorziehen? :ugly:

wenn mich nicht alles täuscht ist gerade dieser punkt besonders faszinierend hier bei bw.de; diejenigen die meinen es gäbe gar keinen vom menschen erzeugten klimawandel und die ganze co2 geschichte als abzocke / verarsche der regierung und diversen verbänden abtun sind auch die lautesten die rufen wir brauchen die saubere kernkraft ~
 

shaoling

Guest
Ich habe Aktionismus in puncto Klimawandel immer abgelehnt und tue es immernoch.

Dennoch meine ich, dass man AKWs, die unter angemessenen Sicherheitsstandards weiter betrieben werden können, nicht abschalten sollte.

Ansonsten sind die leistungsfähigsten Stromerzeuger zur Deckung der Grundlast immernoch Kohle und Gas.

Windkraft find ich nicht so toll.

Original geschrieben von Jaemal
1. Erzähl das mal den Leuten in Tschernobyl

2. Schon mal was von schmutzigen Bomben gehört? Es gibt sicher einige Terrorgruppen, die sich über etwas Plutonium freuen würden. Und Russland hat nun mal sehr laxe Sicherheitsstandards.
1. AKWs des Typs Tschernobyl stehen nicht in Hessen.

2. Echt? Puh, danke, dass du uns davor warnst. Da können wir ja alle nur froh sein, dass es in Russland bisher keine Atomkraftwerke, keinen Atommüll, kein waffenfähiges Material und schon gar keine fertigen Atombomben gibt. Das wäre ja fatal - bei so laxen Sicherheitsstandards...
^^
Original geschrieben von ash.Larf
So geil, dass man im Thema Mentalitätswechsel nur in
extremen denken kann. Dabei dürfte jedem vollkommen klar
sein was gemeint war: Verschwenderisches Verhalten reduzieren.
Jap, heute ändern wir das Konsumverhalten der Weltbevölkerung und morgen stiften wir den Weltfrieden.
 

ash.Larf

Guest
du beziehst dich komischerweise auf ein Zitat welches
die Antwort auf deine Zitatantwort darstellt:

So geil, dass man im Thema Mentalitätswechsel nur in
extremen denken kann.
 
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bei einem AKW muß "angemessen" immer bedeuten = hundertprozentige sicherheit. dem widerspricht aber wie bereits gesagt, dass es ständig weiterentwicklungen bei den sicherheitsstandards auch "westlicher" AKW gibt. sind die neuen geplanten nun mit der neuesten technik 100% sicher dann können es die aktuellen aber nicht gewesen sein. sind die in 30 jahren 100% sicher, dann können es die in 10 jahren nicht sein usw usf.

dieser widerspruch ist derart enorm, dass man ein AKW nie als 100% sicher bezeichnen kann, und alles unter 100% ist bei der potentiellen gefährlichkeit nunmal inakzeptabel.

übrigens: die oben erwähnten user die den menschlich gemachten klimawandel verneinen und sich gleichzeitig so stark für die "saubere kernkraft" einsetzen sind imho in der regel auch diejenigen die am lautesten vor der weltgefahr islamisten warnen, mithin müssten gerade sie erst recht anschläge auf akw in ihre überlegungen mit aufnehmen. tun sie aber nicht; bei jedem thema wird sich selbst widersprochen und immer nur die seite rausgepickt die gerade am besten zur eigenen undurchdachten meinung passt.
 

shaoling

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Original geschrieben von aMrio
dieser widerspruch ist derart enorm, dass man ein AKW nie als 100% sicher bezeichnen kann, und alles unter 100% ist bei der potentiellen gefährlichkeit nunmal inakzeptabel.
Du kennst die potentielle Gefährlichkeit doch nicht mal. Und was akzeptabel ist, hast du Gott sei Dank nicht zu entscheiden.
Ich z.B. finde es durchaus akzeptabel.
 

Teegetraenk

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Vielleicht ging der Post am Ende der letzten Seite unter, deshalb hier nochmal ein Quote.


Original geschrieben von PivoUser_R7
Ok, um hier mal mit einigen Lobbymythen aufzuräumen:

a) Atomstrom ist billiger

=> Blödsinn. Der Preis für Atomstrom ist in den letzten Monaten genau mit der selben Geschwindigkeit gewachsen, wie alle anderen Stromsorten auch. Sollte Atomstrom wirklich billiger sein, wieso kommt das nicht beim Verbraucher an?
Verlängert man nun die Laufzeiten der Atomwerke oder beschließt sogar den Wiedereinstieg stärkt man damit die Quasimonopolstellung der vier großen Anbieter in ihrem Bereich, denn nur die können sich Atomkraftwerke leisten. Weniger Wettbewerb führt zwangsläufig zu noch höheren Strompreisen und NICHT zu billigerem Strom.
Wenn man nun noch die Kosten für die Endlagerung einberechnet, vor allem in Hinblick auf die ungelösten Probleme damit und berücksichtigt, dass die Menschheit wahrscheinlich ihre gesamte Existenz lang damit zu kämpfen haben wird, dann ist Atomstrom nicht nur nicht billiger, sondern als Technologie nicht mal ausgereift (ja die Entsorgung gehört dazu).
Dann die oft gebrachte Kopplung zwischen Ölpreis und Energiepreis: Öl hat so gut wie gar nichts mit der Energiegewinnung zu tun. Soweit ich weiß, werden damit grade mal die Verbrennungsöfen auf Betriebstemperatur gebracht. Die Kopplung des Gaspreises an den Ölpreis stellt das Problem für die Energiegewinnung da, gefolgt von einer Quasiankopplung des Atomstrom an den Gaspreis. Lächerlich.

b) Atomstrom als Übergang zu alternativen Energien

=> Blödsinn. Mehrere Bundesländer wollen neue Kernkraftwerke bauen lassen, die frühestens in 10 Jahren in Betrieb gehen werden. Was soll das denn bitte für ein Übergang sein? Hier wird der mündige Bürger einfach nach Strich und Faden verarscht. Der Neueinstieg wird eingeleitet, was zu oben genannten Folgen führt.

c) Atomstrom als CO²- Killer und umweltverträgliche Technologie:

=> Blödsinn. Weltweit betrachtet macht der Atomstrom 5% der Stormerzeugung aus, eine deutsche Verlängerung der Laufzeiten oder ein Wiedereinstieg würden daran nur marginal oder besser vernachlässigbar was dran ändern. Von den großen Umweltrisiken mal ganz abgesehen, die so ein Atomkraftwerk bedeutet. Der Fall in Frankreich zeigt ja mal wieder wie diese Gefahr verharmlost wird. Dort flossen zehntausende Liter verseuchtes Wasser in den Fluss. Es handelt sich zwar um natürliche Strahlung und soll angeblich keine Gesundheitsgefährdung darstellen. Trotzdem wurde vom Trinken des Wassers und Kontakt mit dem Wasser strikt abgeraten -> "aha". Jetzt fließt die Brühe ins Mittelmeer, mal sehen was die Fischwelt dazu sagt.
Wassereinbrüche und tektonische Aktivitäten im Bereich der Salstöcke sind in ihren Auswirkungen und Kosten noch gar nicht abschätzbar. Zum Beispiel wurden in Asse die starkstrahlenden Abfälle einfach in ein angeblich 40 Meter tiefes Loch im Salzstock geworfen. Wie man diesen gefährlichen Abfall da bergen soll ist weder technisch noch finanziell gelöst, von wirklichen Endlagertechnologien mal gar nicht zu sprechen.

Insgesamt wäre selbst eine Verlängerung des Atomstroms in meinen Augen ein riesiger Fehler.
 
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Intressieren die direkten Kosten vom Atomstrom eigentlich irgend jemanden? Es geht im Prinzip doch darum von Kohle/Gas u.ä. wegzukommen, nicht darum möglichst billigen Strom zu produzieren?


Wasserkraft = Ist Umgebungsabhängig, irgendwann stehen an allen Sinnvollen stellen Flusskraftwerke, Staudämme und Gezeitendinger :p (was es in der Schweiz und Österreich so ziemlich der Standart sein sollte, hier kann man höchstens noch Stausee'n vergrössern).

Wind = Braucht auch viel Raum und ist eine Umgebungsverschandelung sondergleichen. Dazu ists auch noch Ortsabhängig.

Sonne = Braucht Sonne... Gerade im Winter wird etwas mehr Energie benötigt, genau dann wären auch Solarzellen am schwächsten. Ist auch keine wirkliche *Flächenlösung*.

Erdwärme? Ist noch nicht ausgereift.



Meine Meinung ist simpel. Warum nicht die Atomkraftwerke laufen lassen, oder noch einmal neue bauen wenn Sie wirklich gebraucht werden und auf die alternativen Energien setzen wenn diese wirklich ausgereift sind? Grad Erdwärme u.ä. wird in einigen Jahren wohl durchaus nützlich werden, aber solange nur schon durch die Versuche spührbare Erdbeben entstehen können halte ich diese Technologie auch nicht direkt für sicher ;).

Vor nem Supergau hab ich 0, aber wirklich 0 Angst.
 

Clawg

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Original geschrieben von Jaemal


Wie sollen denn bitte Leute sterben wenn man Atomenergie nicht nutzt? Arbeitslose Kernkraftingeniöre begehen wegen mangelnder Perspektive Selbstmord, oder wie muss ich mir das vorstellen?

Von Wohlstand an einem Ort der Welt profitiert die ganze Welt. Diejenigen, die durch mangelndem Wohlstand sterben, werden die Opfer einer nicht getätigten Investition sein.
 
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Original geschrieben von waah!!
Neue Kraftwerke bzw. mehr Energie/Gleichviel brauchts so oder so.
Kohle ist unschön.
Gas ist unschön.
Atomkraft bietet halt immer die, wenn auch sehr kleine, Gefahr eines Super Gau's.
Windkraft? Nicht überall möglich und ziemlich hässlich bzw. sehr Platzaufwändig.
Wasserkraft? Wurde zumindest in der Schweiz schon quasi überall eingesetzt wo sich ein Kraftwerk lohnt, ich nehme an in Deutschland wird das ähnlich aussehen? Ausserdem mögen die Grünen es auch nicht wenn man beschliesst neue Stauseen anzulegen (was mögen die Grünen überhaupt?).
Sonnenenergie? Ist in Deutschland wohl nicht direkt zuverlässig ;).
Um mal weitere Stichpunkte für Energiegewinnung in den Raum zu werfen:
- Kraftwärmekopplung
- Erdwärme
- "Bio"gas
- "Bio"strom durch Verbrennen von Getreide (komme gerade nicht auf den genauen Namen)

Das interessanteste sind natürlich die ersten beiden Sachen, wobei Erdwärme wohl die beste Alternative ist (bei Kraftwärmekopplung ist man auf Kohlekraftwerke angewiesen).

Zur sonstigen Argumentation: Ihr diskutiert nicht. Das finde ich schade. Ihr macht nur die Positionen der eigenen Seite klar, ohne mal ein wenig zielführend zu diskutieren. Wollt ihr euren Standpunkt nicht verlassen oder könnt ihr nicht? (um mal etwas provokativ zu fragen). Sicher kan man fragen: "Müssen wir denn?" Um das ganze nicht in Standppunkteaustauschen ausschweifen zu lassen, sollte man die Frage mit "ja" beantworten und mal ein wenig über die anderen Punkte nachdenken (sei es nun so schmalpurig wie "is egal, ob man 100 oder 120 Fässer einlagert".).

So far
IsCream
 
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Original geschrieben von Clawg


Von Wohlstand an einem Ort der Welt profitiert die ganze Welt. Diejenigen, die durch mangelndem Wohlstand sterben, werden die Opfer einer nicht getätigten Investition sein.


tut mir leid aber unser wohlstand bringt opfer in anderen ländern
so verkaufen wir waffen in Gebiete die unter Krieg stehen an alle Parteien die Gegeneinander Kriegführen wollen.
 

Antrax4

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@PivoUser:
a)Atomstrom ist billiger! Wenn die geringen Erzeugungskosten nicht an den Kunden weitergegeben werden, ändert das nichts an der Tatsache, dass die Erzeugung von Atomstrom billig ist. Dieses Problem wird nicht durch Abschaltung der AKWs gelöst.
Das Problem der Endlagerung sollte zwar nicht kleingeredet werden, aber woher du dein Wissen einer Kostenexplosion hernimmst weiß ich nicht.
b) Ich will zwar keine Träume von Ideologen zerstören, aber die Kernenergie wird möglicherweise noch sehr lange Zeit genutzt werden. Und wenn die Menschheit die Kernfusion in den Griff bekomt, wird sich euer Traum vom reinen Ökostrom nie durchsetzten.
c) Der Mensch ist für 5% der weltweiten CO2-Ausstosches verantwortlich. CO2 trägt nur zu 7% zum Treibhauseffekt bei. Son dummen Scheiß labern kann ich auch! Ich bin versiert in sämtlichen monokoiden Diskrepanzmodifikationen. Aber wenn ich ehrlich bin, sprech ich lieber mit den Fäusten.

Ich kann an alle nur appelieren, sich konstruktiv am Thema zu beteiligen. Eine ideologische Verteufelung der Atomkraft bring keinem was. Beim lesen des taz-Artikel frage ich mich, ob diese Zeitung neuerdings als Satire zu verstehen ist.
Mal im Ernst: Heute lachen wir dadrüber, wie früher brave Kommunisten mit ideologischer Propaganda überschüttet wurden, und in den Staatsnachrichten "Argumente" geliefert bekamen, wie toll der Kommunismus ist, und das die Sowjetunion wirtschaftlich stärker als die USA ist, usw. ... Aber wie die taz seine Kernkraftgegner mit "Argumenten" überschüttet, finde ich fast schon traurig. Es finden sich genug Leute, die diesen Unsinn glauben.
Erst heute hab ich im Demtröder, Experimentalphysik 4 gelesen.
Am Ende eines Kapitels über Kernenergie geht Demtröder auf die gesellschaftliche Diskussion über Abschaltung der AKWs ein. Demtröder stellt ganz sachlich die Argumente Pro-/Contra-Atomkraft auf. Er warnt vor einer Emotionalisierung des Problems(!), und schließt, dass die Pro-Argumente die Contra-Argumente überwiegen(siehe auch hier ).
Und ich verleihe dem Wort eines Physik-Professors, Fachmann auf dem Gebiet für Atomphysik, mehr Gewicht als einem Journalisten einer Zeitung, die nicht gerade als Qualitätsblatt bekannt ist.
 
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Original geschrieben von Antrax4
@PivoUser:
a)Atomstrom ist billiger! Wenn die geringen Erzeugungskosten nicht an den Kunden weitergegeben werden, ändert das nichts an der Tatsache, dass die Erzeugung von Atomstrom billig ist. Dieses Problem wird nicht durch Abschaltung der AKWs gelöst.
Das Problem der Endlagerung sollte zwar nicht kleingeredet werden, aber woher du dein Wissen einer Kostenexplosion hernimmst weiß ich nicht.
b) Ich will zwar keine Träume von Ideologen zerstören, aber die Kernenergie wird möglicherweise noch sehr lange Zeit genutzt werden. Und wenn die Menschheit die Kernfusion in den Griff bekomt, wird sich euer Traum vom reinen Ökostrom nie durchsetzten.
c) Der Mensch ist für 5% der weltweiten CO2-Ausstosches verantwortlich. CO2 trägt nur zu 7% zum Treibhauseffekt bei. Son dummen Scheiß labern kann ich auch! Ich bin versiert in sämtlichen monokoiden Diskrepanzmodifikationen. Aber wenn ich ehrlich bin, sprech ich lieber mit den Fäusten.

Ich kann an alle nur appelieren, sich konstruktiv am Thema zu beteiligen. Eine ideologische Verteufelung der Atomkraft bring keinem was. Beim lesen des taz-Artikel frage ich mich, ob diese Zeitung neuerdings als Satire zu verstehen ist.
Mal im Ernst: Heute lachen wir dadrüber, wie früher brave Kommunisten mit ideologischer Propaganda überschüttet wurden, und in den Staatsnachrichten "Argumente" geliefert bekamen, wie toll der Kommunismus ist, und das die Sowjetunion wirtschaftlich stärker als die USA ist, usw. ... Aber wie die taz seine Kernkraftgegner mit "Argumenten" überschüttet, finde ich fast schon traurig. Es finden sich genug Leute, die diesen Unsinn glauben.
Erst heute hab ich im Demtröder, Experimentalphysik 4 gelesen.
Am Ende eines Kapitels über Kernenergie geht Demtröder auf die gesellschaftliche Diskussion über Abschaltung der AKWs ein. Demtröder stellt ganz sachlich die Argumente Pro-/Contra-Atomkraft auf. Er warnt vor einer Emotionalisierung des Problems(!), und schließt, dass die Pro-Argumente die Contra-Argumente überwiegen(siehe auch hier ).
Und ich verleihe dem Wort eines Physik-Professors, Fachmann auf dem Gebiet für Atomphysik, mehr Gewicht als einem Journalisten einer Zeitung, die nicht gerade als Qualitätsblatt bekannt ist.

ich quote das mal, denn das lohnt sich meines erachtens nu auch mal.

zu a: wollt ich noch was sagen: Die Endlagerung wird aller wahrscheinlichkeit nach so aussehen, das es in einem Salzstock kammern gibt, da wird alles stark strahlende reingepackt und danach versiegelt.
Das kann da garkeiner rausholen, und unter tage nützen auch flugzeuge nix, Endlager, oder zwischenlager die es heute schon gibt, sind keine gefahr im bezug auf terroristen.
Das mit dem Strom wollt ich auch so sagen, er ist billiger, das es nicht bei uns ankommt da kann die Turbine nichts für, wer das Wasser erhitzt.
zu b: Kernfusion IST Ökostrom. Wenn es denn irgendwann funktioniert, soll man durch hinzugeben von wasserstoff energie gewinnen. Und das bei geringster strahlenbelastung, wenn das nicht Öko sein soll, dann isses garnixmehr.

@ ISCream
Biostrom durch getreide verbrennen ? äähhhhm ne ich glaube nicht
ich kenn das nur das Getreide mit nem bestimmten Bakterium zu Gas umgewandelt wird, das wird dann verbrannt. Ich meine auch mal gehört zu haben das viele diese Kraftwerke garnicht so effizient betreiben können was den Strom angeht weil sie die Wärme nicht loswerden. Sprich im Winter könnte man damit heizen und Strom erzeugen, das ist positiv. Aber das dadurch der Preis von Lebensmitteln grade in 3. Weltländern steigt, das ist sehr negativ.

Einen der allerwichtigsten Rohstoffe hast du aber, wie die meisten hier, vergessen: Holz
Damit könnte man noch vielmehr machen.

Achja, irgendwie habe ich das gefühl , das alle, die sich technisch mit den AKW´s mal befasst haben, für längere AKW Laufzeiten sind.
 
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Original geschrieben von IsCream

ist man auf Kohlekraftwerke angewiesen).

Zur sonstigen Argumentation: Ihr diskutiert nicht. Das finde ich schade. Ihr macht nur die Positionen der eigenen Seite klar, ohne mal ein wenig zielführend zu diskutieren. Wollt ihr euren Standpunkt nicht verlassen oder könnt ihr nicht? (um mal etwas provokativ zu fragen). Sicher kan man fragen: "Müssen wir denn?" Um das ganze nicht in Standppunkteaustauschen ausschweifen zu lassen, sollte man die Frage mit "ja" beantworten und mal ein wenig über die anderen Punkte nachdenken (sei es nun so schmalpurig wie "is egal, ob man 100 oder 120 Fässer einlagert".).

So far
IsCream

Das liegt daran, dass die anti-AKW Argumente alle zusammen irgendwie nur davon reden weniger Strom zu verbrauchen, was schlicht unrealistisch ist.

Derzeit reicht Ökostrom allein einfach nicht.
Das plötzlich jeder X(X)% weniger Strom brauchen wird in den nächsten XX Jahren ist auch höchst unrealistisch.

Worüber willst du da denn genau Diskutieren, um gescheit zu Disktuieren bräuchte es zwei sichtbare, realistische Lösungen, gibt es aber nicht wirklich.

Man könnt mit jemandem Diskutieren der Kohle/Gas pushen will, mit jemandem der einfach gegen AKW's ist weils halt AKW's sind, kann man es nicht.
 
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cow-gas-tank-404_686141c.jpg


Cow farts collected in plastic tank

Die Zukunft der Energie liegt in Argentinien und in Neuseeland.
Problem gelöst, Topic kann zu.
 
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Original geschrieben von waah!!

Das liegt daran, dass die anti-AKW Argumente alle zusammen irgendwie nur davon reden weniger Strom zu verbrauchen, was schlicht unrealistisch ist.
diese aussage ist unrealistisch, entweder hast du hier nur jeden 10. post oder aber gar keinen gelesen.

aber so ist das halt nicht zum ersten mal, gehen dir die argumente aus erfindest du irgendwas.
 
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Original geschrieben von CoL_Drake
bei schnellen brütern ist net soooo viel uran nötig

bei schnellen brütern kann es vor allem nicht zu unbeabsichtigten Kernschmelzen kommen. Aber das wird die Leute die gegen AKW´s sind nicht interessieren.
 

Teegetraenk

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Richtig, da es auch ungemein viele Argumente selbst gegen "sichere" Atomkraftwerke gibt, wie schon xmal geschrieben und ignoriert.
 
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Original geschrieben von wut)volta


bei schnellen brütern kann es vor allem nicht zu unbeabsichtigten Kernschmelzen kommen. Aber das wird die Leute die gegen AKW´s sind nicht interessieren.

und was ist mit dem beabsichtigen?
 

Antrax4

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An die Leute, die hier nach "100%iger Sicherheit" schreien: Wußtet ihr, dass ihr theoretisch jederzeit auf dem Mars auwachen könntet? Die Wahrscheinlichkeit für diesen Potentialsprung ist größer als Null(wenn auch verschwindend klein).
 
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schnelle Brüter...............
wäre schön, wenn es einen gäbe, der auch wirklich einwandfrei so funktioniert wie man sich das immer vorstellt.
gibt es nicht und wird es nicht geben. schaut aufm papier immer so einfach und logisch aus, funktioniert aber aus mehreren gründen einfach nicht. keine lust das jetzt hier aufzuführen :8[:
 
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Original geschrieben von Antrax4
An die Leute, die hier nach "100%iger Sicherheit" schreien: Wußtet ihr, dass ihr theoretisch jederzeit auf dem Mars auwachen könntet? Die Wahrscheinlichkeit für diesen Potentialsprung ist größer als Null(wenn auch verschwindend klein).
Hahaha, ab zurück in die Grundschule mit dir... da passt deine Argumentationstechnik vom Niveau her ungefähr hin.

Der Unterschied zwischen der von dir beschriebenen Möglichkeit und Kernkraftunfällen ist, dass das erstere nie passiert und das zweitere mindestens alle paar Monate.
Alle paar Monate gibts Vorfälle mit KKWs, in Schweden, Deutschland, Frankreich nur um die jüngsten zu nennen. Entwicklungsländer?
Und auch wenn man sieht wie relativ kurz erst KKWs benutzt werden, dann ist ein Super-GAU bisher doch ziemlich viel...

Okay, ich bin jetzt kein Fachmann für Quantenmechanik aber meines Wissens nach wird davon ausgegangen dass so ein Sprung allein mit einem einzigen Atom noch nicht passiert ist. Wie viel unwahrscheinlicher dann ein ganzer menschlicher Körper wär, brauch ich hier nicht auszuführen...

Also irgendwie ein "leicht" unpassender Vergleich bezüglich der Häufigkeit. ;)
 
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Was heißt denn ein super gau? Nach der offiziellen definition der IAEO ist ein supergau schon dann eingetreten, wenn durch den unfall/störfall die radioaktivität die in die umwelt gelangt die gesetzlichen grenzwerte überschreitet. Das in frankreich diese woche war also vermutlich schon ein supergau, da muss man noch auf die einstufung warten...

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Unfällen_in_kerntechnischen_Anlagen

Ales was eine INES einstufung von 5 oder höher hat ist ein supergau.
 

shaoling

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Äh, soviel ich weiß, gab es nicht mal eine offizielle IAEO-Meldung zum Vorfall, was mit INES 0-1 gleichzusetzen wäre.

Überhaupt wird der Vorfall hier doch völlig dramatisiert (hi Pivo), da es sich letztendlich nur um eine relativ geringe Menge natürlichen (schwachradioaktiven) Urans handelt.
Und ja, im Vergleich zur Wassermenge eines Flusses etwa ist es eine sehr geringe Menge, die daher auch nicht zu großflächiger Kontamination führen kann.

Natürlich ist so ein Vorfall für Anwohner sehr unangenehm. Aber das ist auch ein Unfall in einer gewöhnlichen Chemiefabrik.
Original geschrieben von SoFar
Der Unterschied zwischen der von dir beschriebenen Möglichkeit und Kernkraftunfällen ist, dass das erstere nie passiert und das zweitere mindestens alle paar Monate.
Entweder hast du keine Ahnung oder lügst einfach wie gedruckt.

Von einem Unfall spricht man ab INES 4, was keineswegs alle paar Monate vorkommt.

Davon mal abgesehen, hat niemand behauptet, dass AKWs technische Wunderwerke sind, die vollkommen reibungslos betrieben werden.
Aber solche Wunderwerke gibt es eben nicht. Es bestehen immer Risiken.
Und letztlich weiß doch niemand hier, wieviele Menschen im Jahr bei Unfällen in anderen komplexen stromerzeugenden Anlagen ums Leben kommen. Denn nur wenn was in einem AKW passiert, kräht auch ein Hahn danach.
 

Antrax4

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Damit wäre auf jeden Fall bewiesen, dass SoFar nicht lesen kann.
 

Busta_inaktiv

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"Wir brauchen Zahlen, keine Adjektive!"
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28292/1.html

Ein Physikprofessor mischt die Energiedebatte auf
David J.C. MacKay, Doktor der Informatik und Professor für Naturphilosophie im Fachbereich Physik an der Universität Cambridge, mischt sich derzeit mit dem unvollendeten Buchmanuskript [extern] Sustainable Energy - Without the Hot Air in die Klimadebatte ein.


Ziel: erneuerbare Energie.

<Um beispielsweise ein Viertel des gegenwärtigen britischen Energiebedarfs durch Biosprit zu decken, müssten 75 Prozent der Landfläche mit entsprechenden Pflanzen bebaut werden.

[...]

Auf dem Meer ist die Sache rentabler; angenommen, vor der britischen Küste würde eine Fläche in der doppelten Größe von Wales mit Windfarmen bebaut, käme man auf etwa 50 kWh pro Tag pro Person.

[...]

"Kern- oder Windenergie", so sein Fazit, "ist nicht die Frage. Wir brauchen alles, was uns in die Finger kommt - allen Wind und alle Kernenergie - und selbst dann sind wir noch in Schwierigkeiten." >
 
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"Der Hardcore-Marktwirtschaftler-Plan (kein Öl, kein Gas, Kohleverstromung muss CO2-frei sein, den Rest soll der Markt regeln):

10 Gigawatt aus Windenergie (lohnend nur an den allergünstigsten, windigsten Orten)

110 Gigawatt aus Kernkraftwerken, etwa das Zehnfache der gegenwärtigen britischen und das Doppelte der französischen Kapazität (keine andere Energieform könnte unter Bedingungen eines freien Marktes mit hohem CO2-Preis mit der Kernkraft mithalten)"




Das ist doch mal eine interessante Aussage.
 
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Freier markt mit hohem CO2 preis? Ich glaube da hätte claw was dazu zu sagen...
 

Teegetraenk

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Original geschrieben von IS.sToRm
"Der Hardcore-Marktwirtschaftler-Plan (kein Öl, kein Gas, Kohleverstromung muss CO2-frei sein, den Rest soll der Markt regeln):

10 Gigawatt aus Windenergie (lohnend nur an den allergünstigsten, windigsten Orten)

110 Gigawatt aus Kernkraftwerken, etwa das Zehnfache der gegenwärtigen britischen und das Doppelte der französischen Kapazität (keine andere Energieform könnte unter Bedingungen eines freien Marktes mit hohem CO2-Preis mit der Kernkraft mithalten)"

Das ist doch mal eine interessante Aussage.

Bayern zieht 60% seines Stroms aus der Kernkraft. Sind die Strompreise in bayern niedriger? Nein. Atomstrom hat keinerlei positive Auswirkung auf die Preisbildung. Würde man nun neue Atomkrtaftwerke bauen um den Großteil unseres Energieverbrauchs mit Atomstrom zu decken, könnten die ersten Kraftwerke erst in frühestens 10 Jahren ans Netz gehen. Da sich nur die vier großen Konzerne in Deutschland derartige AKWs leisten können, wird deren Quasimonopolstellung in ihrem jeweiligen Gebiet de facto zementiert. Folge daraus ist noch weniger Wettbewerb und natürlich noch höhere Strompreise. Der einzige Unterschied ist eine noch höhere Gewinnmarge der Konzerne, beim Verbraucher kommt dagfegen NICHTS an.
Es ist absoluter Wahnwitz eine unschlüssige, gefährliche und an sehr begrenzte Rohstoffe gebundene Technologie jetzt sehr langfristig auszubauen oder zu erhalten.
Und wenn man nur die Kosten der Produktion von Atomstrom nimmt, mag es sein, dass er etwas billiger ist. Nimmt man aber die Kosten für 300.000 Jahre Endlagerung dazu, wird ein anderer Schuh draus, klar oder?
 
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der typ kommt wohl gut mit fakten klar und die webweite zusammenarbeit ist auch sehr sympathisch.

was er aber als bei allen möglichen szenerien nicht beachtet ist der markt an sich den er als gegeben voraussetzt und nur mit den bisherigen kennzahlen betrachtet. dass ein markt in dem beispielsweise 90% des stroms von nur sehr wenigen erzeugern geliefert wird aber für konstant niedrige preise sorgen wird ist völlig unrealistisch.

das sieht man nicht nur bei den jetzt bereits existierenden akw-betreibern sondern auch in anderen energie-branchen, vor allem der erdöl branche.

da hätte er nichts von freiem markt schreiben müssen sondern von einer übernahme der akw-betreiber durch den staat und völlig staatlicher kontrolle der energiepreise, sprich verkauf des stroms ohne jeglichen bzw. mit stark beschränktem und festgesetzten gewinn.

er ist halt ein faktensammelnder informatiknerd aber niemand der in die zukunft zu schauen vermag. (so sieht er übrigens auch aus :ugly: )

mir ist auch unklar wie er auf die idee kommt, man bräuchte jetzt und in zukunft in großbritannien bzw. der welt jede greifbare energiequelle und könne keine ausschließen.

auch berücksichtigt er soweit ich das gesehen habe (noch) nicht, dass der primärenergieverbrauch durchaus sinkbar ist, wie es deutschland bereits vormacht.
 
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Geil wie Marktfetischisten nun eine Technik als DIE Lösung hinstellen, die wohl am stärksten durch zentralistische und staatliche Verwaltung reglementiert und verwaltet ist. Sowohl in Forschung, Bau als auch in der Wartung und Nutzung.

Es gibt wohl wenig Bereiche die einer stärkeren Überwachung und Kontrolle unterliegen wie Atomanlagen, sowohl auf nationalener wie auf internationaler Ebene.

Monopolisten, und Atomstrom kann durch seine Technik NIE etwas anderes sein als ein Monopol oder Kartell, werden niemals die Preise senken. Im Gegenteil, wenn die Konkurrenz des Öls/Gas wegfällt (zur staatlichen Gaspolitik Russlands muss man wohl nicht viel sagen) werden die Preise nicht fallen, sondern steigen.

Darum: Energiemix, Forschungsgelder und Martkstimmuli in alternative Energiequellen. Im muss zugeben die Brückentheorie: bestimmte (!) Laufzeitverlängerung und ein totales Neubauverbot ist in meinen Augen ein zu diskutierender Ansatz.

Das Sicherheitsthema, welches ich als außerordentlich wichtig erachtet, lasse ich mal außen vor. Indien, Israel und auch Pakistan haben ihre Atomprogramme aus "zivilen" Anlagen hervorgebracht.
 
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Original geschrieben von PivoUser_R7

Und wenn man nur die Kosten der Produktion von Atomstrom nimmt, mag es sein, dass er etwas billiger ist. Nimmt man aber die Kosten für 300.000 Jahre Endlagerung dazu, wird ein anderer Schuh draus, klar oder?

Also Kohle ist ja auch ganz toll.
Aber nimmt man die Kosten für den Klimawandel dazu, und die ganzen Tote durch Katastrophen, veränderung der Flora und Fauna, aussterben von Tierarten, wird ein anderer Schuh draus, klar oder ?

Ja natürlich machen Kraftwerke sooooo wenig und alles andere soooo viel, das fällt ja kaum ins Gewicht.
Aber wie war das mit dem Tropfen der das Fass zum überlaufen bringt ?
Keiner weiß wieviel von der Klimaerwärmung noch rückgängig zu machen ist.
Wenn ich mir also vorstelle das örtlich begrenzt, unter der Erde, etwas giftiges für die nächsten zig Tausend Jahre lagern muss (evtl findet man ja auch was um das ganze noch weiter zu nutzen, abzumildern, wer weiß) ist es mir halt 1000 mal lieber als wenn Hamburg oder Bremen oder Holland bald nen Meter unter Wasser stehen.
Seht es endlich ein, wer gegen Atomkraftwerke ist, der ist auch Klimafeindlich !

Oder wenn ich zb sowas hier lese
"Von Gesundheit sei auch keine Rede: Die erhöhte Krebsrate an Meilern ist sehr auffällig und steht im Zusammenhang mit den Meilern."
dann weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll.
Es gab da vor ein paar Jahren studien zu, oder wars erst letztes jahr ? keine ahnung, aber die Leiterin der Studie sagte selber das es diesen zusammenhang auch bei KKW´s gegeben hat, die nie in Betrieb waren, und wenn man den Radius wo geschaut wurde um ein paar Kilometer weiter zieht, dann war plötzlich alles wieder normal.


jetzt mal etwas was mal positiv ist. Erst heute hab ich in nem Artikel gelesen das Siemens nun wohl Offshore Windkraftanlagen bauen kann, die weiter weg von der Küste stehen können (bis 700 Meter Wassertiefe). Damit dann keine Umweltbelastung in Küstennähe, und auf dem Meer selber ist auch stärkerer (und evtl auch öfter / gleichmäßigerer ?) Wind.
Wenn man diese Energie nun noch Speichern könnte, wäre das ideal. Das wäre dann eine echte alternative. Ohne Speicher aber nicht
 

Teegetraenk

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Ach herrje, die Tour schon wieder °_-

Also am Klimawandel sind sicherlich viele Faktoren schuld und es gibt genauso viele Möglichkeiten ihn abzufedern, wenn der politische Wille dazu da wäre. Atommüll dagegen ist vermeidbar und wird ausschließlich von Atomanlagen produziert. Dümmlicher Vergleich.

Und wenn man betrachtet, dass weltweit nichtmal 5% der Energiegewinnung über Atomkraft laufen und erst in wieviel Jahren da auch nur im einstelligen Prozentbereich was dran gedreht werden kann (nämlich in 10 Jahren), dann ist Atomkraft für den Klimawandel quasi irrelevant. Irrelevant.
 
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